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34 Politics · Politik · Politique<br />
D<br />
er «Krieg aller gegen alle» ist ein beinahe<br />
inflationär verwendetes Zitat . Der<br />
moderne neuzeitliche Staat sollte diesen Naturzustand<br />
zwischen den Menschen beenden .<br />
Die Folge war das staatliche Gewaltmonopol .<br />
Angesichts des ausbleibenden dauerhaften<br />
Friedens nach dem Ende des Kalten Krieges<br />
und der vielen innerstaatlichen Gewaltkonflikte<br />
stellt sich die Frage nach der Effektivität<br />
dieses staatlichen Gewaltmonopols . Vielerorts<br />
ist der Staat nicht mehr in der Lage oder auch<br />
erst gar nicht legitimiert, dieses aufrecht zu<br />
erhalten . Zurück zum «Krieg aller gegen alle»<br />
scheint daher oft die Folge zu sein . <strong>Lang</strong>e wurden<br />
unbequeme Fragen in diesem Kontext<br />
ausgespart . In einer interdisziplinären Herangehensweise<br />
widmet sich dieser Band den Fragen<br />
nach herrschaftlicher (staatlicher) und privater<br />
Gewalt in europäischer, internationaler<br />
und ideengeschichtlicher Perspektive .<br />
inhalt: Paul Ertl/Jodok Troy: Vom Beginn<br />
der Gewalt zur Transformation von Politik –<br />
eine Hinführung • Marie-Luisa Frick: Krieg Aller<br />
gegen Alle: Zur menschen-rechtlichen Legitimation<br />
staatlicher Gewalt • Karl-Reinhart Trauner:<br />
Staatliche Ordnung als Gewaltregulativ: Herrschaftliche<br />
versus private Gewaltorganisation<br />
in der Frühen Neuzeit • Wolfgang Palaver: Modernität<br />
und Gewalt: Voegelin’s Kritik der<br />
Hobbes’schen Anthropologie aus der Sicht der<br />
Wolfgang Caspart<br />
Politische Philosophie eines<br />
modernen Idealismus<br />
Ideologiekritik, Politikwissenschaft,<br />
Staatsdenken<br />
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles,<br />
New York, Oxford, Wien, 2012 . 199 S .<br />
Mensch und Gesellschaft . Schriftenreihe für<br />
Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, medizinische<br />
Anthropologie und philosophische Reflexionen .<br />
Bd . 20<br />
Herausgegeben von Erwin Riefler<br />
geb . ISBN 978-3-631-63025-9<br />
CHF 56 .– / € D 42 .80 / € A 44 .– / € 40 .– /<br />
£ 36 .– / US-$ 59 .95<br />
Paul Georg Ertl • Jodok Troy (Hrsg .)<br />
Vom «Krieg aller gegen alle»<br />
zum staatlichen Gewaltmonopol und zurück?<br />
Herrschaftliche und private Gewalt in europäischer,<br />
internationaler und ideengeschichtlicher Perspektive<br />
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2012 .<br />
209 S .<br />
geb . ISBN 978-3-631-63003-7<br />
CHF 50 .– / € D 37 .80 / € A 38 .80 / € 35 .30 / £ 31 .80 / US-$ 52 .95<br />
mimetischen Theorie Girards • Jürgen<br />
Hatzenbichler: Fight Club: Gedanken zur Pri-<br />
vatisierung der Gewalt • Andreas W . Stupka:<br />
Der Zweck der bewaffneten Macht heute: Zur<br />
Transformation der europäischen Streitkräfte<br />
im 21 . Jahrhundert • Werner Freistetter/Christian<br />
Wagnsonner: Private Militärfirmen – ethische<br />
Gesichtspunkte • Wolfgang Braumandl-Dujardin :<br />
Private Militär- und Sicherheitsfirmen: Ein in-<br />
tegraler Bestandteil des internationalen Konflikt-<br />
managements im 21 . Jahrhundert? • Hermann<br />
Jung: Das Militär zwischen Wettbewerb und<br />
«Good Governance» • Andreas Th . Müller: Piraterie<br />
als Herausforderung für das Völkerrecht<br />
des 21 . Jahrhunderts • Hubert Michael Mader:<br />
Gedanken zur innenpolitischen Bedeutung der<br />
k .u .k . Armee im späten 19 . Jahrhundert .<br />
