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Professor Alexander Sumski, bis 1999 Universitätsmusikdirektor<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen, widmete<br />
über 20 Jahre se<strong>in</strong>er beruflichen Tätigkeit der<br />
barocken Klostermusik Oberschwabens. Durch<br />
se<strong>in</strong> Forschen wurden Musikwerke e<strong>in</strong>er ganzen<br />
Region zusammengetragen und wieder<br />
zum Kl<strong>in</strong>gen gebracht. Das reiche musikalische<br />
Erbe der oberschwäbischen Klöster ist nach der<br />
Säkularisation <strong>in</strong> Vergessenheit geraten und<br />
musste aus Archiven <strong>in</strong> Deutschland, der<br />
Schweiz, Polen und Tschechien erhoben, zusammengetragen<br />
und <strong>für</strong> die Aufführung bearbeitet<br />
werden. 59 Werke wurden von Sumski<br />
bis 2005 aus dem Quellenmaterial als Kopiervorlagen<br />
hergestellt. In der Diözesanbibliothek<br />
wird die Sammlung künftig <strong>für</strong> Chöre, Musikschaffende<br />
und Wissenschaftler nutzbar gemacht.<br />
Zu der Sammlung, die von der Universität<br />
Tüb<strong>in</strong>gen zur Verfügung gestellt wurde, gehören<br />
u. a. Werke von P. Nikolaus Betscher (1745-<br />
1811), dem Abt des Prämonstratenserklosters<br />
Rot an der Rot (Missa <strong>in</strong> C, Te Deum, Requiem <strong>in</strong><br />
c-moll), von P. Isfried Kayser (1712-1771) aus<br />
dem Prämonstratenserkloster Obermarchtal<br />
(Kyrie) und P. Ämilian Rosengart (1757-1810)<br />
aus dem Benedikt<strong>in</strong>erkloster Ochsenhausen<br />
(Ave maris stella, Missa <strong>in</strong> B, Te Deum).<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alische Mitteilungen Dezember 2007<br />
◆ Festival Europäische <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Schwäbisch Gmünd 2007<br />
Klaus Stemmler<br />
Dem Thema „Weltsprache Musik“ widmete sich<br />
das 19. Festival Europäische <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Schwäbisch Gmünd <strong>in</strong> 3 ½ Wochen vom 13. Juli<br />
bis 5. August. Zwei Fragestellungen standen im<br />
Vordergrund des Programms: Geistliche Musik<br />
als „Sprache, wo Sprachen enden“ (Rilke), als<br />
Medium <strong>für</strong> das Unsagbare, <strong>für</strong> Erfahrungen, die<br />
den Menschen tief und radikal treffen können.<br />
Daneben das Phänomen der globalen Präsenz<br />
geistlicher Musik, die Frage nach der Relevanz,<br />
nach dem Umgang mit Traditionen, nach der Eignung<br />
als Medium der Verständigung.<br />
Das Programm spannte e<strong>in</strong>en Bogen von der<br />
Gregorianik und der frühen Mehrstimmigkeit<br />
bis zum Jazz, von herausragenden Werken der<br />
klassischen Musik h<strong>in</strong> zu <strong>in</strong>novativen Performance-<br />
und Stummfilm-Projekten. Tiefen E<strong>in</strong>druck<br />
h<strong>in</strong>terließ nicht nur die Aufführung von<br />
Bachs „Matthäuspassion“ durch das Bach-Collegium<br />
Japan unter der Leitung von Masaaki Suzuki.<br />
Zu den Höhepunkten zählten ebenso die<br />
Konzerte mit dem SWR Vokalensemble und<br />
dem Radio-S<strong>in</strong>fonieorchester Stuttgart unter Sir<br />
Roger Norr<strong>in</strong>gton (Bruckner Motetten und S<strong>in</strong>fonie<br />
Nr. 6), dem Dresdner Kreuzchor, dem Antchis<br />
Chati Chor aus Georgien und den K<strong>in</strong>g’s<br />
S<strong>in</strong>gers, die mit dem Ensemble Sarband und<br />
Sufi-Tänzern das Programm „Sacred Bridges“<br />
präsentierten. Gefeiert wurden Beethovens<br />
„Missa solemnis“ (Kammerchor und Hofkapelle<br />
Stuttgart mit Frieder Bernius), und Verdis<br />
„Messa da Requiem“ (Philharmonischer Chor<br />
Schwäbisch Gmünd und Württembergische<br />
Philharmonie Reutl<strong>in</strong>gen). Hans Fagius, Pierre<br />
P<strong>in</strong>cemaille und Katr<strong>in</strong> Meriloo konzertierten<br />
auf der Klais-Orgel des Heilig-Kreuz-Münsters.<br />
Vom Publikum und der Kritik mit höchster<br />
Anerkennung bedacht wurde die deutsche Erstaufführung<br />
von „Miserere hom<strong>in</strong>ibus“ – dem<br />
jüngsten Werk des Schweizer Komponisten<br />
Klaus Huber, der im Anschluss an dieses Konzert<br />
am 21. Juli mit dem Preis der Europäischen<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> 2007 ausgezeichnet wurde. Das