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Sächsischer Landtag - Der Sächsische Landtag

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<strong><strong>Sächsische</strong>r</strong> <strong>Landtag</strong> 5. Wahlperiode – 55. Sitzung 9. Mai 2012<br />

Tagesordnung gibt uns heute noch einmal Anlass, konkreter<br />

auf das Thema zu schauen und einen Bereich der<br />

Behinderung herauszugreifen. Also werte Kollegen: Wo<br />

sind Stufen? Wo passt ein Kinderwagen rein? Wo passt er<br />

nicht rein? Damit meine ich auch nicht den großen E-<br />

Rollstuhl.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall bei der FDP)<br />

3. Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Schmalfuß: Das war<br />

die zweite Runde. Ich würde noch eine dritte Runde<br />

eröffnen. Gibt es noch Redebedarf? – CDU? – Die Linksfraktion<br />

hat noch Redezeit. Herr Stange, bitte.<br />

Enrico Stange, DIE LINKE: Vielen Dank, Herr Präsident!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich will ganz kurz<br />

noch ergänzen, wo wir uns vorstellen könnten, im Landesentwicklungsplan<br />

einen solchen Abschnitt „Barrierefreies<br />

Sachsen“ mit Zielen und Grundsätzen einzuführen.<br />

Dort könnten wir diese Anforderungen, die wir miteinander<br />

diskutieren – ich finde auch gut, dass wir das bei den<br />

demokratischen Fraktionen übergreifend in Angriff<br />

nehmen –, aufnehmen: wie die Zugänglichkeit zur baulichen<br />

Umwelt gestaltet sein soll, welche Anforderungen,<br />

Ziele und Grundsätze wir da formulieren wollen. Wie<br />

wollen wir Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

in Sachsen entsprechend den Zielen etablieren?<br />

Damit hat sowohl die Regionalplanung umzugehen als<br />

auch selbstverständlich die Kommunen.<br />

Im Übrigen sind die Stellungnahmen der Kommunen<br />

auch davon geprägt, klarer zu entwickeln, was wir mit<br />

Barrierefreiheit meinen könnten und wie man das umsetzen<br />

kann. Das gilt selbstverständlich auch für den Straßenverkehr<br />

und für den ÖPNV. Es geht nicht nur darum,<br />

Erreichbarkeitszeiten verbindlich festzuschreiben, sondern<br />

auch die Fahrzeuge barrierefrei zu gestalten, nicht<br />

nur für den Rolli oder für den Kinderwagen, sondern auch<br />

für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung. Das<br />

heißt für mich barrierefreies Sachsen. In diesem Sinne<br />

sollten wir aus dem Landesentwicklungsplan tatsächlich<br />

einen Plan für Inklusion und Barrierefreiheit in Sachsen<br />

machen. Nach dieser Diskussion – mit einem Ausrutscher<br />

– bin ich sehr hoffnungsfroh, dass wir da einen wesentlichen<br />

Schritt weiterkommen.<br />

Herzlichen Dank.<br />

(Beifall bei den LINKEN)<br />

3. Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Schmalfuß: Redebedarf<br />

der Abgeordneten kann ich nicht mehr erkennen.<br />

Ich frage die Staatsregierung. – Herr Staatsminister Ulbig,<br />

Sie möchten das Wort ergreifen. Dazu haben Sie jetzt<br />

Gelegenheit.<br />

Markus Ulbig, Staatsminister des Innern: Sehr geehrter<br />

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren<br />

Abgeordneten! Gern will ich aus Sicht der Staatsregierung<br />

zumindest ein paar Aspekte aus dieser Aktuellen<br />

5527<br />

Debatte aufgreifen und dafür Sorge tragen, dass das eine<br />

oder andere klargestellt wird.<br />

Herr Stange, zum Schluss war es etwas versöhnlicher, am<br />

Anfang war von Ihnen einiges zu vernehmen. Dazu<br />

möchte ich deutlich sagen, wir haben gerade den Prozess<br />

des Landesentwicklungsplanes so angelegt, dass es eine<br />

breite Bürgerbeteiligung gibt und damit die Menschen im<br />

Lande in dieser ersten Runde tatsächlich aufgerufen<br />

gewesen sind, Anregungen, Hinweise und Bedenken<br />

vorzutragen. Sie wissen das, aber ich will es noch einmal<br />

aussprechen: Es ist für mich als zuständigen Fachminister<br />

ein Erfolg, wenn wir 1 200 Stellungnahmen erhalten<br />

haben. So eine starke Beteiligung haben wir nicht erwartet.<br />

Mehr als die Hälfte davon ist von Bürgerinnen und<br />

Bürgern und von Bürgerinitiativen gekommen. Deshalb<br />

fühlen wir uns darin bestätigt, dass eine frühzeitige<br />

Bürgerbeteiligung nicht nur sinnvoll, sondern notwendig<br />

ist. Wir wollen alle Menschen einbeziehen und nicht an<br />

ihnen vorbeiplanen.<br />

(Hanka Kliese, SPD, meldet<br />

sich zu einer Zwischenfrage.)<br />

Insofern gilt das selbstverständlich auch für die Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

3. Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Schmalfuß: Herr<br />

Staatsminister, gestatten Sie eine Zwischenfrage?<br />

Markus Ulbig, Staatsminister des Innern: Selbstverständlich,<br />

gern.<br />

Hanka Kliese, SPD: Vielen Dank, Herr Präsident.<br />

Ich möchte gern von Ihnen wissen, ob Sie bei diesen<br />

Anhörungen, an denen Sie die Bürgerinnen und Bürger<br />

beteiligt haben, Gebärdendolmetscher zur Verfügung<br />

gestellt haben, damit es auch gehörlosen Menschen<br />

möglich war, an diesem Prozess teilzuhaben.<br />

Markus Ulbig, Staatsminister des Innern: Wir haben<br />

die Möglichkeit der schriftlichen Stellungnahme eingeräumt.<br />

Insofern ist der Weg für alle Menschen gegeben,<br />

sich an diesem Prozess zu beteiligen.<br />

Herr Wehner, ich will gern zur Einstellung der Staatsregierung,<br />

was dieses Thema betrifft, noch ein paar Worte<br />

sagen. Barrierefreiheit ist ein Ziel der Staatsregierung.<br />

Das noch einmal grundsätzlich und allgemein, weil dazu<br />

ein paar Worte gefallen sind. Menschen mit Behinderung<br />

soll eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben ermöglicht werden. Das steht bei uns seit 2004 im<br />

<strong>Sächsische</strong>n Integrationsgesetz. Dabei geht es neben dem<br />

Abbau von menschlichen Barrieren auch um den Abbau<br />

von baulichen Hürden. Welche Möglichkeiten vorhanden<br />

sind, hat Oliver Fritzsche gesagt. Das will ich nicht weiter<br />

vertiefen.<br />

Ich würde gern noch auf die Möglichkeiten und die<br />

Grenzen des Landesentwicklungsplanes eingehen.<br />

(Enrico Stange, DIE LINKE, meldet<br />

sich zu einer Zwischenfrage.)

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