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Töfte Regionsmagazin 07/2018 - Landwirtschaft

In der Juli-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ennigerloh, Ostenfelde, Westbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen dreht sich alles um die Landwirtschaft sowie um die Sommerzeit mit passenden Themen wie Eisdielen und Freibäder, Grillgenuss und Sommerrezepte und Swin-Golfen und Golfen. Weitere Informationen finden Sie auf Facebook unter: https://www.facebook.com/toefte.regionsmagazin/

In der Juli-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ennigerloh, Ostenfelde, Westbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen dreht sich alles um die Landwirtschaft sowie um die Sommerzeit mit passenden Themen wie Eisdielen und Freibäder, Grillgenuss und Sommerrezepte und Swin-Golfen und Golfen.
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„<br />

Welchen Nutzen macht eine Mitgliedschaft für<br />

den Landwirt?<br />

Dass bei uns in der Raiffeisen Ostmünsterland<br />

auch Privatpersonen Mitglied werden<br />

können, dürfte wahrscheinlich allgemein nicht<br />

so bekannt sein. 97% unserer Mitglieder sind der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> zuzuordnen, 3% sind Privatpersonen.<br />

Die Zahl der Privatpersonen, die bei uns<br />

eine Mitgliedschaft erworben haben, ist ausbaufähig.<br />

Daher freuen wir uns über jeden, der bei<br />

uns Anteile erwerben will.<br />

Finanziellen Nutzen erfährt der Landwirt über<br />

eine Warenrückvergütung. Sie ist abhängig vom<br />

Umsatz und vom Gewinn, den die Genossenschaft<br />

aus dem Geschäft mit ihren Mitgliedern<br />

erzielt hat. Den Privatpersonen können wir eine<br />

Dividende auf ihre erworbenen Anteile anbieten,<br />

die in den letzten Jahren immer zwischen 3<br />

und 5% gelegen hat. Gerade in Zeiten sinkender<br />

Zinsleistungen der Banken eine nicht zu verachtende<br />

Geldanlage.<br />

„<br />

Vom Landwirt für den Landwirt – was leistet die<br />

Genossenschaft für den Landwirt?<br />

Ich würde uns als „Full-Liner“ für die <strong>Landwirtschaft</strong><br />

bezeichnen. Im Gegensatz zu<br />

früheren Zeiten haben sich insbesondere die politischen<br />

Rahmenbedingungen für unsere <strong>Landwirtschaft</strong><br />

sehr verändert. Auch zeitlich sind dem<br />

Landwirt Grenzen gesetzt, seinen ganzen bürokratischen<br />

Verpflichtungen nachzukommen. Daher<br />

ist es unser Bestreben, den Landwirt auf dem<br />

gesamten Weg seiner beruflichen Tätigkeit zu<br />

begleiten, beginnend mit der Beratung, die sich<br />

auf viele unterschiedliche Bereiche erstreckt,<br />

und abschließend mit der Dokumentation seiner<br />

Tätigkeit.<br />

Unsere Leistungen und Angebote beschränken<br />

sich aber nicht nur auf die <strong>Landwirtschaft</strong>. Auch<br />

für den Privatkunden bieten wir umfangreiche<br />

Dienstleistungen an. Unsere Raiffeisenmärkte<br />

sind vom Sortiment sehr breit aufgestellt. Was<br />

nicht präsent ist, kann zeitnah bestellt und ausgeliefert<br />

werden. Auch im Bereich Brenn- und<br />

Treibstoffe kann der Privatkunde auf unser volles<br />

Angebotssortiment - und das nicht nur an den<br />

Tankstellen - zugreifen.<br />

Herzstück der Raiffeisen Ostmünsterland ist die<br />

„<br />

Futtermittelproduktion. Können Sie mir die Prozesse<br />

kurz erklären?<br />

Die Futtermittelproduktion ist das Kerngeschäft<br />

der Raiffeisen Ostmünsterland.<br />

Zwanzig Mitarbeiter unserer Belegschaft sind<br />

allein in diesem Bereich beschäftigt. Wir produzieren<br />

jährlich ca. 80.000 Tonnen Mischfutter,<br />

wobei der Schwerpunkt auf Schweinefutter, ein<br />

kleinerer Prozentsatz beim Rinderfutter liegt. Zur<br />

Produktion des Mischfutters greifen wir überwiegend<br />

auf Rohstoffe unserer eigenen Kundschaft<br />

zurück. In geringem Maße werden diese Rohstoffe<br />

zugekauft. Sojaschrot und Mineralstoffe<br />

werden im Produktionsprozess beigemischt. Das<br />

von uns hergestellte Mischfutter kann sowohl<br />

als Fertigfutter als auch als Ergänzungsfutter verwendet<br />

werden.<br />

Neben der Futtermittelproduktion beraten Sie<br />

„<br />

den Landwirt beim Pflanzenbau. Was verstehen<br />

Sie darunter?<br />

Wir verstehen uns nicht nur als Lieferant<br />

des Saatguts, des Düngers und des ggfls.<br />

notwendigen Pflanzenschutzmittels. Vielmehr<br />

gehen wir Seite an Seite mit dem Landwirt und<br />

beraten ihn in all diesen Fragen. Vor der Auswahl<br />

des Saatguts besichtigen unsere Experten<br />

zusammen mit dem Landwirt seine Flächen um<br />

gemeinsam die bestmögliche Sorte für den jeweiligen<br />

Standort zu ermitteln. Auf Wunsch des<br />

Landwirts werden Bodenproben analysiert um<br />

