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Restaurator im Handwerk – Ausgabe 4/2011 - Kramp & Kramp

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Vorhandener<br />

Stabparkettboden<br />

mit<br />

ehemaligen<br />

Öffnungsstellen<br />

42<br />

Fachbeiträge<br />

� Beschreibung der Konstruktion, des Verlegemusters,<br />

der Holzarten und der Stärken<br />

Die Balken aus Kiefernholz sind beidseitig auf ca. 24 mm<br />

Tiefe und 12 mm Breite ausgefräst. In den Balken ist am<br />

Grund des Falzes eine 10 mm breite Nut eingefräst. Die<br />

oberen 12 mm des Kiefernbalkens bestehen aus einer aufgeblendeten<br />

7 cm breiten Eichenholzdeckschicht. Das<br />

Gegenstück zu Falz und Nut wurde an den Hirnseiten<br />

der ca. 11 cm breiten und 26 mm dicken Eichenparkettstäbe<br />

angearbeitet. Die Stäbe wurden bei der Verlegung<br />

in die Nuten eingeschoben, hatten so eine Auflage und<br />

einen oberseits bündigen Abschluss. Es entsteht ein so<br />

genanntes „Leitermuster“.<br />

Zustand der Oberfläche auf den ersten Blick<br />

Auf dem Boden ist keine Oberflächenbehandlung vorhanden.<br />

Die Oberfläche des Eichenbodens ist teilweise<br />

verschmutzt, stellenweise eingefärbte Wachs- und Lackreste<br />

vorhanden. Über den ganzen Boden sind Fehlstellen<br />

vorhanden, an der Fensterfront fehlen die Parkettstäbe<br />

über die ganze Raumlänge auf einer Breite von ca.<br />

1,50 m.<br />

Zustand nach genauer Untersuchung / Ausbau<br />

An den Kreuzungspunkten der Holzbalken waren Wiener<br />

Schrauben in der Größe 8 x 120 mm eingeschraubt.<br />

Der Schraubkopf wurde durch Ausbohren versenkt.<br />

Felder von drei bis vier Stäben, die jeweils zwischen den<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>–</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2011</strong><br />

gerd kleditzSCH<br />

STAVOS-Saal Chemnitz<br />

Restaurierung des Bodens<br />

<strong>im</strong> Stadtverordnetensaal<br />

Dokumentation<br />

Parkettarbeiten <strong>im</strong> historischen Stadtverordnetensaal<br />

des Neuen Rathauses in Chemnitz<br />

Auftraggeber: Stadt Chemnitz / Hochbauamt<br />

Annaberger Straße 89<br />

09120 Chemnitz<br />

Auftragnehmer: Parkett Kleditzsch<br />

Mühlenweg 12<br />

09509 Pockau<br />

Objekt: Neues Rathaus<br />

Markt 1 in Chemnitz<br />

Raum: Stadtverordnetensaal<br />

Einbau: Im Zeitraum 1910 - 1911<br />

Ausführungszeit: Mai 2010 - Januar <strong>2011</strong><br />

Nutzung: Sitzungssaal der Stadtverordneten<br />

Schraubpunkten liegen, wurden an der Nut-Zapfenverbindung<br />

durchgeschnitten und ausgebaut, um an den<br />

Holzbalken Keile einzule<strong>im</strong>en. Die Stäbe wurden mit<br />

Nägeln in die Kiefernbalken befestigt. Der Grund der<br />

Reparatur war wahrscheinlich ein Nachgeben der Unterkonstruktion<br />

nach Jahren der Nutzung und dadurch<br />

entstandene Unebenheiten.<br />

Unebenheiten<br />

Über den ganzen Boden vorhandene Unebenheiten bedingt<br />

durch Senkungen, sowie Unter- keilungen an der<br />

Unterkonstruktion.<br />

Verle<strong>im</strong>ung<br />

Die Eichendeckschichten der Parkettstäbe und der Balken<br />

wurden mit einem Warmle<strong>im</strong> auf die Kiefernhölzer<br />

aufgele<strong>im</strong>t, die Keile an den Kreuzungspunkten der Balken<br />

mit Weißle<strong>im</strong> befestigt.<br />

Verlegeart<br />

Die Verlegung erfolgte <strong>im</strong> Leitermuster. Die Längshölzer<br />

wurden optisch parallel zum „Klingerbild“ verlegt.<br />

Wurm- oder Schädlingsbefall<br />

Nicht feststellbar.<br />

Verfärbungen am Holz<br />

Durch natürliche Alterung entstand eine unterschiedliche<br />

Braunfärbung des Eichenholzes.

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