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Pflegeberufen12 - Hochschule Fulda

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Annette Grewe 18<br />

Statement für den Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />

der Fachhochschule <strong>Fulda</strong><br />

Um es vorweg zu nehmen: Meine Position ist klar, sonst wäre ich nicht am Fachbereich<br />

Pflege und Gesundheit der Fachhochschule <strong>Fulda</strong> tätig.<br />

Herr Slotala hat das Spektrum unserer Studienangebote vorgestellt, und Sie haben<br />

sicher bemerkt, dass wir beides anbieten: Berufsaufbauende Studiengänge<br />

Physiotherapie, Gesundheitsmanagement und Pflegemanagement und einen primärqualifizierenden<br />

Bachelor-Studiengang Pflege. Ich bin für beides, für Primärqualifikation<br />

und für das, was man als akademische Weiterbildung beschreiben<br />

könnte.<br />

Begründung<br />

Zunächst ein Zitat aus dem Gesundheitsbericht für Deutschland (1998):<br />

Die nichtakademischen Gesundheitsfachberufe finden sich nach der Ausbildung<br />

beruflich vielfach in einer Sackgasse. Die Ausgebildeten verharren in<br />

den Strukturen ihres Berufsbildes, horizontale Vernetzungen bestehen nur in<br />

geringem Umfang, vertikale sind unterentwickelt. Die Benachteiligung dieser<br />

Berufsbilder in der Bildungslandschaft hat langfristig zur Folge, dass die in<br />

nichtakademischen Gesundheitsberufen Tätigen nur kurze Zeit im Beruf verweilen.<br />

Der Begriff kurze Zeit ließe sich spezifizieren, aber ob das Mittel nun fünf oder<br />

sechs Jahre beruflicher Verweildauer seien, spielt für das umrissene Problem<br />

selbst keine Rolle. Die Benachteiligung spielt eine Rolle, und dies im nationalen<br />

und internationalen Vergleich. Der Erfolg, den die berufsaufbauenden Studiengänge<br />

in der Bundesrepublik in ihren gut zehn Jahren des Bestehens haben,<br />

spricht für sich: Es gibt genügend Pflegende, Physiotherapeuten etc., die sich<br />

weiterqualifizieren wollen, und zwar durchaus innerhalb ihres Feldes . Es gibt<br />

genügend Pflegende, Physiotherapeuten etc., die den ziemlich harten Weg eines<br />

Studiums wählen, ohne dass ein Studium ihnen zwingend den besser bezahlten<br />

Job verschafft. So lange in der Bundesrepublik Pflege, Physiotherapie usw. kein<br />

akademischer Beruf ist, so lange haben berufsaufbauende Studiengänge ihre Berechtigung.<br />

Mit dem Blick in die EU-Landschaft muss man sogar sagen: So lange<br />

besteht für deutsche <strong>Hochschule</strong>n die bildungspolitische Verpflichtung , die Benachteiligung<br />

der in den genannten Berufen Tätigen wenigstens ein wenig abzumildern.<br />

Es bleiben Nachteile genug, allen voran der Faktor Zeit: Man braucht in Deutschland<br />

halt doppelt so lange wie in Großbritannien oder Finnland für den ersten akademischen<br />

Abschluss. Zu den Kompromiss-Modellen , die zwingende berufliche<br />

Ausbildung und Studium koppeln, komme ich noch.<br />

Zunächst aber wieder ein Zitat. Diesmal zitiere ich aus der Antwort der Parlamentarischen<br />

Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Gudrun<br />

18 Professorin am Fachbereich Pflege und Gesundheit der FH <strong>Fulda</strong> und Mitglied des Fachbereichsra-<br />

tes<br />

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