die Nährstoffgehalte des Bodens zu ermitteln<br />

und so in der Düngung nur die Nährstoffe nachgeben<br />

zu können, die der Boden verloren hat, um<br />

eine Überdüngung vorzubeugen.<br />

Gesetzliche Vorgaben verpflichten den Landwirt<br />

zur detaillierten Dokumentation von Nährstoffgaben<br />

und Düngevorgängen. Wie unterstützen<br />

Sie Ihre Mitglieder in der Bewältigung<br />

„<br />

dieser Aufgaben?<br />

Die Anforderungen an die <strong>Landwirtschaft</strong><br />

nehmen immer weiter zu. Um unsere<br />

Landwirte bei der Bewältigung dieser Anforderungen<br />

zu unterstützen, haben wir uns einen<br />

Partner gesucht, der sich in diesem Metier perfekt<br />

auskennt. Mit der Firma ODAS als Komplettdienstleister<br />

im Bereich Wirtschaftsdünger<br />

haben wir diesen Partner gefunden. Gemeinsam<br />

bieten wir dem Landwirt mit der Software DELOS<br />

eine kompetente Systemlösung. Unter dem Motto<br />

„Dokumentation in Perfektion“ stellen wir uns<br />

allen Fragen rund um dieses Thema und betreuen<br />

unsere Kunden vom einfachen Lieferschein<br />

bis hin zur komplexen Nährstoffbilanz. Der Landwirt<br />

profitiert bei uns aus der Kombination von<br />

Fachwissen gepaart mit der einfachen Softwarelösung<br />

DELOS. Mit DELOS können sämtliche<br />

nährstoffrelevanten Unterlagen wie Boden-analysen,<br />

Nährstoff¬liefer¬scheine, Nährstoff¬ver¬gleiche,<br />

etc. digital abgelegt werden. Der<br />

Landwirt behält jederzeit den Überblick, ob alle<br />

Unterlagen vollständig sind und fehlende Belege<br />

können direkt angefordert werden. Bei einer<br />

Prüfung können die Unterlagen ohne lästiges<br />

Suchen sofort zur Verfügung gestellt werden.<br />

„<br />

Was sind die Hauptprodukte der Landwirte im<br />

Münsterland?<br />

Wir befinden uns in einer Region mit einem<br />

hohen Viehbestand. Dieser Viehbestand<br />

erfordert entsprechend große Mengen<br />

Futtermittel, die die Landwirte auf ihren eigenen<br />

landwirtschaftlichen Flächen produzieren. Futtermais,<br />

Triticale und Roggen auf leichten Böden<br />

sowie Gerste, Weizen und Raps sind die Pflanzen,<br />

die zum allergrößten Teil im Getreideanbau<br />

Verwendung finden. Es gibt Landwirte, die ihr<br />

Futtermittel selber mischen. Die überwiegende<br />

Mehrheit arbeitet mit uns zusammen: wir kaufen<br />

das Getreide oder den Mais auf und geben als<br />

Gegenleistung das Fertigfutter an den Landwirt<br />

zurück. Gerade bei größeren Betrieben geht der<br />

Trend dahin, die Zubereitung des Futtermittels<br />

der Raiffeisen Ostmünsterland zu überlassen.<br />

Wie lautet Ihr Rat an die Politik und der weiterverarbeitenden<br />

Lebensmittelindustrie bezüglich<br />

des Preisverfalls von Lebensmitteln, der zu<br />

Lasten des Tierwohls geht und auch den Ackerbauern<br />

unter Druck setzt immer produktiver zu<br />

werden?<br />

In Deutschland wird rund 10% des Einkommens<br />

für Lebensmittel ausgegeben. Ein Verhältnis, das<br />

sich sehr auf das produzierende Gewerbe, und<br />

dazu gehört auch die <strong>Landwirtschaft</strong>, auswirkt.<br />

Unsere Landwirte müssen Geld verdienen, um<br />

ihre Familie zu ernähren, Unterhaltungskosten<br />

sowie die notwendigen Investitionen leisten zu<br />

können. Dies ist augenblicklich nur durch entsprechend<br />

große Tierbestände und landwirtschaftlichen<br />

Flächen zu erreichen. Die Politik<br />

muss dafür Sorge tragen, dass höhere Erzeugerpreise<br />

erzielt werden können. Dies aber nicht<br />

nur in Deutschland, sondern europa- oder gar<br />

weltweit. Dann bin ich davon überzeugt, dass die<br />

Landwirte bereit sind, ihre Bestände zu reduzieren<br />

und ein noch größeres Augenmerk aufs Tierwohl<br />

und umweltschonende Produktionsabläufe<br />

zu legen, obwohl sie das schon in sehr großem<br />

Umfang machen.<br />

„<br />

Welche Zukunftspläne hat die Raiffeisen Ostmünsterland?<br />

Die Welt wird immer globaler. Es gibt fast<br />

keine Grenzen mehr. Daher werden die Angebote<br />

für unsere Landwirte - gerade auch übers<br />

Internet - immer vielfältiger. Wir haben festgestellt,<br />

dass die Landwirte für ihre tägliche Arbeit<br />

auf der Suche nach einem starken regionalen<br />

Partner sind und das nicht nur im Ein- und Verkauf.<br />

Hier müssen wir ansetzen und uns für die<br />

Zukunft gut und stark aufstellen. Dann profitieren<br />

beide Seiten von dieser Partnerschaft.<br />

Herr Loddenkötter, herzlichen Dank für dieses<br />

Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Tätigkeit.<br />

Interview geführt durch Markus Lingnau (CvD<br />

Redaktion <strong>Töfte</strong>)<br />

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