Berliner Zeitung 01./02.09.2018
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Vomgroben Klotz zum strahlenden Helden der<br />
Popkultur: Das Lego-Männchen wird 40 Jahre alt.<br />
Eine Hommage<br />
SEITE 6<br />
Eine geflüchtete Äthiopierin rettet in den<br />
italienischen Alpen die Bergziege vor<br />
dem Aussterben<br />
SEITE 7<br />
Eine der wenigen Gartenpflanzen, die den Sommer<br />
unbeschadet überstanden haben,ist die Tomate.<br />
Eine kleine Kulturgeschichte<br />
SEITE 10<br />
Peinliche Fragen: Die verschwundene Insel von Schmöckwitz – Berlin Seite 11<br />
Heute mit<br />
Service und<br />
Immobilien<br />
13°/22°<br />
Trocken, wenig Wolken<br />
Wetter Seite 18<br />
AM WOCHENENDE<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Sonnabend/Sonntag,1./2. September 2018<br />
Nr.204 HA -74. Jahrgang<br />
Auswärts/D**: 1.90 €<br />
Berlin/Brandenburg: 1.70 €<br />
Hinschauen,<br />
zuhören<br />
Im Magazin:<br />
Das Fressen, die Moral und der Humor<br />
Wasgeht uns Brecht noch an, Herr Moretti?<br />
Seiten 2und 3<br />
Kathedralen des Wissens<br />
Dieschönsten Bibliotheken der Welt<br />
Seiten 4und 5<br />
Stein und Bein<br />
DasLego-Männchen wird40Jahrealt<br />
Seite 6<br />
Die Spur<br />
der Steine<br />
MAGAZIN<br />
Die glückliche<br />
Ziege<br />
Meistens kann<br />
mannur<br />
scheitern…<br />
... das ist aber wurscht, sagt Tobias Moretti.<br />
Ein Gespräch über die Kunst und den Verrat daran und<br />
über sein Leben als schauspielernder Bergbauer<br />
„1982“: Das<br />
Albumvon Marteria<br />
und Casper<br />
Seite 8<br />
Rote<br />
Liebe<br />
SEITEN 2/3<br />
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www.fliesen.de<br />
EU kippt die<br />
Zeitumstellung<br />
Politik Seite 6<br />
Familienministerin Franziska Giffey besucht auf ihrer Deutschlandreise auch<br />
Chemnitz. Ein Gespräch über das, was das Land teilt und zusammenhält. Seiten 2, 3und 4<br />
PHOTOTHEK.NET/INGA KJER<br />
Feiern: 60 Jahre<br />
„Abendschau“<br />
Berlin Seiten 11 und 12<br />
Zum Thema Schule hat jeder<br />
eine Meinung. Klar: Alle<br />
waren irgendwann einmal<br />
Schüler,viele haben Kinder<br />
im schulpflichtigen Alter,zudem gibt<br />
es Zehntausende von Lehrerinnen<br />
und Lehrerninder Hauptstadt.<br />
Die Meinung der <strong>Berliner</strong> über<br />
die Schulen ihrer Stadt ist dabei dramatisch<br />
– dramatisch negativ: Auf<br />
die Frage, wie <strong>Berliner</strong> Schulen ihrer<br />
Ansicht nach im Vergleich zum<br />
Durchschnitt anderer Bundesländer<br />
abschneiden, antworten 84 Prozent<br />
mit einem Wort:„schlechter“. Lediglich<br />
13 Prozent, also fast alle anderen,<br />
schätzen die Schulqualität in<br />
Berlin „in etwa gleich“ mit der andererLänder<br />
ein.<br />
Dies ist das Ergebnis einer exklusiven<br />
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />
Forsa im Auftrag<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Forsa befragte<br />
dafür zwischen dem 21. und dem 30.<br />
August 2018 exakt 1004 repräsentativ<br />
ausgewählte <strong>Berliner</strong>innen und<br />
<strong>Berliner</strong> am Telefon. Die Umfrage<br />
hat damit eine statistische Fehlertoleranz<br />
von bis zu drei Prozentpunkten<br />
plus oder minus.<br />
Brutaler Vertrauensverlust<br />
Die Ergebnisse dokumentieren<br />
schonungslos den brutalen Vertrauensverlust<br />
der Bevölkerung in die Institution<br />
öffentliche Schule. Besonders<br />
enttäuscht sind dabei die jüngeren<br />
Befragten, die 18- bis 29-Jährigen,<br />
deren Schulzeit noch am<br />
wenigsten lang zurückliegt. Unter ihnen<br />
sagen glatt neun von zehn, die<br />
Hauptstadtschulen seien schlechter<br />
als die anderswo in der Republik.<br />
Auch Menschen mit Kindern im<br />
Haushalt sind häufiger von der<br />
schlechten Qualität der <strong>Berliner</strong><br />
Schulbildung überzeugt (89 Prozent).<br />
Sortiertnach Parteianhängern<br />
äußern sich die Grünen-Wähler<br />
noch am wenigsten häufig negativ<br />
über Berlins Schulen, nämlich nur<br />
zu unterdurchschnittlichen 71 Prozent.<br />
Am meisten verbreitet ist das<br />
schlechte Schul-Image dagegen unter<br />
Anhängernder FDP und der AfD,<br />
deren Wähler jeweils zu 94 Prozent<br />
die Schulen der Hauptstadt für<br />
schlechter als andereerklären.<br />
Forsa erkundete aber auch, wie<br />
die <strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong> zu ihrer<br />
Einschätzung kommen. Auf die<br />
offen und ohne Vorgabe gestellte<br />
Frage, was die größten Probleme für<br />
die öffentlichen Schulen der Stadt<br />
sind, nennt eine große Mehrheit von<br />
fast drei Vierteln (73 Prozent) den<br />
„Mangel an Lehrern und Fachkräften“.<br />
Gerade zum Schulbeginn der<br />
Erstklässler vor einer Woche wurde<br />
klar, dass die Bildungsverwaltung<br />
von Senatorin Sandra Scheeres<br />
(SPD) nur mit größter Mühe alle<br />
Lehrerstellen hatte besetzen können<br />
–sehr häufig gelang dies nur mit sogenannten<br />
Quereinsteigern, also<br />
Fachlehrern ohne pädagogische<br />
Ausbildung, die sie nun nachholen.<br />
Oder gar mit Akademikern, die weder<br />
Pädagogik noch ein reguläres<br />
Schulfach studiert haben –die also<br />
fachlich und didaktisch fortgebildet<br />
werden müssen, und zwar bei laufendem<br />
Betrieb.<br />
Für 60 Prozent der Befragten leidet<br />
die Unterrichtsqualität gerade<br />
unter dieser Situation, also unter<br />
dem hohen Anteil an Quereinsteigern.<br />
Immerhin gut ein Drittel (35<br />
Prozent) hat allerdings umgekehrt<br />
kein Problem mit Lehrern ohne<br />
Lehramtsstudium. Im Ostteil der<br />
Stadt wird die Lage etwas kritischer<br />
gesehen als im Westteil (siehe Grafik),<br />
auch die Jüngeren finden Quereinsteiger<br />
häufiger problematisch<br />
als dies ältere Jahrgänge (ab 45 Jahren)<br />
tun.<br />
WerKinder im Haushalt hat, neigt<br />
auch häufiger zur Meinung, der<br />
Unterricht leide unter den Nachhol-<br />
Pädagogen (69 Prozent). Am entspanntesten<br />
in dieser Frage zeigen<br />
sich ausgerechent Anhänger der<br />
CDU: Lediglich 54 Prozent sehen<br />
Schlechtes<br />
Zeugnis<br />
Die <strong>Berliner</strong> sind unzufrieden<br />
mit ihren Schulen. In einer exklusiven<br />
Umfrage für die<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erklären die meisten:<br />
Der Lehrermangel ist das<br />
größte Problem<br />
Die besten Ideen und Konzepte,<br />
die Herausforderungen und<br />
Probleme des <strong>Berliner</strong><br />
Schulsystems in den Griff zu<br />
bekommen, hat ...<br />
keine Partei<br />
54 %<br />
Sonstige<br />
1%<br />
VonJan Thomsen<br />
Linke<br />
12 %<br />
SPD<br />
10 %<br />
CDU<br />
9%<br />
Grüne<br />
6%<br />
FDP<br />
4%<br />
AfD<br />
4%<br />
Die Qualität des Unterrichts<br />
leidet durch den hohen<br />
Anteil an Quereinsteigern<br />
Angaben in Prozent<br />
ja<br />
insgesamt<br />
Ost-Berlin<br />
nein<br />
West-Berlin<br />
18- bis 29-Jährige<br />
30- bis 44-Jährige<br />
45- bis 59-Jährige<br />
60 Jahre und älter<br />
35,0<br />
32,0<br />
60,0<br />
65,0<br />
55,0<br />
38,0<br />
27,0<br />
29,0<br />
50,0<br />
45,0<br />
52,0<br />
39,0<br />
72,0<br />
67,0<br />
BLZ/REEG; QUELLE: FORSA<br />
Quereinsteiger kritisch, 40 Prozent<br />
sind anderer Ansicht. Die Union<br />
hatte gerade in den vergangenen<br />
Wochen die SPD-Bildungspolitik<br />
samt dem teils selbstverschuldeten<br />
Lehrermangel schärfstens kritisiert–<br />
und den Rücktritt von Senatorin<br />
Scheeres gefordert.<br />
Bauprogramme ohne Wirkung<br />
Zweitwichtigster Kritikpunkt der<br />
<strong>Berliner</strong> ist der Zustandder Schulgebäude.<br />
42Prozent halten dies für eines<br />
der größten Probleme Berlins.<br />
Das milliardenschwere Schulbauund<br />
-sanierungsprogramm, das die<br />
rot-rot-grüne Koalition verabredet<br />
hat (und in Teilen auch schon umsetzt),<br />
greift dabei offenbar noch<br />
nicht durch. Als weitere Herausforderungen<br />
werden von jedem sechsten<br />
bis siebten <strong>Berliner</strong> der<br />
„schlechte Unterricht“ (auch als<br />
Folge des Fachkräftemangels), die<br />
mangelhafte Ausstattung der Schulen<br />
mit Material und Technik, der<br />
hohe Anteil vonSchülernmit schwachen<br />
Deutschkenntnissen und allgemein<br />
„fehlende Investitionen in<br />
Schulen und Bildung“ genannt. Viel<br />
diskutierte Phänomene wie Mobbing<br />
und Gewalt an Schulen fallen<br />
dagegen nur sieben Prozent der Befragten<br />
spontan als Problem ein.<br />
Einspezieller Blick auf die Unterrichtssituation<br />
stellt neben dem<br />
bereits beklagten Mangel an Lehrern<br />
und Fachkräftenauch die schwierige<br />
Zusammensetzung vieler Klassen in<br />
den Fokus. Sosagt jeder vierte <strong>Berliner</strong><br />
(24 Prozent), der „hohe Ausländeranteil“<br />
–der im Übrigen sehr unterschiedlich<br />
hoch ist je nach Schulartund<br />
Bezirk –sei ein Grundfür das<br />
schlechte Abschneiden <strong>Berliner</strong><br />
Schüler in bundesweiten Vergleichstests.Auchdie<br />
teils konfliktreiche soziale<br />
Zusammensetzung der Klassen<br />
trage dazu bei, glauben 16 Prozent<br />
der Befragten. Die Politik als solche<br />
wird ebenfalls verantwortlich gemacht:<br />
Dass sich „<strong>Berliner</strong> Politik<br />
und Verwaltung nicht kümmert“, ist<br />
der Eindruck jedes zehnten Befragten.<br />
Die Schulreformen der vergangenen<br />
Jahre, etwa die Einführung der<br />
Gemeinschaftsschule oder die teils<br />
revidierten Versuche mit jahrgangsübergreifendem<br />
Lernen, finden dagegen<br />
nur sechs Prozent der Hauptstädter<br />
problematisch für den Klassenerfolg<br />
–also fast keiner.<br />
Seit dem Jahr 1996 führt die SPD<br />
in Berlin das Bildungsressort, verantwortlich<br />
waren Ingrid Stahmer,<br />
Klaus Böger,JürgenZöllner und, seit<br />
2011, SandraScheeres–die regelmäßig<br />
auf dem letzten Platz im <strong>Berliner</strong><br />
Politiker-Ranking landet. Dass sozialdemokratische<br />
Bildungspolitik zur<br />
Schulmisere inder Hauptstadt beigetragen,<br />
sie aber zumindest nicht<br />
verhindert hat, liegt insofern auf der<br />
Hand.<br />
Doch auch auf Alternativen vertrauen<br />
die <strong>Berliner</strong> kaum: Auf die<br />
Frage,welcher Partei die <strong>Berliner</strong> am<br />
ehesten zutrauen, die Herausforderungen<br />
für das Bildungssystem in<br />
der Hauptstadt in den Griff zu bekommen,<br />
lautet die Antwort der<br />
Mehrheit, nämlich von 54Prozent:<br />
keine Partei. Am ehesten noch wird,<br />
durchaus überraschend, die Linke<br />
genannt (von zwölf Prozent der Befragten,<br />
siehe Grafik), danach folgt<br />
die SPD (zehn Prozent), erst dann<br />
kommt die Union (neun Prozent).<br />
Mit anderen Worten: Die Menschen<br />
setzen wenig Hoffnung in die<br />
vorhandenen politischen Kräfte, auf<br />
einem der wichtigsten Politikfelder<br />
überhaupt zu adäquaten Lösungen<br />
zu finden. Die SPD schneidet dabei<br />
nicht einmal deutlich schlechter ab<br />
als andere, wederdie Union noch die<br />
Grünen,weder dieFDP noch die AfD<br />
können überzeugen.<br />
Im Ostteil Berlins ist die Lage ähnlich,<br />
mit der klaren Ausnahme, dass<br />
der dort traditionell starken Linkspartei<br />
überdurchschnittlich oft (17<br />
Prozent) die beste Bildungspolitik<br />
für die Stadt zugetraut wird.<br />
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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Report<br />
Sie könne nicht an Chemnitz<br />
vorbeifahren, sagte Franziska<br />
Giffey – und plante<br />
ihre Reise um, ihre erste<br />
Sommerreise als Bundesfamilienministerin,<br />
eine lange geplante Fahrt<br />
durch Deutschland. Undsoist sie als<br />
erstes Mitglied der Bundesregierung<br />
in der sächsischen Stadt, einer aufgewühlten<br />
Stadt nach dem Todeines<br />
35-Jährigen und den rechtsradikalen<br />
Ausschreitungen.<br />
Erst einen Tagzuvor besuchte Giffey<br />
den thüringischen Ort Themar,<br />
der Ort, in dem regelmäßig Rechtsrock-Konzerte<br />
stattfinden und sich<br />
die Neonazi-Szene trifft. Giffey knüpft<br />
dort an, wo sie Anfang des Jahres als<br />
Bezirksbürgermeisterin von Neukölln<br />
aufhörte –sie führt Gespräche<br />
mit den Menschen, sie hörtzu. Dasist<br />
ihreArt,Politik zu machen.<br />
Im Interview mit der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> spricht sie über ihre ostdeutsche<br />
Biografie und die mangelnde<br />
Repräsentanz von Ostdeutschen<br />
in der Republik, sie redet über<br />
ihren Wechsel aus Neukölln in die<br />
Bundespolitik, über Integration und<br />
Mobbing und über die Probleme<br />
der SPD.<br />
Frau Giffey, Sie sind bislang als Einzige<br />
aus dem Bundeskabinett nach<br />
Chemnitz gefahren. Was haben Sie<br />
vonIhrem Besuch mitgenommen?<br />
Die Trauer um einen Menschen,<br />
der sein Leben verloren hat. Für<br />
mich war es ein bewegender Moment,<br />
die Blumen am Ortder Tatniederzulegen.<br />
Die Gespräche mit Vertreterinnen<br />
und Vertretern der Zivilgesellschaft<br />
und mit der Bürgermeisterin<br />
Barbara Ludwig waren sehr<br />
offen und stark davon geprägt, was<br />
man jetzt tun und wie der Bund hier<br />
unterstützen kann. Chemnitz ist<br />
mehr als der rechte Mob, der die<br />
Schlagzeilen bestimmt. Wichtig ist<br />
mir,dass etwas bleibt, wenn die Aufmerksamkeit<br />
zurückgeht und die<br />
Kameras abziehen. Wir fördern die<br />
Arbeit für Demokratie in Chemnitz<br />
über unser Programm „Demokratie<br />
Leben!“, und wir werden unser Engagement<br />
ausweiten. Ichmöchte denen<br />
dauerhaft den Rücken stärken,<br />
die sich vor Ort für Demokratie und<br />
ein gutes Miteinander einsetzen.<br />
Siesind seit einem halben Jahr Familienministerin.<br />
Haben Sie sich schon<br />
an Ihre neue Arbeit gewöhnt? Oder<br />
vermissen SieNeukölln?<br />
Ich habe mich gut eingelebt. Ich<br />
bekomme viele positive Rückmeldungen.<br />
Zum Vermissen habe ich<br />
wenig Zeit, aber ich hänge mit meinem<br />
Herzen an Neukölln. Ich habe<br />
dort16Jahremeines Lebens gearbeitet<br />
und mit vielen zusammen Entwicklungen<br />
gestaltet. Neulich war<br />
ich im Britzer Garten beim Mieterfest,<br />
das fühlte sich wie ein Nachhause-Kommen<br />
an. Ich vergesse<br />
nicht, dass mich Neukölln geprägt<br />
hat.<br />
Franziska Giffeyist in Frankfurt(Oder)<br />
geboren. Als die SPD sie Anfang des<br />
Jahres ins Kabinett holte,gelang den<br />
Sozialdemokraten ein Überraschung-Coup.<br />
Damit hatte keiner<br />
gerechnet. Sie ist die Einzige im Kabinett<br />
mit Ost-Biografie – neben<br />
Merkel. Sie soll sogar als Ost-Beauftragte<br />
des Bundes im Gespräch gewesen<br />
sein. Nun kommt sie dieser<br />
Aufgabe auch als Familienministerin<br />
nach, quasi als Zusatzjob. Ihre Sommertour<br />
führe Giffey auch durch<br />
Themar, Leipzig, Magdeburg und<br />
Zwickau –der Stadt, in der der Trabant<br />
vom Band rollte. Und so gerät<br />
die Sommerreise auch –aber nicht<br />
nur –wegen der Ereignisse in Chemnitz<br />
zu einer Tour mit Ostschwerpunkt.<br />
Rechtsradikalismus sei nicht<br />
nur ein sächsisches Problem, sagt<br />
Giffey in Themar. Der sei überall in<br />
unserer Gesellschaft vorhanden. Es<br />
sind Sätze, die in Chemnitz ganz sicher<br />
gehörtwerden.<br />
Stört oder ehrt esSie, dass Ihre Ost-<br />
Biografie eine Rolle gespielt hat, als<br />
die SPD Sieins Kabinett holte?<br />
Mich hat es überrascht, für wie<br />
viele Menschen das eine große Rolle<br />
spielt. Aber es ist nun mal nach wie<br />
voreine wichtige Frage –imKabinett,<br />
aber auch generell in der Politik. Mir<br />
fällt zum Beispiel auf, wie wenig hohe<br />
Führungskräfte in der Bundesregierung<br />
aus dem Osten kommen. Dabei<br />
ist es wichtig, dass sich alle Menschen<br />
vertreten fühlen – für den Zusammenhalt<br />
des Landes und um gleichwertige<br />
Lebensverhältnisse zu schaffen.Vielen<br />
Menschen mit Ost-Biografie<br />
fehlt die Anerkennung undWürdigung<br />
für das, was sie in ihrem Leben<br />
geleistet haben.<br />
Vonder Kommunal- in die Bundespolitik<br />
ist es ein großer Schritt. Was<br />
hat Sieüberrascht?<br />
Viele Abläufe sind neu, klar. Ich<br />
hätte zum Beispiel erwartet, dass die<br />
Kabinettssitzungen länger dauern.<br />
Auf der anderen Seite begegnen mir<br />
viele Themen, mit denen ich mich als<br />
Bezirksbürgermeisterin beschäftigt<br />
habe, jetzt als Ministerin wieder:<br />
Mehrgenerationenhäuser, Sprach-<br />
Kitas,Jugend stärken im Quartier,der<br />
„Girls and Boys Day“. Aber man muss<br />
schon Geduld mitbringen. Auflokaler<br />
Ebene funktionieren die Dinge oft direkter.Dahabe<br />
ich eine Entscheidung<br />
getroffen und dann haben wir uns an<br />
die Umsetzung gemacht.<br />
Wiegehen Siedamit um?<br />
Ichsehe gernschnelle Ergebnisse<br />
und bin eher ungeduldig. Das<br />
Schwierige ist, diese langen Prozesse<br />
den Bürgerinnen und Bürgernzuerklären,<br />
die von mir erwarten, dass<br />
sich für sie etwas ändert. Aber auf<br />
Bundesebene geht es um Gesetzgebungsverfahren<br />
für 82 Millionen<br />
Menschen. Da müssen natürlich<br />
viele beteiligt werden. Entscheidend<br />
ist, dass deutlich wird, dass wir hart<br />
daran arbeiten, zügig konkrete Verbesserungen<br />
hinzukriegen. Alle<br />
müssen wissen, dass die Richtung<br />
stimmt. Darumist mir wichtig zu erklären,<br />
wofür ich stehe und wofür ich<br />
arbeite –nicht wogegen.<br />
Giffeys Erfahrungen als Kommunalpolitikerin<br />
in Neukölln spürtman, sobald<br />
sie einen Raum oder eine Bühne betritt<br />
auf ihrer Reise durch die Republik.<br />
Berührungsängste? Doch nicht<br />
als ehemalige Bezirksbürgermeisterin<br />
eines <strong>Berliner</strong> Problemkiezes.<br />
Viele ihrer Sätze beginnen so: „Das<br />
habe ich in Neukölln selbst erlebt.“<br />
Dieses Selbsterleben ist auch nun ihr<br />
Leitspruch. Giffey geht nicht nur<br />
raus,sondernvor allem auf die Menschen<br />
zu. In der „Kita des Jahres“ im<br />
hessischen Maintal spricht sie mit<br />
dem einzigen männlichen Erzieher<br />
der Einrichtung, der sie fragt, wann<br />
er mit mehr Geld rechnen könne.<br />
„500 Euro mehr“, so zitierterGiffeys<br />
Worte von Ende Juni. Sie könne das<br />
nicht allein entscheiden, antwortet<br />
Giffey. Später wird der junge Mann<br />
sagen, wie freundlich und glaubwürdig<br />
er Giffey wahrgenommen hat –<br />
obwohl sie ihm eine Antwort schuldig<br />
bleibt.<br />
Sie haben sich früher als Bezirksbürgermeisterin<br />
gesehen, die sich Zeit<br />
zum Zuhören und Hinsehen nimmt.<br />
Dasgeht nun nicht mehr.<br />
Warum nicht? Mein Grundsatz<br />
war immer,dass gute Politik mit dem<br />
Betrachten der Wirklichkeit beginnt.<br />
Was ist, muss ausgesprochen werden.<br />
Dasfunktioniertnur,wenn man<br />
hingeht, zuhörtund danach handelt.<br />
Als Bürgermeisterin mit 500 Außenterminen<br />
im Jahr habe ich das gut<br />
geschafft. Mein Terminkalender als<br />
Ministerin ist genauso dicht – mit<br />
dem Ende meiner Sommerreise<br />
habe ich nun alle 16 Bundesländer<br />
besucht. Ich sehe mir dort Projekte<br />
an, die wir fördern, und spreche mit<br />
Menschen vor Ort. Das war und ist<br />
mein Wunsch. Ichwill wissen, ob die<br />
Projekte den Menschen etwas bringen.<br />
Aber, ja, natürlich kann ich<br />
nicht überall sein.<br />
Durchdie Aufwertung der Familienpolitik<br />
in den letzten Jahren ist Ihr<br />
„Nicht jammern,<br />
sondern machen“<br />
Klartext: Franziska GiffeyimGespräch .<br />
Franziska Giffey wurde 1978 als Tochter eines<br />
Kfz-Meisters und einer Buchhalterin in Frankfurt<br />
(Oder) geboren und wuchs im Dorf Briesen im<br />
Osten Brandenburgs auf. Sie war elf, als die<br />
Mauer fiel. 1997 machte sie Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium<br />
in Fürstenwalde.<br />
Ein Lehramtsstudium brach sie nach einem<br />
Jahr ab,weil ihr Ärzte wegeneiner Kehlkopfmuskelschwäche<br />
vomLehrerberuf abrieten. Stattdessen<br />
studierte sie von1998 bis 2001 Verwaltungsrecht<br />
an der Fachhochschule in Berlin.<br />
Während des Studiums hospitierte sie beim<br />
Bezirksbürgermeister vonLewisham in London.<br />
ZUR PERSON<br />
Heinz Buschkowsky, der damaligeBezirksbürgermeister<br />
vonNeukölln, holte Giffey2002 als<br />
Europabeauftragteins Bezirksamt. „Holen Sie<br />
Kohle aus Europa nach Neukölln“, mit diesen<br />
Worten soll er sie eingestellt haben. Vondaan<br />
trieb sie ihre Karriere systematisch voran. Sie<br />
schrieb an einer Promotion am Otto-Suhr-Institut<br />
über die Politik der Europäischen Kommission<br />
zur Beteiligung der Zivilgesellschaft. 2010 wurde<br />
sie Stadträtin für Bildung,Kultur,Schule und<br />
Sport. 2015 trat Buschkowsky zurück, Franziska<br />
Giffeyfolgte ihm nach und wurde mit 36 Jahren<br />
als erste Frau Bürgermeisterin eines der größten<br />
und ärmsten BezirkeBerlins.<br />
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />
In die SPD trat GiffeyimJahr 2007 ein. Im Mai<br />
2014 wurde sie zur Kreisvorsitzenden der SPD<br />
Neukölln gewählt. Sie gilt als Pragmatikerin, die<br />
sowohl bei Konservativen als auch beim linken<br />
Flügel der Partei ankommt. Seit 14. März dieses<br />
Jahres ist sie, als eine vondrei SPD-Frauen, Bundesministerin<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend im Kabinett vonKanzlerin Angela Merkel.<br />
Im Mai feierte Franziska Giffeyihren 40. Geburtstag<br />
–sie ist die jüngste aller 15 Bundesminister.Seit<br />
2008 ist sie mit dem Veterinär<br />
Carsten Giffeyverheiratet. Das Paar hat einen<br />
neunjährigen Sohn.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 3 *<br />
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Report<br />
Auf einer Reise durch Deutschland besucht Familienministerin<br />
Franziska Giffey Schulen, Kitas, Pflegeeinrichtungen. Zum Schluss<br />
fährt sie nach Chemnitz. Ein Gespräch über die Lage im Land, über<br />
ihre Ungeduld –und über das, was besser sein müsste.<br />
Haus vom „Gedöns“-Ressort zu einem<br />
Ministerium geworden, von<br />
dem sich viele Wähler viel erwarten.<br />
Woran wollen Sie sich messen lassen?<br />
Ich will zum Beispiel, dass es jedes<br />
Kind in Deutschland packt –<br />
egal, ob arm, reich, hier geboren<br />
oder nicht. Rund 20 Prozent der Kinder<br />
in Deutschland wachsen in<br />
schwierigen Verhältnissen auf. Ich<br />
möchte,dass jedes Kind die gleichen<br />
Chancen bekommt und seinen Weg<br />
machen kann. Das ist auch der<br />
Grund, warum ich damals überhaupt<br />
in die SPD eingetreten bin.<br />
Deswegen ist mir das Gute-Kita-Gesetz<br />
so wichtig. Noch nie hat der<br />
Bund so viel Geld für frühkindliche<br />
Förderung in die Hand genommen –<br />
5,5 Milliarden Euro bis 2022.<br />
Das Gesetz sollte noch vor der Sommerpause<br />
ins Kabinett. Wieso ist das<br />
nicht geschehen?<br />
So viel zum Thema Geduld! Es<br />
geht um viel Geld, das ist ein großer<br />
Schritt, da waren natürlich viele Einzelfragen<br />
zu klären. Wir sind jetzt in<br />
den allerletzten Zügen und arbeiten<br />
daran, dass das Gesetz in Kürze ins<br />
Kabinett kommt.<br />
An welchen Schulen sollen Ihre Experten<br />
arbeiten?<br />
An Schulen, die Bedarf dafür haben.<br />
Das Angebot richtet sich an<br />
Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren.<br />
Wo genau, besprechen wir mit<br />
den Bundesländern. Es werden aber<br />
nicht nur Brennpunktschulen sein.<br />
An vielen Schulen hat die Arbeit<br />
auch schon begonnen.<br />
Die Ideologien und Vorurteile haben<br />
ihren Ursprung aber oft im Elternhaus.<br />
Muss man nicht auch an die Eltern<br />
heran?<br />
Es wird Einzelgespräche mit den<br />
Schülerinnen und Schülern, aber<br />
auch mit Elterngeben.Wichtigdabei<br />
sind Gruppenangebote. Eine Klasse<br />
mit 14 verschiedenen Nationen tariert<br />
sich ständig neu aus. Es gibt<br />
häufig Ethnien-Hierarchien. Wir<br />
müssen uns überlegen, wie wir faire<br />
Klassengemeinschaften hinbekommen,<br />
in der es keinen Kampf, sondern<br />
ein gesundes Miteinander gibt<br />
und wo die Schüler füreinander einstehen.<br />
Jeder Respekt Coach bekommt<br />
im Jahr 20 000 Euro, umgemeinsam<br />
mit der Schulgemeinschaft<br />
geeignete Projekte an seiner<br />
Schule umzusetzen.<br />
Bildungsreise: Auf ihrer Sommertour versucht Franziska Giffey, einen Blick auf die Wirklichkeit zu erhaschen.<br />
„Vielen Menschen mit Ost-<br />
Biografie fehlt die Anerkennung<br />
und Würdigung für das, was sie in<br />
ihrem Leben geleistet haben.“<br />
Franziska Giffey,<br />
Bundesbildungsministerin, SPD-Mitglied, Neuköllnerin, Ostdeutsche<br />
Anteilnahme: Die Familienministerin legt am Tatort, wo am Sonntag ein 35-jähriger Deutscher erstochen wurde, Blumen nieder.<br />
IMAGO<br />
DPA<br />
Beim Gute-Kita-Gesetz geht es vorallem<br />
umeine bessere Qualität der Kitas.<br />
Vielen Eltern geht es vor allem<br />
darum, überhaupt mal einen Platz<br />
zu ergattern. Allein vorIhrer Haustür,<br />
in Berlin,habenviele Kitas einen Aufnahmestopp<br />
bis 2020.<br />
Berlin hat schon deutlich ausgebaut<br />
und muss das weiter tun. Wir<br />
haben ein enormes Bevölkerungswachstum,<br />
in der Hauptstadt genau<br />
wie in anderen Städten, und diese<br />
Familien brauchen Kita-Plätze. Der<br />
Bedarf steigt schneller, als die Stadt<br />
ausbauen kann. Und: Es könnten<br />
etwa 10 000 Kita-Plätze sofort geschaffen<br />
werden, wenn genügend<br />
Personal da wäre. Deshalb müssen<br />
wir uns überlegen, wie wir mehr<br />
Fachkräfte gewinnen und ausbilden<br />
können.<br />
Wie sieht es in anderen Bundesländern<br />
aus?<br />
Berlin steht im bundesweiten<br />
Vergleich gar nicht so schlecht da. In<br />
anderen Bundesländernmüssen ElternihreKinder<br />
um 12 Uhrabholen<br />
–vor dem Mittagessen. In anderen<br />
muss man mehr als 800 Euro für einen<br />
Ganztagsplatz zahlen. Beim<br />
Gute-Kita-Gesetz geht es um beides<br />
– mehr Qualität und weniger Gebühren,<br />
überall in Deutschland.<br />
Daskann vonder Staffelung der Gebühren<br />
bis hin zur Gebührenfreiheit<br />
gehen. Für die Qualitätsverbesserung<br />
sind 10 Handlungsfelder im<br />
Gesetz festgeschrieben. Über die<br />
Prioritäten entscheiden die Länder<br />
selber.<br />
Vor den Sommerferien wurde bundesweit<br />
aufgeregt über Mobbing an<br />
den Schulen diskutiert–obantisemitisch,<br />
religiös oder im Netz. WaswollenSie<br />
dagegen tun?<br />
Schule ist Ländersache, der<br />
Bund kann aber unterstützen.<br />
Zum Start des Schuljahres starten<br />
wir mit einem neuen Projekt, den<br />
Anti-Mobbing-Profis, auch Respekt<br />
Coaches genannt. An 168<br />
Standorten bundesweit sind die<br />
Coaches, das sind Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialarbeiter, jenseits<br />
des Unterrichts in den Schulen<br />
präsent, um sich mit Konflikten<br />
auseinanderzusetzen und mit<br />
Schülerinnen und Schülern zuarbeiten.<br />
Wenn jemand andere mit<br />
„du Jude“, „du Opfer“, „du Moslem“,<br />
„du Homo“ oder „du Nazi“<br />
beschimpft, darf man das nicht als<br />
Pausengespräch abtun. Das muss<br />
besprochen und aufgearbeitet<br />
werden. Eine Weltkarte, auf der<br />
mit dem Zirkel Israel ausgekratzt<br />
wurde, kann so nicht in der Klasse<br />
hängen bleiben. Darüber muss gesprochen<br />
werden. Daraus könnte<br />
zum Beispiel ein gut vorbereiteter<br />
Besuch in einer Gedenkstätte folgen.<br />
Sollten Schulen dazu verpflichtet<br />
werden, Mobbing-Fälle zu melden?<br />
Ich wäre sehr dafür, das Meldesystem<br />
besser auszugestalten. Es<br />
gibt Schulleiterinnen und Schulleiter,<br />
die jeden Fall ans Schulamt, an<br />
die Schulaufsicht oder ans Jugendamt<br />
melden. Wenn Schulen konsequent<br />
sind, führt esaber dazu, dass<br />
sieinder Gewalt-Statistik ganz oben<br />
stehen und deswegen Imageprobleme<br />
bekommen – obwohl gerade<br />
sie es sind, die vorbildlich damit umgehen.<br />
An der Stelle brauchen Lehrer<br />
und Schulleiter Rückenstärkung<br />
auch vonder Politik.<br />
Gern ganz oben stünde dagegen die<br />
SPD –inden Umfragen. Wasmacht<br />
sie falsch –oderwas muss IhrePartei<br />
besser machen?<br />
Nicht jammern, sondern machen.<br />
Hingehen, zuhören, handeln.<br />
Den Bürgerinnen und Bürgern konkret<br />
erklären, wofür die Partei steht.<br />
Wenn die SPDnicht in derBundesregierung<br />
wäre, gäbe es zum Beispiel<br />
keinGute-Kita-Gesetz.<br />
Auch die <strong>Berliner</strong> Landes-SPD strauchelt,<br />
in der rot-rot-grünen Koalition<br />
knirscht es. Man beobachtet Giffey<br />
genau, sieht sie schon als Rettung<br />
vor dem Verlust der Macht imRoten<br />
Rathaus in Berlin: Kann sie, soll sie,<br />
wird sie Regierungschef Michael<br />
Müller in Berlin bei der nächsten Abgeordnetenhauswahl<br />
in drei Jahren<br />
beerben? Eine, die dem konservativenFlügel<br />
der SPD angehört? Will sie<br />
der SPD nicht unter die Arme greifen,<br />
jetzt, wo doch alle in ihre Richtung<br />
schauen?<br />
Die <strong>Berliner</strong> SPD hofft auf Sie, einige<br />
sehen Sieals neue Spitzenkandidatin<br />
für die Abgeordnetenhauswahl-Wahl<br />
2021 und als Nachfolgerin vonRegierungschef<br />
Michael Müller.<br />
Ichbin seit wenigen Monaten Familienministerin.<br />
Das ist eine große<br />
Herausforderung. Darauf konzentriere<br />
ich meine Kraft, auf eine gute<br />
Familienpolitik, die spürbar vor Ort<br />
ankommt.<br />
Das ist es, was sie dazu sagt, mehr<br />
nicht. Aufihrer Reisedurch Deutschland<br />
sagt Giffey, dass sie nicht auf<br />
Wahlkampf-Tour sei. Die Wörter<br />
SPDund Sozialdemokratie fallen selten<br />
in den Gesprächen. Giffey macht<br />
es so, wie sie es will –das musste<br />
auch ihr Ziehvater Heinz Buschkowsky<br />
lernen.<br />
DasGespräch führte<br />
Melanie Reinsch.<br />
Melanie Reinsch war klar,<br />
dass Franziska Giffey<br />
Chemnitz nicht meiden wird.
4** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
Unter den Augen von KarlMarx sicherten Polizisten am Montag in Chemnitz eine Demonstration der rechten Szene.<br />
DPA/JAN WOITAS<br />
Waswar und was kommt<br />
In Chemnitz ist am Sonntag ein Mensch getötet worden. Es gibt Demonstrationen und viele Gerüchte. Versuch einer Bestandsaufnahme<br />
VonAnnika Leister,Chemnitz<br />
Seit der Eskalation mehrerer<br />
rechter Demonstrationen in<br />
Chemnitz wabern Falschmeldungen<br />
und Gerüchte<br />
durchs Netz und über die Straßen.<br />
Wirerklären, was wir wissen über …<br />
…den Totschlag an Daniel H.: Der35-<br />
jährige Tischler wurde am Sonntagmorgen<br />
gegen 3Uhr erstochen. Dabei<br />
gingen die beiden Tatverdächtigen<br />
laut Haftbefehl gemeinsam vor,<br />
sie hatten Messer bei sich. Insgesamt<br />
stachen sie fünf Mal auf Daniel H.<br />
ein. Der Tat soll ein Streit zwischen<br />
zwei Männergruppen vorausgegangen<br />
sein, der Grund ist unklar. Das<br />
auch vonrechten Gruppen gestreute<br />
Gerücht, Daniel H. habe zuvor eine<br />
Frau vor sexuellen Übergriffen<br />
schützen wollen, hat die Polizei dementiert<br />
–darauf gebe es keinerlei<br />
Hinweise. Zwei weitere Männer (33<br />
und 38) wurden verletzt. Einer von<br />
ihnen ist inzwischen aus dem Krankenhaus<br />
entlassen worden.<br />
…die Verdächtigen: Der22Jahrealte<br />
Iraker Yousif A. und der 23-jährige<br />
SyrerAlaa S. sitzen als Tatverdächtige<br />
in Untersuchungshaft. Hauptverdächtiger<br />
soll Yousif A. sein. Er ist<br />
laut Haftbefehl mehrfach vorbestraft<br />
und laut Medienberichten auf Bewährung.<br />
Die Bild-<strong>Zeitung</strong> berichtet,<br />
er sei wegen Drogenbesitz, Betrug,<br />
Sachbeschädigung und gefährlichem<br />
Eingriff in den Straßenverkehr<br />
zu Geldstrafen verurteilt<br />
worden, sowie im Juli 2017 wegen gefährlicher<br />
Körperverletzung zu acht<br />
Monaten Haft, die für zwei Jahre zur<br />
Bewährung ausgesetzt wurde.<br />
Wie das Verwaltungsgericht<br />
Chemnitz am Freitag mitteilte,hätte<br />
Yousif A. nach Dublin-Regeln schon<br />
im Mai 2016 abgeschoben werden<br />
können, weil er einen Asylantrag in<br />
Bulgarien gestellt hatte, bevor er<br />
nach Deutschland kam. Das Bundesamt<br />
für Migration und Flüchtlinge<br />
aber ließ die Überstellungsfrist<br />
von sechs Monaten verstreichen,<br />
ohne abzuschieben. Zu den Gründen<br />
äußertsich das Amt nicht.<br />
„Die Politik hätte noch früher und noch<br />
entschiedener die Gefahr rechtsradikaler<br />
Strömungen und Parteien erkennen sollen.“<br />
Bernhard Vogel, Thüringens früherer Ministerpräsident (CDU)<br />
…den Veranstalternder ersten Demos:<br />
ZurKundgebung am Sonntag, zu der<br />
schätzungsweise 800 Teilnehmer kamen,<br />
hat die rechtsextreme Hooligan-Gruppe<br />
Kaotic Chemnitz aufgerufen.<br />
Bei Heimspielen des Chemnitzer<br />
FC hat die Gruppe seit 2012<br />
Stadionverbot. Robert Claus, Experte<br />
für Fankulturen, schätzt Kaotic<br />
Chemnitz als militant rechts ein, mit<br />
engen Verbindungen zu rechtsextremen<br />
Fangruppen in Cottbus. Das<br />
Kulturbüro Sachsen hat mit seinem<br />
Team die verfügbaren Videos vom<br />
Abend analysiert und sagt, es seien<br />
Hooligans aus zahlreichen umliegenden<br />
Landkreisen angereist.<br />
Diezweite Kundgebung am Montagabend<br />
mit laut Polizei 6000 Teilnehmern<br />
wurde von Pro Chemnitz<br />
angemeldet. Die Organisation versteht<br />
sich als „Bürgerbewegung“,<br />
und sitzt mit drei Abgeordneten im<br />
Stadtrat. Sie ist Teil der „Pro“-Bewegung,<br />
die eher aus NRW und Köln<br />
bekannt ist. Politikwissenschaftler<br />
schätzen Pro Chemnitz als rechtsextrem<br />
ein. Bei der Demo waren zahlreiche<br />
rechtsextreme Szene-Größen<br />
vor Ort, Demonstranten reisten aus<br />
ganz Deutschland an. Unklar bleibt,<br />
wie das Zahlenverhältnis Rechtsextreme<br />
zu besorgten Bürgern liegt.<br />
Die Partei Die Linke meldete für<br />
Montag eine Gegendemo an, zu der<br />
1500 Menschen erschienen.<br />
…die Ausschreitungen: Am Sonntagabend<br />
soll es zu Versuchen gekommen<br />
sein, aus Teilnehmergruppen<br />
heraus ausländisch aussehende<br />
Menschen auf offener Straße anzugreifen,<br />
bestätigt auch Michael<br />
Nattke vom Kulturbüro Sachsen.<br />
Verletzt wurde dabei niemand. Auch<br />
Torsten Kleditzsch, Chefredakteur<br />
der Chemnitzer Freien Presse,<br />
schreibt:„Es gab aus der Demonstration<br />
heraus Angriffe auf Migranten,<br />
Linke und Polizisten.“ Er verwahrt<br />
sich allerdings gegen den Begriff<br />
„Hetzjagd“, den zahlreiche Medien<br />
und Politiker verwenden, weil er unkorrekt<br />
sei: Den Menschen sei nur<br />
über kurze Strecken, nicht über längereDistanz<br />
nachgestellt worden.<br />
DiePolizei war schon am Sonntag<br />
überrumpelt von den Demonstranten,<br />
die mit rechten Sprechchören<br />
durch die Stadt zogen. Das wiederholte<br />
sich am Montag, obwohl der<br />
Verfassungsschutz die Chemnitzer<br />
Polizei davor gewarnt hatte, dass die<br />
Teilnehmerzahl weit höher als geschätzt<br />
liegen und Menschen aus<br />
ganz Deutschland anreisen würden.<br />
DiePolizei verzichtete auf Strafverfolgung.<br />
Am Montagabend wurden 20<br />
Personen verletzt (18 Demonstranten,<br />
zwei Polizisten) –bei der Pro-<br />
Chemnitz-Demo, aber auch bei den<br />
Gegendemonstranten. Außerdem ermittelt<br />
die Polizei in zehn Fällen wegen<br />
Zeigens des Hitlergrußes, gegen<br />
elf Personen wegen Körperverletzung<br />
und gegen zehn wegen des Verwendens<br />
von Kennzeichen verfassungswidriger<br />
Organisationen.<br />
…den Haftbefehl, den Rechte im Netz<br />
posteten: Am Dienstag posteten unter<br />
anderem Pro Chemnitz und der Pegida-Gründer<br />
Lutz Bachmann den<br />
Haftbefehl gegen den 22-jährigen Iraker<br />
imNetz. Das ist gesetzlich verboten,<br />
so lange in dem Prozessnoch kein<br />
Urteil gesprochen ist. Ein Dresdner<br />
Justizvollzugsbeamter wurde am<br />
Donnerstag suspendiert, weil er den<br />
Haftbefehl fotografiert und an die<br />
Rechten weitergegeben haben soll. Er<br />
soll die Tatgestanden haben. Ihm sei<br />
klar gewesen, dass er seinen Jobwahrscheinlich<br />
verlieren werde, ließ der<br />
Mann mitteilen. Er habe aber nicht gewusst,<br />
dass er sich strafbar mache.Auf<br />
rechten Seiten wird der 39-Jährige als<br />
„Held vonChemnitz“ gefeiert.<br />
…das, was kommt: Am Sonnabend<br />
üben AfD und Pegida in Chemnitz<br />
mit einer Demonstration den Schulterschluss.Ein<br />
Bündnis aus Vereinen<br />
und Initiativen ruft zur Gegendemo<br />
„Herz statt Hetze“ auf. Wegen des<br />
Polizeigroßeinsatzes in Chemnitz<br />
wurde das Zweitliga-Spiel an diesem<br />
Sonnabend zwischen Dynamo Dresden<br />
und dem Hamburger SV abgesagt.<br />
Am Montag treten dann an dem<br />
Ort, an dem Daniel H. erstochen<br />
wurde und die erste Demo ihren Anfang<br />
nahm, Bands wie Kraftklub, die<br />
Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet<br />
sowie die Rapper Casper und Marteria<br />
auf –sie werben für das bunte<br />
Chemnitz unter dem Motto #Wirsindmehr.<br />
Die sanfte Macht des Arguments<br />
Arno WidmannüberMerkels „Wir schaffen das“, die Bilder aus Sachsen und die Frage, ob man mit Rechten reden soll<br />
Am31. August 2015 erklärte Angela<br />
Merkel in Berlin angesichts der<br />
Zehntausenden nach Westeuropa<br />
kommenden Flüchtlinge: „Ganz einfach:<br />
Deutschland ist ein starkes<br />
Land. DasMotiv,mit dem wir an diese<br />
Dinge herangehen, muss sein: Wir<br />
haben so vieles geschafft –wir schaffen<br />
das! ... Wirschaffen das,und dort,<br />
wo uns etwas im Wege steht, muss es<br />
überwunden werden.“<br />
Für nichts ist Angela Merkel so angegriffen<br />
worden, für nichts wird sie<br />
heute noch so gehasst wie für diese<br />
Sätze. Merkel hat ihr „wir schaffen<br />
das“ – wie sollte sie auch? – nicht<br />
schwäbisch genommen. Sie meinte:<br />
Wir werden fertig damit. Wäre sie<br />
Schwäbin, sie hätte verstanden, dass<br />
„schaffe“ harte,schweißtreibende Arbeit<br />
bedeutet. Es ist das Gegenteil von<br />
delegieren und weiterschieben. Jemand,<br />
der schafft, appelliertnicht. Er<br />
packt selbst an. Man kann nicht auf<br />
der einen Seite an eine der größten<br />
Herausforderungen der frühen, noch<br />
sehr armen Bundesrepublik, die Integration<br />
der Heimatvertriebenen, erinnernund<br />
andererseits so tun, als sei<br />
der Umgang mit Hunderttausenden<br />
im Wesentlichen aus dem Nahen Osten<br />
kommenden Flüchtlingen eine<br />
Sache, die die Behörden einfach so<br />
bewältigen können.<br />
DiePolitiker,die für die Aufnahme<br />
der Flüchtlinge waren, hätten durchs<br />
Land ziehen und werben müssen für<br />
ihrePolitik. Sieüberließen es der Verwaltung.<br />
So entstand der Eindruck,<br />
man wolle an der Bevölkerung vorbei<br />
eine Unzahl „Problemfälle“ nach<br />
Deutschland schmuggeln. DiePolitik<br />
trat nicht ein für ihre Ziele und sie<br />
setzte sich nicht der hie und da aufflammenden<br />
Kritik aus. Ging also<br />
nicht auf sie ein, setzte ihr nichts entgegen.<br />
Das war der Grundfehler der<br />
Flüchtlingspolitik von2015. Er wurde<br />
später nicht korrigiert.<br />
Die „Heil-Hitler“-Rufe, die hoch<br />
erhobenen rechten Arme in Chemnitz<br />
mögen die Aktion einiger weniger<br />
Rechtsradikaler sein, die wutverzerrten<br />
Gesichter,die„Absaufen! Absaufen!<br />
Absaufen!“ brüllen, scheinen<br />
mir eher schlimmer. Diese Lust an<br />
der Vernichtung macht mir Angst.<br />
Nicht weil sie mir fremd wäre. Ich<br />
kenne sie nur zu gut. Ichhabe erfahren,<br />
wie sie sich ausbreiten und alle<br />
Vernunft zerstören kann. Im Einzelnen,<br />
in kleinen Gruppen. Wir alle<br />
wissen –wenn wir Glück hatten nur<br />
aus der Geschichte und nicht wie<br />
manche der zu uns Geflohenen aus<br />
eigener Erfahrung –, dass sie auch<br />
ganze Bevölkerungen ergreifen<br />
kann.<br />
Wenn ich die Bilder aus Chemnitz<br />
sehe, habe ich das Gefühl, exakt in<br />
dem Deutschland zu leben, in dem<br />
Arno Widmann<br />
ich nicht leben möchte.Wer „Absaufen!<br />
Absaufen! Absaufen!“ brüllt,<br />
mag kein Nazi sein. Aber er will, dass<br />
die Flüchtlinge „absaufen“, und er<br />
will das durchsetzen. Er will eine Republik,<br />
in der er das Sagen hat. Will<br />
das nicht jeder vonuns? Nein. Es gibt<br />
Menschen, die haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass sie sich geirrt haben,<br />
und sie haben daraus den Schluss<br />
gezogen, dass sie sich wieder irren<br />
können. Sie glauben, auf Widerspruch<br />
angewiesen zu sein, auf die<br />
Auseinandersetzung um richtig und<br />
falsch. Um richtige und falsche Zahlen<br />
zuerst, um die richtige oder falsche<br />
Analyse also, und dann auch<br />
um richtiges und falsches Handeln.<br />
Wir sind aufeinander angewiesen.<br />
Beim Blick auf die Lage und<br />
beim Tun. Aber niemand soll absaufen.<br />
Das ist die Grundlage einer Republik.<br />
Es fällt leicht, sich lustig zu<br />
machen über die Dialoge in Chemnitz.<br />
Es heißt: Da wird doch keiner<br />
den anderen überzeugen. Ich<br />
glaube, das stimmt. Niemand steht<br />
auf und sagt: Oh, pardon, das hat<br />
mich jetzt überzeugt. Das kommt<br />
selbst in philosophischen Hauptseminaren<br />
nur äußerst selten vor.<br />
Warum soll es passieren, wenn die<br />
Politik mit aufgebrachten Bürgern<br />
oder gar mit offenen Feinden des<br />
Rechtsstaates spricht. Soll man es<br />
also lassen? Immer wieder wird gefragt:<br />
MitRechten reden? Aber das ist<br />
doch keine Frage.Natürlich soll man<br />
reden. Wassoll man denn sonst tun?<br />
Beim Sachsengespräch in Chemnitz<br />
sagte eine Besucherin, es sei<br />
„eine Möglichkeit, all die Gefühle<br />
auszudrücken, die sich in den letzten<br />
Tagen angesammelt haben“. Das<br />
kommt manchen sehr wenig vor.<br />
Aber es wäre ein Glücksfall, wenn es<br />
dazu käme, tatsächlich Gefühle und<br />
nicht Überzeugungen auszudrücken.<br />
Es wäre sehr viel gewonnen.<br />
Aber man unterschätze auch nicht<br />
die sanfte Macht des Arguments. Es<br />
haut einen nicht um, aber es dringt<br />
in einen ein, kann noch Monate,<br />
Jahrespäter einen umstülpen. Es gab<br />
einmal Zehntausende in der Bundesrepublik,<br />
die skandierten „Brecht<br />
dem Staat die Gräten –Alle Macht<br />
den Räten!“ Zwei Jahrzehnte später<br />
gehörten viele von ihnen zu den vehementesten<br />
Verteidigern der bundesrepublikanischen<br />
Demokratie.<br />
Sie wussten, wie kostbar und wie<br />
prekär sie war.<br />
Nach diesen Erfahrungen halte<br />
ich es nicht für ausgeschlossen, dass<br />
in nicht gar zu ferner Zukunft womöglich<br />
auch viele vondenen, die es<br />
von Anfang an darauf abgesehen<br />
hatten, es nicht zu schaffen, dahin<br />
kommen werden, stolz darauf zu<br />
sein, es geschafft zu haben.
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Politik<br />
Zeitenwende<br />
Geht es nach der EU-Kommission, ist die Uhrenumstellung bald Geschichte. Doch was kommt dann: Ewiger Sommer oder dauerhafter Winter?<br />
VonMargarethe Gallersdörfer<br />
Die Uhr tickt für die Zeitumstellung:<br />
Nach einem<br />
eindeutigen Ergebnis einer<br />
Online-Umfrage der<br />
EU-Kommission unter EU-Bürgern,<br />
bei der 84 Prozent der Teilnehmer für<br />
die Abschaffung der Zeitumstellung<br />
gestimmt hatten, beschloss die EU-<br />
Kommission am Freitag, einen Gesetzesvorschlag<br />
zur europaweiten<br />
Abschaffung der Zeitumstellung auf<br />
den Wegzubringen.<br />
„Die Menschen wollen das“<br />
Im ZDF-„Morgenmagazin“ hatte<br />
Kommissionspräsident Jean-Claude<br />
Juncker angekündigt, für die Abschaffung<br />
der Zeitumstellung zu<br />
werben und diese auch gleich beschließen<br />
zu wollen. MitBlick auf die<br />
Umfrage, die von allen öffentlichen<br />
Konsultationen der EU-Kommission<br />
mit Abstand den meisten Anklang<br />
gefunden hatte, sagte Juncker, wenn<br />
man die Bürger frage, müsse auch<br />
das getan werden, was die Bürger<br />
zum Ausdruck bringen: „Die Menschen<br />
wollen das,wir machen das.“<br />
Offenbar voreilig hatte der Chef<br />
der EU-Kommission hinzugefügt:<br />
„Millionen haben geantwortet und<br />
sind der Auffassung, dass es so sein<br />
sollte, dass die Sommerzeit in Zukunft<br />
für alle Zeit gilt. So wird das<br />
auch kommen.“ Wie die Kommission<br />
später erläuterte, fällt die Entscheidung<br />
über die Standardzeit<br />
Wird die Zeitumstellung abgeschafft, müssen die Parlamente der Mitgliedsländer entscheiden, welche Zeitzone künftig gelten soll.<br />
aber in die nationale Zuständigkeit.<br />
Die EUhat darauf keinen Einfluss,<br />
und eine Sprecherin der Kommission<br />
sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />
grundsätzlich gebe es keine Pläne,<br />
an den Kompetenzen der Mitgliedsstaaten<br />
etwas zu ändern.<br />
Den Deutschen ist die Zeitumstellung<br />
gründlich verhasst: Das zeigen<br />
zuverlässig nicht nur nationale<br />
Umfragen, sondern auch der Umstand,<br />
dass fast zwei Drittel der 4,7<br />
Millionen Umfrageteilnehmer aus<br />
Deutschland kamen. Doch die Umfrageergebnisse<br />
weisen darauf hin,<br />
dass auch die Bewohner fast aller anderen<br />
EU-Länder dem Uhrendrehen<br />
nicht nachweinen werden.<br />
DieEU-Bewohner werden sich allerdings<br />
gedulden müssen: Es wird<br />
wohl allein noch Wochen dauern, bis<br />
DPA/LISA DUCRET<br />
die Kommission ihren Beschluss in<br />
einen Vorschlag für ein Gesetz umwandelt<br />
und diesen an das EU-Parlament<br />
und den Ministerrat überreicht.<br />
DieKommission selbst kann nur Vorschläge<br />
machen. Innerhalb des Gesetzgebungsverfahrens<br />
wird eine<br />
Richtlinie oder eineVerordnung dann<br />
erlassen, wenn sich EU-Parlament<br />
und Ministerrat auf eine gemeinsame<br />
Fassung des Gesetzes einigen können<br />
und jeweils mehrheitlich dafür stimmen.<br />
Das kann Monate dauern, und<br />
danach müsste die Richtlinie noch<br />
national umgesetzt werden.<br />
Merkel favorisiertAbschaffung<br />
Kanzlerin Angela Merkel sagte während<br />
ihres Nigeria-Besuchs, auch für<br />
sie habe ein Ende der Zeitumstellung<br />
„eine sehr hohe Priorität“. Sie freue<br />
sich, dass die EU-Kommission das Ergebnis<br />
der europaweiten Umfrage<br />
dazu ernst nehme. Nun „sollte etwas<br />
daraus folgen“, forderte sie. EU-Parlamentarierin<br />
Angelika Niebler (CSU)<br />
hofft dennoch, dass die Richtlinie zumindest<br />
auf EU-Ebene noch vor den<br />
EU-Parlamentswahlen im Maiverabschiedet<br />
wird: „So könnten wir zeigen,<br />
dass die EU auch liefernkann.“<br />
Doch welche neue Normalzeit<br />
soll künftig gelten? Ewiger Winter<br />
oder dauerhafter Sommer, zumindest<br />
auf der Uhr? DieTeilnehmer der<br />
EU-Umfrage haben sich mehrheitlich<br />
für die Sommerzeit ausgesprochen.<br />
Der Umstand, dass jedes Mitgliedsland<br />
souverän entscheiden<br />
müsste,welcher Zeitzone es angehören<br />
will, könnte nach der Abschaffung<br />
der Zeitumstellung schnell zu<br />
einem Flickenteppich führen. Soll<br />
das vermieden werden, müssten die<br />
EU-Länder also eine neue Einigung<br />
finden. Dasbraucht Zeit.<br />
Prorussischer Rebellenchef<br />
bei Anschlag getötet<br />
Alexander Sachartschenko stirbt bei Explosion in Donezk<br />
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Einer der wichtigsten Anführer<br />
der prorussischen Separatisten<br />
in der Ostukraine, Alexander Sachartschenko,<br />
ist bei einem Bombenattentat<br />
getötet worden. Wie die Führung<br />
der international nicht anerkannten<br />
Volksrepublik Donezk am<br />
Freitag bekanntgab, starb der 42-<br />
Jährige bei einer Explosion in einem<br />
Café in der Innenstadt vonDonezk.<br />
Nun wachsen die Befürchtungen<br />
vor einer neuen Eskalation der Gewalt<br />
in der Ostukraine.Die prorussischen<br />
Separatisten und Politiker in<br />
Moskau machten sofort die Ukraine<br />
für den Anschlag verantwortlich und<br />
drohten mit Vergeltung. „Das ist die<br />
nächste Aggression seitens der<br />
Ukraine.Donezk wirddieses Verbrechen<br />
rächen“, sagte der örtliche<br />
Parlamentschef Denis Puschilin.<br />
Putin: „Ein echter Patriot“<br />
Auch die Sprecherin des russischen<br />
Außenministeriums, Maria Sacharowa,<br />
sagte,esgebe jeden Grund anzunehmen,<br />
dass die Kiewer Führung<br />
hinter dem Mord stehe. Präsident<br />
Wladimir Putin würdigte Sachartschenko<br />
als „echten Patrioten des<br />
Donbass“, der seine Heimat verteidigt<br />
habe.<br />
Der ukrainische Geheimdienst<br />
SBU wies jede Verantwortung von<br />
sich. „Unserer Überzeugung nach ist<br />
es das Ergebnis interner Machtkämpfe.<br />
Irgendjemand teilt irgendetwas<br />
auf“, sagte SBU-Sprecherin Jelena<br />
Gitljanskaja der Agentur UNN.<br />
Auch der US-Sicherheitsexperte<br />
Mark Galeotti schloss nicht aus,dass<br />
Sachartschenko einem Verteilungskampf<br />
unter Kriminellen zum Opfer<br />
gefallen sein könnte.Genauso könne<br />
es ein Anschlag auf Moskauer Befehl<br />
gewesen sein.<br />
In dem Krieg am östlichen Rand<br />
Europas sind nach Zählung der Uno<br />
schon mehr als 10 000 Menschen getötet<br />
worden. Zwischen den Separatisten<br />
und den ukrainischen Regierungstruppen<br />
gilt zwar seit Mittwoch<br />
ein Waffenstillstand, der aber<br />
schon wieder gebrochen worden ist.<br />
Eine mit deutscher Beteiligung in<br />
Minsk ausgehandelte Friedenslösung<br />
steckt seit Jahren fest.<br />
Ein Sprecher der Donezker Behörden<br />
sagte, drei weitere Personen<br />
seien bei der Explosion verletzt worden,<br />
darunter der Finanzminister<br />
des Gebiets, Alexander Timofejew.<br />
Mehrere mutmaßliche ukrainische<br />
Saboteureseien festgenommen worden.<br />
Als vorläufiger Nachfolger<br />
wurde Vizeministerpräsident Dmitri<br />
Trapesnikoweingesetzt.<br />
Sachartschenko stammte aus Donezk.<br />
Er war 2014 einer der Feldkommandeureindem<br />
vomRussland geförderten<br />
Aufstand der Ostukraine<br />
gegen die Führung in Kiew. ImAugust<br />
2014 übernahm er die Führung<br />
der selbst erklärten Volksrepublik<br />
Donezk von dem Russen Alexander<br />
Borodai.<br />
An der Front zwischen den ukrainischen<br />
Regierungstruppen und den<br />
Separatisten blieb es zunächst ruhig.<br />
Die Front verläuft nördlich und<br />
westlich der Millionenstadt. „Das ist<br />
eine fürchterliche Nachricht für die<br />
Umsetzung der Minsker Vereinbarungen.<br />
Für diesen Terrorakt kann es<br />
keine Rechtfertigung geben“, sagte<br />
der russische Außenpolitiker Konstantin<br />
Kossatschow.<br />
Die Separatistengebiete Donezk<br />
und Luhansk sind zwar formal eigenständig,<br />
werden aber von Moskau<br />
mit Waffen, Kämpfern und Geld<br />
versorgt und eng kontrolliert. (dpa)<br />
Alexander Sachartschenkoführte die<br />
selbst erklärte Volksrepublik Donezk.<br />
AP
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 7 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
Perspektivspieler<br />
Werwird nach Jean-Claude Juncker Chef der Europäischen Kommission? Ein möglicher Kandidat ist der Deutsche Manfred Weber.Aber es gibt Mitbewerber<br />
VonDamir Fras und Thorsten Knuf<br />
Personalpolitik ist nicht Angela<br />
Merkels Stärke. Trotzdem<br />
versucht sie sich gerade<br />
an einer weiteren großen<br />
Personalie: Medienberichten<br />
zufolge unterstützt sie die Pläne des<br />
EU-Politikers Manfred Weber, als<br />
Spitzenkandidat der Europäischen<br />
Volkspartei (EVP) bei der Europawahl<br />
im kommenden Frühjahr anzutreten.Würde<br />
der CSU-MannWeber<br />
Kandidat der Bürgerlich-Konservativen<br />
in Europa, hätte er gute<br />
Chancen, als Nachfolger Jean-<br />
Claude Junckers nächster Chef der<br />
Brüsseler Kommission zu werden.<br />
Bisher hatte erst ein Deutscher diesen<br />
Posten inne,und zwar der CDU-<br />
Mann Walter Hallstein. Dasist allerdings<br />
mehr als 50 Jahreher.<br />
Merkel selbst hält sich bedeckt.<br />
Sie hatte unlängst erklärt: „Da sind<br />
überhaupt keine Entscheidungen<br />
gefallen.“ Tatsächlich beginnt der<br />
Prozess für die Nominierung des<br />
EVP-Spitzenkandidaten erst in der<br />
kommenden Woche. ImNovember<br />
soll der Kandidat bei einem Kongress<br />
in Helsinki gekürtwerden.<br />
Der Präsident der EU-Kommission<br />
kann nicht mehr von den<br />
Staats- und Regierungschefs ausgekungelt<br />
werden. Notwendig ist eine<br />
Bestätigung durch das EU-Parlament.<br />
Die Volksvertretung will aber<br />
niemanden mehr wählen, der nicht<br />
vorher als Spitzenkandidat einer Parteienfamilie<br />
angetreten ist. Aufdiese<br />
Weise kam Juncker 2014 ins Amt, der<br />
ebenfalls der EVPangehört.<br />
Manfred Weber ist 46 Jahre alt<br />
und auf europäischer Ebene bereits<br />
eine große Nummer. Denn er sitzt<br />
seit 2014 der EVP-Fraktion im Europaparlament<br />
vor, der stärksten Kraft<br />
in der Straßburger Kammer.Der Niederbayer<br />
genießt im Parlament und<br />
in den Brüsseler Institutionen hohes<br />
Ansehen. Der CSU-Vizechef gehört<br />
zum liberalen Flügel seiner Partei. Er<br />
ist ein glühender Europäer, was bei<br />
den Christsozialen nicht alltäglich<br />
ist. Was ihm fehlt, ist Regierungsoder<br />
Verwaltungserfahrung.<br />
Echter Europäer:Manfred Weber,CSU, Chef der EVP-Fraktion in Brüssel.<br />
IMAGO<br />
Doch es ist nicht so,dass es keine<br />
anderen Interessenten für die EVP-<br />
Spitzenkandidatur gäbe. Der Name<br />
vonBrexit-Chefunterhändler Michel<br />
Barnier aus Frankreich fällt immer<br />
wieder. Ein weiterer Kandidat wäre<br />
der ehemalige finnische Premier<br />
Alexander Stubb. Auch deutschen<br />
Christdemokraten wird grundsätzliches<br />
Interesse nachgesagt – Wirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier oder<br />
Verteidigungsministerin Ursula von<br />
der Leyen. Hinzu kommt, dass Europa<br />
nicht unbedingt darauf wartet,<br />
dass ein Deutscher das Amt des EU-<br />
Kommissionspräsidenten übernimmt.<br />
Nach Auffassung vieler Kritiker<br />
ist Deutschland ohnehin schon<br />
zu dominant. Und zwar nicht nur<br />
aufgrund seines ökonomischen und<br />
politischen Gewichts. Sondern auch<br />
aufgrund der Tatsache, dass etliche<br />
Schlüsselposten in den europäischen<br />
Institutionen bereits von<br />
Deutschen besetzt sind. Entscheidet<br />
sich die EVP für einen deutschen<br />
Spitzenkandidaten, müsste sie auch<br />
damit rechnen, dass in einigen Ländern<br />
gerade deshalb Wahlkampf gegen<br />
sie gemacht wird.<br />
Die EVP will bei der Europawahl<br />
im Frühjahr wieder stärkste Kraft<br />
werden und dadurch den Anspruch<br />
begründen, auch den nächsten<br />
Kommissionspräsidenten zu stellen.<br />
Das kann klappen. Aber es kann<br />
auch schiefgehen. Die Christdemokraten<br />
sind vielerorts in schlechter<br />
Verfassung, insbesondere in<br />
Deutschland und Frankreich, den<br />
beiden größten Mitgliedstaaten.<br />
Auch die Sozialdemokraten müssen<br />
bei der Wahl miterheblichen Verlusten<br />
rechnen. DieLiberalen hingegen<br />
könnten –neben Nationalisten und<br />
Rechtspopulisten –als große Gewinner<br />
aus der Wahl hervorgehen.<br />
Vieles deutet darauf hin, dass<br />
Frankreichs Staatschef Emmanuel<br />
Macron nach derWahl mitden Liberalen<br />
gemeinsame Sache machen will.<br />
Entscheidend für die Wahl des Kommissionspräsidenten<br />
wird nicht sein,<br />
wer die stärkste Fraktion stellt. Sondern<br />
wem es gelingt, Mehrheiten für<br />
einen Kandidaten zu organisieren.<br />
Liebe Anja,<br />
bitte mach dir keine Sorgen wegen<br />
der Geschichten und Themen, die du<br />
für unsereKorrespondenz aussuchst.<br />
Ich lese jeden deiner Briefe begierig.<br />
Es stimmt schon, dass man uns in Israel<br />
von Kindheit an über den Holocaust<br />
unterrichtet und es fertigbringt,<br />
dieses wichtige und schwierige<br />
Thema bis zum Geht-nicht-mehr<br />
durchzukauen. Aber seit unserem<br />
Umzug nach Berlin ist das Thema für<br />
mich gar nicht mehr abgedroschen,<br />
sondernmit einem Schlag wieder packend<br />
und lebendig geworden.<br />
Hier zu leben, wo all das, was im<br />
Unterricht vorkam, geschehen ist,<br />
geht einem unter die Haut und bringt<br />
einen zum Nachdenken. Als ich mit<br />
meinem deutschen Ex-Freund in<br />
NewYork wohnte, war ich ein junges<br />
Ding von 21Jahren. Der Holocaust<br />
kam mir vorwie eine Geschichte aus<br />
einer anderen Zeit ohne wirklichen<br />
Bezug zu meinem täglichen Leben<br />
(obwohl meine Großeltern Holocaust-Überlebende<br />
waren).<br />
Heute bin ich 38 und sehe die<br />
Dinge anders. Heute liegt der Holocaust<br />
für mich keineswegs lange zurück,<br />
sondern wahrlich gleich um<br />
die Ecke. Gerade letztes Wochenende<br />
haben wir einen Verwandten<br />
von Aharon getroffen, den ich gern<br />
mag; er wohnt in Berlin, hat Auschwitz<br />
überlebt und seine ganzeFamilie<br />
im Holocaust verloren. Das<br />
Grauen vondamals lebt in den Menschen<br />
um uns her noch fort.<br />
Ichdenke und staune immer wieder,was<br />
für ein dynamischer Ortdie<br />
Welt doch ist. Ungeheure Entwicklungen<br />
laufen unfassbar schnell ab.<br />
Was könnte denn surrealistischer<br />
sein als die Tatsache, dass Aharon<br />
und ich nach Berlin gezogen sind,<br />
um uns ein besseres und richtigeres<br />
Leben zu ermöglichen, obwohl unsere<br />
Großeltern vor gar nicht langer<br />
Zeit vonhier geflohen sind oder vertrieben<br />
wurden. Sicher ist jedenfalls,<br />
dass uns die Geschichte daher in<br />
Trab hält, uns hellhörig für mögliche<br />
Umwälzungen macht, wir sind uns<br />
darüber bewusst, dass alles zeitweilig<br />
und veränderlich ist und man die<br />
Landkarte irgendwie auch dann zu<br />
lesen wissen muss, wenn dem Auge<br />
erhebliche Teile verborgen sind.<br />
TelAviv–Berlin<br />
Klarer Blick aus der Ferne<br />
Yael Nachshon<br />
Einen Tag bevor du von eurem<br />
Sommerurlaub in Brandenburg und<br />
Berlin nach Israel zurückgeflogen<br />
bist, hast du es bei allem Hochdruck<br />
noch geschafft, mich auf einen Kaffee<br />
zu treffen. Es war wunderbar,<br />
dich zu sehen. Zwar kommt es mir<br />
auch, wenn wir einander schreiben,<br />
immer wie eine Begegnung vor, aber<br />
dir persönlich gegenüberzusitzen, in<br />
deinem Viertel, das jetzt auch ein<br />
bisschen meines ist, ist doch etwas<br />
anderes.Ich fand dich sehr schön. In<br />
deinen Augen sah man den blauen<br />
See und das Grün des Waldes, an<br />
dem ihr Urlaub gemacht habt.<br />
In den letzten Tagen hat die Hitze<br />
in Berlin aufgehört. Ein Herbstwind<br />
ist aufgekommen und bringt Vorboten<br />
der Kälte, die vielleicht gerade,<br />
während ich dies schreibe, auf dem<br />
Weghierher ist. Mirgraut dieses Jahr<br />
ein wenig vordem Winter.<br />
Es ist Nachmittag. Ich stelle mir<br />
vor, wie du am Ende des Tages am<br />
Strand entlanggehst. In TelAviv beginnt<br />
nun die schönste Jahreszeit. Die<br />
Hitzelässt nach und wirdperfekt fürs<br />
Baden im Meer,das in den Herbstmonaten<br />
seine Bestformerreicht.<br />
Wie du vielleicht zwischen den<br />
Zeilen lesen wirst, fällt mir die Rückkehr<br />
nach unserem Urlaub etwas<br />
schwer. Einen ganzen Monat waren<br />
wir fernvon Berlin, und anscheinend<br />
brauche ich Zeit, um mich wieder<br />
einzugewöhnen, erneut zu begreifen,<br />
warum wir hier sind, was diese Sprache<br />
ist, die alle ringsum sprechen, die<br />
Mentalität, das Temperament.<br />
Trotzdem arbeite ich auf Hochtouren,<br />
in der Hoffnung, bei der Arbeit<br />
werde sich auch das Zugehörigkeitsgefühl<br />
einstellen. Letzte Woche habe<br />
ich mich um die neue Webseite von<br />
Framed gekümmert und daneben<br />
auch neue Lieder auf Englisch geschrieben,<br />
die ich Anfang September<br />
aufnehmen lassen möchte.Ich warte<br />
schon aufgeregt auf den Aufnahmetermin.<br />
Wieesgelaufen ist, werdeich<br />
dir wohl im nächsten Brief erzählen.<br />
Deine Yael<br />
Yael Nachshon ist vonTel Aviv nach Berlin gezogen.<br />
Anja Reich,unsere Israel-Korrespondentin,<br />
zog vonBerlin nachTelAviv.Inder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
tauschen sie ihre Erfahrungen aus. Nachshons<br />
Briefewerden vonRuth Achlama übersetzt.<br />
1.<br />
September<br />
Verkaufsstart der<br />
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Wirtschaft<br />
DAX-30 in Punkten<br />
1.6.18<br />
MÄRKTE<br />
▼ 12364,06 (–1,04 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
1.6.18<br />
Euro in US-Dollar<br />
1.6.18<br />
Stand der Daten: 31.08.2018 (21:50 Uhr)<br />
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Gewinner<br />
31.8.18<br />
▲ 77,70 (+0,23 %)<br />
31.8.18<br />
▼ 1,1651 (–0,35 %)<br />
Quelle:<br />
aus DAX und MDAX vom 31.08. zum Vortag<br />
31.8.18<br />
Fielmann 58,15 +3,10 WWWWWWWWW<br />
RTL Group 64,60 +1,89 WWWWWW<br />
Aroundtown 7,69 +1,39 WWWWW<br />
CTS Eventim 38,20 +0,58 WW<br />
Dt. EuroShop NA 29,42 +0,48 WW<br />
TAGImmobilien 21,20 +0,38 WW<br />
Verlierer<br />
aus DAX und MDAX vom 31.08. zum Vortag<br />
DeliveryHero 47,46 WWWWWWWWWWW –3,89<br />
Lufthansa vNA 22,49 WWWWWWWWWWW –3,81<br />
MTU Aero Engines 188,90 WWWWWWWWWW –3,38<br />
Dürr 39,70 WWWWWWWWW –3,08<br />
Kion Group 58,82 WWWWWWWW –2,78<br />
HugoBoss NA 68,82 WWWWWWW –2,52<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 31.08. ±% z. 30.08.<br />
Euro Stoxx 50 (EU) –1,11<br />
3709/3262 3392,90<br />
CAC 40(FR) –1,30<br />
5657/5038 5406,85<br />
S&P UK (UK) –1,11<br />
1590/1374 1494,61<br />
RTS (RU) +1,56<br />
1339/1039 1092,29<br />
IBEX (ES) –0,72<br />
10643/9328 9399,10<br />
Dow Jones (US) –0,13<br />
26617/21710 25953,43<br />
Bovespa (BR) +0,02<br />
88318/69069 76416,13<br />
Nikkei (JP) –0,02<br />
24129/19240 22865,15<br />
Hang Seng (HK) –1,06<br />
33484/26871 27858,64<br />
Stx Singap. 20 (SG) –0,12<br />
1583/1378 1449,88<br />
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0800/1155600 0,97 1,17 1,46<br />
PLANETHYP<br />
089/76774188 0,97 1,17 1,46<br />
MKIB Online<br />
030/6408810 1,11 1,23 1,60<br />
BBBank<br />
0721/1410 0,90 1,25 1,83<br />
ING-DiBa<br />
069/50500109 1,17 1,33 1,91<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 1,06 1,41 1,80<br />
Postbank<br />
0228/55002010 1,34 1,54 1,88<br />
Deutsche Bank<br />
069/91010000 1,24 1,55 2,15<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,88 1,40 1,91<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 1,26 1,53 2,11<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/30363300 1,18 1,54 1,99<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
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<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
psd-bb.de 1,55 1,87 2,06<br />
Mittelwert von 95 Banken 1,14 1,38 1,80<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle: FMH-Finanzberatung<br />
Kurz vor dem Start der<br />
neuen Staffel „Die Höhle<br />
der Löwen“ empfängt<br />
Frank Thelen im Büro von<br />
Freigeist Capital in Bonn zum Interview.AmTag<br />
zuvor hat er seine Autobiografie<br />
„Startup-DNA –Hinfallen,<br />
aufstehen, dieWelt verändern“ vorgestellt.<br />
In dem Buch nennt er das Duzen<br />
seinen „Signature move“, sein<br />
Markenzeichen. Auch im Interview<br />
besteht er auf dem Du.<br />
Frank, wie groß ist dasVermögen, das<br />
du mit dem Gründen von und Investieren<br />
in Start-ups gemacht hast?<br />
Was ich persönlich auf dem<br />
Konto habe, reicht vollkommen aus,<br />
um ein sorgenfreies Leben zu führen.<br />
Mir ist wichtig, dass wir in meiner<br />
Investment-Firma Freigeist Capital<br />
nur unser eigenes Geld investieren.<br />
Am Anfang waren das 100 000<br />
Euro pro Start-up, langsam hangeln<br />
wir uns Richtung eine Million. Es ist<br />
mein Traum, dass wir irgendwann<br />
mehrereMillionen Euro proStart-up<br />
investieren können und damit kluge<br />
Köpfe in Deutschland mit Kapital<br />
voranbringen.<br />
So weit zu sein, war mit Mitte zwanzig<br />
kaum denkbar, duhattest knapp<br />
eine Million Mark Schulden.<br />
Ich habe die Dummheit begangen,<br />
privat für das Risiko meines<br />
Technologie-Start-ups zu haften.<br />
Das Kreditvolumen war bereits ausgeschöpft,<br />
als ich die Bürgschaft unterschrieben<br />
habe. Das hätte ich gar<br />
nicht machen müssen, aber das<br />
wusste ich nicht. Mir war das total<br />
egal, ich dachte, esgeht immer weiter.<br />
Wenn man vor Millionenschulden<br />
steht, wirdGeld doch wieder relevant.<br />
Ich konnte aber zum Glück<br />
einen Vergleich abschließen, der<br />
meine Insolvenz verhinderthat.<br />
Du hast die Schulden bei der Bank inzwischen<br />
abgestottert.<br />
Bis vor wenigen Jahren habe ich<br />
jeden Monat die Raten überwiesen.<br />
Klar, das hätte ich irgendwann auch<br />
auf einen Schlag machen können,<br />
aber das wollte ich nicht. Ich will<br />
mich immer daran erinnern, wo ich<br />
herkomme.<br />
Wasbedeutet für dich Erfolg?<br />
Die Essenz des Erfolgs ist innere<br />
Zufriedenheit, wenn du morgens<br />
aufwachst und dich auf den Tag<br />
freust. Manche sind zufrieden, weil<br />
sie mit ihren Hunden spazieren gehen,<br />
andereweil sie eine Rakete starten,<br />
die sie über Jahreentwickelt haben.<br />
Mein Glück liegt im Schaffen<br />
von guten Technologien, ich will<br />
daran mit intelligenteren Menschen<br />
arbeiten, als ich es bin.<br />
Beider Zulassungsprüfung zur Informatik-Schule<br />
hast du von einem anderen<br />
Prüfling abgeschrieben. Du<br />
schreibst nun: „Manchmal gibt es im<br />
Leben diese Gelegenheiten, die man<br />
einfach beim Schopf packen muss.“<br />
Findest du es okay, Regeln zu brechen?<br />
Keiner hat Schaden genommen<br />
und ich habe recht behalten, indem<br />
ich später Klassenbester war. Ethik<br />
ist manchmal eine Grauzone und ich<br />
freue mich, wenn meine Geschichte<br />
ein Anstoß ist, darüber zu reden,<br />
wann es okay ist, das System herauszufordern.<br />
Für dein erstes Geld hast du den Kopierschutz<br />
von Software geknackt<br />
und sie für 100 Mark proCDverkauft.<br />
Wardas okay?<br />
Steve Jobs, eines meiner großen<br />
Vorbilder, hat Chips geklaut und damit<br />
seinen Mac gebaut. Ich wollte<br />
von dem Geld keinen BMW kaufen,<br />
sonderneigene Softwareentwickeln.<br />
Da finde ich es in Ordnung, denn ich<br />
hatte die richtige Intention.<br />
Schafft man es nur nach oben, wenn<br />
man Regeln bricht?<br />
Wenn du alles so machst, wie es<br />
vorgesehen ist, kommst du nicht effektiv<br />
voran.Wenn mir heute jemand<br />
das Konto leerräumt, um mit dem<br />
Geld das Meer von Plastik zu befreien,<br />
