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20<br />

einfach nur<br />

wahrnehmen<br />

——<br />

PETER BEER<br />

stress ist die hauptursache für sehr viele krankheiten, u.a.<br />

weil wir in der hektik warnsignale unseres körpers nicht<br />

wahrnehmen. wenn wir regelmässig orte der stille suchen<br />

und einfach nur beobachten und bewusst wahrnehmen, was<br />

ist, lösen sich ungesunde verhaltensmuster von alleine auf,<br />

ohne dass wir etwas tun müssen.<br />

Foto: iStock<br />

Heilung ist nicht etwas, was von außen geschieht,<br />

»sondern vielmehr ein Rückverbinden mit sich selbst.<br />

WAS IST DIE HÄUFIGSTE<br />

ENTSTEHUNGSURSACHE FÜR<br />

KRANKHEITEN?<br />

Ich bin fest davon überzeugt, dass Krankheiten<br />

nicht ohne Grund entstehen. Lange Zeit waren<br />

Mediziner der Meinung, dass viele Krankheiten<br />

auf unsere angeborene genetische Grundstruktur<br />

zurückzuführen sind und daran nichts zu ändern<br />

ist. Für einen Menschen, der von einer Krankheit<br />

betroffen ist, ist diese Weltanschauung natürlich<br />

leicht, denn er kann an dieser Stelle die<br />

Verantwortung abgeben und andere bzw. das<br />

Leben für die eigene Misere verantwortlich machen.<br />

Jetzt lassen neue Forschungsergebnisse jedoch<br />

darauf schließen, dass mitunter sogar das Gegenteil<br />

zutrifft. Die Epigenetik zeigt, dass unsere<br />

Lebensführung, unsere Gewohnheiten, unsere<br />

Denkmuster und unser Verhalten maßgeblichen<br />

Einfluss auf unsere Genexpressionen (bezeichnet,<br />

im weiten Sinn, wie die genetische Information<br />

eines Gens <strong>zum</strong> Ausdruck kommt und in Erscheinung<br />

tritt) und damit unseren Gesundheitszustand<br />

haben.<br />

Diese neuen Erkenntnisse aus der Epigenetik<br />

unterstreichen auch die Ergebnisse aus der modernen<br />

Medizin und der Psychologie, dass ein<br />

Großteil unserer Erkrankungen auf unsere Lebensführung,<br />

insbesondere auf Stress (Disstress)<br />

zurückzuführen sind.<br />

Wenn ich hier von Stress spreche, meine ich:<br />

Emotionalen Stress, Stress aufgrund von Zeitdruck<br />

und Überforderung, ungesundes Arbeitsumfeld,<br />

Stress für unseren Körper durch ungesunde<br />

Nahrung, ein ungesundes Familienumeld,<br />

seelischen Stress, körperliche Belastungen,<br />

ungesunde und negative Gedankenmuster,<br />

Ängste und nicht verarbeitete emotionale Blockaden.<br />

Denn es ist längst bekannt, dass Disstress<br />

eine chemische Reaktion im Körper auslöst,<br />

die z.B. zu Entzündungen führen kann.<br />

Dauerstress führt dementsprechend zu latenten<br />

Entzündungen im Körper, was wiederum das<br />

Entstehen von Krankheiten fördert.<br />

Zu Beginn meldet sich dabei der Körper mit leichten<br />

Signalen, welche wir in der Hektik des Alltags<br />

vielleicht gar nicht wahrnehmen (oder nicht<br />

wahrnehmen wollen), weil gerade noch so viel<br />

anderes wichtig ist und wir ja noch so viel erledigen<br />

müssen. Werden diese Signale nicht gehört<br />

und entsprechend gegengesteuert, beginnt eine<br />

körperliche Somatisierung: Wir bekommen vielleicht<br />

Kopfschmerzen, Magenschmerzen, innere<br />

Unruhe etc. Hören wir weiterhin nicht auf diese<br />

Signale und betreiben weiter Raubbau mit uns<br />

selbst, kann unser Körper langfristig mit schweren<br />

Dysbalancen und Krankheiten reagieren.<br />

MEINE EIGENE<br />

GESCHICHTE VERLIEF ÄHNLICH.<br />

Auf dem Höhepunkt meiner noch jungen Karriere<br />

waren meine Batterien völlig leer. Alles begann<br />

nach einem Studium in Rekordzeit in einer<br />

der anspruchsvollsten Sparten der Automobilindustrie.<br />

Termindruck, ständige Krisenmeetings,<br />

wochenlange Dienstreisen, unzählige To-Do‘s,<br />

hundert Pläne, tausend Mails und noch mehr<br />

Gedanken in meinem Kopf. Die Warnsignale<br />

wurden immer deutlicher: Magenschmerzen,<br />

Kopfschmerzen, ständige innere Unruhe. Dennoch<br />

kämpfte ich weiter, ich musste ja noch so<br />

viel erledigen, hatte zu viele Verpflichtungen!<br />

Und das tat ich auch – so lange, bis es nicht<br />

mehr ging. Ich erlebte am eigenen Leib, was es<br />

bedeutet, auszubrennen. Nach einer weiteren<br />

zweiwöchigen Dienstreise war ich an einem Montagmorgen<br />

nicht mehr in der Lage, zur Arbeit zu<br />

gehen. Ich musste mir eingestehen, dass ich einfach<br />

nicht mehr konnte. Ich war getrieben von<br />

Ängsten und Sorgen und nicht mehr von dem,<br />

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