06.07.2018 Aufrufe

Graubünden Exclusiv – Sommer 2018

Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.

Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten
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DER REIFEPROZESS<br />

Gaudenz Signorell konnte in Rom und Paris in<br />

Künstlerateliers arbeiten. In der Reflexion sind die<br />

Aufenthalte dort für ihn wertvoll. «Ich konnte immer<br />

auf kulturelle Werte zurückgreifen, alte Kulturen kennenlernen.<br />

Für mich sind Reisen Nahrung und Entwicklung.<br />

Das hat meine eigene Arbeit beeinflusst.<br />

Ich hatte lange Zeit das Gefühl, dass meine Arbeiten<br />

besser und noch besser werden müssten. Es war eine<br />

gewisse Unzufriedenheit, es war aber auch, weil ich<br />

fühlte, dass noch vieles möglich ist. Heute weiss ich,<br />

dass dies alles zu einem gesunden Reifeprozess gehört,<br />

dass die Zeit, wenn sie reif ist, Neues bringt. Ich lernte<br />

so auch, Geduld zu haben.»<br />

Und heute ? «Ich bin dankbar, heute, nach über<br />

40-jähriger künstlerischer Tätigkeit, die Früchte ernten<br />

zu dürfen. Das tut gut, ist für mich eine Bestätigung,<br />

meinen eigenen Weg gegangen zu sein, zu spüren,<br />

was richtig war und ist für mich selbst.<br />

In meinem Beruf als Maschinenschlosser musste ich<br />

sehr präzise arbeiten. In meiner Arbeit als Künstler<br />

musste ich lernen, diese Präzision wieder loszulassen.<br />

Und dann merkte ich, dass mir die Präzision eben<br />

doch auch wieder in meiner künstlerischen Arbeit zugutekommt.<br />

Es hat sich also alles wunderbar gefügt.»<br />

Als Gaudenz Signorell sich entschieden hatte, 1972<br />

seinen Brotberuf aufzugeben und sich nur noch der<br />

Kunst zu widmen, hatte in <strong>Graubünden</strong> die Fotografie<br />

in der Kunst noch keinen grossen Stellenwert. Es<br />

war schwierig, damit überhaupt etwas Geld zu verdienen.<br />

Um sich über Wasser zu halten, arbeitete er<br />

darum jahrelang beim Bahnpostversand in Chur; jeweils<br />

fünf Nächte pro Monat. «Das reichte, um meine<br />

Grundexistenz zu sichern und mich so unabhängig zu<br />

machen. Es gab mir die Freiheit, in der Kunst zu tun,<br />

was einem am Herzen lag. Als Künstler lernt man, mit<br />

wenig Geld umzugehen, man lebt von der Hand ins<br />

Maul. Anders als ein Maler konnte ich meine Fotos<br />

nie einfach schnell einmal zu Geld machen. Glücklicherweise<br />

hatte ich meine Familie im Rücken, die<br />

mich immer unterstützt hat.»<br />

Als er in den 70er-Jahren an den Weihnachtsausstellungen<br />

im Kunsthaus vertreten war, war dies für ihn<br />

eine Bestätigung dafür, dass es sich gelohnt hat,<br />

weiter zuarbeiten. 1990 erhielt Gaudenz Signorell den<br />

Manor-Kunstpreis.<br />

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