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Kunstinvestor 02-2008

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Kunst.Investor<br />

News<br />

Strabag<br />

Artaward<br />

Ein Teich am Dach.<br />

Die Künstlergruppe Gelitin schafft<br />

ein atmosphärisches Environment<br />

am Dach des Hauses. Mit Sperr ­<br />

holzbooten können die Teilnehmer<br />

Innen zu Wasser gehen.<br />

__Den Strabag Artaward <strong>2008</strong> bekam Markus Proschek.<br />

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde<br />

dem Künstler in der Art Lounge im Strabag Haus<br />

von Hans Peter Haselsteiner verliehen. Dieser in<br />

Fachkreisen anerkannte Kunstpreis soll junge österreichische<br />

Künstler aus den Bereichen Malerei und<br />

Grafik fördern. Der 27-jährige Salzburger beeindruckt<br />

mit seinen monumentalen Bildern, mit denen<br />

er einen Diskurs über die Ästhetik des Faschismus<br />

anstellt.<br />

Nitsch-Museum<br />

in Neapel<br />

Erbaute, gedachte und<br />

geruderte Architektur<br />

__Seit rund 40 Jahren gilt die Hayward Gallery in London nicht nur als eine<br />

von Englands größten und vielseitigsten Ausstellungsflächen, sondern beeindruckt<br />

seit jeher durch ihre monumentale dekonstruktivistische Sichtbeton-Architektur.<br />

Zum heurigen Jubiläum reflektiert die Institution ihr oft als<br />

unzugänglich kritisiertes Äußeres und macht es zum Programm: „Psycho<br />

Buildings“ heißt die bis 25. August zu sehende Ausstellung, zu deren Anlass<br />

zehn internationale Künstler und Künstlerinnen – wie Rachel Whiteread,<br />

Mike Nelson oder Los Carpinteros – eingeladen wurden, sich über das Gebäude<br />

Gedanken zu machen und in ihm zu intervenieren.<br />

So entstand beispielsweise die Arbeit des kubanischen Künstlerduos Los<br />

Carpinteros, in deren Installation die Überreste eines gesprengten Zimmers<br />

für die BesucherInnen begehbar werden und so die Uneinsichtbarkeit des<br />

Hauses thematisieren. Ähnlich auch der Eingriff der österreichischen Künstlergruppe<br />

Gelitin, die ein atmosphärisches Environment für das Haus geschaffen<br />

hat: Für ihre Installation „normally, proceeding and unrestricted<br />

with without title“ (<strong>2008</strong>) wurde die Skulpturterrasse der Galerie einen Meter<br />

hoch mit Wasser geflutet. Dieser temporäre Teich aktiviert die BesucherInnen<br />

zu abenteuerlustigen TeilnehmerInnen zu werden: In aus Sperrholzresten<br />

selbst gezimmerten Miniaturbooten kann hoch über London gerudert<br />

werden. So soll diese bei Nacht beleuchtete und weithin sichtbare Installation<br />

nicht nur das Haus an und für sich alterieren, sondern vor<br />

allem – mit den anderen Beiträgen – ein Sprachmedium zwischen<br />

Galerie und Außenwelt sein und ein erneutes Nachdenken<br />

über die Architektur und ihre Funktion anregen.<br />

12<br />

Foto: Hayward Gallery, London<br />

__Hermann Nitsch ist 70 und bekommt als Geburtstagsgeschenk<br />

ein eigenes Museum. Diesmal<br />

in Neapel, finanziert von dem italienischen Galeristen,<br />

Verleger und Mäzen Guiseppe Morra. Am 13.<br />

September wird das Museo Archivio Laboratorio per<br />

le Arti Contemporanee in Bella Napoli eröffnet, das<br />

eigens für den Aktionskünstler errichtet wird. Gezeigt<br />

werden vor allem Installationen, Werkzeuge<br />

des Orgien-Mysterien-Theaters sowie Film-, Fotound<br />

Videomaterial, weiters soll ein Archiv mit allen<br />

Partituren seiner Aktionen aufgebaut werden.<br />

Hermann Nitsch<br />

wird 70 Jahre und bekommt<br />

zum Geburtstag ein eigenes<br />

Museum in Neapel.<br />

Foto: Sandra Sagmeister<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 2 I Sommer <strong>2008</strong>

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