würde ich sagen: Cool, wie<br />
hast du das geschafft und was genau<br />
ist dein Plan für das Projekt?<br />
In der kommenden Woche startet die<br />
fünfte Staffel von „Die Höhle der Lö-<br />
„Irgendwann<br />
läuft es“<br />
Der Unternehmer Frank Thelen<br />
über persönliche Risiken, Erfolg<br />
und die deutsche Start-up-Szene<br />
wen“. Du bist seit der ersten Staffel<br />
dabei und hast dich vor allem an<br />
Food-Start-ups beteiligt. Waskönnen<br />
die Zuschauer jetzt erwarten?<br />
Ichkann noch nicht viel verraten,<br />
nur, dass ich erstmals in ein Beauty-<br />
Start-up investierthabe.<br />
Macht dir die Sendung Spaß?<br />
Am Anfang war es aufregend,<br />
heute ist es eher Routine. Ich bin in<br />
der Sendung, um das Thema Startups<br />
voranzubringen. Plötzlich laufen<br />
zur Primetime Gespräche über einen<br />
Markt, über Produktion, ein gutes<br />
Gründerteam. Es ist gut, dass wir<br />
Menschen zeigen, die für etwas brennen<br />
und was eigenes aufbauen. Das<br />
ist eine gute AlternativezuFormaten<br />
wie„Germany‘snext Topmodel“.<br />
Wienah ist die Show an der Realität?<br />
Es ist unser Geld, wir bauen die<br />
Start-ups mit auf, die Produkte sind<br />
echt. Als Technologie-Investor ist die<br />
Sendung aber weit weg von dem,<br />
was ich mache. Den Food-Bereich<br />
mache ich ja nur dort, mein Herz<br />
ZUR PERSON<br />
ARTON KRASNIQI<br />
Frank Thelen, geboren 1975, ist Vorstandsvorsitzender der Bonner Investment-Firma Freigeist<br />
Capital, die Technologie-Start-ups in der Frühphase mit Kapital unterstützt. Zum Portfolio gehören<br />
unter anderem das Flugtaxi-Start-up Lilium Aviation und Neufund, eine Blockchain-basierte<br />
Handelsplattformfür Unternehmensanteile. Seit 1994 hat Thelen sieben Start-ups gegründet.<br />
Seit 2014 ist er Juror der Vox-Gründershow„Die Höhle der Löwen“. Die fünfte Staffel<br />
startet am 4. September um 20.15 Uhr.<br />
schlägt für Blockchain, E-Jets,Quantencomputing<br />
und künstliche Intelligenz.<br />
In diese Bereiche investieren<br />
wir bei Freigeist Capital, in einer TV-<br />
Show funktionieren sie leider nicht.<br />
Was passiert nach der Sendung mit<br />
den Start-ups?<br />
DasGeld ist der kleinste Teil unseresInvestments.Wenn<br />
ich investiere,<br />
lebe ich in und mit den Start-ups.<br />
Wenn zum Beispiel Kokosfett nicht<br />
geliefert werden kann, telefoniere<br />
ich rum. Ich kümmere mich auch<br />
um neue Finanzierungsrunden. Bei<br />
jeder größeren Herausforderung<br />
klingelt mein Telefon.<br />
Versuchst du, andere Unternehmer<br />
für Start-up-Investments zu begeistern?<br />
Wenn ich sehe,einer hat viel Geld<br />
und kauft den 50. Indexfonds, sage<br />
ich, nimm einen Teil und stecke es in<br />
Start-ups. Das ist auch eine Sinnfrage<br />
–Investoren geben etwas zurück<br />
an die Gesellschaft, fördern<br />
Technologien und wenn es funktioniert,<br />
verdienen sie damit auch noch<br />
viel Geld. Aber ich sage ihnen auch,<br />
dass sie alles verlieren könnten.<br />
Du widmest dem Skateboarden in<br />
deinem Buch ein eigenes Kapitel.<br />
Warum?<br />
Wenn ich dir jetzt ein Skateboard<br />
hinstelle, gibt es keine Anleitung, du<br />
musst kreativ werden. Skateboards<br />
geben Kindern die Möglichkeit, sich<br />
selbst zu entfalten. Und sie lernen,<br />
dass manchmal Schmerz nötig ist,<br />
um Erfolg zu haben. Beim Tennis<br />
kannst du einen Topspin lernen,<br />
ohne dir wehzutun. Einen Kickflip<br />
stehst du beim Skaten aber nicht,<br />
ohne dir mal vernünftig das Bein zu<br />
verdrehen. Du gehst an deine Grenzen,<br />
verletzt dich, aber irgendwann<br />
lernst du die Tricks. Auch beim<br />
Gründen fliegst du immer wieder auf<br />
die Nase,aber dann läuft es.<br />
Schule hat dich sehr gelangweilt. Wie<br />
sähe eine gute Schule aus, bei der am<br />
Ende nicht nur zufällig erfolgreiche<br />
Menschen herauskommen?<br />
Total trivial: Baue mit den Schülern<br />
ein Flugzeug und erkläre ihnen<br />
anhand dessen Physik, Materialien,<br />
Mathematik und vieles mehr. Die<br />
Schüler sind motiviert, ihr Flugzeug<br />
fliegen zu sehen. Wenn sie aber aus<br />
Büchernlernen, fragen sie sich ständig:<br />
Für was mache ich das eigentlich?<br />
Anders gesagt: Wecke in Kindern<br />
die Sehnsucht nach dem Meer,<br />
dann lernen sie,ein Schiff zu bauen.<br />
Wie stehst du zu Forderungen nach<br />
verpflichtendem Programmier-Unterricht?<br />
Programmieren muss zwingend<br />
in Schulen gelehrtwerden. Undzwar<br />
nicht, weil jeder Programmierer werden<br />
muss.Eswirdjaauch nicht jeder<br />
Physiker oder Historiker, weil es die<br />
Fächer gibt. Wenn wir heute von<br />
Software sprechen, weiß kaum jemand,<br />
was dahinter steckt. Schüler<br />
müssen das zumindest mal gesehen<br />
haben, um die komplexe Welt etwas<br />
besser zu begreifen.<br />
Im letzten Drittel des Buches schreibst<br />
du sehr emotional über Politik.<br />
Ja, wir haben eine sehr verbesserungswürdige<br />
Situation in Deutschland.<br />
Zwar geht es dem Land aufgrund<br />
der Historie großartig. Aber<br />
unsere Politiker haben nicht mehr<br />
den Mut, knallharte Reformen<br />
durchzusetzen, um die Herausforderungen<br />
der Zukunft anzugehen. Sie<br />
müssten Kante zeigen und authentisch<br />
ihreMeinung sagen. In der großen<br />
Koalition gibt es nur noch Einheitsbrei,<br />
also haben wir links und<br />
rechts radikale Parteien, und die Demokratie<br />
droht zu scheitern.<br />
Wersoll das ändern?<br />
Es gibt bereits gute Leute, die es<br />
anders machen: Dorothee Bär,<br />
Christian Lindner, Sebastian Kurz –<br />
die trauen sich was, zeigen Kante,<br />
auch wenn es mal daneben geht.<br />
Aber die Alternative ist, dass zehnmal<br />
abgestimmt wird, was man öffentlich<br />
äußert. Das ist doch nicht<br />
mehr wählbar. Eine klare Meinung,<br />
zu der Politiker dann auch stehen,<br />
begeistert.<br />
Du schreibst: „Eventuell brauchen<br />
wir einen unabhängigen charismatischen<br />
Demokraten, der eben nicht<br />
aus dem Apparat der etablierten Parteien<br />
kommt und dort bis zur Unkenntlichkeit<br />
rundgelutscht wurde.“<br />
Meinst du damit dich?<br />
Aufgar keinen Fall! Ichhabe keine<br />
politischen Ambitionen.<br />
Du bist in Bonn geboren und aufgewachsen<br />
und wohnst und arbeitest<br />
auch noch heute in Bonn. Ist dir nie<br />
in den Sinn gekommen, in eine richtige<br />
Gründermetropole zu ziehen?<br />
Nein. Auch wenn hier nicht alles<br />
super ist. Im Rheinland fehlt es sehr<br />
an Kapital. Wirhaben den Hightech-<br />
Gründerfonds, der einen super Job<br />
macht, aber wir haben keinen echten<br />
Risikokapitalgeber. Das gibt es<br />
eher in Berlin. Dortund in München<br />
brennt der Block, in Hamburg auch<br />
ein bisschen. Ich liebe Bonn und<br />
bleibe vermutlich immer im Rheinland,<br />
aber ist es der Nabel der Startup-Welt?<br />
Aufgar keinen Fall.<br />
DasGespräch führte Hendrik Geisler.<br />
NACHRICHTEN<br />
Uno: Simbabwedroht<br />
Hungerkrise<br />
In Simbabwe sind nach Angaben des<br />
Welternährungsprogramms (WFP)<br />
mehr als eine Million Menschen von<br />
Lebensmittelknappheit bedroht. Die<br />
Uno-Organisation plant Nothilfen,<br />
um Hungersnöte zu lindern. Auch<br />
Bewohner der großen Städte seien<br />
betroffen. Als Grund für die Engpässe<br />
werdenWasserknappheit und steigende<br />
Lebensmittelpreise genannt.<br />
Simbabwe leidet unter einer schwerenWirtschaftskrise.Viele<br />
Lebensmittel<br />
müssen importiertwerden<br />
und sind daher teurer.Das Land galt<br />
einst als Kornkammer Afrikas. (AFP)<br />
BGH lässt Beweiserhebung<br />
im Amri-Ausschuss zu<br />
Oppositionspolitiker im Untersuchungsausschuss<br />
des Bundestags<br />
zum Fall Anis Amrihaben vordem<br />
Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe<br />
einen Erfolg erzielt. DerAusschuss<br />
muss noch einmal über Beweisanträge<br />
abstimmen und diesen<br />
zustimmen, sofernsie voneinem<br />
Viertel der Mitglieder unterstützt<br />
werden. MitBeweisanträgen kann<br />
der Ausschuss die Herausgabe von<br />
Akten oder die Bereitstellung von<br />
Zeugen verlangen. DerAusschuss<br />
hatte die Beweisanträge im Märzmit<br />
Mehrheit abgelehnt. (dpa)<br />
Fast zehn Jahre Haft für<br />
Anschlag auf Moschee<br />
Der Imam der Moschee und seine Familie<br />
kamen mit dem Schrecken davon. DPA<br />
Wegen der Sprengstoffanschläge auf<br />
eine Moschee und das KongresszentruminDresden<br />
vorder Zentralen<br />
Einheitsfeier 2016 ist der 31-jährige<br />
Angeklagte zu neun Jahren und acht<br />
Monaten Gefängnis verurteilt worden.<br />
DieSchwurgerichtskammer des<br />
Landgerichts sprach Nino K. am Freitag<br />
des versuchten Mordes,Herbeiführens<br />
vonSprengstoffexplosionen<br />
und versuchter besonders schwerer<br />
Brandstiftung schuldig. DerMonteur<br />
hatte zugegeben, die Rohrbomben<br />
gebaut und gezündet zu haben, eine<br />
Tötungsabsicht aber bestritten. (dpa)<br />
Maas: Türkeisoll sieben<br />
Inhaftierte freilassen<br />
Bundesaußenminister Heiko Maas<br />
sieht die Freilassung vonsieben in<br />
der Türkei inhaftierten Deutschen<br />
als Grundvoraussetzung für eine<br />
Normalisierung der Beziehungen<br />
zur Regierung in Ankara.„Diese Fälle<br />
müssen gelöst werden“, sagte der<br />
SPD-Politiker am Freitag. Deutschland<br />
habe „klar deutlich“ gemacht,<br />
dass die Inhaftierung nicht nachvollziehbar<br />
sei. Maas wirdamMittwoch<br />
in Ankaraerwartet. (dpa)<br />
Trump lehnt EU-Vorschläge<br />
zu Autozöllen ab<br />
DieEUist bei US-Präsident Donald<br />
Trump mit dem Angebot einer gegenseitigen<br />
Abschaffung vonAutozöllen<br />
abgeblitzt. DieOfferte sei„nicht gut<br />
genug“, sagte Trump der Agentur<br />
Bloomberg. Auch die Gespräche über<br />
ein neues Freihandelsabkommen<br />
zwischen den USA und Kanada sind<br />
vorerst gescheitert. Trump will an<br />
Stelle des Abkommens der drei Länder<br />
USA, Mexiko und Kanada nun<br />
einen bilateralen Handelspakt mit<br />
Mexiko abschließen. (dpa)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 9 *<br />
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Wirtschaft<br />
Mehr Geld, bessere Organisation<br />
Der Gesundheitsminister will die Voraussetzungen für Organspenden in Kliniken durch finanzielle Anreize und mehr qualifiziertes Personal vereinfachen<br />
VonTimot Szent-Ivanyi<br />
Erst kürzlich hat Gesundheitsminister<br />
Jens Spahn (CDU) die<br />
Deutschen dazu aufgerufen, sich<br />
verstärkt mit dem Thema Organspende<br />
auseinanderzusetzen. Der<br />
Minister hat das bereits getan: Am<br />
Freitag legte er seinen Gesetzesvorschlag<br />
vor, um den Tiefstand bei den<br />
Organspenden zu überwinden. Wie<br />
seine Vorgänger setzt er allerdings<br />
nur auf kleinere Korrekturen im<br />
Transplantationssystem. Sein Ansatzpunkt<br />
sind bessereBedingungen<br />
für Krankenhäuser,damit dortmehr<br />
Spender gewonnen werden können.<br />
Vertrauensverlust<br />
Besitzer eines Organspendeausweises<br />
(Angaben in Prozent)<br />
14 -17Jahre<br />
18 -25Jahre<br />
26 -38Jahre<br />
39 -50Jahre<br />
51 -64Jahre<br />
„Wären Sie persönlich zur<br />
Organspende bereit?“<br />
Angaben in Prozent 2018 2017<br />
bestimmt<br />
wahrscheinlich ja<br />
eventuell<br />
wahrscheinlich nicht<br />
11<br />
11<br />
bestimmt nicht<br />
8<br />
7<br />
13<br />
21<br />
21<br />
25<br />
46<br />
40<br />
35<br />
34<br />
30<br />
31<br />
34<br />
Seit dem Skandal um manipulierte<br />
Wartelisten sind die Spenderzahlen<br />
massiv eingebrochen. 2012 war bekanntgeworden,<br />
dass Ärzte ihrePatienten<br />
auf dem Papier kranker gemacht<br />
hatten, als sie es tatsächlich<br />
waren. Dadurch rutschten sie in der<br />
Warteliste für ein Organ nach oben.<br />
Nach der Aufdeckung der Manipulationen<br />
wurden Gesetze verschärft<br />
und Kontrollen intensiviert.<br />
Eine durchgreifende Wende bei<br />
den Spenderzahlen brachte das allerdings<br />
nicht. Analysen ergaben,<br />
dass dafür nicht nur der große Vertrauensverlust<br />
in der Bevölkerung<br />
die Ursache ist. Vielmehr wurde festgestellt,<br />
dass es für die Kliniken keine<br />
ausreichenden Anreize gibt, Patienten<br />
als potenzielle Spender zu identifizieren.<br />
SPD und Union einigten<br />
sich daher bei ihren Koalitionsverhandlungen<br />
darauf, die Arbeit der<br />
Transplantationsbeauftragten zu<br />
vereinfachen und die Organentnahme<br />
besser zu bezahlen.<br />
Spahn setzt diese Einigung nun<br />
um. Sein Gesetzesvorschlag sieht vor,<br />
den gesamten Prozess einer Organspende<br />
höher zu vergüten. Dazu gehört<br />
unter anderem die Betreuung<br />
der potenziellen Spender in der In-<br />
Leber<br />
674<br />
-7,0 %<br />
Niere<br />
1334<br />
-8,7 %<br />
Dünndarm<br />
1<br />
Organspenden in Deutschland<br />
Insgesamt 2594 gespendete Organe 2017<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent<br />
Lunge<br />
264<br />
-11,1 %<br />
tensivmedizin, denn für eine Organspende<br />
ist eine künstliche Beatmung<br />
nötig, damit es nicht vorher zum<br />
Kreislaufstillstand kommt. Auch die<br />
komplizierte Feststellung des Hirntodes,<br />
die Voraussetzung einer Organentnahme<br />
ist, soll besser bezahlt werden.<br />
KleinereKrankenhäuser werden<br />
nach den Plänen bei der Hirntodfeststellung<br />
künftig durch qualifizierte<br />
Herz<br />
251<br />
-12,2 %<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
70<br />
-25,5 %<br />
Ja<br />
58 %<br />
Ärzte unterstützt. Dazu sollen flächendeckend<br />
neurologische Bereitschaftsdienste<br />
eingerichtet werden.<br />
Der Minister will zudem den<br />
Transplantationsbeauftragten, die in<br />
Kliniken mit Intensivstationen vorgeschrieben<br />
sind, mehr Zeit für ihre<br />
Arbeit geben. Dafür sollen verbindlich<br />
Vorgaben erarbeitet werden.Die<br />
Beauftragten bekommen auch mehr<br />
Organspender in Deutschland<br />
Zahl der Organspender (nur nach dem Tod)<br />
1073<br />
’01<br />
1029<br />
’03<br />
’05<br />
1313 1296<br />
’07<br />
1198<br />
’09<br />
’11<br />
876<br />
877<br />
’13 ’15 ’17<br />
Bereitschaft zur Einführung<br />
der Widerspruchslösung<br />
Bürger muss aktiv Organspende widersprochen haben<br />
weiß nicht,<br />
keine Angabe<br />
15 %<br />
Nein<br />
27 %<br />
797<br />
BLZ/REEG; QUELLE: AFP, DPA<br />
Rechte. Sie sollen ein uneingeschränktes<br />
Zugangsrecht zu den Intensivstationen<br />
und ein Einsichtsrecht<br />
in die Patientenakten erhalten<br />
Spahn sagte,man müsse alles versuchen,<br />
damit die Zahl der Organtransplantationen<br />
wieder steige.<br />
„Das sind wir den mehr als zehntausend<br />
Patienten schuldig, die in<br />
Deutschland auf Spenderorgane<br />
warten“, erklärte der CDU-Politiker.<br />
Den Krankenhäusern fehle häufig<br />
Zeit und Geld, um Organspender zu<br />
identifizieren, argumentierte der Minister:„Genau<br />
da setzen wir an.“<br />
Die kürzlich aufgeflammte Debatte<br />
über eine Änderung der<br />
Rechtslage bei der Organspende griff<br />
Spahn nicht auf. Einige Gesundheitspolitiker,<br />
darunter die Vize-<br />
Fraktionschefs von SPD und Union,<br />
Karl Lauterbach und Georg Nüßlein<br />
(CSU), machen sich für eine Widerspruchslösung<br />
stark. Dabei ist jeder<br />
Mensch automatisch Organspender,<br />
solange er dem nicht widerspricht.<br />
Diese Regelung gilt zum Beispiel in<br />
Spanien oder Österreich. In<br />
Deutschland gilt die Entscheidungslösung.<br />
Eine Organspende ist nur<br />
nach einer Einwilligung möglich.<br />
Spahn gilt als Gegner einerWiderspruchslösung.<br />
Er hat mehrfach gesagt,<br />
jeder Bürger müsse die Entscheidung<br />
für oder gegen eine Organspende<br />
für sich treffen. Zudem<br />
wirddavon ausgegangen, dass es im<br />
Bundestag für eine Änderung keine<br />
Mehrheit gibt. Experten halten es<br />
ohnehin für wichtiger,die intransparenten<br />
Strukturen und Entscheidungswege<br />
im deutschen Transplantationssystem<br />
zu reformieren,<br />
damit die Vertrauenskrise in der Bevölkerung<br />
überwunden wird.<br />
Timot Szent-Ivanyi<br />
glaubt nicht, dass Spahns<br />
Pläne die Wende bringen.<br />
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10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Meinung<br />
Afrika<br />
AUSLESE<br />
Gesucht: Eine Politik<br />
auf Augenhöhe<br />
Oliven für das<br />
Immunsystem<br />
Kordula Doerfler<br />
meint, dass der Kontinent mehr<br />
braucht als nur gute Worte.<br />
Afrika. Seit einiger Zeit schon hat die<br />
Bundesregierung ihr Herz für den<br />
lange vernachlässigten Kontinent entdeckt.<br />
Sie hat das Thema zum Schwerpunkt<br />
ihrer G20-Präsidentschaft gemacht,<br />
mehrere Ministerien haben sich<br />
geradezu überboten mit Konzepten. Es<br />
gibt den„Compact with Africa“, die Initiative<br />
„Pro! Afrika“, das ambitionierteste<br />
Projekt ist der „Marshallplan mit Afrika“<br />
des Entwicklungsministers Gerd Müller,<br />
der auch in Horst Seehofers „Masterplan<br />
Migration“ Eingang gefunden hat. Müller<br />
ist gerade durch den Kontinent gereist, im<br />
Sauseschritt. Eritrea, Äthiopien, Mosambik,<br />
Botswana, Simbabwe, Tschad und<br />
Ghana, sieben Länder in ebenso vielen<br />
Tagen. Die Kanzlerin war unterwegs in<br />
Westafrika, drei Länder in drei Tagen.<br />
Im deutschen Interesse<br />
Mit Afrika auf Augenhöhe reden, lautet<br />
das neue Mantra, und das klingt ja auch<br />
schön. Vorbei sind die Zeiten klassischer<br />
Entwicklungshilfe.DasWohl Afrikas liege<br />
auch im deutschen Interesse, hat Angela<br />
Merkel einmal die Maxime der Bundesregierung<br />
beschrieben, und damit<br />
kommt man der Sache schon näher.Sein<br />
Herz für Afrika hat Deutschland nämlich<br />
erst dann neu entdeckt, als Hunderttausende<br />
von Flüchtlingen, aber eben auch<br />
Armutsmigranten ins Land kamen. Viel<br />
zu spät wurde erkannt, dass die Kriege<br />
und Krisen der Welt, die Folgen von<br />
Dürre, Hungersnöten und Klimawandel<br />
nicht mehr an der deutschen Grenze<br />
haltmachen.<br />
DasZauberwortder deutschen Afrikapolitik<br />
heißt neuerdings Fluchtursachen<br />
bekämpfen, darum geht es auch bei Merkels<br />
und Müllers Reisen. Dahinter steht<br />
der Gedanke, dass die Lebensbedingungen<br />
der Menschen verbessert werden<br />
müssen, dass die Wirtschaft wachsen<br />
muss,dass vorallem die Jungen eine Perspektive<br />
brauchen, damit sie sich nicht<br />
auf den gefährlichen Weg nach Norden<br />
machen. Ganz neu ist allerdings auch dieser<br />
Gedanke nicht. Insofern ist es nicht<br />
falsch, wenn auch die deutscheWirtschaft<br />
endlich mehr investiert inafrikanischen<br />
Staaten. Aber das reicht nicht.<br />
Selbst wenn sich die Lebensverhältnisse<br />
in einzelnen Ländern deutlich verbessern,<br />
wird damit die Migration nicht<br />
einfach gestoppt werden. Es ist längst erwiesen,<br />
dass erst einmal mehr Menschen<br />
aus armen Ländern weggehen, wenn der<br />
Wohlstand steigt. Eine neue Studie des<br />
Washingtoner Center for Global Development<br />
in Washington hat den Zusammenhang<br />
noch einmal klar belegt. Erst ab einem<br />
Pro-Kopf-Einkommen von 10000<br />
Dollar im Jahr wird esweniger attraktiv,<br />
das Glück in der Fremde zu suchen, und<br />
davon sind die meisten afrikanischen<br />
Länder noch sehr weit entfernt.<br />
Migration lässt sich nicht aufhalten<br />
Es ist trotzdem nicht falsch, Fluchtursachen<br />
zu bekämpfen, nur bedarf eseines<br />
sehr langen Atems,eines kontinuierlichen<br />
Engagements, das über die Aufgeregtheiten<br />
der Tagespolitik hinausgeht. Ein Fortschritt<br />
wäreschon, wenn sich die Erkenntnis<br />
durchsetzen würde, dass sich Migration<br />
nicht einfach aufhalten, sondern im<br />
besten Fall regulieren und steuern lässt.<br />
Deshalb ist in Deutschland ein Einwanderungsgesetz<br />
so dringend notwendig.<br />
Allein kann Deutschland aber kaum<br />
etwas bewirken. Europa redet noch längst<br />
nicht auf Augenhöhe mit Afrika. Investitionspartnerschaften<br />
im Rahmen der EU<br />
sind auch heute wieder verbunden mit<br />
der Auflage zu Reformen und Strukturanpassungsprogrammen,<br />
wie sie Weltbank<br />
und Internationaler Währungsfonds<br />
schon vor Jahrzehnten propagiert haben.<br />
Ihre Folgen waren teilweise verheerend<br />
für die betroffenen Länder,oft war die lokale<br />
Landwirtschaft anschließend noch<br />
weniger konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt,<br />
die Armut wurde noch größer.Gelernt<br />
wurde daraus nichts.Europa müsste<br />
endlich seine gesamte Handels- und Zollpolitik<br />
mit Afrika neu und vorallem fairer<br />
ausrichten. Damit wäre den Menschen<br />
mehr geholfen als mit vielen schönen<br />
Worten.<br />
Zeitumstellung: „Die Menschen wollen das, wir machen das!“<br />
AndiesemWochenende ist die <strong>Berliner</strong><br />
St.-Hedwigs-Kathedrale zum<br />
letzten Malinder Gestalt zu sehen,<br />
die ihr in den 50er-Jahren der Architekt<br />
Hans Schwippert und viele, durchweg<br />
erstklassige Künstler aus der damaligen<br />
DDR und der damaligen Bundesrepublik gaben.<br />
Dann beginnt der Radikalumbau. Allenfalls<br />
einige Kunstgegenstände werden<br />
mitgenommen in die zukünftige St.-Hedwigs-Kathedrale.<br />
Dabei bestreiten inzwischen<br />
nicht einmal mehr diejenigen, die im<br />
Erzbistum die Zerstörung dieses in Deutschland<br />
einmaligen Ensembles seit mehr als einem<br />
Jahrzehnt mit aller Kraft vorangetrieben<br />
haben, seine Bedeutung –ohne aber deswegen<br />
von dem einmal eingeschlagenen Pfad<br />
auch nur einen Millimeter abzuweichen.<br />
Es geht ihnen nur um den liturgisch-katholischen<br />
Raum St.-Hedwig, nicht aber um<br />
das gesellschaftshistorische Zeugnis, das jeder<br />
Kirchenbau auch ist. Nach dem Krieg<br />
stand hier nur noch der ausgeglühte Mauerkranz.<br />
Um ihn wieder zu einer Kathedrale<br />
werden zu lassen, vereinte sich einst der gesamtdeutsche<br />
Katholizismus. Es entstand<br />
ein vollkommen neues Kunstwerk. Dass dieses<br />
nach mehr als drei Generationen im Detail<br />
überarbeitet wird, dass neue Ideen sich<br />
ausdrücken wollen, ist normal. Aber die Radikalität,<br />
mit der in Berlin vorgegangen wird,<br />
sucht ihresgleichen: Es wird so getan, als<br />
wenn dieser Bau durch Krieg, Brand oder<br />
Naturkatastrophen zerstört worden wäre.<br />
Dabei müsste die Kathedrale nach aller aktuellen<br />
Kenntnis eigentlich nur saniertwerden.<br />
Das, was in der St.-Hedwig-Kathedrale<br />
geschehen wird, würde einer anderen Institution<br />
kaum genehmigt werden. Es gibt aus<br />
gutem Grund, nämlich der Verwaltungseffizienz<br />
und der Religionsfreiheit wegen, Son-<br />
Vor einigen Jahren besuchte ich meine<br />
Klassenlehrerin, Frau Schneider, in<br />
Chemnitz. Siehatte ihr Berufsleben in Eisenhüttenstadt<br />
verbracht, dort ging ich zur<br />
Schule. Nach ihrer Pensionierung ist sie in<br />
ihre Geburtsstadt zurückgezogen. Frau<br />
Schneider saß in ihrer Altbauwohnung und<br />
servierte selbst gemachten Eierlikör. Sie<br />
schwärmte von der Stadt, den Museen, der<br />
Umgebung. Nur die Asylbewerber gefielen<br />
ihr nicht. Sie bekämen Kleidung, Computer,<br />
Fotoapparate umsonst. „Uns hat nach der<br />
Wende niemand etwas geschenkt“, sagte sie.<br />
„Aber nehmen Ihnen diese Menschen etwas<br />
weg?“, fragte ich. Frau Schneider nippte am<br />
Eierlikör.Das war im Jahr 2012.<br />
Wenn ich mir in dieser vergangenen Woche<br />
die Bilder aus Chemnitz angeguckt haben,<br />
dann hatte ich etwas Angst, unter den<br />
Nazis meine alte Klassenlehrerin zu entdecken.<br />
DieWut würde ein bekanntes Gesicht<br />
bekommen. EineWut, die ich kenne,die aber<br />
trotzdem nicht meine ist. Eine Wut, deren<br />
Wurzeln viel weiter als in das Jahr 2015 zurückreichen.<br />
Es gibt die These,dass Ausschreitungen in<br />
Orten wie Chemnitz hätten verhindert werden<br />
können, wenn nicht so viele junge Leute<br />
weggegangen wären. „Uns fehlt im Osten<br />
eine ganze Generation, vor allem in den<br />
ländlichen Räumen“, sagt die sächsische Integrationsministerin<br />
Petra Köpping. Seit<br />
1989 haben 750 000 Menschen Sachsen verlassen.<br />
Das war nicht nur in Sachsen so. Allein<br />
bis 1993 verließen 1,4 Millionen Men-<br />
St.-Hedwigs-Kathedrale<br />
Es droht ein<br />
Desaster<br />
Nikolaus Bernau<br />
ist der Meinung,dass die Katholische Kirche mit dem Umbau<br />
des Gotteshauses einen Ortder Geschichte missachtet.<br />
derregelungen im Denkmalrecht für die<br />
Glaubensgemeinschaften. Unddoch wärees<br />
gut gewesen, Kultursenator Klaus Lederer<br />
hätte es in diesem Fall auf den Prozess ankommen<br />
lassen –und sei es nur, umzudemonstrieren,<br />
dass der Staat auch im Denkmalrecht<br />
keine Filiale der Kirche ist.<br />
Wasgab es nicht alles für Symposien, wie<br />
oft hat sich der Landesdenkmalrat dem<br />
Thema St.-Hedwig gewidmet, für das Landesdenkmalamt<br />
zeigte die Kunsthistorikerin<br />
Sabine Schulte in einem klugen Heft, warum<br />
dieser Raum in wirklich jeder Beziehung von<br />
herausragender Bedeutung ist. Schließlich<br />
ging sogar Landeskonservator Jörg Haspel<br />
mit in die Jury des Wettbewerbs, um das<br />
Schlimmste zu verhindern. Nichts half, das<br />
KOLUMNE<br />
Zurück<br />
nach<br />
Eisenhüttenstadt?<br />
Sabine Rennefanz<br />
schen den Osten. Gehen oder bleiben, das<br />
betrifft eigentlich nicht nur die Nachwendezeit,<br />
das ist vielleicht eine typisch ostdeutsche<br />
Frage,die sich durch die Geschichte der<br />
DDR zieht, und die jede Generation für sich<br />
neu gestellt hat, 1949, 1961, 1989.<br />
Sind die Jüngeren, die einst Chemnitz,<br />
Rostock, Zwickau, Eisenhüttenstadt verließen,<br />
mitverantwortlich für die Stimmung<br />
dort? „Was fehlt, das ist nicht die Kirche oder<br />
BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />
Schlimmste wird geschehen –jedenfalls aus<br />
der Sicht aller derjenigen, die Kirchenbauten<br />
nicht nur als Hülle der Liturgie, sondern als<br />
Zeugnis der Geschichte betrachten.<br />
Nunsoll, der Mode folgend, ein ästhetisch<br />
überaus edel-asketischer Raum entstehen –<br />
sehr ähnlich der skandalösen Bischofsresidenz<br />
in Limburg. Auch in Berlin ist die Behauptung<br />
von Erzbischof Heiner Koch, man<br />
baue nur, was bezahlt werden könne,<br />
schlichtweg Augenwischerei: Es soll tief in die<br />
Statik des Gebäudes eingegriffen werden, es<br />
sollen unterirdische Bauten stattfinden, alle<br />
Oberflächen erneuert werden. Wenn dann<br />
neue Kostenfaktoren auftauchen, wird auch<br />
Koch den Umbau nicht mitten in der Arbeit<br />
stoppen können und zahlen müssen. 60 Millionen<br />
Euro sind da sehr knapp kalkuliert.<br />
Dernun beginnende Radikal-Umbau von<br />
St.-Hedwig gleicht einem anderen, auf den<br />
ersten Blick ästhetisch durchaus gegensätzlichen<br />
Projekt: Demimmer vehementer geforderten<br />
Umbau der Frankfurter Paulskirche.<br />
Auch sie war nach dem Krieg ausgebrannt<br />
und wurde nach den Plänen von Rudolf<br />
Schwarzinkühlen Formen alsFeierhalle der<br />
jungen Bundesrepublik wieder aufgebaut.<br />
Nun soll sie wieder wie zu Zeiten der Nationalversammlung<br />
von 1848 aussehen, mit<br />
Säulen und Emporen. Noch wehrt sich die<br />
Denkmalpflege, vielleicht hilft das <strong>Berliner</strong><br />
Desaster ihr.<br />
Denn in beiden Fällen geht es letztlich<br />
darum, eine karge Zeit vergessenzumachen,<br />
in der die Deutschen aus derVerbindung von<br />
Schuldbewusstsein, Mut zur Reue und Lust<br />
an moderner Gestaltungskraft einen kulturell,<br />
politisch und sozial grundsätzlich neuen<br />
Wegbeschritten. Eine Botschaft, deren Zeugen<br />
wir gerade in Zeiten grassierenden Nationalismus<br />
eigentlich dringend brauchen.<br />
die Polizei, sondern das sind wir, die Millionen<br />
Fortgezogenen. Wir, die damals wegrannten,<br />
bis wir im Westen ankamen. Jetzt<br />
prügeln wir uns in den großen Städten um<br />
Innenstadtwohnungen und fehlen an den<br />
Küchentischen der leeren Viertel unserer Eltern.<br />
Wir müssten eigentlich zurück“,<br />
schreibt der <strong>Berliner</strong> Zeit-Redakteur Christian<br />
Bangel, der aus Frankfurt/Oder stammt.<br />
Ichlas das und wurde ratlos.Wohin sollen<br />
wir zurück? Und was sollen wir dort genau<br />
machen?Werhat dortnach all den Jahren auf<br />
uns gewartet? Wassoll dieser Selbstvorwurf?<br />
Als ich 1993 Eisenhüttenstadt verließ,<br />
wollte ich alles hinter mir lassen, den Osten,<br />
meine Familie, meine Herkunft. Später verstand<br />
ich, dass ich sehr dumm war. Man<br />
kann die Welt verlassen, aus der man kam,<br />
aber man nimmt sie immer mit, sie bleibt<br />
stets Teil voneinem.Wenn ich heute nach Eisenhüttenstadt<br />
komme,fühlt es sich seltsam<br />
vertraut undfremd zugleich an. Ichhabe viel<br />
darüber geschrieben und viel darüber geredet.<br />
Ich wurde oft als Fremde wahrgenommen.<br />
„Du bist doch selber ein Wessi geworden“,<br />
sagte neulich jemand zu mir. Ich weiß<br />
aber nicht, ob das alles eine typisch ostdeutsche<br />
Erfahrung ist. Der französische Soziologe<br />
Didier Eribon beschreibt das ja so ähnlich.<br />
Ist es nicht normal, dass Junge aus<br />
Kleinstädten und Dörfernwegziehen wollen,<br />
aus Abenteuerlust, Sehnsucht nach Neuem<br />
und beruflichem Ehrgeiz? Und nicht jeder,<br />
der aus Heimatverbundenheit geblieben ist,<br />
muss kleinkariertund nationalistisch sein.<br />
Als ich mich das letzte Malwog, wog ich<br />
zwanzig Kilo zu viel. Heute dürfte es<br />
noch einmal mehr sein. Ichhabe noch nie<br />
eine Diät gemacht. Ich interessiere mich<br />
nicht für Ernährung. Mein Geschmack ist<br />
der eines Achtjährigen. Ichliebe Pasta, ich<br />
mag keine Zwiebeln, keine Gewürze und<br />
kann keinem Eiswiderstehen. So viel nur,<br />
um deutlich zu machen, dass ich wirklich<br />
nicht in der Lage bin,<br />
ein kompetentes Urteil<br />
über Deutschlands derzeit<br />
erfolgreichstes Ernährungsberatungsbuch<br />
abzugeben.<br />
Bas Kast liefert, so<br />
der Untertitel, „das Fazit<br />
aller wissenschaftlichen<br />
Studien zum<br />
Bas Kast: Der Ernährungskompass,<br />
C. Bertelsmann,<br />
320 Seiten,<br />
20 Euro.<br />
Thema Ernährung“.<br />
Das ist garantiert übertrieben.<br />
Aber dennoch<br />
lese ich das Buch gespannt.<br />
Kast wägt die Ergebnisse einer<br />
Reihe von Studien ab gegen die Ergebnisse<br />
einer anderen Reihe. Man ist also,<br />
während er zum Beispiel die Gefahren<br />
von Zucker entfaltet, bereit für den Rest<br />
seines Lebens auf Eiszuverzichten, bis er<br />
zeigt, warum wir Zucker brauchen.<br />
Bas Kast ist Wissenschaftsjournalist.<br />
Ihninteressiertnicht in erster Linie,ober<br />
abnimmt oder nicht. Ihn fasziniert, wie<br />
unser Körper funktioniert, was er wofür<br />
braucht. In welchen Situationen und in<br />
welchen Dosierungen. Es geht zum Beispiel<br />
um Oleuropein oder Oleocanthal.<br />
Beides sind chemische Kampfstoffe, mit<br />
denen sich die Olive gegen Pilze und andere<br />
Angreifer wehrt. „Oleocanthal<br />
hemmt die gleichen Entzündungssignalwege<br />
wie Ibuprofen“, referiert Kas und<br />
meint: „Olivenöl könnte unter anderem<br />
gerade deshalb so heilsam sein, weil Oleocanthal<br />
das im Alter of chronisch hochgefahrene<br />
Immunsystem auf sanfte Weise<br />
dämpft.“<br />
Ich liebe das Buch wegen solcher Einblicke<br />
in die Tier-und Pflanzenwelt und in<br />
die Mechanismen, mittels derer wir mit<br />
ihr interagieren. Wirsind ahnungslos eingebettet<br />
in eine Welt chemischer Reaktionen,<br />
über die wir erst langsam und in unendlich<br />
vielen, aufwendigen Studien aufgeklärt<br />
werden. Ich liebe auch Bas Kasts<br />
„könnte“. Angesichts der Komplexität all<br />
dieser miteinander kommunizierenden<br />
Systeme sind Gewissheiten offenbar<br />
kaum zu haben. Arno Widmann<br />
PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 – S eite 11 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Antisemitismus unter<br />
Muslimen –Diskussion<br />
im Jüdischen Museum<br />
Seite 17<br />
Tricks im Senat –Geisel unter Druck Seite 14<br />
Riss im Beton –Elsenbrücke gesperrt Seite 15<br />
In der Affäre umdie unerlaubt<br />
abgebaggerte Insel im Hafen<br />
von Schmöckwitz richten sich<br />
schwerwiegende Vorwürfe gegen<br />
Umwelt-Stadtrat BerndGeschanowski<br />
(AfD). „Wir haben es mit einem<br />
typischen Versagen vonVerwaltungsabläufen<br />
zu tun, hinzu kommt<br />
desaströses Krisenmanagement“,<br />
sagte Philipp Wohlfeil, Vorsitzender<br />
der Linken in Treptow-Köpenick bei<br />
der BVV-Sitzung am Donnerstag.<br />
Die Vorgänge im Rotsch-Hafen<br />
waren Schwerpunkt der ersten BVV-<br />
Sitzung nach der Sommerpause.<br />
Mehr als anderthalb Stunden lang<br />
kreiste eine aufgeladene Debatte um<br />
die Frage,wie es sein kann, dass eine<br />
Insel verschwindet, ohne dass die<br />
Behörden einschreiten. Wie berichtet,<br />
hatte der Eigentümer des Hafens<br />
das Eiland abtragen lassen, ohne Genehmigungen<br />
zu beantragen.<br />
Die Thiele-Gruppe aus Sachsen-<br />
Anhalt, die den Hafen entwickelt,<br />
weist die Vorwürfe zurück. Es habe<br />
sich nicht um eine Insel gehandelt,<br />
sondernumeine „Landzunge“ ohne<br />
ökologischen Wert, schreibt Geschäftsführer<br />
Nico Thiele. Diese sei<br />
immer stärker abgesackt. Er habe sie<br />
entfernt, um Schaden abzuwenden.<br />
Damit habe er einen „Dienst für die<br />
Unterwasserumwelt geleistet“.<br />
Einkurioses Video im Internet<br />
Stadtrat in Not<br />
Im Bezirksparlament gibt es peinliche Fragen wegen der Insel von Schmöckwitz<br />
Die kleine Insel inmitten des Hafenbeckens gibt es nicht mehr.Ein Investor hat sie abtragen lassen.<br />
Linke und Grüne fordernein„deutliches<br />
Zeichen gegen die eklatanten<br />
Verstöße“. Siewollen, dass der Investor<br />
verpflichtet wird, die Insel wieder<br />
aufzuschütten. „Wir haben viel zu<br />
wenig von diesen Kleinstbiotopen“,<br />
sagte die Linke Petra Reichardt,<br />
„sonst kämpfen wir um jeden Grashalm,<br />
jeden Baum. Dasist eine Katastrophe,<br />
was hier passiert ist.“ Der<br />
Antrag wurde vertagt, da zwei Anfragen<br />
zu dem Thema, einmal von der<br />
SPD, einmal der Linken, eine derart<br />
lange Diskussion nach sich zogen,<br />
dass keine Zeit blieb. Bernd Geschanowski<br />
wehrte sich gegen den Vorwurf<br />
des Amtsversagens. Fehler<br />
räumt er aber ein:„Ich will nichts beschönigen.<br />
Ich gebe Ihnen recht,<br />
dass wir unsere interne Kommunikation<br />
verbessern“ sollten.<br />
Am Vortag hatte die AfD versucht,<br />
dem Thema einen anderen Spin zu<br />
geben und Geschanowski als Mann<br />
der Tatzupräsentieren: Die <strong>Berliner</strong><br />
Fraktion verbreitete einen seltsamen<br />
Videoclip im Internet unter dem Titel<br />
„AfD ermittelt“. Darin tritt nicht<br />
nur Geschanowski auf, sondern<br />
auch Frank Scholtysek, umweltpolitischer<br />
Sprecher der AfD im Abgeordnetenhaus.<br />
Beide laufen am<br />
Zaun des Hafens herum, weil sie,wie<br />
Scholtysek sagt, der Sache nachgehen<br />
wollten. Der Vorfall zeige, wie<br />
kritisch es zu bewerten ist, „dass Behörden<br />
über Jahrzehnte in der Hand<br />
vonein und derselben Partei liegen“,<br />
sodass „Netzwerke“ entstehen, „die<br />
so etwas dann erst ermöglichen“.<br />
Mitanderen Worten: Es liegt an dem<br />
Filz in der Verwaltung, wenn derartige<br />
Verstöße geschehen.<br />
VonGabriela Keller<br />
Aber die Umweltbehörde ist seit<br />
Ende 2016 in der Hand Geschanowskis.<br />
Eswar auch nicht die AfD,<br />
die die Vorfälle aufgedeckt hat, sondern<br />
die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Im Gegenteil<br />
ließ das Amt den Investor<br />
wochenlang gewähren –obwohl ihr<br />
bereits Mitte Mai Hinweise auf unerlaubte<br />
Arbeiten im Hafen vorlagen.<br />
Das Umweltamt schickte am<br />
15. Mai eine Praktikantin dorthin,<br />
ohne Begleitung einer ausgebildeten<br />
Fachkraft. Der fiel nichts auf.<br />
Erst am 18. Juni besichtigte Geschanowski<br />
selbst das Gelände. Esdauert<br />
weitere fünf Wochen, bis sein<br />
DPA<br />
Amt den Eigentümer aufforderte,<br />
jegliche bauliche Tätigkeit „unverzüglich<br />
zu unterlassen.“<br />
In der BVV kommen immer neue<br />
Fragen aus dem Plenum; jede Antwort<br />
wirft weitere Unklarheiten auf.<br />
Geschanowski antwortet Punkt für<br />
Punkt, zählt zunehmend mechanisch<br />
Datenund Behördenabläufe auf. Sein<br />
Amt sei den ersten Hinweisen im Mai<br />
„unmittelbar nachgegangen“. Zu<br />
dem Zeitpunkt habe die Insel aber<br />
vermutlich schon nicht mehr existiert.<br />
Man merkt, dass der Stadtrat in<br />
Bedrängnis gerät. Er verhaspelt sich,<br />
stockt, reagiert amEnde auf manche<br />
Fragen gar nicht mehr. Während er<br />
redet, dringen aus dem Saal<br />
Zwischenrufe und Lachen. Ihre Antworten<br />
machen mich fassungslos“,<br />
sagt Ellen Haußdörfer von der SPD.<br />
„Wie wollen Sie eigentlich das Vertrauen<br />
in das Amt wiederherstellen?“<br />
In der Kritik steht nicht nur die<br />
Untätigkeit der Behörde, sondern<br />
auch, dass der Stadtrat den Umwelt-<br />
Ausschuss nicht informierte. Die<br />
Mitglieder erfuhren erst im August<br />
aus der Presse vom Verschwinden<br />
der Insel. „Welchen Respekt bringen<br />
Sie eigentlich der BVV entgegen?“,<br />
ruft Marc Oliver Ram, ebenfalls SPD.<br />
„Vollkommen perplex“<br />
Für Empörung sorgte auch das<br />
Pressegespräch, das Geschanowski<br />
am Vortag in seinem Dienstzimmer<br />
gegeben hatte, bei dem nicht nur<br />
der AfD-Abgeordnete Scholtysek<br />
anwesend war, sondern auch ein<br />
PR-Berater. Nun kam heraus, dass<br />
es sich um einen Pressesprecher der<br />
<strong>Berliner</strong> AfD handelte.„Viele Dinge<br />
lassen mich vollkommen perplex<br />
zurück“, sagt der stellvertretende<br />
SPD-Vorsitzende in Treptow-Köpenick<br />
Paul Bahlmann. Es liege nahe,<br />
dass Geschanowksi seine „Mittel<br />
und Möglichkeiten als Stadtrat für<br />
parteipolitische Zwecke missbraucht“<br />
habe.<br />
Es wird spät, es geht auf halb elf<br />
zu. DerBVV-Vorsteher bricht die Debatte<br />
ab; Bernd Geschanowski sitzt<br />
reglos an der Seite. Die Bezirksverordneten<br />
packen ihre Sachen. Viele<br />
Fragen hängen noch offen im Raum.<br />
Gabriela Keller<br />
hielt das Video der AfD im<br />
Internet zunächst für Satire.<br />
10%<br />
Verkaufsoffener<br />
Sonntag<br />
auf ALLES *<br />
in allenteilnehmenden Filialen inBerlin<br />
Morgen, 02.09.18•Geöffnet von 13 –18Uhr<br />
*ausgenommen sind: Pfand, Tabakwaren, Eduscho/Tchibo, Buch- und Presseerzeugnisse, Gutschein- und Guthabenkarten, Pre- und Anfangsmilchnahrung. Bereits reduzierte Artikel sind nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.<br />
KW 35 /Be
12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Berlin<br />
Harmsens Berlin<br />
Geheimcode<br />
auf dem Schein<br />
Torsten Harmsen<br />
stößt zufällig auf eine<br />
seltsame Botschaft.<br />
Neulich erhielt ich beim Bezahlen<br />
im Supermarkt einen Zehn-<br />
Euro-Schein zurück, auf den jemand<br />
mit Kuli etwas Seltsames geschrieben<br />
hatte, nämlich: „Agram“. Zu Hause<br />
sagte ich zu meiner Frau: „Du guckst<br />
doch immer Geheimdienstfilme.<br />
Könnte das hier ein Code für irgendwas<br />
sein?“ –„Könnte durchaus“, sagte<br />
sie, „es ist vielleicht ein Name rückwärts:<br />
Marga. Oder es ist ein verschlüsselter<br />
Hinweis.“ –„Ich kenne<br />
nur Wagram“, sagte ich. „Da hat Napoleon<br />
mal ’ne Schlacht gewonnen.“<br />
– „Sehr naheliegend“, sagte meine<br />
Frau ironisch.<br />
Ichrief meinen alten Schulkumpel<br />
an: „Sagt dir der Name Agram was?“ –<br />
„Ick kenne nur StoGramm“, sagte er,<br />
„’ne Pulle Wodka, und denn imma<br />
rin!“ –„Klar“, sagte ich.„Danke für die<br />
Hilfe.“ Meiner Frau fiel noch ein, dass<br />
es eine Abkürzung sein könnte. Wir<br />
probierten es mal: „Am Gendarmenmarkt<br />
riecht alles mau?“ –„Auf grünem<br />
Rasen aasen Monster?“ Nee,<br />
nicht überzeugend.<br />
Also guckte ich ins Internet. Tatsächlich<br />
fand ich Agram, und zwar als<br />
alten deutschen Namen von Zagreb,<br />
der Hauptstadt Kroatiens. Heute benutzt<br />
ihn kaum jemand mehr. Hatte<br />
also irgendwer davon gehört und es<br />
auf den Schein geschrieben, um es<br />
sich zu merken?<br />
Pressburgstatt Bratislava<br />
Mit Namen ist das ja generell so eine<br />
Sache. Ich kann mich noch gut erinnern,<br />
dass ich als Kind bei meinem<br />
Opasaß und malte.Nebenbei lief das<br />
Radio. Plötzlich ging es um einen<br />
Mann, dessen Name sich sehr exotisch<br />
anhörte. Ich zeichnete ihn mit<br />
langem Mantel, Krone und Zepter<br />
und nannte das Bild „Der Prinz von<br />
Hambotscha“. Später erfuhr ich, dass<br />
das geheimnisvolle Land Kambodscha<br />
hieß, bald darauf Kampuchea,<br />
jetzt wieder Kambodscha.<br />
Die Geschichte von Ländern,<br />
Städten und Straßen kann man sehr<br />
gut anhand von Umbenennungen<br />
nachvollziehen. Vor allem auch in<br />
Berlin. Meine Frau wuchs zum Beispiel<br />
in Lichtenberg inder Ho-Chi-<br />
Minh-Straße auf, von uns liebevollsalopp<br />
„die Reisfelder“ genannt, wegen<br />
des Bezugs zuVietnam.Wenn wir<br />
aber heute sagen: „Eh, Kinder, fahrt<br />
doch mal wieder in die Reisfelder,die<br />
Oma besuchen!“, gucken die Kinder<br />
doof. Die Straße heißt ja wieder<br />
WeißenseerWeg.<br />
Manchmal bleibt es aber nicht nur<br />
beim Doof-Gucken, sondernführtzu<br />
diplomatischen Verwicklungen. Zum<br />
Beispiel war es 1997 so, als man die<br />
Weltzeituhr auf dem Alex sanierte,<br />
samt Städtenamen. Leningrad verwandelte<br />
man in Sankt Petersburg,<br />
Frunse in Bischkek, Alma Ata inAlmaty<br />
und Bratislava in Pressburg.<br />
Letzteres gefiel den Slowaken überhaupt<br />
nicht, und sie protestierten.<br />
Ohne Erfolg übrigens. Der Name<br />
steht heute noch an der Uhr. Wasich<br />
ziemlich ignorant finde gegenüber<br />
den Einwänden der Slowaken.<br />
Straßenumbenennungen, die ja<br />
immer heiße Debatten mit sich bringen,<br />
könnte man künftig verhindern,<br />
wenn man es so macht wie in dem<br />
Müggelheimer Viertel, in dem ein Bekannter<br />
wohnt. Dort heißen die kleinen<br />
Straßen einfach WegP,Weg Q,<br />
WegRund WegU.Anderswo tragen<br />
Straßen Nummern. Wenn das überall<br />
so wäre, würde auch das umständliche<br />
Eintippen komplizierter Straßennamen<br />
ins Navi wegfallen, an dem<br />
ortsunkundige Taxifahrer nicht selten<br />
scheitern. Wieeinfach wärees, zu sagen:<br />
„Bitte nach Pankow, Straße 1A.“<br />
DasTippen ginge dann ganz schnell.<br />
DerAutor liest aus „Neulich in Berlin –Kurioses<br />
aus dem Hauptstadt-Kaff“ (be.braVerlag) am Mittwoch,<br />
5. September,19Uhr,inderAnna-Seghers-<br />
Bibliothek, PrerowerPlatz 2, 13051 Berlin.<br />
Harald Karas<br />
Angelika Neumann<br />
Die meisten Jubilare<br />
schauen an ihrem<br />
60. Geburtstag zurück.<br />
Die altehrwürdige<br />
„Abendschau“ aber blickt nach vorn<br />
und feiert ihren runden Jahrestag<br />
mit einer Premiere. Redaktionsleiterin<br />
Gabriele von Moltke verzichtet<br />
auf alle Witze über das Alter und<br />
führt die Besucher lieber in das<br />
brandneue „Abendschau“-Studio,<br />
aus dem am Sonnabend zum ersten<br />
Malgesendet wird. DerBlick fällt zuerst<br />
auf die riesigen LED-Bildwände:<br />
Berlin ist hier nicht mehr nur feste<br />
Kulisse,sondernkann jeden Tagneu<br />
in HD eingespielt werden. Die zentrale<br />
Panorama-Wand ist sechs Meter<br />
lang und gut zwei Meter hoch<br />
und soll eine ganz neue „emotionale<br />
Wucht“ entfalten, hofft Gabriele von<br />
Moltke. „Wir zeigen die wichtigsten<br />
Ereignisse der Stadt bewusst nicht<br />
aus einem virtuellen Studio,sondern<br />
einem coolen, urbanen Raum.“<br />
Eva-Maria Lemke,erst seit Jahresanfang<br />
Moderatorin der „Abendschau“,<br />
hat die 153 Quadratmeter<br />
betretbare Fläche zu ihrem „Tanzbereich“<br />
erklärt. Dabei galt das bisherige<br />
Studio –2007 in Betrieb genommen<br />
–einmal als modern, gewann<br />
sogar Designpreise. Doch Eva-Maria<br />
Lemke fühlte sich hinter dem Pult etwas<br />
eingeklemmt, wie an einem Klavier,<br />
will nun stärker auf die Zuschauer<br />
zugehen. Besonders angetan<br />
hat es ihr die LED-Eckwand: „Hier<br />
kann ich am besten erklären.“ DieJubiläumssendung<br />
am Sonnabend moderiertdie<br />
altgediente Kollegin Cathrin<br />
Böhme. Sie steht an diesem Wochenende<br />
nach fast zwanzig Jahren<br />
zum letzten Mal vor der „Abendschau“-Kamera<br />
–das ist in Berlin ja<br />
kein TV-Job wie jeder anderer.<br />
Schon als am 1. September 1958<br />
Harald Karas die allererste „<strong>Berliner</strong><br />
Abendschau“ eröffnete, weckte er<br />
besondere Erwartungen. Der<br />
TV-Neuling hatte zuvor für die Radiosendung<br />
„Rund um die Berolina“<br />
gearbeitet. „Das war damals eine<br />
kleine Sensation –eine Sendung nur<br />
für West-Berlin“, erinnert sich Bildmischerin<br />
Sigrid Schamoni in der<br />
RBB-DVD „60 Jahre Abendschau –<br />
Wirwaren dabei“. Allein mit der kurzen<br />
Sendung verdoppelte das<br />
SFB-Fernsehen auf einen Schlag<br />
seine Gesamtproduktion. DasStudio<br />
glich einem größeren Büro, hinter<br />
dem Moderator hing ein Bild vom<br />
Deutschlandhaus am damaligen<br />
Reichskanzlerplatz (heute: Theodor-<br />
Heuss-Platz), wo das junge Fernsehen<br />
damals noch ansässig war.<br />
Dabei war es höchste Zeit für eine<br />
West-<strong>Berliner</strong> Nachrichtensendung.<br />
Schon vor dem Sender Freies Berlin<br />
(SFB) hatten andere ARD-Anstalten<br />
solche Magazine etabliert–und vom<br />
Ostteil der Stadt, von Adlershof aus,<br />
sendete der„Deutsche Fernsehfunk“<br />
(DFF) schon längst in den Westen<br />
hinein. 1957 hatte das in der DDR für<br />
die Sendetechnik zuständige Postund<br />
Fernmeldeministerium extra<br />
den Frequenzabstand zwischen Bild<br />
und Tonanden westlichen Standard<br />
angepasst. Der „Treffpunkt Berlin“<br />
Ulrikevon Möllendorff Hans-Werner Kock Evelyn Lazar<br />
Gerhard Lenz<br />
Die Stadt<br />
in Bild und Ton<br />
Die „Abendschau“ feiert ihr 60-jähriges Bestehen.<br />
Zum runden Geburtstag gibt es eine Sondersendung,<br />
eine CD und ein nagelneues Studio<br />
Als Anfang 1990 klar wurde, dass die<br />
„Abendschau“ künftig für ganz Berlin<br />
zuständig sein würde, dapräsentierte der<br />
SFB einen Moderator, der für<br />
diese Aufgabe prädestiniert war.<br />
Friedrich Moll war in Thüringen<br />
geboren, im Westen aufgewachsen<br />
und hatte sich nach seinem<br />
Abschluss als Diplom-Sozialwirt<br />
und Tätigkeit für <strong>Zeitung</strong>en seit<br />
1980 einen Namen als Wirtschafts-<br />
und Sozialexperte des<br />
Senders gemacht.<br />
Im März 1990, wenige Tage<br />
nach der richtungsweisenden<br />
Volkskammerwahl, trat Moll im Alter von<br />
41 Jahren erstmals vor die Kameras der<br />
„Abendschau“. Er wirkte nicht nur ernsthaft,<br />
sondern angenehm gelassen, blieb<br />
60Jahre<br />
Abendschau<br />
VonTorsten Wahl<br />
Das aktuelle Team: Sascha Hingst und Eva-Maria Lemkewechseln sich als Moderatoren ab.<br />
Der Souveräne<br />
auch gegenüber Politikern im Interview<br />
kritisch-souverän. Ein Versprecher wurde<br />
legendär: 2002 redete Moll den neuen Finanzsenator<br />
Thilo Sarrazin als<br />
Thilo Stöhr an, einen stadtbekannten<br />
Elektro-Händler.<br />
Mit gerade einmal 59 Jahren<br />
wurde Moll 2007 vom RBB in<br />
den Vorruhestand geschickt, um<br />
Platz für Sascha Hingst zu machen.<br />
Am vergangenen Dienstag<br />
ist Friedrich Moll einen Tagnach<br />
Friedrich Moll seinem 70. Geburtstag gestorben.<br />
Im Nachruf des Senders<br />
(1948–2018)<br />
heißt es: „Er begleitete das Geschehen<br />
in Berlin ebenso scharfsinnig wie<br />
volksnah und hat deshalb zu Recht einen<br />
festen Platz im Gedächtnis vieler <strong>Berliner</strong>innen<br />
und <strong>Berliner</strong>.“ (tw.)<br />
Wolfgang Hanel<br />
Gerd Ellinghaus<br />
wandte sich klar an das Westberliner<br />
Publikum.<br />
Die erste „<strong>Berliner</strong> Abendschau“<br />
sollte eigentlich eine Viertelstunde<br />
lang sein, endete aber schon nach<br />
zehn Minuten und behandelte Themen<br />
wie die Erhöhung der Flugpreise<br />
ins Bundesgebiet und eine Polizei-Show<br />
amOlympiastadion. Die<br />
Titelmusik beschwor die Einheit der<br />
Stadt: Es war die Melodie „Durch<br />
Berlin fließt immer noch die Spree“<br />
aus Robert Gilberts Operette „Annemarie“.<br />
Schon von Beginn an setzte sich<br />
die SFB-„Abendschau“ auch mit den<br />
Entwicklungen im Ostteil auseinander,<br />
nicht nur in Kommentaren.<br />
Über die noch offenen Grenzen fuhren<br />
„Abendschau“-Reporter bis ins<br />
Umland, etwa für die Reihe „Nur<br />
eine Stunde vonBerlin“. Auch die Figur<br />
des „Straßenfegers Otto<br />
Schruppke“ widmete sich immer<br />
wieder dem „trüben Thema Ostzone“<br />
–als Schruppke trat wöchentlich<br />
der Schauspieler Wolfgang Gruner<br />
auf, bekannt aus dem Kabarett<br />
Die Stachelschweine. Der Osten<br />
konterte ab 1960 mit seiner Polit-Satire<br />
„Tele-BZ“, in der Schauspieler<br />
wie Ingeborg Krabbe, Helga Hahnemann<br />
oder Edgar Külowauftraten.<br />
Bilder gingen um die Welt<br />
Der Mauerbau im August 1961 verschärfte<br />
die Lage dramatisch –und<br />
die„Abendschau“-Reporter lieferten<br />
zum ersten Mal Bilder, die um die<br />
ganzeWelt gingen. Siedokumentierten<br />
die Errichtung der Mauer, zeigten,<br />
wie sich Menschen aus Fenstern<br />
in den Westen abseilten, SFB-Kameramann<br />
Dieter Hoffmann filmte,wie<br />
der 19-jährige Grenzsoldat Conrad<br />
Schumann über den Stacheldraht<br />
sprang. Nicht nur die politischen<br />
Entwicklungen, auch Lokales aus<br />
West-Berlin zeigte die „Abendschau“<br />
bewusst fürs Ostpublikum, etwa die<br />
Reihe „Straßen heute“, wie sich Harald<br />
Karas, der ab 1960 die Sendung<br />
leitete,imInterview erinnerte.Inder<br />
„Abendschau“-Reihe „Wo uns der<br />
Schuh drückt“ wandte sich der Regierende<br />
Bürgermeister Willy Brandt<br />
ab 1963 an alle <strong>Berliner</strong>. Die achtstündige<br />
Liveübertragung des Besuchsvon<br />
Präsident John F. Kennedy<br />
im Juni 1963 war eine große logistische<br />
Leistung mit 34 elektronischen<br />
Kameras, an die sich Mitwirkende<br />
immer noch begeisterterinnern.<br />
Der Alltag war beschwerlicher:<br />
Berichte mussten bis 16 Uhr aufgenommen<br />
werden, weil auf Film aufgenommen<br />
wurde,der danach noch<br />
entwickelt, geschnitten und mit Ton<br />
versehen werden musste. Als ab<br />
1. April 1970 die Sendung in Farbe<br />
ausgestrahlt wurde, wurde es zunächst<br />
noch komplizierter, denn die<br />
Aufnahme mit Farbfilm und die Weiterbehandlung<br />
waren deutlich aufwendiger.<br />
Mit dem Farbbild zog die<br />
„Abendschau“ ins neue Fernsehzentrum<br />
gegen über dem Deutschlandhaus<br />
am Theodor-Heuss-Platz.<br />
Seit 1972 durften die Reporter gelegentlich<br />
aus dem Osten berichten,<br />
etwa zu den Weltfestspielen.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 13<br />
· ·<br />
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Berlin<br />
Cathrin Böhme im neuen Studio, das größer und moderner ist als das davor.Böhme wird am Sonnabend dortdie erste Sendung moderieren und sich dann von ihrem Publikum verabschieden. RBB (9)<br />
Unter dem Motto „Wir waren dabei“<br />
führt der RBB in seiner Jubiläums-DVD<br />
auch „Abendschau“-Bilder<br />
über den Einsturz der Kongresshalle<br />
1980, die Maikrawalle 1987 und<br />
die Feiernzur 750-Jahr-Feier zusammen,<br />
meist mit Erinnerungen Beteiligter,<br />
leider selten mit originalen O-<br />
Tönen. Natürlich waren die SFB-Reporter<br />
auch in der Nacht vom9.November<br />
1989 dabei. Jochen<br />
Sprentzel, eigentlich Sport-Experte,<br />
interviewte in der„Abendschau“ den<br />
Regierenden Bürgermeister Walter<br />
Momper, neun TV-Teams waren<br />
nachts im Einsatz, SFB-Reporter wie<br />
Ulli Zelle und Robin Lautenbauch<br />
begrüßten an der Grenze die ersten<br />
DDR-Bürger.<br />
Ein „bewegtes Geschichtsbuch<br />
mit Bildernund Tönen“ nennt Regisseur<br />
Lutz Braune das„Abendschau“-<br />
Archiv,eine „digitale Chronik Berlin“<br />
ist es für Reporter Ulli Zelle.Bis heute<br />
lief die „Abendschau“ genau 19 638<br />
Mal, mehr als 100 000 Filmbeiträge<br />
lagern doppelt gesichert inden Kellerndes<br />
Fernsehzentrums.<br />
Altersschnitt 68 Jahre<br />
Dabei sind natürlich nicht alle Beiträge<br />
weltgeschichtlich bedeutsam<br />
wie die Bilder vom Mauerbau und<br />
vom Mauerfall, viele widmen sich<br />
Entwicklungen in den Kiezen. Das<br />
bringt dem RBB, der mit der Fusion<br />
2003 das SFB-Erbe übernahm, immer<br />
wieder den Vorwurf der Provinzialität<br />
ein. Dabei besteht Berlin nun<br />
mal aus seinen Kiezen, zudem erwarte<br />
das „Abendschau“-Publikum<br />
Berichte aus dem Umfeld, erklärt<br />
RBB-Chefredakteur Christoph<br />
Singlnstein: „Regionale Themen<br />
werden ja erst ab einem bestimmten<br />
Alter interessant.“ Der Altersschnitt<br />
bei der „Abendschau“ liegt heute bei<br />
68 Jahren –nicht ungewöhnlich für<br />
eine solche Sendung.<br />
So wie die „Abendschau“ einst<br />
den Durchhaltewillen der West-<strong>Berliner</strong><br />
stärkte,sostellt sie heute einen<br />
festen Halt im Tagesablauf seiner älteren<br />
Zuschauer dar. Tradition und<br />
Verlässlichkeit wurden hier stets<br />
groß geschrieben –und Moderatoren<br />
waren darum hier stets besonders<br />
lange im Dienst. Ob Harald Karasoder<br />
Alexander vonBentheim, ob<br />
Hans-Werner Kock, Wolfgang Hanel,<br />
Gerhard Lenz oder Arvid Wahl –die<br />
Männer der ersten Jahre saßen allesamt<br />
mehr als zwanzig Jahre vor der<br />
Kamera. Evelyn Lazar,die schon seit<br />
1960 zum Team gehörte, moderierte<br />
als erste Frau von 1971 bis 1991 die<br />
<strong>Berliner</strong> Nachrichtensendung.<br />
Unruhe im Studio hatte es nur in<br />
den 80ern gegeben: Da versuchte<br />
Gerd Ellinghaus die „Abendschau“<br />
nach US-Vorbild mit Doppelmoderationen<br />
zu modernisieren, Köpfe<br />
wechselten rasch. Ellinghaus kehrte<br />
dem SFB wieder den Rücken, versuchte<br />
eine neue Karriereals Bauunternehmer,<br />
die 1992 sogar Walter<br />
Momper den SPD-Landesvorsitz<br />
kostete, weil der sich bei ihm als Berater<br />
verdingte. Heute ist Ellinghaus<br />
übrigens,wie 1990, mit dem Bauvon<br />
Flüchtlingsheimen befasst.<br />
Die allermeisten aber blieben<br />
dem Sender treu. Besonders populär<br />
wurde Hans-Werner Kock mit seinem<br />
Abschiedsgruß „Macht’s jut,<br />
Nachbarn“, der später vom Komiker<br />
Kurt Krömer aufgegriffen wurde.<br />
Kock war fast dreißig Jahre lang das<br />
Gesicht der „Abendschau“, moderierte<br />
in den 80ern gemeinsam mit<br />
seiner Frau Jana Louka und saß nicht<br />
nur beim Bau der Mauer, sondern<br />
noch bei ihrem Fall vorder Kamera.<br />
Die Wiedervereinigung war auch<br />
für den „Frontstadt“-Sender, dessen<br />
Senderlogo intern „Schießscheibe“<br />
hieß, ein Glücksfall: Denn ab 1992<br />
war der SFB die ARD-Anstalt für ganz<br />
Berlin, bekam mehr als eine Million<br />
Gebührenzahler dazu. Schon 1990<br />
hatte eine Umfrage ergeben, dass die<br />
„Abendschau“ von 23 Prozent der<br />
Ost-<strong>Berliner</strong> täglich gesehen wird.<br />
Während sich der SFB schwer damit<br />
tat, etwas vom eingestellten Adlershofer<br />
Fernsehen weiterzuführen, so<br />
übernahm er immerhin Gesichter<br />
des DFF: Raiko Thal, der heute das<br />
Gesundheitsmagazin „RBB Praxis“<br />
moderiert und in den Nachrichten<br />
als Vertretung aushilft, kam 1992 zur<br />
„SpätAbendschau“, Cathrin Böhme<br />
entwickelte sich ab 1997 zur prägenden<br />
Moderatorin und will künftig<br />
hinter der Kameraarbeiten.<br />
Inzwischen wird die „Abendschau“<br />
in Ost wie West etwa gleich<br />
häufig eingeschaltet.Vorzehn Jahren<br />
konnte der damalige Leiter Peter<br />
Laubenthal darauf verweisen, dass<br />
mitunter an fünf Wochentagen die<br />
Quote im Osten höher liegt. Auch<br />
wenn Einschaltquoten nicht mehr<br />
die legendären 60 bis 70 Prozent wie<br />
in den sechziger Jahren erreichen,<br />
die Zuschauerzahlen zuletzt leicht<br />
sanken, so sind die durchschnittlich<br />
240 000 <strong>Berliner</strong> Zuschauer und 22<br />
Prozent Marktanteil immer noch ein<br />
überragenderWert –der die Gesamtquote<br />
des RBB stabilisiert, die sich<br />
auch unter Intendantin Patricia<br />
Schlesinger nur um die sechs Prozent<br />
bewegt. Damit liegt der RBB im<br />
Wettbewerb der ARD-Sender auf<br />
dem vorletzten Platz. Als Flop entpuppte<br />
sich ausgerechnet jene neue<br />
Sendung, die sich dreist an den Traditionsnamen<br />
anhängen wollte und<br />
sogar den Moderationstisch von<br />
anno 1958 nachbaute –die satirisch<br />
gemeinte „Abendshow“ am Donnerstag<br />
ist bis heute eine Zumutung<br />
geblieben.<br />
Dass sich das original, die<br />
„Abendschau“, immer wieder neu<br />
erfinden muss, weiß Redaktionsleiterin<br />
Gabriele vonMoltke am besten.<br />
IhrAnspruch: ein „Nachrichtenjournal<br />
mit Biss“, mit einem besonderen<br />
Blick, „kritisch und liebevoll zugleich“.<br />
Derneue Vorspann zeigt neben<br />
dem Brandenburger Tor auch<br />
das Logo „RBB 24“ und zeigt den<br />
Jüngeren, wo die „Abendschau“-Bilder<br />
im Netz zu finden sind.<br />
Torsten Wahl<br />
berichtet seit 1992 über<br />
<strong>Berliner</strong> Fernsehsender<br />
Die „Abendschau“ lief bis Ende<br />
1992 parallel im Ersten, seit 1993<br />
nur noch im Dritten Programm B1,<br />
später SFB1. Seit der Fusion vonSFB<br />
und ORB 2004 wird das Programm<br />
zwischen 19.30 und 20 Uhr geteilt,<br />
in Berlin läuft die „Abendschau“, in<br />
Brandenburg „Brandenburg Aktuell“.<br />
An jeder Ausgabe arbeiten derzeit<br />
durchschnittlich 50 Mitarbeiter,darunter<br />
zehn Reporter –1983 waren es<br />
insgesamt noch 80 Mitarbeiter.Zum<br />
60. Geburtstag zeigt der RBB in der<br />
Nacht zu Sonntag von00.15 bis<br />
5.15 Uhr eine lange„Abendschau“-<br />
Nacht.<br />
FEIERN<br />
SIE MIT UNS!<br />
FÜNF STUNDEN „ABENDSCHAU“:<br />
Zu besonderen Ereignissen lief die<br />
„Abendschau“ als „Morgenschau“:<br />
Am 5. März 1975 wurde ab 7.10 Uhr<br />
über die Freilassung des entführten<br />
CDU-Politikers Peter Lorenz berichtet,<br />
am 10. November 1989 lief von<br />
7bis 11 Uhr die Spezialausgabe „Offene<br />
Grenzen“.<br />
Diesen Sonntag schenken wir Ihnen<br />
11 %auf Ihren Einkauf bei vielen<br />
Marken* und in unserer Sechsten.<br />
*Eine Liste der nicht teilnehmenden Marken finden Sie unter kadewe.de<br />
oder bei uns im Haus. Der Nachlass gilt nicht für Verlagserzeugnisse,<br />
Reisen, Tabakwaren, Dienstleistungen und Gutscheine. Aktion nicht mit<br />
anderen Vorteilen oder Aktionen kumulierbar.<br />
Knut war einer der größten Helden,<br />
der je in der „Abendschau“ auftrat.<br />
2007 hatte der Reporter Georg Bergerdie<br />
Idee,dem Tierarzt im Zoo eine<br />
Mini-Kamera mitzugeben, um den<br />
kleinen Eisbären zu filmen. Knut<br />
wurde weltberühmt, und die Zuschauer<br />
waren livedabei.<br />
KaDeWe ·Tauentzienstraße 21–24 ·10789 Berlin ·T+49 30 21 21 0·kadewe.de<br />
Führungen bietet der RBB durch<br />
seine Studios an der Masurenallee<br />
regelmäßig an, jeweilssonnabends<br />
um 15 Uhr und montags um 18 Uhr,<br />
die nächsten Führungen sind ausgebucht.<br />
Anmeldung beim RBB Besucherservice<br />
erforderlich unter Tel<br />
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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Berlin<br />
NACHRICHTEN<br />
Missbrauchsfall an <strong>Berliner</strong><br />
Grundschule<br />
An einer Grundschule hat es einen<br />
Missbrauchsfall gegeben. Dassagte<br />
ein Polizeisprecher am Freitagabend.<br />
MitBlick auf den Opferschutz<br />
nannte er keine Details.Zunächst<br />
hatte die „B.Z.“ (Samstag) berichtet.<br />
Demnach sei ein 10 Jahrealtes<br />
Kind während einer Klassenfahrt<br />
missbraucht worden, zwei Mitschüler<br />
hätten das Opfer festgehalten, der<br />
Haupttäter sei ebenfalls 10. DerPolizeisprecher<br />
machte keine Angaben<br />
zum Alter und auch nicht dazu, ob<br />
das Opfer ein Junge oder ein Mädchen<br />
war.Auch wann der Vorfall<br />
stattfand, sagte er nicht. Bildungssenatorin<br />
SandraScheeres (SPD)<br />
nannte den Fall in der B.Z. schockierend.<br />
(dpa/BLZ)<br />
Züge überrollen<br />
Schafherde<br />
Zwei Züge haben auf der Strecke Berlin<br />
–Hamburgeine Schafherde erfasst<br />
–61Tierewurden dabei getötet.<br />
DasUnglück habe sich am Donnerstagabend<br />
bei Melkof (Mecklenburg-<br />
Vorpommern) ereignet, teilte die<br />
Bundespolizei mit. Es kam bei 56 Zügen<br />
zu Verspätungen. (dpa)<br />
Die Hedwigs-Kathedrale<br />
schließt für fünf Jahre<br />
Am Freitagabend fand in der St.-<br />
Hedwigs-Kathedrale der letzte Gottesdienst<br />
vordem Umbau statt. Die<br />
Bischofskirche des Erzbistums Berlin<br />
ist jetzt für fünf Jahregeschlossen.<br />
Gottesdienste werden in die Kirche<br />
St.Joseph in Wedding verlegt. (BLZ)<br />
Unter Beschuss<br />
Innensenator Geisel soll Disziplinarverfahren gegen Margarete Koppers verhindert haben. Senat widerspricht<br />
VonAndreas Kopietz<br />
Für Berlins neue Generalstaatsanwältin<br />
Margarete<br />
Koppers endet an diesem<br />
Wochenende die sechsmonatige<br />
Probezeit.Wenn die ehemalige<br />
Polizei-Vizepräsidentin ihre Ernennungsurkunde<br />
bekommt, ist sie<br />
oberste Anklägerin –bis zur Pensionierung.<br />
Umso heftiger versuchen<br />
Koppers’Gegner,dies zu verhindern.<br />
DerRBB vermeldete nun, dass Innensenator<br />
Andreas Geisel (SPD) in<br />
der Schießstandaffäre die Einleitung<br />
eines Disziplinarverfahrens gegen<br />
Margarete Koppers verhindert habe.<br />
Die 56-Jährige steht in der Kritik,<br />
nichts gegen schadstoffbelastete Polizei-Schießstände<br />
unternommen zu<br />
haben. Erkrankte Polizisten haben sie<br />
wegen Körperverletzung angezeigt,<br />
weshalb die Staatsanwaltschaft nun<br />
gegen ihreeigene Chefin ermittelt.<br />
Laut RBB soll jedoch die Innenverwaltung<br />
mit zweifelhaften Argumenten<br />
auf die Einleitung eines Disziplinarverfahrens<br />
gegen Koppers verzichtet<br />
haben, was die Beförderung<br />
womöglich behindert hätte. Das Verfahren<br />
der Staatsanwaltschaft ziehe<br />
nach dem <strong>Berliner</strong> Disziplinargesetz<br />
ein Disziplinarverfahren nach sich.<br />
Der RBB beruft sich auf einen internen<br />
Vermerk vom Mai 2017, in dem<br />
Geisels Hausjuristen empfehlen, erst<br />
die Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens<br />
abzuwarten, um dann über<br />
ein Disziplinarverfahren zu entscheiden.<br />
Derzeit lägen alle Unterlagen bei<br />
der Staatsanwaltschaft. Diese verweigere<br />
eine Herausgabe von Informationen<br />
aus dem laufenden Ermittlungsverfahren.<br />
Innensenator Andreas Geisel (SPD) wartet laufende Ermittlungen ab.<br />
DPA/BRITTA PETERSEN<br />
Dem widersprach laut RBB der<br />
Leitende Oberstaatsanwalt Jörg Raupach:<br />
Man habe der Innenverwaltung<br />
durchaus Auskunft über Koppers<br />
geben können und das auch getan.<br />
Es habe in der Sache auch nur<br />
eine Anfrage gegeben, im Februar<br />
2018, einen Monat vor Koppers’ Ernennung.<br />
Die Staatsanwaltschaft sei<br />
durchaus kooperativ gewesen. Allerdings<br />
soll in der Antwortder Staatsanwaltschaft<br />
wohl nichts anderes gestanden<br />
haben, als dass einVerfahren<br />
eingeleitet wurde und noch niemand<br />
angehört worden sei. Dazu will sich<br />
die Innenverwaltung aus Datenschutzgründen<br />
jedoch nicht äußern.<br />
DerVerdacht, dass Geisel getrickst<br />
haben könnte,befeuertdie Kritik der<br />
Koppers-Gegner: „Die Vorwürfe sind<br />
ungeheuerlich“, erklärte CDU-Fraktionschef<br />
Burkard Dregger. Senator<br />
Geisel solle sich im nächsten Innenausschuss<br />
erklären. Sein Parteikollege<br />
und Rechtspolitischer Sprecher,<br />
Sven Rissmann, erklärte:„Jeder kleine<br />
Beamte erhält Beförderungsverbot,<br />
sobald disziplinarrechtlich gegen ihn<br />
vorgegangen wird.“ Bei Mitarbeitern<br />
könne der Eindruck entstehen: „Die<br />
Kleinen fängt man, die Großen lässt<br />
man laufen.“ Er verlangte,Koppers so<br />
lange nicht endgültig auf Lebenszeit<br />
zu ernennen, ehe nicht die schwerwiegenden<br />
Vorwürfe gegen sie aufgeklärtseien.<br />
Marcel Luthe (FDP) sagte,<br />
für ein Disziplinarverfahren brauche<br />
es eine Prüfung, „die es aber nicht gegeben<br />
hat“. Eine Bauchentscheidung<br />
sei nicht rechtsstaatlich, sondern<br />
Willkür.<br />
Martin Pallgen, Sprecher des Innensenators,<br />
wies den Vorwurf der<br />
Trickserei energisch zurück:„Die Einleitung<br />
eines Disziplinarverfahrens<br />
ist eine Kann-Bestimmung, das muss<br />
im Einzelfall je nach Lage der Dinge<br />
entschieden werden“, sagte er. „Außerdem<br />
wäre das zuerst Aufgabe des<br />
direkten Vorgesetzten, in diesem Fall<br />
des damaligen Polizeipräsidenten<br />
Klaus Kandt und nicht des Innensenators.“<br />
Die Innenverwaltung sieht<br />
auch kein Fehlverhalten vonKoppers.<br />
„Im Gegenteil: Als die Schadstoffbelastungen<br />
auf den Schießständen bekannt<br />
wurden, hat sie angefangen, sie<br />
zu schließen“, so Pallgen. Sebastian<br />
Brux, Sprecher vonJustizsenator Dirk<br />
Behrendt (Grüne), sprach am Freitag<br />
von einer Schmutzkampagne. Es<br />
gebe keinen Hinderungsgrund in der<br />
Justiz jemanden zu befördern, wenn<br />
gegen ihn einVerfahren laufe.<br />
Früherer<br />
Senator Pieroth<br />
gestorben<br />
CDU-Politiker prägte 80erund<br />
90er-Jahre<br />
Der frühere Wirtschafts- und Finanzsenator<br />
Elmar Pieroth ist<br />
tot. DerCDU-Politiker starb am Freitag<br />
nach kurzer schwerer Krankheit<br />
im Kreise seiner Familie, wie seine<br />
Tochter Catherina Pieroth mitteilte.<br />
Er wurde 83 Jahrealt und hinterlässt<br />
seine Ehefrau sowie<br />
sechs Kinder,<br />
mehrere Enkel<br />
und einen<br />
Urenkel.<br />
Der aus einer<br />
Weinbauernfamilie<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
stammende<br />
Pieroth Elmar Pieroth,<br />
war mehr als ein 1934-2018<br />
Jahrzehnt Bundestagsabgeordneter,<br />
ehe er 1981<br />
nach Berlin wechselte. Hier gehörte<br />
er verschiedenen Landesregierungen<br />
