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Thermoformen in der Praxis - ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG

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3.3 Reibverhalten beim <strong>Thermoformen</strong><br />

In letzter Zeit lagern immer mehr Thermoformbetriebe ihre hygroskopischen Halbzeuge <strong>in</strong><br />

klimatisierten Lagern, bei hoher Temperatur (größer 40 °C) und ger<strong>in</strong>ger Luftfeuchtigkeit.<br />

Bereits getrocknete Platten absorbieren erneut Feuchtigkeit.Getrocktnetes Polycarbonat (PC)<br />

kann beispielsweise bei normaler Luftfeuchtigkeit schon nach e<strong>in</strong>er halben Stunde soviel Feuchtigkeit<br />

aufgenommen haben, dass beim Aufheizen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Thermoformmasch<strong>in</strong>e Blasen entstehen.ABS<br />

kann dagegen bei normaler Luftfeuchtigkeit 2 bis 3 Tage unverpackt liegen bleiben.<br />

Verpackte Plattenstapel sollten beim Hersteller nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größe bestellt werden, die verarbeitet<br />

werden kann, ohne dass die letzten Platten zu lange offen liegen und erneut getrocknet<br />

werden müssen. Rollenware wird praktisch nie getrocknet, weil die Zeit des Beheizens über<br />

mehrere Takte meist ausreicht um die Feuchtigkeit zu entfernen. Je weniger <strong>der</strong> Kunststoff<br />

aufgeheizt werden muss (z. B. Druckluftformung) desto weniger macht sich die Feuchtigkeit<br />

<strong>in</strong> Form von Bläschen bemerkbar.<br />

3.3 Reibverhalten beim <strong>Thermoformen</strong><br />

Das Reibverhalten von Kunststoffen spielt beim <strong>Thermoformen</strong> dann e<strong>in</strong>e Rolle, wenn es<br />

während <strong>der</strong> Umformung zu e<strong>in</strong>er Gleitbewegung zwischen Halbzeug und Thermoformwerkzeug<br />

o<strong>der</strong> Vorstreckstempel kommt. Dies ist zum Beispiel bei <strong>der</strong> Negativformung beim<br />

Vorstrecken mit dem Stempel o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Positivformung beim Vorstrecken mit dem Formwerkzeug<br />

<strong>der</strong> Fall. Ist die Reibung sehr hoch, haftet <strong>der</strong> Kunststoff beim ersten Kontakt. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Verstreckung des Halbzeugs ist an diesen Stellen nicht mehr möglich. Der E<strong>in</strong>fluss<br />

hoher Reibung kann sehr gut beim Klebekaschieren nachgewiesen werden. Hier wird das zu<br />

kaschierende Trägerteil mit Klebstoff besprüht. Ist die Reibung sehr niedrig, dann gleitet das<br />

Halbzeug sehr leicht über die Kontaktfläche.<br />

Ist die Reibung zwischen Vorstreckstempel und Halbzeug zu kle<strong>in</strong>, wird die Wanddicke im<br />

Bodenbereich zu ger<strong>in</strong>g. Typisches Beispiel ist die Wahl e<strong>in</strong>es falschen Werkstoffs für den<br />

Vorstreckstempel für e<strong>in</strong> bestimmtes Halbzeug; Mit e<strong>in</strong>em Vorstreckstempel aus PTFE ist es<br />

praktisch unmöglich, e<strong>in</strong>en Becher aus PS-HI so zu formen, dass <strong>der</strong> Bodenbereich ausreichend<br />

dick wird.<br />

Ist die Reibung zwischen Formwerkzeug und Halbzeug zu kle<strong>in</strong>, wird die Wanddicke im<br />

Bodenbereich zu ger<strong>in</strong>g. Um die Reibung zu erhöhen, muss das Formwerkzeug so warm<br />

wie möglich temperiert und das Halbzeug auf <strong>der</strong> Kontaktseite zum Werkzeug so heiß wie<br />

möglich beheizt werden.<br />

Werkzeugseitig wird die Reibung bee<strong>in</strong>flusst durch:<br />

• Werkstoff an <strong>der</strong> Oberfläche des Thermoformwerkzeugs<br />

• Werkzeugtemperatur <strong>der</strong> Kontaktfläche<br />

• Oberflächenrauigkeit des Formwerkzeugs<br />

Halbzeugseitig wird die Reibung bee<strong>in</strong>flusst durch:<br />

• Kunststofftyp (Schicht) auf <strong>der</strong> Kontaktseite<br />

• Oberflächenbehandlung und -beschaffenheit (Antiblockbeschichtung)<br />

•<br />

Halbzeugtemperatur während des Kontaktes<br />

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