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Demographische Entwicklung im - Bundesverband der ...

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Quelle: EU-KOMMISSION 2001<br />

Abb. 3<br />

Auch in Europa:<br />

Ein Nebeneinan<strong>der</strong> von<br />

Regionen mit Bevölkerungsrückgang<br />

und –wachstum<br />

Nicht zuletzt betreffen die skizzierten Differenzierungen<br />

auch die regionalen Vergleiche<br />

innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Staaten<br />

selbst. Natürliche Bevölkerungsrückgänge,<br />

Überalterung und regionale Bevölkerungsabnahmen<br />

und -zuwächse folgen hier allerdings<br />

den gleichen allgemeinen Trends.<br />

Insgesamt führen sie <strong>im</strong> nationalen wie<br />

auch <strong>im</strong> europäischen Rahmen zu einem<br />

„Flickenteppich“ rückgängiger und wach-<br />

sen<strong>der</strong> Regionen (KOCKS 2003). Bevölkerungsrückgänge<br />

werden weiterhin<br />

beispielsweise solche wenig bevölkerungsdichten<br />

Regionen wie das L<strong>im</strong>ousin in<br />

Frankreich o<strong>der</strong> die Region Castilla y Léon<br />

<strong>im</strong> nordwestlichen Spanien, aber auch<br />

dichter besiedelte Räume wie das Baskenland<br />

o<strong>der</strong> die Region um Genua (Ligurien)<br />

zu verzeichnen haben. Ihnen stehen solche<br />

bevölkerungswachsenden Regionen<br />

wie die Île de France um Paris, die Gebiete<br />

um Lyon und Bordeaux o<strong>der</strong> die Regionen<br />

Kent o<strong>der</strong> Sussex <strong>im</strong> Süden Großbritanniens<br />

gegenüber. Für die ländlichen Räume<br />

bedeutet dies, dass sich die bereits bestehende<br />

Differenzierung ländlicher Raumty-<br />

... und Erfahrungen in europäischen Nachbarlän<strong>der</strong>n<br />

pen (s. Abb. 3) innerhalb <strong>der</strong> EU weiter<br />

vertiefen wird. Funktionale Raumverflechtungen,<br />

wie sie sich insbeson<strong>der</strong>e in Stadt-<br />

Umland-Strukturen manifestieren, spielen<br />

dabei eine beson<strong>der</strong>e Rolle.<br />

Folgewirkungen in den<br />

ländlichen Räumen<br />

An die demographischen <strong>Entwicklung</strong>en<br />

sind für die ländlichen Räume in Europa<br />

die folgenden Wirkungskreise geknüpft:<br />

■ Siedlungsdispersion<br />

Für die Wachstumsregionen gefährdet die<br />

zunehmende Verteilung von Siedlungsstrukturen<br />

eine ausgewogene Flächenentwicklung,<br />

denn mit zunehmen<strong>der</strong> Siedlungsdispersion<br />

gehen Flächenverbrauch<br />

und -zerschneidung ökologisch wirksamer<br />

Freiräume einher (s. Abb. 4). Dies wird dadurch<br />

unterstützt, dass einerseits die Wohnund<br />

Grundstücksflächen pro Einwohner in<br />

den ländlichen Räumen oft größer als in<br />

den Städten sind und an<strong>der</strong>erseits auch<br />

Zahl und Größe <strong>der</strong> Haushalte zunehmen.<br />

Die ländlichen Märkte für Wohn<strong>im</strong>mobilien<br />

<strong>im</strong> Eigentum o<strong>der</strong> zur Miete bleiben davon<br />

nicht unberührt. Nachbarschaftskonflikte<br />

mit <strong>der</strong> Landwirtschaft, Konflikte mit dem<br />

Freiraumschutz o<strong>der</strong> Einschränkungen von<br />

Erholungs- und Aufenthaltsqualitäten <strong>der</strong><br />

Freiräume durch Verlärmung und Zerschneidung<br />

kommen bei ungebremster<br />

Siedlungstätigkeit leicht hinzu.<br />

Probleme an<strong>der</strong>er Art entstehen in rückgängigen<br />

strukturschwächeren Regionen,<br />

wo es mit <strong>der</strong> Entleerung von Siedlungsräumen<br />

<strong>im</strong>mer schwerer fallen wird, kulturlandschaftliche<br />

Eigenarten und kulturhistorisch-identitätsstiftende<br />

Merkmale <strong>der</strong><br />

regionalen Baukultur zu erhalten (s. Abb. 5).<br />

Damit stehen gleichzeitig jedoch Leitbil<strong>der</strong><br />

europäischer Regionalpolitik und Raumordnung<br />

auf dem Prüfstand, weil <strong>der</strong> Abbau<br />

regionaler Disparitäten wie auch die Wahrung<br />

des kulturellen Erbes in Europa eine<br />

<strong>der</strong> Grundfesten des europäischen Konsenses<br />

ist.<br />

■ Infrastrukturausstattung<br />

Von Anpassungszwängen <strong>der</strong> ländlichen<br />

Infrastrukturen sind Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Pflege-, Gesundheits-, Sozial- und Bildungsinfrastruktur<br />

sowie die Netze <strong>der</strong> Verund<br />

Entsorgung (Wasser und Energie) und<br />

des Verkehrs betroffen. Anpassungsbedarfe<br />

entstehen in vielen ländlichen Regionen<br />

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