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Sächsischer Landtag - Der Sächsische Landtag

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<strong><strong>Sächsische</strong>r</strong> <strong>Landtag</strong> 5. Wahlperiode – 55. Sitzung 9. Mai 2012<br />

werden. Die drei Säulen im tertiären Bereich sollten nach<br />

meiner Auffassung beibehalten werden: die grundlagenorientierten<br />

Universitäten, die anwendungsorientierten<br />

industrienahen Fachhochschulen und die Berufsakademie<br />

Sachsen mit ihrem dualen Studium. Praxisnahe, wissenschaftlich<br />

aktuelle Studieninhalte sprechen dafür, dass wir<br />

eine gute Differenzierung innerhalb der sächsischen<br />

Hochschullandschaft mit komplementären Angeboten<br />

haben.<br />

Nicht zuletzt braucht auch die Wirtschaft Absolventinnen<br />

und Absolventen aus allen drei Bereichen, und sie setzt<br />

sie differenziert in recht unterschiedlicher Weise ein.<br />

Strukturveränderungen also, wie etwa auch die Umwandlung<br />

in eine duale Hochschule nach dem Vorbild Baden-<br />

Württembergs, sind sorgfältig zu prüfen. Ist dieses Modell<br />

für Sachsen günstig? Haben wir vergleichbare Rahmenbedingungen?<br />

All das sind Fragen, und hierzu wollen wir<br />

eine externe Expertengruppe einsetzen, die die Berufsakademie<br />

evaluiert und sie vor allem in den gesamtdeutschen<br />

Kontext eingeordnet.<br />

Die vorliegende Entwicklungskonzeption der BA wird<br />

und soll eine ganz wesentliche Grundlage der Arbeit der<br />

5519<br />

Kommission sein, und mögliche Änderungen im Berufsakademiegesetz<br />

wären infolge der Kommissionsempfehlungen<br />

auszuwerten. Das bleibt abzuwarten.<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin mir<br />

sicher, dass die Berufsakademie auf allen Ebenen für eine<br />

gedeihliche Zukunft sehr gut gerüstet ist. Sie ist auch in<br />

der Zukunft der Garant für die Abdeckung des Fach- und<br />

Führungskräftebedarfs in unserer Wirtschaft. Insofern<br />

auch an Sie, die Abgeordneten, Dank für Ihre politisch<br />

steuernden Aktivitäten und natürlich auch für Ihre Unterstützung<br />

der Berufsakademie Sachsen.<br />

Danke.<br />

(Beifall bei der CDU)<br />

1. Vizepräsidentin Andrea Dombois: Meine Damen und<br />

Herren, damit ist die 1. Aktuelle Debatte abgeschlossen.<br />

Bevor ich die 2. Aktuelle Debatte aufrufe, möchte ich Sie<br />

nochmals bitten, von der freien Rede Gebrauch zu machen,<br />

was in der 1. Aktuellen Debatte nicht immer der<br />

Fall gewesen ist.<br />

Ich rufe auf<br />

2. Aktuelle Debatte<br />

Landesentwicklungsplan „übersieht“ Barrieren –<br />

Staatsregierung muss nachbessern!<br />

Es beginnt die antragstellende Fraktion, es folgen CDU,<br />

SPD, FDP, GRÜNE, NPD und die Staatsregierung, wenn<br />

sie es wünscht. Ich erteile nun dem Herrn Abg. Wehner<br />

das Wort.<br />

Horst Wehner, DIE LINKE: Sehr geehrte Frau Präsidentin!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf zunächst<br />

aus der Koalitionsvereinbarung zitieren: „Wir<br />

wollen die Barrierefreiheit in Sachsen verbessern. Dabei<br />

ist der Begriff ,Barrierefreiheit‘ umfassend zu verstehen<br />

und nicht auf Menschen mit Behinderung beschränkt.“<br />

Ich frage die Damen und Herren von der Koalition: Wann<br />

wollen Sie eigentlich damit beginnen, genau dieses<br />

umzusetzen?<br />

(Beifall bei den LINKEN,<br />

der SPD und den GRÜNEN)<br />

Ich habe inzwischen meine Zweifel, ob Sie es mit dem<br />

Begriff „Barrierefreiheit“, so wie Sie es definiert haben,<br />

ernst meinen. Bei der Staatsregierung bin ich mir sicher,<br />

dass sie es nicht ernst meint und sie auch nicht auf die<br />

Vereinbarung reflektiert. Das sehen wir anhand des<br />

Landesentwicklungsplanes, und das hat auch die heutige<br />

Debatte zur Stadtentwicklung gezeigt. Sie verstehen<br />

offenbar Barrierefreiheit nur unter dem Aspekt „barrierefreie<br />

Wohnungen“, und alle anderen Dinge spielen keine<br />

Rolle.<br />

Antrag der Fraktion DIE LINKE<br />

Das ist aber fehlgedacht, meine Damen und Herren. Das<br />

Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte<br />

von Menschen mit Behinderung sagt in Artikel 9 ganz<br />

klar, was damit gemeint ist. Es geht um die Sicherung der<br />

Teilhabe und der selbstbestimmten Lebensführung. Man<br />

muss also am Leben teilhaben können. Es geht um die<br />

Sicherung von Menschenrechten, meine Damen und<br />

Herren.<br />

(Beifall der Abg. Elke Herrmann, GRÜNE)<br />

Das bezieht sich nicht nur auf den Wohnraum, sondern<br />

auch auf den öffentlichen Verkehrsraum, die Arbeitswelt,<br />

die Bildungslandschaft, die Kultureinrichtungen oder die<br />

Verwaltungen. Natürlich haben wir im Freistaat Sachsen<br />

bisher Fortschritte gemacht, was den Zugang zu Behörden<br />

betrifft. Die Landesverwaltung gibt regelrecht damit an,<br />

dass ihre Einrichtungen barrierefrei zugänglich sind. Wie<br />

gesagt, mit der Selbstbestimmtheit ist es hier manchmal<br />

so eine Sache.<br />

Wenn Sie in den Landesentwicklungsplan schauen und<br />

die Wortsuche öffnen – zum Beispiel inklusive Sozialräume<br />

–, dann finden Sie dazu überhaupt nichts. Wie<br />

wollen Sie denn die UN-Konvention umsetzen? Es ist<br />

doch Ihre Pflicht, dazu einen Beitrag zu leisten, und das<br />

sowohl als Land als auch als Staatsregierung! Es ist nicht<br />

nur eine Angelegenheit des Bundes und auch nicht der<br />

Kommunen, den Rahmen müssen Sie selbst schaffen.

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