an: Bis1989 als Wirtschaftssenator,<br />
von 1991 bis 1995 als Finanzsenator<br />
und von 1995 bis 1998 noch<br />
einmal als Wirtschaftssenator.<br />
Die Kürzungen der Berlin-Förderung<br />
und die nach der Wiedervereinigung<br />
zusammengebrochene Wirtschaft<br />
im Ostteil markierten die<br />
schwierigste Zeit seiner Amtsführung<br />
als Finanzsenator. Pieroth fuhr<br />
einen harten Sparkurs, ohne das<br />
starke Anwachsen der Staatsverschuldung<br />
verhindern zu können.<br />
Pieroths Name ist auch mit dem<br />
Skandal um die landeseigene Bankgesellschaft<br />
verbunden, deren Aufsichtsratsmitglied<br />
er war. (dpa)<br />
DPA<br />
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Mo. 05.11. Einlass 19:00<br />
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Geschäftsnummer:62VI545/16<br />
Datum:20.08.2018<br />
In dem Nachlassverfahren der am 18.11.1929<br />
in Berlin-Friedrichshain geborenen und am<br />
05.07.2016 in Berlin-Pankow verstorbenen, mit<br />
letztem gewöhnlichen AufenthaltinDietzgenstraße<br />
88, 13156 Berlin Lieselotte Stegemann<br />
geb. Diehm konnten keine Erben ermittelt<br />
werden. Personen, denen Erbrechte am Nachlass<br />
zustehen, werden aufgefordert, diese innerhalb<br />
von 6Wochen seit Veröffentlichung beim Nachlassgericht<br />
geltend zu machen. Andernfalls wird<br />
fiskalisches Erbrecht festgestellt werden.<br />
Der Wert des Nachlassesbeträgt:28.000,00 EUR.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 15 *<br />
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Berlin<br />
Die Elsenbrücke hat einen Riss<br />
Seit Freitagnachmittag ist die wichtigste Verkehrsverbindung in Richtung City Ost gesperrt<br />
VonGerhard Lehrke<br />
und Lutz Schnedelbach<br />
Überraschend hat die Polizei<br />
am Freitagnachmittag<br />
den Verkehr auf der<br />
Elsenbrücke in Richtung<br />
Ostkreuz für den Kraftfahrzeugverkehr<br />
gesperrt –wegen eines Risses.<br />
Die Brücke ist die wichtigste Spree-<br />
Querung zwischen der City Ost und<br />
dem Südosten Berlins,auch der Weg<br />
zum Flughafen Schönefeld und zur<br />
Autobahn Richtung Dresden führt<br />
über die Brücke.<br />
Bei einer Routineuntersuchung<br />
des 1968 fertiggestellten Spannbeton-Bauwerks<br />
war der Riss auf der<br />
Unterseite entdeckt worden, teilte<br />
die Senatsverwaltung für Verkehr<br />
mit. Deshalb wurde die Brücke um<br />
14 UhrRichtung Ostkreuz gesperrt.<br />
Bereits am Freitag wurde damit begonnen,<br />
Ausweichspuren auf der Gegenfahrbahn<br />
in RichtungTreptoweinzurichten.<br />
Dieser Brückenteil ist vom<br />
geschädigten Bereich baulich getrennt.<br />
Am Dienstag soll die Brücke<br />
dann wieder in beiden Richtungen befahren<br />
werden können. Dann allerdings<br />
nur auf jeweils zwei Fahrspuren.<br />
Bis dahin müssen Autos, Busse<br />
und Lastwagen, die von der Treptower<br />
auf die Friedrichshainer Seite<br />
der Spree fahren wollen, über die<br />
Oberbaumbrücke flussabwärts oder<br />
die Minna-Todenhagen-Brücke<br />
flussaufwärts ausweichen. Die von<br />
Stau auf der Elsenbrücke: Die Brückeist nur noch einseitig befahrbar.<br />
BLZ/MARKUS WÄCHTER<br />
der Sperrung betroffenen Buslinien<br />
104 und 194 der BVG enden jetzt jeweils<br />
vorder Elsenbrücke –die Linie<br />
104 am TreptowerPark, die Linie 194<br />
am S-Bahnhof Ostkreuz.<br />
Unklar ist noch, wann die Schäden<br />
behoben sein werden. Fachleute<br />
rechnen mit monatelangen Verkehrsbehinderungen.<br />
Sie waren bereits<br />
am Freitag zu spüren. Es entstanden<br />
kilometerlange Staus.<br />
Alle drei Jahrewirdjede Brücke einem<br />
vorgeschriebenen Prüfungsprozess<br />
unterzogen, heißt es in der<br />
Tiefbauabteilung der Verkehrsverwaltung.<br />
Dabei werden unter fachlicher<br />
Aufsicht die Standsicherheit,<br />
die Verkehrssicherheit sowie die<br />
Dauerhaftigkeit überprüft. Außerdem<br />
gibt es im Jahr mehrfach Begehungen<br />
über Berlins Brücken. Im<br />
Zweifel werden Tempolimits, Überholverbote<br />
oder die Sperrung einzelner<br />
Spuren oder der gesamten Brücke<br />
verfügt, so die Verwaltung.<br />
Berlin verfügt über 1085 Brücken<br />
für den Auto-, Rad und Fußgängerverkehr.<br />
Experten sagen, dass nur<br />
jede fünfte Brücke in einem sehr guten<br />
beziehungsweise guten Zustand<br />
ist. Mehr als zwei Drittel gelten als<br />
befriedigend oder ausreichend. Fünf<br />
Prozent erhalten das Prädikat „nicht<br />
ausreichend“.<br />
Die Elsenbrücke, die täglich von<br />
etwa 50 000 Fahrzeugen überquert<br />
wird, wurde in den Jahren 2006 bis<br />
2009 schon einmal saniert.<br />
Ein neuer<br />
Technikchef für<br />
den BER<br />
Carsten Wilmsen soll<br />
Ausbau vorantreiben<br />
Ein neuer Betriebsleiter für Bau<br />
und Technik soll die Pläne für<br />
den Ausbau des Hauptstadtflughafens<br />
BER vorantreiben. Der Aufsichtsrat<br />
der Flughafengesellschaft<br />
Berlin Brandenburg berief den Bauingenieur<br />
Carsten Wilmsen am Freitag<br />
auf diesen Posten. Er soll nach<br />
der für Herbst 2020 geplanten Eröffnung<br />
vorallem den Baueines dritten<br />
Fluggastterminals in Schönefeld verwirklichen.<br />
Wilmsen wirdden bisherigen<br />
Technikchef JörgMarks im November<br />
ablösen.<br />
Der Aufsichtsrat verlängerte zudem<br />
den Dienstvertrag mit Flughafenchef<br />
EngelbertLütke Daldrup um<br />
ein Jahr bis März2021. „Das ist auch<br />
sachgerecht, weil wir wollen mit ihm<br />
ja die Eröffnung feiern, die im Oktober<br />
2020 stattfindet“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Rainer<br />
Bretschneider nach der Sitzung.<br />
Lütke Daldrup machte deutlich,<br />
dass es gut zwei Jahrevor dem Eröffnungstermin<br />
keinen Grund für neue<br />
Zweifel gebe. „Die Fertigstellungsprozesse<br />
von<br />
Terminal 1 haben<br />
sich stabilisiert,<br />
und wir<br />
kommen auch<br />
bei den kritischen<br />
Gewerken<br />
gut voran“, sagte<br />
er. Wegen<br />
Bauingenieur schwerwiegender<br />
Technik-<br />
Carsten Wilmsen<br />
probleme in<br />
dem Hauptgebäude musste die Inbetriebnahme<br />
des BER mehrmals<br />
verschoben werden.<br />
Experten des Tüv seien in ihrer<br />
jüngsten Analyse zu einer ähnlichen<br />
Einschätzung über den Baufortschritt<br />
gekommen wie die Geschäftsführung.<br />
Er rechne damit, dass die<br />
Funktionsprüfungen sämtlicher Anlagen<br />
im simulierten Praxisbetrieb im<br />
Maioder Juni nächsten Jahres beginnen<br />
können, so Lütke Daldrup.<br />
Bretschneider ergänzte, als<br />
„Schwerpunkt der offenen Punkte“<br />
habe sich auch in jüngster Vergangenheit<br />
die Verlegung der Kabel im<br />
Hauptterminal erwiesen. An dieses<br />
Thema wolle der Aufsichtsrat nochmals<br />
einen externen Fachmann setzen.<br />
Lütke Daldrup sagte, besonders<br />
die Kabelgewerke blieben unter<br />
strenger Kontrolle der Projektleitung.<br />
Derkünftigen Technikchef Wilmsen<br />
sei„ein sehr erfahrener Bau- und<br />
Flughafen-Mensch“ und eine echte<br />
Verstärkung. Der 50-Jährige leitet<br />
derzeit am Münchner Flughafen den<br />
Geschäftsbereich Immobilienmanagement.<br />
Er war auch als weiterer,<br />
vierter Geschäftsführer der Berlin-<br />
Brandenburger Flughafengesellschaft<br />
im Gespräch. Diesem Vorschlag<br />
Lütke Daldrups entsprach der<br />
Aufsichtsrat jedoch nicht. (dpa)<br />
FLUGHAFEN MÜNCHEN
16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Berlin<br />
Leben in der Kapsel<br />
In Neukölln soll ein neuartiges Wohnprojekt entstehen. Für wenig Geld schlafen Bewohner in kleinen Abteilen, profitieren aber von schicker Küche, Pool und Garten<br />
VonSilvia Perdoni<br />
Ein grüner Außenbereich,<br />
ein Whirlpool zum Entspannen,<br />
moderne Induktionsherde,ein<br />
Bett für den<br />
perfekten Schlaf –und das alles mitten<br />
im Zentrum und für weniger als<br />
400 Euro Miete im Monat. Wervom<br />
Angebot des Start-ups Robinhood<br />
Berlin hört, reibt sich ungläubig die<br />
Augen. Doch Gründer Dennis Prinz<br />
will genau das möglich machen. Und<br />
zwar, indem er den Platz für die einzelnen<br />
Bewohner radikal verkleinert.<br />
Auf die Größe einer Schlafnische.<br />
Noch in diesem Jahr soll sein Wohnprojekt<br />
in Neukölln eröffnen. Schon<br />
jetzt stehen knapp 1700 Menschen<br />
auf der Warteliste der Website für<br />
diese besondereWG.<br />
„Ich will eine neue Kategorie des<br />
Wohnens schaffen“, sagt Dennis<br />
Prinz. „Mit großen Gemeinschaftsflächen,<br />
die luxuriöser gestaltet und<br />
besser ausgestattet sind als die Wohnungen,<br />
die sich jeder Bewohner allein<br />
leisten könnte. Und mit Privatbereichen,<br />
die nur den Platz bieten,<br />
den eine Person wirklich braucht.“<br />
Damit will Prinz dem Wohnungsmangel<br />
und den steigenden Mieten<br />
in Großstädten weltweit begegnen.<br />
Kleidung hängt draußen<br />
Arbeiten, entspannen und kochen sollen die Bewohner zusammen auf der Gemeinschaftsfläche. Nur zum Schlafen kriecht jeder in seine Hülse.<br />
Für sein Projekt hat Dennis Prinz<br />
eine leere Gewerbeimmobilie in<br />
Neukölln ins Auge gefasst. „Noch ist<br />
nichts unterschrieben, aber die<br />
Chancen stehen gut“, sagt der 33-<br />
Jährige. Die Umwandlung von einer<br />
Verkaufsfläche in einen Ort zum Leben<br />
ist rechtlich kompliziert, deswegen<br />
will er noch nicht zu viel verraten.<br />
Wie viele Menschen genau in<br />
dem Wohnbereich unterkommen<br />
sollen, darüber schweigt der Gründer<br />
ebenfalls. Ein paar Dutzend<br />
könnten es sein, „nicht über hundert,<br />
aber mehr als nur eine Handvoll“.<br />
DieSchlafnischen will Prinz im<br />
September vorstellen. Es gebe drei<br />
Prototypen für die sogenannten<br />
Pods, was auf Englisch etwa Hülse<br />
oder Kapsel bedeutet. Welcher von<br />
ihnen verbaut wird, soll die Gemeinschaft<br />
entscheiden, die sich für einen<br />
Schlafplatz interessiert.<br />
„Allen Typen gemein ist, dass sie<br />
zwar kleine Ablageflächen haben,<br />
aber Kleidung in Schränken außerhalb<br />
hängt“, sagt Prinz. Viel mehr als<br />
eine Liegefläche dürfte ein Abteil<br />
also kaum bieten. Dafür verspricht<br />
der Gründer perfekten Schallschutz<br />
sowie smarte Lampen und eine Klimaanlage,<br />
die Bewohner aus einer<br />
App steuern können. Auch etwa ein<br />
Zeitfenster für die Waschmaschine<br />
soll per Klick buchbar sein, genau<br />
wie ein zusätzlicher Spind oder eine<br />
Mietvertragsverlängerung. Generell<br />
gilt: „Jeder kann bleiben, solange er<br />
will, ob einen Monat oder ein Jahr.“<br />
Bis die Miete die Kosten trägt, will<br />
Dennis Prinz sein Projekt mit Geld<br />
von Investoren und Stiftungen finanzieren.<br />
Auch eine Crowdfunding-Kampagne<br />
soll wahrscheinlich<br />
demnächst an den Startgehen.<br />
DasKonzept vonRobinhood Berlin<br />
fügt sich ein in eine Reihe vonVisionen<br />
für das Leben auf wenig<br />
Raum. Erst voreinigen Wochen stellten<br />
zwei Gründer ihreIdee vonMinihäusern<br />
auf <strong>Berliner</strong> Dächern vor.<br />
Auch Architekt Van Bo Le-Mentzel<br />
machte in den vergangenen Jahren<br />
in Berlin mit Mikrowohnideen von<br />
sich reden, etwa, als er auf einen Anhänger<br />
ein mobiles Holzhaus baute.<br />
ROBINHOOD BERLIN<br />
In Asien sind Hotels mit Schlafkapseln<br />
längst verbreitet, aus den USA<br />
schwappt das sogenannte Coliving-<br />
Konzept nach Deutschland. Dabei<br />
vermieten Anbieter schicke Zimmer,<br />
die an Gemeinschaftsküchen und<br />
Badezimmer angeschlossen sind –<br />
oft jedoch zu stolzen Preisen von<br />
1000 bis sogar 3000 Euro im Monat.<br />
„Dahinter stecken meist Immobilienkonzerne,die<br />
Geld mit der Wohnungsnot<br />
machen“, sagt Dennis<br />
Prinz und grenzt sein Modell scharf<br />
ab. „Robinhood Berlin soll eine Bewegung<br />
sein. Das Leben ist in den<br />
vergangen Jahren flexibler geworden.<br />
Diejunge Generation will Dinge<br />
erleben, anstatt sie zu besitzen.“<br />
Doch während sie Autos, Fahrräder,<br />
Arbeitsflächen und Werkzeuge teilten,<br />
sei das Wohnen starr geblieben.<br />
„Bei uns zahlen Mieter nur die Aspekte,<br />
die sie zum Leben brauchen.<br />
So bleibt mehr Geld für wichtigere<br />
Dinge“, sagt Dennis Prinz. Dieses<br />
Prinzip kennt er aus seiner Coworking-Space-Enklave<br />
in Neukölln.<br />
Hier arbeiten rund 200 Mitglieder –<br />
immer dann, wenn sie einen Arbeitsplatz<br />
brauchen. Der Preis berechnet<br />
sich nach den Arbeitsstunden.<br />
Raus aus der Wohnungskrise<br />
An diesem Vormittag sitzen in der<br />
Enklave, wo Dennis Prinz zum Gespräch<br />
geladen hat, rund 25 junge<br />
Menschen aus ganz Europa. Sie arbeiten<br />
als freie Architekten, Grafiker<br />
oder Übersetzer. Einige von ihnen<br />
haben beim Design und den Bauplänen<br />
für das neue Wohnprojekt geholfen.<br />
Das Netzwerk von Prinz ist<br />
groß. Er lebt seit zehn Jahren in Berlin,<br />
hat Ausstellungen kuratiert und<br />
einen Marktplatz für gebrauchte<br />
Kleidung eröffnet. Zuvorarbeitete er<br />
als Schauspieler, spielte unter anderen<br />
imTatort mit. „Gerade von Leuten<br />
aus dem Ausland höre ich ständig,<br />
dass sie sich vonZwischenmiete<br />
zu Zwischenmiete hangeln“, sagt der<br />
Gründer.Das habe ihn inspiriert.<br />
Bleibt zu hoffen, dass es im neuen<br />
Wohnprojekt anders sein wird. Dass<br />
hier nicht bloß ein besseres Hostel<br />
entsteht, keine Blase für Auslandspraktikanten<br />
und Langzeitreisende.<br />
Sondern, dass Berlin bald ein bisschen<br />
mehr echten und bezahlbaren<br />
Wohnraum hat. Und dass in Neukölln<br />
eine WG entsteht, die eine<br />
mögliche Stoßrichtung für einen<br />
Wegaus der Wohnungskrise zeigt.<br />
TRAUERANZEIGEN<br />
WirtrauernumunserenKollegen undMitarbeiter<br />
Frank Hempel<br />
der im 55.Lebensjahram15.08.2018nach kurzer schwerer Krankheit<br />
verstorbenist.<br />
Herr Hempel war25Jahre fürdas Unternehmen, zunächstimdamaligen<br />
städtischenKrankenhaus Prenzlauer Berg,und seit 2002 in derVivantes<br />
Konzernzentrale im Budgetmanagement tätig.<br />
Wirverlieren einenimgesamtenUnternehmen hochgeschätzten undbeliebten<br />
Mitarbeiter. In seinem Aufgabengebiet hatersich zu einemgefragten Experten<br />
entwickelt. SeineKompetenzund sein Engagementwaren gepaartmit oft<br />
scharfsinnigenIdeen undeiner gutenPortion Humor.<br />
Sein früher Todmacht unssehrbetroffen.Wir werden ihm einehrendes<br />
Andenkenbewahren. UnserMitgefühl giltseinenHinterbliebenen,deren<br />
Trauer undVerlust wirteilen.<br />
Im Namenaller Kolleginnen undKollegen undder Geschäftsführung<br />
Vivantes Netzwerkfür GesundheitGmbH<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von<br />
meinem lieben Mann, unserem Vater und Opa<br />
Hans Freudenberg<br />
*7.10.1932<br />
der am 22.8.2018 nach langer, schwerer Krankheit<br />
sanft eingeschlafen ist.<br />
Wir werden ihn nie vergessen.<br />
Gisela<br />
Peter und Elke<br />
Sabine Edda und Torsten<br />
Marvin und Kristina<br />
Max und Hannah<br />
In aller Stille ging<br />
Martina Gerritzen<br />
von uns.<br />
Wir werden Dich nie vergessen.<br />
Im Namen aller Angehörigen und Freunde<br />
Rudolf Gerritzen<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />
ndet am Donnerstag, dem 6. September 2018,<br />
um 11.00 Uhr auf dem ev. Friedhof Karlshorst,<br />
obertSiewertStraße 67, 1018 erlin, statt.<br />
Ihr Berater Im trauerfall<br />
treptow<br />
„Ich möchte noch bleiben,<br />
aber ich kann nicht mehr.“<br />
Nach tausend und tausenden Liedgesängen<br />
ist unsere Mutter, Omi und Uroma Ursel<br />
in die Sternenzeit gegangen<br />
Ursula Gerda Höft<br />
25.05.1926 – 12.08.2018<br />
Die Beisetzung findet am Samstag, den 22.09.2018 ab 11.30 Uhr<br />
auf dem Friedhof 12589 Berlin-Rahnsdorf, Fürstenwalder Allee 93 statt.<br />
Die Gedenkveranstaltung findet am Freitag, 05.10.2018 um 18 Uhr,<br />
in der Aula der Schule an den Püttbergen statt,<br />
12589 Berlin –Fürstenwalder Allee 182.<br />
Barbara Meinharth, Andreas &Michael Höft und Familien<br />
Ein Geologenherz hat aufgehört zu schlagen.<br />
Dipl.-GeologePeter Braun<br />
12.04.1940 –19.08.2018<br />
Wir sind tief traurig über den Tod meines geliebten Mannes, unseres<br />
liebevollen Vaters, unseres wunderbaren Opas, des guten Bruders und<br />
freudespendenden Neffen, ideenreichen Freundes, verlässlichen Kollegen<br />
und hilfreichen Nachbarn.<br />
In fortwährender Dankbarkeit für unsere vielen glücklichen und erfüllten Jahre<br />
Prof. Vittoria Braun, Bert und Pax Braun, Barbara und Emilia Braun,<br />
Beate Braun, Michael Braun, Gisela Pastuska und seine Freunde<br />
Die Beisetzung findet am 26.09.2018 um 13.00 Uhr auf dem St. Laurentius-Friedhof<br />
in Köpenick, Rudower Str. 23, 12557 Berlin, statt.<br />
Man lebt zweimal,<br />
das erste Mal in der Wirklichkeit,<br />
das zweite Mal in der Erinnerung.<br />
Wirnehmen Abschied von<br />
Günter Weihs<br />
geb. 9.7.1929 gest. 9.8.2018<br />
Käte Weihs und Familie<br />
Traueranschrift: Käte Weihs,<br />
ergagge , 48249 Dülmen<br />
Die Urnenbeisetzung fand<br />
im engsten Familienkreis im<br />
uheforst Elbtalaue/Gartow statt.<br />
Traueranzeige<br />
Anzeigenannahme:<br />
030 2327-50<br />
Unerwartet und viel zu früh<br />
starbst Du!<br />
Wirnehmen Abschied von<br />
unsererlieben Kollegin<br />
Sarah Kenaan<br />
In tieferTrauer und Dankbarkeit<br />
Sozialstiftung Köpenick<br />
Geschäftsführung, Betriebsrat<br />
und Mitarbeiter*innen<br />
Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem<br />
5. September 2018, um 10.00 Uhr auf dem Friedhof Buch,<br />
Schwanebecker Chaussee 14, 13125 Berlin, statt.<br />
Am 22. August 2018 verstarb plötzlich undunerwartet<br />
unserefrühere Mitarbeiterin<br />
Frau Justizbeschäftigte<br />
Marianne Ziems<br />
im Alter von 66 Jahren.<br />
Frau Ziems war von 1994bis 2017 beiunserem Gericht<br />
als Protokollführerin beschäftigt.<br />
Wir werden sie stets als hilfsbereite, liebenswürdige und<br />
von allen hochgeschätzte Kollegin in Erinnerung behalten.<br />
Ihrer Familie gilt unser tiefes Mitgefühl.<br />
Im Namen aller Dienstangehörigen<br />
des Amtsgerichts Pankow/Weißensee<br />
Die Präsidentindes Amtsgerichts<br />
Pankow/Weißensee<br />
ChristianeAbel<br />
Fürden Personalrat<br />
Evelyn Stüdemann<br />
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☎ 6775443<br />
Ihr Berater<br />
Im trauerfall<br />
am Samstag,<br />
dem 08.09.2018<br />
wieder in Ihrer
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 17 *<br />
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Importiert oder gefühlt?<br />
Eine Diskussion zu muslimischem Antisemitismus im Jüdischen Museum<br />
VonSusanne Lenz<br />
Dass mit Flüchtlingen aus arabischen<br />
Ländernder Antisemitismus<br />
in Deutschland zunimmt, ist<br />
eine These, die kaum hinterfragt<br />
wird. Aber ein Fragezeichen stand<br />
dann doch hinter dem Titel der Veranstaltung<br />
am Donnerstagabend im<br />
Jüdischen Museum. „Importierter<br />
Antisemitismus?“, lautete er. Und<br />
das ist ein Thema, das viele zu beschäftigen<br />
scheint. Dergroße Saal in<br />
der M.W. Blumenthal Akademie war<br />
nicht nur bis auf den letzten Platz besetzt,<br />
die Leute standen sogar entlang<br />
der Wände.<br />
Zunächst wollte man sich mit Tatsachen<br />
befassen, und so durfte als<br />
erster Mathias Berek vom Zentrum<br />
für Antisemitismusforschung der TU<br />
das Wort ergreifen. Er hat untersucht,<br />
ob es eine Verbindung zwischen Immigration<br />
und Antisemitismus gibt.<br />
Die zentrale Antwort seiner im April<br />
veröffentlichten Studie verblüfft: „Es<br />
gibt keine.“ Wasesallerdings gibt, ist<br />
ein gefühlter Anstieg vonAntisemitismus.<br />
Acht von zehn Juden in<br />
Deutschland hätten das Gefühl, dass<br />
der Antisemitismus zunimmt, sagte<br />
Felix Klein, der Antisemitismus-Beauftragte<br />
der Bundesregierung. „Das<br />
muss uns alarmieren.“ Er wies auch<br />
auf Schwächen der Studie hin, bei der<br />
es sich nicht um eine repräsentative<br />
Studie unter Geflüchteten handelt,<br />
sondern für die Experten, also Menschen,<br />
die im Bildungssektor oder<br />
unter Flüchtlingen arbeiten, nach ihren<br />
Einschätzungen befragt und Kriminalstatistiken<br />
ausgewertet worden<br />
sind. Eine Informationsstelle Antisemitismus,<br />
die alltägliche Pöbeleien,<br />
Drohungen und Beleidigungen erfasst,<br />
die nicht in den strafbaren Bereich<br />
fallen, müsse es für das gesamte<br />
Land geben, und nicht nur in Berlin,<br />
sagte Klein.<br />
Früh gab es auf dem Podium Kritik<br />
an der Fokussierung auf Muslime.<br />
„Das Land ist nicht entnazifiziert<br />
„Antisemitismus<br />
wirdoft funktionalisiert,<br />
wird als Waffe<br />
benutzt, mit der<br />
man gegen andere<br />
marginalisierte<br />
Gruppen vorgeht.“<br />
Dervis Hizarci<br />
Initiative gegen Antisemitismus<br />
worden, wie man jetzt in Chemnitz<br />
sehen kann“, warf der Islamwissenschaftler<br />
Muhammed Sameer Murtaza<br />
ein. „Antisemitismus wird oft<br />
funktionalisiert, wird als Waffe benutzt,<br />
mit der man gegen andere<br />
marginalisierte Gruppen vorgeht“,<br />
sagte Dervis Hizarci, Lehrer und Vorstandsvorsitzender<br />
der Kreuzberger<br />
Initiative gegen Antisemitismus.<br />
„Warum fokussieren wir uns auf Muslime,wenn<br />
90 Prozent der antisemitischen<br />
Straftaten vonRechtsextremen<br />
verübt werden?“ DieDeutschen dürften<br />
sich nicht zu entlasten versuchen,<br />
indem sie auf Muslime zeigen, sagte<br />
Felix Klein. Dafür gab es Beifall.<br />
Undauch das Ranking vonFeindlichkeit<br />
und Rassismus ist ein Problem,<br />
das auf dem Podium angesprochen<br />
wurde. Zwar sagte Klein, dass<br />
es genauso schlimm sei, wenn etwa<br />
eine Frau, die ein Kopftuch trage,angegriffen<br />
würde. Aber wahr ist auch,<br />
dass es einen Antisemitismus-Beauftragten<br />
in Deutschland gibt, aber<br />
keinen, der sich mit Moslemfeindlichkeit<br />
beschäftigt. Einen Lösungsvorschlag,<br />
der sich nicht auf bestimmte<br />
Bevölkerungsgruppen konzentriert,<br />
weder als Täter noch als<br />
Opfer, machte Murtaza. Man müsse<br />
den ersten Satz des Grundgesetzes<br />
ins Zentrum rücken: DieWürde des<br />
Menschen ist unantastbar. „Das ist<br />
ein Auftrag an jeden einzelnen, der<br />
in die Zukunft weist.“ Großer Beifall.<br />
Irena Fliter, selbst Jüdin, berichtete<br />
von ihrer Graswurzelarbeit in<br />
Neukölln. Sie leitet dort das Projekt<br />
Shalom Rollberg, das den Austausch<br />
zwischen jüdischen und muslimischen<br />
<strong>Berliner</strong>n fördert. „Warum<br />
kommen vonIhnen keine Projekte?“,<br />
fragte sie den Antisemitismusbeauftragten<br />
der Jüdischen Gemeinde zu<br />
Berlin, als der sich nach Handlungsmöglichkeiten<br />
erkundigte.Dass er im<br />
Anschluss auf sie zuging, ist vielleicht<br />
ein kleiner Schritt, aber diese Schritte<br />
braucht es.<br />
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Provokation in Sachsenhausen<br />
Eine Besuchergruppe aus dem Wahlkreis von Alice Weidel (AfD) sorgte für Eklat<br />
VonJens Blankennagel<br />
Nach dem Abbruch einer Führung<br />
durch die KZ-Gedenkstätte<br />
Sachsenhausen in Oranienburg<br />
(Oberhavel) ermittelt der für<br />
politisch motivierte Straftaten zuständige<br />
Staatsschutz wegen möglicher<br />
Volksverhetzung. Über den Abbruch<br />
der Führung am 10. Juli hatte<br />
zuvor der Tagesspiegel berichtet.<br />
Gedenkstättensprecher Horst Seferens<br />
sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>:<br />
„Die Gruppe wurde vom Bundespresseamt<br />
als eine Besuchergruppe<br />
aus dem Wahlkreis der AfD-Bundestagsabgeordneten<br />
Alice Weidel angemeldet.“<br />
Weidel ist Fraktionsvorsitzende<br />
der AfD im Bundestag und<br />
war bei der Führung in Oranienburg<br />
nicht dabei. Ob ihre Gäste vom Bodensee<br />
AfD-Mitglieder oder Sympathisanten<br />
waren, ist nicht bekannt.<br />
Seferens sagte, fünf der 20 Mitglieder<br />
der Gruppe hätten einen Gedenkstättenmitarbeiter<br />
so lange mit<br />
revisionistischen Argumenten provoziert,<br />
bis der die Führung abbrach.<br />
„Die Störer zogen die Aussagen des<br />
Mitarbeiters in Frage, zweifelten<br />
seine Kompetenz an, warfen ihm<br />
Manipulation von Fakten vor. Sie<br />
setzen die Verbrechen in den KZ mit<br />
angeblichen Verbrechen der Alliieren<br />
gleich und zogen auch die Existenz<br />
vonGaskammerninZweifel.“<br />
Siekannten die juristische Grenze<br />
„Sie kannten ganz genau die juristischen<br />
Grenzen bei solchen revisionistischen<br />
Argumentationslinien“,<br />
sagte Seferens.„Alles, was sie gesagt<br />
haben, war zwar völlig unakzeptabel,<br />
aber die Schwelle zu dem, was<br />
strafrechtlich relevant ist, war aus<br />
unserer Sicht nicht überschritten.<br />
Deshalb sahen wir keinen juristischen<br />
Ansatzpunkt, um eine Strafanzeige<br />
zu stellen.“ Da es eine geschlossene<br />
Gruppe war, gab es auch<br />
keine Provokation nach außen.<br />
Es ist eine bekannte Strategie der<br />
AfD, gezielt zu provozieren und mit<br />
der so erzielten Medienöffentlichkeit<br />
propagandistische Effekte zu erzielen.<br />
„Das wollen wir nicht bedienen“,<br />
so Seferens.„Wenn etwas strafrechtlich<br />
relevant gewesen wäre,<br />
hätten wir sofortAnzeige erstattet.“<br />
Die Gedenkstätte hat jedes Jahr<br />
700 000 Besucher, die von Mitarbeitern<br />
der Gedenkstätte geführt werden<br />
oder von Guides, die die Gruppen<br />
bereits bei der Anfahrtbegleiten.<br />
Es ist das erste Mal seit Jahren, dass<br />
eine Führung abgebrochen wurde.<br />
Die Störer verfügten nach Angaben<br />
der Gedenkstätte über ein festes<br />
revisionistisches Weltbild, sie kannten<br />
die entsprechende Literatur und<br />
versuchten, die Mitarbeiter in Diskussionen<br />
über technische Details<br />
der Tötungsabläufe zu verstricken.<br />
Die Gedenkstätte schult extra die<br />
Leute, die dort Führungen machen,<br />
wie sie mit geschichtsrevisionistischen<br />
Argumentationen umgehen<br />
sollen. Es ist auch verboten, Kleidung<br />
mit Symbolen zur tragen, die in<br />
Neonazi-Kreisen angesagt sind, oder<br />
bestimmte Kleidungsmarken.<br />
Weitere Informationen<br />
erhalten Sie unter<br />
www.edeka.de/berlin.
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Leserbriefe<br />
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Am Telefon<br />
Mo–Fr10–12 Uhr<br />
(030) 63 33 11-457<br />
Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Fußgänger finden auf der<br />
Straße schlicht nicht statt<br />
„<strong>Berliner</strong> Grüne wollen Parkpflicht für<br />
Leihfahrräder auf der Straße einführen“<br />
(29. August)<br />
Gute Idee. Bei mir ist ungefähr über<br />
die halbe Länge der Straße ein Überqueren<br />
nicht möglich. Erst eine<br />
große Herde Fahrräder, gern auch<br />
Leihräder.Dann mehrereRoller hintereinander,<br />
später Motorräder, Reifen<br />
an Reifen. Mitdenkende Straßenplaner<br />
haben Ausbuchtungen des<br />
Gehwegs eingebaut, die von Rollis<br />
und Kinderwagen-Nutzern zur Straßenüberquerung<br />
genutzt werden<br />
sollen. Aber die werden begeistert<br />
von Smart-Fahrern –gern von Pflegediensten<br />
–vollgestellt. Fußgänger<br />
finden schlicht nicht statt.<br />
Susanne Meier<br />
Den Ökofaschismus in seinem Lauf<br />
halten weder Ochs noch Esel auf!<br />
Marcus Fink<br />
Es gibt so schon kaum Parkplätze.<br />
Sollen die auch noch vollgestellt werden?<br />
Markuss Adler<br />
Dann sollen die Radler auch Steuern<br />
zahlen und Versicherung haben.<br />
Joachim Witusch<br />
Besser wäre ein Versicherungskennzeichen<br />
für Leihfahrräder!<br />
Norman Scheufler<br />
Das Problem sind die Massen an<br />
Leihrädern, die Platz wegnehmen.<br />
WerFahrrad fahren will, soll sich eins<br />
kaufen. Solchen Mist haben wir früher<br />
auch nicht gebraucht.<br />
Malle Fixx<br />
Berichtigung<br />
Das Farbfoto auf der Seite 2vom 28.<br />
Juli 2018 stammt nicht, wie fälschlicherweise<br />
angegeben, aus dem<br />
Nachlass von Vedant Anke-Rixa-<br />
Hansen. Vonihr sind nur die beiden<br />
Schwarz-Weiß-Fotos links daneben.<br />
DieBildrechte für das Foto,das Andreas<br />
Pareik und Bernd Gaiser zeigt,<br />
liegen bei Rolf Fischer.<br />
Suchen im Gesicht des anderen –der erste Eindruck<br />
Alles in Ruhe betrachten<br />
Wissen: „Ein breites Kinn wirkt dominant –welchen Eindruck man von einem<br />
Menschen gewinnt, hängt starkvon Merkmalen in seinem Gesicht<br />
ab“ von Kerstin Viering<br />
(22. August)<br />
Welchen Eindruck ein Mensch von einem Menschen gewinnt, hängt<br />
kaum vonMerkmalen in dessen Gesicht ab,sondernvon den vermutlich<br />
Milliarden Schubladen, die das „System Denken“ angesammelt<br />
hat. Es denkt uns.Diesem Prozess ist nicht einfach auf die Schliche zu<br />
Wassoll nun werden nach den Tagen von Chemnitz?<br />
Politik: „Ach Sachsen –Zwischenruf<br />
eines Landsmanns“ von Florian Thalmann<br />
(30. August)<br />
Ich habe Ihren Zwischenruf heute<br />
früh in der U-Bahn gelesen –und<br />
dann gar nichts mehr. Ihre Gedanken<br />
wirkten lange nach und gingen<br />
über in die meinigen.<br />
Als vorJahren ein neuer Kollege in<br />
unser Team kam, sagte er,erkomme<br />
aus Obervogelgesang. Keiner kannte<br />
den Ort. Doch ich konnte dieses<br />
Fleckchen mit Bahnhof der Bahntrasse<br />
zwischen Pirna und Wehlen<br />
zuordnen. Ja, ich kenne diese Gegend<br />
ganz gut. Eine Brieffreundin<br />
wohnte in Heidenau, Karl MayinRadebeul,<br />
und im alten Erbgericht zu<br />
Rathen fragte ich meine spätere<br />
Frau, ob sie mich heiraten wolle.<br />
In diesem heißen Sommer war<br />
ich in Dresden, habe rund um die<br />
Frauenkirche gut gespeist und im alten<br />
Kraftwerk die neue Staatsoperette<br />
besucht. Sicher, es sind Ausflüge<br />
eines Touristen. Früher kam ich<br />
zum Wandern, heute zur Kultur. Es<br />
fällt mir schwer, diese schrecklichen<br />
Bilder aus <strong>Zeitung</strong> und Fernsehen<br />
dortanzusiedeln. Siewirken wie Szenen,<br />
wie Filme aus einem Paralleluniversum.<br />
Soll das Sachsen sein,<br />
dieses bergige Land, gleich hinter<br />
Brandenburg?<br />
Jedes Jahr auf dem Striezelmarkt<br />
ist es eng, friedlich und stimmungsvoll.<br />
Ich bin so gerne unterwegs in<br />
Sachsen, ich lass mir das nicht nehmen.<br />
Doch was soll nun werden<br />
nach den Tagen vonChemnitz?<br />
Ralf Krüger,Berlin-Müggelheim<br />
Einige wenige gewaltbereite,<br />
hasserfüllte dumme Chaoten<br />
Denk ich an Sachsen in der Nacht,<br />
bin ich um den Schlaf gebracht.<br />
Mein schönes Heimatland, mit seinen<br />
weltberühmten Kunst- und Kulturschätzen,<br />
hervorragenden Wissenschaftlern<br />
und freundlichen<br />
Menschen, wird durch einige wenige,<br />
gewaltbereite, hasserfüllte und<br />
STOCKPHOTO<br />
kommen. Es ist auch kein bewusster Prozess.Vieles macht Sinn, aber in<br />
einer sich schnell verändernden Welt reicht es nicht aus,sich auf diese<br />
Vorschläge einzulassen. Ein möglicher Teil-Weg ist es, die blitzschnell<br />
gelieferten Vorschläge nicht sofort anzunehmen. Besser ist es, sie zunächst<br />
in Ruhe zu betrachten. Wenn wir es nicht lernen und uns lediglich<br />
auf das „System Denken“ verlassen, kann es zu massiven Verwerfungen<br />
kommen.<br />
Michael Pannwitz, Berlin-Lichterfelde<br />
dumme Chaoten schon seit mehrerenJahren<br />
in der ganzen Welt immer<br />
wieder in Verruf gebracht.<br />
DieBürger und Politiker aus ganz<br />
Deutschland zeigen mit Fingern auf<br />
Sachsen, bekunden ihre Abneigung<br />
gegen rechtes Gedankengut, Ausländerfeindlichkeit<br />
und die Folgen des<br />
Todes in Chemnitz. Die Zivilgesellschaft<br />
zeigt zu wenig Haltung. Das<br />
friedliche und bunte Miteinander aller<br />
ist in größter Gefahr. Das macht<br />
mich fassungslos und wütend. Das<br />
macht mir Angst.<br />
Von den mutigen, aufrechten<br />
Sachsen ging vor fast dreißig Jahren<br />
die bisher einzige friedliche Revolution<br />
in der deutschen Geschichte<br />
aus. In deren Ergebnis konnte die<br />
Frauenkirche wieder aufgebaut werden.<br />
Siesteht bis heute als Mahnmal<br />
für die Schrecken des Zweiten Weltkrieges<br />
und das Leid der tapferen<br />
Dresdner und zieht Menschen aus<br />
der ganzen Welt nach Sachsen.<br />
Waswir jetzt in ganz Sachsen sehen<br />
und erleben, ist ein gesamtdeutsches<br />
Problem und muss gemeinsam<br />
bekämpft werden. Lassen wir<br />
Sachsen nicht allein!<br />
Carmen Thomas, Berlin<br />
Wirkliche Trauer um das<br />
Opfer sähe andersaus<br />
Titel: „Hetzjagden nehmen wir nicht<br />
hin“ von Bernhard Honnigfortund Kordula<br />
Doerfler<br />
(28. August)<br />
Es ist für jede Demokratie bestürzend,<br />
in welchem Ausmaß sich Menschen<br />
zu billigen Reiz-Reaktions-Automaten<br />
machen. Wirkliche Trauer<br />
sähe anders aus. Vor allem scheidet<br />
sie nicht zwischen einem beklagenswerten<br />
Todund jenen vielen, beiläufig<br />
zur Kenntnis genommenen, nur<br />
weil sie weit wegsind. Dastatsächliche<br />
Opfer, der 35-Jährige, wird doppelt<br />
verhöhnt: vonjenen beiden, die<br />
zustachen, und von jenen, die das<br />
für ihre eigennützigen Zwecke instrumentalisierten.<br />
Helmut Krüger,Potsdam<br />
Susanne Dübber<br />
will wissen, was Sie denken.<br />
Unter dem Apfelbaum in ihrem<br />
Köpenicker Garten hat Dr. Sabine<br />
Böhm im Sommer 2018 oft gesessen.<br />
Doch jetzt wirdesgefährlich,<br />
der Baum hängt voll reifer Früchte,<br />
sie plumpsen runter.Also hat Sabine<br />
Böhm sich in Sicherheit gebracht<br />
und uns in der Redaktion besucht.<br />
Beim frisch aufgeschäumten Kaffee<br />
im Newscafé lernen wir uns kennen.<br />
Berührungsängste oder Fremdeln<br />
gibt es nicht bei der studierten<br />
Philosophin, gleich erzählt sie mir<br />
von der Zeit der politischen Wende<br />
1989/1990. Sehr schwer ist diese gewesen<br />
für die Leiterin eines Archivs<br />
in Berlin. Aber das sei lange her.Was<br />
hat sie jetzt bewegt in diesem Sommer,<br />
welche Themen haben sie besonders<br />
interessiert in ihrer Lieblingszeitung?<br />
„Das war ein anstrengender Sommer,<br />
nicht nur wegen der Hitze“,<br />
stöhnt sie auf. Natürlich, der Asylstreit<br />
im Juni.„Unsäglich, und ausgegangen<br />
ist es wie das Hornberger<br />
Schießen.“ Sie meint, die CSU überschätze<br />
sich. „Die haben doch noch<br />
nie einen Kanzler gestellt und das<br />
werden sie auch nicht schaffen.“<br />
Gut, dass der Asyl-Streit vorbei ist.<br />
„Es muss endlich Ruhe sein“, das<br />
gelte auch für US-Präsident Trump,<br />
den sie als „hektisch und unstet“<br />
empfindet, genauso wie für die Krawall-Aufmärsche<br />
in Chemnitz in dieser<br />
Woche.„Dasbelastet uns alle.“<br />
Was Frau Böhm besonders zu<br />
schaffen macht, ist die Wortwahl vieler<br />
Politiker und Bürger. „Sie benutzen<br />
Hassworte wie Flüchtlingswelle.<br />
Da denkt jeder an Untergang –als<br />
gebe es keinen Ausweg mehr.“ Das<br />
seien Wortschöpfungen, die beängstigende<br />
Assoziationen hervorrufen<br />
würden. „Man sollte bei der Wortwahl<br />
genauer abwägen.“<br />
Aber auch Positives findet die Leserin<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, die sie<br />
als E-Paper liest. „Auf den Wissenschafts-Seiten,<br />
die sind unverzichtbar.“<br />
Den Artikel „Große Show am<br />
Himmel“ über Wolken hat sie sich<br />
besonders gerne angeschaut. „Da<br />
habe ich neue Formationen wie die<br />
Volutuswolke kennengelernt.“ Zu ihr<br />
heißt es: „Sie scheint wie eine riesige<br />
Röhre vorwärtszurollen und<br />
tritt vor allem in Verbindung<br />
mit heranziehenden Gewittern<br />
und Regengebieten<br />
auf.“ Davongab es in diesem<br />
Sommer wenige.<br />
So lag die Leserin stundenlang<br />
im Liegestuhl, um<br />
den Himmel zu beobachten<br />
und zu träumen. „Das ist<br />
schon schön. Es gibt die fantasievollsten<br />
Wolkengebilde,<br />
ich entdecke immer Neues.“<br />
BLZ/REEG<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />
Heute gesellen sich stellenweise immer wieder Wolken zur Sonne. Dabei<br />
werden Höchstwertevon 21 bis 24Grad erreicht, und der Wind weht nur<br />
schwach aus nördlichen Richtungen. In der Nacht gibt eszeitweilige Aufklarungen,<br />
aber auch einige Wolken, und die Tiefstwerte betragen 13bis<br />
11 Grad.<br />
Biowetter: Die Witterung kann zu<br />
leichten bis mäßigen Beschwerden<br />
führen. So treten verstärkt Gelenk-,<br />
Muskel-, Glieder- und Narbenschmerzen<br />
auf. Stoffwechsel und<br />
Durchblutung werden angeregt.<br />
Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />
von Ambrosia in mäßiger Konzentration.<br />
Zudem ist mit einigen Gänsefuß-<br />
und Beifußpollen zu rechnen.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 22Grad.<br />
Wind: leichter Wind aus Nord.<br />
Wittenberge<br />
11°/24°<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
12°/24° 13°/22°<br />
Luckenwalde<br />
11°/23°<br />
Cottbus<br />
13°/21°<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
sonnig sonnig wolkig<br />
13°/25° 16°/26° 16°/25°<br />
Prenzlau<br />
12°/23°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
13°/24°<br />
Hoher Luftdruck mit freundlichem Wetter reicht vom Atlantik über das nördliche<br />
Mitteleuropa bis nach Nordwestrussland. Allerdings hat sich über Südfinnland<br />
Tief Wanda breitgemacht, mit dem Schauer über der östlichen Ostsee und im<br />
Baltikum verbunden sind. Höhentief Xenia über Italien sorgt im Alpenraum sowie<br />
rund um die Adria für intensive Starkregenfälle.<br />
Sylt<br />
12°/20°<br />
Hannover<br />
9°/23°<br />
Köln<br />
10°/22°<br />
Saarbrücken<br />
10°/22°<br />
Konstanz<br />
13°/17°<br />
Hamburg<br />
11°/23°<br />
Erfurt<br />
8°/20°<br />
Frankfurt/Main<br />
11°/23°<br />
Stuttgart<br />
13°/20°<br />
Rügen<br />
14°/20°<br />
Rostock<br />
12°/19°<br />
Magdeburg<br />
10°/22°<br />
Nürnberg<br />
11°/20°<br />
München<br />
12°/13°<br />
Dresden<br />
12°/15°<br />
Deutschland: Heute hängt der Himmel<br />
in Ausnahmefällen voller Regenwolken.<br />
Sonst scheint aber auch die<br />
Sonne. Während des Tages ist mit<br />
13 bis 24Grad zu rechnen. In der<br />
folgenden Nacht betragen die Werte<br />
14 bis 11Grad. Der Wind weht nur<br />
schwach aus Nord. Morgen betragen<br />
die Temperaturen maximal 18 bis<br />
26 Grad. Dazu ist es vielerorts heiter<br />
bis wolkig. Der Wind weht schwach<br />
aus nordöstlichen Richtungen.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 17°-21°<br />
Nordsee: 17°-21°<br />
Mittelmeer: 24°-31°<br />
Ost-Atlantik: 19°-23°<br />
Mondphasen: 03.09. 09.09. 17.09. 25.09.<br />
Sonnenaufgang: 06:16 Uhr Sonnenuntergang: 19:55 Uhr Mondaufgang: 22:38 Uhr Monduntergang: 12:37 Uhr<br />
Lissabon<br />
34°<br />
Las Palmas<br />
26°<br />
Madrid<br />
35°<br />
Reykjavik<br />
10°<br />
Dublin<br />
21°<br />
London<br />
24°<br />
Paris<br />
24°<br />
Bordeaux<br />
28°<br />
Palma<br />
31°<br />
Algier<br />
35°<br />
Nizza<br />
27°<br />
Trondheim<br />
20°<br />
Oslo<br />
21°<br />
Stockholm<br />
23°<br />
Kopenhagen<br />
20°<br />
Berlin<br />
22°<br />
Mailand<br />
27°<br />
Tunis<br />
32°<br />
Rom<br />
25°<br />
Warschau<br />
25°<br />
Wien<br />
23° Budapest<br />
32°<br />
Palermo<br />
33°<br />
Kiruna<br />
14°<br />
Oulu<br />
18°<br />
Dubrovnik<br />
29°<br />
Athen<br />
35°<br />
St. Petersburg<br />
23°<br />
Wilna<br />
25°<br />
Kiew<br />
27°<br />
Odessa<br />
33°<br />
Varna<br />
31°<br />
Istanbul<br />
33°<br />
Iraklio<br />
30°<br />
Archangelsk<br />
23°<br />
Moskau<br />
25°<br />
Ankara<br />
31°<br />
Antalya<br />
36°<br />
Acapulco 35° heiter<br />
Bali 36° wolkig<br />
Bangkok 34° wolkig<br />
Barbados 29° wolkig<br />
Buenos Aires 15° bewölkt<br />
Casablanca 30° sonnig<br />
Chicago 27° Gewitter<br />
Dakar 31° wolkig<br />
Dubai 39° sonnig<br />
Hongkong 33° Gewitter<br />
Jerusalem 37° sonnig<br />
Johannesburg 25° heiter<br />
Kairo 36° sonnig<br />
Kapstadt 21° sonnig<br />
Los Angeles 26° sonnig<br />
Manila 31° bewölkt<br />
Miami 34° wolkig<br />
Nairobi 26° bewölkt<br />
Neu Delhi 34° Gewitter<br />
New York 29° wolkig<br />
Peking 26° Schauer<br />
Perth 21° heiter<br />
Phuket 33° wolkig<br />
Rio de Janeiro 35° sonnig<br />
San Francisco 23° sonnig<br />
Santo Domingo 32° bewölkt<br />
Seychellen 26° wolkig<br />
Singapur 34° wolkig<br />
Sydney 20° sonnig<br />
Tokio 30° Gewitter<br />
Toronto 30° wolkig
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 – S eite 19 *<br />
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Berlin<br />
AM WOCHENENDE<br />
Kleidertausch mit drei Keulen:<br />
„Staunen“ im VarietéWintergarten<br />
Schönes Wochenende Seite 21<br />
Das Gehirn hat Pause:<br />
Rudern auf der Spree<br />
Berlin bewegt sich Seite 22<br />
Pho<br />
für alle<br />
Lieber Mr. Hai“, schrieb ich<br />
schon mehrmals in einer E-<br />
Mail. „Ich würde Sie gerne<br />
zum Essen treffen. Sie sind<br />
einer der bekanntesten und erfolgreichsten<br />
Gastronomen der Stadt.<br />
Für viele Menschen ist Mr. Hai ein<br />
fester Begriff, bei dem sie von Sushi,<br />
Phooder frittierter Ente träumen. Sie<br />
stammen aus Vietnam, kamen zu<br />
DDR-Zeiten als Vertragsarbeiter in<br />
die Stadt und sattelten nach der<br />
Wende auf Gastronomie um. Seit<br />
bald 20 Jahren betreiben Sienun drei<br />
asiatische Restaurants in dieser<br />
Stadt, die so beliebt sind, dass ohne<br />
Reservierung meist gar nichts geht.<br />
Ich würde gerne mit<br />
Ihnen über Erfolg<br />
sprechen.“<br />
Ich sitze im Mr.<br />
Hai & Friends, seinem<br />
pan-asiatischen<br />
Restaurant<br />
am Savignyplatz, in<br />
dem ich zwischen<br />
vietnamesischen<br />
Vorspeisen und Suppen,<br />
Wokgerichten<br />
sowie Sushi und Sashimi<br />
wählen kann.<br />
Auch an diesem Mittag<br />
unter der Woche ist es draußen<br />
und drinnen sehr gut besucht.<br />
Warum und welche Art von Gastronomie<br />
erfolgreich ist, beschäftigt<br />
mich mehr denn je.Gerade habe ich<br />
erfahren, dass Markus Semmler sein<br />
Sterne-Restaurant, das nicht weit<br />
vomMr. Hai&Friends liegt, schließt.<br />
Semmler will sich auf sein Catering<br />
konzentrieren. Zuvor hatte schon<br />
Daniel Achilles,Berlins Zwei-Sterne-<br />
Koch, angekündigt, Ende des Jahres<br />
aufzugeben. Andere Köche in dieser<br />
Stadt, die auf hohem Niveau kochen,<br />
folgten, vonRestauransterben ist die<br />
Rede,auch München hat kürzlich einige<br />
Sterne verloren.<br />
Außenstehende denken ja gerne,<br />
die Sterne-Gastronomie sei eine Art<br />
Gelddruckmaschine. Doch sie ist in<br />
vielen Fällen das genaue Gegenteil.<br />
Wareneinsatz, Personalkosten und<br />
auch Mieten sind hoch –Hamburger<br />
und Pommes bringen, was die Margen<br />
angeht, mehr.<br />
Kommerziell erfolgreich ist offensichtlich<br />
auch eine Pan-Asia-Küche,<br />
wie sie das Mr.Hai &Friends macht.<br />
Nach mehr als 180 Positionen auf der<br />
Karte höre ich auf zu zählen. Hier<br />
werden wirklich die verschiedensten<br />
Gelüste abgedeckt: leichte Sommerrollen,<br />
eine frittierte Ente, ein vegetarisches<br />
Tofu-Gericht, Pho-Suppen<br />
mit Reisbandnudeln und Kräutern –<br />
und für die, die es exotisch mögen:<br />
Froschschenkel mit Butter-Chili-Zitronengras-Dip.Esist<br />
alles zu haben.<br />
Eines der Erfolgsgeheimnisse von<br />
Mr. Hai ist wohl, dass sich auf seine<br />
AUFGETISCHT<br />
Tina Hüttl<br />
warimMr. Hai &Friends.<br />
Läden jeder einigen kann, weil jeder<br />
auf der Karteetwas findet. Mr.Hai ist<br />
sozusagen das Multiplex unter den<br />
Restaurants. Und wie immer, wenn<br />
die Auswahl so groß ist, verliere ich<br />
die Lust. Aber ich meide auch Multiplex-Kinos<br />
und schlafe stattdessen<br />
lieber bei einem französischen Arthouse-Film<br />
ein.<br />
Diesmal aber kommt die Lust<br />
wieder, als meine Vorspeise vor mir<br />
steht. Im Mr. Hai geht alles sehr<br />
schnell, ohne lieblos oder schlampig<br />
zu wirken. Der Service und die Küche,die<br />
hinter Glas einsehbar ist, arbeiten<br />
effizient. Meine vietnamesischen<br />
Sommerrollen, obwohl mit<br />
6,50 Euro für zwei<br />
Stück eher teuer,<br />
sind nicht uninteressant.<br />
Die Garnele<br />
in der weichen, mit<br />
Kräutern und Salat<br />
gefüllten Reispapierrolle<br />
wurde in<br />
Kantstr.<br />
Savignyplatz<br />
Bleibtreustr.<br />
Tempurateig frittiert.<br />
Das ist ein<br />
schöner Kontrast.<br />
Überdurchschnittlich<br />
im Vergleich<br />
zum Vietnamesen<br />
um die Ecke<br />
ist auch, dass dazu ein eigener Dip<br />
kreiert wurde: eine Minz-Gurken-<br />
Soße, die sehr gut passt. Auch mit<br />
meinem Wokgemüse mit knuspriger<br />
Ente und der Mr.-Hai-Spezial-Soße<br />
verhält es sich wie bei einem guten<br />
Blockbuster: Die Zutaten sind bekannt,<br />
wurden aber leicht variiert<br />
und gut zusammengemischt.<br />
So eine Alltagsgastronomie funktioniert.<br />
Man kann immer wieder<br />
hingehen, wird zwar nicht überrascht,<br />
aber –und das ist entscheidend<br />
–auch nicht enttäuscht. Es ist<br />
keine mutige Küche, aber das interessiertMr.<br />
Haioffenbar nicht. Genau<br />
kann ich das nicht sagen, auf meine<br />
Mails hat er leider bisher nicht reagiert.<br />
Mr.Hai &Friends, Savignyplatz 1, Charlottenburg,<br />
geöffnettäglich 12–24 Uhr,Tel. 37 59 12 00.<br />
Vorspeisen undSalate kosten hier 4,50–8,70<br />
Euro,Suppen 10–13,80 Euro,Gerichte<br />
9,90–17,90 Euro.<br />
Knesebeckstr.<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Uhlandstr.<br />
Mr.Hai &Friends<br />
50 m<br />
BLZ/HECHER<br />
Mr.Hai &Friends ist das Multiplex unter<br />
den Asia-Restaurants: 180 Sachen auf der<br />
Karte, schnell, aber nicht lieblos, wenig<br />
überraschend, aber nie enttäuschend<br />
Familienausflug<br />
Kleine Hani<br />
ganz groß<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Schon auf den ersten Seiten muss<br />
man lachen und weinen. Zu komisch<br />
die Vorstellung, wie Hani mit<br />
einem Tomatenmesser vorder Sparkassen-Angestellten<br />
steht und, zunächst<br />
zu leise („kratzig, wie ein kleiner<br />
Rabe“), dann lauter, ruft: „Überfall.“<br />
Und erst das Gesicht der Frau<br />
hinter dem Tresen: „Sie lächelt immer<br />
noch. Kapiert esnicht.“ Doch<br />
ganz nebenbei erzählt Hani, wie sie<br />
jeden Morgen mit diesem Messer die<br />
Tomate für ihren kleinen Bruder<br />
Lautes Lachen vertreibt die Kindertränen bei einer Buchlesung.<br />
ISTOCKPHOTO<br />
Moma schneidet und die Stücke auf<br />
dem Teller wie eine Blume anrichtet.<br />
So hat es auch ihre Mutter gemacht.<br />
Bevor sie ins Gefängnis kam. Seit sie<br />
weg ist, isst Moma keine Tomaten<br />
mehr.Und Hani beschließt, der Mutter<br />
zu helfen. Undsoviel sei verraten:<br />
Im Laufe der Handlung von Benjamin<br />
Tientis preisgekröntem Roman<br />
„Salon Salami“ hat die 12-Jährige<br />
bessereIdeen, als mit einem kleinen<br />
Messer und kleiner Stimme eine<br />
Bank zu überfallen. Und sie findet<br />
viel heraus über die ihre Familie, ihren<br />
Vater, den Friseur, über Onkel<br />
Ibo, dem der Salon gehört, der aber<br />
ein Gauner ist, über ihre Mutter –<br />
und über Zusammengehörigkeit,<br />
Anderssein, Liebe und das Leben.<br />
6. Alt-TreptowerBaumscheibenfest,<br />
Kinderbuchladen Libelle, Karl-Kunger-Str.63,<br />
Sa, Benjamin Tienti liestaus „Salon Salami“um<br />
18 Uhr,ab10Jahren. Für dasjüngere Publikum<br />
gibt es um 15 Uhr und um 16.30Uhr weitere Lesungen,Eintritt<br />
frei, www.libelle-kinderland.de
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Schönes Wochenende<br />
WEINKUNDE<br />
FUNDSTÜCKE<br />
von MaikeSchultz<br />
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VonRomana Echensperger<br />
MAIKE SCHULTZ<br />
IMAGO/SEELIGER<br />
Bio mit<br />
Hindernissen<br />
Die meisten biologisch bewirtschaften Rebflächen in<br />
Deutschland befinden sich in den Regionen Rheinhessen<br />
und Pfalz. Dafür gibt es verschiedene Gründe.Diese Regionen<br />
liegen im Regenschatten vonMittelgebirgen und dieWinzer haben<br />
daher weniger mit Pilz-Krankheiten zu kämpfen als in anderen<br />
Landstrichen, biologischer Anbau mit weniger effizienten<br />
Spritzmitteln ist dortalso nicht so riskant. Außerdem gibt es<br />
kaum Steillagen. So kann man bequem mit dem Traktor durch<br />
die Anlagen fahren, die Unterstockpflege kann maschinell organisiertwerden<br />
und muss nicht aufwendig vonHand erfolgen.<br />
An der Ahr hingegen ist es eine Herausforderung, Bioweine<br />
anzubauen. Dortwirdein Winzer mit vier Hektar Anbaufläche<br />
schon zu den Großen gezählt. DerBesitz verteilt sich oft auf<br />
kleine Parzellen in Steillage.Wirddann aus dem Helikopter<br />
heraus gespritzt, können diese Winzer ihreReben kaum biologisch<br />
bewirtschaften.<br />
Winzer an der Ahr,die es wagen, biologisch zu arbeiten,<br />
verdienen also besonderen Respekt. DieMaibachfarm, die in<br />
einem schönen Seitental unweit des Klosters Kalvarienberg<br />
liegt, gehörtdazu. Gegründet zur Jahrtausendwende,gehören<br />
heute ganze9,5 Hektar Weinberge zum Betrieb.Seit fünf Jahrenist<br />
der junge Alexander Weber für den Weinkeller verantwortlich.Voller<br />
Energie und Ehrgeiz hat er das Heft in die Hand<br />
genommen und die Qualität der Weine enormverbessert.<br />
Bekannt ist die Ahr für ihreextravaganten Spätburgunder,<br />
die auf Schieferböden wachsen. Aufgrund des längeren Ausbaus<br />
bei Rotwein steht jetzt der Jahrgang 2016 im Fokus.Der<br />
hat dem Biobetrieb besonders in die Hände gespielt: „Fast<br />
schon langweilig“, beschreibt Alexander Weber diese Lese.<br />
Fast fünf Wochen besten und trockenen Herbstwetters hatten<br />
die Trauben optimal und ohne Fäulnis ausreifen lassen. „Wir<br />
konnten ernten, als die Trauben am besten waren, und mussten<br />
keine Kompromisse wegen des Wetters machen.“<br />
In so einem Jahr sind nicht nur die Spitzenweine aus den<br />
besten Lagen empfehlenswert, sondernauchder einfache<br />
Spätburgunder.Mit einer saftig-rubinroten Farbe läuft dieser<br />
ins Glas.Das Bukett verströmt intensiveAromen vonperfekt<br />
ausgereiften roten Beerenfrüchten und Kirschen. Hinzukommt<br />
die für die Ahr so typische rauchige Würze,die auf den<br />
Einfluss der Schieferböden zurückzuführen ist. DerWein ist<br />
trocken, verfügtüber ein geschliffenes und feines Tanningerüst<br />
und zeigt im Nachhall noch einmal viel saftigen Extrakt. Es<br />
ist ein mittelkräftiger Spätburgunder,der die Eigenheiten der<br />
Ahr zeigt und mit seinen intensiven Fruchtaromen besonders<br />
süffig ausfällt. Unddas GanzeinBioqualität.<br />
2016Spätburgunder, WeingutMaibachfarm, Ahr,9,50 Euro,<br />
www.maibachfarm.de<br />
Kaffee<br />
Ein Espresso wie<br />
flüssige Schokolade<br />
Die Markthalle Neun steht an diesemWochenende ganz im<br />
Zeichen der gerösteten Bohne: Beim „Coffee Festival“<br />
präsentieren sich Berlins spannendste Kaffeeläden. Einer davon<br />
kommt ausgerechnet aus dem eher für Grünen Teebekannten<br />
Japan: 2013 gründete Kenneth Shoji„Arabica Coffee“.<br />
Was mit einer Kaffeeplantage im hawaiianischen Kona begann,<br />
ist heute ein international erfolgreiches Franchise-Unternehmen<br />
mit 19 Filialen, vor allem in Asien. Der erste europäische<br />
Ableger der Kette hat nun in einem Kreuzberger Hinterhof<br />
eröffnet. Der 150 Quadratmeter große Laden ist zugleich<br />
Flagship-Store für Espressobohnen (schmecken<br />
gemahlen und aufgebrüht wie flüssige Schokolade!) und Café,<br />
in der gläsernen Küche werden Leckereien wie Wassermelonensalat<br />
(6,50 Euro) oder warmes Bananenbrot mit Rhabarber-Kompott<br />
und Crème fraîche (4,50 Euro)zubereitet.<br />
ArabicaCoffee Reichenberger Str.36, Kreuzberg,Mo–Fr 8–18, Sa–So 10–16Uhr<br />
Berlin Coffee Festival Sa 9–22, So &Mo11–18 Uhr, www.berlincoffeefestival.de<br />
Kunst<br />
Offene Ateliers in den<br />
Gerichtshöfen Wedding<br />
Andiesem Wochenende öffnen 25 Kunstschaffende ihre<br />
Ateliers und Werkstätten in den Gerichtshöfen Wedding<br />
für die Öffentlichkeit. Außerdem zeigen 20 Künstlerinnen und<br />
Künstler,die ihreAteliers an anderen Orten haben, ihreArbeiten<br />
in einer Ausstellung auf der „Gast-Etage“. Zu entdecken<br />
gibt es aktuelle Arbeiten aus den unterschiedlichsten künstlerischen<br />
Bereichen wie Malerei, Zeichnung, Illustration, Fotografie,<br />
Druckgrafik, Installation, Skulptur, Bildhauerei,<br />
Schmuckdesign und Keramik. Am besten schließt man sich einer<br />
der kostenlosen geführten Touren an: Dieeinstündigen Erkundungsrundgänge<br />
starten am zentralen Info-Stand im mittleren<br />
Hof. Dort gibt es auch einen Übersichtsplan und Material<br />
zu den Ateliers,Speisen und Getränke vonregionalen Anbieternsowie<br />
beschirmte Sitzgelegenheiten.<br />
Nacht&Tag Sa 16–24 Uhr,So13–18 Uhr, GerichtshöfeWedding,Zugang über Gerichtstr.12/13<br />
oder Zugang Wiesenstr.62, Mitte, Eintritt frei<br />
KUNST IN DEN GERICHTSHÖFEN<br />
Flohmarkt<br />
Trödeln unter<br />
Nachbarn<br />
Das Motto des Netzwerkes „Polly & Bob“ lautet: „Neue<br />
Nachbarschaft in einer digitalen Welt“. „Gelegenheiten<br />
zur Begegnung im realen Leben“ will Volker Siems bieten, der<br />
die Plattform gegründet hat. In Berlin oft anonym nebeneinander<br />
lebende Nachbarn können sich bei den Aktionen von<br />
„Polly &Bob“ in einem gemütlichen Rahmen kennenlernen.<br />
So hat Siems die Wohnzimmer-Konzertreihe „Singing Wohnzimmers“<br />
ins Leben gerufen –und den „Sonntag der Hinterhofflohmärkte“,<br />
der einen Gegenentwurf zukommerziellen<br />
Flohmärkten bieten soll. ProHinterhof wirdlediglich eine Teilnahmegebühr<br />
von fünf Euro fällig, mit denen „Polly &Bob“<br />
Werbeplakate druckt und für Kundschaft sorgt. Diesen Sonntag<br />
ist es soweit, über 100 Häuser machen mit. Vorallem in<br />
Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln, aber auch in Weißensee<br />
und Lichtenbergwirdder Hofzum Trödelparadies.<br />
Polly &Bob Hinterhofflohmarkt,So, 12.30–17 Uhr,Eintritt frei, eine Liste allerteilnehmenden<br />
Adressen mit Karte gibt es unterhttp://polly.sternenlaub.de<br />
Bar<br />
500 Weine<br />
aus aller Welt<br />
Wenn diese beiden einen gemeinsamen Laden aufmachen,<br />
kann der eigentlich nur gut werden: Johannes<br />
Schellhorn ist ein ehemaliger Sommelier aus dem Gourmet-<br />
Restaurant Nobelhart &Schmutzig, Willi Schlögl ist Mitbegründer<br />
der beliebten österreichischen Cordobar.Zusammen<br />
mit den Gastronomen Stephan Landwehr und Moritz Estermann<br />
sowie dem Autor Thomas Hüetlin sind sie frisch gebackene<br />
Betreiber der „Freundschaft“ –einer Bar direkt neben<br />
der Humboldt-Bibliothek. Herzstück ist ein großer, runder<br />
Tresen mit 30 Sitzplätzen, rund 500 internationale Weine stehen<br />
zur Auswahl. „Die Freundschaft steht für Gutes ohne<br />
Schnickschnack “, sagt Schellhorn.„UnsereWeinkarte hat kein<br />
Dogma, Herkunft und Winzer stehen im Vordergrund.“ Und<br />
Schlögl ergänzt: „Es gibt auch Kleinigkeiten zu essen, damit<br />
man nicht so schnell betrunken wird.“ Na dann: Prost!<br />
Freundschaft Mittelstr. 1, Mitte, Di–Sa ab 17 Uhr<br />
PROMO<br />
WOHIN AM WOCHENENDE<br />
Im<br />
weiten<br />
Rund<br />
Der Flughafen Tempelhof<br />
lädt zum<br />
großen Sommerfest<br />
VonIda Luise Krenzlin<br />
Esgibt Orte in Berlin, die emotional<br />
sehr besetzt sind. Der imOktober<br />
2008 stillgelegte Flughafen<br />
Tempelhof gehörtdazu. Während der<br />
Berlin-Blockade war der Flughafen<br />
die Lebensader des vonjeglicher Versorgung<br />
abgeschnittenen Westteils<br />
der Stadt. Dievon amerikanischen Alliierten<br />
initiierte Luftbrücke ist fest<br />
verankertimGedächtnis der <strong>Berliner</strong>.<br />
Am Sonnabend können die historischen<br />
Orte besucht werden, denn der<br />
ehemalige Flughafen öffnet die Türen<br />
und feiertein großes Sommerfest.<br />
Besucher können an Führungen<br />
teilnehmen, die zu versteckten, geheimen<br />
und sonst verschlossenen<br />
Räumen führen. DerKalte Krieg wird<br />
im Depot des Alliierten-Museums<br />
wieder lebendig. Hier sind Fahrzeuge,Flugzeuge<br />
und Hubschrauber<br />
ausgestellt. VonJuni 1948 bis Ende<br />
September 1949 wurde West-Berlin<br />
über den Luftweg versorgt. Im 3-Minutentakt<br />
flogen Frachtmaschinen<br />
Im Jahr 1923 wurde der Linienverkehr am Flughafen Tempelhof aufgenommen.<br />
IMAGO<br />
aus den westlichen Besatzungszonen,<br />
von den <strong>Berliner</strong>n liebevoll Rosinenbomber<br />
genannt, den Flughafen<br />
Tempelhof an. Eine logistische<br />
Meisterleistung für die Fluglotsen in<br />
Tempelhof, denn in den drei Luftkorridoren,<br />
zwei für die Hinflüge, einer<br />
für die Rückflüge, wurde auf fünf<br />
Ebenen geflogen. Im Höhenabstand<br />
von nur 500 Fuß landeten und starteten<br />
die Flugzeuge dicht getaktet<br />
und brachten täglich um die 4000<br />
Tonnen Hilfsgüter, inder Spitze sogar<br />
über 7000 Tonnen an Lebensmitteln,<br />
Steinkohle und Medikamenten<br />
nach Berlin.<br />
Von1945 bis 1993 wurde der Flughafen<br />
Tempelhof von der US Air<br />
Force genutzt. Die amerikanischen<br />
Soldaten sollten auch ihre Freizeit<br />
auf dem Flughafengelände verbringen.<br />
So gibt es in dem riesigen Flughafengebäude<br />
mehrere Turnhallen,<br />
eine legendäre Basketballhalle, Restaurants<br />
und Bars. Das ehemalige<br />
Offiziers-Hotel mit Kellerbar und Casino<br />
versetzt Besucher am Sonnabend<br />
in die Zeit, als der amerikanische<br />
Lifestyle in die Stadt kam. Besichtigen<br />
kann man auch die Luftschutzräume,indenen<br />
während des<br />
Krieges Tempelhofer und Kreuzberger<br />
Schutz suchten. Die Wandgemälde<br />
nach Motiven von Wilhelm<br />
Buschsinderhalten geblieben.<br />
Gebaut wurde der Flughafen als<br />
Teil der Germania-Planungen zwischen<br />
1936 und 1941 nach Plänen<br />
vonErnst Sagebiel. Aufdem Gelände<br />
des Flughafens befand sich das Columbia-Haus,<br />
seit 1933 als Gestapo-<br />
Gefängnis und bis zum Baudes Flughafens<br />
auch als Konzentrationslager<br />
KZ Columbia weitergeführt. Zu den<br />
prominenten Häftlingen gehörtender<br />
Rabbiner Leo Baeck,Werner Seelenbinder,<br />
Ernst Thälmann und<br />
Erich Honecker. Ein Mahnmal erinnert<br />
andie wechselvolle Geschichte<br />
des monumentalen Flughafens.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 21 *<br />
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Schönes Wochenende<br />
STADT, LAND, MENSCH<br />
Jeden<br />
Tag<br />
Keulen<br />
KOCHSTUNDE<br />
Rezept der Woche<br />
Birnensalat<br />
Die <strong>Berliner</strong> Jongleure<br />
Pat Fabio und Gordon Leif<br />
reisen mit ihrer<br />
Varieté-Darbietung seit<br />
21 Jahren durch die<br />
ganze Welt. Die neue<br />
Show „Staunen“ im<br />
Wintergarten wird für<br />
sie zum Heimspiel<br />
VonFlorian Thalmann<br />
IMAGO/WALDEMAR BOEGEL<br />
Gordon Leif und PatFabio jonglierten in unzähligen Theaternund räumten viele Preise ab.<br />
Wenn PatFabio (52) und Gordon<br />
Leif (50) auf die Bühne kommen,<br />
wirkt das,was sie tun, zunächst<br />
wie eine normale Varieté-Darbietung.<br />
DieMänner tragen schicke Anzüge,die<br />
Musik setzt ein –und Fabio<br />
und Leif beginnen, sich drei weiße<br />
Jonglierkeulen hin- und herzuwerfen,<br />
routiniert, gleichmäßig. Doch<br />
dann fängt einer der beiden an, sein<br />
Sakko zu öffnen –und die Handlung<br />
auf der Bühne kippt. Knapp zehn Minuten<br />
geht die Darbietung, keine der<br />
Keulen berührt jemals den Boden.<br />
Und das, obwohl sich die Männer<br />
beim Jonglieren bis auf die Unterhosen<br />
entkleiden, sich ihre Kleidungsstücke<br />
zuwerfen und sich wieder anziehen,<br />
bis am Ende jeder das Outfit<br />
des jeweils anderen trägt. All das passiertmit<br />
einer Leichtigkeit, als hätten<br />
die beiden nie etwas anderes getan.<br />
Tatsächlich haben sie das auch<br />
nicht –inder Musik würde man sie<br />
wohl ein „One-Hit-Wonder“ nennen.<br />
Denn die beiden zeigen genau<br />
diese Darbietung seit 21 Jahren. Derzeit<br />
sind sie damit in der neuen Show<br />
„Staunen: Circus of Stars“ im <strong>Berliner</strong><br />
Varieté Wintergarten zu Gast. In<br />
den vergangenen beiden Jahrzehnten<br />
reisten sie mit der Nummer um<br />
die Welt, spielten in unzähligen<br />
Theatern, räumten Preise ab.„Es ist<br />
verrückt, dass wir mit den immer<br />
gleichen zehn Minuten unseren Lebensunterhalt<br />
bestreiten“, sagt Gordon<br />
Leif. „Aber es wird trotzdem<br />
überhaupt nicht langweilig, denn es<br />
passieren bei den Auftritten ständig<br />
neue Dinge.“ Regelmäßig muss der<br />
Schneider beispielsweise Kleidungsstücke<br />
reparieren, die bei den Vorstellungen<br />
leiden. „Vom abgerissenen<br />
Ärmel bis zum Schuh im Gesicht<br />
war bisher alles dabei.“<br />
Die<strong>Berliner</strong> lernten einander 1983<br />
auf der Staatlichen Fachschule für Artistik<br />
in Ost-Berlin kennen. Beide jonglierten<br />
schon dort, „denn die Kaderschmiede<br />
der DDR gab die Spezialisierung<br />
vor“, sagt Leif. Nach der Ausbildung<br />
ging Pat Fabio zuerst nach<br />
Russland, sein Kollege absolvierte<br />
eine Ausbildung zum Tänzer. 1997<br />
trafen sie sich am Metropol-Theater<br />
in der Friedrichstraße wieder. „Wir<br />
hatten an der Artistenschule beide<br />
jongliert, erinnerten uns daran –und<br />
beschlossen, die Darbietung zu entwickeln“,<br />
sagt Leif. Die Idee fürs Anund<br />
Ausziehen kam aus einem Film,<br />
in dem ein Clown diesen außergewöhnlichen<br />
Stunt wagte.Wie bei anderen<br />
Jonglage-Darbietungen war<br />
der Einstieg in die Kunst aber nicht<br />
der leichteste –gut, dass die beiden<br />
das grundsätzliche Können bereits<br />
hatten. „Wir haben einfach losgelegt.<br />
Natürlich hat beim Proben trotzdem<br />
nicht alles gleich funktioniert“, sagt<br />
Fabio.Jeden Tagübten sie,warfen die<br />
Keulen ohne Pause,gingen zwischen-<br />
Der Wintergarten in der Potsdamer Straße bietet Platz für 500 Gäste.<br />
IMAGO<br />
MAGNUS WINTER<br />
durch noch ins Fitnessstudio. Leif:<br />
„Ein Jahr haben wir gebraucht, um<br />
die Darbietung stabil aufführen zu<br />
können.“ Auf die Nerven gingen sie<br />
sich nicht –beide lächeln. „Wenn die<br />
Chemie nicht von Anfang an gestimmt<br />
hätte, hätten wir es nicht so<br />
lange ausgehalten. Und dann wären<br />
wir nicht hier“, sagt Fabio.Und wenn<br />
doch mal eine Keule auf den Boden<br />
fällt?„Dann zeigen wir auf den jeweils<br />
anderen“, sagt er und lacht.<br />
Die harte Arbeit lohnte sich –inzwischen<br />
standen die beiden unter<br />
anderem in Kanada, Hongkong und<br />
Japan auf der Bühne. Das Engagement<br />
im Wintergarten ist für die beiden<br />
nun ein echtes Heimspiel. „Wir<br />
freuen uns, wieder hier zu sein –eigentlich<br />
leben wir ja hier, waren in<br />
den letzten 20 Jahren aber nur selten<br />
in der Stadt“, sagt Leif. Biszum 3. Januar<br />
sind sie nun im Varieté gebucht<br />
–mit ihrer legendären Darbietung.<br />
Staunen–Circus of Stars, Sa 20 Uhr,So18Uhr<br />
im Wintergarten Varieté, Potsdamer Straße 96,<br />
www.wintergarten-berlin.de<br />
Zehn Jahreist es jetzt her,dass Chi CaoHanh und ihr Bruder<br />
Nam Cao Hoai das Dudu in der Torstraße in Mitte aufgemacht<br />
haben. Damals gab es in der Gegend noch das St.Oberholz,<br />
sonst aber nicht viel. Undsie waren die Ersten, die in Berlin<br />
das Experiment wagten, verschiedene asiatische Küchen<br />
zu kombinieren, und zwar nicht nur miteinander, sondern<br />
auch mit Elementen aus Lateinamerika: Sushi trifft auf Pho-<br />
Suppe trifft auf Guacamole und Ceviche. Die beiden Geschwister,<br />
die Ende der 80er-Jahre mit ihrer Mutter aus Vietnam<br />
nach Ost-Berlin kamen, geben zum Jubiläum ihrebesten<br />
Rezepte als Buch heraus: „Dudu Kitchen“ (Brandstätter,<br />
35 Euro)erscheint am 3. September,und es geht darin weniger<br />
darum, warum Weltstars wie George Clooney immer wieder<br />
im Dudu vorbeischauen, sondern vor allem um die Philosophie<br />
vonChi CaoHanh und NamCao Hoai und ihrer Familie,<br />
zu der das Dudu-Team geworden ist. Vor den Rezepten<br />
braucht man übrigens keine Angst zu haben. Viele darunter<br />
sind ganz einfach –wie dieser Birnensalat. (alm.)<br />
Zutaten<br />
3Nashi-Birnen,<br />
alternativ feste Birnen<br />
1unbehandelte Zitrone<br />
3ELSesamöl<br />
1ELbrauner Zucker<br />
Salz<br />
Wildkräuter zum Bestreuen, z. B. Vogelmiere<br />
gerösteter Sesam zum Bestreuen<br />
Zubereitung<br />
Die Nashi entkernen und auf einem Gemüsehobel in hauchdünne<br />
Scheiben hobeln. Sofortetwas Zitronenschale darüberreiben<br />
und den Saft der Zitrone über die Nashi pressen. Das<br />
Sesamöl und den Zucker dazugeben, vorsichtig mischen und<br />
mit Salz abschmecken.<br />
Den Salat in Schälchen anrichten und mit ein paar Wildkräuternund<br />
geröstetem Sesam bestreut servieren.<br />
Zum Tag der offenen Tür finden<br />
Zeitzeugen-Gespräche zur Luftbrücke<br />
statt. Es geht aber auch um die<br />
Zukunft eines geschichtsträchtigen<br />
Ortes, denn Tempelhof war immer<br />
mehr als ein Flughafen. Tempelhof<br />
war ein Symbol für Hoffnung und<br />
Freiheit, eng verbunden mit der Geschichte<br />
der Stadt. Im Hangar 5diskutieren<br />
Kreative, Politiker und Wissenschaftler<br />
über die Zukunft des<br />
Flughafengebäudes.<br />
Neben Führungen und Gesprächen<br />
zur Geschichte und Zukunft<br />
des Flughafens findet auf dem Vorfeld<br />
den ganzen Tagüber ein großes<br />
Sommerfest statt. Mieter und Nachbarn,<br />
die um und auf dem Flughafengelände<br />
ihre Räume haben, stellen<br />
sich vor. Mit dabei sind auch die<br />
<strong>Berliner</strong> Polizei, die Tanzschule<br />
Traumtänzer und der benachbarte<br />
SilverWings Club, indem während<br />
der Luftbrücke Johnny Cash für die<br />
amerikanischen Soldaten auftrat.<br />
TIPPS<br />
Flughafen Tempelhof, Sommerfest und<br />
Tagder offenen Tür,Saab12Uhr.<br />
Zu den Führungen müssen Sie sich vor<br />
Ortanmelden. Die Führungen sind kostenfrei,<br />
auch das Sommerfest kostet keinen<br />
Eintritt.<br />
https://www.thf-berlin.de/sommerfest/<br />
Das Flughafengelände ist sehr gut mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen:<br />
U-Bahnlinie 6 mit den Haltestellen Platz<br />
der Luftbrückeund Paradestraße.<br />
S-Bahnlinien 41 und 42 mit der Haltestelle<br />
Tempelhof (Ringbahn).<br />
Auch das Dach des Flughafengebäudes darf betreten werden. BERLINER ZEIUTUNG/WÄCHTER (2)<br />
Noch ist wenig los in der Abflughalle. Das wird sich am Sonnabend sicherlich ändern.
