RE KW 23
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Was tun nach absolvierter Pflichtschulzeit? Diese Frage stellen<br />
sich jährlich einige hundert Schüler im Bezirk Reutte. Um sie bei<br />
der Antwortfindung zu unterstützen und ihnen die vielfältigen<br />
Möglichkeiten zu zeigen, findet in jedem Jahr das Berufsfestival<br />
in der Wirtschaftskammer Reutte statt.<br />
Von Sabine Schretter<br />
Heuer öffnete die Wirtschaftskammer<br />
in Reutte bereits zum 18.<br />
Mal ihre Türen für die Schüler der<br />
siebten Schulstufe.<br />
Schule und Wirtschaft arbeiten<br />
Hand in Hand. „Das“, so betont Tobias<br />
Petrini, Lehrer am Poly Reutte,<br />
„ ist unsere Intention. Beim Berufsfestival<br />
wird der Branchenmix der<br />
Region abgebildet. Für die Schüler<br />
ist dies eine unglaubliche Erweiterung.<br />
Sie lernen auch Berufe kennen,<br />
die sie vielleicht gar nicht auf<br />
ihrer Berufswunschliste haben.“<br />
Simon Volderauer, der heuer<br />
erstmals das Berufsfestival für die<br />
Wirtschaftskammer organisierte,<br />
sieht als zentralen Aspekt, dass, „die<br />
Schüler hier direkt, also von den<br />
Ausbildern und den Lehrlingen,<br />
Interessantes und Wichtiges zu den<br />
Berufen und der geforderten Ausbildung<br />
erfahren.“<br />
Beim 18. Berufsfestival waren<br />
293 Schüler der 7. Schulstufen aus<br />
dem Polytechnischen Lehrgang,<br />
den Neuen Mittelschulen und der<br />
Unterstufe des Gymnasiums beteiligt.<br />
18 Aussteller aus den Fachbereichen<br />
Technik, Auto und KFZ,<br />
Einzelhandel, Gastronomie und<br />
Gebäudetechnik stellten ihre Ausbildungszweige<br />
und Tätigkeiten vor.<br />
Erstmals war auch ein Rauchfangkehrerbetrieb<br />
mitvertreten.<br />
VOM RICHTIGEN ZEIT-<br />
PUNKT. WK-Bezirksstellenleiter<br />
Wolfgang Winkler betonte, dass die<br />
siebte Schulstufe genau der richtige<br />
Zeitpunkt zu dieser Orientierungshilfe<br />
für die Berufswahl ist. „Die<br />
Kinder stehen in diesem Alter vor<br />
einer wichtigen Entscheidung, mit<br />
der sie alleine oft überfordert sind.<br />
Mit dem Berufsfestival wollen wir<br />
helfen, die Perspektive erweitern.<br />
Besonders gut kommt an, dass Lehrlinge,<br />
die selbst in der Ausbildung<br />
stehen bzw. solche, die ihre Lehre<br />
bereits abgeschlossen und jetzt im<br />
Berufsleben stehen, ihre Erfahrungen<br />
weitergeben. Sie unterhalten<br />
sich mit den Schülern auf Augenhöhe,<br />
so springt der Funke über.“<br />
Jugendlichen stehen heutzutage<br />
viele Türen und Möglichkeiten offen.<br />
Für jeden ist ein passender Ausbildungsweg<br />
dabei. Nur, wie den<br />
6./7. Juni 2018<br />
18. Außerferner Berufsfestival<br />
Schüler erhalten Einblick in vielfältiges Ausbildungsangebot im Bezirk Reutte<br />
Erstaunlich, was die Schüler schon alles<br />
über Autoteile wissen!<br />
Beim Stand des EWR konnten die Schüler<br />
einen Schlüsselanhänger „unter<br />
Strom“ basteln.<br />
richtigen finden? Auch Eltern können<br />
aufgrund der vielen Möglichkeiten<br />
und Ausbildungsangebote<br />
manchmal überfordert sein.<br />
