08.08.2018 Aufrufe

DorfStadt 11-2018

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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2 • <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> • 09.08.<strong>2018</strong><br />

ALTONA AKTUELL<br />

Neues aus dem Bezirk | Wolf Achim Wiegand<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Redakteur Wolf Achim Wiegand<br />

Moin, liebe Leser,<br />

der Fortschritt kommt unausweichlich,<br />

denn die Menschheit<br />

bleibt nicht stehen. Man kann<br />

ihn höchstens etwas aufhalten<br />

und versuchen zu gestalten.<br />

Aber ansonsten müssen wir uns<br />

damit abfinden, dass sich unser<br />

Leben regelmäßig durch Er fin -<br />

dungen wandelt. Besonders<br />

umwälzend wird sich das autonome<br />

Fahren in Städten auswirken.<br />

Dann werden Autos auf<br />

Handyanforderung vor unsere<br />

Haustür rollen und keiner<br />

braucht mehr einen Parkplatz<br />

für das eigene Fahrzeug suchen.<br />

Das betrifft uns ganz direkt vor<br />

Ort. Einen Vorgeschmack gibt<br />

es nun in Lurup und Osdorf,<br />

siehe Meldung unten. Und was<br />

erwarten Sie von der Zukunft?<br />

Meinungen bitte an redaktion@<br />

dorfstadt.de...<br />

Netzwerk-Gigant will<br />

neues Hauptquartier<br />

Bahrenfeld – Eines der weltweit<br />

erfolgreichsten Karriere-Netz -<br />

werke, XING, kommt offenbar<br />

in den Hamburger Westen.<br />

Denn mit 1.200 Arbeitsplätzen<br />

reicht der Hauptsitz an der<br />

Dammtorstraße nicht mehr aus.<br />

Obwohl nicht offiziell bestätigt<br />

scheint nun ein Standort an der<br />

Gasstraße gefunden zu sein.<br />

Insider sagen, dort sollten Ge -<br />

bäu de für 1.500 Beschäftigte<br />

entstehen. Das XING- Netzwerk<br />

hat heutzutage rund 14 Mil -<br />

lionen Mitglieder weltweit und<br />

bietet Möglichkeiten, sich<br />

selbst und sein Know-how für<br />

Arbeitgeber anzupreisen. Grün -<br />

der war 2003 der Hamburg<br />

Lars Hinrichs, heute ist das<br />

Medienhaus Burda der Eigen -<br />

tümer.<br />

Buddeleien ohne Ende<br />

Lurup - Wo man auch hinkommt<br />

auf Hamburgs Straßen:<br />

überall, scheints, wird gebaut.<br />

Selbst bei Ausweichmanövern<br />

weg von großen Hauptrouten<br />

steht man oftmals sogar in<br />

Nebenstraßen vor Buddellö chern.<br />

Zu den Staustrecken gehört<br />

auch die Kreuzung Luruper<br />

Hauptstraße/Rugenbarg/Elbgau<br />

straße. Allein hier stecken täglich<br />

mehr als 35 000 Autofahrer<br />

täglich im Stau. Und warum?<br />

Für längere Abbiegespuren,<br />

barrierefreie Bushaltestellen<br />

sowie breitere Radwege und<br />

Bürgersteige. Erst Ende wird<br />

wieder freie Fahrt sein.<br />

Häuser für Ein-<br />

Eltern-Haushalte<br />

Othmarschen – Ausschließlich<br />

für Ein-Eltern-Haushalte sind<br />

65 Wohneinheiten gedacht, die<br />

jetzt am Stegelweg auf dem<br />

Foto: privat<br />

Sportplatz entstehen sollen.<br />

Geplant sind 25 frei finanzierte<br />

und 10 öffentlich geförderte<br />

Woh nungen. Auch Frauen aus<br />

Frauenhäusern mit ihren Kin -<br />

dern werden aufgenommen.<br />

Der Altonaer Spar- und Bau -<br />

verein eG (altoba) und die Otto<br />

Wulff Projekt GmbH als Ent -<br />

wickler wollen setzen zugleich<br />

auf Begrünung des Quartiers<br />

und den Erhalt der wertvollen<br />

Hecken und Bäume.<br />

Bestellbusse rollen an<br />

Osdorf – Haben Sie die schon<br />