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Berlin bewegt sich<br />
Zug um Zug<br />
Exklusives Vergnügen für zehn Euro:<br />
Im Ruderkahn über die Spree<br />
VonFrederik Bombosch<br />
Eintauchen, ziehen, wiederholen und die Seele baumeln lassen. Frederik Bombosch rudertamliebsten allein auf der Spree und freut sich nach Stunden auf dem Wasser auf ein kühles Pils im Bootshaus.<br />
BERND FRIEDEL<br />
Als ich ein Kind war, inden<br />
80er-Jahren, fuhren meine<br />
Elternmit meinen Brüdern<br />
und mir fast jeden Sommer<br />
mit uns auf eine Insel vor der<br />
finnischen Küste. Die Dinge geschahen<br />
dort allgemein sehr langsam –<br />
die Menschen sprachen nicht<br />
schnell, sie machten keine hektischen<br />
Bewegungen, sie gaben den<br />
Dingen die Zeit, die sie brauchten.<br />
Nur eines konnte nicht schnell genug<br />
sein: die Boote.Selbst ältereHerren<br />
schraubten Außenborder von<br />
der Größe eines Kühlschranks an<br />
ihre ultraleichten Aluboote und<br />
hüpften darin in halsbrecherischem<br />
Tempo über die Wellen.<br />
Und dann gab es eine alte Frau.<br />
Man sah sie von weitem am Horizont,<br />
in Zeitlupe näherte sie sich.<br />
Sie war weit über 70, lebte alleine<br />
auf einer einsamen Insel weit draußen<br />
und kam einmal in der Woche<br />
zum Einkaufen ins Dorf –mit dem<br />
Ruderboot. Für sie war das keine<br />
Marotte und kein Versuch der Entschleunigung.<br />
Für sie war das eine<br />
ganz normale Art der Fortbewegungs.<br />
Angestarrt wurde sie trotzdem<br />
von den Motorbootmännern.<br />
Die Ruderin schien sie zu verhöhnen<br />
mit ihrer Langsamkeit und Zähigkeit.<br />
Der Sand knirscht unter den Rädern<br />
meines Fahrrads. Esist Sommer,<br />
esist Feierabend. Der Treptower<br />
Park riecht an diesen trockenheißen<br />
Tagen ein bisschen nach<br />
Heu.Vonder Spreeweht schon etwas<br />
fauliger Geruch herüber, wenn man<br />
ehrlich ist. Aber selbst wenn die Algen<br />
stellenweise dicke Schlieren ziehen,<br />
glitzert das Wasser doch in der<br />
Sonne.Mein Ziel ist der Bootsverleih<br />
an der Abteibrücke. Aber eigentlich<br />
liegt mein Ziel dahinter. Ich will ins<br />
Boot, aufs Wasser und dann möglichst<br />
schnell den Fluss hinauf. Zug<br />
um Zugraus aus der Stadt.<br />
Rudern lässt sich mit erheblichem<br />
Aufwand an Zeit und Material<br />
betreiben. Werineinen Club eintritt,<br />
braucht sich an den Wochenenden<br />
nicht mehr viel vorzunehmen, dann<br />
ist Training, im Sommer wie im Winter<br />
–bis das Eis kommt. Und selbst<br />
die kurze Tour nach Feierabend ist<br />
verbunden mit der langen Anfahrtin<br />
den jeweiligen Außenbezirk. Mein<br />
Ding ist das nicht. Ich will kein Korsett<br />
aus Trainingszeiten und Regatten,<br />
ich will nicht stundenlang auf<br />
den Rücken meines Hintermanns<br />
starren. Ich will auch kein Trikot tragen.<br />
Undich brauche kein Hochleistungssportgerät,<br />
um mir Bewegung<br />
zu verschaffen.<br />
Bodenständiges Fitnessmenü<br />
Es sind ganz gewöhnliche Ruderkähne,die<br />
man gegenüber der Insel<br />
der Jugend bekommt. Die meisten<br />
Besucher interessieren sich nicht<br />
für sie –zuschwer, zuanstrengend,<br />
zu wenig Spaß; außerdem gibt es ja<br />
Tretboote. Für mich sind sie ein<br />
ganz normales Sportgerät –sonormal<br />
wie die Rudertrainer, die in jedem<br />
Fitnessstudio stehen. Sich auf<br />
ihnen abzumühen, ist gut für den<br />
Rücken und für die Kondition, das<br />
Im <strong>Berliner</strong> Osten ist Renta-boat<br />
an der Abteibrückeim<br />
TreptowerPark der zentralste<br />
Bootsverleih. Pro Stunde<br />
kostet der Ruderkahn 10<br />
Euro, es gibt günstigere<br />
Mehrfachkarten. Entlang der<br />
Spree gibt es zwar etliche<br />
weitere Bootsverleihe, doch<br />
nicht alle haben Ruderboote.<br />
Zwei zuverlässige<br />
Adressen: der Bootsverleih<br />
„Oase“ in Köpenick und der<br />
Spreepoint-Boostsverleih<br />
am Wassersportzentrum<br />
Friedrichshagen.<br />
weiß jeder. Aber wie soll der Körper<br />
Endorphine produzieren in einem<br />
geschlossenen Raum mit abgestandener<br />
Luft? Und gibt es frustrierendere<br />
Erfahrungen, als sich zu bewegen,<br />
ohne von der Stelle zu kommen?<br />
Am Bootsverleih kennen sie mich<br />
inzwischen. Den„Rudermann“ nennen<br />
sie mich, und vielleicht halten<br />
sie mich für ein bisschen sonderbar.<br />
Alleine rudern, mehrmals in der Woche?<br />
AndereKunden wie mich haben<br />
sie jedenfalls nicht, sagen sie. Aber<br />
nach Jahren als Stammkunde gehöre<br />
ich inzwischen wohl ein bisschen<br />
BOOTSVERLEIHE<br />
Im Westen ist die Spree eng<br />
und viel befahren. Werrudernmöchte,<br />
muss auf die<br />
Havelausweichen. Unter anderem<br />
bietet der Bootsverleih<br />
an der Tegeler Greenwichpromenade<br />
Ruderboote<br />
an. Auch das Wassersportcenter<br />
am Wannsee verleiht<br />
welche, allerdings zahlt man<br />
einen Zuschlag für die Lage:<br />
Am Wochenende beträgt der<br />
Preis 15 Euro pro Stunde.<br />
Nur 8Euro zahlt man dagegenbeim<br />
Bootsverleih im<br />
Spandauer Altstadthafen.<br />
Auch auf den Seen kann<br />
man sich in die Riemen legen.<br />
Wersportliche Ambitionen<br />
hat, muss auf dem Weißen<br />
See oder auf dem Plötzensee<br />
allerdings etliche<br />
Runden drehen. Aufdem<br />
Neuen See im Tiergarten verbietet<br />
sich übertriebener<br />
Ehrgeiz vonselbst, dafür ist<br />
er viel zu romantisch. Boote<br />
vermietet dortdas Café. Etwas<br />
mehr Auslauf bietet der<br />
Schlachtensee, wo sich der<br />
Bootsverleih in der Nähe des<br />
S-Bahnhofs befindet.<br />
dazu. Undich mag den Bootsverleih.<br />
Es gibt dort Kalten Hund und <strong>Berliner</strong><br />
Pilsener aus dem Plastikbecher.<br />
Die Küche macht keine Experimente,<br />
sie macht Grillwurst. Oder<br />
Nackensteak, ganz nach Geschmack.<br />
Hier gibt es das vielleicht<br />
bodenständigste Fitnessmenü Berlins.<br />
Aber um Essen und Trinken geht<br />
es auf den vorherigen Seiten, auf dieser<br />
geht es um die Bewegung. Sie ist<br />
beim Rudernsehr gleichmäßig, Hast<br />
ist gar nicht möglich. Eintauchen,<br />
ziehen, wiederholen. Man glaubt es<br />
nicht, wenn man es sieht, aber auch<br />
die Beine sind beteiligt. Zumindest<br />
wenn das Boot eine Fußstütze am<br />
Boden hat, kommt ein wesentlicher<br />
Teil der Kraft aus ihrer Muskulatur.<br />
Manmerkt es,wenn man nach einer<br />
oder zwei Stunden wieder an Land<br />
geht und der Gang ein bisschen<br />
schwankend ist –soals hätte man<br />
Wochen auf hoher Seeverbracht. Die<br />
Rumpfmuskulatur wirdebenfalls gefordert.<br />
Richtig unbeteiligt ist eigentlich<br />
nur das Hirn.Das hat Pause,der Körper<br />
bewegt sich von selbst. Zeit, die<br />
Umgebung wahrzunehmen. Dasgemäßigte<br />
Tempo minimiert die Risiken<br />
einer Reizüberflutung. Die Spaziergänger<br />
am Ufer sind nur unwesentlich<br />
langsamer. Manchmal höre<br />
ich auf dem Fluss Fetzen ihrer Gespräche.<br />
Meistens freue ich mich<br />
dann, dass ich gerade nichts sagen<br />
muss.<br />
Vorbei am Biberbau<br />
Miteinem Umstand muss man beim<br />
Kahnrudern klar kommen: Man ist<br />
der einzige Sportler weit und breit,<br />
vielleicht mit Ausnahme der Standup-Paddler,<br />
die seit diesem Jahr in<br />
größerer Zahl auf der Spree unterwegs<br />
sind, aufrecht und stolz und<br />
von der Gewissheit beseelt, wirklich<br />
der allerneuesten Trendsportart<br />
nachzugehen. Im Kahn rudert man<br />
demTrend hinterher,dabei sitzt man<br />
auch noch rückwärts.Auf eine Weise<br />
ähnelt diese Art der Fortbewegung<br />
jener des Pandamädchens Meng<br />
Meng. Sieentzückte mit ihrem Rückwärtslauf<br />
die Zoobesucher. Ähnlich<br />
reagieren manche Tretbootfahrer,<br />
wenn sie ein Ruderboot sehen. Aber<br />
man verbreitet ja gerne Heiterkeit.<br />
Undwir gucken ohnehin viel zu viel<br />
nach vorn im Leben und ignorieren<br />
meist, was sich uns von hinten nähert.<br />
Nach höchstens zehn Minuten<br />
Fahrt lässt man die Tretboote hinter<br />
sich. Oberhalb der Flussbiegung, am<br />
KraftwerkKlingenberg, trifft man nur<br />
noch auf einzelne Kanus, das eine<br />
oder andere Motorboot zieht vorbei.<br />
Am Lichtenberger Ufer stehen<br />
manchmal Reiher. Wer genau hinguckt,<br />
sieht, dass hier das Biberrevier<br />
beginnt. Die Liebesinsel und den<br />
Kratzbruch am Eingang der Rummelsburger<br />
Bucht haben sie schon<br />
eingenommen, den Bullenbruch am<br />
Funkhaus Nalepastraße auch. Wenige<br />
Kilometer von der Innenstadt<br />
entfernt schimmerthier ein bisschen<br />
Wildnis durch zwischen den Spundwänden<br />
und betonierten Kais.<br />
Ichkönnte weiterfahren nach Köpenick,<br />
über den Müggelsee, immer<br />
weiter in den Spreewald. Oder in die<br />
andereRichtung, zur Havel, über die<br />
Elbe bis ans Meer. Wenn man erst<br />
seinen Takt gefunden hat, spürtman<br />
die Belastung kaum noch. Aber die<br />
Freiheit hat Grenzen: BeiSonnenuntergang<br />
müssen die Boote wieder<br />
beimVerleih sein. Also wende ich am<br />
Baumschulenweg, wo die Fähre 11<br />
die Spree kreuzt. Wenn ich dann mit<br />
wackeligen Beinen wieder auf dem<br />
Steg stehe,dann ist das wie die Rückkehr<br />
von einer Reise. Dabei war ich<br />
nur kurzauf dem Wasser.<br />
Begegnungen unterwegs<br />
Tretboot<br />
Manche haben die Form eines<br />
Flamingos oder eines<br />
Schwans, andere verkleiden sich als<br />
Auto oder als Rennboot –die Formenvielfalt<br />
vonTretbooten ist schier<br />
unbegrenzt, ihr Wert als Sportgerät<br />
dagegen schon. Man strampelt sich<br />
ab, der Widerstand ändert sich<br />
kaum, die Geschwindigkeit auch<br />
nicht. Fahrradfahren ist der bessere<br />
Sport–findet aber nun mal auf dem<br />
Land statt.<br />
Es ist bemerkenswert, dass ausgerechnet<br />
in Berlin, wo sonst jeder vermeintliche<br />
Trendsport bis zum Wasserpolo<br />
seine Anhängerschaft hat,<br />
die ultimative Fusion von Tretboot<br />
und Fahrrad nicht erhältlich ist: das<br />
Wasserfahrrad. Lediglich am Scharmützelsee<br />
in Bad Saarow lassen sich<br />
die Geräte ausleihen, auf denen sich<br />
aufrecht sitzend übers Wasser radeln<br />
lässt. Noch gar nicht angekommen<br />
in der Region ist die E-Bike-Variante,<br />
der Hydrofoiler. (fred.)<br />
Kanu<br />
Kanufahren wird als Alltagssport<br />
mitunter unterschätzt. Es sieht<br />
ja auch so leicht aus –das Boot hat<br />
ein geringes Gewicht, ein Zug mit<br />
dem Paddel und schon ist es zehn<br />
Meter weiter.Tatsächlich verursacht<br />
die stete, mäßige Belastung kaum<br />
Schweißausbrüche. Trotzdem kann<br />
Paddeln ein nützliches Training für<br />
die Muskulatur des Rumpfes, der<br />
Schultern und der Arme sein. Zugleich<br />
schont es die Gelenke.Und bei<br />
keinem anderen Sport kommt man<br />
dem Wasser so nah.<br />
Wer die Spree besonders liebt,<br />
kann an der Clean-up-Regatta teilnehmen.<br />
Jeweils am ersten Dienstag<br />
im Monat gibt der Bootsverleih Ahoi<br />
Ostkreuz an der Rummelsburger<br />
Bucht seine Kanus gratis her. Bedingung:<br />
Die Paddler müssen einen<br />
Müllsack mitnehmen und unterwegs<br />
den Fluss von Abfall befreien.<br />
Nächster Termin ist der 4. September<br />
zwischen 10 und 17 Uhr. (fred.)<br />
Wasserski<br />
Man kann das Wasserskifahren<br />
eine maßlose Sportart finden.<br />
Wersich von einem Motorboot ziehen<br />
lässt, nervt alle, die lieber dem<br />
Plätschern der Wellen zuhören als<br />
dem Röhren von Verbrennungsmotoren.<br />
Wer eine Wasserskianlage<br />
nutzt, gleitet zwar leise, trägt aber<br />
dazu bei, dass riesige Masten in die<br />
Landschaft gesetzt werden und der<br />
See die Anmutung eines Umspannwerks<br />
erhält. Aber Spaß macht es<br />
halt trotzdem, wie so viele unvernünftige<br />
Dinge im Leben. Und ordentliches<br />
Muskeltraining ist es<br />
auch.<br />
Werniemanden in Freundeskreis<br />
und Familie hat, der ein Motorboot<br />
führen kann, braucht trotzdem nicht<br />
zu verzichten. Wasserskianlagen gibt<br />
es ganz zentral gelegen im Strandbad<br />
Jungfernheide und kurz hinter<br />
der Stadtgrenze inVelten, Großbeeren,<br />
Zossen sowie am Kiessee in<br />
Ruhlsdorf. (fred.)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 23 *<br />
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Lokalsport<br />
Explosive Mischung<br />
So will der TTC Eastside wieder die Nummer eins im<br />
deutschen Tischtennis werden –und international überzeugen<br />
VonMichael Jahn<br />
Zeitarbeiterin: Die Chinesin Yuting Gu rangiertauf Platz 15 der Weltrangliste. Für Eastside spielt sie ausschließlich in der Champions League.<br />
IMAGO/OSADA<br />
Soviel internationale Tischtennis-Klasse<br />
auf engstem<br />
Raum hat es selten gegeben.<br />
Als der im Mai entthronte<br />
Deutsche Meister der Frauen, der<br />
TTC Eastside, amFreitag in einem<br />
<strong>Berliner</strong> Hotel seine neu formierte<br />
Mannschaft vorstellte, wimmelte es<br />
vor Spitzenspielerinnen, die sich<br />
beinahe alle bereits in Europa viele<br />
Meriten erworben hatten. So war es<br />
nur folgerichtig, dass Alexander<br />
Teichmann, der Klubpräsident, verbal<br />
in die Offensiveging und als Saisonziel<br />
verkündete: „Unser Motto<br />
heißt: Zurück an die Spitze! Wir wollen<br />
mit diesem Team in Deutschland<br />
wieder die Meisterschaft und den<br />
Pokal gewinnen und in der Champions<br />
League nach realistischer Einschätzung<br />
mindestens das Halbfinale<br />
erreichen.“<br />
Der Stachel, im Mai nach Jahren<br />
der Dominanz den Meistertitel verloren<br />
zu haben und in der Champions<br />
League im Halbfinale gegen<br />
Bursa aus der Türkei ausgeschieden<br />
zu sein, saß tief, obwohl die Gründe<br />
dafür schlüssig waren. Schwangerschaften<br />
vonShan Xiaona, der Nummer<br />
eins,und vonKathrin Mühlbach<br />
sowie der Totalausfall der Nationalspielerin<br />
Petrissa Solja wegen „mentaler<br />
Erschöpfung“ waren nicht zu<br />
kompensieren. Der Meistertitel ging<br />
an Kolbermoor, esblieb nur der Gewinn<br />
des nationalen Pokals –zum<br />
fünften MalinSerie.<br />
„Wir haben uns deshalb als Konsequenz<br />
daraus vor allem breiter<br />
aufgestellt“, sagt Teichmann, „wir<br />
müssen und wollen variabler sein.<br />
Wenn wir –wie angestrebt –inalle<br />
Finals kommen wollen, werden unsere<br />
Aktiven rund 40 Spiele bestreiten<br />
müssen. Das ist eine sehr hohe<br />
Belastung.“<br />
Neu inder Mannschaft sind die<br />
schwedische Internationale Matilda<br />
Ekholm, 36, die seit vielen Jahren auf<br />
europäischer Bühne eine gute Rolle<br />
spielt, und die deutsche Nationalspielerin<br />
Nina Mittelham, 21. Dazu<br />
kommen die Ungarin Gina Pota, 35,<br />
die in ihreelfte Saison beim TTCEastside<br />
geht. Pota und Ekholm spielen<br />
zudem seit zwei Jahren erfolgreich als<br />
Doppel bei internationalen Turnieren.<br />
Neben der Inderin Krittwika<br />
Sinha Roy, 24, die schon imVorjahr einige<br />
Bundesligaspiele bestritt, gehört<br />
auch die erst 15-jährige Inderin Diya<br />
Parag Chitale zum Team. Teichmann<br />
bezeichnet sie als „Ausnahmetalent“<br />
und „Hoffnungsträgerin des aufstrebenden<br />
indischen Tischtennis“. Chitale,die<br />
mit Familie anreiste,hat bisher<br />
bei den 15-Jährigen weltweit eine<br />
gute Rolle gespielt.<br />
SaisonstartamSonntag<br />
Der Kontakt zu den Inderinnen kam<br />
über den ehemaligen deutschen<br />
Spitzenspieler Peter Engel zustande.<br />
Der 64Jahre alte Weltenbummler in<br />
Sachen Tischtennis trainierte einst<br />
Indiens Nationalteam, war zuvor<br />
auch als Nationalcoach in Holland<br />
und Spanien am Ball.<br />
Weiter schmettern für Eastside:<br />
Kathrin Mühlbach, 26, die im April<br />
Mutter eines Mädchens wurde, und<br />
die Silbermedaillengewinnerin von<br />
Olympia in Rio,Shan Xiaona. Die35-<br />
Jährige brachte im Juli ein Mädchen<br />
zur Welt und soll Anfang 2019 zum<br />
Team Eastside: Trainerin Irina Palina, Nina Mittelham, Matilda Ekholm, DiyaParag Chitale,<br />
Gina Pota, Krittwika Sinha Roy(v. l. n. r.)<br />
MANFRED GÖSSINGER<br />
Bundesliga: In der Saison<br />
2018/19 sind in der Ersten<br />
BundesligaamStart: TTC<br />
Berlin Eastside, TTK Anröchte,<br />
TTG Bingen/Münster-<br />
Sarmsheim, SV Böblingen,<br />
TSV 1909 Langstadt, TV Busenbach,<br />
DJK Kolbermoor<br />
(Titelverteidiger), TuSBad<br />
Driburg.Berlin bestreitet das<br />
erste Spiel am 16. September<br />
gegenBad Driburg.<br />
DAS GROßE SCHMETTERN<br />
Deutscher Pokal:An diesem<br />
Sonntag startet der Pokalverteidiger<br />
TTC Berlin Eastside<br />
in der Qualifikationsrunde<br />
des Pokalwettbewerbs in Seligenstadt<br />
nahe Offenbach.<br />
Die Gegner sind: TV Busenbach<br />
und Zweitligist Grün-<br />
Weiß Staffel. Das Final Four<br />
wird zum Heimspiel für Eastside,<br />
es findet am 6. Januar<br />
2019 in Berlin statt.<br />
Champions League: In der<br />
Champions League ist der<br />
TTC Eastside an Nummer 3<br />
gesetzt. Titelverteidiger ist<br />
das Team vonDr. Casl Zagreb<br />
aus Kroatien. Die <strong>Berliner</strong>innen<br />
treffen in der Gruppenphase<br />
auf UCAM Cartagena<br />
aus Spanien und den Königsklassen-Neuling<br />
Etival<br />
Clairefontaine aus Frankreich.<br />
(mj.)<br />
Team stoßen. Mühlbach steht dagegen<br />
schon bald zur Verfügung.<br />
Ausschließlich für die Champions<br />
League hat Eastside die Chinesin Yuting<br />
Gu, 23, gemeldet, eine Linkshänderin.<br />
Die „explosive Offensivspielerin“,<br />
so wird sie beschrieben,<br />
steht im Moment sogar auf Platz 15<br />
der Weltrangliste. Dasie auch in der<br />
chinesischen Liga aktiv ist, darf sie<br />
nicht in der Bundesliga antreten,<br />
aber international für Berlin spielen.<br />
„Sie wirddie ersten Duelle in der Königsklasse<br />
für uns bestreiten“, sagt<br />
Alexander Teichmann.<br />
Schon am Sonntag wirddas Team<br />
vonTrainerin Palina, 48, die seit 1997<br />
beim TTC arbeitet, zum ersten Mal<br />
an die Tische treten. Beim Qualifikationsturnier<br />
um den deutschen Pokal<br />
sollen Pota, Mittelham und Ekholm<br />
die ersten Siege einfahren.<br />
Matilda Ekholm, die erfahrene<br />
Schwedin, hat das Zeug zum Publikumsliebling<br />
in Berlin. „Ich wollte<br />
unbedingt einmal für Eastside spielen.<br />
Daswar immer mein Traum“, erzählte<br />
die Nummer 28 der aktuellen<br />
Weltrangliste, „ich habe in Berlin<br />
und bei dieser Mannschaft ein Supergefühl.“<br />
Ekholm gilt als sehr emotionale<br />
Spielerin, die die Zuschauer<br />
animiert und mitreißt. „Sie hat sehr<br />
viel Power“, sagt Irina Palina.<br />
Mit Nina Mittelham, die von TuS<br />
Bad Driburg nach Berlin wechselte,<br />
hat der TTCdie laut Präsident Teichmann<br />
„talentierteste deutsche Spielerin“<br />
im Team. Sie hat einen Dreijahresvertrag<br />
unterschrieben und<br />
soll in Zukunft die Nachfolge von<br />
Petrissa Solja als „Gesicht von Eastside“<br />
antreten. Nationalspielerin<br />
Solja, 24, wechselte zum Erstliga-<br />
Aufsteiger TSV 1909 Langstadt. In<br />
Berlin stieß ihr Verhalten in der Vorsaison<br />
auf Unverständnis. Nach einer<br />
Auszeit wegen „mentaler Erschöpfung“<br />
und „Überspieltsein“<br />
war sie nicht mehr in der Lage, für<br />
den TTCanzutreten, obwohl sie später<br />
internationale Turniere spielte<br />
und in der deutschen Nationalmannschaft<br />
schmetterte.IhrVertrag,<br />
den Eastside in für sie schweren Zeiten<br />
sogar verlängern wollte, lief im<br />
Sommer aus.Eskam zu einer „wortlosen<br />
Trennung“, so Präsident Teichmann.<br />
„Aber es bleibt vorallem eine<br />
erfolgreiche gemeinsame Zeit, Petrissawar<br />
ein wichtiger Teil vonuns.“<br />
Neues Trainingszentrum<br />
Eastside ist noch an einem anderen<br />
Projekt beteiligt. In der Paul-Heyse-<br />
Straße im Prenzlauer Berg, wodie<br />
Mannschaft trainiert und oft ihre<br />
Heimspiele bestreitet, soll ein Trainingszentrum<br />
für Tischtennis –fokussiert<br />
auf talentierte Mädchen<br />
und Frauen –entstehen. DieUmsetzung<br />
des ambitionierten Plans befindet<br />
sich im Anfangsstadium.<br />
Das letzte Wort nach der Vorstellung<br />
der neuen Mannschaft gehörte<br />
am Freitag noch einmal TTC-Präsident<br />
Teichmann: „Wer Deutscher<br />
Meister werden will, der muss uns<br />
schlagen.“ Alle Spielerinnen nickten<br />
zustimmend.<br />
Michael Jahn<br />
begleitet den TTC Eastside<br />
erneut durch die Saison.<br />
BERLINER SPIELPLAN<br />
Heiße Duelle des Wochenendes<br />
Heiße Hände der Woche<br />
Heiße Reifen der Woche<br />
Cool bleiben. Das ist die Devise,<br />
die Hockey-Trainer Florian Keller<br />
für sein Frauenteam vom<strong>Berliner</strong><br />
HC ausgegeben hat. Das startet am<br />
Sonnabend in die Saison der Feldhockey-Bundesliga<br />
mit der Partie gegen<br />
den Münchner SC auf heimischem<br />
Platz. Dortsteigt am Sonntag<br />
dann auch die Begegnung gegen den<br />
Mannheimer HC. Keller sagt: „Das<br />
Wochenende wird sicherlich einige<br />
Überraschungen bieten.“ Zumal<br />
sich die <strong>Berliner</strong>innen im Duell mit<br />
Mannheim als Außenseiter sehen.<br />
Also: Cool bleiben, wenn es heiß<br />
hergeht. Dabei kommt den Zehlendorferinnen<br />
entgegen, dass sie zu<br />
Hause starten. „Das ist viel, viel besser“,<br />
sagt Keller. „Wir kennen unseren<br />
Platz sehr gut, und da ist das<br />
Selbstvertrauen dann noch einmal<br />
deutlich größer als auswärts.“<br />
Bodenständig ist der <strong>Berliner</strong> HC<br />
auch in der Personalplanung für<br />
diese Saison gewesen. Er hat keinerlei<br />
Abgänge zu verzeichnen und darf<br />
sich zudem über die Rückkehr von<br />
Mieketine Hayn freuen. Sie entstammt<br />
der eigenen Jugendarbeit.<br />
Die gebürtige <strong>Berliner</strong>in hat ihr Studium<br />
in Hamburg abgeschlossen<br />
und ist zuletzt mit dem Club an der<br />
Alster Deutsche Meisterin geworden.<br />
„Mieketine wird uns enorm<br />
weiterhelfen. Wir erhoffen uns viel<br />
vonihr“, sagt Coach Keller.<br />
Dass der 1. FC Union nah am<br />
Wasser gebaut hat, ist nicht nur<br />
geografisch zu verstehen. Während<br />
sich das Programm der Profis mit<br />
dem Auftritt in Sandhausen eher<br />
staubtrocken anhört, stellen sich die<br />
Daheimgebliebenen einem feuchtfröhlichenVergnügen.<br />
Aufder Regattastrecke<br />
Grünau versammeln sie<br />
sich zum Drachenboot-Fun-Cup.<br />
Der Eiserne V.I.R.U.S. e. V. bringt<br />
es nicht nur mit seinem Namen auf<br />
den Punkt, er trifft nun schon zum<br />
16. Mal auch den Nerv der Union-<br />
Anhänger, die ihre Boote zu Wasser<br />
lassen und sich die Hände heiß paddeln.<br />
GarniertwirddieVeranstaltung<br />
mit einem ebenfalls feuchtfröhlichen<br />
Rahmenprogramm am Ufer<br />
der Spree. Dort wird das Union-<br />
Fahr-Zeughaus abgestellt. Weil außerdem<br />
weitere Fahrzeuge erwartet<br />
werden, weisen die Veranstalter daraufhin,<br />
dass auf den Liegewiesen<br />
nicht geparkt werden darf, sonst hießen<br />
sie ja auch Parkwiesen.<br />
Falls es dem Union-Fan noch<br />
nicht feuchtfröhlich genug zugeht<br />
und er sich für ein erfrischendes Bad<br />
in die Fluten stürzenwill, weisen die<br />
Veranstalter auch noch daraufhin,<br />
dass ein Badeverbot herrscht. Zur<br />
Abkühlung stehen stattdessen diverse<br />
Getränke und Eis bereit. Die<br />
heißgepaddelten Hände dürfen sicher<br />
in die Spreegehalten werden.<br />
Die Frage „Lust auf Inklusion?“<br />
mag jetzt erst mal nicht so<br />
spannend klingen wie die Frage<br />
„Lust auf heiße Reifen und den<br />
Kampf um einen Ball?“ Dabei gibt es<br />
an diesem Wochenende auf beide<br />
Fragen dieselbe Antwort: Wheel-<br />
Soccer-Cup. Bei dem bundesweiten<br />
Turnier des Vereins Pfeffersportvom<br />
Prenzlauer Berg treffen Rollstuhlfahrer,<br />
Läufer und Elektro-Rollstuhlfahreraufeinander.<br />
Sie kommen von Sportvereinen<br />
oder Schulen, dabei sind aber auch<br />
Gruppen, die sich eigens für diesen<br />
Wettbewerb zusammengefunden<br />
haben. Teams aus Bielefeld, Trier,<br />
Bonn und Mainz, aus Hamburg, Lübeck<br />
und Dresden. Und natürlich<br />
haben sich auch Freunde des Wheel<br />
Soccer aus Berlin angesagt. Sie alle<br />
kämpfen um die Teufel-Pokale, wobei<br />
es aber vorallem darum geht: Inklusion,<br />
heiße Reifen, den Kampf um<br />
den Ball –umSpaß.<br />
Ein Pezzi-Ball wird mit den Händen<br />
geschlagen oder mit dem Rollstuhl<br />
gestoßen, um ihn im gegnerischen<br />
Tor unterzubringen. Wheel-<br />
Soccer ist nicht so hart und kompliziertwie<br />
Rollstuhl-Basketball, Wheel<br />
-Soccer kann von allen gespielt werden.<br />
Ob von Erwachsenen, Kindern,<br />
Jugendlichen, ob aus eigener Kraft<br />
im Rolli oder geschoben von einem<br />
Helfer.<br />
Hockey: Frauen-Bundesliga, <strong>Berliner</strong> HC -Münchner SC, Sonnabend, 17.15 Uhr,und <strong>Berliner</strong> HC -<br />
Manheimer HC, Sonntag,13.30 Uhr,Hockeystadion Zehlendorf, Wilksistraße 70, 14 163 Berlin<br />
Drachenboot: Fun-Cup des Union-Fan-Klubs Eiserner V.I.R.U.S.,Sonnabend, ab 9.50 Uhr,Regattastraße,<br />
12 527 Berlin<br />
Fußball: Bundesweiter Wheel-Soccer-Cup, Sonnabend, ab 13 Uhr,Sonntag,ab10Uhr,Max-<br />
Schmeling-Halle, Am Falkplatz 1, 10 437 Berlin
EINE VERLAGSBEILAGE DER BERLINER ZEITUNG<br />
24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Lokalsport<br />
Stolz auf den Willi<br />
Weil der BerlinMan keinen Wegins Zentrum der Stadt gefunden hat, stellt der Triathlon an Wannsee und Grunewald eben seine eigenen Wahrzeichen heraus<br />
VonKarin Bühler<br />
<strong>Berliner</strong> Aushängeschilder:Triathlet Nils Frommhold und der Grunewaldturm.<br />
Als die Temperaturen vor ein<br />
paar Tagen in Berlin endlich<br />
ein bisschen gesunken sind,<br />
hat Oliver Büttel erleichtert<br />
aufgeatmet, weil er eine Sorgeweniger<br />
hatte.Büttel ist erster Vorsitzender der<br />
Weltraumjogger, des <strong>Berliner</strong> Triathlon<br />
Vereins in Zehlendorf, der an diesem<br />
Wochenende den BerlinMan veranstaltet:<br />
2,2 Kilometer Schwimmen,<br />
90 Kilometer Radfahren auf einem<br />
Rundkurs im Grunewald, 20 Kilometer<br />
Laufen für die Mitteldistanz am<br />
Sonntag ab 8Uhr –einWettkampf, der<br />
als Berlin-Brandenburger Meisterschaft<br />
gewertet wird.<br />
Werbeim Jedermensch-Triathlon<br />
am Sonnabend ab 9Uhr startet, legt<br />
0,7 Kilometer schwimmend, 24 Kilometer<br />
radfahrend und 5 Kilometer<br />
laufend zurück. Undja: Das Schwimmen<br />
im Wannsee findet statt. „Die<br />
Blaualgen sind ein Riesenthema gewesen“,<br />
sagt Büttel. Beim Triathlon in<br />
Hamburg am letzten Juli-Wochenende<br />
musste das Schwimmen in der<br />
Alster wegen der giftigen Cyanobakterien<br />
abgesagt werden, aus dem prominenten<br />
Triathlon wurde ein Duathlon.<br />
„Ich bin froh, dass es wieder kühler geworden<br />
ist“, meint Büttel.<br />
So starten um die 1800 Athleten im<br />
StrandbadWannsee,der BerlinMan ist<br />
seit Dezember 2017 ausgebucht. Er gehörtzuDeutschlands<br />
Top-Ten-Triathlons,auch<br />
wenn er anders als etwa die<br />
Wettkämpfe in Hamburg oder Frankfurt<br />
amMain nicht im Stadtzentrum<br />
ausgetragen wird.<br />
Auch die Weltraumjogger haben<br />
mal zusammen mit dem SCC, mal unterstützt<br />
von der Ironman Corporation<br />
versucht, ihrenTriathlon ins <strong>Berliner</strong><br />
Zentrum zu lenken, Richtung<br />
Brandenburger Tor, zu dem Wahrzeichen,<br />
das andere Sport-Großveranstaltungen<br />
wie den Berlin Marathon<br />
oder denVelothon schmückt. Es funktionierte<br />
allerdings nicht. „Im Zentrum<br />
gibt es kein Gewässer zum<br />
Schwimmen“, sagt Büttel. Die Spree<br />
ums Bundeskanzleramt herum gehört<br />
zur Bannmeile, an anderen Stellen<br />
reicht die Wasserqualität nicht aus.<br />
Und der Plan, die Radstrecke nach<br />
dem Frankfurter Vorbild vom Wannsee<br />
Richtung Innenstadt zu leiten,<br />
scheiterte an den zahlreichen Genehmigungen.<br />
„Auch an diesem Wochenende<br />
haben wir in der Stadt andere<br />
große Veranstaltungen wie die Funkausstellung,<br />
das Istaf, die Pyronale. In<br />
PETKO BEIER<br />
Berlin ist man nie allein“, sagt Oliver<br />
Büttel.<br />
Daher wirbt der BerlinMan mit<br />
dem, was er ist: eine hochklassige Triathlonveranstaltung<br />
im Grünen, die<br />
noch grüner werden möchte. Dieses<br />
Jahr wollen die Weltraumjogger die<br />
Müllcontainer vonacht auf zwei reduzieren,<br />
Verpflegung gibt es in Mehrwegbechern,<br />
Plastikverpackungen gar<br />
nicht mehr,zur Müsliparty sollten die<br />
Athleten eigene Schüsseln und Löffel<br />
mitbringen. Und weil die Gastronomiebetriebe<br />
an der Havelchaussee ansonsten<br />
um ihr Mittagsgeschäft fürchten<br />
würden, muss die Sperrung der<br />
Ausflugsmeile gegen 12 Uhr wieder<br />
aufgehoben sein. DieInteressen bei so<br />
einer Sportveranstaltung sind vielfältig<br />
gelagert.<br />
Neben Titelverteidiger Florian Seifertvom<br />
TV Berlin 09 zählen Christian<br />
Hoffmann (BSV Friesen) und Sascha<br />
Vetter (A3K) zu den Favoriten. Für die<br />
Charity-Staffel am Sonntag hat sich<br />
der zweimalige <strong>Berliner</strong> Ironman-Sieger<br />
und Hawaii-Sechste Nils Frommhold<br />
angekündigt. Wegen Achillessehnenproblemen<br />
musste er voriges Jahr<br />
in Hawaii aufgeben, sein Saisonstartin<br />
diesem Jahr verzögerte sich. Für den<br />
Ironman auf Hawaii 2018 ist er nicht<br />
qualifiziert. Dafür kennt Frommhold<br />
die Herausforderung des BerlinMan,<br />
die beim Willi auf alle wartet: 5,5 Prozent<br />
Steigung am Carlsbergbeim Grunewaldturm–Büttel<br />
rechnet: „Bei vier<br />
Radrunden 620 Höhenmeter.Dasind<br />
viele Triathleten überrascht, die Berlin<br />
nicht so gut kennen.“ 1987 reichte der<br />
Anstieg für eine Bergwertung zum<br />
Auftakt derTour de France.Auch wenn<br />
das BrandenburgerTornicht alsWahrzeichen<br />
zur Verfügung steht, hat der<br />
BerlinMan also durchaus Grund, auf<br />
seinenWilli stolz zu sein.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 25 *<br />
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Sport<br />
NACHRICHTEN<br />
Werder holt Sahin<br />
vom BVB<br />
FUSSBALL. Werder Bremen hat kurz<br />
vorEnde der Transferperiode Mittelfeldspieler<br />
Nuri Sahin vomLigarivalen<br />
Borussia Dortmund verpflichtet.<br />
Der29-jährige Türke erhält an der<br />
Weser dem Vernehmen nach einen<br />
Zweijahresvertrag. BeiDortmund<br />
spielte Sahin unter dem neuen Trainer<br />
Lucien Favrekeine Rolle mehr,<br />
deshalb wurde sein bis zum 30. Juni<br />
2019 gültiger Vertragbei den Westfalen<br />
aufgelöst.<br />
RB muss in der Europa<br />
League gegen Salzburg ran<br />
FUSSBALL. In der Europa League<br />
kommt es für RB Leipzig zu einem<br />
pikanten Duell mit dem ebenfalls<br />
vonRed Bull gesponserten FC Salzburg.<br />
DieUefa hatte Europacup-<br />
Spiele zwischen beiden Klubs im<br />
Sommer 2017 erst nach wochenlangen<br />
Beratungen erlaubt, obwohl<br />
beide Vereine den gleichen Hauptgeldgeber<br />
haben. WeitereGegner<br />
des Bundesligisten in der Gruppe B<br />
sind Celtic Glasgowund Rosenborg<br />
Trondheim. Eintracht Frankfurterwischte<br />
mit Lazio Romund Olympique<br />
Marseille zwei attraktiveGegner<br />
in der Gruppe H, dritter Kontrahent<br />
ist Apollon Limassol. BayerLeverkusen<br />
hat es es in der Gruppe Amit Ludogorets<br />
Rasgrad aus Bulgarien, AEK<br />
Larnaka aus Zypernund dem FC Zürich<br />
zu tun. DieGruppenphase beginnt<br />
am 20. September.<br />
VonMax Ohlert<br />
Dass der Fußball ein schnelllebiges<br />
Geschäft ist, ließ sich an der<br />
Alten Försterei in den Tagen vordem<br />
Auswärtsspiel beim SV Sandhausen<br />
(Sonntag, 13.30 Uhr) im positiven<br />
Sinne beobachten. Waren die Eisernen<br />
zum Ende des vergangenen<br />
Spieljahres, nach der schweren Verletzung<br />
von Fabian Schönheim und<br />
dem feststehenden Abgang vonToni<br />
Leistner, noch dringend auf der Suche<br />
nach einem neuen Fixstern in<br />
der Innenverteidigung, so schwang<br />
sich zu Saisonbeginn plötzlich mit<br />
Marvin Friedrich ein Eiserner zur<br />
Führungskraft auf, der zuvor in Köpenick<br />
trotz zwölf Rückrundeneinsätzen<br />
eher unter dem Radar der Beobachter<br />
gekickt hatte.<br />
Lernen vonden Alten<br />
Von den ersten vier Pflichtspielen<br />
dieser Saison verpasste der gebürtige<br />
Kassler keine Minute. Und während<br />
Trainer Urs Fischer neben ihm<br />
zunächst auf Michael Parensen, gegen<br />
St. Pauli dann auf Florian Hübner<br />
setzte, blieb Friedrich in der defensiven<br />
Schaltzentrale der Eisernen<br />
bislang unangetastet. Wohlgemerkt<br />
obwohl gleich sieben eiserne Kaderspieler<br />
um seine Position ringen −so<br />
viele, wie in keinem anderen Mannschaftsteil.<br />
Während mit Lars Dietz<br />
bereits ein Konkurrent am Freitag<br />
leihweise zu den Sportfreunden<br />
Lotte abgegeben wurde, genießt der<br />
Neue Führungskraft<br />
Innenverteidiger Marvin Friedrich ist beim 1. FC Union plötzlich eine feste Größe<br />
Geschätzt<br />
und gesetzt:<br />
Marvin<br />
Friedrich<br />
OTTMAR WINTER<br />
ALTE FÖRSTEREI<br />
Gebrannt: Union braucht nach eigenen<br />
Angaben „umfangreiche Sanierungsmaßnahmen“<br />
und „mehrere Wochen“ Zeit, um<br />
die Schäden nach einem Brand in der<br />
Haupttribüne des Stadions Alte Försterei<br />
vollständig zu beseitigen. Zu diesem Ergebnis<br />
seien beauftragte Sachverständigenach<br />
einer Begutachtung gekommen,<br />
teilte der Klub am Freitag mit.<br />
Geplant: Vorallem die Rußpartikel und<br />
das Löschwasser hatten bei dem Brand<br />
am 23. August in den Räumen deutliche<br />
Spuren hinterlassen. Die Haupttribüne ist<br />
aufgrund der Sanierungsarbeiten zu weiten<br />
Teilen gesperrt,einigeVeranstaltungenmussten<br />
kurzfristig abgesagt oder<br />
verlegt werden. Das Testspiel der Eisernen<br />
am Mittwoch gegenGrasshopper Zürich<br />
findet aber wie geplant statt.<br />
22-Jährige die Wertschätzung seines<br />
Trainers − zeigt sich aber auch<br />
selbstkritisch: „Ich kann noch so viel<br />
dazulernen, gerade von den älteren<br />
Spielern. Luft nach oben ist immer.“<br />
Dass es bei Friedrich im Moment<br />
dennoch richtig rund läuft, ist auch<br />
der Tatsache geschuldet, dass die Eisernen<br />
zuletzt umgedacht haben:<br />
„Als ich nach Berlin gekommen bin,<br />
haben alle vomAufstieg gesprochen.<br />
Jetzt schauen wir nur noch vonSpiel<br />
zu Spiel, das gibt dem Verein Ruhe.“<br />
Dass Marvin Friedrichs Durchbruch<br />
im Profifußball eher früher als<br />
später erfolgen würde, war auch bei<br />
seinen früherenVereinen, Schalke 04<br />
und dem FC Augsburg, gefühlter<br />
Konsens. Sosicherten sich zunächst<br />
die Schalker 2016 bei Friedrichs<br />
Wechsel in die Fuggerstadt eine<br />
Rückkaufoption. Als es ihn im vergangenen<br />
Januar schließlich nach<br />
Köpenick zog, vereinbarte der FC<br />
Augsburgvorsichtshalber die gleiche<br />
Klausel mit den Eisernen.<br />
Beeindruckende Reife<br />
Hier besticht Friedrich nicht nur mit<br />
starkem Überblick in der Defensive<br />
und einem konzentrierten Spielaufbau,<br />
sondernmit einer für sein Alter<br />
beeindruckenden Reife. Auch deshalb<br />
wurde er schon nach einem halben<br />
Jahr bei den Eisernen gemeinsam<br />
mit Felix Kroos zum Stellvertreter<br />
für Kapitän Christopher Trimmel<br />
gewählt.<br />
Vor der kommenden schweren<br />
Aufgabe beim Tabellenschlusslicht<br />
warnt der neue Führungsspieler:<br />
„Sandhausen ist eine Charakterfrage,<br />
hier tut sich jeder schwer. Das<br />
wird ein richtig ekliges Spiel.“ Eines<br />
aber, welches er wieder von Beginn<br />
an bestreiten wird. Denn so schnelllebig<br />
der Fußball ist −Marvin Friedrichs<br />
Entwicklung dürfte nachhaltig<br />
sein.<br />
Historische<br />
Nullnummer in<br />
Hannover<br />
Tabellenführer Dortmund<br />
trifft zweimal nur die Latte<br />
Torflaute beim Tabellenführer!<br />
Nach dem überzeugenden 4:1<br />
zum Ligastartgegen RB Leipzig stotterte<br />
der BVB-Motor in Niedersachsen.<br />
Bei Hannover 96holte Borussia<br />
Dortmund nur ein 0:0.<br />
Zwei Lattentreffer, mehr gab es<br />
nicht für die Westfalen. Marco Reus<br />
scheiterte am Aluminium (42.)<br />
ebenso wie Maximilian Philipp (60.).<br />
Der Offensivmann ging aus dem vorangegangenen<br />
Kopfball-Duell mit<br />
Waldemar Anton zwar als Sieger hervor,<br />
wurde danach aber minutenlang<br />
mit blutender Nase behandelt.<br />
Geschichte schrieben beide<br />
Teams trotzdem. Denn in 52 Duellen<br />
zuvor zwischen ihnen gab es nie eine<br />
Nullnummer. Nicht im ersten Spiel<br />
vor54Jahren, als BVB-Torhüter Hans<br />
Tilkowski beim 0:2 nichts machen<br />
konnte, nicht vor 30Jahren, als Borussia<br />
nach der Führung durch<br />
Frank Pagelsdorf und einem Dreierpack<br />
von Norbert Dickel 4:0 triumphierte,<br />
und auch nicht vor 10Jahren,<br />
als beim 1:1 der unvergessene<br />
RobertEnke den 96-Kasten hütete.<br />
Es ist nicht das Spiel der Kreativkräfte.Die<br />
Dortmunder machten zumeist<br />
das Spiel, fanden aber keine<br />
Lücke in dem kompakten, vielbeinigen,<br />
dennoch aber elastischen Abwehr-Bollwerkder<br />
Gastgeber. (BLZ)<br />
Boateng bleibt definitiv<br />
bei den Bayern<br />
FUSSBALL. Trainer Niko Kovac hat<br />
kurzvor dem Ablauf der Transferfrist<br />
in der Bundesliga bestätigt, dass der<br />
vonParis Saint-Germain umworbene<br />
Jérôme Boateng beim FC Bayernbleiben<br />
wird. „Erist hier und er<br />
wirdhier bleiben“, sagte Kovac am<br />
Freitag. Der46-Jährige sieht in Boateng<br />
einen wichtigen Baustein, um<br />
die hohen Saisonziele in seinem ersten<br />
Jahr in München zu erreichen.<br />
Kaymer verspielt womöglich<br />
letzte Ryder-Cup-Chance<br />
GOLF.Martin Kaymer hat mit einer<br />
weiteren enttäuschenden Leistungen<br />
möglicherweise seine letzte Minimalchance<br />
auf eine Nominierung<br />
für den Ryder Cupverpasst. Der33-<br />
Jährige aus Mettmann scheiterte<br />
beim Turnier im dänischen SilkeborgamCut<br />
–ausgerechnet vorden<br />
Augen vonEuropas Ryder-Cup-Kapitän<br />
Thomas Björn. DerDäne verteilt<br />
in der kommenden Woche die<br />
letzten vier Wildcards für den 42.<br />
Kontinentalvergleich mit den zwölf<br />
besten Golfernder USA vorden Torenvon<br />
Paris(vom28. bis 30. September).<br />
WM-Zweiter Lawson positiv<br />
auf Steroide getestet<br />
LEICHTATHLETIK. DerUS-amerikanische<br />
Sprinter und Weitspringer<br />
Jarrion Lawson ist nach einem positiven<br />
Dopingtest vorläufig suspendiertworden.<br />
Der24Jahrealte WM-<br />
Zweite von2017 im Weitsprung sei<br />
positiv auf das anabole Steroid Trenbolon<br />
getestet worden, teilte die unabhängige<br />
Integritätskommission<br />
des Leichtathletik-Weltverbandes<br />
(AIU) am Freitag mit.<br />
Da wird doch einer nicht geschummelt haben:<br />
Jarrion Lawson.<br />
DPA/JENSEN<br />
Die<br />
Überraschung<br />
des Sommers<br />
PSG holt früheren Schalker<br />
Eric Maxim Choupo-Moting<br />
Der neue Stürmer von Paris<br />
Saint-Germain heißt nicht Ronaldo<br />
oder Messi. Der Nobelklub<br />
gibt für ihn auch keine 180 Millionen<br />
Euro aus. Stattdessen ist die Verpflichtung,<br />
die PSG-Trainer Thomas<br />
Tuchel am Freitagmorgen bei einer<br />
Pressekonferenz bestätigte, eine der<br />
größten Überraschungen dieses<br />
Transfersommers: Der französische<br />
Meister holt den langjährigen Mainzer<br />
und Schalker Bundesliga-Profi<br />
Eric Maxim Choupo-Moting, ohne<br />
für den 29-Jährigen auch nur einen<br />
Cent Ablösesumme zu zahlen.<br />
„Er ist ein Spieler auf Top-Niveau“,<br />
sagte Tuchel am Freitag über<br />
Choupo-Moting. „Wir haben seit<br />
Wochen einen Ersatz für Cavani gesucht.<br />
Unddie Gelegenheit, die sich<br />
uns angeboten hat, ist Maxim.“ Den<br />
Angriff des Champions-League-Mitfavoriten<br />
könnten also demnächst<br />
der 222-Millionen-Einkauf Neymar,<br />
der Weltmeister Kylian Mbappé und<br />
ein gebürtiger Hamburger bilden,<br />
der zuletzt mit dem englischen Mittelklasse-Club<br />
Stoke City aus der<br />
Premier League abstieg.<br />
Choupo-Moting zu PSG: Wasim<br />
ersten Moment verrückt klingt, ergibt<br />
bei genauem Hinsehen in vielerlei<br />
Hinsicht Sinn. Tuchel kennt den<br />
großgewachsenen Angreifer aus gemeinsamen<br />
Zeiten beim FSV Mainz<br />
05. Choupo-Moting spricht als langjähriger<br />
Nationalspieler Kameruns<br />
perfekt Französisch und kann im<br />
Drei-Mann-Sturmseines neuen Vereins<br />
sowohl im Zentrum als auch auf<br />
den Flügeln eingesetzt werden.<br />
Die Financial-Fairplay-Regeln<br />
der Uefa erlauben dem Verein nach<br />
dem endgültig vollzogenen<br />
Mbappé-Transfer keine weiteren<br />
exorbitanten Ausgaben mehr. Was<br />
den Franzosen noch an Millionen<br />
zur Verfügung standen, investierten<br />
sie in diesem Sommer in die Defensive:<br />
VomFCBayernkam am Freitag<br />
auch der Spanier Juan Bernat, vom<br />
FC Schalke 04 der deutsche Nationalspieler<br />
Thilo Kehrer. (dpa)<br />
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26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Sport<br />
ZAHLEN<br />
Fussball<br />
Bundesliga, 2. Spieltag<br />
Hannover96−Bor.Dortmund 0:0<br />
Hoffenheim −SCFreiburg Sa., 15.30<br />
Leverkusen −VfL Wolfsburg Sa., 15.30<br />
Eintr.Frankfurt−WerderBremen Sa., 15.30<br />
FC Augsburg −M'gladbach Sa., 15.30<br />
Nürnberg−Mainz 05 Sa., 15.30<br />
VfB Stuttgart−München Sa., 18.30<br />
RB Leipzig −Düsseldorf So., 15.30<br />
FC Schalke04−Hertha BSC So., 18.00<br />
1 Bor.Dortmund 2 4: 1 4<br />
2München 1 3: 1 3<br />
3M'gladbach 1 2: 0 3<br />
3Eintr.Frankfurt 1 2: 0 3<br />
5 VfL Wolfsburg 1 2: 1 3<br />
5FC Augsburg 1 2: 1 3<br />
7 Mainz 05 1 1: 0 3<br />
7Hertha BSC 1 1: 0 3<br />
9Hannover96 2 1: 1 2<br />
10 SV Werder Bremen 1 1: 1 1<br />
11 FC Schalke04 1 1: 2 0<br />
11 Düsseldorf 1 1: 2 0<br />
13 Nürnberg 1 0: 1 0<br />
13 VfB Stuttgart 1 0: 1 0<br />
15 Hoffenheim 1 1: 3 0<br />
16 SC Freiburg 1 0: 2 0<br />
16 Leverkusen 1 0: 2 0<br />
18 RB Leipzig 1 1: 4 0<br />
2. Bundesliga, 4. Spieltag<br />
Ingolstadt −Erzg.Aue 3:2 (1:1)<br />
SC Paderborn−VfL Bochum 2:2 (0:1)<br />
Dyn. Dresden−Hamburger SV abges.<br />
Arm. Bielefeld−Regensburg Sa., 13.00<br />
Duisburg −Gr. Fürth Sa., 13.00<br />
Sandhausen−Union Berlin So., 13.30<br />
FC St. Pauli−1.FCKöln So., 13.30<br />
Heidenheim −Darmstadt 98 So., 13.30<br />
Kiel −Magdeburg Mo., 20.30<br />
1 Union Berlin 3 6: 2 7<br />
11. FC Köln 3 6: 2 7<br />
3 VfL Bochum 4 5: 4 7<br />
4 Hamburger SV 3 6: 3 6<br />
5Darmstadt 98 3 4: 2 6<br />
6FC St. Pauli 3 5: 5 6<br />
7Kiel 3 4: 1 5<br />
8Gr.Fürth 3 6: 4 5<br />
9Heidenheim 3 5: 3 5<br />
10 SC Paderborn 4 6: 5 5<br />
11 Ingolstadt 4 6: 6 5<br />
12 Regensburg 3 2: 3 4<br />
13 Arm. Bielefeld 3 3: 5 4<br />
14 Dyn. Dresden 3 3: 5 3<br />
15 Magdeburg 3 2: 3 2<br />
16 Erzg.Aue 4 3: 7 1<br />
17 Sandhausen 3 1: 7 0<br />
18 Duisburg 3 0: 6 0<br />
Dritte Liga, 6. Spieltag<br />
München−Cottbus 2:0 (1:0)<br />
Hallescher FC−VfL Osnabrück Sa., 14.00<br />
Pr.Münster−KFC Uerdingen Sa., 14.00<br />
SV Meppen−Hansa Rostock Sa., 14.00<br />
Würzb.Kickers−SVWehen Sa., 14.00<br />
Unterhaching −Braunschweig Sa., 14.00<br />
Karlsruher SC −SFLotte Sa., 14.00<br />
FSV Zwickau−Kaiserslautern So., 13.00<br />
Fortuna Köln −FCCZJena So., 14.00<br />
Großaspach −VfR Aalen Mo., 19.00<br />
1 VfL Osnabrück 5 9: 3 11<br />
2 Unterhaching 5 9: 5 11<br />
3 München 6 13: 6 10<br />
4 KFC Uerdingen 5 7: 5 10<br />
5 FC CZ Jena 5 8: 8 10<br />
6 Hallescher FC 5 7: 4 9<br />
7Pr.Münster 5 8: 7 9<br />
8FSV Zwickau 5 6: 4 8<br />
9Cottbus 6 9: 8 8<br />
10 Karlsruher SC 5 4: 3 7<br />
11 Würzb.Kickers 5 10: 8 6<br />
12 Großaspach 5 5: 4 6<br />
13 Fortuna Köln 5 5: 7 6<br />
14 Hansa Rostock 5 6: 11 6<br />
15 SV Meppen 5 4: 6 5<br />
16 Kaiserslautern 5 3: 5 5<br />
17 SV Wehen 5 8: 11 4<br />
18 VfR Aalen 5 5: 9 4<br />
19 Braunschweig 5 5: 9 3<br />
20 SF Lotte 5 1: 9 1<br />
Handball<br />
Bundesliga, 2. Spieltag<br />
Flensburg-Handewitt -Göppingen 26:15 (13:5)<br />
Füchse Berlin -GWD Minden 29:27 (16:14)<br />
TBV LemgoLippe -HSG Wetzlar 25:24 (12:14)<br />
TVB Stuttgart-Rhein-Neckar Löwen 20:26 (9:14)<br />
Tennis<br />
US Open<br />
Frauen, Einzel, 2. Runde: Angelique Kerber<br />
(Kiel/4) -Johanna Larsson (Schweden) 6:2, 5:7,<br />
6:4; Lessia Zurenko(Ukraine) -Caroline Wozniacki<br />
(Dänemark/2) 6:4, 6:2; Petra Kvitova (Tschechien/5)<br />
-Wang Yafan (China) 7:5, 6:3; Caroline<br />
Garcia (Frankreich/6) -Monica Puig (Puerto Rico)<br />
6:2, 1:6, 6:4;<br />
Männer,Einzel, 2. Runde: Alexander Zverev<br />
(Hamburg/4) -Nicolas Mahut (Frankreich) 6:4,<br />
6:4, 6:2; Philipp Kohlschreiber (Augsburg) -MatthewEbden<br />
(Australien) 6:7 (1:7), 6:3, 6:2, 6:0;<br />
Jan-Lennard Struff (Warstein) -Julien Benneteau<br />
(Frankreich) 6:2, 4:6, 6:1, 3:6, 6:3; Roger Federer<br />
(Schweiz/2) -Benoit Paire (Frankreich) 7:5, 6:4,<br />
6:4;<br />
Das Ortsgespräch<br />
Werist dieser Dennis Jastrzembski, der bei Hertha BSC die Kurve zum Raunen bringt? Eine Spurensuche<br />
VonMichael Jahn<br />
Im Vereinsheim des TSV Kropp<br />
ging es am zurückliegenden<br />
Sonnabend hoch her. Etliche<br />
Biere wurden gezapft. Die<br />
Stimmung war überschwänglich.<br />
Zuerst hatte die einheimische<br />
Mannschaft in der Oberliga Schleswig-Holstein<br />
den TSV Lägerdorf mit<br />
3:1 bezwungen, danach versammelten<br />
sich zahlreiche Fans undVereinsmitglieder<br />
vordem Fernsehgerät.<br />
„Wir haben dort Sky abonniert“,<br />
erzählt der 1. Vorsitzende Lars Underberg.<br />
„Da wir gehört hatten, dass<br />
unser Dennis Jastrzembski vielleicht<br />
sein Bundeligadebüt bei Hertha BSC<br />
feiern wird, haben wir gespannt das<br />
Duell der <strong>Berliner</strong> gegen den 1. FC<br />
Nürnberg verfolgt. Als dann Dennis<br />
zwanzig Minuten vor Schluss eingewechselt<br />
wurde,war der Jubel groß.“<br />
Als kleiner Junge hatte der heute<br />
18-jährige Angreifer im 6500-Leute-<br />
Dorf Kropp nahe Kiel mit dem Fußballspielen<br />
begonnen. „Als wir<br />
damals gerade unsere Jugend-Plätze<br />
gebaut und<br />
eingeweiht haben, hat<br />
Dennis seine ersten<br />
Flanken geschlagen“,<br />
erinnert sich Underberg,<br />
damals noch<br />
der 2. Vorsitzende<br />
des Vereins.<br />
„Dennis fiel<br />
früh mit seinem<br />
Talent<br />
auf. Er hat immer<br />
mehr gemacht<br />
als die<br />
anderen und abends weitergeknödelt.<br />
Biszuseinem 13. Lebensjahr war<br />
er bei uns beim TSV. Seine Familie<br />
lebte in Kropp.“ In Kropp sind sie<br />
mächtig stolz, das ein Junge aus ihremVerein<br />
den Sprung in die Fußball-<br />
Bundesliga geschafft hat. „Dennis<br />
brennt für den Fußball“, sagt Underberg,<br />
„der hat einen Super-Charakter,<br />
dem gönne ich das.“<br />
Die letzten Wochen verliefen sehr<br />
aufregend für Jastrzembski, der von<br />
allen Mitspielernbei Hertha BSC nur<br />
„DJ“ gerufen wird. Das sind die Anfangsbuchstaben<br />
seines Zungerbrecher-Namens.<br />
Seine Eltern stammen<br />
aus Polen und leben inzwischen in<br />
Kiel.<br />
Zuerst wechselte ihn Cheftrainer<br />
Pal Dardai beim DFB-Pokalspiel bei<br />
Eintracht Braunschweig ein. Der Außenstürmer<br />
kam nach 75 Minuten für<br />
Salomon Kalou auf den Rasen,<br />
schaffte mit einem couragierten Antritt<br />
gar den Assist zum 2:1-Siegtreffer<br />
durch Vedad Ibisevic. Später<br />
verriet er:„DerTrainer sagte<br />
mir bei der Einwechslung,<br />
ich solle eineVorlage<br />
machen. Das<br />
habe ich getan.“<br />
Noch aufregender<br />
als der erste Auftritt im Pokalwettbewerb<br />
verlief sein<br />
Debüt in der Bundesliga gegen Nürnberg<br />
vor immerhin 52 000 Zuschauern<br />
imOlympiastadion. Dieses Mal<br />
schickte ihn Dardai nach 72 Minuten<br />
auf dem Platz. Schnell handelte sich<br />
der jüngste Profi auf dem Rasen eine<br />
Gelbe Karte ein, weil er zu ungestüm<br />
agierte. Eine große Chance vergab er<br />
überhastet, aber Dardai war zufrieden<br />
mit dem Auftritt des großen Talents.<br />
Man kann davon ausgehen,<br />
dass es Jastrzembski auch für das<br />
Spiel am Sonntag bei Schalke 04 (18<br />
Uhr) in den 18-er-Kader der <strong>Berliner</strong><br />
schafft.<br />
„Dennis wurde uns voneinem Berater<br />
empfohlen. Ich bin dann nach<br />
Bremen zu einem Spiel der U15<br />
vonWerder gegen Holstein Kiel<br />
gefahren. Dennis spielte für<br />
Holstein, obwohl er erst 14<br />
Wetterfest<br />
Große Entschlossenheit:<br />
Dennis<br />
Jastrzembski.<br />
OTTMAR WINTER<br />
Jahrealt war.Erhat aber nur ein paar<br />
Minuten Einsatzzeit bekommen.<br />
Meine Tour hatte sich an dem Tag<br />
nicht gelohnt, aber wir ließen nicht<br />
locker“, erinnert sich Frank Vogel,<br />
Sportlicher Leiter der Hertha-Jugend-<br />
Akademie, fährt fort: „Pal Dardai, der<br />
damals noch unsere U15 trainierte<br />
und ich luden Dennis nach Berlin ein.<br />
Beim Probetraining machte er seinen<br />
Super-Eindruck und wir haben ihn<br />
verpflichtet.“<br />
Der Weg des Jungen aus Kropp<br />
verlief kontinuierlich nach oben. Von<br />
der U15 unter Dardai ging es zur U16<br />
unter Coach Jörg Schwanke. Später<br />
trainierte er bei Schwanke und Andreas<br />
Thom in Herthas U17, ehe er zu<br />
Trainer Michael Hartmann gelangte,<br />
der die erfolgreiche U19 in der Junioren-Bundesliga<br />
führt. „Dennis besitzt<br />
einen unglaublichen Antritt“, sagt<br />
Hartmann, „bei den Junioren legte er<br />
sich ab und an den Ball zehn Meter<br />
vorund überlief locker alle Mitspieler.<br />
Dann ging immer ein Raunen durchs<br />
Stadion.“ Laut Hartmann verfügt<br />
Jastrzembski neben seinem Turbo-<br />
Antritt über einen guten linken Fuß<br />
und einen guten Abschluss. „Und er<br />
ist unbekümmert und zeigt auf dem<br />
Platz eine große Entschlossenheit.“<br />
Dann geht alles blitzschnell<br />
Noch im Aprilunterschrieb er als erster<br />
Spieler aus dem Jahrgang 2000 einen<br />
Profivertrag bei Hertha bis 2020 –<br />
das passierte noch vordem Finale um<br />
die Deutsche Meisterschaft der Junioren<br />
gegen Schalke 04. Beim 3:1-Sieg<br />
der Hartmann-Jungs gab er die Vorlage<br />
zum 3:1 durch Arne Maier, der<br />
eine Spielzeit vor ihm den Sprung zu<br />
den Profis schaffte. 14Vorlagen und<br />
vier Tore trug Jastrzembski zum Meistertitel<br />
bei. Danach ging alles blitzschnell.<br />
Zwei Trainingslager bei den<br />
Profis überstand er erstaunlich gut<br />
und zeigte couragierte Auftritte in einigen<br />
Testspielen. Nun zählt er zu<br />
denjenigen Hertha-Spielern, die in<br />
ganz jungen Jahren zum Erstligadebüt<br />
kamen. Viele im Verein trauen<br />
ihm eine erfolgreiche Karrierezu.<br />
Immer wieder gab es bei Hertha<br />
außergewöhnliche Talente,die im Alter<br />
von 17oder 18 Jahren in die Bundesliga<br />
strebten. Trainer Lucien Favre<br />
setzte 2008/09 etwa auf LennartHartmann,<br />
Jos Luhukay 2013 auf Hany<br />
Mukhtar. Beide schafften es aus unterschiedlichen<br />
Gründen nicht zum<br />
Stammspieler in der Bundesliga. „Im<br />
Unterschied zu Hartmann, Mukhtar<br />
oder anderen Talenten ist Dennis<br />
sauschnell. Das ist sein größter Fundus“,<br />
befindet U19-Coach Michael<br />
Hartmann.<br />
Unter Dardai werden seit zwei Jahrendie<br />
vereinseigenenTalente behutsam<br />
ans Profidasein herangeführt,<br />
alle Nachwuchstrainer arbeiten Hand<br />
in Hand. Erfolge sind nun sichtbar.<br />
Hartmann sagt: „Jastrzembski hat<br />
noch ein Riesenpotenzial nach oben.<br />
Ich bin gespannt auf seine Entwicklung.“<br />
Noch wohnt der 18-Jährige im Internat<br />
der Hertha-Akademie und genießt<br />
jeden aufregenden Tagbei den<br />
Profis. „Dort oben“, sagt Jastrzembski,<br />
„ist alles viel schneller.Man muss<br />
schneller denken auf dem Platz. Und<br />
es ist viel robuster.“ In Kropp in<br />
Schleswig-Holstein, wo Jastrzembski<br />
als Junge die ersten Tore schoss,werden<br />
nun wohl regelmäßig imVereinsheim<br />
die Spiele von Hertha BSC im<br />
Fernsehen verfolgt werden. „Bei uns<br />
ist Dennis Ortsgespräch“, sagt Lars<br />
Underberg, der 1. Vorsitzende des<br />
FSV Kropp stolz, „das ist einfach nur<br />
toll.“<br />
Der ewige Optimist Horst Hrubesch führt die deutschen Frauenfußballerinnen in das wegweisende Spiel auf Island<br />
VonFrank Hellmann, Reykjavík<br />
Wer seinen Schädel bei Wind<br />
und Wetter nicht nur in Bananenflanken<br />
von Manfred Kaltz gehalten<br />
hat, sondern auch beim<br />
Dorschangeln vomBoot und an den<br />
Küsten (und darüber ein Buch verfasst<br />
hat), der kann gar nicht anders,<br />
als vor dem WM-Qualifikationsspiel<br />
Island gegen Deutschland (Sonnabend<br />
16.55 Uhr/ ZDF) den wetterfesten<br />
Einpeitscher zu spielen. „Es<br />
geht darum dieses Spiel zu gewinnen,<br />
und das werden wir tun!“, sagt<br />
Horst Horst Hrubesch, der Interimstrainer<br />
der deutschen Frauen-Nationalmannschaft.<br />
Der 67-Jährige lebt seinen Spielerinnen<br />
unerschütterlichen Optimismus<br />
vor. „Wir haben schließlich alle<br />
ein Ziel. Wir wollen zur Weltmeisterschaft.“<br />
Dafür geht der Mann für<br />
„seine Mädels“, wie er sie gerne<br />
nennt, nicht nur kumpelhaft, sondern<br />
auch gewissenhaft<br />
voran. Im Gegensatz zum<br />
taktischen und personellen<br />
Schlingerkurs unter<br />
Steffi Jones,der mitVerspätung<br />
die 2:3-Heimpleite gegen<br />
Island zum Verhängnis<br />
wurde, sind die Vorgaben<br />
eindeutig.<br />
„Horst Hrubesch hat die<br />
Mannschaft längst aus der<br />
Negativspirale rausgeholt“,<br />
hat seine neue Co-Trainerin Britta<br />
Carlson bemerkt, die bis zur vergangenen<br />
Saison noch beim VfL Wolfsburg<br />
arbeitete und die Leistungsträgerinnen<br />
wie Almuth Schult, Lena<br />
Goeßling oder Alexandra Popp bestens<br />
kennt. Sie sind jetzt die Achse,<br />
weil mit Babett Peter (Bauchmuskelverletzung)<br />
und Dzsenifer Marozsan<br />
(Lungenembolie) zwei<br />
Stützen weggebrochen<br />
sind. Doch wie sagt die ehemalige<br />
Nationalspielerin<br />
und gebürtige Kielerin Carlson,<br />
die bald an der Seite<br />
der künftigen Bundestrainerin<br />
Martina Voss-Tecklenburg<br />
die Zukunft gestalten<br />
wird: „Wir hatten ohne-<br />
Eindeutige Vorgaben:<br />
Hrubesch. hin nie vor, die Verantwortung<br />
einer Person oder zwei<br />
Schulternaufzuladen.“<br />
Reykjavik wird zum wichtigsten<br />
Wegweiser für den deutschen Frauenfußball<br />
in der jüngerenVergangenheit.<br />
Miteinem Sieg würden die DFB-<br />
IMAGO<br />
Frauen die Tabellenführung übernehmen,<br />
könnten frohgemut am<br />
Sonntag weiter auf die Färöer Insel<br />
fliegen, um am Dienstag den Haken<br />
an die Direktqualifikation für die WM<br />
2019 in Frankreich zu machen.<br />
Sollte der zweifache Frauen-Weltmeister<br />
Deutschland auf Island jedoch<br />
verlieren, hätte das historischen<br />
Charakter. Denn die Play-off-Spiele<br />
für die vier besten Gruppenzweiten<br />
sind tückisch, weil gerade einer noch<br />
die Frankreich-Fahrkarte löst. Das<br />
Verpassen der WM wäre für den<br />
Olympiasieger gleichbedeutend mit<br />
der Nicht-Zulassung für die Olympischen<br />
Spiele 2020 in Tokio. Und es<br />
wäreder bittereBeweis,dass auch der<br />
Frauenfußball auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene<br />
seine Vormachtstellung<br />
verspielt hat.<br />
Rückkehr<br />
mit<br />
Enttäuschung<br />
Eisbären verlieren 3:5 gegen<br />
EV Zug im Wellblechpalast<br />
VonBenedikt Paetzholdt<br />
Ziemlich genau zehn Jahre ist es t<br />
her, dass die Eisbären vomWellblechpalast<br />
für ihre Heimspiele in<br />
die Arena am Ostbahnhof umzogen.<br />
Die Wiedersehen an alter Stätte, für<br />
die meisten Fans der Eishockey-<br />
Sehnsuchtsort schlechthin, sind<br />
stets emotional aufgeladen. Wiepassend,<br />
dass hier gestern das erste<br />
Pflichtspiel der neuen Saison ausgetragen<br />
wurde. Nach einem Jahr<br />
Zwangspause in der Champions Hockey<br />
League (CHL) empfingen die<br />
<strong>Berliner</strong> den EV Zug, verloren 3:5.<br />
Obwohl die Arena dreimal so vielen<br />
ZuschauernPlatz bietet, entfachten<br />
die 3525 Besucher wieder diese<br />
spezielle Atmosphäre, die den Wellblechpalast<br />
zur verehrten und bei<br />
Gegnern gefürchteten Kultarena<br />
macht. „Es ist für uns immer etwas<br />
Besonderes, hier zu spielen, weil ja<br />
alles hier begonnen hat“, sagte Jens<br />
Baxmann. DasErgebnis war das einzige,<br />
was nicht zu diesem stimmungsvollen<br />
Abend passte.<br />
Es war demTeam vonClément Jodoin<br />
anzumerken, dass sie nach fünf<br />
starken Testspielen dort anknüpfen<br />
wollte.Für den ersten großen Akzent<br />
sorgte in der 15. Minute Micki Du-<br />
Pont, der zwischen 2008 und 2010 in<br />
Zug spielte. Mit einem Mann mehr<br />
auf dem Eis, nachdem eine Strafe für<br />
Zug angezeigt wurde, verwandelte<br />
der Kanadier einen Abpraller. 22Sekunden<br />
später war aber auch der zuverlässige<br />
EHC-Keeper Maximilian<br />
Franzreb geschlagen, der wegen<br />
Marvin Cüppers Verletzung bereits<br />
alle Testspiele bestritten hatte.<br />
Beim 2:1 (23.) drosch Mark Olver<br />
auf Vorarbeit von Zugang Brendan<br />
Ranford die Scheibe ins Zuger Tor.<br />
Eine Minute später verwandelte<br />
Marcel Noebels die bis dahin einzige<br />
<strong>Berliner</strong> Überzahlsituation. Das<br />
Spiel sollte sich dadurch aber keineswegs<br />
beruhigen. Als Kai Wissmann<br />
vier Minuten wegen hohen Stocks<br />
Eisbäre James Sheppard (l.) und Victor<br />
OejdemarkimZwiegespräch. CITY-PRESS GBR<br />
auf der Strafbank schmorte, schlugen<br />
die Gäste im Powerplay zu (33.).<br />
Fünf Minuten später, diesmal saß<br />
Daniel Fischbuch draußen, fiel in<br />
Unterzahl der Ausgleich. Vonnun an<br />
wurde es ruppiger. Allerdings wurden<br />
dafür vor allem die <strong>Berliner</strong> belangt.<br />
Die Dauerunterzahl sorgte dann<br />
dafür,dass sich dieses Spiel komplett<br />
drehte. Mit dem dritten Überzahltor<br />
im achten Powerplay gingen die<br />
Schweizer nach 25 Sekunden im<br />
Schlussdrittel erstmals in Führung.<br />
Und eswar den Gastgebern anzumerken,<br />
dass einen Monat nach Saisonstart<br />
noch hier und da die Feinabstimmung<br />
fehlt. Und sokonnten<br />
die Eisbären nicht mehr den Druck<br />
aufbauen, der nötig gewesen wäre,<br />
um dieses Spiels erneut zu wenden.<br />
Ausgerechnet bei eigenem Powerplay<br />
fiel eineinhalb Minuten vordem<br />
Ende das 3:5. Chance zur Besserung<br />
besteht bereits am Sonntag an gleicher<br />
Stätte gegen den tschechischen<br />
Meister Kometa Brno (17 Uhr).
