2 - Institut für Deutsche Sprache
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viewdaten wurde orthographisch transkribiert.<br />
Zur Dokumentation der Kopfdaten (Sprechereignis-<br />
und Sprecherdaten) wurde ein XML-basiertes<br />
Metadatenschema in einer Oracle-Datenbank<br />
implementiert. Ein großer Teil der Ereignisdaten<br />
ist darin bereits erfasst, die Dokumentation der<br />
Sprecherdaten hat begonnen. Diese Erfassungen<br />
sind die Grundlage <strong>für</strong> die systematische Analyse<br />
des Zusammenhangs von gesprochensprachlichen<br />
Phänomenen und nicht-sprachlichen Variablen<br />
(z.B. Herkunft, Alter, Herkunft der Eltern), die<br />
in Form einer internetbasierten Plattform veröffentlicht<br />
werden sollen. Erste Kartierungen zu 20<br />
lautlichen Phänomenen liegen bereits vor.<br />
(Verantwortlich: Nina Berend, Arnulf Deppermann)<br />
Verstehen in der verbalen Interaktion<br />
Das Projekt befasst sich mit den sprachlich-kommunikativen<br />
Verfahren, mit denen Verstehen in<br />
der verbalen Interaktion dokumentiert wird. Untersucht<br />
wird, wie Ge sprächsteilnehmer einander<br />
anzeigen, wie sie Beiträge ihrer Gesprächspartner<br />
verstehen und wie ihre eigenen Äußerungen verstanden<br />
werden sollen. Betrachtet werden folgende<br />
Ebenen der Dokumentation von Verstehen in<br />
der Interaktion: Rezipientsignale, mit denen Aufmerksamkeit<br />
und Verstehen angezeigt werden,<br />
auf den Ausdruck von Verstehen spezialisierte<br />
sprachliche Konstruktionen (wie Diskursmarker,<br />
Modalpartikel oder Konnektoren), das Verhältnis<br />
von sprachlichen Mitteln zu anderen multimodalen<br />
Ressourcen (Gestik, Blick, Mimik, Körperbewegung<br />
und -haltung, Umgang mit Objekten)<br />
bei der Verdeutlichung von Verstehensleistungen,<br />
die sequenzielle und interaktionstypspezifische<br />
Organisation von Verständigungsprozessen sowie<br />
der Zusammenhang sprachlicher und interaktiver<br />
Verstehensprozesse mit sozialstrukturellen Sachverhalten<br />
(<strong>Institut</strong>ionen, Rollen und Identitäten,<br />
sozial verteilten Wissensbeständen). Rekonstruiert<br />
werden Verstehensaufgaben und -probleme und<br />
ihre Bearbeitungsformen in professionellen Interaktionen<br />
(in Medizin, Bildung und Verwaltung).<br />
Damit stehen die kontextgebundene Aufgabenbezogenheit<br />
und der Zusammenhang von Verstehen<br />
und interaktiver Kooperation im Vordergrund. In<br />
theoretischer Hinsicht zielt das Projekt darauf ab,<br />
einen empirisch fundierten, operationalen Begriff<br />
von Verstehen zu entwickeln, der dieses konsequent<br />
an die beobachtbaren Aktivitäten des Auf-<br />
Jahresbericht 2008<br />
zeigens von Interpretationen im Gespräch bindet.<br />
Im Jahr 2008 konzentrierten sich die Arbeiten<br />
auf die Erstellung einer Monographie zur interaktiven<br />
Organisation des Verstehens in den professionellen<br />
Handlungsfeldern „Migrationsberatung“,<br />
„Filmset“, „Arzt-Patient-Gespräch“ und<br />
„Hochschule“. Der Manuskriptabschluss ist <strong>für</strong><br />
das Frühjahr 2009 vorgesehen. Neben konzeptionellen<br />
Arbeiten zur Dimensionierung des Gegenstandsbereichs<br />
„Verstehen in der Interaktion“<br />
wurden Untersuchungen zu grammatischen Konstruktionen,<br />
zur diskursprozessualen Organisation<br />
von „recipient design“ sowie zur Verstehensdokumentation<br />
durch antizipatorisches Handeln durchgeführt.<br />
Eine Dissertation zu „Pitchings“ als Gattung<br />
des Lehr-Lern-Diskurses in der Filmschule<br />
wurde zur Veröffentlichung aufbereitet.<br />
In Verbindung mit der Projektarbeit wurde gemeinsam<br />
mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> die Landessprachen<br />
Finnlands (KOTUS) eine Special Issue <strong>für</strong> das<br />
Journal of Pragmatics zur Veröffentlichung eingereicht.<br />
Ein Band zur multimodalen Struktur von<br />
Situationseröffnungen, der in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Lyon2 entsteht, steht unmittelbar<br />
vor dem Manuskriptabschluss. Das Projekt hat<br />
mit der Organisation der International Conference<br />
on Conversation Analysis (ICCA10), die 2010 an<br />
der Universität Mannheim stattfindet, begonnen<br />
.<br />
(Verantwortlich: Arnulf Deppermann)<br />
Gesprächsanalytisches Informationssystem<br />
(GAIS)<br />
Ziel des „Gesprächsanalytischen Informationssystems“<br />
(GAIS) ist es, aktuelle Informationen<br />
aus der Gesprächsforschung sowie angrenzenden<br />
Forschungsgebieten (gesprochene <strong>Sprache</strong>-Forschung,<br />
Soziolinguistik, Sprach-/Kommunikationssoziologie<br />
und -psychologie, Sprechwissenschaft,<br />
Pädagogik) zur Verfügung zu stellen. Das<br />
Angebot konzentriert sich dabei auf infrastrukturelle<br />
Dienste, die nur von einer zentralen Einrichtung<br />
wie dem IDS aufgebaut und gepflegt werden<br />
können. Adressat von GAIS ist die wissenschaftliche<br />
Gemeinschaft vom fortgeschrittenen Studenten<br />
bis zum Lehrstuhlinhaber über Fachgrenzen<br />
hinweg. GAIS bietet Mitteilungen über Veranstaltungen<br />
(Tagungen, Seminare etc.), Neuerscheinungen<br />
und Forschungsprojekte, einen Stellenmarkt<br />
sowie Aktuelles aus der Forschungslandschaft.<br />
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