15.12.2012 Aufrufe

Thermoformen in der Praxis - ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG

Thermoformen in der Praxis - ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG

Thermoformen in der Praxis - ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 Thermoplastische Halbzeuge<br />

3.1 Aufbau und Struktur <strong>der</strong> Thermoplaste<br />

Thermoplaste bestehen aus Makromolekülen (Polymeren) mit Längen bis zu 10 –3 mm.<br />

Diese Makromoleküle können l<strong>in</strong>ear (fadenähnlich) se<strong>in</strong>, wie z. B. bei PE-HD, o<strong>der</strong> verzweigt,<br />

wie z. B. bei PE-LD. Es handelt sich um amorphe Thermoplaste, wenn die Makromoleküle<br />

<strong>in</strong> völliger Unordnung (Wattebausch) vorliegen (Bild 3.1 a). Gleichmäßig aufgebaute Makromoleküle,<br />

wie z. B. l<strong>in</strong>eares Polyethylen o<strong>der</strong> Polyacetale, können partielle Ordnungen<br />

(Kristallite) bilden; allerd<strong>in</strong>gs kristallisieren Polymere grundsätzlich nur teilweise. Es liegen<br />

dann teilkristall<strong>in</strong>e Thermoplaste vor (Bild 3.1 b).<br />

Amorphe Thermoplaste wie Standard-PS, PVC, PC, PMMA s<strong>in</strong>d aufgrund ihrer Struktur<br />

glasklar, wenn sie nicht e<strong>in</strong>gefärbt, modifiziert o<strong>der</strong> gefüllt werden. Teilkristall<strong>in</strong>e Thermoplaste<br />

s<strong>in</strong>d, je nach Kristallisationsgrad, aufgrund <strong>der</strong> Lichtbrechung durch die Kristallite,<br />

transluzent bis opak. Je nach Materialtyp und Umformverfahren schmelzen die Kristallite<br />

während des Aufheizens und das Halbzeug wird <strong>in</strong> diesem Temperaturbereich glasklar. Beim<br />

Erkalten bilden sich erneut Kristallite, <strong>der</strong> Kunststoff wird wie<strong>der</strong> opak.Wird e<strong>in</strong> teilkristall<strong>in</strong>er<br />

Thermoplast, z. B. PP, unterhalb des Kristallitschmelzbereiches umgeformt, spricht man vom<br />

„SPPF“-Verfahren (solid phase pressure form<strong>in</strong>g).<br />

Kristallisierbare Thermoplaste s<strong>in</strong>d Thermoplaste, die als Halbzeug praktisch amorph s<strong>in</strong>d<br />

und erst während des Aufheizens kristallisieren. Im Fall von CPET wird das Kristallisieren<br />

im beheizten Formwerkzeug genutzt, um die Temperaturbeständigkeit des Fertigteiles zu<br />

erhöhen.<br />

Für alle Thermoplaste gilt:<br />

• Sie haben e<strong>in</strong>en begrenzten Gebrauchstemperaturbereich. Unterhalb e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Temperatur s<strong>in</strong>d sie zerbrechlich wie Glas, oberhalb e<strong>in</strong>er bestimmten Temperatur (Erweichungstemperatur)<br />

verlieren sie die Festigkeit.<br />

Bild 3.1 Strukturen von Thermoplasten<br />

a) amorphe Struktur<br />

b) teilkristall<strong>in</strong>e Struktur

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!