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aktuelles zu den frühjahrsmessen - Fokus

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Gibt es noch viele Fremdwährungskredite<br />

beziehungsweise wer<strong>den</strong> diese von Ihnen<br />

umgeschuldet?<br />

Ritzberger: Man muss sich hierbei je<strong>den</strong><br />

einzelnen Fall genau ansehen und auf<br />

die Situation der Kun<strong>den</strong> eingehen. Wie<br />

lange läuft der Kredit noch, wie hoch ist<br />

die Chance einer Erholung und Ähnliches.<br />

Man darf dem Kun<strong>den</strong> keine Angst machen,<br />

sollte ihn aber schon sehr konkret<br />

auf die möglichen Risiken hinweisen und<br />

beraten, wie er mit der gegebenen Situation<br />

umgehen kann. Prinzipiell raten wir<br />

aber von einer endfälligen Finanzierung<br />

auf eine tilgende Finanzierung um<strong>zu</strong>stellen,<br />

um damit einen gleiten<strong>den</strong> Umstieg<br />

<strong>zu</strong> schaffen.<br />

Passt jede Finanzierung für je<strong>den</strong>?<br />

Hruby: Unser Beratungsansatz geht davon<br />

aus, je<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> individuell <strong>zu</strong> beraten,<br />

da jeder unterschiedliche Bedürfnisse und<br />

Ausgangslagen hat. Gemeinsam mit unseren<br />

Kun<strong>den</strong> schauen wir uns die Vermögens-<br />

und Einkommenssituation sowie die<br />

familiären Umstände genau an. Wie sieht<br />

beispielsweise die Haushaltsplanung aus,<br />

welche Fixkosten fallen künftig an, welche<br />

Vermögenswerte sind da? Daraus ergibt<br />

sich für <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> ein gutes Bild von<br />

dem, was er sich leisten kann. Die Bonität<br />

des Kun<strong>den</strong> spielt bei der Kreditvergabe<br />

und der Kondition eine wesentliche Rolle.<br />

Eine eingehende und individuelle Analyse<br />

der Istsituation und der <strong>zu</strong>künftig geplanten<br />

Wohnsituation ist die Basis, auf der wir<br />

unsere Beratung aufbauen.<br />

Was sind die wesentlichen Punkte, die man<br />

bei einer Finanzierung beachten sollte?<br />

Ritzberger: Wir empfehlen vom frei verfügbaren<br />

Einkommen nicht mehr als zwei<br />

Drittel für die Rückzahlung – also für<br />

Finanzierung und Wohnbauförderung – <strong>zu</strong><br />

verwen<strong>den</strong>. Ein Drittel sollte als Reserve<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung bleiben. Aber diese Aufteilung<br />

muss auf einem seriösen Haushaltsplan<br />

basieren, <strong>den</strong> wir mit jedem Kun<strong>den</strong><br />

ausarbeiten.<br />

Gibt es Standardfehler, die Kreditnehmer<br />

bei <strong>den</strong> Überlegungen <strong>zu</strong>r Finanzierung<br />

machen?<br />

„Niederösterreich und Wien sind die bei<strong>den</strong> Bundesländer, die am meisten<br />

von der Bevölkerungsentwicklung in <strong>den</strong> nächsten Jahrzehnten profitieren.“<br />

Ritzberger: Die unrealistische Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

der Gesamtinvestitionskosten ist<br />

beispielsweise ein solcher Fehler. Ich glaube,<br />

dass bei manchen der Wunsch nach<br />

<strong>den</strong> eigenen vier Wän<strong>den</strong> so stark ist, dass<br />

die Realität ein wenig verschwimmt und<br />

man sich gar nicht aller Ausgaben und finanziellen<br />

Verpflichtungen bewusst ist<br />

und dadurch die Einschät<strong>zu</strong>ng der Gesamtkosten<br />

nicht realistisch bewertet. Es<br />

ist natürlich auch ein Unterschied, ob ich<br />

eine Eigentumswohnung kaufe oder ein<br />

Haus baue. Bei Letzterem wer<strong>den</strong> viele<br />

Kosten unterschätzt und die Eigenleistung<br />

überschätzt. Für uns als Bank ist es<br />

daher wichtig, einen guten Überblick über<br />

die realistischen Kosten <strong>zu</strong> haben und die<br />

Kun<strong>den</strong> darauf hin<strong>zu</strong>weisen. Auch gebrauchte<br />