erspäht? In diesen Tagen starten<br />

in Osdorf und Lurup knuddelig<br />

ausschauende Kleinbusse,<br />

die man per Handy-App bestellen<br />

und heranfahren lassen<br />

kann! Dahinter steckt ein HVV-<br />

Test zur Digitalisierung des<br />

Verkehrs: je nach Anforde run -<br />

gen von der App stellen die<br />

Fahrzeuge automatisch eine<br />

Route zum Einsammeln der<br />

Passagiere ein. Die Bus-Pro -<br />

totypen hat die Bahn entwickelt,<br />

Betreiber sind die Ver -<br />

kehrsbetriebe Hamburg-Hol -<br />

stein (VHH). Auch Volks wagen<br />

will anderswo in Hamburg<br />

einen ähnlichen Dienst starten,<br />

sogar autonome Autos sollen<br />

kommen.<br />

Action in den<br />

Sommerferien<br />

Othmarschen – Der Ret tungs -<br />

leitstelle der Feuerwehr Ham -<br />

burg wurde über Notruf <strong>11</strong>2 ein<br />

Feuer auf dem Gelände des<br />

Gymnasium Othmarschen ge -<br />

meldet. Vor Ort stellten die<br />

Einsatzkräfte ein Feuer in<br />

einem an der Hauswand stehenden<br />

20 Fuss Container fest.<br />

Es brannte Isoliermaterial in<br />

dem Container. Das Feuer wur -<br />

de mit einem C-Rohr gelöscht.<br />

Die Brandausbreitung auf die<br />

Fassade der Schule konnte verhindert<br />

werden. Abschließend<br />

wurde die Fassade mit der<br />

Wärmebildkamera kontrolliert<br />

und die Einsatzstelle der Polizei<br />

übergeben. Eingesetzt waren 16<br />

Einsatz Kräfte von Berufs- und<br />

Freiwilliger Feuerwehr. Dem<br />

Unterrichtsbeginn am 16.<br />

August steht also nichts im<br />

Wege…<br />

Ab ins Kühle Nass...<br />

Blankenese - Ab sofort hat das<br />

Gymnasium Blankenese wieder<br />

eine dritte Sportstätte – das<br />

Hessebad im gleichnamigen<br />

Park. Der Schwimmbetrieb wird<br />

im Rahmen des Sportu nter -<br />

richtes gleich nach den Som -<br />

merferien sicher gerne angenommen.<br />

Die Generalprobe am<br />

31. Mai hatte das Bad jedenfalls<br />

perfekt überstanden.<br />

Bereits Ende Juli wurden <strong>11</strong><br />

junge Kiebitze an der Carl<br />

Zeiss Vogelstation in der<br />

Wedeler Marsch in die<br />

Freiheit entlassen. Bevor<br />

die jungen Vögel zum er -<br />

sten Mal die satten Feucht -<br />

wiesen erkunden konnten,<br />

wurden sie noch vom Ornitho -<br />

logen Dominic Cimiotti (NABU<br />

Bergenhusen) beringt, gemessen<br />

und gewogen. Erfreut über<br />

den Zuwachs zeigt sich auch<br />

Marco Sommerfeld, Leiter der<br />

Carl Zeiss Vogelstation vom<br />

NABU Hamburg: „In diesem<br />

Jahr konnten wir insgesamt elf<br />

Kiebitze auswildern. Die Wede -<br />

ler Marsch bietet den Wiesen -<br />

vögeln optimale Lebensbedin -<br />

gun gen, die sie so im städtischen<br />

Raum von Hamburg<br />

kaum noch finden. Anhand der<br />

farbigen Ringmarkierungen,<br />

kön nen wir nun schnell erkennen,<br />

ob sich die Vögel ihren<br />

Artgenossen anschließen und<br />

auch hoffentlich im nächsten<br />

Frühjahr von ihrer Winterreise<br />

zurückkehren.“<br />

Der Nachwuchs stammt ur -<br />

sprüng lich aus den Gelegen<br />

von zwei bis drei Kiebitz -<br />

paaren, die sich nach der<br />

Bebauung des Wohngebietes<br />

Othmarschen Park jedes Jahr<br />

aufs Neue die begrünten Flach -<br />

dächer als Brutplatz auswählen.<br />

Elbvororte<br />

Altonaer Patenvögel jetzt in Wedel<br />

Auswilderung in Wedeler Marsch zeigt: Kiebitzen fehlt der Lebensraum in Hamburg | Konrad Matzen<br />

