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Berliner Kurier 27.08.2018

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LEUTE<br />

NEUE DVD<br />

Gepanschter Elvis<br />

Elvis Presley, CD: Where<br />

on one stands alone<br />

(RCA). Da die Elvis-Archive<br />

längst gefleddert sind,<br />

musste ein neuer Weg her,<br />

um Geld zu machen. Was<br />

bleibt? Man<br />

nehme die<br />

alten<br />

Songs, isoliere<br />

die<br />

Stimme<br />

und kombiniere<br />

sie mit neu eingespielten<br />

Instrumenten. So darf<br />

erstmals auch Töchterchen<br />

Lisa Marie ein Duett mit<br />

dem Vater („Where no more<br />

stands alone“) singen.<br />

Doch den anderen Gospel-<br />

Klassikern tut das nicht gut:<br />

Elvis’ Kraft geht verloren,<br />

selbst „Crying in the chapel“<br />

klingt jetzt Las-Vegasmäßig<br />

aufgeblasen. STH<br />

NEUE DVD<br />

DasPubertier<br />

Christine McPherson (Saoirse<br />

Ronan) ist ein Teenager,<br />

der ihre Mutter Marion<br />

(Laurie Metcalf) liebt –<br />

und gleichzeitig mächtig<br />

von ihr genervt ist. Die konservative<br />

katholische<br />

Highschool<br />

und<br />

das Leben<br />

in der<br />

Kleinstadt<br />

allgemein<br />

gehen Christine, die sich<br />

selbst „Lady Bird“ (Universal,<br />

DVD –12,99 Euro,<br />

BD –14,99 Euro) nennt,<br />

mächtig auf den Zeiger. Ein<br />

Mutter-Tochter-Konflikt,<br />

der uns bekannt vorkommt,<br />

sehr unterhaltsam verfilmt.<br />

Flüster und gruseln<br />

Ein Film, in dem kaum geredet,<br />

maximal geflüstert<br />

wird. Ein<br />

Film, in<br />

dem sich<br />

die Kamera<br />

Zeit lässt.<br />

Klingt<br />

nach anstrengendem<br />

Kunstfilm. John Krasinkis<br />

„A quiet place“<br />

(Paramount, DVD –11,99<br />

Euro, BD –13,99 Euro) gelingt<br />

ein Kunststück: Er ist<br />

ein extrem spannender<br />

Gruselfilm, der mit den<br />

Mitteln des Arthouse-Kinos<br />

gedreht wurde. Die Erde<br />

in naher Zukunft. Aliens<br />

haben die Welt erobert und<br />

töten alles, was laut gibt. Eine<br />

Familie versucht zu<br />

überleben –und eine Geburt<br />

steht bevor. STH<br />

Dieter Thomas Kuhn:Musikist Trumpf, nicht Trauer<br />

Fürihre Melodien für Millionen<br />

sindsie beidebekannt. Daher erwartete<br />

man, dass Dieter Thomas<br />

Kuhn (53) bei seinem ausverkauftenAuftritt<br />

in der Waldbühne<br />

an seinen gerade verstorbenen<br />

Namensvetter Heck doch<br />

wenigstens ein paar andächtige<br />

Abschiedsworte richten würde.<br />

Foto: Christian Schulz<br />

Doch der Schlagerbarde trauerte<br />

nicht, sondern feierte. Und dies<br />

taten der Brusthaar-Toupet-tragende<br />

Kuhn und seine Band vor<br />

22 000 knallig-bunt gekleideten<br />

und partylaunigen Gästen. Mit<br />

„Ich war noch niemals in New<br />

York“ über „Sag mir quando…“<br />

bis zu „Überden Wolken“ waren<br />

Zoff um Musical<br />

ErbenwollenJackovon<br />

derBühneschubsen<br />

Die Jacko-Darsteller KoffiMissah (li.) und Dantanio Goodman posen vordem Brandenburger Torfür „Beat It!“.<br />

SEITE17<br />

BERLINER KURIER, Montag, 27.August 2018<br />

wieder alle seine neu interpretiertenKlassiker<br />

dabei. Am Ende<br />

des Abends lag sich wieder die<br />

ganze Waldbühne in den Armen<br />

–und Ohren. Kuhn, nicht ganzso<br />

quasselig wie sonst, behielt aber<br />

mit dem Namen seiner Tour bei<br />

den Fansrecht: „Für immer und<br />

dich“. MR Kuhn mit seinem Brusthaar-Toupet<br />

Foto: imago<br />

Es gibt mächtig Zoff. Um<br />

das Michael-Jackson-Musical<br />

„Beat It!“, das am<br />

Mittwoch im Theater am<br />

Potsdamer Platz Weltpremiere<br />

feiern soll. An diesem<br />

Tag wäre der 2009<br />

verstorbene „King of Pop“<br />

60 Jahre alt geworden.<br />

Doch Jackos Erben wollen<br />

das Stück per Gerichtsbeschluss<br />

noch von der Bühne<br />

schubsen.<br />

Präsentiert wird das Musical<br />

von dem bayrischen Konzertveranstalter<br />

Oliver Forster<br />

und seiner Firma Cofo.<br />

Forster wurde nun von Jacksons<br />

Nachlassverwalter auf<br />

Unterlassung verklagt. Zu<br />

denen, die das Stück verhindern<br />

wollen, gehört Jackos<br />

langjähriger Manager John<br />

Branca. Die Erben reichten<br />

eine Klage beim Landgericht<br />

München ein.<br />

Der Zoff begann vor einem<br />

Jahr. Die Nachlassverwalter<br />

erklärten, dass es nicht reichen<br />

würde, wenn die Musical-Macher<br />

die Nutzung der<br />

Michael-Jackson-Hits nur<br />

über die Gema abrechnen<br />

würden. Die Gema ist die<br />

deutsche Gesellschaft, die<br />

die Urheberrechte von<br />

Künstlern vertritt und für<br />

Sänger und Bands kassiert,<br />

wenn deren Songs öffentlicher<br />

aufgeführt werden –<br />

zum Beispiel im Radio.<br />

Die Anwälte der Jacko-Erben<br />

pochen gegenüber dem<br />

Musical-Machern darauf,<br />

dass Cofo die Lizenzgebühren<br />

nicht nur an die Gema,<br />

sondern auch direkt an die<br />

Nachfahren des Stars zahlen<br />

muss. Denn „Beat It“ spiele<br />

nicht nur die Hits von Michael<br />

Jackson, sondern erzähle<br />

auch seine Lebensgeschichte.<br />

Cofo erklärt, bereit<br />

gewesen zu sein, auch an die<br />

Erben zu zahlen. Nur hätte<br />

man sich am Ende nicht einigen<br />

können.<br />

Warum der Streit eskaliert?<br />

Jackos Erben planen<br />

wohl ebenfalls ein Jackson-<br />

Musical, das sie 2020 aufführen<br />

und mit dem sie auf<br />

Tour gehen wollen. „Beat<br />

It!“ soll bis zum 2. September<br />

in Berlin laufen –und<br />

geht danach auf Tour. NKK

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