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Zukunft Heilbronn-Franken – Ergebnisse der neuen IHK ... - w.news

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ERFOLGREICH <strong>–</strong> B2B-Storytelling in digitalen Medien.<br />

KOMMUNIKATION IM WANDEL<br />

Die Macht <strong>der</strong> Geschichten<br />

Tobias Hurrle<br />

Über 60 Prozent <strong>der</strong> deutschen Top-<br />

100-Marken engagieren sich in sozialen<br />

Netzwerken wie Facebook und<br />

Twitter o<strong>der</strong> betreiben ein Weblog.<br />

Diese sozialen Medien werden<br />

nicht nur als Nachrichtenkanal genutzt,<br />

son<strong>der</strong>n auch, um ein Unternehmen,<br />

seine Produkte und die<br />

Menschen dahinter erlebbar zu machen.<br />

Bei High-Interest Consumer-<br />

Marken funktioniert das. Aber wie<br />

steht es um Business-to-Business-<br />

Marken (B2B) mit komplexen Produkten<br />

und eng fokussierten Zielgruppen?<br />

Menschen wollen mehr als Fakten,<br />

Statistiken und objektive Informationen.<br />

Menschen suchen Geschichten<br />

über an<strong>der</strong>e Menschen,<br />

über Unternehmen und über das,<br />

was Unternehmen und die Menschen<br />

dahinter sind und leisten.<br />

Menschen sind interessierte Leser.<br />

Konkrete Kundenprojekte<br />

Aber Menschen sind auch Bestandskunden,<br />

potenzielle Neukunden<br />

o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Suche nach einem<br />

spannenden Job. In diesen Rollen<br />

möchten sie sich umfassend und<br />

nachvollziehbar über ein Unternehmen<br />

informieren: über die Kernkompetenzen,<br />

Technologien und<br />

Produkte, über konkrete Kundenprojekte<br />

und an<strong>der</strong>e Unternehmensaktivitäten.<br />

Und sie möchten,<br />

heute mehr denn je, mit Unternehmen<br />

direkt in einen offenen Dialog<br />

treten, um das ”Erlebnis Unternehmen“<br />

zu vertiefen.<br />

Es gibt viel zu erzählen<br />

Trockene Fakten genügen nicht,<br />

wenn es darum geht, ein Unternehmen<br />

erlebbar zu machen. Hier sind<br />

vielmehr spannende, emotionale<br />

Storys gefragt, die über die sachliche<br />

Berichterstattung in Tageszeitungen,<br />

E-Newslettern und Pressemitteilungen<br />

hinausgehen. Geschich-<br />

ten, die informieren und mitreißen<br />

in Worten und in Bil<strong>der</strong>n. Auch<br />

Unternehmen in technologieorientierten<br />

B2B-Branchen haben spannende<br />

Geschichten zu bieten. Der<br />

steinige Weg in <strong>der</strong> Produktentwicklung,<br />

eine Projektrealisierung<br />

unter extremen Bedingungen, soziales<br />

Engagement und Umweltaktivitäten,<br />

Alltagserlebnisse von Mitarbeitern<br />

<strong>–</strong> es gibt unzählige große<br />

und kleine Ereignisse im Unternehmensalltag,<br />

die mehr sind als nur<br />

”News“. Gerade auch Fachblogs<br />

eignen sich perfekt dafür, spezifische<br />

Themen in einer Breite und<br />

Tiefe zu besetzen, die über klassische<br />

Pressearbeit nicht einmal mit<br />

großem Kostenaufwand zu erreichen<br />

wäre.<br />

Beziehungen pflegen<br />

Über solch ein Blog kann man nicht<br />

nur umfassend und tagesaktuell informieren,<br />

son<strong>der</strong>n auch Fragen<br />

von Interessenten beantworten, mit<br />

diesen Gespräche führen, Kontakte<br />

knüpfen und Beziehungen pflegen<br />

mit vergleichsweise geringem Aufwand.<br />

Und mit positiven Nebenwirkungen:<br />

Die im Blog publizierten<br />

Geschichten sind nahezu in Echtzeit<br />

bei Google auffindbar, wodurch<br />

die Botschaft quasi von alleine<br />

multipliziert wird.<br />

Authentizität gewinnt<br />

Unternehmen werden hiermit selbst<br />

zu Medien, die in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

auch solche Geschichten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zu platzieren, die von<br />

<strong>der</strong> Fachjournalistik als irrelevant<br />

betrachtet werden, für Interessenten<br />

o<strong>der</strong> Jobsuchende aber durchaus<br />

spannend sein können. Unabhängig<br />

davon, in welchem digitalen<br />

Medium ein Unternehmen seine<br />

Geschichten erzählt: jede Story benötigt<br />

ein Gesicht, einen Autor, <strong>der</strong><br />

die Ereignisse aus einem persönlichen<br />

Blickwinkel schil<strong>der</strong>t. Das bedeutet<br />

nicht bloß, den Autor mit Namen<br />

aufzuführen, son<strong>der</strong>n vielmehr, Artikeln<br />

und Beiträgen durch spontanen,<br />

subjektiven Schreibstil eine<br />

persönliche Note zu verleihen. Erst<br />

diese emotionale Perspektive, abseits<br />

je<strong>der</strong> Marketingbotschaft, verführt<br />

die Leser zur Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem Thema, die dann in<br />

einen aktiven Dialog mündet.<br />

Beispiel Daimler<br />

Ein herausragendes Beispiel bietet<br />

hier das bereits 2007 gestartete<br />

Daimler-Blog, bei dem Mitarbeiter<br />

über ihren Alltag im Unternehmen<br />

berichten.<br />

Mit großem Erfolg: Immerhin erzielt<br />

es jeden Monat respektable<br />

100 000 Seitenzugriffe von ca.<br />

40 000 Usern. Je<strong>der</strong> Beitrag wird<br />

im Schnitt mit neun Kommentaren<br />

bedacht. Außerdem: Die Blogbeiträge<br />

sind schon wenige Minuten<br />

nach Erscheinen top bei Google<br />

platziert. Was ein Blog als Dialogmedium<br />

leisten kann, zeigt dieses<br />

Beispiel: Am 29. Oktober 2009 erschien<br />

im Daimler-Blog ein Beitrag<br />

von Dr. Helmut Schmidt, dem leitenden<br />

Konzernarzt, über das Thema<br />

”Blutuntersuchungen als Einstellungsvorrausetzungen“,<br />

von dem<br />

kurz zuvor in den Medien kritisch<br />

berichtet worden war.<br />

Dr. Schmidt beleuchtete in diesem<br />

Beitrag öffentlich seine Sicht <strong>der</strong><br />

Dinge. Unzählige positive und<br />

negative Kommentare (auch von<br />

Daimler-Mitarbeitern) zeugten vom<br />

großen Interesse an diesem Thema,<br />

das auf diese Art und Weise öffentlich<br />

und kontrovers diskutiert wurde,<br />

ohne es über die üblichen Pressevertreter<br />

abzufe<strong>der</strong>n. Daimler stellte<br />

sich so als ein dialogbereites Unternehmen<br />

mit hohen Ansprüchen an<br />

Transparenz dar. ▼<br />

NOVEMBER 2010 w.<strong>news</strong><br />

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