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Demographische Entwicklung im - Bundesverband der ...

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24<br />

Ländliche Räume in <strong>der</strong> demographischen Falle?<br />

Erfahrungen mit Steuerungsansätzen zur<br />

Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung<br />

<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

In Deutschland vollzieht sich wie in vielen an<strong>der</strong>en europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n ein tief greifen<strong>der</strong> gesellschaftlicher Wandel:<br />

Die Bevölkerung n<strong>im</strong>mt ab und es gibt <strong>im</strong>mer mehr ältere<br />

und <strong>im</strong>mer weniger junge Menschen. Damit än<strong>der</strong>t sich das<br />

gesamte soziale und kulturelle Umfeld. Öffentliche Einrichtungen<br />

und private Dienstleistungen sind teilweise gefährdet.<br />

Beson<strong>der</strong>s hart trifft dies <strong>der</strong>zeit die ländlichen und<br />

peripheren Landstriche Ostdeutschlands. Sie führen vor, was<br />

in Zukunft vielen Regionen und Gemeinden bevorstehen<br />

wird: Um vor dem Hintergrund des demographischen Wandels<br />

eine Infrastrukturversorgung anbieten zu können, die<br />

in Umfang und Qualität st<strong>im</strong>mt und vor allem finanzierbar<br />

bleibt, sind Anpassungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Aktionsprogramm „Modellvorhaben<br />

<strong>der</strong> Raumordnung“<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS) unterstützt<br />

Anpassungskonzepte mit seinem Aktionsprogramm<br />

„Modellvorhaben <strong>der</strong> Raumordnung“,<br />

das vom Bundesamt für Bauwesen<br />

und Raumordnung konzipiert und betreut<br />

wird. In insgesamt neun Modellregionen<br />

werden seit 2002 unter dem Leitthema<br />

„Umstrukturierung statt Zuwachs“ Konzepte<br />

entwickelt und vor Ort erprobt.<br />

Je nach demographischer <strong>Entwicklung</strong>,<br />

wirtschaftlicher Prosperität und politischer<br />

Prioritätensetzung werden in den Modellregionen<br />

unterschiedliche Schwerpunkte<br />

gesetzt. Alterung und Abnahme <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

führen zu Themenfel<strong>der</strong>n wie<br />

Generationengerechtigkeit, Familienfreundlichkeit,<br />

Chance des Alterns für die Regionalwirtschaft<br />

und – von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung für periphere Räume – die<br />

Sicherung <strong>der</strong> Grundversorgung. Es sind<br />

Konzepte entstanden für neu strukturierte<br />

generationenübergreifende Einrichtungen,<br />

die Ausweitung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung und<br />

seniorenorientierter Dienstleistungen sowie<br />

ein breites Spektrum an Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

zur Sicherung <strong>der</strong> öffentlichen Grundversorgung<br />

in ländlichen, dünn besiedelten<br />

Räumen für ein neues, z. T. kleineres, aber<br />

hochwertiges, an die Bevölkerungsentwicklung<br />

angepasstes Infrastrukturangebot.<br />

Die lokalen Akteure bringen dabei viel<br />

Eigeninitiative mit. Es gibt Veranstaltungen,<br />

die das Problembewusstsein in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit stärken. Es werden Netzwerke<br />

gebildet und Zielvorstellungen erarbeitet.<br />

Oft müssen lokale Wünsche und<br />

Interessen zugunsten einer stärkeren<br />

regionalen <strong>Entwicklung</strong> zurückstehen.<br />

Denn es sind Angebote und zukünftiger<br />

Bedarf abzust<strong>im</strong>men, günstige Standorte<br />

auszuwählen und neue, flexiblere, aber<br />

qualitativ hochwertige Angebotsformen für<br />

weniger Leute zu entwickeln. Das Ziel ist,<br />

falsch d<strong>im</strong>ensionierte Infrastrukturen mit<br />

über Jahre gebundenen Fixkosten zu vermeiden,<br />

die Bevölkerung in <strong>der</strong> Region zu<br />

halten und damit Abwan<strong>der</strong>ungen entgegenzuwirken,<br />

und ein Kl<strong>im</strong>a zu schaffen,<br />

das es Familien erleichtert, sich für Kin<strong>der</strong><br />

zu entscheiden und <strong>der</strong> älteren Generation<br />

einen würdigen Lebensabend beschert.<br />

Immer weniger Menschen -<br />

Auswirkungen auf die Daseinsvorsorge<br />

Die kleinräumige Bevölkerungsprognose<br />

des Bundesamtes für Bauwesen und<br />

Raumordnung (BBR) auf Verbandsgemein-<br />

* Zur Autorin:<br />

* Martina Kocks<br />

Martina Kocks (50)<br />

Dipl.-Geogr.;<br />

Projektleiterin <strong>im</strong> Bundesamt für<br />

Bauwesen und Raumordnung, Bonn<br />

Modellvorhaben<br />

Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn

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