Servisa Extrablatt 201806

Familienunternehmen (v. l.):
Miriam Bartels mit Hund Fiete, Dirk,
Nele Luise und Rosemarie Bartels.
Romantik Hotel Braunschweiger Hof, Bad Harzburg
Harz und herzlich
… lautet das Motto im Braunschweiger Hof. Bereits in
fünfter Generation führt die Familie Bartels das Hotel
am Nordrand des Harzes – mit Engagement, Leidenschaft
und immer wieder Mut zu Veränderungen.
Zimmern und renommiertem Restaurant.
Anno 1894, damals noch unter dem Namen
„Stadt London“, erwarb Kaufmann
Hermann Behnecke den Gasthof in dem
niedersächsischen Kurort, der im selben
Jahr das Stadtrecht bekam. Sein Sohn
benannte das Hotel zu Beginn des ersten
Weltkrieges in „Braunschweiger Hof“
um – damals gab es weder eine Heizung
noch fließend Wasser. 1932 trat dann
Enkel Curt Behnecke II in den Betrieb
ein und blieb 67 Jahre (!) bis 1999 aktiv.
Während des Zweiten Weltkrieges
diente der Weinkeller des Restaurants
als Luftschutzkeller, nach den deutschen
Soldaten folgten die britischen. 1952
durfte das Hotel erst wiedereröffnen.
Tochter Rosemarie Bartels erinnert sich:
„In der Nachkriegszeit wurde tüchtig gefeiert,
alle hatten einen Nachholbedarf.
Wenn ich manchmal morgens in die Schule
ging, dann saß der Stammtisch noch.“
Wild ging es in Bad Harzburg, direkt an
der Grenze zum heutigen Sachsen-Anhalt
gelegen, noch mal nach dem Mauerfall
zu: „Da herrschte Euphorie! Dann
machten hier Stände auf, überall waren
Trabis“, erzählt die 72-Jährige lebhaft.
„Im Hotel war richtig was los damals,
alle wollten Geschäfte mit dem Osten
machen. Da waren wir von selbst immer
voll!“
Persönlichkeit und
Kulinarik
Mit Rosemarie Bartels Sohn Dirk und seiner
Frau Miriam ist heute bereits die
fünfte Generation im Betrieb tätig. Der
Braunschweiger Hof, seit vier Jahren Teil
der Romantik Hotel Kooperation, zählt
zu den ältesten gastronomischen Familienunternehmen
in der Region. Immer
wieder wurden die Räumlichkeiten im
Laufe der Jahrzehnte umgebaut und erweitert,
seit 1981 ergänzen Schwimmbad
Fotos: © Romantik Hotel Braunschweiger Hof, Fotolia.com/ ghazii
Beschaulich schmiegt sich Bad Harzburg
an den grünen Burgberg, nicht weit vom
Brocken, ein Bächlein rauscht stetig neben
der von Kastanien gesäumten „Bummelallee“.
Einen Hauch altmodisch und
angenehm verschlafen präsentiert sich
das 22.000-Einwohner-Städtchen im Landkreis
Goslar auf den ersten Blick. Die großen
Krisen der Welt scheinen hier außen
vor – doch der Eindruck täuscht. Harzburg
hat aufgrund seiner Lage schon viel
erlebt: den Aufstieg zum mondänen Kurund
Badeort, die Belagerung durch die
Briten in der Nachkriegszeit und für 28
Jahre die unmittelbare Grenze zur DDR.
Wilde Zeit
Ein Zeitzeuge für Geschichte und Geschichten
ist auch der Braunschweiger
Hof, ein 4-Sterne-Superior-Haus mit 80
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