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 27<br />
· ·<br />
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Sport<br />
Aquaplaning für Fortgeschrittene: Sebastian Vettel beim Freien Training in Monza.<br />
GETTY IMAGES/BARON<br />
In der Trotzphase<br />
Der Traum, es Michael Schumacher gleichzutun, rückt für Sebastian Vettel dank der Fortschritte bei Ferrari immer näher<br />
VonElmar Brümmer,Monza<br />
Der quadratische Aufkleber<br />
in Neonfarben, der<br />
zur Fahrt inden Königlichen<br />
Park berechtigt, ist<br />
an diesem Wochenende ähnlich viel<br />
wert wie der Grundbesitz in der MailänderVorstadt.<br />
Grand Premio di Italia,<br />
das bedeutet Ausnahmezustand.<br />
Beim Slalom um die Bäume darfnur<br />
ein Fehler nicht gemacht werden.<br />
Denn wer die Sonnenblende herunterklappt,<br />
dessen Auto wird sofort<br />
von der Menge umschlossen, die<br />
plötzlich wie eine rote Flut aus dem<br />
Grün herausschwappt. Es könnte ja<br />
sein, dass sich Sebastian Vettel, Kimi<br />
Räikkönen oder Maurizio Arrivabene<br />
auf dem Wegzur Arbeit getarnt<br />
haben. DerEuropaabschied der Formel<br />
1ist der große Auftritt von Ferrari,<br />
und es könnte der größte werden<br />
–mit dem ersten Heimsieg seit<br />
acht Jahren. Nichts anderes wird jedenfalls<br />
erwartet vonVettel und seiner<br />
Scuderia.<br />
Genährt wird die Erwartungshaltung<br />
vom letzten Rennen vor Wochenfrist,<br />
als in Spa endgültig klar<br />
wurde, dass der Ferrari vom TypSF<br />
71-H das stärkste Auto im Feld ist.<br />
Ein beruhigender Fakt, trotz des<br />
leichten Rückstandes in beiden<br />
Punkt-Wertungen. Aber auch einer,<br />
der den Heppenheimer stark unter<br />
Druck setzt, verstärkt noch durch<br />
Hamiltons entsprechende Kommentare.<br />
Ob Vettel will oder nicht,<br />
die Psycho-WM ist vor dem letzten<br />
Rennen des zweiten Saisondrittels<br />
eröffnet. Darauf angesprochen entfährt<br />
dem Deutschen ein lang gezogenes<br />
„Uaaaaahhh“. Ein interpretierbarer<br />
hessischer Laut, der so viel<br />
heißen soll wie: Natürlich belastet<br />
mich das, aber zugeben werde ich<br />
das sicher nicht. Der Chauffeur und<br />
sein Chef Maurizio Arrivabene befinden<br />
sich in einer Trotzphase, die<br />
auf das ganzeTeam übergreift.<br />
DerCharmeur teilt aus<br />
Bis zum Toddes Firmenlenkers Sergio<br />
Marchionne Ende Juli hatte sich<br />
die Renn-Nationalmannschaft ganz<br />
unitalienisch abgeschottet. „Das<br />
große Schweigen“ wurde besonders<br />
vonden einheimischen Gazetten beklagt.<br />
„Wir trafen auf verschlossene<br />
Münder“, beklagt ein Sportreporter.<br />
Keine großen Ansagen, ganz kurze<br />
Vettel: Sebastian Vettel hat<br />
zum Auftakt des Großen Preises<br />
vonItalien seine starke<br />
Formbestätigt. Der Ferrari-<br />
Pilot drehte im freien Training<br />
in 1:21,105 Minuten die<br />
schnellste Runde.<br />
ERSTES TRAINING<br />
Hamilton: Lewis Hamilton<br />
musste sich mit seinem Mercedes<br />
noch hinter dem zweiten<br />
Ferrari vonKimi Räikkönen<br />
einreihen. Hamilton war<br />
knapp drei Zehntelsekunden<br />
langsamer als Vettel.<br />
Ericsson: Überschattet<br />
wurde das Training voneinem<br />
Unfall des Sauber-Piloten<br />
Marcus Ericsson. Der 27-<br />
Jährigeüberschlug sich<br />
mehrfach, konnte sein Auto<br />
aber unverletzt verlassen.<br />
Medienrunden, Ruhe im Intrigenstadel.<br />
Die einen legten das als Konsequenz<br />
aus,die anderen als Arroganz,<br />
vielleicht ist es eine Mischung aus<br />
beidem. Es ist das Jahr vier vonVettels<br />
Mission auf den Spuren seines<br />
Freundes Michael Schumacher.Drei<br />
vergebliche Anläufe lang hat es gebraucht,<br />
um eine Scuderia zu formen,<br />
die anders ist als die der<br />
Alonso-Ära. Analytischer, harmonischer,erfolgreicher.Fast<br />
könnte man<br />
sagen: deutscher.Mattia Binotto,der<br />
Technikdirektor Schweizer Herkunft,<br />
ist so penibel und kreativ zugleich,<br />
wie sich das Vettel wünscht:<br />
„Wir haben uns an allen Fronten verbessert.“<br />
Aber da sind immer wieder die<br />
Ausreißer, technische, menschliche,<br />
taktische Fehler.Indiesem Jahr zwar<br />
minimiert gegenüber dem letzten<br />
Herbst, als der Titelgewinn während<br />
der Asien-Tournee verzockt wurde.<br />
Wenn Kleinigkeiten schieflaufen,<br />
bricht aber noch immer leichtes<br />
Chaos aus, esfehlen noch ein paar<br />
Prozentpunkte zur Perfektion.<br />
Nichts anderes erwartet aber die<br />
neue Ferrari-Führung um den Fiat-<br />
Erben John Elkann und den Schweizer<br />
Louis Camilleri, die an diesem<br />
Wochenende ihren ersten majestätischen<br />
Auftritt im Autodromo Nazionale<br />
haben wird–und wohl das Geheimnis<br />
lüften, ob Räikkönen, 2007<br />
der letzte Weltmeister in Rot, noch<br />
ein Jahr bleiben darfoder nicht.<br />
Sieg im Außenseiter-Rennwagen<br />
Einen seltenen Einblick in die Seelenlage<br />
vonMaurizio Arrivabene bekamen<br />
die Fans beim Formel-1-Festival<br />
auf den Straßen von Mailand<br />
am Mittwoch. Der 61Jahre alte Manager<br />
warb um die Gunst seiner<br />
Landsleute: „Es ist schön, die Wärme<br />
der Fans zu spüren. Wirernten langsam<br />
die Früchte jahrelanger Arbeit.<br />
Aber noch liegen wir hinten. “Auch<br />
sein Thema ist der Druck, aber er behandelt<br />
es anders: „Wir üben weiter<br />
Druck aus auf Mercedes. Sie kennen<br />
diesen Druck nicht. Also erhöhen wir<br />
ihn noch. Und wenn wir sie erreicht<br />
haben, dann legen wir erst recht<br />
nach.“ DerCharmeur teilt sogar aus:<br />
„Wir haben jahrelang Prügel einstecken<br />
müssen, es ist an der Zeit, etwas<br />
zurückzugeben …“<br />
Nach Siegen steht es zwischen<br />
Hamilton und Vettel in diesem Jahr<br />
fünf zu fünf. „Der Sporthat selten erlebt,<br />
dass eine Marke sostark dominiert<br />
hat wie in den letzten Jahren<br />
Mercedes. Dass wir jetzt auf Augenhöhe<br />
sind, spricht für uns.“ Im Highspeed-Tempel<br />
feierte der vierfache<br />
Weltmeister vor zehn Jahren im Regen<br />
und im Außenseiter-Rennwagen<br />
von Toro Rosso seinen ersten Formel-1-Sieg.<br />
Auf einen mit Ferrari<br />
wartet er allerdings noch. Er sagt:<br />
„Monza ist Italiens Herz.Jeder spürt,<br />
dass hier etwas Besonderes passiert.“<br />
Die Motivation ist hoch, gerade<br />
jetzt, wo ein Erfolg greifbar<br />
nahe scheint: „Wir wissen, dass wir<br />
ein gutes Auto haben, aber wir dürfen<br />
uns darauf nicht ausruhen. Es<br />
gibt keine Garantien.“<br />
Die Favoritenrolle bloß nicht zu<br />
übermächtig werden lassen. Aber<br />
träumen wird man ja wohl dürfen.<br />
Vettel lässt tief blicken:„Ich stelle mir<br />
vor, dass einer meiner schönsten<br />
Tage der sein wird, wenn ich in Rot<br />
den Titel gewinnen werde. Das Ziel<br />
ist, Ferrari dahin zurückzubringen,<br />
wo es mit Michael Schumacher<br />
schon mal war.“<br />
Jenseits der Neutralität<br />
Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani muntert aus Sympathie den Australier Nick Kyrgios zu einem besseren Spiel auf –und verursacht damit einen Eklat<br />
VonDoris Henkel, New York<br />
Wenn es jemanden gibt, der als<br />
Experte in Sachen Kommunikation<br />
mit Offiziellen aus früheren Zeiten<br />
gilt, dann ist das sicher der gute alte<br />
Schachtelteufel John McEnroe. Was<br />
also hatte der zu dem Vorfall zu sagen,<br />
über den alle diskutierten? Jene Szene<br />
aus dem Spiel des Australiers Nick Kyrgios,den<br />
der vonseinem Stuhl herabgestiegene<br />
Schiedsrichter aufgeforderthatte,sich<br />
doch bitte mehr anzustrengen.<br />
„Ich werde jetzt etwas tun,<br />
was ich 40 Jahre lang nicht gemacht<br />
habe“, ließ Johnny Mac ineiner kleinen<br />
Runde beim Fernsehsender ESPN<br />
mit Verve wissen, „ich werde den<br />
Schiedsrichter verteidigen. Er hat das<br />
Richtige getan.“<br />
Waswar passiert? Kyrgios lag im<br />
Spiel der zweiten Runde gegen den<br />
Franzosen Pierre-Hugues Herbert 4:6<br />
und 0:3 zurück. Seine Begeisterung für<br />
das Geschehen schien sich in Grenzen<br />
zu halten, die ersten Zuschauer pfiffen<br />
und buhten, und man fragte sich mal<br />
wieder,wie diesem Menschen zu helfen<br />
ist. Dasdachte Schiedsrichter Mohamed<br />
Lahyani offenbar auch.<br />
Der Schwede ist einer der erfahrensten<br />
Männer auf dem Stuhl, er wird<br />
vonallen Spielernrespektiertund hat<br />
obendrein ein gewisses Faible fürs Entertainment.<br />
Während des Seitenwechsels<br />
beim Stand von 3:0 für Herbertstieg<br />
er vomStuhl und redete auf<br />
Kyrgios ein, aber wegen der lauten<br />
Musik war nicht alles zu verstehen,<br />
was er sagte.Die Mikrofone schnappten<br />
die Sätze auf: „Ich will dir helfen,<br />
ich will dir helfen.“ Und: „Ich hab<br />
deine Spiele gesehen: Du bist gut fürs<br />
Tennis.“ Kyrgios meinte später dazu,<br />
er sei nicht sicher,obdie Ansprache als<br />
Aufmunterung gedacht gewesen sei;<br />
Lahyani habe gesagt, er möge ihn und<br />
sein Auftritt gebe kein gutes Bild ab.<br />
„Ich hab ihm eigentlich gar nicht zugehört,<br />
aber ich weiß selbst, dass ich kein<br />
gutes Bild abgegeben habe. Aber geholfen<br />
hat er mir sicher nicht.“<br />
Nach einem Rückstand von2:5 riss<br />
er sich zusammen und gewann nicht<br />
nur diesen zweiten Satz, sondernauch<br />
den dritten und den vierten (4:6, 7:6,<br />
Faible fürsEntertainment: Mohamed Lahyani.<br />
6:3, 6:0) und damit die ganze Partie,<br />
weil er danach zwei Klassen besser<br />
spielte als zuvor. Wie Pierre-Hugues<br />
Herbert das fand? Der meinte hinterher,<br />
ersei nicht sicher, was er denken<br />
solle.„Ichweiß nicht, ob das,was Mohamed<br />
gesagt hat, irgendwas geändert<br />
hat. Aber ich kann sagen, dass Nick<br />
von dem Moment an viel besser ge-<br />
spielt hat. Der Schiedsrichter ist kein<br />
Coach, sondern Schiedsrichter, und<br />
sein Platz ist auf dem Stuhl.“<br />
Seltsame Erklärung<br />
IMAGO/MIGUELEZ SPORT<br />
Es war nicht das erste Mal, dass Kyrgios<br />
von einem Offiziellen aufgefordertwurde,mehr<br />
Einsatz zu zeigen; es<br />
gibt eine Regel, die einen sichtbaren<br />
Grad an Engagement verlangt, und ein<br />
Spieler kann bestraft werden, falls dem<br />
offensichtlich nicht so ist. Auch das ist<br />
Kyrgios schon passiert, und das wollte<br />
Lahyani offenbar verhindern.<br />
DerTenor der Reaktion klang hinterher<br />
so: Lahyani sei ein total netter<br />
Kerl und ein erstklassiger Mann auf<br />
dem Stuhl, und er habe sicher in guter<br />
Absicht gehandelt. Dennoch habe er<br />
sich in diesem Fall falsch verhalten,<br />
weil er seine Neutralität vergessen<br />
habe. Herbert zeigte gewisse Milde,<br />
was er allerdings überhaupt nicht witzig<br />
fand, war eine Erklärung der US<br />
Open, in er es hieß, Lahyani habe Kyrgios’<br />
Gesundheitszustand checken<br />
wollen und habe dazu den Stuhl verlassen<br />
müssen, weil sonst wegen der<br />
lauten Musik beim Seitenwechsel<br />
keineVerständigung möglich gewesen<br />
sei. Daraufhin veröffentlichte der<br />
Franzose ein Statement, in dem es<br />
hieß, er mache Kyrgios keinen Vorwurf,<br />
der habe nichts getan und auch<br />
nichts verlangt. Nachdem er sich das<br />
Video der entsprechenden Szene angesehen<br />
habe,ärgereersich über den<br />
Schiedsrichter,aber noch mehr ärgere<br />
er sich über das Statement der USTA,<br />
das die Spieler für dumm verkaufen<br />
wolle.„Wiralle können auf dem Video<br />
hören, was der Schiedsrichter gesagt<br />
und damit seine Kompetenz überschritten<br />
hat. Fehler sind menschlich,<br />
aber ich warte auf eine Erklärung.“<br />
Malsehen, wie die Sache weitergehen<br />
wird. Wenn man Roger Federer<br />
glauben will, der am Samstag in der<br />
dritten Runde gegen Nick Kyrgios<br />
spielen wird, dann wird sich eine Aktion<br />
wie die vonLahyani nicht wiederholen.<br />
„Ich gieße jetzt kein Öl ins<br />
Feuer“, sagte er,„mir ist egal, was passiert.<br />
Aber die Tour und der internationale<br />
Tennisverband werden sich das<br />
Ganzeanschauen, und man wirdden<br />
Schiedsrichter instruieren, was er darf<br />
und was er nicht darf“. Ebenso überzeugt<br />
ist er davon, dass sich der Australier<br />
im Spiel gegen ihn vonAnfang an<br />
anstrengen wird. DieIdee wirdPierre-<br />
Hugues Herbertnicht gefallen; sie impliziert,<br />
dass es zwei Kategorien von<br />
Gegnern gibt, und dass er nicht zur<br />
ersten gehört.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 – S eite 28 *<br />
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Sport<br />
Der letzte große internationale Wettkampf vor ein paar Wochen bei der EM: „Ich sehe ein bisschen verbissen aus“, findet RobertHarting.<br />
IMAGO/LACI PERENYI<br />
Stadionparty<br />
zum Abschied<br />
„Ich habe in der Nacht meine Klamotten<br />
und meine Akkreditierung<br />
verloren und bin identitätslos durch<br />
London gefahren.“<br />
Harting zu Beginn der Olympiafeier 2012 mit seinen Eltern<br />
„Ich war früher ja Mehrkämpfer. Im<br />
Internet gab es auf dieses Bild hin<br />
eine Fotomontage:<br />
SuperMAN, BatMAN und GerMAN.“<br />
Harting über den Hürdensprung nach dem Olympiasieg 2012<br />
Zwölf Jahre stand RobertHarting als Diskuswerferim<br />
internationalenRampenlicht.AmSonntag beendeter<br />
beimIstaf seine Karriere. Ein Rückblick in Bildern<br />
Mit dem Slogan: „Der<br />
letzte Schrei!“ haben<br />
die Veranstalter des<br />
Internationalen Stadionfestes<br />
(Istaf) das Leichtathletik-<br />
Meeting am Sonntag im <strong>Berliner</strong><br />
Olympiastadion (16.30 Uhr, ARD)<br />
betitelt. Robert Harting wird dem<br />
Diskus zum letzten Mal aus dem<br />
Wurfring nachschreien. Danach beendet<br />
der Olympiasieger von 2012<br />
seine Karriere. Endgültig. EinComeback<br />
wird esnicht geben. „Ganz sicher:<br />
Das wird nicht passieren!“,<br />
sagte der <strong>Berliner</strong> am Freitag.<br />
Der dreimalige Weltmeister sah<br />
dabei nicht so aus, als sei ihm nach<br />
Schreien zumute. „Das wird am<br />
Sonntag ein sehr emotionaler Moment<br />
für mich, wenn ich dann so vielen<br />
Leuten noch einmal so nah bin“,<br />
sagte Harting, 33. Trotz seiner Knieverletzung,<br />
trotz seiner Zweifel an<br />
VonKarin Bühler<br />
der eigenen Leistungsfähigkeit<br />
würde er sich sehr gernmit einer Saisonbestleistung<br />
vonden Fans verabschieden<br />
–„aber der Körper ist eine<br />
Überraschungstüte“, sagte der erfolgreichste<br />
deutsche Leichtathlet<br />
des vergangenen Jahrzehnts.<br />
In 16 Disziplinen treten am Sonntag<br />
ab 13.30 Uhr elf Titelträger der<br />
eben erst zu Ende gegangenen Europameisterschaften<br />
im Olympiastadion<br />
an. Neben den Speerwerfern<br />
um Thomas Röhler und Christin<br />
Hussong oder Hochsprung-Europameister<br />
Mateusz Przybylko soll sogar<br />
Basketball-Held LeBron James bei<br />
der Abschiedsparty für Robert Harting<br />
in der Arena sein.<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> hat ein paar<br />
Bilder aus Robert Hartings großer<br />
Karriere ausgewählt und sie dem<br />
Diskuswerfer, der bald keiner mehr<br />
ist, zum Kommentieren vorgelegt.<br />
„Das war Flow. Ich hab in jede<br />
Richtung Gas gegeben. Feiern. Weltmeister!<br />
Das Wort hatte ich vorher<br />
noch nie in meinem Kopf formuliert.“<br />
Harting über das Trikotzerreißen bei der WM 2009 in Berlin<br />
„Irgendwas war lustig. Vielleicht hat<br />
Heinevetter was gemacht. Es war kurzvor<br />
der Kreuzband-OP. Dawurde mir die<br />
Sehne rausgeschnitten, die ich so bitter<br />
bräuchte.“<br />
Harting mit seiner Frau Julia 2014 bei den Füchsen Berlin<br />
„Mann, warum hast du es<br />
nicht hingekriegt? Es war<br />
so knapp. Nur dieser eine<br />
Meter. Das Scheitern an<br />
der Selbstbelieferung von<br />
Leistung ist<br />
dieses Jahr neu.“<br />
Harting über die Reaktion auf Platz sechs<br />
bei der EM 2018 in Berlin<br />
„Dawar ich noch nicht so<br />
mental belastet. Da<br />
waren die Haarenoch da,<br />
das Piercing war noch da.<br />
Und damals waren<br />
Einteiler in der Leichtathletik<br />
noch in.“<br />
Harting über das Meeting in Dessau 2002,<br />
bei demer„fast beinah nicht Letzter“wurde<br />
IMAGO (6)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 – S eite 29<br />
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Feuilleton<br />
Das fliegende Auge:<br />
Historische Filme<br />
von Zugereisten<br />
Seite 32<br />
„Ich bin der Lukas“<br />
Cornelia Geißler war im Bus mit Lukas Rietzschel, der das Buch zur Stunde geschrieben hat Seiten 30 und 31<br />
Loredana Nemes, 45, Wahlberlinerin mit Siebenbürgischen Wurzeln und Aachener Biografie, vor ihrer gleichnishaften Foto-Serie „Gier“.<br />
OANA POPA<br />
Die Abstraktion der Gier<br />
Die Fotografin Loredana Nemes schafft Metaphern, zu sehen in der Berlinischen Galerie, im bevorstehenden Europäischen Monat der Fotografie<br />
VonIngeborg Ruthe<br />
Die Finger an der Kamera<br />
waren klamm geworden<br />
auf der Jannowitzbrücke<br />
an diesem eiskalten Januartag,<br />
an dem Loredana Nemes<br />
die alten Brotstücke im Beutel vom<br />
Küchenbord genommen hatte und<br />
jetzt übers Geländer warf.<br />
Möwen segelten vor dem grauen<br />
Himmel, stießen spitze Schreie aus,<br />
stürzten sich nach unten, alle auf einen<br />
Haufen. Gerangel. Dann war es<br />
nur noch ein Knäuel aus weißen Federn<br />
und Schnäbeln. Nicht der Ansatz<br />
einer Futter-Gemeinschaft mit<br />
Regeln und Normen, sondern das<br />
hier ist alltäglicher Krieg, Verteilungskampf<br />
ums Fressen<br />
Nemes gab das Futter,hatte für ein<br />
paar Sekunden Macht über die Situation,<br />
solange sie die Brotbrocken<br />
warf, mehrmals flog der Nachschub<br />
übers Geländer,bis die Tüte leer war.<br />
Die Bilder halten die Momente fest:<br />
Wie Geschosse jagten die hungrigen<br />
Allesfresser durch die Luft, stürzten<br />
sich wieder und wieder aufs Wasser<br />
der Spree. In den Aufnahmen zerschneiden<br />
die Flügel förmlich die<br />
bleierne Oberfläche des Wassers. Sie<br />
hacken mit spitzen, aufgesperrten<br />
Schnäbeln auf die Beute –und aufeinander<br />
ein. Keine einzige Möwe,<br />
die der Mythologie als „Krafttier zwischen<br />
Himmel und Erde“ gilt, gönnt<br />
der anderen den harten, kalten Bissen.<br />
Dies hier ist für den Augenblick<br />
ein Lebens-, ja, Überlebenskampf.<br />
„Gier“, so heißt Loredana Nemes’<br />
detailscharfe Fotoserie vom Kampf<br />
der Möwen auf der Spree. DerZyklus<br />
füllt eine lange Hallenwand der Berlinischen<br />
Galerie. Das Landesmuseum<br />
ist im bald beginnenden<br />
Kunstherbst ein wichtiger Ausstellungsort<br />
des alljährlichen Europäischen<br />
Monats der Fotografie. Nemes’sehr<br />
besondereFotoserie hängt<br />
neben fünf weiteren, Säle füllenden<br />
Serien, diese allerdings zu anderen<br />
Themen: über Menschen, über Körper,<br />
Identität, Fremdsein, Bedrohung<br />
oder Adoleszenz, diese merkwürdige,<br />
schwierige Zeit zwischen<br />
Kindheit und Erwachsenwerden.<br />
Undallein die gleichsam magisch<br />
wirkende Schwarz-Weiß-Arbeit<br />
„Gier“ ist ganz aufs Animalische gerichtet.<br />
Die13Tafeln an derWand hat<br />
die seit 2001 in Berlin lebende Fotografin<br />
gereiht wie eine Partitur. Im<br />
Hell-Dunkel-Kontrast des Wassers,<br />
der Luft und der aggressiven Vögel<br />
könnte man –aus zwei, drei Metern<br />
Abstand – die Fototafeln auch für<br />
Malerei halten, eine, die ins Dreidimensionale<br />
reicht und wo die Möwensogroßerscheinen<br />
wie menschliche<br />
Körper. „Für den Bruchteil einer<br />
Sekunde –kurzwie die Guillotine<br />
–“, sagt Loredana Nemes,„sieht man<br />
etwas völlig Paradoxes: eine unbewegliche<br />
Bewegung.“<br />
Solche Fotografie nähert sich der<br />
Bildhauerei. Nemes erklärt das so:<br />
„Als wären die Möwenkörper aus der<br />
Schweredes Steins gebrochen.“ Und<br />
das alles 13 Mal. In der Esoterik bedeutet<br />
die Zahl 13 Transformation,<br />
aber sie steht ebenso für Kontrolle.<br />
Und Letztere wollte die Fotografin<br />
bei ihrer Arbeit immer behalten, um<br />
nicht gänzlich der Mystik des Animalischen<br />
zu verfallen. Außerdem<br />
hat die zierliche,dunkelhaarige Frau<br />
aus dem Siebenbürgischen Sibiu<br />
(Hermannstadt), aufgewachsen in<br />
Aachen nach der Flucht der Eltern<br />
aus der Ceausescu-Diktatur in Rumänien<br />
1986, zu ihren Bildern viele<br />
Texte geschrieben. Auf Deutsch.<br />
Schon als kleines Mädchen konnte<br />
sie die Sprache. Eine alte, alleinstehende<br />
Siebenbürger Sächsin gehörte<br />
in Sibiu quasi zur Familie,wurde Loredanas<br />
„Omi“, derweil Vater und<br />
Mutter, zwei Akademiker, viel arbeiteten.<br />
Siewar,als sie mit 14 Jahren in<br />
die Bundesrepublik kam, die einzige<br />
in der Familie, die fließend Deutsch<br />
sprach, und konnte helfen, den Alltag<br />
zu regeln. Heute ist die knapp 46-<br />
Jährige nebenher auch eine Poetin,<br />
wie viele Leute, die aus Transsilvanien<br />
stammen, dieser Karpaten-Region<br />
der Mythen von den rätselhaften<br />
Nachtgestalten, den Vampiren.<br />
Wie sie da vor ihren Möwen-Bildern<br />
steht und von deren Entstehung<br />
erzählt, begreift man die brutale<br />
Körpersprache derVögel als eine<br />
beinahe religiöse Geheimsprache.<br />
Das Mysterium der Natur trifft auf<br />
den konzeptionellen Plan der solitarisch<br />
wie analytisch denkenden Fotografin,<br />
die Anfang der Neunzigerjahre<br />
in Aachen Mathematik und<br />
Germanistik studierthat, ehe sie sich<br />
der Fotografie zuwandte und dafür<br />
nach Berlin zog, wo es für ihre Kamera„nichts<br />
gibt, was es nicht gibt“,<br />
wie sie ihreMotivsuche bezeichnet.<br />
Manchmal erzielte sie in ihren<br />
schier unglaublichen Momentaufnahmen,<br />
dass die Vogelleiber schim-<br />
„Ich konnte die Kamera nicht mehr<br />
loslassen beim Anblick dieser<br />
elementaren Wucht, dem rauschhaften<br />
Zustand und der brutalen Schönheit der<br />
ums Brot kämpfenden Vögel.“<br />
Loredana Nemes, Fotografin in Berlin<br />
mern wie Porzellan. Dieser Eindruck,<br />
erklärt sie, werde natürlich<br />
verstärkt durch das schwarze, wie<br />
ölige, schwere Gewässer. Aber dann<br />
wiederum wirkt das Gefieder der<br />
ums Futter Streitendenden wie gefaltetes<br />
Papier.Diese Transformation<br />
des Realen war ihre fotografische,<br />
ihre künstlerische Absicht: Aus den<br />
Abbildern der sich verknäuelnden<br />
Möwenleiber, aus dieser ungezügelten<br />
Begierde, werden abstrakte Gebilde.<br />
Aus dem affektbesetzen, kreatürlichen<br />
Energieausbruch formt<br />
sich eine faszinierend bizarre, existenzielle<br />
Metapher der Unberechenbarkeit<br />
der Natur. Und gegen die<br />
kommt der Mensch nicht an. Das<br />
will sie mit ihren Aufnahmen sagen.<br />
Es sei aber eben nicht so,klärtNemes<br />
auf, dass sie die Szenen über der<br />
Spree ganz zufällig fotografierte<br />
habe. Sie war zuvor schon nach<br />
Hamburg gefahren, um Möwen aufzunehmen<br />
und nach diesem Moment<br />
der Transformation aus der<br />
Natur zu suchen. Aber die hanseatischen<br />
Möwen hatten keine Lust gehabt,<br />
sich über dem Wasser der Elbe<br />
und der Alster ein Futterneid-Schauspiel<br />
zu liefern.Nemes lockte sie an,<br />
scheuchte sie auf und schrie sie zuletzt<br />
sogar an. Doch sie reagierten<br />
nicht. Also musste sie mit ihrer Tüte<br />
alten Brotes wieder abziehen. „Die<br />
waren einfach schon satt“, wundert<br />
sich die Fotografin noch im Nachhinein.<br />
Unddann erreichte sie ihr Ziel in<br />
Berlin, hatte die „Gier“-Serie im Kasten.<br />
Und die Metapher: typisch Berlin,<br />
seit über 100 Jahren die nimmersatte<br />
Stadt, die alles runterschlingt<br />
und in der jeder sehen muss, woer<br />
bleibt. Mensch oderVogel. Party, Parlament<br />
oder Brücke.<br />
Loredana Nemes erlebte da auf<br />
der Brücke über der Spreeauch, dass<br />
die analoge Fotografie an ihre Grenzenkam.<br />
Dastechnisch-handwerkliche<br />
Vermögen des Fotografierens<br />
wurde voll ausgereizt, „diese leichte<br />
Bewegungsunschärfe und zugleich<br />
jener Punkt, an dem ein Geschehen<br />
,einfriert‘“. So wurde die Fotografie<br />
zu einem Instrument für etwas, das<br />
nur dieses Medium mit seinen technischen<br />
Möglichkeiten sichtbar machen<br />
kann: gestochen scharfund zugleich<br />
abstrakt, aufgenommen in extrem<br />
kurzer Belichtungszeit, einer<br />
zweitausendstel Sekunde für ein Geschehen,<br />
das eher zu erahnen, denn<br />
richtig zu sehen ist.<br />
Loredana Nemes spricht von einem<br />
„Verwandlungsprozess“ und<br />
zählt auf: DieKontraste des Wassers,<br />
tiefschwarz, wie Teer. Und aus dem<br />
animalischen Geschehen wird Poesie.<br />
Man blickt sozusagen der Gier<br />
ins Gesicht, aber es ist das Gesicht<br />
der Natur. Ungezähmt, unverhohlen,<br />
schlagartig ist die Konfrontation,<br />
Und deren zerstörerische Aspekte<br />
haben auch Schönheit, die raue Poesie<br />
des Wahrhaftigen. „Nein, es war<br />
kein konzeptueller Entschluss“, erklärt<br />
Nemes.„Vielmehr ein tiefes visuelles<br />
Erlebnis,diese Sturzflüge der<br />
Möwen auf die Brotkrumen. Alle<br />
Energie war ausgerichtet auf das<br />
eine: Futter, Existenzsicherung.“ Sie<br />
erzählt, wie sie die Kamera gar nicht<br />
mehr loslassen konnte „beim Anblick<br />
dieser darwinistischen Gier,<br />
dieser elementaren Wucht, dem<br />
rauschhaften Zustand und der brutalen<br />
Schönheit der kämpfendenVögel“,<br />
die nichts kennen von einer Zivilisation,<br />
von Solidarität der Gemeinschaft,<br />
nur getrieben sind von<br />
Sein oder Nichtsein.<br />
„Im Tierreich ist das so. Aber in<br />
meinem Kopf war sofortdie –naturbedingte<br />
–Parallele da zur Gier, die<br />
unsere Wirtschaft, unser kapitalistisches<br />
Gesellschaftssystem prägt“, so<br />
spannt die Fotografin den Bogen<br />
zum politischen und zum sozialen<br />
Alltag unserer Welt, zu all dem Überfluss<br />
in dem einen Teil, dem bitteren<br />
Mangel in dem anderen, dem Wohlstand<br />
hier und dem Krieg, dem<br />
Elend, Flucht und Vertreibung dort.<br />
„Auf der Welt ist genug für alle da“,<br />
sagt sie.„Aber nicht für die Gier der<br />
Menschen. Nach Machtund Geld.“<br />
Nemes’ Fotografie sucht Analogien<br />
zu diesem Zustand. Siewirdnie<br />
vergessen, woher sie kam. Inzwischen<br />
ist ihrealte Heimat Teil der EU<br />
geworden, mühsam sei es mit der<br />
Demokratie, der Aufklärung, mit<br />
dem Wohlstand. Sie fährt, so oft sie<br />
kann, in die Landschaft ihrer Kindheit,<br />
Humus für Poesie. Aber auch<br />
für Analyse.<br />
BerlinischeGalerie, Alte Jakobstraße 124–128.<br />
Ausstellung bis15. Oktober im EuropäischenMonatder<br />
Fotografie,Mi–Mo 10–18 Uhr.<br />
Ingeborg Ruthe lässt die<br />
Metaphorik vonNemes’<br />
Bildernnicht mehr los.
30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Feuilleton<br />
SONNTAGSKRIMI<br />
Nun spukt<br />
es auch<br />
in Kiel<br />
VonTorsten Wahl<br />
Du verarscht uns, oder?“ wird<br />
Klaus Borowski (Axel Milberg)<br />
von seinem Patenkind Grete (Emma<br />
Mathilde Floßmann) gefragt. Denn<br />
der Kommissar holt in einerVilla drei<br />
junge Frauen zu einer Geisteranrufung<br />
zusammen, um Kontakt zu einer<br />
Verschwundenen aufzunehmen.<br />
Mitihm in einem Kreis sitzen neben<br />
Grete deren Schwester Sinja (Mercedes<br />
Müller) sowie Anna, die neue<br />
Frau ihres Vaters (Karoline Schuch).<br />
Offenbar geht im „Tatort“ der Horror<br />
weiter um, nachdem vor einem Jahr<br />
ein Fall in Hessen das Publikum<br />
schocken durfte.<br />
Der Regisseur Elmar Fischer und<br />
sein Kameramann Philipp Sichler<br />
verstehen es,für gruselige Momente<br />
zu sorgen. Betroffen ist Anna: Mal<br />
wird ihr Federbett gefleddert, fiese<br />
Geräusche durchdringen die Villa,<br />
und Anna erscheint ihr Bruder, der<br />
sich umgebracht hatte.Wie sein Hessischer<br />
Tatort-Kollege ist auch Borowski<br />
dem Geisterhaus privat verbunden.<br />
Er ist Patenonkel vonGrete,<br />
schwärmte heimlich für deren verschwundene<br />
Mutter und war mit<br />
Gretes Vater befreundet –gegen den<br />
er nach dem Verschwinden der Frau<br />
ohne Ergebnis ermittelte.<br />
Damit nicht genug: Auch seine<br />
Ex-Frau Gabrielle (Heike Trinker),<br />
die hier nach 15 Jahren Kieler „Tatort“<br />
erstmals wie ein Geist aus der<br />
Flasche auftaucht, hatte eine Affäre<br />
mit jenem Frank. Borowski muss<br />
sich also nicht nur mit dem verdächtigen<br />
Freund auseinandersetzen,<br />
sondern hat es gleich mit mehreren<br />
Frauen vorOrt zu tun. Undnicht zuletzt<br />
mit seiner neuen Kollegin Mila,<br />
die als Nachfolgerin vonSibel Kekilli<br />
gemäß der NDR-Tradition wieder<br />
von einer türkischstämmigen Darstellerin<br />
gespielt wird –Almila Bagriacik.<br />
Doch ihreMila darfnicht ins<br />
Innere des Falls vordringen, der anders<br />
als der Hessen-Spuk schließlich<br />
für alles eine rationale Auflösung findet.<br />
DasDrama im Geisterhaus gerät<br />
aber mitunter zur Psychologie-Lehrstunde.Sowohl<br />
Autor MarcoWiersch<br />
als auch Hauptdarstellerin Karoline<br />
Schuch haben mal Psychologie studiert.<br />
Undmanchmal fühlt man sich<br />
einfach nur verarscht.<br />
Tatort: Borowskiund dasHaus der Geister –So,<br />
20.15, ARD<br />
Borowski (Axel Milberg) mit neuer Kollegin<br />
Mila Sahin (Almila Bagriacik) NDR<br />
TOP 10<br />
Donnerstag,30. August<br />
1 heute-journal ZDF 4,19 16 %<br />
2 Brennpunkt ARD 4,01 14 %<br />
3 Tagesschau ARD 3,91 14 %<br />
4 Der Bergdoktor ZDF 3,88 14 %<br />
5 heute ZDF 3,58 16 %<br />
6 SOKOStuttgart ZDF 3,10 17 %<br />
7 Bares für Rares ZDF 2,92 25 %<br />
8 Wolfsland ARD 2,90 10 %<br />
9 GZSZ RTL 2,83 11 %<br />
9 Notruf Hafenkante ZDF 2,83 11 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />
Also, ich bin der Lukas und<br />
ich habe dieses Buch hier<br />
geschrieben.“ Der junge<br />
Mann vorn im Bus stellt<br />
sich so ulkig vor, als säße er in einer<br />
Kuppelshow des Privatfernsehens.<br />
Lukas Rietzschel ist aber nicht der<br />
Bachelor, der sich eine Frau aussuchen<br />
möchte, sondern der Autor eines<br />
Romans, der einigen Wirbel in<br />
diesem Herbst verursachen könnte.<br />
Nicht nur wegen seines kraftvollen<br />
Titels. „Mit der Faust in die Welt<br />
schlagen“, heißt er. Die zwei Zeilen,<br />
die der Verlag auf die Rückseite gedruckt<br />
hat, deuten an, warum: „Zwei<br />
Brüder,ein DorfinSachsen und eine<br />
Wut, die immer größer wird“. Der<br />
Verleger drückt es in seiner Einleitung<br />
zu den Vorabexemplaren noch<br />
klarer aus: „Mit 23 Jahren hat er den<br />
Roman für unsereZeit geschrieben.“<br />
Es ist die Zeit, da sich eine Stimmung<br />
zusammenbraut, die den Frieden im<br />
Land bedroht.<br />
Knapp zwanzig Leute sitzen in<br />
dem Bus, der in Berlin vor dem Ullstein-Verlag<br />
an der Friedrichstraße<br />
abfährt. Mit dabei sind einige Verlagsmitarbeiter,sodieVertreterin<br />
für<br />
den Buchhandel in den neuen Bundesländern.<br />
UteKönig bespricht mit<br />
Buchhändlernvon Mecklenburgbis<br />
Thüringen, welche Titel sie in welcher<br />
Anzahl ordern möchten. Obwohl<br />
das Gebiet ihrer Zuständigkeit<br />
sehr groß ist, bleibt die Zahl der Läden,<br />
die sie besucht, überschaubar.<br />
Nach dem Ende des Volksbuchhandels<br />
der DDR verkaufte die Treuhand<br />
die meisten Geschäfte an<br />
große Ketten. Seit vielen Jahren dominiert<br />
Thalia den Buchhandel im<br />
Osten. Deren Einkauf bestimmt in<br />
der Regel die Zentrale und nicht das<br />
Geschäft vor Ort –obwohl gerade<br />
dieses in kleinen Städten so wichtig<br />
für den Austausch über Befindlichkeiten<br />
ist.<br />
Lukas Rietzschel kann zwar den<br />
lustigen Vogel mimen, aber man<br />
sollte ihn deshalb nicht für oberflächlich<br />
halten. Er hoffe, auf der<br />
Reise ein bisschen in den Hintergrund<br />
seines Romans führen zu können,<br />
sagt er. Rietzschel gehört zur<br />
ersten Generation, die komplett im<br />
wiedervereinten Deutschland aufgewachsen<br />
ist. Geboren wurde er 1994<br />
in Räckelwitz in Ostsachsen, nicht<br />
weit vonKamenz und Bautzen, in einer<br />
Region, die seit dem Ende der<br />
DDR radikalen Veränderungen unterworfen<br />
war. Die Industrie verschwand,<br />
Kinder erlebten, dass ihre<br />
Elternsich vonJob zu Jobhangelten,<br />
junge Leute gingen in die alten Bundesländer.<br />
ImWesten, in Kassel, hat<br />
auch Rietzschel studiert. Aber er ist<br />
zurückgekommen. Er lebt in Görlitz.<br />
Literatur habe ihn erst spät interessiert,<br />
sagte er, als sein Verlag im Juni<br />
zur Programmvorstellung in Clärchens<br />
Ballhaus einlud. Das war, als<br />
er bei Liebeskummer Ratsuchte.Auf<br />
Gute-Frage.net wurde die Lektüre<br />
von„Anna Karenina“ empfohlen.<br />
Tolle Geschichte. Aber ob sie<br />
stimmt? Als Lukas Rietzschel im Jahr<br />
2015 am Treffen junger Autoren der<br />
<strong>Berliner</strong> Festspiele teilnimmt,<br />
schreibt er unter der Rubrik „Der Autor<br />
über sich“ nicht etwa seinen Lebenslauf,<br />
sondernwie er als Kind mit<br />
seinem Bruder Steine verkauft und<br />
den Kopf eines toten Rehs in Cola<br />
eingelegt habe.Obdas stimmt? Brüder<br />
sind auch die Helden in seinem<br />
Roman „Mit der Faust in die Welt<br />
schlagen“, Philipp und Tobias. Die<br />
Konkurrenz beim Aufwachsen<br />
könnte also autobiografisch sein.<br />
Die Kleinstadt, in der das Buch<br />
spielt, gibt es nicht. Wenn man liest,<br />
was sich vorden Läden abspielt, dass<br />
die Schule mangels Schüler geschlossen<br />
wird, merkt man, dass der<br />
Ort aus Elementen der Wirklichkeit<br />
gebaut ist –sowie sie Anfang des 21.<br />
Jahrhunderts in vielen Gegenden zu<br />
erleben ist, die zur DDR gehörten.<br />
Mit seinem Buch ist er noch vor<br />
Erscheinen zum Experten für den<br />
Osten geworden. Am vergangenen<br />
Dienstag hat Deutschlandfunk Kultur<br />
Lukas Rietzschel zu den Ereignissen<br />
in Chemnitz befragt. Er erlebe<br />
nicht, was Ministerpräsident<br />
Kretschmer sage, dass für Extremismus<br />
in Sachsen kein Platz sei, so<br />
Rietzschel im Interview. „Sachsen<br />
hat ein ganz klares, strukturelles<br />
Problem mit Rassismus und Rechtsextremismus.“<br />
Als Nährboden für<br />
den Rechtsextremismus sieht er die<br />
Arbeits- und Perspektivlosigkeit.<br />
Wo die<br />
Wut<br />
aufwächst<br />
Unterwegs mit Lukas Rietzschel,<br />
der einen Roman über Jungs in<br />
Ostsachsen geschrieben hat<br />
VonCornelia Geißler<br />
Lukas Rietzschel am Flüsterbogen.<br />
CORNELIA GEISSLER<br />
Die Route für den Literaturbus<br />
hat Lukas Rietzschel mit den Verlagsleuten<br />
geplant. In Südbrandenburg<br />
wird der Internetempfang<br />
schlecht. In Weißwasser wachsen<br />
Bäume, wo Wohnblocks standen.<br />
DieGlasindustrie,die lange die Stadt<br />
prägte, ist weg. Die Bevölkerungszahl<br />
hat sich halbiert: Wurden im<br />
Jahr 1988 rund 38 000 Einwohner gezählt,<br />
waren es 2013 nur noch 17 000.<br />
DerBund förderthier nicht den Neu-,<br />
sondern den Rückbau vonWohnungen.<br />
Aus Weißwasser stammt der<br />
AfD-Bundestagsabgeordnete Tino<br />
Chrupalla, der 2017 das Direktmandat<br />
im Wahlkreis Görlitz gewann. Er<br />
nahm es einem CDU-Politiker ab,<br />
dem jetzigen sächsischen Ministerpräsidenten<br />
Michael Kretschmer.<br />
Kurz hinter Weißwasser liegt der<br />
erste Halt. Hier könnte Lukas Rietzschels<br />
Buch spielen. Die Orts- und<br />
Straßennamen sind auf Deutsch und<br />
auf Sorbisch. Die sorbische Minderheit,<br />
deren Vertreter in der DDR immer<br />
zu Osternins Fernsehen kamen,<br />
in Trachten Volkstänze aufführend<br />
und traditionell bemalte Ostereier<br />
vorzeigend, die deshalb eher belächelt<br />
wurden, hat einen gesetzlichen<br />
Schutzstatus. Heutzutage führt das<br />
zu Konflikten, die etwa bei Fußballspielen<br />
aufbrechen, wie Rietzschel<br />
erzählt. Im Roman werfen die jungen<br />
Leute den Sorben ihre Sonderstellung<br />
vor, reich seien die, arrogant.<br />
Undwenn dann genug Alkohol<br />
getrunken wurde, wenn schon eine<br />
Weile Sprüche geklopft wurden,<br />
dann geht es gegen die „Sorbenschweine“.<br />
Dass der Vater der Familie<br />
dennoch das Brot lieber beim sorbischen<br />
Bäcker kauft, gehört zuden<br />
vielen Ambivalenzen nicht nur in der<br />
Handlung, auch in der Region.<br />
Vom Turm zum Schweren Berg<br />
kann man über das Tagebaugelände<br />
zum acht Kilometer entfernten<br />
Kraftwerk Boxberg schauen, Fließbänder<br />
und Förderbagger stehen auf<br />
der aufgerissenen Erde. Die Landschaft<br />
sieht aus wie das Szenenbild<br />
für den Film „Gundermann“. Klar,<br />
vonhier kam der Sänger und Baggerfahrer,<br />
den Andreas Dresen porträtiert.<br />
Lukas Rietzschel zeigt auf eine<br />
Fläche, wozarte Bäumchen in Rei-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 31 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Blick auf das Kaufhaus Görlitz,<br />
dessen Wiederbelebung zu den<br />
Erfolgsgeschichten der Stadt gehören<br />
könnte.<br />
PAULUS PONIZAK<br />
Nur nach<br />
vorne<br />
schauen<br />
Rosenstolz sind wieder da –<br />
zumindest ein bisschen<br />
VonMaikeSchultz<br />
Eine echte Überraschung gab es<br />
am Freitag für die Fans des <strong>Berliner</strong><br />
Pop-Duos Rosenstolz. Über<br />
Nacht hatte dessen eine Hälfte Peter<br />
Plate einen neuen Song auf der Facebook-Seite<br />
der Band veröffentlicht:<br />
Das Stück heißt „Wenn es jetzt losgeht“.<br />
„Holen wir die Zeit auch nie<br />
zurück – ich will nach vorne<br />
schauen, lass uns nach vorne<br />
schauen“, singt Anna R. in der<br />
Rosenstolz-typischen Midtempo-<br />
Klavierballade.<br />
„Wieder neugierig geworden“<br />
hen stehen, viele davon sind gelb.<br />
Die Trockenheit der vergangenen<br />
Wochen hat dem Versuch, das Land<br />
der Natur zurückzugeben, nicht gut<br />
getan. Hier wirdaber auch durch die<br />
Flutung der Tagebaurestlöcher die<br />
größte zusammenhängende künstliche<br />
Seenlandschaft Europas entstehen,<br />
das Lausitzer Seenland.<br />
DieJournalisten und Blogger sollten<br />
noch unterwegs eine Erklärung<br />
unterschreiben, dass sie einverstanden<br />
sind, während der Reise fotografiert<br />
und gefilmt zu werden. Ob Lukas<br />
Rietzschel etwas Ähnliches unterschrieben<br />
hat –als Schriftsteller<br />
zum Anfassen und Ausfragen? „Stell<br />
dich bitte so hin, dass man den Tagebau<br />
sieht und halte dein Buch hoch.“<br />
Er erfüllt den Wunsch.<br />
Eigentlich war die Landpartie als<br />
„Bloggerreise“ oder „Bloggerbus“<br />
betitelt, deshalb sind mehreredabei,<br />
die auf ihren eigenenWebseiten oder<br />
auf Instagram von ihren Lesevorlieben<br />
berichten. Doch wegen des großen<br />
Interesses an Lukas Rietzschel<br />
haben sich auch Journalisten traditioneller<br />
Medien eingefunden, ein<br />
Kollege vomMagazin Sternzum Beispiel<br />
trifft Rietzschel für sein Porträt<br />
nun schon zum dritten Mal. Unterwegs<br />
kommt kurz eine Debatte auf<br />
über den Gegensatz zwischen „richtigen<br />
Journalisten“ und Bloggern.<br />
Für Verlage beginnen die Grenzen zu<br />
verschwimmen. Eine Rezension in<br />
der <strong>Zeitung</strong> oder im Radio ist zwar<br />
nach wie vor wichtig für die Wahrnehmung<br />
der Bücher. Doch viele<br />
Blogger und Instagrammer gelten<br />
inzwischen als „Influencer“, also auf<br />
ihre Art als Meinungsbildner. Viele<br />
schreiben nicht nur kurze Tipps,<br />
sondern setzen sich ausführlich mit<br />
den Büchernauseinander.Auch deshalb<br />
lädt Ullstein Blogger zum Ausflug<br />
ein: Dieser Roman soll möglichst<br />
bekannt werden.<br />
Der Verleger Gunnar Cynybulk<br />
sitzt im Informationszentrum neben<br />
dem Turm, über ihm preist ein Plakat:<br />
„Boxberg: Energie für Generationen!“<br />
Cynybulk ist neu im Amt. Das<br />
Manuskript zu „Mit der Faust in die<br />
Welt schlagen“ gehörtzuden ersten,<br />
die er im Herbst vergangenen Jahres<br />
für Ullstein prüfte.„Es ist uns einen<br />
Eine Straße in Görlitz, musterhaft restauriert.<br />
PICTURE ALLIANCE<br />
Tagnach der Bundestagswahl angeboten<br />
worden.“ Alle wollten es damals<br />
haben. Alle wollten nach den<br />
Erfolgen der AfD wissen, wie der Osten<br />
tickt. Cynybulks Einsatz für<br />
Rietzschels Buch wirkt heute wie die<br />
Erfüllung eines Anspruchs, den er<br />
auf der Buchmesse im vergangenen<br />
Jahr in FrankfurtamMain formuliert<br />
hatte: Ein deutschsprachiger Spitzentitel<br />
würde herausragen und viel<br />
Rückenwind vom Verlag bekommen.<br />
Der Autor selbst traf letztlich<br />
die Entscheidung zwischen Ullstein,<br />
dessen Programm sehr breit<br />
zwischen Unterhaltung und Belletristik<br />
aufgefächert ist, und einem<br />
renommierten Literaturverlag, der<br />
etliche preisgekrönte Schriftsteller<br />
in seinen Reihen hat.<br />
Gunnar Cynybulk war zuvor 18<br />
Jahre beim Aufbau-Verlag, er kennt<br />
den Osten, hat selbst einen Roman<br />
über eine Familie in der DDR geschrieben.<br />
„Jetzt starten wir gemeinsam<br />
neu“, wirdLukas Rietzschel später<br />
über ihn sagen. Aber erst einmal<br />
soll er einen Auszug vorlesen. Er<br />
blättert im ersten Teil des Buches,<br />
das in den Jahren 2000 bis 2004<br />
spielt, zum 11. Kapitel. Die Jungen<br />
sitzen mit den Großeltern imAuto.<br />
„Tobi blickte durch die Windschutzscheibe,und<br />
das war die Landschaft,<br />
die er schon immer kannte. Mit den<br />
sandigen und steinigen Böden,<br />
manchmal lehmig und asphaltiert,<br />
oder mit Betonplatten zugedeckt.“<br />
Sie fahren in Hoyerswerda an einem<br />
Haus vorbei, dessen verkohlter Balkon<br />
die Blicke der Jungs anzieht.<br />
„Der ganze Block stand leer. Da, wo<br />
die Fenster in Wurfweite waren, waren<br />
sie mit Steinen eingeschlagen<br />
worden.“ Das Haus trägt noch Spuren<br />
der brutalen ausländerfeindlichen<br />
Angriffe der 90er-Jahre. Die<br />
Jungen im Buch wollen wissen, was<br />
dort passiert ist, die Großeltern reagieren<br />
nicht auf die Fragen.<br />
Einen ganz anderen Eindruck<br />
macht die Stadt Görlitz, die schon<br />
lange viel denkmalpflegerische Zuwendung<br />
erfährt. Zwar gibt es auch<br />
hier nicht genügend Arbeitsplätze,<br />
um all die Wohnungen zu füllen, die<br />
noch leer sind, aber die Stadt hat ein<br />
touristisch belebtes Zentrum und<br />
viele Bürger,die sich engagieren. Die<br />
kleine Reisegruppe besichtigt als erstes<br />
das 1913 im Jugendstil erbaute<br />
Kaufhaus, das seit 2009 nicht mehr<br />
zum Einkaufen genutzt wird, als<br />
„Grand Budapest Hotel“ zur Filmgeschichte<br />
gehört und nun von einem<br />
Unternehmer umgebaut wird. Der<br />
Projektleiter Jürgen Friedel erläutert<br />
die ehrgeizigen Pläne, hier wieder<br />
Luxus anzubieten. Er spricht in hohen<br />
Tönen von dem neuen Besitzer<br />
des Kaufhauses, dem Unternehmer<br />
Winfried Stöcker.<br />
Dem steht Lukas Rietzschel aber,<br />
so sehr er der Stadt Görlitz den Aufschwung<br />
wünscht, kritisch gegenüber.<br />
Das kann man anschließend<br />
beim Spaziergang heraushören:<br />
Frauen- und ausländerfeindlich sei<br />
dieser Winfried Stöcker. Das ist<br />
schnell gesagt. Belege dafür finden<br />
sich allerdings ebenso schnell. In der<br />
Weihnachtsansprache vom Dezember<br />
2017 an die Mitarbeiter seiner<br />
Firma Euroimmun, im Internet öffentlich<br />
zugänglich, verhöhnt er die<br />
MeToo-Debatte, ereifert sich über<br />
„die indoktrinierten Nachrichtensprecher<br />
des Fernsehens“ und ermuntertdie<br />
Mitarbeiter,viele Kinder<br />
zu zeugen,damit „wir dem mutwillig<br />
herbeigeführten, sinnlosen Ansturm<br />
unberechtigter Asylanten etwas entgegensetzen<br />
können“.<br />
DerUnternehmer unterstützt mit<br />
solchen Worten fremdenfeindliche<br />
Vorbehalte, die sichtbar gewachsen<br />
sind. Lukas Rietzschel hat diese Gemütslage<br />
über lange Zeit beobachtet,<br />
hat sie eingefangen. Er erzählt, er<br />
beschreibt, er nimmt seine literarische<br />
Sprache,umdem Wegvon zwei<br />
Brüdern zu folgen auf der Suche<br />
nach einem Platz im Leben. Es gibt<br />
Figuren im Roman, die in der Provokation<br />
ein Zuhause finden, weil die<br />
anderen Möglichkeiten nichts taugen.<br />
DerAutor vermittelt den Lesern<br />
eine Ahnung, was er mit dem Nährboden<br />
meint, von dem er im Interview<br />
spricht – eine Ahnung nur,<br />
denn sein Buch ist kein politisches<br />
Pamphlet.<br />
EinInvestor anderen Typs hat die<br />
ehemalige Synagoge in der Langenstraße<br />
gekauft, die seit 1911 als Malsaal<br />
und Requisitenlager des Theaters<br />
genutzt wurde.Lukas Rietzschel<br />
wohnte 2015 gegenüber, als er Rainer<br />
Michel regelmäßig auf dem<br />
Grundstück arbeiten sah. „Brauchen<br />
Sie Hilfe?“, habe er gefragt und tatsächlich<br />
bald mitgeholfen. Mittlerweile<br />
kann das Erdgeschoss bereits<br />
als Saal für das neue Literaturhaus<br />
genutzt werden. DieBauarbeiten gehen<br />
weiter,und längst müssen dafür<br />
Fördergelder eingeworben werden.<br />
In der oberen Etage sind Michel und<br />
seine Frau, beides Theologen aus<br />
Köln, die sich in die Stadt Görlitz verliebt<br />
haben, gerade eingezogen. Rainer<br />
Michel führt durch den loftartigen<br />
Wohnraum mit riesiger Bibliothek,<br />
in dem noch Umzugskisten<br />
stehen, Kleidung und Hausrat sich<br />
stapeln. „Dass ich hier alles zeige,<br />
das mache ich nur für ihn“, sagt er<br />
und klopft dem jungen Autor auf die<br />
Schultern. Sogar eine Stadtschreiberwohnung<br />
wirdnochausgebaut.<br />
Die braucht Lukas Rietzschel<br />
nicht. Er ist in Görlitz zu Hause, führt<br />
deshalb die Gäste aus Berlin noch zu<br />
anderen markanten Orten, zum<br />
Flüsterbogen am Untermarkt zum<br />
Beispiel und über die Brücke in den<br />
polnischen Teil, ins Lieblingsrestaurant<br />
von Bill Murray. Das gerahmte<br />
Poster des Films „Grand Budapest<br />
Hotel“ mag der für dieWand gestiftet<br />
haben. Lukas Rietzschel hat seine<br />
Premierenlesung am kommenden<br />
Freitag nicht in Berlin, wo sein Verlag<br />
sitzt, sonderninGörlitz, in der Commenius-Buchhandlung.<br />
An deren<br />
Tür hängt die Ankündigung mit dem<br />
Buchcover. Hinter einem dicken<br />
Kreuz scheint eine sächsische Landschaft<br />
von Caspar David Friedrich<br />
durch. Eine gestörte Idylle.<br />
Cornelia Geißler<br />
hatte einen Taglang kaum<br />
Internetempfang.<br />
Was klingt wie der Neuanfang nach<br />
einer langjährigen Pause, ist auf den<br />
zweiten Blick allerdings eher ein<br />
Nostalgie-Projekt: „Wenn es jetzt losgeht“<br />
ist gar nicht so neu, sondern<br />
eine alte Aufnahme,die nur noch„nie<br />
veröffentlicht wurde“, wie in Plates<br />
langer Erklärung auf Facebook zu<br />
lesen ist. „Nach nun so vielen Jahren<br />
wurde ich wieder neugierig und habe<br />
mich wieder sehr in die Aufnahmen<br />
verliebt. Also begannen wir in den<br />
letzten zwei Jahren, an diesem Song<br />
zu arbeiten. Es entstand die Idee ein<br />
Best-of-Album zu machen, eins das<br />
Anna und mir gefällt“, schreibt der<br />
51-Jährige. Was vermuten lässt, dass<br />
das erst vor zwei Jahren erschienene<br />
Best-of-Album„Das Beste“ eher nicht<br />
ihreeigene Idee war.<br />
Am 28. September soll nun die<br />
neue Platte kommen und „Lass es<br />
Liebe sein –Die schönsten Lieder“<br />
heißen. Der Titel ist nicht nur der<br />
Name eines ihrer größten Hits, sondern<br />
darf durchaus auch als gegenseitiges<br />
Liebesbekenntnis verstanden<br />
werden.Denn Plateund Anna R.<br />
hatten Ende 2012 nach 21 Jahren<br />
Rosenstolz eine „Pause auf unbestimmte<br />
Zeit angekündigt“ und danach<br />
in Solo-Projekten weitergemacht<br />
–erals erfolgreicher Songwriter<br />
für die „Bibi &Tina“-Filme und<br />
Stars wie Helene Fischer, sie mit der<br />
weniger erfolgreichen <strong>Berliner</strong> Band<br />
Gleis 8.InFankreisen hatte das zu<br />
Spekulationen über eine endgültige<br />
Trennung geführt.<br />
Keine Liveauftritte geplant<br />
Ein Gerücht, das Peter Plate nun dementierte:<br />
„Anna und ich haben uns<br />
damals nicht wirklich zerstritten“,<br />
sagte der Musiker der Bild-<strong>Zeitung</strong>.<br />
„Zusammen waren wir nur müde.“<br />
Man habe aber irgendwann das Gefühl<br />
gehabt, „dass wir mit unserem<br />
Gehen damals den Fans gegenüber<br />
nicht ganz fair waren“. Also habe er<br />
sich ein Herz gefasst und die 48-Jährige<br />
angerufen: „Und dann hat sie<br />
mich einfach eingeladen, Erdbeerkuchen<br />
gebacken, und wir waren wieder<br />
hier.“<br />
Dass es auf dem neuen Album<br />
außer vier neuen Stücken nur überarbeitete<br />
Versionen gibt, ist nicht der<br />
einzige Wermutstropfen. Denn auch<br />
wenn das Video zu „Wenn es jetzt<br />
losgeht“ einen Zusammenschnitt<br />
der schönsten Konzertszenen zeigt –<br />
gemeinsame Liveauftritte seien „erst<br />
mal nicht geplant“, so Plate.Die Fans<br />
wünschen sich aber genau das:<br />
„Euch wieder zusammen auf der<br />
Bühne zu sehen, wäre ein Traum“,<br />
kommentierten sie das Comeback<br />
auf Facebook. „Nur einmal noch!“<br />
Erfolgreiches Duo: Rosenstolz verkauften<br />
mehr als sechs Millionen Platten. IMAGO
32 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Tagestipp<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
19.30: Panikherz<br />
Dock 11 (& 448 12 22)<br />
19.00: Black Velvet (Shamel Pitts, Mirelle Martins)<br />
HAU1(&25 90 04 27)<br />
19.00: Tanz im August: The Fifth Winter (Mal Pelo)<br />
Monbijou-Theater (& 288 86 69 99)<br />
19.00: DieRäuber<br />
21.00: DieMitschuldigen<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: Wolfskinder<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
20.00: „Kunst“<br />
Shakespeare CompanyBerlin (& 21 75 30 35)<br />
19.00: Macbeth!<br />
Anzeige<br />
Vierte Welt (& 01 57 88 44 09)<br />
20.00: Vision Zerstörung<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
20.00 3. Stock: Madame Poverty. Aset of emotion<br />
and sensation<br />
21.00: Tanz im August: Neues Stück II (Tanztheater<br />
Wuppertal Pina Bausch)<br />
Anzeige<br />
Mit der U-Bahn in die Halle<br />
Esfällt selbst Fans der als Supergroup gehandelten irischen Band U2<br />
schwer, einem <strong>Berliner</strong> Auftritt als Sensation entgegenzusehen. Dafür<br />
kommen sie einfach zu oft, und manchmal kann es passieren, dass Bono und<br />
Co. als Straßenmusiker getarnt im öffentlichen Nahverkehr aufspielen. Auf<br />
der Linie U2. Witzig? Dann wieder werden sie ihrem Ruf als Bombastrocker<br />
gerecht und beschallen das hiesige Olympiastadion. Großgedacht, groß gemacht.<br />
Und selbst die Verächter von U2müssen zugeben, dass sie können,<br />
was sie tun. Seit mehr als 40 Jahren im Geschäft des hohen Tons und der engagierten<br />
Botschaft kommt man nicht umhin, Bono und The Edge als Branchenprofis<br />
zu beschreiben, die im Kontakt mit dem Publikum immer wieder<br />
auch besondereMomente hervorzubringen vermögen. Dass es routinierten<br />
KritikernanBegeisterung mangelt, hängt wohl auch mit genau dieser Professionalität<br />
zusammen, mit der sie ihreMarke gepflegt haben. HarryNutt<br />
U2,Sonnabend, 20 Uhr, Mercedes-Benz Arena, Mercedes-Platz 1<br />
Foto:Michiel Hendryckx<br />
Philharmonie<br />
So, 2. September, 20:00 Uhr<br />
Rotterdam Philharmonic<br />
Orchestra<br />
Yannick Nézet-Séguin<br />
ZU GAST IN<br />
DERBERLINER<br />
PHILHARMONIE<br />
TICKET-HOTLINE<br />
030 · 20 30 92101<br />
berlinerfestspiele.de<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
23.30: Paillette geht immer (Jurassica Parka)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00, 21.30: Circa’sPeepshow(Circa Contemporary<br />
Circus)<br />
Scheinbar Varieté (& 784 55 39)<br />
20.00: Open StageVarieté (Bartuschka (Mod.)<br />
Stachelschweine (& 261 47 95)<br />
20.00: Kann man mit MännernUrlaub machen?<br />
StageTheater am Potsdamer Platz<br />
(& 018 05 44 44) 15.00, 20.00: Beat It! Das<br />
Musical über den King of Pop!<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30, 19.30: Ghost –Das Musical<br />
Theater im Keller (& 47 99 74 77)<br />
20.30: Travestie im Kiez–Berlin? We!Love!You!<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
20.00: Cabaret –Das Musical<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
16.00: Über dieVerhältnisse(Frank Lüdecke)<br />
20.00: Nur mal angenommen ... (Bruno Jonas)<br />
KLASSIK<br />
Galerie Mutter Fourage (& /8 05 23 11)<br />
20.00: Daniel Seng,Klavierabend, Chopin: Etüden op.<br />
10 und op. 25; Schubert: Sonate G-Dur<br />
Musikinstrumenten-Museum (& 25 48 11 78)<br />
12.00: The Mighty Wurlitzer in Concert–Orgelkonzert<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
19.00: Staatskapelle Berlin, Ltg.Daniel Barenboim,<br />
Musikfest Berlin, Pierre Boulez: „Rituel in memoriam<br />
Bruno Maderna“ für Orchester in acht Gruppen; Igor<br />
Strawinsky:„Le Sacre du printemps“<br />
Pop<br />
SONNABEND<br />
DI 11.09.18<br />
20.00UHR<br />
PROGRAMM<br />
konzerthaus.de<br />
BERLINERPHILHARMONIE<br />
Ölbergkirche (& 616 93 10)<br />
19.00: Impro Pur –StimmenkonzertVokalimprovisation<br />
KINDER<br />
Computerspielemuseum (& 60 98 85 77)<br />
10.00: Aufschlag Games. Wiedigitale Spiele in unser<br />
Leben traten, Videogames<br />
PlanetariumamInsulaner (& 790 09 30)<br />
14.00 Planetariumssaal: Das kleine 1x1der Sterne<br />
(ab 5J.)<br />
16.00: MitRaketen zu Planeten(ab 7J.)<br />
Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />
16.00: Dornröschen (ab 4J.)<br />
Puppentheater Prenzlkasper (& 21 79 10 60)<br />
17.00: Schneewittchen, Ulrich Müller-Hönow/Prenzlkasper<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Gretchen (& 25 92 27 02)<br />
20.00: Death Slam, PoetrySlam mit Fee, Julian Heun,<br />
Volker Strübing,Piet Weber,Kirsten Fuch<br />
Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />
20.00: Kantinenlesen –Das Gipfeltreffen der <strong>Berliner</strong><br />
Lesebühnen, Jakob Hein, Maik Matschinkowsky,Ruth<br />
Herzberg,Clint Lukas,Dan Richter<br />
Theater im Palais (& 201 06 93)<br />
19.30: <strong>Berliner</strong> Geschichten: Tagebuch im Sturmgepäck,<br />
mit Gabriele Streichhahn, Franziska Troegner,<br />
Musik: Ute Falkenau<br />
KONZERT<br />
A-Trane (& 313 25 50)<br />
21.00: Can Olgunfeat. DesmondWhite &Jochen<br />
Rueckert, special guest: Johannes Enders (sax)<br />
DODO (& 53 09 40 72)<br />
20.00: Das Schelmenpack, Johannes K. Meier,Herr<br />
Rolf, <strong>Berliner</strong> Abend<br />
Kindl-Bühne Wuhlheide (& 53 07 91 44)<br />
18.00: Beginner &Samy Deluxe &DLX Band<br />
Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />
20.00: U2<br />
Dirigent PHILIPPE<br />
HERREWEGHE<br />
Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />
22.30: PatAppleton<br />
Wild At Heart (& 611 70 10)<br />
22.00: Groovy Cellar +Las Annettes +Paul Bevoir<br />
with the Family Way, Mod Party<br />
Zimmer 16 (& 48 09 68 00)<br />
21.00: Tempi Passati<br />
CLUB<br />
ArtlinersBerlin (& 74 77 59 10)<br />
19.00: KaraokeParty<br />
Anzeige<br />
KONZERTHAUSORCHESTERBERLIN<br />
COLLEGIUM VOCALE GENT<br />
AntonínDvořák Requiemfür Soli,<br />
Chor und Orchester b-Mollop. 89<br />
Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />
23.00: Megapearls<br />
Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />
22.00 2Floors: Tannz im Frannz -mit 80sSpecial-,<br />
Stan &Hey my Commander<br />
Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />
23.00 4Floors: Drop The Bomb Party<br />
PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />
23.00: Soul Explosion, King Dynamite(Super Heavy<br />
Funky Soul &Boogaloo)<br />
BALLROOM<br />
Strandbar Mitte (Monbijoustr.3)<br />
16.00: Argentinischer Tango, Ilana<br />
20.00: Strandbar Schwoof, Antoine<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Grüner wirdís nicht<br />
15.15, 20.30; Mamma Mia! Here We Go Again17.50; 100<br />
Jahre Artur Brauner: Liebe, Tanz und 1000 Schlager So<br />
12.00<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Kindeswohl 15.30, 18.00,<br />
20.30; Matinee: Familie Brasch So 11.00; Matinee: Maria<br />
by Callas So 13.10<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Gundermann 14.30,<br />
17.30, 20.30; Matinee: Itzhak Perlman –Ein Leben für die<br />
Musik (OmU) So 12.15<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40)Crazy Rich –Crazy Rich Asians<br />
(OF) 15.45, 18.30, 21.15; Matinee: Die Frau, die vorausgeht<br />
–Woman Walks Ahead (OmU) So 11.00; The Rider<br />
(OmU) So 13.30; BlacKkKlansman (OF) 15.00, 18.00,<br />
21.00; Matinee: Augenblicke: Gesichter einer Reise So<br />
11.00; Matinee: Nico, 1988 (OmU) So 13.00; BlacKkKlansman<br />
14.00, 17.00, 20.00; Künstlerkomplex: Paula –Mein<br />
Leben soll ein Fest sein So 11.30; Lebenszeichen –Jüdischsein<br />
in Berlin 14.00; Familie Brasch 16.00, 18.15, 20.30;<br />
Matinee: Egal was kommt So 11.30; Geniale Göttin: Die<br />
Geschichte vonHedyLamarr–Bombshell: The HedyLamarr<br />
Story (OmU) 14.20, 18.45; Nach dem Urteil 16.30; 303<br />
20.50; Foxtrot So 11.45; Kindeswohl –The Children Act<br />
(OmU) 15.00, 17.30, 20.00; Matinee: Auf der Suche nach<br />
Ingmar Bergman So 10.45; Matinee: Love,Cecil So 12.50;<br />
Deine Juliet 14.00; Sauerkrautkoma 16.45; Mamma Mia!<br />
Here We Go Again (OF) 19.00; Don‘t worry, weglaufen geht<br />
nicht –Don‘t Worry, He Won‘t Get FarOnFoot (OmU) 21.30;<br />
Deine Juliet –The GuernseyLiteraryand Potato Peel Pie Society<br />
(OmU) So 11.15<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Donbass (OmU) Sa 15.00;<br />
Grüner wirdís nicht 17.30, 20.00; Aus nächster Distanz Sa<br />
22.15; Lebenszeichen –Jüdischsein in Berlin So 15.30;<br />
Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 15.00; Itzhak<br />
Perlman –Ein Leben für die Musik (OmU) Sa17.00, So<br />
18.45; Der Doktor aus Indien (OmU) Sa 18.30, So 17.00;<br />
Nach dem Urteil 20.15; In the Middle of the River (OmU) Sa<br />
22.15<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Käpt‘n Sharky 14.15, 16.00;<br />
Grüner wirdís nicht 15.00, 17.45, 20.30, So a. 12.15; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 15.20, So a. 13.10;<br />
BlacKkKlansman 17.30, 20.30; Matinee: Aus nächster Distanz<br />
So 11.00; Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer<br />
14.00; Mamma Mia! Here We Go Again 16.15; Die brillante<br />
Mademoiselle Neila 18.45; Don‘t worry, weglaufen geht<br />
nicht 20.50; Die Wunderübung So 12.00; Papst Franziskus:<br />
Ein Mann seines Wortes 17.45, 20.00; Matinee: Grenzenlos<br />
So 11.45; Crazy Rich 14.30, 17.15, 20.00; Matinee: Call<br />
Me By Your Name So 11.30<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Hotel Transsilvanien 3:<br />
Ein Monster Urlaub Sa 12.15, So 11.00; Christopher Robin<br />
Sa 14.45, So 13.30; 3D: Mission: Impossible –Fallout Sa<br />
17.15; Asphaltgorillas Sa 20.30, So 20.45; TheEqualizer II<br />
Sa 23.10, So 23.20; Premiere: Phantomschmerz So 18.00;<br />
Christopher Robin 12.30; Mamma Mia! Here We Go Again<br />
15.00; Safari –Match Me If YouCan 17.40, 20.15; Asphaltgorillas<br />
22.50; Safari –Match Me If You Can Sa 12.00,<br />
14.40, So 11.15, 14.00; The Equalizer II Sa 17.15; Bad<br />
Spies 20.00, 22.45; 3D: Mission: Impossible –Fallout So<br />
16.45; 3D: Mission: Impossible –Fallout 11.40; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 14.45; Asphaltgorillas<br />
17.10; The Equalizer II 19.45; 3D: The Meg 22.30; Mamma<br />
Mia! Here We Go Again 11.50; Asphaltgorillas 14.30;<br />
BlacKkKlansman 17.00, 20.00; Safari –Match Me If You<br />
Can 23.00; Mein Name ist Somebody: Zwei Fäuste kehren<br />
zurück 12.45; Ant-Man and the Wasp 15.10; Bad Spies<br />
17.40; Mamma Mia! Here We Go Again 20.20; Crazy Rich<br />
23.00; Crazy Rich Sa 11.45, 14.30, So 11.00, 14.00; Christopher<br />
Robin Sa 17.20, So 17.00; Mission: Impossible –<br />
Fallout 19.45; BlacKkKlansman 23.00<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Tully (OmU) Sa 11.00;<br />
Gans im Glück Sa 12.30; In the Middle of the River (OmU)<br />
Sa 14.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 15.50;<br />
Hamburger Gitter –Der G20-Gipfel als „Schaufenster moderner<br />
Polizeiarbeit“ 17.30; Geniale Göttin: Die Geschichte<br />
vonHedyLamarr –Bombshell: The HedyLamarr Story(OmU)<br />
18.45; Don‘t worry, weglaufen geht nicht –Don‘t Worry, He<br />
Won‘t Get Far OnFoot (OmU) 20.15; ABeautiful Day –You<br />
Were NeverReally Here (OmU) 22.15; Zwei Freunde und ihr<br />
Dachs So 11.00; Donbass (OmU) So 12.15; Nico, 1988<br />
(OmU) So 14.15; Nico, 1988 (OmU) Sa 11.00; In den Gängen<br />
(DFmenglU) Sa 12.40; Hellraiser –Das Tor zur Hölle<br />
(OmU) Sa 14.30; The Rider (OmU) Sa 16.00; Lady Bird<br />
(OmU) 17.45; Nach dem Urteil –Jusqu‘a la garde (OmU) Sa<br />
19.20, So 21.00; So was vonda(DFmenglU) Sa 21.00, So<br />
19.20; Die 1000 Glotzböbbel vom Dr. Mabuse Sa 22.35;<br />
Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes –PopeFrancis: A<br />
Man of His Word (OmU) So 11.00; Warten auf Schwalben<br />
–Enattendant les hirondelles (OmU) So 12.40; Hellbound<br />
–Hellraiser II (OmU) So 14.30; Love,Cecil (OmU) So 16.00;<br />
Night Out (OmU) So 22.35; Endless Poetry –Poesia sin fin<br />
(OmU) 11.00; Early Man –Steinzeit bereit Sa 13.15; Isle of<br />
Dogs –Ataris Reise (OmU) 15.00; Welcome to Sodom –Dein<br />
Smartphone ist schon hier Sa16.40; Deine Juliet –The<br />
Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society (OmU) Sa<br />
18.15; 303 (DFmenglU) 20.20; Night Out (OmU) Sa 22.45;<br />
Luis und die Aliens So 13.15; Welcome to Sodom –Dein<br />
Smartphone ist schon hier (OmU) So 16.40; Egal was<br />
kommt So 18.15; Jurassic World: Das gefallene Königreich<br />
–Jurassic World: Fallen Kingdom (OmU) So 22.45<br />
Intimes (✆ 29 77 76 40) Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />
Urlaub 13.00; Elias, das kleine Rettungsboot 15.00;<br />
Mamma Mia! Here We Go Again 16.45; Don‘t worry, weglaufen<br />
geht nicht 19.00; Vollblüter 21.15; Berlin Calling (DFmenglU)<br />
Sa 23.30; Oh Boy(DFmenglU) So 23.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Familie Brasch 12.00,<br />
14.00, 16.00, 18.00; Vollblüter –Thoroughbreds (OmU)<br />
20.00; Nach dem Urteil 21.45; Isle of Dogs –Ataris Reise<br />
(OmU) 23.30; Welcome to Sodom –Dein Smartphone ist<br />
schon hier(OmU) 12.30, 16.00,19.30; The Cleaners(OmU)<br />
14.15, 21.15; Lebenszeichen –Jüdischsein in Berlin 17.45<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Transit 16.00; Isle of Dogs<br />
–Ataris Reise (OmU) Sa 18.00; Donbass (OmU) 20.00; 303<br />
Sa 22.15; Love,Simon (OmU) So 18.00; In den Gängen So<br />
22.15; Wildes Herz 16.00, So a. 22.00; In the Middle of the<br />
River (OmU) Sa 18.00; Breakdown in Tokyo–Ein Vater dreht<br />
durch 20.15; System Error (OmU) Sa 22.00; Finsteres Glück<br />
(OmU) So 18.00<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar Hellersdorf (✆ 04 51/703 02 00) Mission: Impossible<br />
–Fallout 13.40; Ant-Man and the Wasp 13.50;<br />
Mamma Mia! Here WeGoAgain 14.00, 19.30; Gans im<br />
Glück 14.10, So a. 11.50; Christopher Robin 14.10, 17.00,<br />
So a. 11.30; Käpt‘n Sharky 14.20, 16.50, So a. 11.30; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 14.30, 17.10, So a.<br />
11.40; Bad Spies 16.40, 19.40, Sa a. 22.40; Gundermann<br />
16.50, 19.50; Asphaltgorillas 17.00, 20.15, Sa a. 23.00;<br />
Safari –Match Me If YouCan 17.20, 20.10, Sa a. 22.50;3D:<br />
The Meg 19.50; The Equalizer II 20.00, Sa a. 22.40; 3D:<br />
Mission: Impossible –Fallout Sa 22.30; Slender Man Sa<br />
22.50; 3D: Ant-Man and the Wasp Sa 23.00; 3D: Jurassic<br />
World: Das gefallene Königreich So 11.00; 3D: Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub So 11.10; Jim Knopf und<br />
Lukas der Lokomotivführer So 11.20<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Deine Juliet Sa 14.00, So 20.15;<br />
Gans im Glück Sa 16.15, So 16.00; Destination Wedding Sa<br />
18.00, So 14.00; 303 Sa 19.40, So 17.45<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) 3D: Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 12.10; Christopher Robin 12.10,<br />
14.40, 17.10; Luis und die Aliens 12.15; Forever MyGirl<br />
12.15; Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer 12.20;<br />
Meine teuflisch gute Freundin 12.30; Gans im Glück 12.30,<br />
14.30; Käpt‘n Sharky 12.40, 14.40, 16.30; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 12.50, 15.10, 17.30;Ant-Man<br />
and the Wasp 14.20; Asphaltgorillas 14.30, 17.00, 19.30,<br />
Sa a. 22.45; The Darkest Minds –Die Überlebenden 14.45;<br />
Mamma Mia! Here We Go Again 14.50, 17.30, 19.40; Safari<br />
–Match Me If You Can 15.00, 17.40, 20.20; Mission:<br />
Impossible –Fallout 16.30, 19.50, Sa a. 22.00; Bad Spies<br />
17.00, 19.45, Sa a. 22.30; The Equalizer II 17.15, 20.00,<br />
Sa a. 22.20; Breaking In 18.20, Sa a. 23.00; 3D: The Meg<br />
19.50; The Meg 20.10, Sa a. 22.30;Slender Man 20.25, Sa<br />
a. 22.50; Action Point Sa 22.50; The Domestics Sa 23.00<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A BlacKkKlansman (OmU)<br />
17.00, 20.00, 22.00; B Don‘t worry, weglaufen geht nicht<br />
–Don‘t Worry, He Won‘t Get FarOnFoot (OmU) 17.00, 19.30<br />
fsk amOranienplatz (✆ 614 24 64) Zama (OmU) Sa<br />
13.30; Warten auf Schwalben –Enattendant les hirondelles<br />
(OmU) 13.45, 21.45; Don‘t worry, weglaufen geht nicht –<br />
Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot (OmU) 21.45, Sa a.<br />
15.45; Lebenszeichen –Jüdischsein in Berlin 16.00; Familie<br />
Brasch 17.45; dokfilmwoche: Tiere und andere Menschen<br />
(m. Gast) Sa 18.00; Nach dem Urteil –Jusqu‘a la garde<br />
(OmU) 19.45; dokfilmwoche: Piazza Vittorio (OmenglU) Sa<br />
20.00; dokfilmwoche: Vier Schwestern –Les quatre soeurs<br />
(OV/OmenglU; Teil II –Zum lustigen Floh &Teil III –Baluty)<br />
So 13.45; dokfilmwoche: Sühnhaus (m. Gast) So 16.00;<br />
Vier Schwestern –Les quatre soeurs (OV/OmenglU; Teil II –<br />
Zum lustigen Floh &Teil III –Baluty) So 18.00; dokfilmwoche:<br />
Gwendolyn So 20.00<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) Liliane Susewind –Ein tierisches<br />
Abenteuer Sa 12.15; Gundermann 14.30, 17.15,<br />
20.00, 22.45, So a. 11.45; Der kleine Maulwurf (1963-<br />
1975) So 10.15; Luis und die Aliens 11.15; 303 13.15,<br />
20.15; Gans im Glück 16.15; Ein Lied in Gottes Ohr 18.15;<br />
Love,Simon (OmU) Sa 23.15; Hereditary–Das Vermächtnis<br />
(OmU) So 23.15; Gans im Glück 10.15, Sa a. 15.00; Gundermann<br />
Sa 12.15; Vollblüter –Thoroughbreds (OmU) Sa<br />
17.00, 23.45, So 16.45, 23.30; Nach dem Urteil –Jusqu‘a<br />
la garde (OmU) Sa 19.15, So 19.00; So was von daSa<br />
21.30, So 21.15; Nach dem Urteil So 12.15; Liliane Susewind<br />
–Ein tierisches Abenteuer So 14.30<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) SPK Komplex Sa<br />
19.30, So 21.30; Ich hab‘ dir nie einen Rosengarten versprochen<br />
Sa 22.00, So 19.30<br />
KINO<br />
Der Blick der Zugereisten<br />
Deutschland war schon immer ein filmisches Einwanderungsland<br />
Claus Löser über Filme, die ihre Stärke<br />
dem kulturellen Transfer verdanken<br />
Es gibt viele Gründe, die Heimat zu verlassen<br />
und andernorts neu anzufangen, ob<br />
aus Glück oder Unglück, ob aus Karrierekalkül,<br />
aus Abenteuerlust oder um das<br />
nackte Überleben zu sichern. Ganz gleich aus welchen<br />
Impulsen heraus der Wechsel von Land zu<br />
Land erfolgt –die Spuren der Emigration schreiben<br />
sich tief ein, über Generationen hinweg. Daraus ergeben<br />
sich immens wichtige kulturelle Spuren.<br />
Kunst lebt vom Austausch. In der deutschen Filmgeschichtsschreibung<br />
wirdEmigration oft auf eine<br />
Historie der Abwanderung, meist nach Hollywood,<br />
reduziert. Deutschland war<br />
aber schon immer auch ein<br />
filmisches Einwanderungsland.<br />
Wie wertvoll die dabei<br />
entstehenden Zeugnisse<br />
sind, zeigt sich vielleicht<br />
erst Jahre oder Jahrzehnte<br />
nach deren Entstehung. Oft<br />
nämlich nehmen die Zugereisten<br />
sehr viel mehr wahr<br />
als die Alteingesessenen.<br />
Vorzwei Jahren gab es im<br />
Zeughauskino eine Retrospektive<br />
des 1975 in die<br />
Bundesrepublik übergesiedelten<br />
iranischen Filmemachers<br />
Sohrab Shahid Saless<br />
(1944–1998). Seine<br />
Werke, so etwa die 1982<br />
entstandene Prostitutions-<br />
Parabel „Utopia“, erwiesen<br />
sich durch ihren gnadenlos-analytischen<br />
Blick als<br />
Offenbarungsakte. Möglicherweise<br />
inspirierte diese<br />
Werkschau nun die beiden<br />
Kuratoren Tilman Baumgärtel und Tobias Hering,<br />
sich etwas intensiver mit dem filmischen Blick von<br />
außen zu beschäftigen. VonSaless ist im Rahmen<br />
der von ihnen eingerichteten Reihe „In deutscher<br />
Gesellschaft“ nun sein 1987 für den Saarländischen<br />
Rundfunk gedrehter Fernsehfilm„Wechselbalg“ zu<br />
sehen, eine psychologische Studie über eine nicht<br />
mehr ganz junge Frau und ihr Adoptivkind.<br />
In der Retrospektive mit dem etwas umständlichen<br />
Nebentitel „Passagen-Werke ausländischer<br />