Für Christian Strigl, Obmann der<br />
Wirtschaftskammer Reutte, ist es<br />
essentiell, die Ressourcen im Bezirk<br />
zu nutzen. Das Berufsfestival ist ein<br />
Schritt, der in die richtige Richtung<br />
lenkt. „Mit der TalentCard setzen<br />
wir zusätzlich an der richtigen und<br />
wichtigen Stelle an. Auch damit unterstützen<br />
wir Kinder – und auch<br />
Eltern – bei der Wahl von Ausbildung<br />
und Beruf. Wir im Bezirk<br />
Reutte nehmen hier eine Vorreiterrolle<br />
ein. Die Beteiligung ist bei uns<br />
sehr hoch.“ Mithilfe der TalentCard<br />
gewinnen Kinder und Eltern Klarheit<br />
und Sicherheit bei den ersten<br />
beruflichen Schritten. Mit wissenschaftlichen<br />
Testverfahren werden<br />
die Stärken und Talente aufgezeigt<br />
und konkrete Ausbildungsvorschlä-<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
RUNDSCHAU<br />
Für Schüler und Lehrer interessant: dem Meister bei der Zubereitung von Crêpes<br />
Suzette über die Schulter schauen.<br />
Fotos: Schretter<br />
Wie bindet man den perfekten Krawattenknoten? Auch das konnte man beim Berufsfestival<br />
am Stand von „Mode von Feucht“ lernen.<br />
ge ausgearbeitet, die zum jeweiligen<br />
Kind passen.<br />
Das Schlagwort „Fachkräftemangel“<br />
ist derzeit in aller Munde.<br />
Auch hier setzt die Wirtschaftskammer<br />
mit ihren Initiativen an – unter<br />
anderem mit Projekten wie KIWI<br />
(Kinder und Wirtschaft), dem Berufsfestival<br />
und der Erlebniswelt<br />
Baustelle.<br />
(sas) Welche Talente habe ich? Was<br />
soll ich werden – was möchte ich einmal<br />
sein? Welche Ausbildung ist die<br />
richtige für mich? HTL? HBLA? LAP?<br />
LEMA? Bei der Beantwortung dieser<br />
Fragen hilft die TalentCard.<br />
Was interessiert das Kind wirklich<br />
(schulische und berufliche Neigungen<br />
und Interessen)?<br />
Was kann das Kind wirklich (Begabungen,<br />
Stärken und Fähigkeiten)?<br />
Welche weiterführende Schule, welcher<br />
Lehrberuf passen am besten zu<br />
jemandem?<br />
Was sind die nächsten konkreten<br />
Schritte?<br />
TalentCard<br />
VORSCHAU. Die Mitmachausstellung<br />
„Erlebniswelt Baustelle“<br />
tourt durch ganz Tirol und<br />
ist am Donnerstag, dem 7. und<br />
Freitag, dem 8. Juni in der Wirtschaftskammer<br />
Reutte zu Gast.<br />
Teilnehmende Schulklassen erfahren<br />
Wissenswertes über Berufe am<br />
Bau und können diese vor Ort ausprobieren.<br />
Die TalentCard richtet sich an Jugendliche,<br />
die ihre eigenen Stärken und<br />
Talente (noch) nicht kennen, an Jugendliche<br />
und ihre Eltern vor der ersten<br />
großen Ausbildungsentscheidung (8.<br />
und 9. Schulstufe), an Jugendliche und<br />
ihre Eltern, die einen Plan B/eine Alternative<br />
suchen.<br />
DAUER UND BEITRAG. Die Testung<br />
dauert drei bis vier Stunden, die<br />
Nachbesprechung eine Stunde. Der Unkostenbeitrag<br />
beläuft sich auf 196 Euro<br />
(50% Förderung sind möglich). Die<br />
Tests sind beim WIFI Innsbruck und in<br />
allen Tiroler Bezirksstellen möglich.<br />
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