2 - Institut für Deutsche Sprache
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2. Mitarbeiter und Abteilungen<br />
Syntax („Grammatik des Nominals“), Semantik<br />
(Konnektorenprojekte) sowie der Schnittstelle<br />
zwischen Phonologie und Morphologie („Wortphonologie“).<br />
Die Abteilungsarbeit vollzieht sich<br />
derzeit im Rahmen von drei größeren Arbeitsschwerpunkten<br />
oder auch Gesamtprojekten: Mit<br />
den beiden derzeit laufenden Teilprojekten „Grammatik<br />
des Nominals“ und „Wortphonologie“ des<br />
Gesamtprojekts „Grammatik des <strong>Deutsche</strong>n im<br />
europäischen Vergleich“ streben wir eine Europäisierung<br />
der deutschen Grammatikschreibung an.<br />
Der Vergleich mit europäischen Kontrastsprachen<br />
und die Einbettung in einen sprachtypologischen<br />
Kontext soll eine Profilierung der grammatischen<br />
Eigenschaften des <strong>Deutsche</strong>n erbringen. Das aus<br />
Mitteln des Innovationsfonds der Leibniz-Gemeinschaft<br />
finanzierte und in Kooperation mit<br />
Partnern an europäischen Universitäten durchgeführte<br />
Projekt EuroGr@mm trägt ebenfalls zu einer<br />
Stärkung der sprachvergleichenden Perspektive<br />
auf die Grammatik des <strong>Deutsche</strong>n bei.<br />
Gegenstand des Arbeitsschwerpunkts „Konnektoren“<br />
sind ca. 350 unflektierbare Wortschatzeinheiten<br />
des <strong>Deutsche</strong>n, deren zentrale Funktion die<br />
Kodierung spezifischer inhaltlicher Relationen<br />
zwischen Sätzen ist. Zu den Konnektoren zählen<br />
koordinierende und subordinierende Konjunktionen<br />
(und, oder, weil, wenn, obwohl, so dass, umso<br />
mehr als, …) sowie satzverknüpfende Adverbien<br />
und Partikeln (darum, infolgedessen, demgegenüber,<br />
danach, inzwischen, doch, auch, ohnehin,<br />
…). Der Arbeitsschwerpunkt wird durch die drei<br />
Projekte „Handbuch der deutschen Konnektoren“<br />
(HdK), „Sprachvergleich Deutsch-Portugiesisch:<br />
Konnektoren“ und das DFG-Projekt „Kausale<br />
Kohärenz“ vertreten. In diesen drei Projekten wird,<br />
bei unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen,<br />
das Zusammenspiel syntaktischer, prosodischer,<br />
semantischer und pragmatischer Eigenschaften<br />
von Konnektorkonstruktionen untersucht.<br />
In dem Arbeitsschwerpunkt „Grammatisches Informationssystem“<br />
(grammis) sind alle Aktivitäten<br />
zusammengefasst, die auf die Bereitstellung<br />
eines umfassenden multimedialen elektronisch<br />
vernetzten, über das Internet zugänglichen Informationssystems<br />
zur deutschen Grammatik ausgerichtet<br />
sind. Zentrales inhaltliches Vorhaben<br />
in diesem Rahmen ist im Berichtsjahr das Projekt<br />
„Grammatik in Fragen und Antworten“. Die<br />
Einbindung der Inhalte der 2004 erschienenen<br />
10<br />
IDS-Publikation VALBU – „Valenzwörterbuch<br />
deutscher Verben“ in das „Grammatische Wörterbuch“<br />
des „Grammatischen Informationssystems“<br />
steht kurz vor dem Abschluss. Mit dieser<br />
Transformation in E-VALBU wird eine detaillierte<br />
Beschreibung des Valenzmusters von ca. 640<br />
Verben (mit Beispielsätzen) elektronisch über das<br />
Internet abrufbar sein.<br />
Ebenfalls diesem Bereich zuzuordnen, aber im<br />
Internet-Angebot des IDS als eigene Serviceleistung<br />
ausgewiesen ist das Lernsystem ProGr@mm,<br />
von dem ausgehend die bereits erwähnte Internationalisierung<br />
durch Kooperation mit Partnern<br />
aus anderen europäischen Ländern im Rahmen<br />
von EuroGr@mm auf den Weg gebracht wurde.<br />
Das Projekt „Texttechnologie und Datenbanken“<br />
beheimatet die informationstechnologische Infrastruktur<br />
des Grammatischen Informationssystems<br />
und die Verwaltung der langfristig bestehenden<br />
Datenbestände, wie etwa des <strong>für</strong> alle Teilprojekte<br />
zugänglichen „Terminologischen Wörterbuchs“,<br />
des „Grammatischen Wörterbuchs“ und der Bibliografie<br />
zur deutschen Grammatik. Seit diesem<br />
Jahr übernimmt das Projekt auch als abteilungsübergreifende<br />
Aufgabe die datenbankgestützte<br />
Verwaltung digitaler Wörterbuch am IDS.<br />
Die Vorbereitungen <strong>für</strong> das 2009 beginnende neue<br />
Abteilungsprojekt „Grammatische Variation im<br />
standardnahen Deutsch“, haben begonnen. Dabei<br />
spielt die Untersuchung von Univerbierungsprozessen<br />
eine Vorreiterrolle: So wurden Korpusrecherchen<br />
zu Univerbierungskandidaten wie allzu<br />
+ Adverb/Adjektiv (z.B. in allzu bald/allzubald,<br />
allzu schnell / allzuschnell) oder einander / beisammen<br />
+ Verb durchgeführt. Eines der Ziele ist<br />
dabei auch, das Verhältnis zwischen Schreibnorm<br />
und tatsächlichem Sprachgebrauch zu verfolgen<br />
sowie Sprachwandeltendenzen nachzugehen.<br />
Die Geschäftsstelle des „Rats <strong>für</strong> deutsche Rechtschreibung“<br />
ist als Arbeitsbereich mit Daueraufgaben<br />
ebenfalls der Abteilung Grammatik zugeordnet.<br />
Grammatik des <strong>Deutsche</strong>n im europäischen<br />
Vergleich<br />
Das Gesamtprojekt „Grammatik des <strong>Deutsche</strong>n<br />
im europäischen Vergleich“ knüpft an die IDS-<br />
Tradition kontrastiver Grammatikschreibung an,