Filmemacher*innen 1962–1992“ werden in 17 Programmen<br />
Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme von<br />
sich vorübergehend in Deutschland aufhaltenden<br />
Filmemachern aus fast allen Kontinenten gezeigt.<br />
DerFokus richtetsich dabei vorallem auf die BRD.<br />
Dabei stehen völlig vergessene Arbeiten wie der in<br />
Köln spielende „Afrika am Rhein“ (1985) von Pape<br />
Badara Seck aus dem Senegal oder „They Call It<br />
Love“(1970) vonKing Ampaw aus Ghana neben relativ<br />
bekannten Filmen wie „Machorka-Muff“<br />
(1962) von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet<br />
oder „40 qm Deutschland“ (1986) vonTevfik Baser.<br />
Die Bandbreite der Reihe ist nicht unproblematisch.<br />
Zu weit wirdder historische und geografische<br />
Rahmen mitunter gespannt. Zu verschiedene Hintergründe<br />
werden hier in einen neuen Kontext gezwungen.<br />
„40 qm Deutschland“ zum Beispiel lief<br />
auch in den Kinos des Ostens,bedeutete dortallerdings<br />
etwas völlig anderes als im Westen.Die DDR<br />
DAS FLIEGENDE AUGE<br />
Szene aus „TheyCall It Love“ von dem aus Ghana<br />
stammenden Regisseur King Ampaw KING AMPAW<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Unsere Erde II –Earth: One Amazing<br />
Day (OmU) Sa14.30; Der Doktor aus Indien –The<br />
Doctor from India (OmU) Sa 16.15; Weit. Die Geschichte<br />
von einem Wegumdie Welt Sa 17.45; SUNDANCE SHORT<br />
FILM TOUR 2018 (OmU) Sa 20.00; Ocean‘s Eight (OmU) Sa<br />
21.45; Premieres solitudes –Young Solitude So 13.30;<br />
Preview: Seestück So 15.30; Köhlernächte So 18.00; Tiere<br />
und andere Menschen So 20.00; Nico, 1988 (OmU) So<br />
21.45; Zentralflughafen THF (OmenglU) Sa 14.30; Vier<br />
Schwestern (OF) Sa 16.30; Gwendolyn (OmU) Sa 18.00;<br />
Yours in Sisterhood (OmU) Sa 20.00; Isle of Dogs –Ataris<br />
Reise (OmU) Sa 22.00; Der Doktor aus Indien –The Doctor<br />
from India (OmU) So 13.30; Unsere Erde II So 15.00; Weit.<br />
Die Geschichte voneinem Wegumdie Welt So 16.45; 303<br />
(OmenglU) So 19.00; In den Gängen (OmenglU) So 21.30;<br />
Kinobar im Sputnik Searching for Sugar Man (OmU) So<br />
21.00<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Gundermann 14.30, 17.20,<br />
20.15; New Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />
14.00; Familie Brasch 16.00; BlacKkKlansman 18.10,<br />
21.00<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Käpt‘n Sharky 14.00,<br />
15.45, So a. 10.15, 12.15; Gans im Glück Sa 14.00, 15.45,<br />
So 10.45, 13.00; Asphaltgorillas 15.00, 17.45,20.15; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 15.15, So a. 10.30,<br />
13.00; Christopher Robin 15.15, 17.30; Gundermann<br />
17.15, 20.00, So a. 15.00; Bad Spies 17.30, 20.30; Safari<br />
–Match MeIfYou Can 17.45, 20.15; The Equalizer II<br />
20.30; Liliane Susewind – Ein tierisches Abenteuer So<br />
10.45; Prinz Charming So 11.00, 13.15; Teen Titans GO! to<br />
the Movies So 13.00<br />
war nach außen und innen eine geschlossene Gesellschaft,<br />
in sie ließ sich auch nicht unter Berufung<br />
auf Asylrecht so einfach einwandern. Werhier zum<br />
Studiumoder gar zur Ausübung seines Berufs eintraf,<br />
stammte meist aus privilegierten Kreisen oder<br />
rekrutierte sich aus den Familien kommunistischer<br />
oder anderer „fortschrittlicher“ Funktionärskreise.<br />
Ungeachtet dessen entstanden auf Basis dieses<br />
kulturellen Kulturtransfers großartige Dokumente,<br />
die einen unverwandten Blickauf dasLeben in der<br />
kleinen DDR warfen. DieZugereisten konnten sich<br />
etwas leisten. Siekonntenvor allem ja auch wieder<br />
weg. Doch seitens der Zensur<br />
wurden auch ihnen<br />
Grenzen aufgezeigt. Der<br />
Belgier Frans Buyens etwa<br />
musste erleben, dass sein<br />
erfrischender Interviewfilm<br />
„Deutschland –Endstation<br />
Ost“ (1964) der Öffentlichkeit<br />
vorenthalten wurde –<br />
zu unbekümmert sprachen<br />
Passantenund ausgewählte<br />
Gesprächspartner über ihren<br />
nach dem Mauerbau<br />
mehr und mehr eingeengtenAlltag.<br />
Einherausragendes<br />
Beispiel für die Auslotungder<br />
Toleranzschwellen<br />
ist der mehr als zweistündige<br />
Dokumentarfilm<br />
„Frauen inBerlin“ von der<br />
aus Indien zum Studium<br />
nach Potsdam-Babelsberg<br />
gekommenen Regisseurin<br />
Chetna Vora.Für ihr pulsierendes<br />
Gruppenporträt befragte<br />
sie Frauen ausunterschiedlichen<br />
sozialen<br />
Schichten in bislang unbekannter Offenheit und<br />
erhielt ebenso offene Antworten.<br />
Ihre Bestandsaufnahme ist ein Film, den es<br />
nicht gebendürfte, denesingewissem Sinne auch<br />
nicht gibt. Das Projekt wurde von der Hochschulleitung<br />
vorder Fertigstellung abgebrochen, dasbelichtete<br />
35-mm-Material unter Einschaltung der<br />
Volkspolizei beschlagnahmt und anschließend<br />
vernichtet. Doch gelang es vorher noch, den Film<br />
mit einer VHS-Kamera abzufilmen. In seiner vorliegenden<br />
Form alsTorso wirkt das Material heute<br />
ungemein lebendig, gerade auch wegen seiner<br />
schmerzhaft spürbaren Brüche. Esgibt weder Vorund<br />
Abspann, noch irgendwelche Erklärungen;<br />
man wird unmittelbar mit den Einzelschicksalen<br />
konfrontiert. Dabei vermag die Kamera von Thomas<br />
Plenert den Innenraum stets zum flirrenden<br />
Mikrokosmoszuöffnen.„Ich nahm den Dingen die<br />
Illusion, die sie annehmen, um sich voruns zu bewahren.“<br />
(Chetna Vora)<br />
In deutscherGesellschaft bis 20.9., Zeughauskino, „FraueninBerlin“:<br />
13.9., 20 Uhr in Anwesenheit vonKameramannThomas Plenert<br />
Claus Löser<br />
ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />
kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Love, Simon Sa<br />
13.00; 3D: Hotel Transsilvanien 313.00; Grüner wirdís nicht<br />
13.00, Sa a. 15.30, 18.00, So a. 17.45, 20.15; Gundermann<br />
Sa 15.00, 17.45, 20.30, So 15.30, 20.15; Ausnächster<br />
Distanz 15.30, Saa.23.15, So a. 18.10; Safari Sa<br />
17.45, 20.35, 22.30, So 18.00, 20.15; Deine Juliet Sa<br />
20.00, So 13.00; Hotel Transsilvanien 3So15.45<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) The Darkest<br />
Minds 11.30; Meine teuflisch gute Freundin 11.30; Mamma<br />
Mia! 11.30, 14.15, 17.00, Sa a. 19.45; Jim Knopf und Lukas<br />
11.45; Hotel Transsilvanien 311.45, 14.15; Käpt‘n<br />
Sharky 11.50, 13.50, 15.50; Christopher Robin 12.00,<br />
14.30, 17.30; The Meg 14.00; Mission: Impossible 14.00;<br />
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil ISa14.00;<br />
Safari 14.30, 17.15, 20.00; The Equalizer II 17.00, 20.00,<br />
Sa a. 23.00; Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil<br />
II Sa 17.00; 3D: Hotel Transsilvanien 317.15; Bad Spies<br />
17.15, 20.00, Sa a. 23.00, So a. 14.15; Asphaltgorillas<br />
17.50, 20.15, Sa a. 23.00; 3D: Mission: Impossible 19.45,<br />
Sa a. 22.45; Slender Man 20.15, Sa a. 23.00; 3D: The Meg<br />
20.20, Sa a. 23.00; The First Purge Sa22.45; Action Point<br />
Sa 23.00; Deine Juliet So 11.30; Preview: Das schönste<br />
Mädchen der Welt So 17.00; Bad Spies (OF) So 20.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Early Man 15.00; Fridas Sommer<br />
Sa 16.45; Transit (DFmenglU) Sa 18.45; Zuhause ist es am<br />
Schönsten Sa 20.45; Das doppelte Lottchen So 16.45; Isle<br />
of Dogs –Ataris Reise So 18.45; In den Gängen (DFmenglU)<br />
So 20.45; Das doppelte Lottchen Sa 16.00; Usedom Sa<br />
17.45; Isle of Dogs Sa 19.45; Donbass (OmU) Sa 21.45,<br />
So 17.45; Liliane Susewind So 15.45; Transit (DFmenglU)<br />
So 20.00; Hamburger Gitter (DFmenglU) So 22.00
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 33<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
KINO<br />
Oper<br />
Babylon (✆ 242 59 69) Exhibition on Screen: Munch 150<br />
(m. Live-Musikbegleitung) Sa 14.00; StummfilmLiveFestival:<br />
America First: Buster Keaton: Der Killer vonAlabama–Battling<br />
Butler (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 16.15; Indo-<br />
German Film: Aiyyaa –Meenakshi und der Duft der Männer<br />
(OmU) Sa 16.30; StummfilmLiveFestival: America First: The<br />
Lost World –Die verlorene Welt (OV; m. Live-Musikbegleitung)<br />
Sa 17.00; StummfilmLiveFestival: America First:<br />
Tol‘able David (OV; m.Live-Musikbegleitung) Sa 18.00;<br />
StummfilmLiveFestival: America First: Goldrausch –The Gold<br />
Rush (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 19.30; Stummfilm-<br />
LiveFestival: America First: Das eiserne Pferd –The Iron Horse<br />
(OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 20.00; Following Habeck<br />
Sa 20.00, So 18.15; Kriegesbeginn vor79Jahren: Der<br />
Fall Gleiwitz Sa 21.45; StummfilmLiveFestival: America First:<br />
Beggars of Life –Bettler des Lebens (OV; m. Live-Musikbegleitung)<br />
Sa 22.00; StummfilmLiveFestival: America First:<br />
Die Geschichte eines gewöhnlichen Mädchens –True Heart<br />
Susie (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 22.45, So 15.15;<br />
Stummfilm um Mitternacht: Die Heilsjäger –The Salvation<br />
Hunters (OV; m. Vorfilm u. Live-Musikbegleitung) Sa 0.00;<br />
Egal was kommtSo13.45; StummfilmLiveFestival: America<br />
First: Wings (OV; m.Live-Musikbegleitung) So 15.15; CinemAperitivo:<br />
Brot und Tulpen –Pane eTulipani (OmU; m.<br />
Diskussion) So 16.00; StummfilmLiveFestival: America First:<br />
Timothy‘s Quest (OV; m. Live-Musikbegleitung) So17.00;<br />
StummfilmLiveFestival: AmericaFirst: Drei ehrliche Banditen<br />
–3Bad Men (OV; m.Live-Musikbegleitung) So18.00;<br />
StummfilmLiveFestival: America First: Der Mann, der die<br />
Ohrfeigen bekam –HeWho Gets Slapped (OV; m. Live-Musikbegleitung)<br />
So19.00; StummfilmLiveFestival: America<br />
First: Chicago (OV; m.Live-Musikbegleitung) So 19.45; The<br />
Big Lebowski (OF) So 20.00<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Der kleine<br />
Maulwurf (1963-1975) 10.00; Call Me By Your Name<br />
(OmU) 11.15,18.00;Silvana (OmU) 13.45; So was vonda<br />
15.45; Vollblüter –Thoroughbreds (OmU) 20.45, Sa a.<br />
23.00; Hereditary –Das Vermächtnis (OmU) So 23.00;<br />
Gans imGlück 10.45, 14.30; Vollblüter –Thoroughbreds<br />
(OmU) 12.30; Luis und die Aliens 16.15; So was von da<br />
18.15, 23.15; Call Me By Your Name (OmU) 20.30<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein MonsterUrlaub 11.00, 14.00, 17.10; Gans im Glück<br />
11.00, 13.15;Die Farbe des Horizonts 11.10; Mamma Mia!<br />
Here We Go Again 11.20, 14.30,19.20; Christopher Robin<br />
14.20, 17.20, Sa a. 11.30, So a. 11.35; Catch Me! 11.40;<br />
Ocean‘s Eight 11.50; Meine teuflisch gute Freundin 12.00;<br />
Käpt‘n Sharky 12.10, 14.40, 17.00; Grüner wirdís nicht<br />
13.30, 16.30,19.40; The Darkest Minds –Die Überlebenden<br />
14.10; Crazy Rich 14.20, 20.00; Ant-Man and the Wasp<br />
14.30; 3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />
15.30; Mission: Impossible –Fallout 16.40; Safari –Match<br />
Me If You Can 16.50, 20.20, 22.40; Bad Spies 17.20,<br />
20.10, 23.00; 3D: The Meg 17.30, 23.15; Asphaltgorillas<br />
18.00, 20.30, 23.15; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />
19.30; The Equalizer II 19.50, 23.00; Slender Man 20.40,<br />
23.10; 3D: Jurassic World: Das gefallene Königreich 22.30;<br />
3D: Ant-Man and the Wasp 23.00; Breaking In Sa 23.10;<br />
The First PurgeSo23.10<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Zentralflughafen THF<br />
(OmU) 14.30; BlacKkKlansman (OmU) 16.45, 19.30,<br />
22.15; Grenzenlos –Submergence (OmU) 15.15; Draußen<br />
(DFmenglU) 17.45, So a. 11.00; DasGeheimnis vonNeapel<br />
–Napoli velata (OmU) 19.45, 22.15, So a. 13.00; Ein Dorf<br />
zieht blank –Normandie nue (OmU) 15.15, So a. 10.45;<br />
Asphaltgorillas 17.45, 20.00, 22.15,Soa.13.00; 303 (DFmenglU)<br />
14.30, 22.00; Kindeswohl –The Children Act<br />
(OmU) 17.30,19.45, So a. 12.30; Mamma Mia! Here We<br />
Go Again (OmU) 14.30, 22.30; Gundermann 17.00, 19.45,<br />
So a. 11.45<br />
International (✆ 24 75 60 11) Familie Brasch 13.50; Gundermann<br />
16.10, 19.00, 21.50, So a. 11.00<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) In deutscher Gesellschaft:<br />
They Call It Love (OV; m. Vorfilm) Sa 18.30; In deutscher<br />
Gesellschaft: 40 qm Deutschland Sa 21.00; In deutscher<br />
Gesellschaft: Lottando la vita –Lavoratori italiani aBerlino<br />
(OmenglU) So 19.00; In deutscher Gesellschaft: Polizei So<br />
21.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) The<br />
Darkest Minds –Die Überlebenden 12.00; Meine teuflisch<br />
gute Freundin 12.00, 14.30; Luis und die Aliens 12.00;<br />
Käpt‘n Sharky 12.00, 14.30, 16.55; Hotel Transsilvanien 3:<br />
Ein Monster Urlaub 12.00, 14.10, 17.10; Gans im Glück<br />
12.00, 14.20; Christopher Robin 14.40, Sa a.12.00,<br />
17.30, So a. 12.30; Teen Titans GO! to the Movies 12.15,<br />
14.30; Mission: Impossible –Fallout 12.30, 16.00, 19.30;<br />
Asphaltgorillas14.15, 16.50, 19.30, Sa a. 22.15; Ant-Man<br />
and the Wasp 14.30; The Meg 16.40, 19.30, Sa a. 22.20;<br />
The Equalizer II 16.40, 19.45, Sa a. 22.30; Bad Spies<br />
17.00, 20.00, Saa.22.40; Safari –Match Me If You Can<br />
17.20, 20.00, Sa a. 22.40; Mission: Impossible –Fallout<br />
(OF) 19.30; Bad Spies –The Spy Who Dumped Me (OF)<br />
19.40; Slender Man 20.10, Sa a. 22.45; The First PurgeSa<br />
22.50; Breaking In Sa 22.50; Action Point Sa 22.55; Preview:Das<br />
schönste Mädchen der Welt So 17.30<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Fridas Sommer –Estiu 1993 (DF)<br />
Sa 14.00, So 12.00; Silvana (OmU) Sa 16.00; Isle of Dogs<br />
–Ataris Reise (OmU) Sa 18.00, So 14.00; Don‘t worry, weglaufen<br />
geht nicht –Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot<br />
(OmU) Sa 19.50, So 20.15; 303 (OmenglU) Sa 22.00, So<br />
15.50; Silvana(OmenglU) So 18.30; Der Himmel über Berlin<br />
(OmenglU) So 22.20<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) BlacKkKlansman (OmU)<br />
15.30, 18.30, 21.30<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) Gundermann 15.00, 17.50,<br />
20.45; Kindeswohl 15.50, 18.10, 20.30; Grüner wirdís nicht<br />
14.45, 17.20, 20.00; In den Gängen 16.20, 21.15; Familie<br />
Brasch 19.00<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Crazy Rich –Crazy Rich Asians<br />
(OF) 16.00, 18.45, 21.30, So a. 22.30; BlacKkKlansman<br />
(OF) 14.30, 17.30, 20.30, 22.00; Kindeswohl –The Children<br />
Act (OmU) 15.00, 17.20, 19.40; Itzhak Perlman –Ein Leben<br />
für die Musik (OmU) 14.30; Mission: Impossible –Fallout<br />
(OF) 16.30, 19.30; Creepy Crypt: Slender Man (OF) Sa<br />
22.30; Foxtrot (OmU) 14.30; Geniale Göttin: Die Geschichte<br />
von Hedy Lamarr –Bombshell: The Hedy Lamarr Story<br />
(OmU) 17.00; Isle of Dogs –Ataris Reise (OmU) 19.00; Call<br />
Me By Your Name (OmU) 21.15<br />
UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Mamma<br />
Mia! Here We Go Again 12.15, 14.30, 20.10, Sa a. 23.00;<br />
3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.20;<br />
Käpt‘n Sharky 12.30, 15.00, 17.30; Hotel Transsilvanien 3:<br />
Ein Monster Urlaub 14.45, 17.15; The Equalizer II 19.55, Sa<br />
a. 17.05, 23.00; 3D: Mission: Impossible –Fallout 19.40,<br />
Sa a. 22.40; Preview: Das schönste Mädchen der Welt So<br />
17.00<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) Don‘t worry, weglaufen geht nicht<br />
–Don‘t Worry, HeWon‘t Get Far On Foot (OmU) 12.10,<br />
21.00; Donbass (OmU) 21.10, Sa a. 14.10, So a. 12.00;<br />
Endless Poetry –Poesia sin fin (OmenglU) 14.30, Sa a.<br />
23.20; Wolf und andere Tiere: Kinder-Kurzfilmprogramm<br />
(OF) Sa 16.30, So 17.30; Draußen (OF) Sa 17.30; KUKI ab<br />
4(OF) Sa 17.30, So 16.30; Silvana (OmenglU) Sa 19.10;<br />
Welcome to Sodom –Dein Smartphone ist schon hier (OmU)<br />
Sa 19.20, So 17.20; So was vonda(DFmenglU) Sa 23.20;<br />
Zama So 14.10; Draußen (OV; m. Filmgespräch) So 19.00;<br />
Hibridos: The Spirits of Brazil –Hibridos: Os espiritos do Brasil<br />
(OmenglU) So 19.10<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Käpt‘n Sharky<br />
13.45, 15.30; Familie Brasch Sa 15.15; Grüner wirdís nicht<br />
17.15, 20.00,Soa.11.10; Gundermann 17.30, 20.30, So<br />
a. 14.30; Familie Brasch (m. Gast) So 11.30<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Käpt‘n Sharky<br />
14.00, 15.45; Gundermann 14.30, 17.30, 20.30; Matinee:<br />
Egal was kommt So 12.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />
Urlaub 13.40; BlacKkKlansman (OmU) 18.00, 21.00;<br />
Matinee: Lebenszeichen –Jüdischsein in Berlin So 11.30;<br />
Geniale Göttin: Die Geschichte von Hedy Lamarr –Bombshell:<br />
The HedyLamarrStory(OmU) 13.30; BlacKkKlansman<br />
15.30, 20.45; Familie Brasch 15.45, 18.30; Matinee: Ein<br />
Lied inGottes Ohr So 11.30; Kindeswohl 16.40, 19.00;<br />
Crazy Rich –Crazy Rich Asians (OF) 21.15; Matinee: Itzhak<br />
Perlman –Ein Leben für die Musik (OmU) So 12.30; Grüner<br />
wirdís nicht 14.10, 17.15, 20.00, So a. 11.30<br />
Breakdown in Tokyo<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Gundermann<br />
19.30, 22.30, Sa a. 13.30, 16.30, So a. 14.00,<br />
17.00; Käpt‘n Sharky 13.45, 15.45, So a. 11.45; Das Geheimnis<br />
von Neapel Sa 13.50; Christopher Robin 14.00,<br />
17.15; 303 Sa 14.00; Kindeswohl 14.15, 19.50; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 14.30; BlacKkKlansman<br />
20.00, Sa a. 14.30, 16.45, So a. 16.30; Mission: Impossible<br />
–Fallout 19.45, 22.20, Sa a. 16.30; Mamma Mia!<br />
Here We Go Again 19.30, Sa a. 16.45; Safari –Match Me If<br />
You Can 17.15, 19.45; Grüner wirdís nicht 17.30, 20.00;<br />
Asphaltgorillas 17.45, 20.15, 22.45; Ant-Man and the Wasp<br />
(OmU) Sa 22.15; Mamma Mia! Here We Go Again (OmU)<br />
22.30; BlacKkKlansman (OmU) 22.40; Ocean‘s Eight<br />
(OmU) Sa 23.00; Don‘t worry, weglaufen geht nicht –Don‘t<br />
Worry, He Won‘t Get FarOnFoot (OmU) 23.00; Liliane Susewind<br />
–Ein tierisches Abenteuer So 11.30; Meine teuflisch<br />
gute Freundin So 11.50; 3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub So 12.00; Gans im Glück So 12.00; Kuddelmuddel<br />
bei Pettersson und Findus So 12.15; Deine Juliet<br />
So 14.20; Nach dem Urteil –Jusqu‘a la garde (OmU) So<br />
22.15; So was vondaSo23.00<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Kolyma: Straße der Knochen –<br />
Kolyma: Road of Bones (OmU) Sa 16.00; Lebenszeichen –<br />
Jüdischsein in Berlin Sa 17.30, So 15.00; Familie Brasch Sa<br />
19.00, So 17.00; Donbass (OmU) 20.45; Solo Sunny So<br />
19.00<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Fridas Sommer Sa 15.15;<br />
Warten auf Schwalben –Enattendant les hirondelles (OmU)<br />
Sa 17.00, So 22.15; Breakdown in Tokyo –Ein Vater dreht<br />
durch (OmenglU) Sa 19.00, So 17.30; Draußen Sa 20.30,<br />
So 19.00; Symphony ofNow Sa 22.30; Königin von Niendorf<br />
So 14.00; Der Himmel über Berlin (OmenglU) So<br />
15.15; SUNDANCE SHORT FILM TOUR 2018 (OmU) So<br />
20.30<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Mamma Mia!<br />
Here We Go Again 12.00, 14.40, 17.20, 20.00; Jim Knopf<br />
und Lukas der Lokomotivführer 12.05; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 12.05, 14.15; Gans im Glück 12.10,<br />
14.25;Christopher Robin 12.10,14.45, Sa a. 17.15; Käpt‘n<br />
Sharky 12.15, 14.25, 16.45; Die Biene Maja –Die Honigspiele12.15;<br />
Harry Potter unddie Heiligtümer des Todes: Teil<br />
ISa14.00; The Meg 14.20; 3D: Ant-Man and the Wasp<br />
14.20; Bad Spies 14.30, 17.05, 19.45, 22.30; Safari –<br />
MatchMeIfYou Can14.35, 17.10, 19.40; BlacKkKlansman<br />
16.40, 19.35, 22.45; The Equalizer II 16.50, 19.45, 22.45;<br />
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil II Sa 17.00;<br />
Asphaltgorillas 17.05, 19.40, 22.40; 3D: Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 17.10; 3D: The Meg 19.40; Slender<br />
Man 19.50, 22.35; Die Farbe des Horizonts 19.50; 3D:<br />
Mission: Impossible –Fallout 19.55; Mission: Impossible –<br />
Fallout 22.30; Breaking In 22.35; The First Purge22.40; The<br />
Darkest Minds –Die Überlebenden So 12.00, 14.30; Preview:<br />
Das schönste Mädchen der Welt So 17.00; Istanbul<br />
Junction So 17.30<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) 3D: Luis und die<br />
Aliens Sa 16.30; Augenblicke: Gesichter einer Reise Sa<br />
20.30, So 18.00; Weit. Die Geschichte von einem Weg um<br />
die Welt So 14.30<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) The Darkest Minds<br />
– Die Überlebenden 11.00; 3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub 11.10, 14.40; Christopher Robin 11.15,<br />
16.45; Gans im Glück 11.20, 14.30; Jim Knopf und Lukas<br />
der Lokomotivführer 11.25; Mamma Mia! Here We Go Again<br />
11.40, 13.40, 16.30, 19.20; Safari –Match Me If YouCan<br />
11.45, 17.10, 20.15, Sa a. 23.10; Meine teuflisch gute<br />
Freundin 11.45, 14.05; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />
Urlaub 12.00, 14.35, 17.10; BlacKkKlansman 13.35,<br />
19.30, Sa a. 22.45; Ant-Man and the Wasp Sa 13.35; 3D:<br />
Jurassic World: Das gefallene Königreich 14.05; Käpt‘n<br />
Sharky 14.40,17.10; BadSpies 16.50, 20.10, Sa a. 23.10;<br />
Asphaltgorillas 17.00, 19.45, Sa a. 22.30; The Equalizer II<br />
17.05, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: The Meg 17.30, Sa a.<br />
23.15; 3D: Mission: Impossible –Fallout 19.30; 3D: Ant-<br />
Man and the Wasp 19.50; Slender Man 20.25, Sa a. 23.20;<br />
Mission: Impossible –Fallout Sa 22.20; The First Purge Sa<br />
23.15; Deine Juliet So 13.50<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Luis<br />
und die Aliens 12.45; Mamma Mia! Here We Go Again<br />
14.45, 17.40, 20.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) Deine Juliet 18.00; Ein Dorf zieht<br />
blank 20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) BlacKkKlansman (OmU) 14.40,<br />
17.30, 20.30<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) Geniale Göttin: Die Geschichte von<br />
Hedy Lamarr –Bombshell: The Hedy Lamarr Story (OmU)<br />
18.15; Call Me By Your Name –Call Me By Your Name (OmU)<br />
20.15<br />
NEXTFILM<br />
Der Regisseur Lászlo (Zoltan<br />
Paul) begleitet mit einem<br />
Filmteam die Rockband<br />
seines Sohnes auf Japantournee.<br />
Dabei beginnt er eine Affäre<br />
mit der Produktionsassistentin<br />
Nahoko (Tomoko<br />
Inoue), die ihm kurzselbstden<br />
Kick eines wilden Musikerlebens,bald<br />
aber ernsthafte Probleme<br />
beschert. Denn als ihm<br />
seine Lebensgefährtin, die als<br />
Produzentin des Films auch<br />
mitgereist ist, die rote Karte<br />
zeigt und er die Sache beendet,<br />
dreht Nahoko durch, rennt<br />
weg und nimmt den Produktionscomputer<br />
mit. (BLZ)<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Käpt‘n Sharky<br />
10.00, 12.15, 14.30, Sa a. 16.50, So a. 17.15; Jim Knopf<br />
und Lukas der Lokomotivführer 10.00; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 10.00, 12.20, 14.45, 17.20; Gans im<br />
Glück 10.00, 11.55, 15.00; Christopher Robin 10.00,<br />
12.10, 14.40, Sa a. 17.15; Ant-Man and the Wasp 12.20;<br />
Mamma Mia! Here We Go Again 14.00, 19.55; Safari –<br />
Match Me If YouCan 16.40, 19.30, Sa a. 22.20; Bad Spies<br />
17.15, Sa a. 19.40, 22.30,Soa.19.50; 3D: Mission: Impossible<br />
–Fallout 19.45, Sa a. 22.40; The EqualizerII20.05,<br />
Sa a. 23.00; 3D:Ant-Man and the Wasp Sa 23.00; Preview:<br />
Das schönste Mädchen der Welt So 17.30<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Die Frau, die<br />
vorausgeht Sa 12.00; Papst Franziskus: Ein Mann seines<br />
Wortes Sa 14.00, So 11.45; Swimming with Men Sa 16.00;<br />
Ein Lied in Gottes Ohr 18.15; Mamma Mia! Here We Go<br />
Again Sa 20.15, So 16.00; 3Tage inQuiberon So 13.45;<br />
Die Wunderübung So 20.15<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11) Berlin, wie es war Sa 10.15;<br />
Der Doktor aus Indien 12.30; Grüner wirdís nicht 14.30,<br />
17.20, 20.15, Sa a. 23.00; Auf der Suche nach Ingmar<br />
Bergman So 10.15<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Teen Titans<br />
GO! to the Movies 10.00; Meine teuflisch gute Freundin<br />
10.00, 14.40; Käpt‘n Sharky 10.00, 12.15, 14.35, 17.15;<br />
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer 10.00, 12.10;<br />
Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 10.00, 12.10,<br />
14.35, 17.00; Gans im Glück 10.00, 11.55; Christopher<br />
Robin 10.00, 12.00, 14.30, Sa a. 16.50; Early Man –Steinzeit<br />
bereit 12.20; Mission: Impossible –Fallout 13.30,<br />
16.45; Ant-Man and the Wasp 14.05, 20.05; The Meg<br />
14.30; BlacKkKlansman 19.30, 22.50, Sa a. 16.55; Bad<br />
Spies 20.00, 22.50, Sa a. 17.00, So a. 16.50, 16.55; Safari<br />
–Match Me If YouCan 17.05, 20.05, 22.40; The Equalizer<br />
II 19.30, 22.50; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />
19.30, 22.35; 3D: The Meg 19.50, 22.50; The First Purge<br />
22.55; Preview: Das schönste Mädchen der Welt So 17.30<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Gans im Glück 13.15,<br />
16.00, So a. 11.15; Christopher Robin 13.30, 15.45,<br />
18.00, So a. 11.30; Meine teuflisch gute Freundin 13.45;<br />
Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 14.00, 16.00, So<br />
a. 12.00; Jurassic World: Das gefallene Königreich 15.15;<br />
Safari –Match Me If You Can 18.00, 20.30; Mamma Mia!<br />
Here We Go Again Sa 18.00; Bad Spies 18.00, 20.30; The<br />
Meg 20.30; Mission: Impossible –Fallout 20.30; Luis und<br />
die Aliens So 11.30; Preview: Das schönste Mädchen der<br />
Welt So 18.00<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00)Blacklist: Aufruhr in Santa Sierra<br />
–The Sound of Fury(OV;m.Vorfilm u. Einführung) Sa 20.00;<br />
Blacklist: Mord im Nachtclub –Marked Woman (OF) So<br />
19.30; Magical HistoryTour: Ermittlungen gegeneinen über<br />
jeden Verdacht erhabenen Bürger –Indagine su un cittadino<br />
al di sopra di ogni sospetto (OmenglU) Sa 19.30; Magical<br />
History Tour: Der verrückte Professor –The Nutty Professor<br />
(OF) So 19.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Mission:<br />
Impossible –Fallout 12.30, 19.20, 22.20, Sa a. 16.20,<br />
So a. 13.30; MammaMia! Here We Go Again 12.30, 17.00,<br />
20.05, Sa a. 22.30; Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer<br />
12.30; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer<br />
12.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub Sa 12.30,<br />
16.50, So 13.00, 14.20; Destination Wedding 12.30; Bad<br />
Spies 12.30, 13.50, 16.50, 20.10, Sa a. 23.10, So a.<br />
22.50; Jurassic World: Das gefallene Königreich 19.20, Sa<br />
a. 13.00, So a. 13.45; BlacKkKlansman 13.00, 16.30,<br />
22.40, Sa a. 19.50, So a. 20.30; Deine Juliet Sa 13.20; The<br />
Equalizer II 13.30, 23.10, Sa a. 16.50, 20.00, So a. 17.30,<br />
20.10; Love,Simon Sa 13.30; Safari –Match Me If YouCan<br />
13.45, 16.40, 19.30, Sa a. 22.20, So a. 22.30; 3D: Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub Sa 13.45, 16.30, So<br />
17.10; Asphaltgorillas 14.10, 16.40, 19.30, 22.20; The<br />
Darkest Minds –Die Überlebenden Sa 14.20, 22.40, So<br />
14.00; Slender Man 19.40, 23.00, Sa a. 14.20, 17.00;<br />
Meine teuflisch gute Freundin Sa 14.30, So 15.15; Teen Titans<br />
GO! to the Movies Sa 14.50; Christopher Robin 15.00,<br />
17.30, Sa a. 20.15; Gans im Glück 15.10; Breaking In Sa<br />
15.10, 19.50, 23.00, So 23.10; Käpt‘n Sharky 15.15,<br />
17.30; 3D: Mission: Impossible –Fallout 15.50, 22.30, Sa<br />
a. 19.45, So a. 20.15; Grüner wirdís nicht 16.30, 19.20;<br />
Ant-Man and the Wasp Sa 16.40; The Meg 23.00, Sa a.<br />
17.10; Die 1000 Glotzböbbel vom Dr. Mabuse 17.10,<br />
19.40; Kindeswohl 17.20, 20.00; Ocean‘s Eight Sa 17.30,<br />
20.10, So 20.30; 3D: The Meg 19.20; Crazy Rich Sa 19.40,<br />
So 20.20; Catch Me! 19.40, 22.20; 3D: Jurassic World: Das<br />
gefallene Königreich Sa 22.15; Solo –AStar Wars StorySa<br />
22.20, So 13.20; 3D: Ant-Man and the Wasp Sa 22.45;<br />
Hereditary–Das Vermächtnis Sa 23.00, So 23.10; The First<br />
Purge Sa23.15; Sicario II Sa 23.15, So 20.10; Ein Dorf<br />
zieht blank So 13.30; Mar gaye oye loko (OmU) So 17.00;<br />
Harry Potter und der Gefangene von Askaban So17.00;<br />
Preview: Das schönste Mädchen der Welt So 17.30; Sauerkrautkoma<br />
So 19.50<br />
CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) BlacKk-<br />
Klansman (OF) 13.30, 16.20, 19.40, 22.50; 3D: Jurassic<br />
World (OF) Sa 13.40; Hotel Transsilvanien 3(OF) 13.45;<br />
Mission: Impossible (OF) 14.00; Crazy Rich (OF) 14.00,<br />
17.00,20.00,23.00;Breaking In (OF) 14.00; Ant-Man and<br />
the Wasp (OF) 14.20; Christopher Robin (OF) 14.30, 17.20,<br />
So a. 20.10; 3D: The Meg (OF) 16.20, 22.45; Mamma Mia!<br />
(OF) 16.50, 19.40; Kindeswohl (OF) Sa 16.50, 19.30, So<br />
17.10, 19.50; Bad Spies (OF) 17.10, 20.10, 23.10;<br />
Ocean‘s Eight (OF) 17.30; 3D: Mission: Impossible (OF)<br />
19.20, 22.30; The Equalizer II (OF) Sa 20.15, 22.15, So<br />
22.45; 3D: Ant-Man and the Wasp (OF) 20.20; The Darkest<br />
Minds (OF) Sa 23.15; Slender Man (OF) 23.15; 3D: The<br />
Avengers 3(OF) So 13.40; Deadpool II (OF) So 22.50<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Mission: Impossible<br />
(OF) 12.00, 15.30, Sa a. 19.00; The Equalizer II (OF)<br />
Sa 22.30, So 19.00; 3D: Mission: Impossible So 22.00<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Mission: Impossible (OF)<br />
Sa 19.30, So 22.15; Der amerikanische Freund So 12.00;<br />
Paris, Texas (OmU) So14.30; Vollblüter –Thoroughbreds<br />
(OmU) So 17.45; Sneak Preview(OmU) So 20.00<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Teen Titans GO! to the Movies 10.00,<br />
12.30; Prinz Charming Sa 10.00, 12.30; Käpt‘n Sharky<br />
10.00, 12.00, 14.00, 15.45; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub 10.00, 12.30, 15.00; Gans im Glück 14.00,<br />
Sa a. 10.00, 12.00; Safari 15.00, 17.30, 20.00, 22.30;<br />
Mamma Mia! 15.00; Asphaltgorillas 15.45, 18.00, 20.15,<br />
22.30; Mission: Impossible 17.00; The Meg 17.30; Bad<br />
Spies 17.30, 20.00, 22.30; 3D: The Meg 20.00; The Equalizer<br />
II 20.00, 22.30; The Darkest Minds 22.30<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub Sa 14.30; Mamma Mia! Here We Go Again<br />
Sa 16.30; Destination Wedding Sa 18.45; Deine Juliet Sa<br />
20.30, So 18.00; Das doppelte Lottchen So 14.00; Familie<br />
Brasch So 16.00; Die Farbe des Horizonts So 20.30<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) 3D:<br />
Hotel Transsilvanien 311.30, 14.00; Christopher Robin<br />
11.30, 14.45, Sa a. 17.30; Mamma Mia! Here We Go Again<br />
11.45, 14.30, 20.15, Soa.17.20; Käpt‘n Sharky 11.45,<br />
14.15, 17.00; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer<br />
11.50; Gans im Glück 11.50, 14.40; Safari 12.00, 14.30,<br />
16.55, 19.45, Sa a. 23.00; Meine teuflisch gute Freundin<br />
12.00; Hotel Transsilvanien 312.00, 14.30, 17.10; Gundermann<br />
14.15, 16.55, 19.45; Asphaltgorillas 14.45, 17.10,<br />
20.15, Sa a. 23.00; 3D: The Meg 16.45; Bad Spies 17.15,<br />
20.15, Sa a. 23.15; Ant-Man and the Wasp 17.20; 3D: Mission:<br />
Impossible –Fallout 19.45; 3D: Jurassic World: Das<br />
gefallene Königreich 19.45; The Equalizer II 20.00, Sa a.<br />
23.00; Slender Man 20.00, Sa a. 23.10; Mission: Impossible<br />
–Fallout Sa 22.40; 3D: Ant-Man and the Wasp Sa 22.45;<br />
Hereditary –Das Vermächtnis Sa 23.00; The First Purge Sa<br />
23.15<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Teen Titans GO!<br />
to the Movies 12.00; Käpt‘n Sharky 12.00, 14.30, 17.00;<br />
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer 12.00; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.00, 14.30, 17.30;<br />
Gans imGlück 12.00, 14.30; Christopher Robin 12.00,<br />
14.45, Sa a. 16.45; Mission: Impossible –Fallout 13.00,<br />
19.30; The Meg 14.15, 16.55, 19.45; The Darkest Minds –<br />
Die Überlebenden 14.15; Safari –Match MeIfYou Can<br />
16.50, 19.30, Sa a. 22.25;Bad Spies 17.00, 20.00, Sa a.<br />
22.50; Asphaltgorillas19.45, Sa a. 17.00, 22.50; The Equalizer<br />
II 19.45, Sa a. 22.30; Slender Man 20.00, Sa a. 22.30;<br />
The First Purge Sa22.30; Breaking In Sa 22.40; Preview:<br />
Das schönste Mädchen der Welt So 17.30<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) In den Gängen<br />
Sa 17.00, So 14.00; 3Tage inQuiberon Sa 19.15; Breakdown<br />
in Tokyo–Ein Vater dreht durch Sa 21.30; Fridas Sommer<br />
So 16.15; So was vondaSo18.00<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 4714001) Draußen 19.00; Breakdown<br />
in Tokyo–Ein Vater dreht durch 21.00<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Der kleine Maulwurf (1963-<br />
1975) Sa10.15; Gundermann Sa 11.45, 14.30, 17.15,<br />
20.00, So 14.15, 17.00, 19.45; Luis und die Aliens So<br />
10.00; Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes So 12.00;<br />
Gans im Glück Sa 10.00, 16.30, So 16.00; Familie Brasch<br />
Sa 12.00, 18.30, 20.45, So 18.00, 20.15; Peter Hase Sa<br />
14.15; Gundermann So 11.00; Liliane Susewind –Ein tierisches<br />
Abenteuer So 13.45<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Das Geheimnis von<br />
Neapel Sa 15.30; Familie Brasch 18.00; 303 20.15; Lebenszeichen<br />
–Jüdischsein in Berlin So 11.00; Liliane Susewind<br />
–Ein tierisches Abenteuer So 13.30; Papst Franziskus:<br />
Ein Mann seines Wortes So 15.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Itzhak Perlman –Ein Leben<br />
für die Musik (OmU) Sa 11.00; Gans im Glück 13.00;<br />
Grüner wirdís nicht 15.15, 20.15; Mamma Mia! Here We Go<br />
Again17.45; Matinee: Familie Brasch So 11.00<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 8114678) Luis und die Aliens 16.00; Papst Franziskus:<br />
Ein Mann seines Wortes 18.00; Der letzte Dalai<br />
Lama? 20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Gundermann 14.30, 17.30, 20.30;<br />
Matinee: Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes So<br />
12.15<br />
FREILUFTKINOS<br />
B-ware! Open Air FMP1 (✆ 63 41 31 15) System Error (m.<br />
Gespräch) Sa 20.15; 3Tage inQuiberon (DFmenglU) So<br />
20.15<br />
Freiluftkino Friedrichshagen (✆ 65 01 31 41) Grüner<br />
wirdís nicht Sa 20.00; Ausnächster Distanz So 20.00<br />
Freiluftkino Hasenheide (✆ 283 46 03) Three Billboards<br />
Outside Ebbing,Missouri (OmU) Sa 20.15; 303 (DFmenglU)<br />
So 20.15<br />
Freiluftkino Insel im Cassiopeia (✆ 35 12 24 49)<br />
SUNDANCE SHORT FILM TOUR 2018 (OmU) So 20.00<br />
Freiluftkino Kreuzberg Three Billboards Outside Ebbing,<br />
Missouri (OmU) Sa 20.00; Meine Lieder: Meine Träume –<br />
The Sound Of Music (OmU) So 19.45<br />
Freiluftkino Rehberge 10Jahre FLK Rehberge –Tagder<br />
offenen Tür:Monty Python: Das Leben des Brian Sa 15.00;<br />
LadyBird (OmU) So 20.00<br />
Open Air Kino Mitte (✆ 28 59 99 73) Shape of Water –Das<br />
Flüsterndes Wassers (OmU) So 20.00<br />
Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />
Night Out (OmU) So 20.15<br />
Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain Mamma Mia! Here<br />
We Go Again Sa 20.00; Die Unsichtbaren –Wir wollen leben<br />
(DFmenglU) So 20.00<br />
Sommerkino Kulturforum am Potsdamer Platz<br />
(✆ 89 37 14 31) Lady Bird (OmU) Sa 20.30; Wildes Herz<br />
So 20.30<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Saxana: Das<br />
Mädchen auf dem Besenstiel 15.00; The Rider Sa 17.00; 3<br />
Tage in Quiberon Sa 19.00; ABeautiful Day–YouWere Never<br />
Really Here (OmU) Sa 21.15; Foxtrot So 17.00; The Rider<br />
(OmU) So 19.15<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Kindeswohl 20.45,<br />
Sa a. 13.30, So a. 12.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />
Urlaub 13.30, 16.30; Gans im Glück 13.45, 16.00;<br />
Grüner wirdís nicht 14.15,18.45, So a. 12.00; Gundermann<br />
15.30, 18.00, 20.45, So a. 11.00; Meine teuflisch gute<br />
Freundin Sa 15.45, So 16.30; Deine Juliet 18.15; Das Geheimnis<br />
von Neapel Sa 18.15, So 14.00; Familie Brasch<br />
20.45, So a. 10.00; Donbass (OmU) 21.10; Welcome to<br />
Sodom –Dein Smartphone ist schon hier So 10.15; Lebenszeichen<br />
–Jüdischsein in Berlin So 10.15; Itzhak Perlman –<br />
Ein Leben für die Musik So 12.00; Preview: Das schönste<br />
Mädchen der Welt So 18.45<br />
UCI Kinowelt Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />
The Darkest Minds –Die Überlebenden 11.00, 14.00, Sa a.<br />
17.00; Mamma Mia! Here We Go Again 11.00, 16.15; 3D:<br />
Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 11.00; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 13.30, 17.30; Mission:<br />
Impossible –Fallout 13.45; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />
19.15, Sa a. 22.45; The Equalizer II Sa 19.35, 22.30;<br />
Bad Spies 20.00, Sa a. 23.00; Preview: Das schönste Mädchen<br />
der Welt So 17.00; Bad Spies –The SpyWho Dumped<br />
Me (OF) So 20.00<br />
BÜHNE<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
11.00: Früh-Stücke<br />
Dock 11 (& 448 12 22)<br />
19.00: BlackVelvet (Shamel Pitts, Mirelle Martins)<br />
Letteplatz<br />
17.00: Salon K–Das Kunst- und Kulturfestival im<br />
Lettekiez: Absenderunbekannt(Theater Kazibaze)<br />
Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />
19.30: Lö Grand BalAlmanya –57Jahre Scheinehe.<br />
Ein Singspiel<br />
20.30 Studio: Skelett eines Elefanten in der Wüste<br />
Monbijou-Theater (& 288 86 69 99)<br />
18.00: Die Räuber<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: Wolfskinder<br />
Theater RambaZamba (& 44 04 90 44)<br />
18.00: MobyDick<br />
Uferstudios (& 46 06 08 87)<br />
20.00 Studio 14: Ausufern: Habseligkeiten #1 (Sandy<br />
Schwermer)<br />
Anzeige<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
16.00: Tanz im August: Neues Stück II (Tanztheater<br />
Wuppertal Pina Bausch)<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />
19.00: Mad Office /BüroAbsurd (TrygveWakenshaw<br />
&Barnie Duncan)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00: Circa’sPeepshow(CircaContemporaryCircus)<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
18.00: Klangrazzia (Meier und die Geier)<br />
StageTheater am Potsdamer Platz<br />
(& 018 05 44 44) 20.00: Beat It! Das Musical über<br />
den King of Pop!<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30, 19.00: Ghost –Das Musical<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
18.00: Staunen –Circus of Stars<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Nur mal angenommen ... (Bruno Jonas)<br />
KLASSIK<br />
Kammersaal Friedenau (& 859 19 25)<br />
17.00: Songs of Love and Darkness: Einat Aronstein<br />
(Sopran), Ophira Zakai (Laute), Englische Lautenlieder<br />
vonDowland, Purcell u. a.<br />
So bügeln Profis!<br />
Machen Siesich darauf gefasst, dass,wenn Sieheute zum Eröffnungsfest<br />
der Deutschen Oper kommen, sämtliche Mitarbeiter dieses Hauses<br />
und des Staatsballetts Berlin Spalier stehen werden! Oder wie sonst könnte<br />
man dasVersprechen:„Ein Haus und 666 Gastgeber“ verstehen? In jedem Fall<br />
gibt es in allen Spielstätten viel zu sehen (öffentliche Proben von Oper und<br />
Ballett, Bühnentechnikshow) und auch mitzumachen (Mitsing-Chor,Instrumentebau),<br />
im Parkettfoyer wird erst Tango gespielt, später kommen die<br />
Blechbläser, es wird geschminkt und gebügelt („Sobügeln Profis!“), und um<br />
20 Uhrfindet ein Konzertmit Auszügen aus dem Opernrepertoirestatt. Und<br />
auch diejenigen, die ohne Auto kommen, sollten mal das Parkhaus aufsuchen,<br />
denn Richtung Zillestraße und Krumme Straße wurden dort inden<br />
letzten Tagen die Außenwände gestaltet –das Ergebnis eines Paste-Up-Festivals<br />
in Kooperation mit dem Street-Art-Kunst-VereinWandelism. PetraKohse<br />
Auf, Auf(takt)!,1.9., ab 14 Uhr,DeutscheOper,Bismarckstraße35<br />
1./22.9. -16°°<br />
FRANK LÜDECKE<br />
3.9. -20°°<br />
Anzeige<br />
★ <strong>Berliner</strong> Kabarett-Theater ★<br />
7AUF EINEN STREICH<br />
1.-2./4.-6.9. -20°°<br />
BRUNO<br />
JONAS<br />
Moderation: John Doyle /Gäste: Korff &Ludewig,<br />
Duo Luna-Tic, Werner Brix, Ingo Börchers,<br />
Sulaiman Masomi, Kristian Kokol<br />
7.-11.9.-20°°<br />
DAS NEUE WÜHLMÄUSE-<br />
ENSEMBLE<br />
Ver(f)logene Gesellschaft<br />
Tel. 30 67 30 11 ★ www.wuehlmaeuse.de<br />
SONNTAG<br />
Musikinstrumenten-Museum (& 25 48 11 78)<br />
11.00: Lautten Compagneyund Dorothee Mields,<br />
Alte Musik-live: La dolce vita, Werkevon Claudio<br />
Monteverdi<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
20.00: Rotterdam Philharmonic Orchestra, Ltg.<br />
Yannick Nézet-Séguin, Musikfest Berlin, Bernd Alois<br />
Zimmermann: Sinfonie in einem Satz; Anton Bruckner:<br />
Symphonie Nr.4Es-Dur „Romantische“<br />
KINDER<br />
Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />
16.00: 14. Sommer-Familientheater-Reihe: Pippi<br />
Langstrumpf feiertGeburtstag,<strong>Berliner</strong> KinderTheater<br />
(ab 4bis 9J.)<br />
Schwartzsche Villa (& 902 99 22 12)<br />
16.00: Die sonderbare Ziege, Marionettentheater Kaleidoskop,<br />
Puppentheater mitMusik (ab 3bis 10 J.)<br />
Theaterhaus Berlin (& 28 04 19 67)<br />
17.00: DieDrachen des Meeres,Producciones Abismales,<br />
visuell poetisches Figurentheater<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Lettrétage (& 692 45 38)<br />
12.00: BERLINISI –Festival der jungen deutschen und<br />
georgischen Literatur<br />
14.00: BERLINISI-Festival: Picknick-Reading im<br />
Viktoria-Park<br />
19.00: BERLINISI-Festival: Die letzten Worte, Finissage<br />
mit Musik vonNestan Bagration-Davitachvili<br />
KONZERT<br />
Cassiopeia (& 47 38 59 49)<br />
17.00: SampleMusicFestival 2018: Skratch Lords,<br />
Hannibal Flynt, Donna Maya,Doshy, Arkaei, TimKroker,<br />
Dada Scratch, Lexodus u. a.<br />
Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />
11.00: <strong>Berliner</strong> Frauenensemble #olz undBlech<br />
Lido (& 69 56 68 40)<br />
19.30: Isolation Brlin +Der Ringer +Yukno +Kann<br />
Karate, Musikexpress Klub Tour<br />
Messehallen am Funkturm (& 30 38 -0)<br />
18.30: James Blunt, IFA-Sommergarten<br />
Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />
19.30: Harm’sWay,Sanction &Renounced<br />
PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />
21.00: Polemica<br />
Rickenbacker’s (& 81 89 82 90)<br />
20.00: Midlife<br />
Werkstatt der Kulturen (& 609 77 00)<br />
16.00: HomageSession: „EasternSounds“ mit der<br />
Little Big Band<br />
Anzeige<br />
Akademie für Malerei Berlin<br />
www.a-f-m-b.de |Hardenbergstr.9,10623 Berlin<br />
Tage der Offenen Tür<br />
Fr 31.8.–So 2.9. |16–19 Uhr<br />
Wild At Heart (& 611 70 10)<br />
22.00: Leticia Soma<br />
Zimmer 16 (& 48 09 68 00)<br />
20.00: Julia Schwebkeund Siegmar Gradl, So oder so<br />
ist das lebenoder so?<br />
BALLROOM<br />
Kulturbrauerei/Soda (& 44 31 51 55)<br />
19.00: Salsa –Berlin #1,Panterra, Fenómeno,<br />
Amador,ElPuma<br />
LabSaal (& 41 10 75 75)<br />
11.00: Findhorntänze<br />
Strandbar Mitte (Monbijoustr.3)<br />
16.00:ArgentinischerTango,Gaia,Leandro,&friends<br />
ESTREL BERLIN<br />
5.-23.<br />
SEPTEMBER<br />
EINE GLAMOURÖSE SHOW<br />
MIT DEN GRÖSSTEN DIVEN<br />
DER MUSIKGESCHICHTE.<br />
TICKETS: 6831 6831<br />
STARS-IN-CONCERT.DE
34 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonnabend<br />
Tagesschau 24<br />
13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 Paläste der<br />
Macht 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 45<br />
Min 15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30 Plusminus<br />
16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30 Weltbilder<br />
17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30 Panorama<br />
18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30 Zapp<br />
19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 Weltspiegel-<br />
Reportage 20.00 Tagesschau 20.15 Geschichte<br />
Mitteldeutschlands 21.02 Auf schmalemGrat<br />
21.47 Deutsche Lebensläufe 22.17 extra 3 23.02<br />
Die rbb-Reporter 23.30 Weltspiegel-Reportage<br />
0.00 Tagesthemen 0.20 betrifft 1.05 Extra 1.15<br />
Geschichte Mitteldeutschlands 2.00 Tagesschau<br />
2.05 Auf schmalem Grat 2.50 MDR Kultur<br />
ONE<br />
8.50 Gestern waren wirFremde. TV-Drama,D<br />
2012 10.20 Süßer September. TV-Drama, D2015<br />
11.50 Kino 12.00 Brisant 12.40 Spiel ohne Grenzen<br />
14.05 Mordmit Aussicht 14.55 Lindenstraße<br />
15.25 Lindenstraße 15.55 Lindenstraße 16.25<br />
Lindenstraße 16.55 Lindenstraße 17.25 Lindenstraße<br />
17.55 Der ganz große Traum. Drama, D<br />
2011 19.40 Brisant 20.15 Wolfsland–Ewig Dein.<br />
TV-Kriminalfilm, D2016 21.45 MDR Kultur 22.00<br />
Elle. Drama, F/D/B2016 0.05 AgathaChristies<br />
Poirot. DoppelteSünde.TV-Kriminalfilm, GB 1990<br />
0.55 AgathaChristies Poirot. MordimMietpreis<br />
inbegriffen.TV-Kriminalfilm, GB 1990 1.45 Doctor<br />
Who 2.45 Doctor Who 4.50 MDR Kultur<br />
ZDF NEO<br />
5.50 TerraX6.35 TerraX7.20 TerraX8.05 Terra<br />
X 8.45 TerraX9.30 TerraX10.15 TerraX11.00<br />
TerraX11.45 TerraX12.30 TerraX13.15 TerraX<br />
14.00 TerraX14.45 TerraX15.30 TerraX16.10<br />
Die glorreichen 10 (4) 16.55 Sketch History 17.20<br />
Dicte. Im Kostüm des Todes. TV-Kriminalfilm, DK<br />
2014 18.45 (für HG) MordimMittsommer. Im<br />
Namender Wahrheit. TV-Kriminalfilm, S2018<br />
20.15 Patch Adams. Biografie,USA 1998. Mit<br />
Robin Williams, Monica Potter,Philip Seymour Hoffman<br />
22.00 Zwielicht. Thriller,USA 1996. MitRichard<br />
Gere, Laura Linney, John Mahoney 0.03 Presidio.<br />
Kriminalfilm, USA1988 1.35 Zwielicht. Thriller,<br />
USA 1996 3.35 Eichwald, MdB<br />
ZDF INFO<br />
6.00 Das Schweigen der Hirten –Missbrauch in<br />
der Kirche 6.45 ZDF-History 7.30 Italiens Mafia<br />
8.15 Italiens Mafia 9.00 Italiens Mafia 9.45<br />
Mord unter Studenten –Der Fall Amanda Knox<br />
10.30 ZDF-History 11.15 ZDF-History 12.00 ZDF-<br />
History 12.45 ZDF-History 13.30 ZDF-History<br />
14.15 ZDF-History 15.00 ZDF-History 15.45 ZDF-<br />
History 16.30 ZDF-History 17.15 ZDF-History<br />
18.00 ZDF-History 18.45 ZDF-History 19.30 ZDF-<br />
History 20.15 ZDF-History 21.00 ZDF-History<br />
21.45 ZDF-History 22.15 ZDF-History 23.00 ZDF-<br />
History 23.45 ZDF-History 0.30 ZDF-History 1.15<br />
ZDF-History 2.00 ZDF-History 2.45 ZDF-History<br />
3.30 ZDF-History 4.15 ZDF-History<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
3.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Tonart Filmmusik, ca. 115 Minuten<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kammermusik Heinrich von Herzogenberg und<br />
sein Quintett op. 43. Mozart und Beethoven<br />
waren die ersten und für lange Zeit einzigen,<br />
die ein Bläserquartett mit einem Klavier kombinierten.<br />
1884 wagte Heinrich von Herzogenberg<br />
eine Neuauflage dieser Besetzung mit<br />
einem Quintett, ca. 56 Minuten<br />
19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Gaetano Donizetti: „La fille du régiment”<br />
Opéra-comique in zwei Akten, ca. 175 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Musikfest Berlin Eröffnungskonzert Boulez:<br />
Rituel in memoriam Bruno Maderna; Strawinsky:<br />
Le Sacre du printemps (Staatskapelle Berlin,<br />
Leitung: Daniel Barenboim), ca. 176 Min.<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Die besondere Aufnahme Kapustin: Klavierquintett<br />
op. 89, ca. 60 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Atelier neuer Musik Die wilde Energie des<br />
Körpers. Der Bremer Komponist Uwe Rasch,<br />
ca. 45 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
„Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke”<br />
Hörspiel frei nach Motiven aus Mary<br />
Shelleys biografischen Notizen., ca. 115 Min.<br />
MAGAZIN<br />
18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Feature Das Massaker von Marikana. Südafrikanische<br />
Minenarbeiter und die Verantwortung<br />
der BASF,ca. 55 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lange Nacht „Ich bin völlig erschöpft von meinem<br />
äußeren Leben ...”Eine Lange Nacht über<br />
Franz Liszt, ca. 175 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Literatur Küsse und Künste. Die vergessenen<br />
Musen der Künstlerinnen., ca. 55 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Deutschlandfunk Radionacht Lied &Chanson.<br />
Zu Gast: Der Metaphern-Meister Falkenberg<br />
/Liederbestenliste: Die Platzierungen im<br />
September /Global Sound: Neue internationale<br />
Singer/Songwriter-Alben, ca. 235 Min.<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Addys Mercedes, ca. 30 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kabarett ''Ehrlich!'' Soloprogramm von Helmut<br />
Schleich (2), ca. 56 Minuten<br />
ARD<br />
9.20 (für HG)Tiere bis unters Dach 9.50 (für<br />
HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Panda, Gorilla &<br />
Co. 10.40 (für HG) Panda, Gorilla &Co. 11.30<br />
(für HG) Quarks im Ersten 12.00 (für HG) Tagesschau<br />
12.05 (für HG) In aller Freundschaft<br />
–Die jungen Ärzte 12.55 (für HG) Tagesschau<br />
13.00 (für HG) Kleine Schiffe. TV-Komödie,<br />
D2013 14.30 (für HG) Morden im Norden<br />
15.15 (für HG) Morden im Norden 16.00 (für<br />
HG) Wwie Wissen 16.30 (für HG) Weltspiegel-<br />
Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau 17.10<br />
(für HG) Brisant 17.50 (für HG) Tagesschau<br />
18.00 (für HG) Sportschau. Fußball: 3. Liga<br />
18.30 (für HG) Sportschau. Fußball: Bundesliga,2.Spieltag<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Klein gegen Groß –Das<br />
unglaubliche Duell<br />
Gäste: Ralf Moeller, Christian Wolff,<br />
Marco Hösel, Elton, Carmen Nebel,<br />
Robert Maaser,Rainhard Fendrich,<br />
Aylin Tezel, Jan Josef Liefers<br />
23.30 (für HG) Tagesthemen<br />
23.50 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />
23.55 (für HG) Twelve –Die Party ihres<br />
Lebens Drama, USA/F 2010<br />
1.25 (für HG)Tagesschau<br />
1.30 (für HG) Inspector Mathias –Mord in<br />
Wales TV-Kriminalfilm, GB 2013<br />
RTL<br />
7.05 Verdachtsfälle. Doku-Soap 8.05 Familien<br />
im Brennpunkt. Doku-Soap 9.05 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 10.05 Der Blaulicht-<br />
Report. Doku-Soap 11.05 Der Blaulicht-Report.<br />
Doku-Soap 12.00 Der Blaulicht-Report.<br />
Doku-Soap 13.00 Der Blaulicht-Report. Doku-<br />
Soap 14.00 Formel 1: Großer Preis von Italien<br />
14.45 Formel 1: Großer Preis von Italien. Qualifying.Aus<br />
Monza 16.15 Der Blaulicht-Report.<br />
Doku-Soap 16.45 Die Versicherungsdetektive.<br />
Mit Patrick Hufen, Timo Heitmann, Ralph<br />
Schweda, Heinz Dederichs 17.45 Best of ...!<br />
Moderation: Angela Finger-Erben 18.45 aktuell<br />
19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />
Moderation: Annika Begiebing<br />
20.15 Denn sie wissen nicht, was passiert<br />
Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-<br />
Show<br />
Barbara Schöneberger,Günther Jauch<br />
und Thomas Gottschalk müssen in der<br />
Show spontan sein und improvisieren.<br />
0.00 Markus Krebs –Witzearena<br />
Mit Carsten van Ryssen,Ruth<br />
Moschner,Matze Knop, „Der Storb”<br />
1.10 Das Sommerhaus der Stars –Kampf<br />
der Promipaare (2)<br />
3.50 Markus Krebs –Witzearena<br />
4.55 Verdachtsfälle.Doku-Soap<br />
TV-Tipps<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
Anzeige<br />
MDR WDR Arte<br />
14.00 (für HG) Fußball 16.00 MDR vor Ort<br />
16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (für HG) Sport<br />
im Osten 18.00 Unsere köstliche Heimat<br />
18.15 (für HG) Unterwegs in Sachsen 18.45<br />
(für HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30<br />
(für HG)Aktuell 19.50 (für HG) Mein Sommer<br />
im Trabant (5) 20.15 (für HG) Der Sommer bei<br />
uns 22.15 (für HG) Aktuell 22.30 (für HG) Olaf<br />
macht Mut 23.15 (für HG) Spion zwischen<br />
zwei Fronten. Agentenfilm,GB/F 1966 1.30<br />
(für HG) Brisant 2.10 MDR vor Ort<br />
Bayern<br />
17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG) Zwischen<br />
Spessart und Karwendel 18.30 (für HG)<br />
Rundschau 19.00 (für HG) Gut zu wissen<br />
19.30 (für HG) Kunst +Krempel 20.00 (für<br />
HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Eine Sennerin<br />
zum Verlieben. TV-Heimatfilm, D2010 21.45<br />
(für HG) Rundschau Magazin 22.00 (für HG)<br />
Papa und die Braut aus Kuba. TV-Gesellschaftskomödie,<br />
D2016 23.30 (für HG) Die<br />
Liebe ein Traum. TV-Romanze, D/A 2008 1.00<br />
(für HG) Lilly Schönauer –Liebe mit Hindernissen.<br />
TV-Romanze, A/D 2010<br />
Vox<br />
10.00 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
10.55 Zwischen Tüll und Tränen 11.55 Zwischen<br />
Tüll und Tränen 12.55 Shopping Queen<br />
13.55 Shopping Queen 14.55 Shopping<br />
Queen 15.55 Shopping Queen 16.55 Shopping<br />
Queen 18.00 hundkatzemaus 19.10 Tierbabys<br />
–süß und wild! 20.15 40 JahreWhitney<br />
Houston –Die tragische Geschichte der Queen<br />
of Pop 0.45 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Verwischte<br />
Spuren 1.35 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Unter Verdacht<br />
Super RTL<br />
12.00 Barbie undihre Schwesternin: Das große<br />
Hundeabenteuer. Animationsfilm, USA 2015<br />
13.15 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 13.45 Friends<br />
14.10 Trolls –Die Partygeht weiter! (1/13) 14.35<br />
Sally Bollywood 15.00 Angelo! 17.15 Ninjago–<br />
Morro 17.45 Zak Storm–Super Pirat 18.10 Die<br />
Tomund JerryShow 18.45 Woozle Goozle 19.15<br />
ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.45 Dennis &<br />
Fletscher –Blämtastisch! 20.15 (für HG) Die fantastische<br />
Welt vonOz.Märchenfilm, USA 2013<br />
22.40 (für HG) Mom's NightOut –Mamas müssen<br />
auchmal ausgehen. Komödie, USA2014<br />
Sport1<br />
14.00 StorageWars –Die Geschäftemacher.<br />
Aussichten und Draufsichten 15.00 Storage<br />
Wars –Die Geschäftemacher. Selbstläufer<br />
16.00 StorageWars –Die Geschäftemacher.<br />
Spendabel 17.00 StorageWars –Die Geschäftemacher.<br />
Teuflischer Vorteil 18.00 Storage<br />
Wars –Die Geschäftemacher. Immer wieder<br />
Dave 19.00 StorageWars –Die Geschäftemacher.<br />
First ClassAuktion 19.30 ETL Express<br />
Sportnacht 2018 20.00 Sport-Quiz 23.00<br />
Zündstoff. TV-Erotikfilm,USA 2013<br />
SUPER RTL, 20.15 UHR MÄRCHENFILM<br />
Die fantastische Welt von Oz<br />
Der mittelmäßige Zauberer Oscar„Oz“Diggs (James Franco,r.) tingelt mit<br />
seinem Wanderzirkusdurch den Mittelwesten. Während Frauen seinem<br />
Charme schnell erliegen, handelt er sich mit diesem Talentleider auch immer<br />
wieder Ärgerein. Als er die Eifersuchtdes Gewichthebers derShowentfesselt,<br />
fliehterineinem Heißluftballon und gerätmitten in einen Wirbelsturm, der ihn<br />
ins fantastische LandOzkatapultiert. Hier hält ihn alle Welt für einen echten Magier<br />
und sein Kommen für die Erfüllungeiner alten Prophezeiung. Aber welcher<br />
der drei Hexen, die ihm begegnen, kannertrauen? Undwerden er und seine<br />
neuen Freunde,das Porzellanmädchen (l.)und der geflügelteSchimpanse Finley,<br />
die Prophezeiungerfüllen und das Land erlösen können? „Der Zauberer von<br />
Oz“(1939) ,der erste abendfüllende Farbfilm der MGM, um dessenEntstehung<br />
sich makabereLegenden ranken, diente als Vorlagefür dieseHommagevon Regisseur<br />
SamRaimi („Tanz der Teufel“). Indem er die Vorgeschichte der Abenteuer<br />
vonDorothyerzählt,rollterdie Geschichte raffiniertvon hinten auf.<br />
(USA/2013)<br />
Foto:Super RTL<br />
VOX, 20.15 UHR PORTRÄT<br />
prisma<br />
40 Jahre Whitney Houston<br />
VomTV-Magazin<br />
Kirchenchor an die Spitze der Hitparaden: Niemand hatte mehrNummer-1-Hits<br />
nacheinanderinden US-Chartsals WhitneyHouston. Keine<br />
Künstlerin verkauftemehrSingles als sie mit „I Will AlwaysLoveYou“, einer Kompositionvon<br />
Dolly Parton. DenDurchbruch feierte sie 1985 mit einem schlicht<br />
„WhitneyHouston“ betitelten Debütalbum,aberdie erste Single mit ihrem Leadgesang,<br />
„Life is AParty”, erschien bereits 1978. Dieses JubiläumnimmtVOX zum<br />
Anlass,ineinem vierstündigenPorträt ein Leben nachzuzeichnen, das alles<br />
andereals eine Partywar.Der ausgelassentanzende Teenie-Star mit der gewaltigenStimme<br />
geriet in Schaffens-und Lebenskrisen, littunter einer unglücklichen<br />
Beziehung mit dem BadBoy BobbyBrown,sowie unter dem Druck, die stimmliche<br />
Leistung in die Spätphaseder Karrierezuretten. Whitney Houston starb am<br />
11. Februar 2012 im Altervon nur48Jahren. In dem Film kommen unter anderen<br />
Whitneys Mutter Cissy Houston, ihrepersönliche Assistentin Mary Jones,Popstar<br />
Celine Dion und MusikproduzentThomas Stein zu Wort.<br />
(Dtl./2018)<br />
SAT.1, 20.15 UHR ANIMATIONSFILM<br />
Trolls<br />
KABEL 1,23.05 UHR DRAMASERIE<br />
Wisdom of the Crowd<br />
Dienstag<br />
neu!<br />
Schrumeplig, aber süß, mit einem verschmitzenLächeln<br />
und einer bonbonfarbenen<br />
Wuschelfrisur, so trat Anfangder<br />
60er Jahredas Troll-Püppchenindie Welt.<br />
Die Erfindungdes dänischen Holzschnitzers<br />
Thomas Dammachte schnell Karriere, nicht<br />
zuletztdank des US-Vertriebs durch die<br />
FirmaHasbro. Undsowie deren Bestseller,<br />
die „Transformers“,feierten dannauch die<br />
„Zaubertrolle“eine Wiederauferstehung im<br />
Kino.Indem kindgerechten Musical-Film<br />
vonWalt Dohrn und Mike Mitchell wird die<br />
heile Welt der Trolle vonden bösartigen<br />
Bergen bedroht. Lena Meyer-Landrut und<br />
Mark Forsterleihen den Hauptfigureninder<br />
deutschen Fassung ihreStimmen..<br />
(USA/2016)<br />
Foto: Sat.1<br />
Eine finstereVision über Schwarmintelligenz und Selbstjustiz entwirft diese<br />
heute startende Serie. Darinverkauft der IT-GigantJeffrey Tanner seine erfolgreiche<br />
FirmaimSilicon Valley, um sich seiner wahren Berufungzuwidmen:<br />
die Mörder seiner Tochter Miazufinden und zurRechenschaft zu ziehen. Zu<br />
diesem Zweckentwickelt er eine spezielle Plattform, „Sophe“, aufder Benutzer<br />
in Echtzeit Hinweise zu laufenden Entwicklungenliefern können. So will Tanner<br />
mithilfe der „Schwarmintelligenz“ den Fall aufrollen, den DetectiveTommyCavanaugh<br />
(RichardT.Jones) damals zu den Akten legenmusste.Cavanaugh,dem<br />
das Rätsel niemals Ruhe ließ,unterstütztihn beiseinen experimentellen Ermittlungen,<br />
abenso wieseine Rechte Hand Sara Morton (Natalia Tena). Die dramatische<br />
Krimi-Serieist die US-Adaptionder gleichnamigenisraelischenTV-Serie<br />
vonShiraHadad undDrorMishani und feierte am 1. Oktober2017 aufCBS ihre<br />
Premiere. Allerdings gab CBS nach derersten, 13 Episoden umfassenden, Staffel<br />
keine weiteren Folgen in Auftrag, wohl teils wegen schlechter Quoten, teils wegeneines<br />
weiteren Falles vonsexuellem Fehlverhalten am Set.<br />
(USA/2017)<br />
8.45 heute Xpress 8.50 (für HG) Bibi Blocksberg<br />
9.15 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG)<br />
Bibi und Tina 10.05 (für HG) Eine lausige Hexe<br />
10.25 heute Xpress 10.30 (für HG) Notruf Hafenkante<br />
11.15 (für HG) SOKO Stuttgart 12.00<br />
heute Xpress 12.05 (für HG) Menschen –das<br />
Magazin 12.15 (für HG) Der Landarzt 13.00<br />
(für HG) Rosamunde Pilcher: Melodie der Liebe.<br />
TV-Melodram, D2008 14.30 (für HG)<br />
Sport extra. Biathlon: Sommer-Biathlon /ca.<br />
15.15 Leichtathletik: Berlin fliegt, Zsfg./ca.<br />
16.00 Biathlon: Sommer-Biathlon 16.40 (für<br />
HG) Fußball: WM-Qualifikation der Frauen. Island<br />
–Deutschland 19.00 (für HG) heute<br />
19.25 (für HG) Die Bergretter<br />
20.15 (für HG) Kommissarin Lucas<br />
Das Urteil. TV-Kriminalfilm, D2018<br />
Mit Ulrike Kriener,Michael Roll, Lasse<br />
Myhr u.a.<br />
21.45 (für HG) Der Kriminalist<br />
Die zwei Tode des Igor Dovgal. Krimiserie<br />
22.45 (für HG) heute-journal<br />
23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />
0.25 heute Xpress<br />
0.30 (für HG) Side Effects –Tödliche<br />
Nebenwirkungen<br />
Psychothriller,USA 2013<br />
Mit Jude Law, Rooney Mara u.a.<br />
8.05 Auf Streife –Berlin 9.05 Auf Streife –<br />
Berlin 10.05 Im Namen der Gerechtigkeit –Wir<br />
kämpfen für Sie! Mit Alexander Hold, Stephan<br />
Lucas,Alexander Stephens, Isabella Schulien<br />
11.00 Im Namen der Gerechtigkeit –Wir<br />
kämpfen für Sie! Mit Alexander Hold, Stephan<br />
Lucas,Alexander Stephens, Isabella Schulien<br />
12.00 Auf Streife.Reportagereihe 13.00 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 14.00 Auf Streife.Reportagereihe<br />
15.00 Klinik am Südring 16.00<br />
Klinik am Südring 17.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />
Reportagereihe 18.00 Auf Streife –<br />
Die Spezialisten. Reportagereihe 19.00 Grenzenlos<br />
–Die Welt entdecken. Gardasee- Dolce<br />
Vita um die Ecke 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Trolls<br />
Animationsfilm, USA 2016<br />
Regie:Walt Dohrn, Mike Mitchell<br />
Synchronsprecher: Lena Meyer-<br />
Landrut, Mark Forster,FriederikeWalke,<br />
Nic Romm, Kerstin Sanders-Dornseif<br />
22.00 Der Kaufhaus Cop<br />
Actionkomödie, USA 2009<br />
Mit Kevin James, Jayma Mays u.a.<br />
23.45 Bad Ass 2: Bad Asses<br />
TV-Actionfilm, USA 2014<br />
1.25 Bad Asses on the Bayou<br />
Actionfilm, USA 2015<br />
16.30 (für HG)LeckeranBord –Einekulinarische<br />
Sommerreise 17.15 (für HG) Meisterküche 17.45<br />
(für HG)Kochen mitMartina und Moritz 18.15 (für<br />
HG) Freitag & Friends 18.45 (für HG) Aktuelle<br />
Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Kebekus feiertJürgen<br />
vonder Lippe 21.00 (für HG) Vonder Lippefeiert<br />
Carolin Kebekus 21.45 (für HG) Immer wieder Aufhören!<br />
–25Jahre „Mitternachtsspitzen” 23.15 (für<br />
HG) Jochen Malmsheimer 0.55 (für HG) Kebekus<br />
feiertJürgen vonder Lippe 1.40 (für HG) Vonder<br />
Lippe feiertCarolinKebekus<br />
NDR<br />
14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga. 6. Spieltag: SpVgg<br />
Unterhaching –Eintracht Braunschweig.Aus Unterhaching<br />
16.00 (für HG) Alles Klara. Multiresistent<br />
16.45 (für HG) DieKanzlei. Blutgrätsche 17.35 (für<br />
HG) TimMälzer kocht! 18.00 (für HG) Nordtour<br />
18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Oma ist<br />
verknallt. TV-Komödie, D2018 21.45 Sommerhits,<br />
die Sie kennen sollten 22.45 Echt was los in Hartenholm<br />
–Otto rockt Werner 0.15 (für HG) Mankells<br />
Wallander. Eiskalt wieder TodTV-Kriminalfilm, S/D<br />
2008 1.45 (für HG) Paarduell<br />
Kabel eins<br />
9.05 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
10.00 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
10.55 Castle 11.50 Castle 12.40 Castle<br />
13.35 Castle 14.25 Castle 15.25 Elementary<br />
16.20 News 16.30 Elementary 17.30 Elementary<br />
18.25 Elementary 19.15 Elementary<br />
20.15 Lethal Weapon. Mein Plan, dein Plan<br />
21.15 Hawaii Five-0. Das Ritual 22.10 Scorpion<br />
23.05 Wisdom of the Crowd. Schwarmintelligenz<br />
0.00 Lethal Weapon. Mein Plan, dein<br />
Plan 0.50 Hawaii Five-0. Das Ritual 1.40<br />
Scorpion. Mit den eigenenWaffen<br />
RTL 2<br />
6.35 Infomercial 7.35 Infomercial 8.35 Dancing<br />
in the Streets –Body Language. Tanzfilm,<br />
NL 2011 10.45 Dirty Dancing 2–Heiße Nächte<br />
auf Kuba. Romanze, USA 2004 12.25 Die<br />
Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />
13.20 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />
Traum vom Eigenheim 14.20 Die Bauretter<br />
16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein<br />
neues Leben 18.15 Zuhause im Glück –Unser<br />
Einzug in ein neues Leben 20.15 Höllische ...<br />
23.35 exklusiv –Die Reportage 0.35 exklusiv<br />
–Die Reportage 1.35 Höllische ...<br />
Eurosport 1<br />
11.30 Radsport. Vuelta Today 12.30 Tennis:<br />
US Open 13.45 Radsport: Vuelta aEspaña<br />
14.30 Radsport: Vuelta aEspaña. 8. Etappe<br />
17.15 Radsport. Vuelta extra 17.25 Eurosport<br />
News 17.30 Tennis: US Open. 6. Turniertag,3.<br />
Runde 19.45 Tennis: US Open. 6. Turniertag,<br />
3. Runde 22.00 Tennis. US Open –Matchball<br />
Becker 22.15 Tennis: US Open. 6. Turniertag,<br />
3. Runde 1.00 Tennis. US Open –Game,<br />
Schett &Mats 1.15 Tennis: US Open. 6. Turniertag,3.Runde<br />
RBB<br />
8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 8.30<br />
Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00 Utta<br />
Danella: Der Himmel in deinenAugen. TV-Liebesfilm,<br />
D2006 10.30 Gartenzeit 11.00 Heimatjournal<br />
11.25 Einfach und köstlich –Kochen<br />
mit Björn Freitag 11.55 Verrückt nach<br />
Meer 12.40 Verrückt nach Meer 13.30 Der<br />
Sonne entgegen 14.00 Einfach genial 14.25<br />
Beatrice Egli –Kick im Augenblick 15.55 rbb<br />
Praxis 16.40 Super.Markt –Neues für Verbraucher<br />
17.25 Himmel und Erde 17.55 Sandmann<br />
18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 rbb Kultur –Das Magazin 19.00 Heimatjournal<br />
19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Schnell ermittelt<br />
Wilma Wabe. Krimiserie<br />
Mit Ursula Strauss, Wolf Bachofner u.a.<br />
21.00 Schnell ermittelt<br />
Konrad Mautsch. Krimiserie<br />
21.45 Aktuell<br />
22.00 Mandela: Der langeWeg zur Freiheit<br />
Biografie, GB/SA 2013<br />
Mit Idris Elba, Naomie Harris, Tony<br />
Kgoroge, Riaad Moosa, Zolani Mkiva,<br />
Simo Mogwaza u.a.<br />
Regie: Justin Chadwick<br />
0.15 Die langeAbendschau-Nacht<br />
ProSieben<br />
11.05 Baby Daddy. Ein Geburtstag für zwei.<br />
Comedyserie 11.30 Family Guy. Peters neue<br />
Freundinnen 12.00 Die Simpsons. Rektor Skinners<br />
Gespür für Schnee /Hallo, Du kleiner Hypnose-Mörder<br />
/Die schlechteste Episode überhaupt<br />
/Tennis mit Venus /Der hungrige, hungrige<br />
Homer /Lisa knackt den Rowdy-Code /Der<br />
Aushilfslehrer /Kampf dem Ehekrieg.Rektor<br />
Skinners Gespür für Schnee. Zeichentrickserie<br />
15.40 Twoand aHalf Men. Der Herr der Ringe.<br />
Comedyserie 17.00 taff weekend 18.00 Newstime<br />
18.10 The Big Bang Theory. Die Whirlpool-Kontamination.Comedyserie<br />
18.40 The<br />
Big Bang Theory. Kick it like Baby. Comedyserie<br />
19.05 Galileo<br />
20.15 Transformers III<br />
Sci-Fi-Film, USA 2011<br />
Mit Shia LaBeouf, Josh Duhamel, John<br />
Turturro, Tyrese Gibson, Rosie Huntington-Whiteley,<br />
John Malkovich u.a.<br />
Regie: Michael Bay<br />
23.05 TEAMWORK –Spiel mit deinem Star<br />
Kandidaten: Carolin Kebekus<br />
(Komikerin), Martina Hill (Komikerin,<br />
Schauspielerin), Collien Ulmen-F<br />
ernandes (Fernsehmoderatorin)<br />
1.35 Transformers III<br />
Sci-Fi-Film, USA 2011<br />
11.25 Giraffen –Die großen Unbekannten<br />
12.10 Die Hyänen von Harar 12.55 Der Fels<br />
der Leoparden 13.40 Wildes Japan 14.20 Wildes<br />
Japan 15.05 Tokio ersteht aus der Asche.<br />
Dokumentarfilm,F2016 16.35 Stadt Land<br />
Kunst Spezial 17.15 Arte Reportage 18.10 Mit<br />
offenen Karten 18.25 (für HG) 360° –Geo<br />
Reportage 19.10 Arte Journal 19.30 Das Meer<br />
der Anden 20.15 Ein Samurai im Vatikan. Dokumentarfilm,<br />
F2018 21.45 Mission Ozonloch<br />
22.45 Klar zur Wende 23.35 Philosophie 0.05<br />
Square für Künstler 0.30 KurzSchluss<br />
3Sat<br />
14.00 (für HG) Kunst +Krempel 14.30 Ländermagazin<br />
15.00 Der Geschmack Europas<br />
15.30 (für HG) Das Mysterium heilender Kräfte<br />
16.00 Reisewege 16.45 Spaniens wilde Pferde<br />
17.30 (für HG) Im Schatten des Pferdemondes.<br />
TV-Melodram, D2010 19.00 (für HG)<br />
heute 19.20 Tanz-Hotspot Monaco 20.00 (für<br />
HG) Tagesschau 20.15 Les Ballets de Monte<br />
Carlo 21.30 Mummenschanz –you and me<br />
22.35 Walter Pfeiffer –Chasing Beauty 23.25<br />
(für HG) Maischberger 0.40 lebens.art 1.40<br />
Das aktuelle Sportstudio<br />
Phoenix<br />
8.45 Stolzes Sizilien 9.30 Re: 10.00 mein ausland<br />
10.45 Schwedens Schärengarten 11.30<br />
Europas Sicherheit 12.20 Erzähl mir Europa –<br />
An den Rändern der Union 13.00 phoenix plus<br />
14.15 TelAviv –Lebensfreude trotz allem<br />
14.30 ZDF-Reportage 15.00 mein ausland<br />
15.45 Städte am Meer 16.30 Basare derWelt<br />
17.15 Genussvoll reisen durch Sizilien 18.00<br />
Italiens Süden 18.45 Stolzes Sizilien 19.30<br />
Re: 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Weltbewegend<br />
–Die Entstehung der Kontinente 23.15<br />
ZDF-History 0.00 Königliche Dynastien<br />
Kika<br />
13.00 Robin Hood –Schlitzohr von Sherwood<br />
14.00 (für HG) Tsatsiki –Papa und der Olivenkrieg.<br />
Kinderfilm, S2015 15.35 Der kleine<br />
Nick 16.20 (für HG) Das Green Team 16.55<br />
HobbyMania –Tausch mit mir dein Hobby!<br />
17.20 Operation Autsch! 17.45 (für HG) Timster<br />
18.00 (für HG) Wir Kinder aus dem Möwenweg<br />
18.15 (für HG) Ritter Rost 18.40 Zoés<br />
Zauberschrank 18.50 Sandmann 19.00 (für<br />
HG) Das Dschungelbuch 19.25 (für HG) Checker<br />
Tobi 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG)<br />
Erde an Zukunft 20.10 Checkpoint<br />
Dmax<br />
12.15 Garage Rehab –Die Werkstatt-Retter<br />
13.15 Speed Is the New Black –Hauptsache<br />
schnell! 14.15 Goblin Works Garage –Das Tuner-Trio<br />
15.15 Die Aquarium-Profis 16.15 Die<br />
Baumhaus-Profis 17.15 Redwood Kings –Träume<br />
aus Holz 18.15 Die Modellbauer –Das Duell<br />
19.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />
20.15 Die Schatzsucher von Snake Island<br />
21.15 Die Schatzsucher von Snake Island<br />
22.15 Mythbusters 23.15 Mythbusters 0.15<br />
Auf eigene Gefahr! 1.10 Auf eigene Gefahr!