OTHMARSCHEN<br />

Dank des ehrenamtlichen En -<br />

ga gements der beiden NABU-<br />

Mitgliedern Lars Andersen und<br />

Hennig Kunze wurde die<br />

„Aktion Kiebitzrettung“ vor<br />

zwei Jahren ins Rollen ge -<br />

bracht. Sie haben die Brutak ti -<br />

vitäten regelmäßig beobachtet<br />

und anschließend rechtzeitig<br />

die Eier eingesammelt. Denn<br />

die jungen Kiebitzküken hätten<br />

an diesen Brutstätten keine<br />

Überlebenschancen. Die Wiesen -<br />

vögel sind nach dem Schlüpfen<br />

nicht in der Lage, das Flach -<br />

dach für die Nahrungssuche zu<br />

verlassen. Außerdem fehlen um<br />

das Wohngebiet ausreichende<br />

Wasserflächen.<br />

Leiter Carl Zeiss Vogelstation Marco Sommerfeld, Bezirksamts lei -<br />

terin Liane Melzer sowie Dominic Cimiotti (Nabu Bergenhusen)<br />

Fotos: Möllenkamp<br />

Vor der Bebauung befand sich<br />

an dieser Stelle eine weitläufige<br />

Brachfläche, auf der mehrere<br />

Kiebitzpaare jahrelang ihre<br />

Jungen erfolgreich großgezogen<br />

hatten. Die Tiere sind bei<br />

der Wahl ihrer Brutorte sehr<br />

standorttreu. Da nach der Be -<br />

bauung im näheren Umfeld<br />

keine Nahrungsgrundlagen mehr<br />

vorhanden sind, drohten die<br />

Jungen zu verhungern.<br />

Das Bezirksamt Altona entschied<br />

sich darum auch in diesem<br />

Jahr, um den Kiebitz-<br />

Nachwuchs zu retten, die Ge -<br />

lege sicherzustellen, die Eier<br />

aus den Gelegen künstlich ausbrüten<br />

und bereits geschlüpfte<br />

Kiebitzküken großziehen zu<br />

lassen.<br />

Der Vogelpark in Niendorf, am<br />

Timmendorfer Strand, der über<br />

Erfahrungen im Ausbrüten und<br />

Aufziehen einheimischer Jung -<br />

vögel verfügt, unterstützte<br />

auch dieses Mal die Rettungs -<br />

aktion.<br />

Die Auswilderung der Tiere hat<br />

sich die Bezirksamtsleiterin Dr.<br />

Liane Melzer aus nächster<br />

Nähe direkt vor Ort angeschaut.<br />

Schließlich hat der Bezirk Al -<br />

tona seit 2007 die Patenschaft<br />

für den Kiebitz übernommen.<br />

An der Grenze zu Hamburg, in<br />

der Wedeler Marsch, haben ihre<br />

Schützlinge nun ein neues<br />

Zuhause gefunden. Im Umfeld<br />

der Station finden die Vögel<br />

einen optimalen Lebensraum,<br />

der im Hamburger Stadtgebiet<br />

immer seltener zu finden ist.<br />

Der Kiebitz gilt in Hamburg,<br />

nach der Roten Liste der<br />

Brutvögel, als stark gefährdet.<br />

Früher gehörten diese Wiesen -<br />

vögel zu den weit verbreiteten<br />

Arten in Hamburg. Doch der<br />

Bestand nimmt seit Jahren<br />

durch immer weitgreifende<br />

Bebauung von Grünflächen<br />

rasant ab. In Hamburg hat er<br />

sich innerhalb von 15 Jahren<br />

halbiert: heute brüten nur noch<br />

310 Paare hier. Auch in der<br />

Rissen-Sülldorf-Osdorfer Feld -<br />

Radrouten-Tipps neu aufgelegt<br />

Regionalpark Wedeler Au veröffentlicht erweiterte Radroutenkarte | Konrad Matzen<br />

