Pflegeberufen12 - Hochschule Fulda
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land (GB) wird die Ausbildung auf der Tertiärebene als undergraduate und akademische<br />
Erstausbildung angeboten.<br />
Die Mehrheit der Qualifikationsabschlüsse in den Ländern führen zum Bachelor<br />
of Nursing, in Belgien, England (nicht Großbritannien) und Niederlande zum Bachelor<br />
of Nursing oder Berufsdiplom, in Frankreich, Luxemburg und Österreich<br />
zum Berufsdiplom in Gesundheits- und Krankenpflege und in Deutschland lediglich<br />
zu einem Diplomäquivalent (Stöcker 2004: 15).<br />
IV Innovative Projekte<br />
Neue Wege lassen sich in Deutschland zur Zeit nur über regionale Modellprojekte<br />
gehen, wenn die jeweiligen Bundesländer zu Innovationen bereit sind. Dazu gehört<br />
auch der Mut, die Modellklausel großzügig zu interpretieren. So sind die Evangelischen<br />
Fachhochschulen in Berlin und Hannover in 2004 gestartet und 2005 beginnt<br />
die Fachhochschule Neubrandenburg. Es sind Studienmodelle, die in Kooperation<br />
mit Praxiseinrichtungen und mit Genehmigung der Landesregierungen einen akademischen<br />
Abschluss mit der Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung verknüpfen<br />
(Reinhart 2003; EFH 2004; FH Neubrandenburg 2005).<br />
Die neuen Studiengänge folgen der anstehenden Strukturveränderung im Sinne der<br />
Internationalisierung von Hochschulabschlüssen (Bologna-Declaration 1999). Beabsichtigt<br />
sind damit auch Erweiterungen und Differenzierungen innerhalb des Hochschulsystems.<br />
Die übrigen Pflegestudiengänge in Deutschland werden sich dieser<br />
allgemeinen <strong>Hochschule</strong>ntwicklung nicht entziehen können.<br />
Für Deutschland gilt, dass die Bundesländer dieses gestufte Studiensystem an den<br />
<strong>Hochschule</strong>n ohne Differenzierung in Fachhochschulen und Universitäten umzusetzen<br />
haben. Dieses System sieht eine Modularisierung der Curricula und ein übertragbares<br />
Leistungspunktesystem (European Credit Transfer System ECTS) vor.<br />
Die Abschlussniveaus (B.A./M.A.) sind klar definiert nach dem Maß der Übertragung<br />
von Wissen/Wissenstransfer, der Komplexität des Handlungsrahmens und dem<br />
Grad der beruflichen/positionellen Verantwortung und führen zu berufsqualifizierenden<br />
akademischen Abschlüssen (Sieger 2001). Bis 2007 sind alle Diplom-<br />
Studiengänge hinsichtlich ihrer Studienstruktur und ihrer Abschlusstitel dem konsekutiven<br />
Studiensystem anzupassen und umzuformen. Ausgenommen sind bis 2010<br />
universitäre Studiengänge wie Jura, Lehramt an allgemeinen und berufsbildenden<br />
Schulen sowie Medizin, die mit einem Staatsexamen abschließen (BGBl. 2002:<br />
3138).<br />
Gestufte Studienabschlüsse könnten in der deutschen pflegeberuflichen Bildung sowohl<br />
Probleme der Erstausbildung (Berufsbildzuschnitte, Finanzierung, Integration<br />
in das staatliche Bildungssystem) als auch Probleme im sich darauf aufbauenden<br />
System der Weiterbildung lösen und gleichzeitig den Anschluss an europäisch (international)<br />
bewährte Ausbildungsmuster ermöglichen.<br />
Weitere Aktionen in Verbindung mit dem Bologna-Prozess auf europäischer Ebene<br />
resultieren aus der Kopenhagener Erklärung von 2002. Das Programm Allgemeine<br />
und berufliche Bildung 2010" initiiert die grundsätzliche Umgestaltung der allgemeinen<br />
und beruflichen Bildung in Europa. Es geht dabei um die unterschiedlichen<br />
Arten und Ebenen der Bildung, die Verbesserung von Qualität und Attraktivität beruflicher<br />
Bildung sowie um Anleitung zur aktiven Teilnahme an der europäischen<br />
Gesellschaft. Analog zur Hochschulausbildung soll ein Europäisches Credit Transfer<br />
System für Berufsbildung (ECVET) geschaffen werden. Damit soll die Transparenz