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 35<br />
· ·<br />
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TV-Programm am Sonntag<br />
ARD<br />
9.00 (für HG) Tiere bis unters Dach 9.30 (für<br />
HG) Die Sendung mit der Maus 10.03 (für HG)<br />
Immer wieder sonntags 12.03 (für HG) Presseclub<br />
12.45 (für HG) Europamagazin 13.15 (für<br />
HG) Tagesschau 13.30 (für HG) Zwei amgroßen<br />
See –Angriff aufs Paradies. TV-Komödie,<br />
D2005 15.00 (für HG) Zwei am großen See –<br />
Feindliche Übernahme. TV-Komödie, D2006<br />
16.30 (für HG) Leichtathletik: World Challenge.<br />
ISTAF Berlin 18.00 (für HG) Sportschau. Alexander<br />
Bommes 18.30 (für HG) Bericht aus<br />
Berlin –Sommerinterview. Gast: Katja Kipping<br />
(Vorsitzende der Partei Die Linke) 18.50 (für<br />
HG) Lindenstraße 19.20 (für HG) Weltspiegel<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort<br />
Borowski und das Haus der Geister<br />
TV-Kriminalfilm, D2017<br />
Mit Axel Milberg, Almila Bagriacik u.a.<br />
21.45 (für HG) Anne Will<br />
Chemnitz und die Folgen<br />
22.45 (für HG) Tagesthemen<br />
23.05 (für HG) ttt –titel thesen<br />
temperamente Moderation: Max Moor<br />
23.35 (für HG) Druckfrisch<br />
Neue Bücher mit Denis Scheck<br />
0.05 (für HG) Die Geschwister<br />
Drama, D2016<br />
RTL<br />
10.30 Die Trovatos –Detektive decken auf.<br />
Doku-Soap. Junge Frau wird mit K.O. Tropfen<br />
betäubt 11.25 Verdachtsfälle –Spezial. Postbote<br />
meldet weinende Frau 12.25 Undercover<br />
Boss. Tropical Islands 13.20 Undercover Boss.<br />
Freitag Gruppe 14.15 Formel 1: Großer Preis<br />
von Italien. Countdown 15.00 Formel 1: Großer<br />
Preis von Italien. Das Rennen. Aus Monza<br />
16.45 Formel 1: Großer Preis von Italien. Siegerehrung<br />
und Highlights 17.15 Explosiv –<br />
Weekend. Moderation: Elena Bruhn 17.45 Exclusiv<br />
–Weekend 18.45 aktuell 19.05 Die Versicherungsdetektive<br />
Spezial. Heute lügen alle...<br />
bis auf Einen! Mit Patrick Hufen, Timo Heitmann,Ralph<br />
Schweda, Heinz Dederichs<br />
20.15 (für HG) The Expendables 3<br />
Actionfilm, USA/BUL/F 2014<br />
Mit Sylvester Stallone, Jason Statham,<br />
Antonio Banderas, Jet Li, Arnold<br />
Schwarzenegger,Harrison Ford u.a.<br />
Regie: Patrick Hughes<br />
22.30 (für HG) Sabotage<br />
Actionfilm, USA 2014<br />
0.30 Mile 22 –Das große Special zum Film<br />
0.40 (für HG)The Expendables 3<br />
Actionfilm, USA/BUL/F 2014<br />
2.45 (für HG) Sabotage<br />
Actionfilm, USA 2014<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
17.00 (für HG) Aktuell 17.10 (für HG) In aller<br />
Freundschaft –Die jungen Ärzte 18.00 (für HG)<br />
Aktuell 18.05 (für HG) Inaller Freundschaft<br />
18.52 (für HG) Sandmann 19.00 (für HG)<br />
MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell 19.50<br />
(für HG) Kripo live 20.15 (für HG) Ein Abend<br />
für Marianne Kiefer 21.45 (für HG) Aktuell<br />
22.00 (für HG) Sportschau –Bundesliga am<br />
Sonntag. 2. Spieltag 22.20 (für HG) Der LPG-<br />
Skandal 23.05 Kohl,Kartoffeln und andere<br />
Dämonen 0.00 Bauernopfer –Landwirtschaft<br />
am Scheideweg 1.00 (für HG) Kripo live<br />
Bayern<br />
16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />
Unser Land 16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria<br />
spezial 17.15 (für HG) Schuhbecks 17.45 Regional<br />
18.30 (für HG) Rundschau 18.45 (für<br />
HG) Bergauf, bergab 19.15 (für HG) Unter unserem<br />
Himmel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Musik inden Bergen 21.45<br />
Blickpunkt Sport 23.00 (für HG) Rundschau<br />
Sonntags-Magazin 23.15 (für HG) Was ist das<br />
denn? 23.45 (für HG) Maxi Schafroth –live<br />
auf der Bühne! 0.45 (für HG) Schuhbecks<br />
1.15 (für HG) Unter unserem Himmel<br />
Vox<br />
9.30 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
10.25 40 Jahre Whitney Houston –Die tragische<br />
Geschichte der Queen of Pop 15.00 Unser<br />
Traum vom Haus 16.00 Unser Traum vom<br />
Haus 17.00 auto mobil 18.15 Die Beet-Brüder<br />
20.15 Das perfekte Profi Dinner 23.15<br />
Prominent! 0.00 (für HG) Medical Detectives –<br />
Geheimnisse der Gerichtsmedizin. Der letzte<br />
Beweis 1.00 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Unter den Augen<br />
der Kirche 1.45 (für HG) Medical Detectives<br />
–Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />
Super RTL<br />
14.45 Die Tomund Jerry Show 15.10 Die Tom<br />
und Jerry Show 16.05 In einem Land vor unserer<br />
Zeit –Die Zeit der großen Gabe. Zeichentrickfilm,USA<br />
1995 17.15 Ninjago –Morro<br />
17.45 Zak Storm –Super Pirat 18.10 Die Tom<br />
und Jerry Show 18.45 Woozle Goozle 19.15<br />
ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.45 Dennis<br />
&Fletscher –Blämtastisch! 20.15 Snapped –<br />
Wenn Frauen töten 21.10 Snapped –Wenn<br />
Frauen töten 22.05 Snapped –Wenn Frauen<br />
töten 23.00 Snapped –Wenn Frauen töten<br />
0.00 Comedy total<br />
Sport1<br />
8.30 Die Arche-Fernsehkanzel 9.00 Hattrick<br />
pur. 2. Bundesliga 9.30 Bundesliga pur. 2.<br />
Spieltag 11.00 Doppelpass. Die Runde 13.30<br />
Bundesliga pur –Lunchtime. 2. Spieltag 14.55<br />
Fußball: Regionalliga Südwest. 7. Spieltag<br />
16.55 Eishockey: Champions Hockey League.<br />
2. Spieltag 19.30 Sky Sport News –Die 2.<br />
Bundesliga. 4. Spieltag 20.45 Die PS-Profis<br />
21.30 Die PS-Profis 22.30 Die PS-Profis –<br />
Mehr Power aus dem Pott 23.00 Rallyecross:<br />
FIA-Weltmeisterschaft 0.00 Sport-Clips<br />
10.15 (für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />
11.45 heute Xpress 11.50 (für HG) ZDF-<br />
Fernsehgarten. Gäste: Cynthia Barcomi, Astrid<br />
Rudolph. Aus dem Sendezentrum Mainz. Live<br />
14.00 Duell der Gartenprofis 14.45 (für HG)<br />
heute Xpress 14.50 (für HG) Bounce –Eine<br />
Chance für die Liebe. Liebesdrama, USA 2000<br />
16.30 (für HG) planet e. Uran –Strahlendes<br />
Erbe 17.00 (für HG) heute 17.10 (für HG)<br />
Sportreportage 18.00 (für HG) ZDF-Reportage.<br />
Die Trucker –Stress hinterm Steuer 18.30 (für<br />
HG) Terra Xpress 19.00 (für HG) heute 19.10<br />
(für HG) Berlin direkt 19.30 (für HG) Terra X.<br />
Drogen –Eine Weltgeschichte: Zwischen Medizin<br />
und Missbrauch<br />
20.15 (für HG) Inga Lindström: Vom Festhalten<br />
und Loslassen<br />
TV-Romanze, D2018<br />
Mit Liza Tzschirner,Konstantin Lücke,<br />
Angela Roy, Leonie Brill u.a.<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.00 (für HG) Inspector Banks<br />
Die letzte Rechnung<br />
TV-Kriminalfilm, GB 2012<br />
23.30 ZDF-History<br />
Die Ritter –Mythos und Wahrheit<br />
Dokumentationsreihe<br />
0.15 heute Xpress<br />
5.30 Watch Me –das Kinomagazin 5.50 Das<br />
Mega-Hotel! Waldorf Astoria –Luxus auf 32<br />
Etagen 6.50 Das größte Kreuzfahrtschiff der<br />
Welt –Die Harmony ofthe Seas 7.50 So gesehen<br />
–Talk amSonntag 8.10 Auf Streife. Reportagereihe<br />
8.40 Auf Streife. Reportagereihe<br />
9.35 Auf Streife. Reportagereihe 10.35 Auf<br />
Streife.Reportagereihe 11.35 Auf Streife.Reportagereihe<br />
12.35 Die Unglaublichsten...<br />
Schicksale 14.25 Der Kaufhaus Cop. Actionkomödie,<br />
USA 2009 16.10 Trolls. Animationsfilm,<br />
USA 2016. Regie: Walt Dohrn, Mike<br />
Mitchell 17.50 Plötzlich arm, plötzlich reich –<br />
das Tauschexperiment. Ein Schlossbesitzer im<br />
Plattenbau 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Die Schadenfreundinnen<br />
Romantikkomödie,USA 2014<br />
Mit Cameron Diaz, Leslie Mann,Nikolaj<br />
Coster-Waldau, Don Johnson, Kate<br />
Upton,Taylor Kinney u.a.<br />
Regie: Nick Cassavetes<br />
22.30 Scorpion<br />
Das Spiel. Actionserie<br />
23.25 Scorpion<br />
Liebe ist nur Chemie. Actionserie<br />
0.15 Criminal Minds: Beyond Borders<br />
Seelenwanderung.Krimiserie<br />
1.05 Criminal Minds: Beyond Borders<br />
14.45 (für HG) Wunderschön! 16.15 (für HG)<br />
Utta Danella: Die andere Eva. TV-Komödie,D<br />
2003 17.45 (für HG) Tolle Tiere XXL 18.15 (für<br />
HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG)<br />
Aktuelle Stunde 19.30 Westpol 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön!<br />
21.45 (für HG) Sportschau –Bundesliga am<br />
Sonntag. 2. Spieltag 22.15 (für HG) Zeiglers<br />
wunderbare Welt des Fußballs. Live 22.45 (für<br />
HG) Für immer Kult 23.30 (für HG) Lachgeschichten<br />
0.15 (für HG) Die Fussbroichs 0.45<br />
Rockpalast 3.15 (für HG) Phoenixsee<br />
NDR<br />
14.00 (für HG) Typisch! 14.30 (für HG) Straßen<br />
der Welt, die Sie kennen sollten 16.00<br />
Echt was los beimWerner-Rennen. Live 17.00<br />
Bingo! 18.00 (für HG) Nordseereport 18.45<br />
(für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00<br />
(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) die nordstory<br />
spezial 21.45 Sportschau –Bundesliga<br />
am Sonntag 22.05 (für HG) Kaum zu glauben!<br />
22.50 (für HG) Sportclub 23.35 (für HG)<br />
Sportclub History 0.05 (für HG) Lies and Illusions<br />
–Tödliche Lügen. Actionthriller,USA 2009<br />
1.35 (für HG) Nordseereport<br />
Kabel eins<br />
9.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />
10.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />
11.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />
12.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />
13.20 Gekauft, gekocht,gewonnen 14.35 Gekauft,<br />
gekocht, gewonnen 15.55 News 16.10<br />
Gekauft, gekocht, gewonnen 17.30 Gekauft,<br />
gekocht, gewonnen 18.55 Gekauft, gekocht,<br />
gewonnen 20.15 Der große Urlaubsreport –So<br />
machen wir Deutschen Ferien 22.20 Abenteuer<br />
Leben am Sonntag. Manta? Manta! 0.20 Mein<br />
Revier. Ordnungshüter räumen auf<br />
RTL 2<br />
5.50 In einem fernen Land. Abenteuerfilm,USA<br />
1992 8.20 Infomercial 9.20 X-Factor:Das Unfassbare<br />
11.20 Warehouse 13 12.15 Die<br />
Schnäppchenhäuser–Der Traum vomEigenheim<br />
13.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum vom<br />
Eigenheim 14.15 Zuhause im Glück–Unser Einzug<br />
in ein neues Leben 16.15 Der Trödeltrupp –<br />
Das Geld liegtimKeller 17.15 Mein neuer Alter<br />
18.15 GRIP –Das Motormagazin 20.15 Straight<br />
Outta Compton. Drama, USA 2015 23.05 8<br />
Mile. Drama,USA/D 2002 1.20 The Fighters–<br />
Gib niemals auf. Actionfilm, USA 2008<br />
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5.00 Tennis: US Open. 6. Turniertag,3.Runde<br />
7.00 Tennis: US Open. 6. Turniertag,3.Runde<br />
10.30 Radsport. Vuelta Today 12.00 Radsport:<br />
Vuelta aEspaña. 9. Etappe 17.45 Radsport.<br />
Vuelta extra 17.55 Eurosport News 18.00 Tennis:<br />
US Open. 7. Turniertag,Achtelfinale 20.00<br />
Tennis: US Open. 7. Turniertag,Achtelfinale<br />
22.00 Tennis. US Open–Matchball Becker<br />
22.15 Tennis: US Open. 7. Turniertag,Achtelfinale<br />
1.00 Tennis. US Open –Game, Schett &Mats<br />
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Die Insel der besonderen Kinder<br />
Auf einer Inselvor der walisischen KüsteregiertMiss Peregrine (Eva Green)<br />
über ihr verwunschenes Waisenhausund ihrebesonderen Schützlinge:Kinder<br />
mit außergewöhnlichen Eigenschaftenund einer außergewöhnlichen Bestimmung.<br />
Hierhin verschlägt es auch den 16-jährigen Jacob.Durch die Erzählungenseines<br />
GroßvatersAbraham hat der Jungevon der Inselerfahren. Nach<br />
Abrahams Todund einer Reihe traumatischer Ereignisse, begibt er sich aufdie<br />
Suche nach jenem Ort, an dem sein jüdischerOpa sich währneddes Zweiten<br />
Weltkriegs versteckte und trifft hier aufMissPeregrineund ihrebesonderen Kinder.Der<br />
Film basiertauf dem Bestseller vonRansomRiggs,der seine Geschichte<br />
mit atmosphärischenFotografien illustrierte.Tim Burton, Spezialist fürZauberwelten<br />
und Kino-Magie,erwecktedie Welt vonMissPeregrinezum Leben.<br />
(USA/Gbr./Bel./2016)<br />
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Attitude“) Schiffen, über den zumAlltaginden Beispiel von vergesse-<br />
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des Rap“, doch dann legensichdie Senkrechtstartermit<br />
dem LAPD und dem FBIan.<br />
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6.00 Sommer mit Kehilan. Familienfilm, N<br />
2011 7.20 Brisant 8.00 Brandenburg aktuell<br />
/Abendschau 9.00 Garmischer Bergspitzen.<br />
TV-Komödie, D2010 10.30 Bleib bei mir.<br />
TV-Gesellschaftskomödie, D2009 12.00<br />
Hauptstadtrevier 12.45 Hauptstadtrevier<br />
13.35 Zoobabies 14.00 Wildes Russland<br />
14.45 Pfarrer Braun. Schwein gehabt! TV-Kriminalfilm,<br />
D2010 16.15 In aller Freundschaft<br />
–Die jungenÄrzte 17.05 In aller<br />
Freundschaft 17.50 Sandmann 18.00 rbb<br />
UM6 –Das Ländermagazin 18.30 Tier zuliebe<br />
–Missverständnis Pferd 19.00 Täter –Opfer<br />
–Polizei 19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Wer weiß denn sowas?<br />
Gäste: Paul Panzer,Martin Rütter<br />
Moderation: Kai Pflaume<br />
21.00 Wer weiß denn sowas?<br />
Gäste: Henning Baum,NoraTschirner<br />
21.45 Aktuell<br />
22.00 Sportschau –Bundesliga am<br />
Sonntag 2. Spieltag<br />
22.20 Ein Leben für den Augenblick<br />
Die Bilder des FotografenTonyVaccaro<br />
23.20 Foto: Ostkreuz<br />
Dokumentarfilm, D2015<br />
0.50 Himmel und Erde<br />
ProSieben<br />
5.55 Undateable. Der Julius Effekt. Comedyserie<br />
6.15 Mike&Molly. Das Phänomen. Comedyserie<br />
6.40 2BrokeGirls. Babyund andere Dinge<br />
/Auf der Bowlingbahn.Babyund andere Dinge.Comedyserie<br />
7.35 Mom. Ein Antrag kommt<br />
selten allein /Der Schnee im Handschuhfach.<br />
EinAntrag kommt selten allein. Comedyserie<br />
8.25 The Big Bang Theory. Die Whirlpool-Kontamination<br />
/Kick it likeBaby. Die Whirlpool-Kontamination.<br />
Comedyserie 9.15 Galileo 12.25 We<br />
Love:Michael Jackson! Dokumentarfilm, D2018<br />
15.15 TEAMWORK –Spiel mit deinem Star<br />
17.55 Newstime 18.05 Galileo 360°. Ranking<br />
Spezial: Crazy Shopping 19.05 Galileo. Moderation:Stefan<br />
Gödde<br />
20.15 Die Insel der besonderen Kinder<br />
Fantasyfilm, USA/GB/B 2016<br />
Mit Eva Green, Asa Butterfield,Chris<br />
O'Dowd, Samuel L. Jackson, Judi<br />
Dench, Allison Janney u.a.<br />
Regie: Tim Burton<br />
22.50 Victor Frankenstein –Genie und<br />
Wahnsinn Horrorfilm, USA/CDN 2015<br />
Mit Daniel Radcliffe, James McAvoy,<br />
Jessica Brown Findlay u.a.<br />
Regie: Paul McGuigan<br />
0.55 Transformers –Die Rache<br />
Actionfilm,USA 2009<br />
12.15 Abenteuer Türkei 13.10 Abenteuer Türkei<br />
14.05 Ein Samurai im Vatikan. Dokumentarfilm,<br />
F2018 15.35 (für HG) Im Reich der<br />
Spiegel 16.30 Erstaunliche Gärten 16.55 Metropolis<br />
17.40 Seiji Ozawa dirigiert Beethovens<br />
siebte Sinfonie 18.25 (für HG) Zu Tisch ...<br />
18.55 Karambolage 19.10 Arte Journal 19.30<br />
Kur Royal 20.15 (für HG) African Queen. Abenteuerfilm,<br />
USA/GB 1951 21.55 Bacall on Bogart.<br />
Dokumentarfilm,USA 1988 23.20 Seiji<br />
Ozawa, zurück in Japan 0.15 Händels Oratorium<br />
„Theodora” 3.20 Arte Journal<br />
3Sat<br />
11.30 (für HG) Terra X12.15 (für HG) Terra X<br />
13.00 (für HG) Terra X13.40 (für HG) Terra X<br />
14.25 (für HG) Terra X15.10 (für HG) Terra X<br />
15.55 Big Pacific 16.35 Big Pacific 17.20 Big<br />
Pacific 18.05 Big Pacific 18.50 (für HG) Die<br />
Ostsee von oben. Dokumentarfilm,D2013<br />
20.15 (für HG) Die Nordsee von oben. Dokumentarfilm,D2013<br />
21.45 (für HG) Das Mädchen<br />
auf dem Meeresgrund. TV-Biografie, D/A<br />
2011 23.15 (für HG) All Is Lost –Überleben<br />
ist alles. Actionfilm, USA 2013 0.55 Big Pacific<br />
1.40 Big Pacific 2.25 Big Pacific<br />
Phoenix<br />
9.45 Städte am Meer 10.30 Basare der Welt<br />
11.15 augstein und blome 11.30 phoenix persönlich<br />
12.00 Presseclub 12.45 Presseclub –<br />
nachgefragt 13.00 forum demokratie.<br />
Deutschland –Land der verspäteten Demokratie<br />
14.00 Königliche Dynastien 17.00 Weltbewegend<br />
–Die Entstehung der Kontinente<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Die Wolga –<br />
Seele Russlands 21.45 mein ausland 23.15<br />
Amok –Das Innenleben derTäter 0.00 forum<br />
demokratie. Deutschland –Land der verspäteten<br />
Demokratie 1.00 Die Deutschen<br />
Kika<br />
15.00 Mister Twister –Die Serie 15.50 (für<br />
HG) Schnitzeljagd von Gospel bis Hip Hop<br />
(2/4) 16.15 (für HG) Schau in meine Welt!<br />
16.40 (für HG) Mascha und der Bär 16.50 (für<br />
HG) Geronimo Stilton 17.35 (für HG) 1, 2oder<br />
3 18.00 (für HG) Wir Kinder aus dem Möwenweg<br />
18.15 (für HG) Ritter Rost 18.40 Zoés<br />
Zauberschrank 18.50 Sandmann 19.00 (für<br />
HG) Das Dschungelbuch 19.25 (für HG) pur+<br />
19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) Ki.Ka Live<br />
20.10 (für HG) Kummerkasten 20.35 (für HG)<br />
Wolfblood –Verwandlung bei Vollmond<br />
Dmax<br />
13.15 Die Baumhaus-Profis 14.15 Die Baumhaus-Profis<br />
15.15 Die Baumhaus-Profis 16.15<br />
Die Baumhaus-Profis 17.15 Die Baumhaus-<br />
Profis 18.15 Die Baumhaus-Profis 19.15 Die<br />
Baumhaus-Profis 20.15 Goldrausch: Parkers<br />
Klondike-Abenteuer 21.15 Australian Gold –<br />
Schatzsuche Down Under 22.15 Fang des Lebens<br />
–Der gefährlichste JobAlaskas 23.15 Ed<br />
Stafford: Survival-Trip ins Ungewisse 0.15<br />
Goldrausch: Parkers Klondike-Abenteuer 1.10<br />
Australian Gold –Schatzsuche Down Under<br />
14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Presseclub<br />
15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30 Europamagazin<br />
16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30 Wwie<br />
Wissen 17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30<br />
Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30<br />
extra 3Spezial 19.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
19.30 Urlaubsparadies Ostsee? –Schuftenfür die<br />
Idylle 20.00 Tagesschau 20.15 Raus ausder Einsamkeit<br />
21.02 Gespräch 21.28 Nie wieder einsam<br />
21.57 Bürgerbus undDorfcoach 22.25 Bericht<br />
aus Berlin –Sommerinterview 22.45 Tagesschau–Vor20Jahren<br />
23.00 Tagesthemen 23.20<br />
Weltspiegel 0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub<br />
1.02 Extra 1.15 Raus ausder Einsamkeit<br />
ONE<br />
10.55 CloseUp11.25 Prominentenküchemit Lisa<br />
Fitz 11.30 Prominentenküche mit Jürgen Marcus<br />
11.35 Mord mitAussicht 12.25 Mademoiselle<br />
Chambon. Drama, F2009 14.00 Liebenach Rezept.<br />
TV-Romanze,D2007 15.30 kinokinoshortcuts<br />
15.35 Hartaberherzlich 16.20 Hart aber<br />
herzlich 17.10 Hart aberherzlich 17.55 Hartaber<br />
herzlich 18.40 Hart aberherzlich 19.30 Brisant<br />
extra 19.45 Lindenstraße 20.15 Nichtszuverlieren.<br />
TV-Komödie,D/A 2018 21.45 Tatort. Borowski<br />
und das Haus derGeister.TV-Kriminalfilm, D<br />
2017 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. Borowski<br />
und dasHaus der Geister.TV-Kriminalfilm, D2017<br />
1.15 Elle. Drama, F/D/B 2016<br />
ZDF NEO<br />
5.05 Eichwald, MdB 5.35 Gätjens großes Kino<br />
5.50 TerraX6.35 TerraX7.20 TerraX8.05 Terra<br />
X 8.50 TerraX9.35 TerraX10.20 TerraX11.00<br />
TerraX11.45 TerraX12.30 TerraX13.15 TerraX<br />
14.00 TerraX14.45 TerraX15.30 Die glorreichen<br />
10 16.15 Callin' Mr.Brain 17.00 Death in Paradise<br />
18.45 The Coroner 20.15 Marie Brand und die<br />
Engel des Todes. TV-Kriminalfilm, D2013 21.45<br />
Zarah 22.30 Zarah 23.10 (für HG)Ein starkes<br />
Team. Mit aller Macht. TV-Kriminalfilm,D2008<br />
0.40 Sketch History 1.05 Neo Magazin Royale<br />
1.50 SilentWitness 3.35 Gätjens großesKino<br />
3.45 (für HG)InspectorBarnaby. Du musstdran<br />
glauben!TV-Kriminalfilm,GB2010<br />
ZDF INFO<br />
6.15 Italiens Süden 7.00 (für HG) AIDA oder TUI<br />
Cruises? 7.45 Feriencheck 9.15 (für HG) Sonne,<br />
Strand und Stress 9.45 Hitlers Blitzkrieg 1940<br />
12.45 ZDF-History 13.30 Die SS 14.15 Die SS<br />
15.00 Die SS 15.45 Die SS 16.30 Die SS 17.15<br />
Die SS 18.00 ZDF-History 18.45 (für HG) Die<br />
Verbrechen der Befreier 19.30 Die Jahreschronik<br />
des Dritten Reichs 20.15 Die Jahreschronik des<br />
Dritten Reichs 21.00 Die Jahreschronik des Dritten<br />
Reichs 21.45 Die Jahreschronik des Dritten<br />
Reichs 22.30 Weltenbrand 23.15 Weltenbrand<br />
0.00 Weltenbrand 0.45 ZDF-History 1.30 Größenwahn<br />
in Beton 2.15 ZDF-History 3.00 Countdown<br />
zum Untergang<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
9.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Bachkantate „Jesu, der du meine Seele”,<br />
Kantate am 14. Sonntag nach Trinitatis BWV<br />
78, ca. 30 Minuten<br />
11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Sonntagskonzert Mit BBC Philharmonic mit<br />
Werken von J.S. Bach, W.A. Mozart, Smetana,<br />
Szymanowski, Balakirew, Elgar,Dohnányi,<br />
ca. 176 Minuten<br />
15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Leonard Bernstein Der Fall Beethoven: Bernstein<br />
vs. Karajan, ca. 116 Minuten<br />
15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Interpretationen Metamorphosen des Orpheus.<br />
Christoph Willibald Glucks Reformoper<br />
„Orpheus und Eurydike” und ihre Bearbeitungen,<br />
ca. 115 Minuten<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Musikfest Berlin Mit Werken von<br />
B.A. Zimmermann, Bruckner,ca. 147 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Georges Bizet: „Die Perlenfischer” Oper in<br />
drei Akten, ca. 176 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Klavier-Festival Ruhr 2018 Mit Werken von<br />
Beethoven, Feinberg,ca. 115 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Barsach”,ca. 90 Minuten<br />
0.05 DKULTUR (89.6 MHz)<br />
„Diensterklärung”,ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Essay und Diskurs Eine politische Theorie des<br />
Wissens. Gespräch mit Lisa Herzog (Philosophin<br />
und Sozialwissenschaftlerin), ca. 30 Min.<br />
11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Deutschlandrundfahrt Die guten Geister des<br />
kleinen Dorfes. Kredenbach im Siegerland. Von<br />
Thilo Schmidt, ca. 54 Minuten<br />
13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Zwischentöne Musik und Fragen zur Person.<br />
Gespräch mit Sandra Richter (Literaturwissenschaftlerin).,<br />
ca. 90 Minuten<br />
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Die Turmspringerinnen. Coming of Age<br />
zwischen Angst und Adrenalin., ca. 56 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Rock et cetera Neues aus der Szene. Mit Tim<br />
Schauen, ca. 55 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Hörbar Musik grenzenlos. Moderation: Karin<br />
Wirschem, ca. 56 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 – S eite 36 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
LennyKravitz (54) hadertmit seinem<br />
Heimatland. DemMagazin Focus<br />
sagte der Sänger und Gitarrist jetzt,<br />
dass Schwarze in den USA noch immer<br />
unter rassistischen Anfeindungen<br />
zu leiden hätten, „obwohl wir<br />
seit 100 Jahren über Rassismus reden“.<br />
Auch sein Prominentenstatus<br />
schützeihn nicht vorrassistischen<br />
Anfeindungen, so der Sohn eines<br />
ukrainisch-jüdischen Vaters und einer<br />
bahamesisch-afroamerikanischen<br />
Mutter.Kravitz fühlt sich auch<br />
unwohl angesichts der laxenWaffengesetze:<br />
„Das Ganzeist komplett außer<br />
Kontrolle geraten. Auch wenn ich<br />
das uramerikanische Recht auf<br />
Selbstverteidigung verstehe.“ Wer<br />
unbedingt einen Fight wolle,solle<br />
seine Fäuste benutzen. „Das wäre<br />
eine ehrliche Sache.“<br />
Frank Schätzing (61) wünscht sich in<br />
seiner Heimat ebenfalls andereVerhältnisse.Allerdings<br />
setzt der deutsche<br />
Schriftsteller mit seinem Begehr<br />
einigermaßen niedrigschwellig<br />
an. Im Tagesspiegel spricht er sich<br />
für ein Handy-Verbot an Schulen<br />
aus: „Nicht, weil Handys schlecht<br />
wären. Sondern, um mal Pause davonzumachen.“<br />
Kinder müssten<br />
sich der Herausforderung stellen,<br />
mal ein paar Stunden offline zu sein<br />
–das befördereauch ihrekognitive<br />
Entwicklung. Eben Kinder,stellt<br />
euch nicht so an!<br />
Giulia Enders (28) ist Ärztin<br />
und hat 2014 das Buch „Darm<br />
mit Charme“ veröffentlicht.<br />
Immer noch werde<br />
sie darauf angesprochen:<br />
„Auf Partys grübele ich<br />
mit schicken Damen<br />
über ihreBauchprobleme<br />
nach“, sagt die<br />
adrette Medizinerin. „Da<br />
gab es die portugiesische<br />
Journalistin, die<br />
mir gesteht, sie hätte sich<br />
das erste Malinihrem Leben<br />
umgedreht und in ihre<br />
Toilette geschaut.“ Aufzur<br />
nächsten Party! Small Talk<br />
kennt keine Grenzen …<br />
(schl./mit dpa)<br />
Nichts Menschliches<br />
ist ihr fremd.<br />
TIERE<br />
IMAGO<br />
Nicht ohne mein Schwein: Herr<br />
Zhang und Dabao. DPA/CHEN XIAODONG<br />
Zugegeben, befremdlich ist der Gebrauch<br />
eines Hauschweins als Reittier<br />
schon, selbst dann, wenn es wie<br />
das Prachtexemplar auf unserem Bild<br />
recht groß gewachsen ist und an die<br />
600 Kilogramm wiegt. Istdas nicht<br />
Tierquälerei? Nun, bei dem stämmigen<br />
Borstenvieh handelt es sich um<br />
Dabao.Dabao gehörtdem Bauern<br />
Zhang Xianping aus Zhangjiakou –einer<br />
chinesischen Stadt, etwa 100 Kilometer<br />
nördlich vonPeking gelegen.<br />
Herr Zhang und Dabao sind unzertrennlich.<br />
Als der Mann 2017 heiratete,musste<br />
seine Braut eine Probe<br />
bestehen, nämlich auf dem Riesenschwein<br />
sitzen und mit ihm durch ein<br />
großes Torauf den Bauernhof reiten.<br />
DasEreignis wurde sogar im Fernsehen<br />
gezeigt. Keine Frage,Dabao gehörtzur<br />
Familie.Und geschlachtet<br />
wirdesinjedem Fall nicht! (schl.)<br />
Ein Liebespaar,<strong>Zeitung</strong>sleser:New Yorker Szene aus dem Jahre 1946 („ParkBenches: Love is Everywhere“). MUSEUM OF THE CITY OF NEW YORK (3)<br />
Die Filmwelt hat sich beim<br />
diesjährigen Filmfestival<br />
in Cannes nicht nur mit<br />
den aktuellen Produktionen<br />
beschäftigt, sondern einen ganzen<br />
Abend dafür Zeit genommen,<br />
eines der großen Meisterwerke der<br />
Zunft zu würdigen: Stanley Kubricks<br />
„2001: Odyssee im Weltall“. Der<br />
Film ist ebenso wie sein Macher<br />
Kult. Die Meditation über das<br />
Menschengeschlecht ließ niemanden<br />
kalt. Man empörte<br />
sich darüber oder geriet derart<br />
in Verzückung, dass man gar<br />
nicht aufhören konnte, ihn immer<br />
wieder zu sehen. John Lennon<br />
schaute ihn sich der Legende<br />
zufolge jahrelang jede Woche<br />
an, ein FaninLos Angeles soll<br />
bei der Premiere gerufen haben<br />
„Es ist Gott.“<br />
Szenen des Alltags<br />
In New York beschäftigt man sich<br />
unterdessen mit einer ganz anderenFacette<br />
aus dem Schaffen des<br />
Meisters. Kubricks Heimatstadt<br />
würdigt ihrem berühmten Sohn, der<br />
bereits in den 60er-Jahren nach Großbritannien<br />
auswanderte, mit einer<br />
Ausstellung. Denn lange bevor Kubrick<br />
zum ersten Mal eine Filmkamera<br />
indie Hand nahm oder eine<br />
einzige Regieanweisung gab, zog er<br />
als junger Bildreporter durch die Straßen<br />
von New York. Das Museum of<br />
the City of NewYork zeigt nun diese<br />
Arbeiten, die zwischen 1947 und 1950<br />
entstanden sind, begleitet voneinem<br />
auch auf Deutsch erhältlichen Katalog<br />
aus dem Hause Taschen.<br />
Der 1928 in der Bronx in ein bürgerliches<br />
jüdisches Elternhaus geborene<br />
Kubrick zeigte als Teenager nur<br />
geringes Interesse an der Schule,seiner<br />
Noten waren so schlecht, dass es<br />
mit einem Collegestudium düster<br />
aussah. Seine Eltern nahmen es gelassen<br />
und förderten ihn vor allem<br />
dort, wo er Interessen zeigte. Und<br />
das waren von Anfang an das Kino<br />
und die Fotografie.<br />
So schlug sich der junge Kubrick<br />
seine Tage um die Ohren, indem er<br />
sich die große Sammlung vonKunstfilmen<br />
im Museum of ModernArt anschaute.<br />
Zwischendurch knipste er<br />
auf den Straßen der Stadt, was ihm so<br />
ins Auge stach. Dazu gehörte ein <strong>Zeitung</strong>sverkäufer,der<br />
die Ausgabe zum<br />
Tod des Präsidenten Roosevelt am<br />
12. April 1945 feilbot. Der 17-jährige<br />
Kubrick bot das Bild dem Magazin<br />
Look an, einer der erfolgreichsten Illustrierten<br />
in einer Zeit, in der das<br />
Massenpublikum vonsolchen Heften<br />
nicht genug bekommen konnte.<br />
Look druckte das Bild und gab Kubrick<br />
in der Folge regelmäßig Aufträge.<br />
Erfotografierte Fotostorys von<br />
Paare und<br />
Passanten<br />
Bevor Stanley Kubrick Filme drehte,<br />
zog er als Bildreporter durch New York. Seine<br />
Heimatstadt ehrt den Regisseur mit einer<br />
Ausstellung des fotografischen Frühwerks<br />
VonSebastian Moll, New York<br />
Treffen am Hotdog-Stand: „Mickey Hanging out With Friends“ (1946).<br />
Erste Annäherung: „Fun at an Amusement Park“(1947).<br />
Liebespaaren auf den Straßen, vom<br />
Wartezimmer eines Zahnarztes und<br />
vom Leben an der Pferderennbahn.<br />
Er knipste schlafende Kinder in der<br />
U-Bahn, aufstrebende Profiboxer,<br />
den Alltag eines Schuhputzers und<br />
auch Prominente wie den Schauspieler<br />
MontgomeryClift, den Cartoonisten<br />
Peter Arno oder die Debütantin<br />
Betsy vonFürstenberg.<br />
Gespür für den Augenblick<br />
Man sucht diese Aufnahmen unweigerlich<br />
nach Andeutungen, Vorformen<br />
zu Kubricks späterem Schaffen<br />
ab.Und die Suche ist dankbar,schon<br />
der 19-Jährige ließ ein Talent für das<br />
bildhafte Erzählen und die dramatischen<br />
Möglichkeiten von Licht und<br />
Komposition erkennen. Da ist etwa<br />
das junge Pärchen, das sich an einer<br />
heißen Sommernacht etwas Ruhe für<br />
Zweisamkeit auf einer Feuerleiter<br />
sucht und von dem Fotografen erwischt<br />
wird. Derpanikhafte Ausdruck<br />
des Mädchens und der belustigte<br />
Ausdruck des Jungens gäben den<br />
Stoff für einen ganzen Film her.<br />
Da sind die Wissenschaftler der<br />
Columbia-University, die in ihren<br />
finsteren Laboren wie aus Kubricks<br />
Blockbuster „Dr. Strangelove“ wirken.<br />
Da ist die Reihe einer Begegnung<br />
zwischen einem Pärchen, unmittelbar<br />
nachdem die Frau beim<br />
Friseur war, die das gesamte Drama<br />
der Beziehung enthält. Unddaist die<br />
Dokumentation über einen jungen<br />
Boxer, welche die Geschichte seines<br />
brutalen Existenzkampfes erzählt.<br />
Kubrick hätte leicht die Karriere als<br />
Foto-Journalist weiter verfolgen<br />
können, er hatte ein untrügliches<br />
Gespür für den entscheidenden Augenblick.<br />
Doch es zog Kubrick von Anfang<br />
an zum Film. Aus seiner Fotoserie<br />
über den jungen Boxer Walter Cartier<br />
entstand 1951 sein erster Kurzfilm,<br />
ein Zwölf-Minuten-Stück mit dem Titel„Day<br />
of the Fight“, den Kubrick aus<br />
eigener Tasche finanzierte.3900 Dollar<br />
kostete ihn das. Zwei Jahre später<br />
folgte sein Debüt als Spielfilm-Regisseur,<br />
1957 kam dann sein Durchbruch<br />
mit dem bitter zynischen Anti-<br />
Kriegs-Drama„Paths to Glory“.<br />
Der Taschen-Band und die New<br />
Yorker Ausstellung enden jedoch mit<br />
dem Kurzfilm über einen TagimLeben<br />
des Boxers Cartier, den Kubrick<br />
gedreht hat, als er gerade einmal 23<br />
war.Esist eine ungeschliffene Arbeit,<br />
ein wenig zu melodramatisch. Doch<br />
man erkennt darin schon die Handschrift<br />
eines großen Erzählers.<br />
Museum of the City of NewYork:Througha<br />
Different Lens. Stanley Kubrick Photographs.Bis<br />
23. Oktober.Der Katalog dazu ist imTaschenVerlag<br />
erschienen und kostet 50 Euro. www.mcny.org<br />
Heimkehr<br />
nach fünf<br />
Jahren Bangen<br />
Vermisstes Mädchen aus<br />
Freiburg wieder zu Hause<br />
VonSönkeMohl<br />
Ein im Alter von13Jahren in Freiburg<br />
verschwundenes Mädchen<br />
ist nach mehr als fünf Jahren wieder<br />
aufgetaucht. Die heute 18-jährige<br />
Maria H.sei bei ihrer Familie, bestätigte<br />
die Polizei am Freitag. Zuerst<br />
hatte die Badische <strong>Zeitung</strong> darüber<br />
berichtet.<br />
WieesMaria geht, war am Freitag<br />
nicht bekannt. „Ich bitte um Verständnis,dass<br />
wir und vorallem Maria<br />
etwas Zeit brauchen, bevor wir<br />
uns weiter dazu äußern“, schrieb die<br />
Mutter auf Facebook. „Es gibt heute<br />
keine glücklichere Familie als unsere!“<br />
Ihre Tochter habe über Facebook<br />
Kontakt aufgenommen und sei<br />
nach 1944 Tagen Abwesenheit in der<br />
Nacht von Freunden aus dem italienischen<br />
Mailand abgeholt worden.<br />
Maria H.war im Mai 2013 mit einem<br />
40 Jahreälteren Mann untergetaucht.<br />
Nach dem aus Blomberg in<br />
Nordrhein-Westfalen stammenden<br />
Mann werdeweiterhin mit einem internationalen<br />
Haftbefehl gesucht,<br />
sagte ein Polizeisprecher.<br />
Videoaufruf in „Aktenzeichen XY ...“<br />
Die beiden hatten einander 2012<br />
über das Internet kennengelernt<br />
und mehrfach in Freiburg getroffen.<br />
Offenbar ging das Mädchen freiwillig<br />
mit dem Mann mit. Ihm wird Kindesentziehung<br />
in einem besonders<br />
schweren Fall vorgeworfen. Außerdem<br />
besteht der Verdacht des<br />
schweren sexuellen Missbrauchs<br />
von Kindern. Nach Marias Verschwinden<br />
war der Fall auch Thema<br />
in der Fernsehsendung „Aktenzeichen<br />
XY ... ungelöst“, in der Marias<br />
Mutter sich mit einem Videoaufruf<br />
zu Wort meldete –ohne Erfolg. Die<br />
Polizei ging zahlreichen Spuren<br />
nach. Im Sommer 2013 führten Hinweise<br />
nach Polen, wo beide beim<br />
Übernachten in einem Auto und<br />
beim Einkaufen gesehen worden<br />
sein sollen.<br />
Marias Mutter bedankte sich bei<br />
der Polizei und allen Unterstützern<br />
für die Hilfe.„Es ist einfach unglaublich,<br />
wie viel Hilfe, Mitgefühl, Mutmachen,<br />
menschliche Wärme und<br />
Freundschaft wir erfahren durften.“<br />
In Deutschland werden nach<br />
Zahlen der „InitiativeVermisste Kinder“<br />
jedes Jahr mehr als 100 000 Kinder<br />
und Jugendliche als vermisst gemeldet.<br />
Diemeisten tauchen schnell<br />
wieder auf. Maria gehört zu dem<br />
kleinen Teil von etwa drei Prozent,<br />
bei denen es auch nach einem Jahr<br />
noch keine Klarheit gibt.<br />
Normalerweise endet eine Vermisstenfahndung<br />
mit dem 18. Geburtstag,<br />
wenn der Jugendliche freiwillig<br />
gegangen ist. Bei Maria liefen<br />
die Ermittlungen weiter. (dpa)<br />
2013: Freunde der damals vermissten<br />
Maria entzünden Kerzen vor der Polizei.DPA
MAGAZIN<br />
Meistens kann<br />
man nur<br />
scheitern…<br />
... das ist aber wurscht, sagt Tobias Moretti.<br />
Ein Gespräch über die Kunst und den Verrat daran und<br />
über sein Leben als schauspielernder Bergbauer<br />
SEITEN 2/3<br />
Die Spur<br />
der Steine<br />
Die glückliche<br />
Ziege<br />
„1982“: Das<br />
Album von Marteria<br />
und Casper<br />
Seite 8<br />
Rote<br />
Liebe<br />
Vomgroben Klotz zum strahlenden Helden der<br />
Popkultur: Das Lego-Männchen wird 40 Jahre alt.<br />
Eine Hommage<br />
SEITE 6<br />
Eine geflüchtete Äthiopierin rettet in den<br />
italienischen Alpen die Bergziege vor<br />
dem Aussterben<br />
SEITE 7<br />
Eine der wenigen Gartenpflanzen, die den Sommer<br />
unbeschadet überstanden haben, ist die Tomate.<br />
Eine kleine Kulturgeschichte<br />
SEITE 10
2 1./2. SEPTEMBER 2018<br />
München ist für Tobias Moretti<br />
vertrautes Gebiet. An der renommierten<br />
Otto Falckenberg<br />
Schule hat er in den 80er-Jahren<br />
Darstellende Kunst studiert, er gehörte<br />
zum Ensemble der Kammerspiele und gastiert<br />
noch immer regelmäßig am Residenztheater.<br />
Am Tag des Interviews findet in<br />
München die Premiere eines Films statt, in<br />
dem Tobias Moretti die Titelrolle spielt:<br />
„Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm“<br />
unter der Regie von Joachim A. Lang. Den<br />
Gangster Macheath, auch Mackie Messer genannt,<br />
verkörpert Moretti als skrupellosen<br />
Aufsteiger in großbürgerlichem Habit: Frack<br />
und Zylinder.Mit sanfter Stimme verführter<br />
die junge Polly, lässt seine Gang rauben und<br />
morden und steht am Ende als Geschäftsmann<br />
ganz oben. Doch die Handlung der<br />
Dreigroschenoper, aus der Brecht selbst einen<br />
Film machen wollte,wirdimmer wieder<br />
gebrochen –ein Experiment, das Tobias Moretti<br />
überzeugte.<br />
Das kleine Restaurant im Münchener<br />
Museumsviertel, unweit der Pinakotheken<br />
und des Museums Brandhorst, betritt er in<br />
schwarzer Hose und T-Shirt, alles bequem.<br />
Schon früh morgens ist er mit dem Auto von<br />
seinem Hof oberhalb von Innsbruck, auf<br />
dem er lebt und arbeitet, nach München gefahren.<br />
DieBegrüßung ist überraschend: ein<br />
vollendeter, kaum merklicher Handkuss.<br />
Dann bestellt er Cappuccino, gefolgt von<br />
Burger und Pommes.<br />
Können Sie sich selbst gut auf der Leinwand<br />
sehen?<br />
Ich kann mich selber kaum unvoreingenommen<br />
sehen, leider, aber manchmal ist<br />
man trotzdem überrascht. Mit„Hirngespinster“<br />
ist mir das passiert, da spiele ich einen<br />
schizophrenen Architekten. Diese Figur beginnt<br />
mit der Normalität eines Alltags und<br />
fährtinden Orkus desWahnsinns.Dawar ich<br />
beim Zuschauen überrascht, was da mit mir<br />
passiert.<br />
Jetzt sehen Siesich gleich als Macheath –und<br />
als einen Schauspieler, der Macheath spielt.<br />
Die Illusion wird gebrochen, ganz im Sinne<br />
Brechts. Viele haben ein zwiespältiges Verhältnis<br />
zu Brecht, einfach weil er auf dem<br />
Lehrplan stand. Wardas in Österreich auch<br />
so?<br />
Ich habe in Deutschland studiert, und<br />
meine berufliche Lebenswelt war immer mit<br />
Deutschland verbunden. Mein Lehrer in<br />
Literaturwissenschaft an der Otto Falckenberg<br />
Schule war der André Müller, (nicht<br />
identisch mit dem Journalisten André Müller,<br />
Anm. d. Red.), ein großartiger Kopf und<br />
Brecht-Kenner, und der hat uns diese Welt<br />
eröffnet. Mich hat das so fasziniert, dass ich<br />
gleich nach dem Studium in die DDR gegangen<br />
bin, 1983 auf eine Hospitanz an das<br />
Deutsche Theater, später dann noch einmal<br />
zu Thomas Langhoff. Nach drei Wochen bin<br />
ich wieder weg. DieSituation war für mich so<br />
ungustiös,weil niemand eine Freude gehabt<br />
hat. Alle waren immer nur angepisst, und jeder<br />
hat dem anderen misstraut. Ost und<br />
West. Statt eine gemeinsame Kraft zu entfalten,<br />
ging es nur um das Abwägen vonPfründen.<br />
Das war unbefriedigend. Durch alle<br />
ideologischen Argumentationen scheinen<br />
doch immer wieder bürgerliche Kategorien<br />
durch.<br />
Sie waren aber wegen Brecht nach Berlin<br />
gezogen?<br />
Nein, weil ich das Theater in Berlin so toll<br />
fand. Es war damals wirklich eine Gegenwelt<br />
zu unserem westlichen Theater, indem es<br />
keine sogenannte Einengung gegeben hat.<br />
Das Gedankengefängnis drüben im Osten<br />
hatte Schlupflöcher für die kreativsten dramatischen<br />
Ausgänge, paradoxerweise. Ein<br />
unterirdisches Labyrinth vonAnarchie.Dass<br />
Theater so wichtig war, staatstragend, habe<br />
ich bei uns nur einmal empfunden, als Peymann<br />
in den 80er-Jahren ans Burgtheater<br />
kam und mit seiner Inszenierung von Thomas<br />
Bernhards „Heldenplatz“ hineingeplatzt<br />
ist in diese konservative, sich selbst genügende<br />
österreichische Kulturlandschaft.<br />
Haben Sieein Lieblingszitat vonBrecht?<br />
„Meinen Kaffee!“<br />
Meinen Kaffee?<br />
Zitate gibt’s leider etliche, manchmal ist<br />
das profanste auch der Aufhänger, der das<br />
Schwungrad wieder in Gang setzt. „Meinen<br />
Kaffee“ – so kommt er ins Bordell, der<br />
Macheath. Er weiß, die Hurenhaben ihn verraten,<br />
er weiß, es geht ihm an den Kragen.<br />
Wissend, dass er seinen Zenit überschritten<br />
hat, ist er dennoch unaufhaltsam in seinem<br />
Trieb, immer wieder für sich eine Ordnung<br />
zu setzen, das Alltägliche weiterzumachen.<br />
„Meinen Kaffee“ –das ist wieder eine Anspie-<br />
Machedeine Sache<br />
gut, so gut du kannst<br />
Tobias Moretti über sein spezielles Verhältnis zu Bertholt Brecht,<br />
seine Erlebnisse in der DDR und den geordnet<br />
chaotischen Zustand auf seinem Bergbauernhof in Tirol<br />
Interview: Christina Bylow<br />
„Ohne das Augenzwinkernwäre Brecht unerträglich in seinem moralischen Anspruch“: Tobias Moretti.<br />
Tobias Moretti ...<br />
... wurde 1959 geboren und wuchs als Sohn einer Lehrerin und eines Schriftstellers in Tirol auf.<br />
Er studierte Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Nach seiner Theaterausbildung an der<br />
Otto Falckenberg Schule in München war er Ensemblemitglied des Residenztheaters München und der Münchner Kammerspiele.<br />
Seither ist er einer der gefragtesten Schauspielernauf großen deutschsprachigen Bühnen.<br />
... spielte unter anderem den „Faust“ am Burgtheater in Wien. Seit dem Sommer 2017 spielt Moretti die Titelrolle<br />
in Hugovon Hofmannsthals „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen.<br />
... wurde im Fernsehen Mitte der 90er bekannt als Richie Moser in „Kommissar Rex“. Für seinen Part in dem<br />
Austro-Western„Das Finstere Tal“ wurde er 2014 mit dem Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller auzsgezeichnet.<br />
Zuletzt war er in der ZDF-Serie „Bad Banks“ zu sehen. Am 13.9. startet „Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm“.<br />
... ist seit 1997 mit der Oboistin Julia Moretti verheiratet. Das Paar hat drei Kinder und lebt oberhalb vonInnsbruck auf<br />
einem Bauernhof, wo Moretti, auch diplomierter Landwirt, mit seiner Familie biologische Landwirtschaft betreibt.<br />
lung übrigens,andas letzte Abendmahl und<br />
den Verrat des Judas.Brecht zitiertjaständig<br />
aus der Bibel. Einwahrer Fundus für ihn.<br />
Bei allen Brüchen, die dem Zuschauer ja nie<br />
erlauben sollen, sich irgendeiner Emotion<br />
hinzugeben oder sich zu identifizieren, spielen<br />
Sieden Macheath, auch Mackie Messer genannt,<br />
doch so,dass man sich vorihm fürchtet.<br />
Die Figur ist von einer kriminellen Energie,<br />
und das ist unheimlich und anziehend.<br />
Dazu ist er voneiner gesellschaftlichen Hybrisgepackt,<br />
es treibt ihn wohin. Gleichermaßen<br />
ist er auch beseelt voneiner Einfühlsamkeit,<br />
mit der er die Frauen anzieht. Frauen,<br />
die seinen Vorstellungen des Bürgerlichen<br />
entsprechen, auch wenn es nur eine Projektion<br />
ist.<br />
Sie haben den Macheath schon einmal gespielt,<br />
2016 am Theater an der Wien.<br />
Ja, ander Seite großer Sänger, mit Anne<br />
Sofie vonOtter als Seeräuber-Jenny,Angelika<br />
Kirchschlager,Florian Boesch und vielen anderen.<br />
Daswar mit Risiko verbunden, selbstverständlich.<br />
Sänger haben einen dramatischen<br />
Anspruch, der um nichts geringer ist<br />
als der unsere. Ichhatte damals große Angst,<br />
ob ich dem sängerisch gerecht werde, das ist<br />
eine sauschwere Rolle. Umso mehr war ich<br />
neugierig auf die Arbeit an diesem Film.<br />
Der Regisseur Joachim A. Lang hat den<br />
Schauspielern keine Perfektion beim Singen<br />
abverlangt. Alles kommt aus der Sprache.<br />
Es war ja auch so gemeint –aus der Sprache<br />
heraus.Brecht wollte einen Kontrapunkt<br />
zur Oper setzen.<br />
Die Dreigroschenoper sei „ein Versuch, der<br />
völligen Verblödung der Oper entgegenzuwirken“,<br />
sagte Brecht. Ein Satz, der im Film<br />
fällt, ein Originalzitat wie alle Sätze der<br />
Brecht-Figur im Film.<br />
Ja, aber da hat er sich auch geirrt. Denn<br />
Brecht war ja ein Mensch voneinem radikalen<br />
Qualitätssinn. Das klingt auch ein bisschen<br />
ausgedacht, wenn er sagt, die Oper ist<br />
verblödet, ihm sei die Operette lieber. Das<br />
war eine Provokation. Mit dieser unglaublichen,<br />
prachtvollen Musik hat ja kaum wer<br />
gerechnet. Das ist ein Opus, die Musik von<br />
Weill hat einen Platz in der Weltkultur. Mit<br />
dem im Gepäck kann man logischerweise<br />
leicht von Brechung der bildungsbürgerlichen<br />
Kultur sprechen. Mit einer anderen<br />
Musik wäre eswahrscheinlich nicht dieser<br />
Wurf geworden. Aber es ist dieser Wurf geworden.<br />
Gilt das für Sieauch für den Text der Dreigroschenoper?<br />
AlsMacheath sprechen Sieden berühmtesten<br />
Satz daraus: „Erst kommt das<br />
Fressen, dann kommt die Moral.“<br />
Am Anfang ist man konfrontiert mit literarischen<br />
Klischees,die man erst einmal brechen<br />
muss,ich kann ja nicht mit den Best-ofs<br />
eine dramatische Situation erzählen. Es ist<br />
deshalb so besonders, weil ihm, ähnlich wie<br />
Weill in der Musik, ein Wurf gelungen ist, der<br />
die Essenz von Utopien, von Situationen,<br />
von Ideologien, von menschlicher Unzulänglichkeit<br />
enthält. Unddas ist ganz einfach<br />
zu interpretieren, nämlich gar nicht, man<br />
kann sich darauf verlassen im Sinn eines Urtextes.Man<br />
muss es einfach nur machen und<br />
spielen. Nicht fragen –tun. Es ist ähnlich wie<br />
bei „Là ci darem la mano“, diesem Duett im<br />
Don Giovanni vonMozart: Dasist ja deshalb<br />
so perfide,weil er in dem Moment, wo er dieses<br />
unschuldige Dienstmädchen verführt,<br />
sagt: „Là ci darem la mano“.<br />
„Reich mir die Hand, mein Leben“ …<br />
Ja,die blöde deutsche Übersetzung.„Dort<br />
werden wir uns die Hand reichen, und unser<br />
Glück wirdnicht vondieser Welt sein.“ Heißt<br />
das ja auch. In diesem Text ist einfach alles<br />
gesagt. Von der innigsten vorstellbaren<br />
Liebe,die im Menschentum enthalten ist, bis<br />
zur größten Perfidie. Und so ist das auch in<br />
der Dreigroschenoper. Ich hab bei diesem<br />
Mackie-Messer-Film eine große Angst gehabt.<br />
Obwohl ich dem Lang vertraue,weil er<br />
ein großer Kenner ist, hab ich Angst gehabt,<br />
dass der Film etwas erklärt, erklären will.<br />
Brecht bricht sich ja immer wieder selbst,<br />
und alles,was sich doppelt, sich im Sinne einer<br />
Erklärung bricht, ist somit ein moralisches<br />
Statement. Und davor hab ich Angst<br />
gehabt. Aber der Lang hat uns mit seiner unglaublichen,<br />
liebenswerten Penetranz in<br />
diese Arbeit fast genötigt, und wir haben es<br />
auch gemacht.<br />
IstBrecht für Sieein Zyniker oder ein Prophet?<br />
Ach, das weiß ich nicht. Ich hab einfach<br />
eine Freude mit dem Werk und natürlich<br />
auch mit Brecht, weil der in seiner dramatischen<br />
Brutalität, in seiner Radikalität dann
1./2. SEPTEMBER 2018 3<br />
auch so klar ist. Und klarerweise auch vorausschauend<br />
ist. Natürlich war er im kapitalistischen<br />
Sinne verführbar und auch korrupt<br />
gewesen, aber das ist auch ein Symptom.<br />
Er war symptomatisch für die Lächerlichkeit<br />
der ganzen Ideologie –sowichtig sie<br />
ist. Brecht wusste auch immer um die Ausfransungen<br />
einer Moralität oder einer innerenInstanz,<br />
inklusiveder eigenen.<br />
Wie Brecht selbst lebte, sieht man vielleicht<br />
am besten in seinem Sommerhaus in Buckow.<br />
WarenSie einmal dort?<br />
Ja.Aber das ist alles so ein bisschen DDR-<br />
Museum, das finde ich eher lächerlich. Ich<br />
kann das Museale auch an Salzburg nicht<br />
aushalten, dieses Mozart-Museum – so<br />
wichtig dieser Mensch für die Menschheit<br />
war. Das Museale ist der Kill für die Kunst.<br />
Deswegen muss man das Museale bekämpfen<br />
–auch in sich.<br />
Das versuchen Sie auch mit Hofmannsthals<br />
„Jedermann“, den Sie seit dem Sommer 2017<br />
vordem Salzburger Domspielen.<br />
Es ist mir wichtig, mit dem Text umzugehen,<br />
ihn für mich zu übersetzen, ich rede gar<br />
nicht von „bearbeiten“. Dieser Jedermann-<br />
Text in seiner Hofmannsthal-Reinhardt’schen<br />
Bündelung hat sich durch den<br />
Schock des Zusammenbruchs der Welt nach<br />
den Weltkriegen apathisch verflacht, anders<br />
als bei Brechts Dreigroschenoper. Die ist sogar<br />
eher noch explosiver geworden. Unddeshalb,und<br />
nicht, weil ich vermessen bin, habe<br />
ich gedacht, es muss am Ende des „Jedermann“<br />
etwas anderes stehen als eine verlogene<br />
Buße. Esmuss darunter eine Erkenntnis<br />
stehen. Eine Selbsterkenntnis auch.<br />
Davonist Mackie Messer weit entfernt –andererseits<br />
ist er dann wieder eine Art Sozialrebell.<br />
Passt das für Siezusammen?<br />
(Singt): „Ihr Herrn, die ihr uns lehrt, wie<br />
man brav leben/ UndSünd und Missetat vermeiden<br />
kann/ Zuerst müsst ihr uns was zu<br />
fressen geben/Dann könnt ihr reden: Damit<br />
fängt es an.“ Dashat so einen Marschcharakter,<br />
so einen paramilitärischen Rhythmus.<br />
Brecht provoziert und lässt die Provokation<br />
ungezügelt irgendwohin segeln und weiß<br />
nicht, wie man die wieder einfängt. Dadurch<br />
hat alles von ihm auch ein Augenzwinkern.<br />
Das ist aber auch gut so, sonst wäre erunerträglich<br />
gewesen in seinem moralischen<br />
Anspruch.<br />
Oder unerträglich protestantisch?<br />
Ja, und es gibt ja nix Faderes als den einvernehmlichen<br />
Protestanten, da hat es der<br />
uneinvernehmliche, schizophrene Katholik<br />
leichter, denn der kämpft ja gegen sich und<br />
mit sich und ist gerade nicht selbstzufrieden.<br />
Brecht hat sich auch selbst korrumpiert, als<br />
er 1928 für die Autofirma „Steyr“ ein Werbegedicht<br />
geschrieben hat und dafür wohl einen<br />
Steyr bekommen hat. Den hat er nachher<br />
gegen einen Baum gefahren –und ersetzt<br />
bekommen. Im Film sieht man’s eh. Ichhabe<br />
das Gedicht während einer Automobilmesse<br />
vordem Porsche-Vorstand gelesen.<br />
Sie teilen Brechts Leidenschaft für Autos und<br />
fahren sogar Rennen.<br />
Ichfahr ja fast nur mehr alte Italiener,die<br />
riecht man, die spürtman –dahat die Mobilität<br />
einen fast theatralischen Geruch.<br />
Istdas der Ausgleich zum vielenWarten-Müssen<br />
bei den Dreharbeiten?<br />
Nein, nein. Für das schnelle Ausdampfen<br />
ist das nichts.Esist eine Mischung vonabsoluter<br />
Disziplinierung von Angst, und trotzdem<br />
hast du einen Freiraum vor dir. Diesen<br />
Freiraum hat man am Theater nicht immer<br />
oder manchmal erst später. Und deshalb<br />
kann ich mir nicht vorstellen, jemals nicht<br />
mehr Theater zu spielen, das geht nicht, es<br />
wäre ein Verrat, und ich würde dann plötzlich<br />
ängstlich werden.<br />
Sie sind auch Landwirt. Wie schaffen Sie das<br />
alles?<br />
Das ist ein sehr geordnet chaotischer Zustand<br />
bei uns. Mir kommt mein Leben immer<br />
wieder so vorwie das Endstadium einer<br />
Probenarbeit. Und dann denke ich mir:<br />
Wann hört’sdenn endlich auf, wann ist denn<br />
danach? Scheinbar ist kein Danach. Aber ich<br />
find es einfach auch spannend, weil ich so<br />
eine umwerfende,betörende und großartige<br />
Frau habe,die eine Künstlerin ist, die das alles<br />
versteht mit all dieser Ohnmacht, die wir<br />
alle in uns haben. Und dann haben wir ja<br />
auch Kinder, die kann man nicht einfach alleinlassen<br />
in der Welt, da ist ganz schnell was<br />
übersehen.<br />
„Es gibt nichts Faderes als den einvernehmlichen Protestanten“: Tobias Moretti in Mackie-Messer-Montur.<br />
WILD BUNCH GERMANY/PICK<br />
einfach da sein, weil richtig machen tut man<br />
es sowieso nicht. Ich hab meinen Beruf als<br />
Schauspieler und im besten Fall als Künstler –<br />
ab und zu funktioniert jasowas wie Kunst –<br />
noch nie an Abhängigkeiten knüpfen müssen.<br />
Unddas ist mir so wichtig, weil da fängt es<br />
an zu sterberlen, wie man bei uns sagt. Es geht<br />
dahin mit einem, wenn man sich da verrät.<br />
IhreFrauist eine bekannte Oboistin. Sind Sie<br />
manchmal eifersüchtig auf das Instrument?<br />
Ich bin nicht eifersüchtig, aber ich habe<br />
eine Hassliebe zu diesem Instrument, weil<br />
die Oboe so eine Prinzessin ist, bei all ihrer<br />
Schönheit, und so ein Risikoinstrument und<br />
ich diesen Hochseilakt ohne Netz, wie das<br />
bei Musikern nun mal so ist, dramatisch<br />
noch einmal anders empfinde. Wir waren<br />
einmal hier in München mit dem Orchester<br />
Wiener Akademie,sie hat Erste Oboe gespielt<br />
–und das werdeich nie vergessen, da würde<br />
ein Schauspieler sterben, so eine Coolness<br />
können nur Musiker haben, da sind wir solche<br />
Wasaln (Wienerisch für Feigling, Anm. d.<br />
Red.) dagegen .Die Leute haben schon draußen<br />
gewartet, sie spielt den Stimmton an,<br />
und es blubbert, die Oboe hatte irgendwo<br />
Wasser drinnen. Fürs Ausputzen war keine<br />
Zeit mehr, aber es ging dann trotzdem. Ich<br />
hab Blut und Wasser geschwitzt. So cool ist<br />
kein Schauspieler. Das ist wie bei einer<br />
Olympiaabfahrt, wenn du mittendrin<br />
merkst, dass du gar keine Skianhast.<br />
Gehen Sieauch in Konzerte, wenn keiner mitspielt,<br />
den Siekennen?<br />
Ja, klar. Musik ist ein wesentlicher Motor<br />
für mein dramatischesVerständnis.Auch mit<br />
den Kindern, in der Familie nimmt Musik bei<br />
uns einen wichtigen Platz ein. Denen will<br />
man ja etwas vom Reichtum unserer Kultur<br />
mitgeben, von den unendlichen Ausdrucksformen<br />
und -möglichkeiten, die sie bietet.<br />
Ein Instrument spielen zu können hat mit<br />
der klassischen Tradition zu tun; es ist aber<br />
auch eine Form der Kommunikation, mit anderen<br />
und mit sich selber.Außerdem ist Musik<br />
die Sprache,die jeder Mensch in der Welt<br />
versteht. Kindern das vorzuenthalten wäre<br />
so, als würde man ihnen einen Wortschatz<br />
vonhöchstens 500 Wörternmit auf den Weg<br />
geben. Da haben sie mehr verdient und auch<br />
wir, denn sie sind ja das, was von uns bleibt.<br />
In den dramatischen Kunstformen wie<br />
Schauspiel, Musik, Avantgarde, angewandte<br />
Kunst, Bildende Kunst vermisse ich ein übergreifendes<br />
Interesse. Jeder Bereich lebt irgendwie<br />
in der Zufriedenheit seiner Ausrichtung.<br />
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass<br />
ich mit einer Arbeit beginne,ohne für die Figur<br />
die jeweilige kulturelle und gesellschaftliche<br />
Ausgangssituation zu erkunden. Und<br />
dazu gehören nun mal Musik, Bildende<br />
Kunst, Philosophie, soziale Brennpunkte einer<br />
Zeit und und und ... Kultur eben.<br />
Es gibt jetzt ein Hörbuch von Ihnen mit dem<br />
schönen Titel: „meine floete trinkt musik“.<br />
Wasverbirgt sich dahinter?<br />
Gedichte von Norbert Conrad Kaser. Ein<br />
unfassbar großer Dichter, völlig versoffen,<br />
früh gestorben. Als Dorfschullehrer hat er im<br />
Winter Schnee räumen müssen. Er hatnoch<br />
die Ausläufereiner alten Kultur erlebt, die es<br />
ja in Südtirol bis Ende der 70er-Jahre noch<br />
gab. Als junge Theaterinteressierte haben wir<br />
ihn gelesen. Er war ein Autor von soeiner<br />
groben, tiefen, abgründigen Schönheit und<br />
Lebensklugheit, ein Philosoph, der sich der<br />
Behauptungswelt entzogen hat und sich in<br />
die Arbeitswelt als Vermittler und Lehrer eingereiht<br />
hat, aus Prinzip. Die Pflichterfüllung<br />
ist ja auch so was wie ein Zufriedenheitsprinzip<br />
im alten Sinn.<br />
Dashat etwas Mönchisches.<br />
Die Bestimmung des Menschen kann<br />
auch Zufriedenheit sein. Zufriedenheit heißt<br />
aber nicht, dass man immer mit dem zufrieden<br />
ist, was man macht, sondern, dass man<br />
nicht in Widerstreit gehen muss mit Dingen,<br />
die man nicht ändern kann. Auch dass man<br />
sich nicht verrät –dass man einfach seine Sache<br />
macht. Mache deine Sache gut, so gut du<br />
kannst. Oder wie Ringelnatz geschrieben hat:<br />
„Lebe,lache gut! Mache deine Sache gut!“<br />
Haben Sie das auch in den Jesuiten-Schulen<br />
vermittelt bekommen, in denen Siewaren?<br />
Interessanterweise war die sozialistische<br />
Ausrichtung dortnie ein Gegensatz zum Katholizismus,dagab<br />
es eine Schnittmenge der<br />
Utopie. Gegen die konservativen Instanzen<br />
im Vatikan hat man dort offen gekämpft.<br />
Auch eine Form der Anarchie.<br />
Haben Siekeine Angst, zu scheitern?<br />
Meistens kann man überhaupt nur scheitern,<br />
aber das ist auch wurscht. Man muss<br />
Christina Bylow sah Tobias Moretti<br />
1986 zum ersten Mal auf der Bühne in<br />
den Münchner Kammerspielen.