In der überarbeiteten Neu -<br />

auflage ist die beliebte und<br />

bewährte Radroutenkarte<br />

ab sofort wieder kostenfrei<br />

erhältlich. Alle Rad- und<br />

Naturfans können sich somit<br />

auf abwechslungsreiche Touren<br />

durch den Regionalpark freuen,<br />

dessen Fläche sich mittlerweile<br />

verdoppelt hat.<br />

2016 hat sich der Regionalpark<br />

Wedeler Au e.V. um die Ge -<br />

meinden Heist, Hetlingen und<br />

Halstenbek auf 12.000 ha Flä -<br />

che erweitert. Seitdem zählen<br />

neue spannende Regionen wie<br />

das wunderschöne Tävsmoor,<br />

die Hetlinger Marsch oder auch<br />

die Düpenau-Niederung zum<br />

Regionalpark-Gebiet. Daher lag<br />

es nahe, die vorhandene Rad -<br />

rou tenkarte zu überarbeiten.<br />

Sie ist ab sofort in allen Rat -<br />

häu sern und Gemeindebüros<br />

des Regionalparks Wedeler Au<br />

kostenfrei erhältlich und eignet<br />

WEDEL<br />

Gisela Sinz-König (1. Vorsitzende Regionalpark, links) und Doris<br />

Brandt, komm. Leitung der Geschäftsstelle mit der Karte Foto: Kamin<br />

sich wunderbar als informativer<br />

Begleiter für sommerliche<br />

Radtouren. Gefördert wurde die<br />

frisch gedruckte Auflage im<br />

Rah men des Leitprojekts „Bio -<br />

top verbund in der Metropol re -<br />

gion Hamburg“ von der<br />

mark finden sich kaum noch<br />

Kiebitze.<br />

Trotz der geglückten Rettungs -<br />

aktion, bleiben die Vögel für<br />

Marco Sommerfeld daher seine<br />

Sorgenkinder: „Junge Kiebitze<br />

in die Freiheit zu entlassen, ist<br />

schon ein Glücksmoment. Doch<br />

ein weinendes Auge bleibt.<br />

Gerade im Bezirk Altona sind<br />

für den Erhalt der Population<br />

kaum noch geeignete Lebens -<br />

räume vorhanden. Ein Schritt<br />

den Kiebitz wieder in Altona zu<br />

halten bzw. ihm Lebensraum<br />

anzubieten, wäre die Umset -<br />

zung des Bebauungsplans der<br />

Feldmark Rissen-Sülldorf mit<br />

einer möglichst umfangreichen<br />

Altonas Bezirksamtsleiterin hatte großen Respekt vor den Tieren,<br />

aber viel Spaß beim Freilassen der Kiebitze.<br />

Metropolregion.<br />

Rad- und Naturfans erhalten<br />

nicht nur eine übersichtliche<br />

Karte der Region und ihren<br />

landschaftlichen Hinguckern.<br />

Bilder und Beschreibungen vermitteln<br />

Wissenswertes über die<br />

Festsetzung von Ausgleichs flä -<br />

chen. Es gibt kaum noch geeignete<br />

Lebensräume in der<br />

Osdorfer und Rissen-Sülldorfer<br />

Feldmark.“ Dagegen wehren<br />

sich jedoch die Landwirte, die<br />

sich in ihrer Existenz bedroht<br />

fühlen, wenn sie ihre Acker -<br />

flächen nicht mehr bewirtschaften<br />

dürften.<br />

Wiesenvögel wie der Kiebitz<br />

benötigen feuchtes und offenes<br />

Grünland, Brachen oder Über -<br />

schwemmungsflächen. Diese<br />

Lebensraumansprüche werden<br />

in Hamburg nur noch selten<br />

erfüllt.<br />

www.hamburg.nabu.de<br />

hiesigen Landschaften und dem<br />

Biotopverbund sowie Hinweise<br />

auf besonders empfehlenswerte<br />

Routen: „Die mit einem roten<br />

Eichen blatt gekennzeichnete<br />

Wald route führt durch Klö ven -<br />

steen und Sülldorfer Feldmark<br />

und ist besonders bei Grup pen -<br />

ausflügen beliebt, die in<br />

Sülldorf oder Rissen beginnen“,<br />

so Barbara Engelschall. Die<br />

ehemalige Geschäftsführerin<br />

des Regionalparks wird auch im<br />

Rahmen ihrer neuen Funktion<br />

bei der Hamburger Behörde für<br />

Umwelt und Energie mit der<br />

Region, dem Park und seiner<br />

erstaunlichen Vielfalt verbunden<br />

bleiben. „Die südliche, mit<br />

einem Segelboot markierte Elb -<br />

route erfordert mit dem steilen<br />

Elbufer etwas mehr Kondi tion,<br />

belohnt aber mit herrlichen<br />

Ausblicken auf den Elb strom.“<br />

regionalpark-wedeler-au.de

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