Immobilien sind als versteckte<br />

Kostenfallen nicht <strong>zu</strong> unterschätzen.<br />

Selbst bei erfahrenen Profis tauchen immer<br />

Herausforderungen auf, die man im<br />

Vorhinein nicht sieht. Daher muss man<br />

hier auch unvorhergesehene Kosten einplanen.<br />

Hruby: Bei Neubauten wer<strong>den</strong> oftmals die<br />

Realisierbarkeit und die Bauzeit <strong>zu</strong> optimistisch<br />

eingeschätzt. Daher sollten Verzögerungen,<br />

aus welchen Grün<strong>den</strong> auch<br />

immer, in der Finanzierungsform einplant<br />

wer<strong>den</strong>, um beispielsweise Doppelbelastungen<br />

durch Miet- und Kreditrückzahlungen<br />

<strong>zu</strong> vermei<strong>den</strong><br />

Haben sich die vorhan<strong>den</strong>en Spielräume<br />

bei der Finanzierung für <strong>den</strong> Kreditnehmer<br />

geändert?<br />

Ritzberger: Nein, <strong>den</strong>n die Möglichkeiten<br />

eines Zinscaps gab es früher auch schon.<br />

Interessanterweise sind die Leute aber lieber<br />

spekulativ unterwegs, <strong>den</strong>n ein Zinscap<br />

kostet auch Geld. Wir empfehlen bei<br />

der Wohnraumfinanzierung einen Finanzierungsmix,<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel aus geförderten<br />

Wohnbaudarlehen, Bauspardarlehen<br />

und Bankfinanzierung, <strong>zu</strong> machen. Beim<br />

Bauspardarlehen gibt es so und so einen<br />

eingebauten Zinscap.<br />

Wie schätzen Sie die nächsten 18 bis 24<br />

Monate im Bereich privater Wohnbau und<br />

Eigenheimfinanzierung ein?<br />

Ritzberger: Ich bin Optimist und von dem<br />

viel zitierten „Jahr 2012“ halte ich nicht<br />

viel. Angst ist ein schlechter Motivator<br />

und wir als HYPO Niederösterreich gehen<br />

<strong>zu</strong>versichtlich in das laufende Jahr. Wohnen<br />

wird auch weiterhin ein elementares<br />

Grundbedürfnis bleiben und der Trend in<br />

Richtung „Cocooning“ wird immer deutlicher,<br />

da man das eigene Wohnumfeld<br />

verbessern möchte.<br />

Hruby: Die Investition ins Eigenheim sehen<br />

viele Menschen als nachhaltigere Alternative.<br />

Den Urlaub genieße ich kurz, aber die<br />

Investition in die eigene Immobilie ist eine<br />

Investition in reale Werte. Nach wie vor ist<br />

der Erbgedanke in Österreich stark verbreitet.<br />

Man will <strong>den</strong> Kindern etwas weitergeben,<br />

und oft ist die eigene Immobilie auch<br />

eine finanzielle Absicherung, die bei Bedarf<br />

auch wieder verkauft wer<strong>den</strong> kann.<br />

Ritzberger: Wohnbau ist der Markenkern<br />

unseres Hauses. Wir haben uns seit über<br />

100 Jahren mit dem Thema auseinandergesetzt<br />

und haben daher auch das entsprechende<br />

Sachverständnis und Knowhow<br />

für diese Thematik. Die Beratungs-<br />

qualität steht und fällt mit unseren<br />

Mitarbeitern. Daher wer<strong>den</strong> wir auch weiterhin<br />

verstärkt in unsere Mitarbeiter investieren<br />

und die Nähe <strong>zu</strong>m Kun<strong>den</strong>, als<br />

oberste Priorität, weiter vertiefen. Unsere<br />

Gruppe hat in diesen Punkten Tradition,<br />

wobei wir unter Tradition nicht das Anbeten<br />

der Asche, sondern die Weitergabe des<br />

Feuers verstehen. �<br />

ZU DEN PERSONEN<br />

Günther Ritzberger, MBA (links)<br />

Sprecher des Vorstandes<br />

Oliver Hruby, Leiter Privatkun<strong>den</strong><br />

www.hyponoe.at<br />

FEBRUAR/MÄRZ 2012 FOKUS 33

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