Töfte Regionsmagazin 07/2018 - Landwirtschaft

CHRISTOPH DORNIER KLINIK - MÜNSTER
WENN DIE REISE SCHON AN DER HAUSTÜR ENDET
Endlich Urlaub! Was für die einen die schönste Zeit des
Jahres ist, ist für andere ein rotes Tuch. Denn die Vorstellung,
einen Zug oder ein Flugzeug zu besteigen oder
mit dem Auto hunderte von Kilometern zurückzulegen,
macht ihnen Angst. Manchmal wird die Angst so groß,
dass Reisen kurzfristig abgesagt oder gänzlich vermieden
werden. Doch die Angst bleibt, ebenso
wie die Sehnsucht nach Urlaub. Wichtig ist es,
neue Erfahrungen zu sammeln, die die Angstreaktionen
hemmen. Eine Therapie kann
dabei helfen.
Menschen, die sich vor Reisen fürchten, haben häufig auch Angst vor Situationen,
aus denen ein Entkommen schwierig oder peinlich sein könnte,
vor Menschenmengen, vor öffentlichen Plätzen. Etwa fünf Prozent
aller Erwachsenen in Deutschland leiden an einer solchen Agoraphobie.
Frauen sind mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer. „Die Agoraphobie
kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Oft bestimmt eine
‚magische Grenze‘ den Bewegungsradius. Diese kann zum Beispiel 100
Kilometer weit oder bis zum Arbeitsplatz reichen oder schon 500 Meter
hinter der eigenen Haustür enden. Im schlimmsten Fall wird die Haustür
irgendwann selbst die Grenze“, erklärt Benedikt Klauke, Leitender Psychologischer
Psychotherapeut der Christoph-Dornier-Klinik in Münster.
Die Angst vor der Angst ist das größte Hindernis
Trotz der Angst versiegt der Wunsch zu verreisen, im Urlaub mal die Seele
baumeln zu lassen, fast nie. Das größte Hindernis ist die Angst vor der
Angst. „Diese sogenannte Erwartungsangst drängt die positiven Gedanken
an eine Reise in den Hintergrund. Sie hemmt sowohl die geistige
als auch die körperliche Beweglichkeit, die korrigierende Erfahrungen
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