Paul georg ertl , Dr ., geboren 1972; Studium<br />
der Philosophie und Psychologie in Klagenfurt;<br />
Leiter des Fachbereiches Philosophie<br />
und Militärsoziologie am Institut für Humanund<br />
Sozialwissenschaften an der Landesverteidigungsakademie<br />
in Wien .<br />
Jodok troY , Dr ., geboren 1982; Studium<br />
der katholischen Theologie, Geschichte und<br />
Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck;<br />
Lektor und Projektleiter am Institut für<br />
Politikwissenschaft der Universität Innsbruck<br />
und Affiliated Scholar am Swedish National<br />
Defense College in Stockholm .<br />
E<br />
in moderner Idealismus stützt sich auf<br />
den transzendentalen Charakter der<br />
wissenschaftlichen Axiomatik wie auf die<br />
indeterministischen Ergebnisse der modernen<br />
Naturwissenschaften . Die Flucht in die<br />
Ideologie, Utopie oder Dogmatik hat nur derjenige<br />
nötig, welcher zur Transzendierung<br />
unfähig ist . Die Zusammenfassung und Einordnung<br />
der empirischen Theorien, Teilwerte<br />
und einzelreligiösen Bekenntnisse erfolgen<br />
durch ihre Überhöhung in den höchsten<br />
Ideen . Der Mangel an dem hierzu erforderlichen<br />
hermeneutischen Verständnis zwingt<br />
zu Ersatzvorstellungen in Form beliebig verabsolutierter<br />
empirischer Theorien oder Hypothesen,<br />
Teilwerte und konfessioneller Dog-<br />
€ D inkl. MWSt. – gültig für Deutschland · € A inkl. MWSt. – gültig für Österreich<br />
men . Diese kommen nicht wissenschaftlich,<br />
sittlich oder göttlich geboten zustande, sondern<br />
werden willkürlich gesetzt . Der Realismus<br />
in der Lebensbewältigung bis hin zur<br />
Politik liegt in der gekonnten transzendentalen<br />
und ethischen Handhabung beschränkter<br />
Modelle .<br />
wolFgang CasPart , geboren 1946, studierte<br />
Philosophie, Psychologie, Humanbiologie<br />
(Anthropologie) und Betriebswirtschaft<br />
in Wien und Salzburg . Sein Forschungsschwerpunkt<br />
liegt auf dem Idealismus in Verbindung<br />
mit den neuen naturwissenschaftlichen<br />
Entwicklungen und in weiterer Folge<br />
der Ideologiekritik .<br />
Timo Freudenberger<br />
Zum Umgang mit Angst<br />
und Vertrauen in der Politik<br />
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles,<br />
New York, Oxford, Wien, 2011 .<br />
XIV, 213 S ., zahlr . Tab .<br />
S<br />
geb . ISBN 978-3-631-63069-3<br />
CHF 53 .– / € D 39 .80 / € A 40 .90 / € 37 .20 /<br />
£ 33 .50 / US-$ 55 .95<br />
icherheit und Freiheit bestimmen den<br />
Diskurs über den Kampf gegen den internationalen<br />
Terrorismus . Eine These der<br />
Untersuchung lautet, dass dieser Diskurs immer<br />
auch eine Diskussion um Angst und Vertrauen<br />
ist .<br />
Wesentlich scheint, dass Angst und Vertrauen<br />
einer strukturellen Ambivalenz unterliegen<br />
. Je nach Staatsform werden sie unterschiedlich<br />
eingesetzt und erhalten dadurch<br />
eine andere Wirkung . Im Gegensatz<br />
zu totalitären Regimen ist für den demokratischen<br />
Rechtsstaat das Recht der Maßstab<br />
für einen produktiven und vernünftigen Einsatz<br />
von Angst und Vertrauen .<br />
Aufbauend auf einer theoretischen Auseinandersetzung<br />
bezüglich der Gestaltungskraft<br />
von Angst und Vertrauen werden im<br />
Verlauf der Studie Bundestagsdebatten untersucht,<br />
die im Rahmen der neuen Sicherheitsgesetze<br />
geführt wurden . Dabei wird<br />
deutlich, dass Sicherheit, Freiheit, Angst und<br />
Vertrauen eng miteinander verbunden sind .