Thermoformen in der Praxis - ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG
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2 1 E<strong>in</strong>führung<br />
Vor- und Nachteile des <strong>Thermoformen</strong>s<br />
E<strong>in</strong> Herstellverfahren hat nur dann Erfolg, wenn die produzierten Teile kostengünstiger und <strong>in</strong><br />
gleicher Qualität o<strong>der</strong> <strong>in</strong> besserer Qualität bei gleichen Kosten hergestellt werden können. Es<br />
gibt Anwendungsbereiche, bei denen das Spritzgießen o<strong>der</strong> das Blasformen <strong>in</strong> Konkurrenz zum<br />
<strong>Thermoformen</strong> stehen. In <strong>der</strong>Verpackungstechnik ist das <strong>Thermoformen</strong> meist konkurrenzlos,<br />
außer wenn Karton o<strong>der</strong> Papier als alternative Verpackungswerkstoffe e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Die wesentlichen Vorteile des <strong>Thermoformen</strong>s s<strong>in</strong>d:<br />
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Extrem dünnwandige Formteile, z. B. Verpackungen, können aus Halbzeugen mit hoher<br />
Schmelzviskosität hergestellt werden, während solche Teile im Spritzgießverfahren Granulat<br />
mit sehr niedriger Schmelzviskosität erfor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> eventuell gar nicht herstellbar s<strong>in</strong>d.<br />
Kle<strong>in</strong>ste Thermoformteile haben etwa die Größe <strong>der</strong> Verpackung e<strong>in</strong>er Tablette o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Knopfbatterie. Große Formteile, wie z. B. Gartenteiche, erreichen Größen von 3bis6m<br />
Länge. Formteilgrößen von mehreren Quadratmetern s<strong>in</strong>d problemlos herstellbar, weil<br />
Formteilgröße und Halbzeugdicke verfahrensbed<strong>in</strong>gt nicht begrenzt werden.<br />
Zum E<strong>in</strong>satz kommen Halbzeuge mit Dicken zwischen 0,05 bis 15 mm, bei Schäumen<br />
bis 60 mm.<br />
Der E<strong>in</strong>satz von mehrschichtigen Halbzeugen erlaubt die Herstellung von Formteilen mit<br />
komb<strong>in</strong>ierten Eigenschaften <strong>in</strong> Bezug auf Biege- o<strong>der</strong> Reißfestigkeit, Oberflächenglanz,<br />
Softtouch, Antirutschverhalten, Siegelbarkeit, UV-Beständigkeit, Barriereeigenschaften,<br />
E<strong>in</strong>arbeitung von Mahlgut <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schicht unterhalb <strong>der</strong> Oberfläche, E<strong>in</strong>arbeitung von<br />
Schichten mit Fasern, usw. Bei schlechter Haftung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelschichten werden Zwischenschichten<br />
als Haftvermittlungsschichten e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Im Thermoformverfahren können Schäume, faserverstärkte Materialien, textilkaschierte<br />
Thermoplasten sowie vorbedruckte Halbzeuge verarbeitet werden.<br />
Das verfahrensbed<strong>in</strong>gte Verstrecken verbessert die mechanischen Eigenschaften <strong>der</strong> geformten<br />
Teile als Folge <strong>der</strong> Orientierung.<br />
Thermoformwerkzeuge s<strong>in</strong>d aufgrund des e<strong>in</strong>seitigen Formkontakts kostengünstiger als<br />
z. B. Spritzgießwerkzeuge, welche die Wanddicke über zweiseitigen Formkontakt abbilden<br />
müssen.<br />
Bei kle<strong>in</strong>en Stückzahlen s<strong>in</strong>d die günstigen Werkzeugkosten e<strong>in</strong> Vorteil des <strong>Thermoformen</strong>s.<br />
Bei großen Stückzahlen liegt <strong>der</strong> Vorteil des <strong>Thermoformen</strong>s bei den erreichbaren<br />
m<strong>in</strong>imalen Wanddicken und dem hohen Ausstoß <strong>der</strong> Thermoformmasch<strong>in</strong>en.<br />
Modular gebaute Thermoformmasch<strong>in</strong>en erlauben die Anpassung an die gefor<strong>der</strong>te<br />
Ausstoßleistung.<br />
Abfälle, wie Stanzgitter o<strong>der</strong> Spannrän<strong>der</strong>, werden e<strong>in</strong>gemahlen und <strong>in</strong> den Verarbeitungskreislauf<br />
bei <strong>der</strong> Halbzeugherstellung wie<strong>der</strong>verwendet.<br />
Beim <strong>Thermoformen</strong> werden Halbzeuge als Folien und Platten e<strong>in</strong>gesetzt, die über e<strong>in</strong> Urformverfahren<br />
aus Granulaten o<strong>der</strong> Pulvern hergestellt werden. Dies bedeutet Zusatzkosten<br />
beim Ausgangsmaterial gegenüber dem Spritzgießen.<br />
Verfahrensbed<strong>in</strong>gt hat das Halbzeug beim <strong>Thermoformen</strong> nur auf e<strong>in</strong>er Seite Kontakt mit<br />
dem Thermoformwerkzeug. Das Formteil wird daher nur auf e<strong>in</strong>er Seite die Kontur des