4 1./2. SEPTEMBER 2018<br />
Dem Himmel nah: Die päpstlichen Sammlungen der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek in Rom.<br />
Warenhaus des Wissens: Der Lesesaal der Bibliothek Sainte-Geneviève in Paris.<br />
Ich habe mir das Paradies immer wie<br />
eine Bibliothek vorgestellt“, gestand<br />
einst Jorge Luis Borges, der 1986 verstorbene<br />
große argentinische Fantast.<br />
Und vielleicht sitzt er ja tatsächlich inzwischen<br />
irgendwo in den Wolken, staunend,<br />
sinnend, träumend inmitten einer wunderbaren<br />
Büchersammlung mit allem Wissen<br />
und Denken der Welt; mit allem, was je geschah,<br />
aber auch mit allem, was noch passieren<br />
wird: In Borges’ „Bibliothek von Babel“<br />
liegt aller Sinn des Seins in deren unendlich<br />
sich stapelnden Büchern –eine galaktische<br />
Enzyklopädie,ein Traum.<br />
Es ist ein alter Traum. Seit der bis heute<br />
ungeschlagenen Idee, Schrift auf Papier zu<br />
bringen, sind die schönsten und prachtvollsten<br />
Bauten, wenn nicht den Göttern oder<br />
denjenigen, die sich dafür hielten, Büchern<br />
gewidmet. Im Wahren und Mehren von Erkenntnis<br />
wähnte man sich früh dem Himmel<br />
ziemlich nah. Im alten Ägypten lautete der<br />
offizielle Begriff „Gottes-Bücherhaus“. Das<br />
griechische Wort „Bibliothek“, das ursprünglich<br />
nur ein Behältnis zur Verwahrung von<br />
Schriftrollen bezeichnete, setzte sich erst<br />
später durch.<br />
Schon im Altertum dienten Bibliotheken<br />
immer auch der Machtdemonstration. Diesem<br />
Umstand fielen etliche einzigartige<br />
Schriftensammlungen zum Opfer – unter<br />
anderem die Bibliothek von Alexandria, mit<br />
weit über 500 000 Handschriften und Buchrollen<br />
die bedeutendste Wissensinstitution<br />
der Antike.Laut Plutarch steckte Cäsar sie im<br />
Jahr 48 v. Chr. inBrand, andere Quellen bezichtigen<br />
Kaiser Aurelian, im Jahr 272 ihre<br />
Zerstörung angeordnet zu haben, wieder anderedie<br />
Araber,die 642 in Ägypten einfielen.<br />
Es blieb jedenfalls nichts davon übrig als das<br />
mutmaßliche Motiv –nämlich die Gewissheit,<br />
dass das Schärfen des Verstandes im<br />
Zweifelsfall besser, aber auch bedrohlicher<br />
ist als das Schärfen des Schwertes.<br />
Umberto Eco hat diese Gewissheit zum<br />
Leitmotiv seines Romans „Der Name der<br />
Rose“ gemacht, der berühmtesten literarischen<br />
Annäherung an die Kraft und den<br />
Zauber des gedruckten Wortes. Schauplatz<br />
ist eine Bendiktinerabtei im ligurischen<br />
Apennin im 14. Jahrhundert. Im Zentrum<br />
der Handlung steht die dortige Bibliothek,<br />
ein Labyrinth voller Geheimnisse, unentdeckter<br />
Dinge und gefährlicher Wahrheiten,<br />
die das Zeug haben, die Welt aus den<br />
Angeln zu heben. Auch siebrennt am Ende<br />
nieder.<br />
Im wirklichen Leben stehen zum Glück<br />
noch jede Menge dieser „Schatzkammern<br />
aller Reichtümer des menschlichen Geistes“,<br />
wie sie der Aufklärer Gottfried Wilhelm Leipniz<br />
umschrieb. Die Vatikanische Apostolische<br />
Bibliothek etwa, deren Wurzeln zurückreichen<br />
ins 4. Jahrhundert, ehe sie Papst Sixtus<br />
V.inden 1580er-Jahren so atemberaubend<br />
prachtvoll ausstatten und geometrisch<br />
raffiniert anlegen ließ, dass man glaubt,<br />
nicht nur die Bücher, sondern das Bauwerk<br />
selbst verbärge die geheime Ordnung der<br />
TausendLe<br />
Gab es je eine bessere Idee als Papier zu bedrucken?<br />
so prächtige Bauwerke wie sonst nur den Götter<br />
Massimi Listri bereiste die schönsten Bibliotheken<br />
VonChrist<br />
Pantheon des Geistes: Die Bibliothek des Trinity College in Dublin.<br />
Wahre Erkenntnis ist nur durch die göttliche Inspiration zu erlangen: Die Klosterbibliothek Metten in Niederbayern
1./2. SEPTEMBER 2018 5<br />
SpätbarockeEleganz: Die Biblioteca dei Girolamini in Neapel.<br />
ben leben<br />
Seit Anbeginn der Schrift widmen ihr die Menschen<br />
n oder jenen, die sich dafür halten. Der Fotograf<br />
der Welt. Seine Bilder sind eine Ode an das Lesen<br />
ian Seidl<br />
Welt. Wenn der Bibliothekar dort umRuhe<br />
bittet, sollte man besser auf ihn hören –er<br />
hat den Rang eines Kardinals.<br />
Dann ist da die Biblioteca dei Girolamini<br />
in Neapel, die mit ihrer spätbarocken Eleganz<br />
den würdigen Rahmen gibt für eine der<br />
größten Sammlungen an Musikmanuskripten<br />
und alten Notenbüchern derWelt. Traurige<br />
Bekanntheit erlangte das seit seiner<br />
Gründung fürs Publikum geöffnete Haus<br />
durch die als „größter Bücherdiebstahl der<br />
Geschichte“ bezeichnete Plünderung durch<br />
einige seiner eigenen Bediensteten –darunterder<br />
Direktor,der mehr als 4000 wertvolle<br />
Bücher ins Ausland verhehlte. Bis heute<br />
konnte nur ein Bruchteil davon wiedergefunden<br />
werden. Und die Lehrstellen in den<br />
Regalen erinnern daran, dass Schrift auf Papier<br />
noch immer und vielleicht mehr denn je<br />
ein bedrohtes Gutist, in jederlei Hinsicht.<br />
Die schönste Bibliothek Deutschlands ist<br />
die Klosterbibliothek Metten in Niederbayern:<br />
ein Meisterwerk rokokoesken katholischen<br />
Prunks, wegen seiner theologischen<br />
und philosophischen Schriften bis heute<br />
eine Wallfahrtsstätte der Geisteswissenschaft.<br />
Das imposante Eingangsportal ist<br />
flankiert von den allegorischen Figuren<br />
Weisheit und Religion –wahreErkenntnis,so<br />
die Botschaft, sei eben doch „nur durch die<br />
göttliche Offenbarung und Inspiration zu erlangen“,<br />
schreibt der Bibliothekar und Autor<br />
Georg Ruppelt im Begleittext von Massimo<br />
Listris kolossalem Bildband „Die schönsten<br />
Bibliotheken der Welt“ (Taschen, 560 Seiten,<br />
150 Euro), dem wir die Fotos auf diesen Seiten<br />
zu verdanken haben.<br />
Vomschwedischen Uppland über die niederösterreichische<br />
Provinz, von Portugal bis<br />
Peru führtListris Fotoexpedition –jeder Bau<br />
eine Kathedrale des Wissens, jedes Schriftstück<br />
Teil dessen, was nicht weniger ist als<br />
das Gedächtnis der Menschheit. Der bibliophile<br />
Moderator und Mediziner Eckart von<br />
Hirschhausen brachte es mit dem inzwischen<br />
geflügelten und selbst zum Buchtitel<br />
gewordenen Satz auf den Punkt: „Wir sind<br />
Teil eines großen Werkes,das über jeden einzelnen<br />
Lesenden hinausgeht.“<br />
Nachgewachsenen wird dies ausgerechnet<br />
dortvermittelt, wo man es am wenigsten<br />
vermutet: In „Game Of Thrones“, der erfolgreichsten<br />
TV-Serie unserer Zeit, obliegt die<br />
Rettung der in Chaos, Krieg und Meuchelmordversinkenden<br />
Welt am Ende jenen, deren<br />
Waffe der Geist und deren Kampfplatz<br />
die Gewölbe und Verliese sind, wo die „Lieder<br />
und Zauber, Geschichten und Gebete“<br />
der Jahrhunderte verwahrt sind. „Ein Leser<br />
durchlebt tausend Leben, ehe er stirbt“, lautet<br />
die zentrale Botschaft.„Der Mann, der nie<br />
liest, lebt nur sein eigenes.“<br />
Christian Seidl<br />
liest und leiht am liebsten in der<br />
Heinrich-Böll-Bibliothek in Pankow.<br />
. TACHEN/MASSIMO LISTRI (7) Höhere Ordnung: Die Klosterbibliothek Ottobeuren.<br />
Schatzhaus der Weisheit: Die Klosterbibliothek Wiblingen bei Ulm.
6 1./2. SEPTEMBER 2018<br />
Wer von Lego spricht, darf von<br />
der Noppe nicht schweigen.<br />
Auf sie kommt es an, alles andere<br />
ist unwesentlicher Zierrat.<br />
WerLego verstehen will, darf sich auch<br />
nicht mit Äußerlichkeiten zufrieden geben,<br />
etwa dass auf der Noppenoberseite in geschwungen<br />
Buchstaben „Lego“ zu lesen ist<br />
oder der Noppendurchmesser 48 Millimeter<br />
beträgt. Dergleichen tut nicht viel zur Sache.<br />
Denn mit der Lego-Noppe hat es vor allem<br />
die Bewandtnis, dass sie Verbindungen herstellen<br />
soll: Die Noppe auf dem einen Baustein<br />
klemmt sich in den Hohlraum des anderen<br />
Bausteins. Das klingt trivial, eröffnet<br />
aber ein ganz eigenes, schier unerschöpfliches<br />
und also unendliches Universum. Die<br />
Noppe begründet das,was wir als „Lego System“<br />
kennen –die ursprüngliche und bekannteste<br />
Spielartdes Lego.<br />
In diese Ordnung fügen sich auch die<br />
Lego-Minifiguren. Ihre bis heute gültige<br />
Grundformwird1978 veröffentlicht –knapp<br />
30 Jahrenach der Einführung des „Lego-Systems“.<br />
Eine klassische Minifigur besteht aus<br />
neun bis zehn Teilen, ohne Haar-, Hut- oder<br />
Helmaufsatz entspricht ihre Höhe der von<br />
vier normalen Bausteinen. Da ihreFüße hohl<br />
sind, lassen sie sich auf eine Noppe stecken.<br />
Die Beine können durch ein Hüftgelenk 90<br />
Grad nach vorn geklappt und die nunmehr<br />
sitzende Figur ebenfalls mit Noppen verbunden<br />
werden. An dem trapezförmigen Torso<br />
befinden sich schwenkbare, angewinkelte<br />
Arme mit klauenförmigen Händen, Anschlussklemmern<br />
gewissermaßen. Auf dem<br />
drehbaren Kopf schließlich ist eine Noppe<br />
im Lego-Maß angebracht; auf sie passte somit<br />
ein Normalstein.<br />
Wie nur unschwer zu erkennen, ist die<br />
Minifigur ins „Lego System“ nach unten wie<br />
nach oben und sogar zur Seite voll anschlussfähig.<br />
Anders gesagt, stellt diese Figur<br />
einen in sich beweglichen und im Vergleich<br />
zur strengen Geometrie des übrigen Systems<br />
anthropomorphen Baustein dar. In dieser<br />
Hinsicht ließe sich sogar behaupten, die<br />
Menschengestalt wäre vollkommen der<br />
Herrschaft der klobigen Klemmklötzeunterworfen.<br />
Beinäherer Betrachtungsweise trifft<br />
das allerdings nur auf einenVorläufer der Minifigur<br />
zu: Er tauchte 1974 kurz auf –offenbar<br />
als Reaktion auf die neuen Playmobil-Figuren.<br />
Beweglich war hier nur der Kopfzylinder,<br />
ansonsten gab die allzu bauklotzige Erscheinung<br />
ein nicht nur hüftsteifes,sondern<br />
insgesamt lebloses, geradezu primitivistisches<br />
Stein-Ensemble ab.<br />
Vondieser Steinzeit ist die 1978er-Minifigur<br />
denkbar weit entfernt. Und sie entfaltet<br />
zunehmend ihren Eigensinn. MitAufklebern<br />
und Filzstiften werden ihr Gesicht und Kleidung<br />
verpasst, alsbald gibt es dergleichen<br />
Äußerlichkeiten auch als Aufdruck. Hinzu<br />
kommen die ansteckbaren, nein, anklemmbaren<br />
Accessoires, neben der Haartracht<br />
und den anderen Kopfbedeckungen sind das<br />
vor allem Umhänge, Rucksäcke, Taschen,<br />
Schwerter und Schilde –die ersten Lebenswelten<br />
der Minifiguren sind das Ritterschloss,<br />
der Weltraum und die Kleinstadt.<br />
Später wirdihnen dann auch noch das dämliche<br />
uniforme Grinsen abgewöhnt: 1989<br />
tauchen fies dreinschauende,stoppelbärtige<br />
Piraten auf. Und abEnde der 90er-Jahre erscheinen<br />
die Figuren anstatt in gleichförmigem<br />
Gelb in natürlichen Hautfarben.<br />
Ecce homo: Dasanfänglich irreguläreMoment<br />
im „Lego System“ hat sich zu einer<br />
menschlichen Gestalt mit lebensweltlichen<br />
Bezügen, variablen Gemütslagen und ethnischen<br />
Merkmalen emanzipiert. Daslässt sich<br />
vordem Hintergrund der ganzen Lego-Historieals<br />
entscheidender Fortschritt des Systemgedankens<br />
verstehen. Dazu eine kurze Erinnerung:<br />
Von1955 bis 1968 produzierte Lego<br />
im Maßstab 1:87 (Nenngröße H0) Modellfahrzeuge<br />
nach realen Vorbildern und stellte ihnen<br />
ebenso realistische Figuren –Verkehrspo-<br />
Mit Noppe: Entwurf<br />
der Lego-Minifigur<br />
aus der Patentschrift<br />
von 1978. LEGO GRUPPE (4)<br />
Als Legolaufen lernte<br />
Das Lego-Männchen wird 40 Jahre alt.<br />
Eine von<br />
Herzen kommende Würdigung<br />
VonChristian Schlüter<br />
Der Vorläufer der Minifigur von<br />
1974 sah noch<br />
recht klobig aus (l.);<br />
erst 1978 hattesich die Figur vom<br />
Baustein-Imageemanzipiert.<br />
Stupsnasig,<br />
vornehme<br />
Blässe, neu:<br />
Prinzessin Elsa.<br />
lizist, Radfahrer oder Fußgänger –zur Seite.<br />
DieGebäude dazu, etwa eine Tankstelle,eine<br />
Feuerwache oder eine Werkstatt, waren jedoch<br />
in der üblichen Noppenbauweise gehalten.<br />
Hier standen sich unvermittelt zwei Systeme<br />
gegenüber. Ein abstraktes, ästhetisch<br />
misslungenes Sammelsurium!<br />
Die Minifigur ist dagegen der Schauplatz<br />
einer fortschreitenden Integration von organischen<br />
und geometrischen Formen,ein ungemein<br />
produktives Spannungsfeld zwischen<br />
Dynamik und Statik. Es birgt ein immer noch<br />
nicht ausgeschöpftes Potenzial und treibt das<br />
„Lego System“ sogar über seine Grenzenhinaus.Soentstehen<br />
bereits sehr früh, nämlich in<br />
den 70ern, die im Stop-Motion-Verfahren<br />
hergestellten Brickfilme. Für diese „Klötzchen-Filme“<br />
werden Figuren und Steine in<br />
eine Szenegesetzt und fotografiert, dann wird<br />
das Ensemble ein winziges bisschen bewegt<br />
und erneut die Kamera ausgelöst. Diesoaufgenommen<br />
Einzelbilder mit 15 Bilder proSekunde<br />
abgespielt ergeben eine etwas ruckelige<br />
Animation, die allerdings haargenau der<br />
stets etwas grobklotzig-ungelenken Anmutungdes„Lego<br />
Systems“entspricht.<br />
Lego in Perfektion, als wäre dasaltehrwürdige<br />
Stop-Motion-Verfahren für Klemmklötze<br />
erfunden worden! Der robuste Do-It-Your-<br />
auf so verdienstvollen Web-<br />
self-Charme,der<br />
sites wie brickfilms.com und brickboard.de<br />
zubestaunen ist, findet bald prominente Un-<br />
Ein„Steven SpielbergMovie Ma-<br />
terstützung:<br />
ker Set“ bietet im Jahr 2000 neben einigen Le-<br />
eine Webkamera, die über eine<br />
gosteinen<br />
USB-Schnittstelle an einen Computer für die<br />
Postproduktion angeschlossen werden kann.<br />
Und mit einigem digitalen Mehraufwand ent-<br />
ab 2014 dann sogar richtige Blockbus-<br />
stehen<br />
terwie „The Lego Movie“, „Lego Batman Mo-<br />
oder „LegoNinjago Movie“. In dem CGI-<br />
vie“<br />
Format verschwindet das Ruckelige; weiche<br />
Kamerafahrten, flüssige Bewegungen und vor<br />
allem ein lebendiges Minenspiel der Figuren<br />
zeigen einen neuen Realismus.<br />
Zu der längst auch in Fernsehserien und<br />
Videogames vorherrschenden, vonden Mög-<br />
der Laien und Hobbyfilmer denk-<br />
lichkeiten<br />
bar weit entfernten Professionalisierung des<br />
eigentlich immersiven „Lego Systems“ gehört<br />
auch die mittlerweile unübersehbar große<br />
Zahl der hochspezialisierten, nur im singulä-<br />
jeweils sehr eingeschränkten Kontext<br />
ren,<br />
nutzbaren Sonderbausteine.Die Ästhetik der<br />
Noppe ist hier keineswegs verschwunden,<br />
aber das Klotzige wird durchs Glatte und<br />
Feine zunehmend ersetzt: DasOrganische ge-<br />
gegenüber dem Geometrischen, Dynamik<br />
schlägt Statik. Dashinterlässt Spuren bei<br />
winnt<br />
den Minifiguren. Nach einigen Versuchen mit<br />
dem Skelett (1995) erinnert bei den komple-<br />
Minifguren aus „Star Wars“, etwa beim<br />
xen<br />
vierarmigen General Grievous, gar nichts<br />
mehr an die Grundformvon 1978.<br />
Ästhetisch führt das zu einem Problem,<br />
das schon einmal das„Lego System“ beinahe<br />
zerrissen hätte,nämlich das Experiment mit<br />
den Modellfahrzeugen nach realen Vorbil-<br />
den 50er-Jahren. Mitanderen Wor-<br />
dernaus<br />
ten, der nahezu systemfremde General Grie-<br />
wärevollkommen fehl am Platze,wenn<br />
vous<br />
sein Raumschiff auch noch alle Noppen ver-<br />
hätte und ihm nicht ein Obi-Wan Ke-<br />
loren<br />
nobi in klassischer Minifiguren-Ausführung<br />
zur Seite stünde. Ganz Ähnliches gilt übri-<br />
auch für die Figuren aus der Lego-Serie<br />
gens<br />
„Friends“ mit ihren feinmodellierten, stups-<br />
Gesichtern. Mankannsie als Barbie-<br />
nasigen<br />
artige,rosarot-verblödete Klischeeträger kri-<br />
vorallem aber wirken sie in ihrer hy-<br />
tisieren,<br />
per-anthropomorphisierten Gestalt wie Au-<br />
im Noppen-Kosmos. Es sind<br />
monströse<br />
ßerirdische<br />
Eindringlinge.<br />
Christian Schlüter<br />
verirrt sich gern ins Lego-Universum,<br />
die Noppe weist ihm den Weg.<br />
SPIELPLATZ<br />
VonJan Bojaryn<br />
Stille Freuden der Dinozucht<br />
BLZ/REEG<br />
Der erste „Jurassic Park“-Film hat 1993<br />
Bilder geprägt, die bis heute nachwirken:<br />
Wann immer sich Menschen fassungslos<br />
eine Sonnenbrille vomGesicht reißen, zitieren<br />
sie damit zwangsläufig Sam Neils Reaktion<br />
auf den ersten Brontosaurier. Wann<br />
immer irgendwo Wasser in einem Glas zittert,<br />
denken alle an den Tyrannosaurus.<br />
Seit den Neunzigern ist eine lange Reihe<br />
lizensierter Spiele angetreten, um die Magie<br />
dieser Momente einzufangen. Aber zu viele<br />
schauen nur auf das Wasserglas; fast immer<br />
waren es irgendwelche Actionspiele, indenen<br />
man letztendlich vor Dinos wegrennt.<br />
Aber ist das wirklich die Faszination hinter<br />
der Serie? Warum ist eine ganze Generation<br />
mehr oder weniger wissenschaftsbegeisterter<br />
Kinder in den Bann des Parks geraten?<br />
Weil darin Dinosaurier lebendig werden. Das<br />
ist der Traum. Dass sie ausbrechen und alles<br />
platt machen, das ist vor allem der Logik eines<br />
Kinofilms geschuldet. Irgendetwas muss<br />
sich ja zuspitzen.<br />
Das neue offizielle „Jurassic World“-Spiel<br />
wirkt dagegen ziemlich unaufgeregt. Es ist<br />
eine Management-Simulation. Spieler übernehmen<br />
einen mickrigen Dinosaurierzoo<br />
und bauen auf fünf Inseln richtige Vergnügungsparks<br />
mit Monorails, Imbissbuden, T-<br />
Shirt-Läden und möglichst starken Sicherheitszäunen.<br />
Sie entsenden Forschungstrupps<br />
in die Welt und analysieren die Fossilien<br />
daheim, um schließlich neue<br />
Dinosaurer zu züchten. Und wie in den<br />
neuen Kinofilmen ändernsie das Erbgut der<br />
Tiere.<br />
Alle Action bleibt indirekt, das Abenteuer<br />
hat den Charme einer Modelleisenbahn. Es<br />
erinnert anall die anderen Aufbauspiele, in<br />
denen Städte oder Krankenhäuser wachsen,<br />
und die vor allem in Deutschland eine sehr<br />
lebendige Nische füllen. Vonweit oben sehen<br />
die Parkchefs,wie Besucherströme zum<br />
Aussichtsturm fließen, Triceratoppse anschauen.<br />
Natürlich können auch die Spieler<br />
nah an ihredigitalen Haustiereheranrücken,<br />
Vitalzeichen kontrollieren, mit dem Jeep ins<br />
Gehege fahren und Fotos schießen. Undnatürlich<br />
können sie dabei versehentlich das<br />
große Toroffen stehen lassen.<br />
Weil„JurassicWorld Evolution“ ein Spiel zu<br />
den Filmen ist, wurden zahlreiche Mechanismen<br />
rund umalle möglichen Katastrophen<br />
eingebaut. Immer laufen sie auf dieselbe<br />
Pointe hinaus: Dinos trampeln durch panische<br />
Menschenmassen. Anders als in den Filmen<br />
ist aber die Rettung meist nur wenige<br />
Klicks entfernt: Helikopter schicken, Betäubungspfeile<br />
verschießen, fertig. Warum<br />
klappt das in den Filmen nicht so einfach?<br />
Als Aufbauspiel ist „Jurassic World Evolution“<br />
etwas simpel. Als Terrarium für Dinos<br />
ist es toll. Die Tiere schreiten majestätisch,<br />
galoppieren dröhnend, fauchen einander<br />
an und wirken dabei ziemlich lebendig.<br />
Dino-Arten zu sammeln, zu züchten<br />
und stolz herumzuzeigen, ist ein großes<br />
Vergnügen. Zumindest für Menschen, die<br />
beim Anblick des ersten Brontosauriers<br />
schon damals so geschaut<br />
haben wie SamNeil.<br />
Jurassic WorldEvolution ist für PC,<br />
Playstation4und Xbox One zum Preis<br />
von50bis 60 Euro erhältlich.
1./2. SEPTEMBER 2018 7<br />
Agitu Idea Gudeta mit ihren Mochena-Ziegen, einer vom Aussterben bedrohten heimischen Art. Die studierte Soziologin warschon vor ihrer Flucht mit den Tieren vertraut –durch ihre Großmutter,eine Ziegenhirtin.<br />
LA CAPRA FELICE<br />
AgitusMission<br />
Eine junge Frau flieht aus Äthiopien und landet in den Bergen<br />
Norditaliens. Sie züchtet Ziegen, stellt Käse her,<br />
der Preise gewinnt –und will zeigen, dass Flüchtlinge ihrem<br />
neuen Zuhause durchaus etwas zu geben haben<br />
Um vier Uhr inder Früh, wenn es<br />
noch dunkel ist und man auf<br />
mehr als tausend Metern Höhe<br />
im Valle dei Mòcheni selbst im<br />
Hochsommer fröstelt, beginnt für Agitu Idea<br />
Gudeta der Tag. Sie bindet sich ein buntes<br />
Tuch um ihreschwarzenLocken, schlüpft in<br />
die derben Arbeitsschuhe und setzt sich in<br />
ihren alten türkisfarbenen Panda, um auf<br />
Waldwegen und an steilen Hängen entlang<br />
noch weiter hinauf zu fahren, auf die Almwiesen,<br />
zum Ziegengehege.<br />
Agitu Idea Gudeta stößt das Gatter auf<br />
und steuert den klapprigen Wagen mitten<br />
hinein in die Herde. Die Ziegen blockieren<br />
den Wegzum Stall, widerwillig lassen sie sich<br />
zur Seite schieben, nur eine Geiß bleibt stur<br />
stehen. „Das ist Martina, meine Älteste. Sie<br />
hat immer ihren eigenen Kopf“, sagt Agitu lachend.<br />
Sie steigt aus, krault ihr das braune<br />
Haar und gibt ihr einen kräftigen Schubs.<br />
„Beweg dich! Jetzt geht’s zum Melken.“<br />
Agitu ist 40 Jahre alt und kommt aus<br />
Äthiopien. Aus ihrer Heimat musste sie vor<br />
acht Jahren fliehen, weil die Regierung sie<br />
verhaften lassen wollte. Im abgelegenen<br />
Valle dei Mòcheni nordöstlich von Trient in<br />
Oberitalien hat sie sich ein neues Leben aufgebaut.<br />
„La capra felice“ heißt ihr kleiner,<br />
sehr erfolgreicher Betrieb. „Die glückliche<br />
Ziege“. Agitu Idea Gudeta, die von afrikanischen<br />
Nomaden und Hirten abstammt, stellt<br />
in den norditalienischen Alpen Biokäse und<br />
Naturkosmetik aus Ziegenmilch her.Sie trägt<br />
dazu bei, eine bedrohte heimische Art, die<br />
Mochena-Ziege, vor dem Aussterben zu retten.<br />
Aber sie will nicht nur glückliche Ziegen.<br />
Sie will auch zeigen, dass Flüchtlinge ihrer<br />
neuen Heimat durchaus etwas zu geben haben.<br />
Frassilongos 344 Einwohner leben in weit<br />
verstreuten Höfen. DerDorfkernbesteht aus<br />
einer Handvoll Häusern und einem Kirchlein.<br />
Hier hat Agitu Idea Gudeta ihre Wohnung,<br />
daneben liegen die Käserei und ihr<br />
Lädchen, das sie nur an den Wochenenden<br />
öffnet. DenWeg hinauf zum Gehege fährtsie<br />
mehrmals am Taghin und her,auch wenn es<br />
regnet, Nebel die Kiefernhaine verhüllt,<br />
wenn der erste Schnee fällt. Ihre 180 Ziegen<br />
wollen auf den Bergwiesen weiden und morgens<br />
und abends gemolken werden. Zwischendurch<br />
macht Agitu Käse, verkauft ihn<br />
auf Märkten der Region, reinigt Stall und Käserei.<br />
Sie arbeitet vom Morgengrauen bis es<br />
dunkel wird, vierzehn Stunden und mehr.Jeden<br />
Tag. Seit acht Jahren, ohne Feiertage,<br />
ohne Ferien.<br />
Ziegenhirtin zu werden, das war eigentlich<br />
nicht ihr Lebensplan. Als 18-jährige Abiturientin<br />
ging sie mit einem Stipendium<br />
nach Italien und studierte in Trient Soziologie.<br />
Aufgewachsen ist sie in der Großstadt<br />
Addis Abeba, in einer bürgerlichen Familie.<br />
Ihre Vorfahren waren nomadische Hirten<br />
vomStamm der Oromo.Die Großmutter besaß<br />
noch eine Ziegenherde. Von ihr hat sie<br />
viel gelernt.<br />
Nach dem Studium kehrte Agitu als<br />
Diplom-Soziologin nach Äthiopien zurück.<br />
Sie stieß zu einer Gruppe von Aktivisten, die<br />
gegen sogenanntes Land Grabbing kämpften,<br />
gegen Landraub durch die Regierung<br />
und multinationale Konzerne. Während sie<br />
in der Käserei fast hundertLiter frisch gemolkene<br />
Ziegenmilch aus schweren Kanisternin<br />
einen Kühlkessel füllt, beschreibt Agitu Idea<br />
Gudeta, was sich in ihrer Heimat abspielt.<br />
Wie die äthiopische Regierung riesige<br />
Flächen verkauft, wegen der Korruption oft<br />
zu lächerlichen Preisen. Wie dann statt Weizen<br />
oder Hirse Schnittblumen für den europäischen<br />
Markt angebaut werden. Wie das<br />
Land mit Pestiziden vergiftet wird. Dass die<br />
Bauern und Hirten umsiedeln müssen und<br />
in Blechbaracken zusammengepfercht werden.<br />
Dass sie das, was sie vorher selbst<br />
produzierten, nun teuer kaufen müssen.<br />
„Das ist eine Wirtschaft, die stehlen will,<br />
ohne etwas für das Gemeinwohl zu tun“, sagt<br />
Agitu.<br />
Als die Preise für Nahrungsmittel in der<br />
Region Oromia immer weiter in die Höhe<br />
schossen, taten sich die Bauern zusammen<br />
und protestierten. Agitu Idea Gudeta gehörte<br />
zu den Organisatoren. DieRegierung rief den<br />
Notstand aus,sperrte das Internet, viele ihrer<br />
Mitstreiter wurden verhaftet oder umgebracht.<br />
Als sie erfuhr,dass gegen sie ein Haftbefehl<br />
wegen angeblicher terroristischer Tätigkeit<br />
ausgestellt worden war, floh sie Hals<br />
über Kopf nach Kenia und vondortnach Italien,<br />
nach Trient, an den Ort außerhalb<br />
Äthiopiens, den sie schon kannte. Das war<br />
2010.<br />
Agitus neues Leben als Flüchtling war anfangs<br />
hart. Sie hatte kein Geld. Immerhin<br />
sprach sie fast perfekt Italienisch, hatte sogar<br />
noch eine Aufenthaltsgenehmigung. Sie<br />
fand Arbeit in einer Kaffee-Bar, bediente die<br />
Espressomaschine. Dann hörte sie von der<br />
bedrohten Mochena-Ziege, die im Trentino<br />
keiner mehr halten will, weil sie weniger<br />
Milch gibt als andereArten. Dabei ist sie viel<br />
kälteresistenter und robuster und ideal für<br />
die steilen Hänge.Agitu entwickelte langsam<br />
ihre Idee für „Die glückliche Ziege“. Sie<br />
wusste,dass in den Bergen des Trentino viele<br />
Almen und Weiden brachliegen. Ziegen sind<br />
ideal, um ihreVerwilderung zu stoppen. Sie<br />
fressen Unkraut, Gestrüpp, Dornenbüsche,<br />
sogar Disteln. Mit ihren Hufen lockern sie<br />
den Boden auf, der Regen kann wieder leichter<br />
versickern. „Ziegen sind echte Landschaftspfleger“,<br />
sagt Agitu.<br />
VonRegina Kerner<br />
Ein verlassener Hof im Valle dei Mòcheni. Viele<br />
Bauernsind abgewandert. REGINA KERNER (2)<br />
Agitu Idea Gudetas Ziegenkäse. 15 verschiedene<br />
Sorten stellt sie her,zudem Joghurt.<br />
Ihre Idee bestand darin, ungenutzte Flächen<br />
zu nutzen, um im Einklang mit Mensch<br />
und Natur, ohne Ressourcen auszubeuten,<br />
biologischen Käse und Joghurtherzustellen.<br />
Ein nachhaltiges, glückliches Wirtschaften.<br />
Es ist ihr Gegenentwurfzudem, was in ihrer<br />
Heimat passiert.<br />
Siesprach mit einigen Bürgermeisternim<br />
Trentino. InVallarsa bot man ihr an, die verlassenen<br />
Almweiden kostenlos zu nutzen.<br />
Mit 200 Euro Kapital und 15 Tieren fing sie<br />
an, arbeitete lange nebenbei weiter in der<br />
Bar, schlief kaum. Nach acht Jahren hat sie<br />
inzwischen mehr als zehnmal so viele Ziegen.<br />
Siestellt 15 Sorten Käse her,von Robiola<br />
bis Cacciotta, hat vonder Organisation Slow<br />
Food, die regionales,genussvolles Essen propagiert,<br />
einen Preis bekommen. Ihre Prinzipien<br />
sind die gleichen geblieben.<br />
Vallarsa hat sie verlassen, sie zogins Grestatal<br />
und dann weiter ins Valle dei Mòcheni,<br />
auf deutsch Fersental. „Ich glaube, hier ist<br />
der ideale Ort für mich und meine Tiere“,<br />
sagt sie.Das Talwirdvon einer deutschstämmigen<br />
Minderheit bewohnt, den Mochen,<br />
die imMittelalter aus Bayern einwanderten.<br />
IhrName soll sich vomdeutschen Verb „machen“<br />
ableiten. Die heutigen Mochen sprechen<br />
neben Italienisch immer noch ihren<br />
Dialekt, der archaisch klingt und auch für<br />
Deutsche unverständlich ist. „Auch sie waren<br />
einmal Migranten“, sagt Agitu, „das ist<br />
eben kein neues Phänomen, auch wenn uns<br />
das manche heute weismachen wollen.“<br />
DasLeben der Bauern im Talist karg.Viele<br />
haben aufgegeben, sind abgewandert, Häuser<br />
und Höfe verfallen, Almwiesen liegen<br />
brach. „Die Jungen haben keine Lust mehr<br />
auf harte Arbeit und wenig Verdienst, die<br />
wollen ausgehen und feiern“, sagt einer der<br />
Bauern,die sich allabendlich im Gasthof Kamauz<br />
auf einen Plausch treffen. Die kleine,<br />
energische und stets fröhliche Agitu und ihre<br />
Ziegen kennt er,wie alle im Tal. „Agi“ wirdsie<br />
genannt. „Die arbeitet 24 Stunden am Tag“,<br />
sagt der Alte und lächelt anerkennend.<br />
Agitu Idea Gudeta versichert, sie verstehe<br />
sich bestens mit den Leuten. Sie hätten sich<br />
gefreut, dass sich wieder jemand um dieWeiden<br />
kümmert. Ihre Käserei hat sie in einem<br />
Neubau eingerichtet, der einmal als Grundschule<br />
für Frassilongo gedacht war. Unterrichtet<br />
wurde hier nie, esgibt keine Kinder<br />
mehr.Ihr Lädchen gegenüber der Kirche war<br />
das erste neue Geschäft seit 30 Jahren. Bei<br />
der Eröffnung sagte der Bürgermeister:<br />
„Heute ist in Frassilongo einWunder geschehen.“<br />
Doch die Idylle bekommt Risse.Die Stimmung<br />
der Leute habe sich verändert, sagt<br />
Agitu. Das hat mit der italienischen Politik<br />
und einer Regierung in Rom zutun, die immer<br />
offener fremdenfeindliche und rassistische<br />
Töne anschlägt. „Auch hier in der Gegend<br />
sagen jetzt einige, sie wollen keine<br />
Migranten.“ Dabei gebe es sowieso kaum<br />
welche. Einer ihrer Nachbarn –„er stammt<br />
nicht aus demTal“, betont Agitu –trachtetihr<br />
mittlerweile offenbar sogar nach dem Leben.<br />
Erst hetzte er seine Hunde auf ihre Ziegen,<br />
dann fing er an, ihre Autoreifen zu zerstechen<br />
und sie mit rassistischen Ausdrücken<br />
zu beschimpfen. Im Juni schließlich überfiel<br />
er sie hinterrücks beim Melken im Stall,<br />
würgte sie und schrie, erwerde sie umbringen,<br />
sie müsse weg, sie gehörenicht hierher.<br />
Es gelang ihr,sich zu befreien und zum Auto<br />
zu rennen. Siealarmierte die Carabinieriund<br />
zeigte den Mann an. Die Polizei ermittelt,<br />
aber er ist immer noch auf freiem Fuß. Als er<br />
sie vor einer Woche nochmal angriff, entschied<br />
sich Agitu Idea Gudeta, öffentlich zu<br />
machen, was ihr passiert. Mehrere italienische<br />
<strong>Zeitung</strong>en haben seitdem berichtet, am<br />
vergangenen Dienstag auch die überregionale<br />
Tageszeitung La Repubblica.<br />
„Das ist der Effekt von Politiker-Slogans<br />
wie „Italiener zuerst“, sagt Agitu bitter über<br />
die Angriffe.Entmutigen oder gar vertreiben<br />
lassen will sie sich nicht. Nicht durch einen<br />
einzigen durchgeknallten Rassisten. Im Gegenteil.<br />
Ihr neues Projekt heißt Integration.<br />
Agitu hat begonnen, in Zusammenarbeit mit<br />
einer Aufnahmeeinrichtung Flüchtlinge für<br />
jeweils zwei Monate als bezahlte Praktikanten<br />
bei sich zu beschäftigen. Sie veranstaltet<br />
„Tage der offenen Alm“, bei denen italienische<br />
Familien die jungen Afrikaner kennenlernen<br />
können und umgekehrt. „Angst entsteht<br />
nur, wenn man sich nicht kennt“, sagt<br />
Agitu.<br />
Seit einigen Wochen hat sie auch ihren<br />
ersten Angestellten. Zaccaria ist 29Jahre alt,<br />
kommt aus dem Norden von Mali und war<br />
dort Hirte, bevor er vor dem Krieg fliehen<br />
musste.InItalien hat er Teller in Restaurantküchen<br />
gewaschen und auf der Abendschule<br />
Italienisch gelernt. Jeden Morgen und jeden<br />
Abend steht er nun im Stall, säubert die Zitzen<br />
der Ziegen und stülpt dann die kleinen<br />
Glocken der Melkmaschine darüber. Zaccaria<br />
ist ein etwas schüchterner junger Mann.<br />
Aber neben der quirligen Agitu kommt er<br />
auch schwer zu Wort. Sie sagt, die Italiener<br />
müssten begreifen, dass Menschen wie er<br />
und sie eine Chance sind. Nicht nur für die<br />
verlassenen Täler des Trentino, sondern für<br />
das ganze Land. Das zuzeigen, ist Teil ihrer<br />
Mission. Jeden Morgen ab vier Uhr.<br />
Regina Kerner hat das verwunschene<br />
Valle dei Mòcheni so begeistert, dass<br />
sie unbedingt wiederkommen will.
8 1./2. SEPTEMBER 2018<br />
KRIMIS<br />
VonGünther Grosser<br />
DEUTSCHER HIPHOP<br />
VonDaniel Schieferdecker<br />
So cool wie kein anderer<br />
Viel war noch nie los im nördlichen Pennsylvania;<br />
erst seit man mit Fracking Geld verdient<br />
und die in den ländlichen Gegenden<br />
Amerikas grassierende Heroinabhängigkeit<br />
auch dort angekommen ist, hat Henry Farrell,<br />
der einzige Polizist weit und breit, etwas<br />
mehr zu tun. Als die junge Penny spurlos verschwindet,<br />
hat er schnell einen Verdächtigen;<br />
dann jedoch entwickeln die Dinge sich<br />
in eine andereRichtung als ihm lieb ist, und<br />
er muss viele zwielichtige Bars abklappern,<br />
zahlreiche versiffte Behausungen inspizieren<br />
und die halbe Bandbreite von Spitzbuben<br />
befragen. Farrell ist einer von diesen<br />
sympathischen Losern, die Amerika immer<br />
wieder dem Gemenge aus Konsum und Auf-<br />
Geht’s entgegenstemmt. Er schleppt einen<br />
Haufen unverdauten Hippie-Mystizismus<br />
herum und raucht gerne einen Joint, wenn’s<br />
nicht weitergeht. „Hin und wieder musste<br />
ich mein Ich ein wenig infrage stellen, weil<br />
ich ja eigentlich gar nicht ich selbst sein<br />
wollte.“ Natürlich kriegt er’s dann doch hin,<br />
und wir gehen gerne mit ihm die Main Street<br />
hinunter, umden Bösen ein bisschen auf<br />
den Zahn zu fühlen.<br />
TomBoumans „ImMorgengrauen“<br />
dürfte der<br />
bedächtigste, aber auch<br />
der coolste Kriminalroman<br />
des Jahres sein.<br />
TomBouman: Im Morgengrauen.<br />
Kriminalroman. Aus<br />
dem Amerikanischenvon Anke<br />
Caroline Burger und Anna-Christin<br />
Kramer.Ars Vivendi,Cadolzburg2018.<br />
320 S.,22Euro<br />
Spektakulär unsympathisch<br />
Loser von ganz anderem Kaliber sind die<br />
Slow Horses: ausgesonderte Agenten des<br />
britischen Geheimdienstes, die ihr Dasein<br />
als Trottel fristen, unter den strengen Augen<br />
des verfetteten, schwülstigen, philiströsen<br />
Jackson Lamb Handygespräche analysieren<br />
und tagelang auf Überwachungskameras<br />
starren. Man hat sie strafversetzt, weil sie<br />
eine Geheimdienst-CD in der U-Bahn vergaßen,<br />
Großeinsätze total vermasselten<br />
oder bei einer Verfolgung auf die simpelste<br />
Weise abgehängt wurden. Dann schreckt<br />
der gesamte MI5 hoch. Denn eine rechte<br />
Terrorgruppe, die sich Stimme Albions<br />
nennt, droht damit, einen Pakistaner zu<br />
enthaupten. Als sich langsam die Konturen<br />
einer ganz anderen Verschwörung abzeichnen,<br />
laufen die Slow Horses zu ungeahnter<br />
Form auf. Mick Herrons Serieumden spektakulär<br />
unsympathischen Lamb und seine<br />
Kerkerbande ist das ironische Gegenstück<br />
sowohl zu allem Bond-Flair als auch zu Le<br />
Carrés unterkühltem Spion und Liebhaber<br />
deutscher Lyrik, George Smiley. Hinter der<br />
zappligen Slapstick-Ebene lauert jedoch<br />
Herrons bittere Analyse<br />
einer rechten Bedrohung<br />
im Mutterland der<br />
Demokratie. Nach<br />
„Slow Horses“ darf man<br />
sich auf fünf weitereRomane<br />
der Jackson-<br />
Lamb-Serie freuen.<br />
Mick Herron: Slow Horses.<br />
Roman. Ausdem Englischen von<br />
Stefanie Schäfer;Diogenes,<br />
Zürich2018. 480 S.,24Euro<br />
Jessica Vye im Roman ist das „Kind mit den wilden Augen“. Dieses Mädchen verbirgt die Augen vorsorglich.<br />
Nachdenken über Jessica V.<br />
Jane Gardams Debüt „Weit weg von Verona“ ist erst jetzt auf Deutsch erschienen<br />
Die Kindheit, sagt Miss Philemon,<br />
ist „eine schreckliche Zeit“. Das<br />
merke man schon daran, dass<br />
ständig irgendwo ein Kind weint,<br />
„auf der Straße oder im Bus oder irgendwo,<br />
wenn man einfach mal hinhört“. Wenn Miss<br />
Philemon das sagt, muss was dran sein, denn<br />
die alte Lehrerin, eine dieser typischen unvergesslichen<br />
Nebenfiguren, wie wir sie schon<br />
aus anderen Büchern von Jane Gardam kennen,<br />
ist blitzklug. Es wundert nicht, dass Jessica<br />
ihr vertraut. Obwohl die schrullige Dame<br />
ein Bild mit halb nackten Frauen über dem<br />
Ofen hängen hat und trotz magerer Kriegszeiten<br />
ständig Butterkekse isst.<br />
Jessica Vye weint nicht oft. Sie ist das<br />
„Kind mit den wilden Augen“. So nennt ein<br />
Pfarrer die Ich-Erzählerin des Romans „Weit<br />
weg von Verona“, auf einem Kinderfest im<br />
feinen Hause Fanshawe-Smith. Sie hat sich<br />
gewehrtgegen die Einladung, doch die Mutter<br />
bestand darauf, dass sie hingeht, im viel<br />
zu kleinen Samtkleid, zu diesen Leuten, deren<br />
Töchter „bonfortionös“ sagen und Jessica<br />
blöd finden. Sie übersteht den Besuch<br />
ohne Tränen, mit Kraft und Trotz. Dass sie<br />
die Gastgeber später nur noch abgekürzt<br />
nennt, also F.-N., liest sich wie einer der hübschen<br />
kleinen Seitenhiebe, wie sie Gardam<br />
gerne einbaut in Richtung der strampelnden,<br />
um ihren unaufhaltsamen Abstieg wissenden<br />
britischen Upperclass.<br />
In der jugendlichen Jessica –zuBeginn<br />
des Romans ist sie zwölf, am Ende 14 Jahre<br />
alt –hat sie sich für dieses Sujet ein perfektes<br />
Sprachrohr geschaffen. „Versprichst du mir,<br />
dass du versuchen wirst, dich wie eine echte<br />
Lady zu verhalten?“, fragt die Schuldirektorin<br />
sie einmal durchaus gutmütig nach langer<br />
Unterredung. „Es tut mir sehr leid, aber<br />
ich fürchte, das kann ich nicht“, antwortet<br />
Jessica. Sie kann zwar Gedanken lesen, Gedichte<br />
schreiben und sich selbst zum Lachen<br />
bringen, aber lügen und so-tun-als-ob?<br />
Nein. Lady-Sein? Allenfalls ein Spiel. Der<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Jane Gardam: Weit wegvon Verona.<br />
Ausdem Englischen vonIsabel Bogdan.<br />
Hanser Berlin 2018, 238 S.,22Euro<br />
Five-o’Clock-Tea, den Jessica und ihre<br />
Freundinnen zur Feier des Schuljahresendes<br />
in einem glanzlos gewordenen Lokal einnehmen<br />
wollen, gerät zur Farce –über die sich<br />
die Mädchen köstlich amüsieren, und mit ihnen<br />
der Leser.<br />
Der Leser, der komplett vergisst, warum<br />
es kaum mehr Kuchen gibt. Wie inder Old-<br />
Filth-Trilogie, mit der Jane Gardam, die im<br />
Juli ihren 90. Geburtstag feierte, inDeutschland<br />
spät und heftig populär wurde, ist der<br />
Krieg meist nur als ferner Kanonendonner<br />
zu lesen. Undwie das Leben des Richters EdwardFeathers<br />
und seiner Frau Elisabeth liest<br />
sich „Letztes Jahr in Verona“ fast immer funkelnd<br />
und leicht. Das liegt an der liebevollspöttischen,<br />
doch nie verächtlichen Sprachdistanz<br />
der Autorin, erneut von Isabel Bogdan<br />
perlend und stilsicher ins Deutsche<br />
übersetzt. Wasfür ein Gespann.<br />
ISTOCKPHOTO<br />
Selten nur,unerwartet bricht der Krieg mal<br />
herein in die Handlung: „,Lauft! (...) Rennt,<br />
Kinder,los!‘ (...) Dann übernahm die Flak (...)<br />
und die Welt versank in gelbem Staub.“ Sätze<br />
mitten hinein in Jessicas erstes Date mit dem<br />
schönen Christian. Gardam’sche Schleudersitz-Sätze,<br />
mit der sie einen hinterrücks nicht<br />
nur an die Zerbrechlichkeit großer Reiche<br />
wie dem British Empire, sondernletztlich alles<br />
Menschlichen erinnert.<br />
Undsowürde man auch Jessica nicht gerecht,<br />
betrachtete man sie ausschließlich als<br />
stolze Einzelgängerin. Als die Lehrerin sie<br />
bittet, einen Aufsatz wegzuwerfen, weil sie<br />
sich später dafür schämen würde, weint Jessica.<br />
Verzweifelt? Vieles schwingt mit,<br />
Schmerz, Unverstandensein, aber auch die<br />
wütende Weigerung, sich dem auszuliefern.<br />
Hält doch die Welt so viel Schönes bereit.<br />
Nicht zuletzt Bücher! Nachdem die Schule<br />
ausgebombt wurde,vertreibt sich Jessica die<br />
Zeit damit, sich alphabetisch durch die englischen<br />
Klassiker zu lesen. „Es gibt jede<br />
Menge Aund Bund D, das geht weiter bis ungefähr<br />
H(...) Es ist ein bisschen deprimierend,<br />
man hat das Gefühl, man kommt gar<br />
nicht voran, wenn man nach einem Monat<br />
erst bei den Brontës ist und dann sieht, wie<br />
viel Dickens da auf einen zukommt.“<br />
Sie ist, neben ihrem großen, manchmal<br />
altklugen Ernst, ungeheuer witzig, diese Jessica<br />
– ein Nebeneinander, über das man<br />
nicht müde wird nachzudenken. Lächelnd,<br />
weil froh, sie zu kennen. Endlich –der Roman<br />
ist Gardams Debüt, 40 war sie, als sie<br />
ihn begann, das dritte Kind gerade eingeschult.<br />
25 Bücher hat sie danach noch geschrieben.<br />
Bis 2019, wenn das nächste auf<br />
Deutsch erscheint, müssen wir uns mit dem<br />
Nachdenken über Jessica begnügen. Es gibt<br />
Schlimmeres. Die Kindheit mag mitunter<br />
eine schreckliche Zeit sein. Aber mit Humor,<br />
Eigensinn und der richtigen Lektüre kommt<br />
man gut durch. Die weise Miss Philemon<br />
weiß das vonAnfang an.<br />
Duo Infernal<br />
Überlegungen zu einer gemeinsamen Platte<br />
rotierten in den Köpfen von Marteria und<br />
Casper schon seit knapp zehn Jahren. Doch<br />
erst jetzt –Hunderttausende verkaufte Tonträger,<br />
unzählige Gigs sowie diverse Goldund<br />
Platinauszeichnungen später –fand sich<br />
die Zeit, dieser Idee Taten und mehr als nur<br />
vereinzelte gemeinsame Tracks folgen zu lassen.<br />
Nun also: „1982“, auf dem sich die Beiden<br />
–der Titel lässt es bereits erahnen –an<br />
den Parallelen ihrer unabhängig voneinander<br />
erlebten Vergangenheit abarbeiten: Marteria,<br />
der eigentlich Marten Lacini heißt,<br />
wurde 1982 in Rostock geboren, Casper,bürgerlicher<br />
Name Benjamin Griffey, kam im<br />
gleichen Jahr in Lemgo zur Welt. So geht es<br />
um jugendliche Rebellion vor provinzieller<br />
Bierzeltkulisse, musikalische Sozialisation<br />
von Jay-Z bis The Prodigy, Träume von Ausund<br />
Aufbruch –auf „1982“ pflügen sich die<br />
beiden Rapper durch die Äcker ihrer Adoleszenz.<br />
Doch, und das ist wichtig: Das Album<br />
ist keine reine Rückschauplatte geworden,<br />
sondernrichtet den Blick nach wie vor„zum<br />
Glück in die Zukunft“. Mal dystopisch-bedrohlich<br />
wie auf dem grandiosen „Willkommen<br />
in der Vorstadt“, mal rührselig ehrlich<br />
wie auf „Denk an dich“. Undnatürlich auch<br />
frenetisch selbstbeweihräuchernd wie auf<br />
der ersten Single.<br />
Zehn Tracks, zwei<br />
Rapper,ein „Champion<br />
Sound“.<br />
Marteria &Casper:<br />
1982<br />
SonyMusic<br />
HerrSorge sucht das Glück<br />
Über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von<br />
Live-Alben lässt sich wahrlich streiten, da sie<br />
einerseits kaum den soundtechnischen<br />
Feinschliff einer Studioproduktion erreichen<br />
und andererseits nur die körperlose Kopie<br />
einer körperlichen Erfahrung darstellen.<br />
Auch Samy Sorge, besser bekannt als Samy<br />
Deluxe kann dieses generelle Manko nicht<br />
ganz auffangen –wenngleich sein „SaMTV<br />
Unplugged“ diesen Umstand durch die Besonderheit<br />
des Verzichts auf elektronische<br />
Instrumente, eine beeindruckende Gästeliste<br />
von Torch bis Nena sowie eine über jeden<br />
Zweifel erhabene Songauswahl locker<br />
ausgleichen kann. Souverän reiht der auch<br />
als Wickeda MC und Herr Sorge kursierende<br />
Hamburger Rapper frühe Klassiker wie das<br />
noch vomDynamite-Deluxe-Demotape von<br />
1998 stammende Kleinod „Pures Gift“ an<br />
Hits wie das sozialkritische „Weck mich auf“,<br />
wuchtige Drauflos-Nummern wie „Sneak<br />
Preview“ mit dem alten Freund Afrob und<br />
vollkommen neue Stücke wie das einleitende<br />
„Flagge hissen/Anker lichten“. Es<br />
hätte dem Gesamtergebnis sicher nicht<br />
schlechtgetan, wenn man auf ein Drittel der<br />
34 Anspielstationen verzichtet hätte, andererseits<br />
unterstreicht die überbordende Set-<br />
List nur einmal mehr,aus was für einem riesigen<br />
Oeuvre Samy<br />
Deluxe nach zwanzig<br />
Jahren im Spiel<br />
mittlerweile schöpfen<br />
kann.<br />
Samy Deluxe:<br />
SaMTVUnplugged<br />
Vertigo/Universal<br />
OL
1./2. SEPTEMBER 2018 9<br />
Ein Mann sieht eine Frau an, sie sieht<br />
ihn an. Sielernen einander kennen.<br />
Eine Frau sieht einen Mann an, er<br />
sieht sie an. Ichwerde mich im Folgenden<br />
nicht auf diese zwei Fälle beschränken.<br />
Wir wissen, dass ein Mann auch einen<br />
Mann anschauen kann, dass Woody Allen<br />
ein Schaf genügte, und meine Mutter erzählte<br />
mir von ihrer Großmutter, die ihr<br />
sagte,sie habe so lange Tischdecken, weil die<br />
Tischbeine verhüllt sein mussten. Wie auch<br />
immer:„Ein Blick und die Liebe bricht aus“<br />
ist der Titel eines Filmes von Jutta Brückner.<br />
Der Blick, mit dem der Film beginnt, ist der<br />
in den Spiegel. Auch die Neurologin und Psychotherapeutin<br />
Heike Melzer beginnt ihr<br />
Buch „Scharfstellung –Die neue sexuelle Revolution“<br />
(Tropen Verlag, 236 Seiten, 16,95<br />
Euro)mit einem Kapitel über „Masturbation<br />
und Sextroversion“.<br />
Warumdas mit den Blicken und der Liebe<br />
funktioniert, und warum es nicht funktioniert,<br />
treibt uns fast ein ganzes Leben lang<br />
um. Das „fast“ kann man streichen, wenn<br />
man darauf verzichtet, aus der frühkindlichen<br />
Blicksuche die erotische Sehnsucht zu<br />
streichen. Von diesem Verlangen und dem<br />
ständigen Scheiterndaran ernähren sich seit<br />
dem 20. Jahrhundert ganze Berufsstände.<br />
Kein Historiker hat untersucht, warum „Beziehungsberatung“<br />
Jahrmillionen Jahre lang<br />
kein Erwerbszweig gewesen war, aber dann<br />
innerhalb weniger Jahrzehnte eine der größten<br />
Wachstumsindustrien wurde. Zusammen<br />
mit der zunehmenden Emanzipation<br />
der Frau und mit der gigantischen Ausbreitung<br />
der Pornographie.<br />
Wir sind mitten drin in einer durchs<br />
Smartphone befeuerten sexuellen Revolution.<br />
Die älteren erinnern sich noch an Video-Sex-Kabinen.<br />
Vondenen gab es 2003 in<br />
Deutschland noch eine halbe Million. Ich<br />
weiß nicht, wie viele es heute noch sind. Aber<br />
Pornhub.com, die weltgrößte Porno-Streaming-Website,<br />
meldete 2013 erstmals ihre<br />
Clicks: 14,7 Milliarden. 2017 waren es 28,5<br />
Milliarden. Das Internet ist in erster Linie<br />
eine Sex-Maschine.<br />
Aber das hat doch nichts, werfen Sie ein,<br />
mit „Ein Blick und die Liebe bricht aus“ zu<br />
tun. Das stimmt und stimmt nicht. Es hängt<br />
davon ab, wie eng oder wie weit wir den Begriff<br />
Liebe fassen. Wir sind für unsere Erregung,<br />
die wir so gerne Liebe nennen, jedenfalls<br />
nicht darauf angewiesen, dass der Blick<br />
erwidertwird. Jeder Masturbierende,also jeder,weiß<br />
das.<br />
Sex ist eine evolutionär späte Stufe der<br />
Fortpflanzung. Er hat sich vermutlich erst<br />
vorca. 600 Millionen Jahren etabliert. Davor<br />
vermehrte –jetzt kommt ein falsches Wort –<br />
man sich durch Zellteilung. Dasführte zu genetisch<br />
identischen Nachkommen. Wenig<br />
Chancen zur Fortentwicklung und eine<br />
leichte –weil immer gleiche –Beute für Viren.<br />
Beivielen Einzellernbestand und besteht<br />
bis heute der sexuelle Akt aus derVerschmelzung<br />
ganzer Individuen. Sie sterben, wenn<br />
sie lieben. Einige Einzeller,wie das Pantoffeltierchen,<br />
sind fähig, das Genom oder Teile<br />
davon auszutauschen, ohne sich selbst aufzugeben.<br />
Es gibt Bakterien, die übertragen<br />
Teile der DNA auf ein anderes Individuum.<br />
Dabei handelt es sich aber –wenn ich das<br />
richtig verstehe –mehr um eine ArtWeiterbildung,<br />
denn mit der Vermehrung hat das<br />
nichts zu tun. Dieerfolgt durch Zellteilung.<br />
Ob bei diesen Vorgängen die Wahrnehmung,<br />
der „Blick“, eine Rolle spielt oder ob<br />
einfach wahllos übertragen wirdund der Zufall<br />
entscheidet, ob es einen „Artgenossen“<br />
trifft, weiß ich nicht. Wir sind, was unsere<br />
Fortpflanzung angeht, darauf angewiesen,<br />
dass unsere Sinnesorgane uns als Geschlechtspartner<br />
der eigenen Art erkennen<br />
lassen. Außerdem müssen wir zu diesem<br />
Zweck sehr genau zwischen Mann und Frau<br />
unterscheiden.<br />
Immer wieder warSex auch Religion. Hier zum Beispiel im 10. Jahrhundert(Lakshmana-Tempel im indischen Khajuraho).<br />
Wie wichtig uns das ist, zeigt die Mühe,<br />
die sich alle Kulturen –und fast die ganze<br />
Zoologie –damit geben, den Geschlechtsunterschied<br />
möglichst prägnant –kommt vom<br />
Lateinischen praegnans =schwanger, trächtig<br />
–herauszuarbeiten. Notwendig ist es aber<br />
auch. Denn in allen Kulturen und in der ganzen<br />
Zoologie wird auch Homosexualität<br />
praktiziert. In Wahrheit kann man von Sexualität<br />
nicht reden, wenn man sie auf die<br />
zwischen Frauen und Männernbeschränkt.<br />
Die Vorstellung, die Geschlechter seien<br />
hübsch eingepackt auf verschiedene Individuen<br />
verteilt, ist naiv. Wäre dem so, woher<br />
rührten die Leiden der Pubertät? Wasist mit<br />
den vorbildlichen Familienvätern, die mit<br />
Liebeund Sex<br />
in 8849 Anschlägen<br />
Ein viel zu schneller,unbefriedigender Gang durch die Geschichte der<br />
Sexualität, vom Blick, der die Liebe ausbrechen lässt, über Einzeller und<br />
Pornographie bis zu den Asra, die „sterben, wenn sie lieben“<br />
VonArnoWidmann<br />
GETTY IMAGES<br />
mehr als vierzig Jahren entdecken, dass sie<br />
Männer lieben? Evolutionär sieht die Sache<br />
noch viel wilder aus.Regenwürmer zum Beispiel<br />
sind Zwitter. Sie begatten sich aber<br />
nicht selbst, sondernsuchen sich einen Partner<br />
und legen sich so aneinander, dass die<br />
„richtigen“ Geschlechtsteile zusammenkommen.<br />
Da die Erforscher der Regenwürmer<br />
sich mehr für deren Fortpflanzung als<br />
für deren Lust interessieren, wissen wir<br />
nicht, ob sie auch anders bei einander liegen<br />
und das vielleicht sogar häufiger.<br />
Beiuns ist die Lust der Frau vonder Fortpflanzung<br />
deutlich getrennt. Die Berührung<br />
der Vagina hat bei weitem nicht den Effekt<br />
wie die der Klitoris.Die aber hat mit der Fortpflanzung<br />
nichts zu tun. Diese Tatsache gewinnt<br />
an Bedeutung, wenn man sich in Erinnerung<br />
ruft, dass der Entwicklung der äußeren<br />
Genitalien eine sexuell indifferente<br />
Phase vorangeht, in der sich der sogenannte<br />
Genitalhöcker bildet, aus dem sich dann erst<br />
ab der zwölften Woche geweblich differenziertKlitoris<br />
und Penis bilden.<br />
DieErregungszonen scheinen sich schon<br />
sehr früh von der Fortpflanzung getrennt zu<br />
haben. Oder war es umgekehrt? Oder sind es<br />
Entwicklungen, die im Laufe der Evolution<br />
immer wieder zusammengebracht und<br />
ebenso lustvoll wieder getrennt wurden? Das<br />
viel geschmähte Wort „Beziehungsarbeit“ ist<br />
so gesehen doch eine sehr treffende Bezeichnung.<br />
Schon der Anblick allein kann erregen.<br />
Es bedarfnicht der Erwiderung. Diekann die<br />
Lust sogar schmälern. Das Hauptorgan der<br />
erotischen Erregung ist das eigene Gehirn.<br />
Hier treffen Wünsche und Sinneseindrücke<br />
aufeinander.Von hier aus werden die Reaktionen<br />
unseres Körpers gesteuert. Das kann<br />
man so sagen, weil wir nicht nur nicht darauf<br />
angewiesen sind, dass unser Blick erwidert<br />
wird. Wir müssen nicht einmal blicken. Es<br />
genügt, dass wir uns etwas vorstellen, um<br />
uns in Erregung zu versetzen.<br />
Was das ist, glauben wir sehr genau zu<br />
wissen, rufen es gerne ab. Aber dann sehen<br />
wir eine Handbewegung, einen Nacken, einen<br />
Po-, einen Brust-, einen Haaransatz,<br />
eine Bauchlinie, ein Schlüsselbein, ein Nasenloch<br />
oder auch nur einen Gegenstand<br />
und plötzlich entdecken wir etwas Neues,<br />
und wir sind erregter davon als vondem, das<br />
wir kannten. Die Mode lebt von der Entdeckung<br />
neuer Schlüsselreize. Aber auch Literatur<br />
und Musik.<br />
Vorallem aber die Porno-Industrie. Alles,<br />
was ich hier über sie schreibe, habe ich aus<br />
dem großartigen Buch von Heike Melzer.<br />
ZumBeispiel, dass Deutschland nur 0,1 Prozent<br />
der Weltbevölkerung, aber 12,4 Prozent<br />
der Pornokonsumenten stellt. Zwischen<br />
1970 und 1980 kamen 13 Folgen des „Schulmädchen-Reports“<br />
in die Kinos. Sie erreichten<br />
weltweit mehr als einhundert Millionen<br />
Zuschauer. Männer mögen Mädchen, war<br />
der einzige Schluss,den man aus diesem Erfolg<br />
ziehen konnte.Inzwischen ist „Teens“ in<br />
Deutschland nicht mehr der Spitzenreiter<br />
unter den auf den Pornoseiten eingegebenen<br />
Begriffen. Heute ist das MILF.Das ist ein<br />
englisches Akronym für MomI’d Like to Fuck<br />
(„Mama, die ich gerne ficken würde“). Man<br />
kann sich jetzt fragen, ob sich die –männliche<br />
–Sexualität in den letzten vierzig Jahren<br />
geänderthat oder ob die „volonté generale“,<br />
die die einer Minderheit gewesen war, dank<br />
der neuen Medien nicht abgelöst wurde von<br />
einer „volonté de tous“. Vielleicht war die<br />
Pornographie der 70er-Jahredie älterer Männer,<br />
während die von heute wesentlich die<br />
vonJugendlichen ist.<br />
Dieser Porno-Befund scheint eklatant der<br />
Auffassung zu widersprechen, Frauen über<br />
40 würden nicht mehr wahrgenommen.<br />
Vielleicht aber gehört beides zusammen.<br />
Pornographie ist schließlich die Vermeidung<br />
von Begegnung. Pornographie ist ein Rückzugsgebiet<br />
aus der Risiko-Gesellschaft. Das<br />
macht ihren Reiz aus, darum kann sie zur<br />
Sucht werden.<br />
Aber natürlich gibt es auch Swinger-Clubs<br />
und Speed-Dating. In den letzten Jahren holt<br />
sich die Menschheit am Smartphone und in<br />
der Realität zurück, was ihr im Lauf der Evolution<br />
und der Kultur verloren gegangen war.<br />
Auch Schrecklichstes.<br />
Die Männerlastigkeit meiner Darstellung<br />
liegt natürlich an mir und nicht an der Wirklichkeit.<br />
Und der Blick und die Liebe? Ach, zum<br />
Schluss Heinrich Heine:<br />
„Der Asra<br />
Täglich ging die wunderschöne<br />
Sultanstochter auf und nieder<br />
Um die Abendzeit am Springbrunn,<br />
Wo die weißen Wasser plätschern.<br />
Täglich stand der junge Sklave<br />
Um die Abendzeit am Springbrunn,<br />
Wo die weißen Wasser plätschern;<br />
Täglich warderbleich und bleicher.<br />
Eines Abends trat die Fürstin<br />
Aufihn zu mit raschen Worten:<br />
Deinen Namen will ich wissen,<br />
Deine Heimath, deine Sippschaft!<br />
Undder Sklavesprach: ich heiße<br />
Mohamet, ich bin aus Yemmen,<br />
Undmein Stamm sind jene Asra,<br />
Welche sterben wenn sie lieben.“<br />
RÜCKBLICKE VON ARNO WIDMANN<br />
China, Polen und die<br />
Bundesrepublik<br />
1. September 1449<br />
China: In der Tumuschlacht besiegen 5000<br />
mongolische Reiter die 500 000 Mann umfassende<br />
chinesische Streitmacht. Die Mongolen<br />
nehmen den 22-jährigen Kaiser gefangen.<br />
DieMongolen stellen exorbitante Lösegeldforderungen.<br />
Die Chinesen ernennen<br />
daraufhin seinen Bruder zum neuen Kaiser.<br />
1. September 1886<br />
Verlag:Samuel Fischer gründet in Berlin den<br />
S.Fischer Verlag. Er wirdzum führenden Ver-<br />
Samuel Fischer,Gründer des<br />
Verlages S. Fischer,um1930.<br />
DPA<br />
lag des Naturalismus und der klassischen<br />
Moderne: u.a. Gerhart Hauptmann, Hugo<br />
vonHofmannsthal, Thomas Mann.<br />
1. September 1939<br />
Der Anfang vom Ende: Der Zweite Weltkrieg<br />
beginnt um 4:45 Uhr mit dem Beschuss der<br />
Westerplatte bei Danzig durch das deutsche<br />
Marine-Schulschiff Schleswig-Holstein und<br />
dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen.<br />
Am 17. September startet Josef Stalin die sowjetische<br />
Besetzung Ostpolens. Erließ die<br />
Rote Armee gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll<br />
zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt<br />
vom 23. August 1939 in Ostpolen<br />
einmarschieren. Daraufhin flohen die<br />
polnische Führung und Mitglieder des militärischen<br />
Oberkommandos nach Rumänien.<br />
Der deutsch-sowjetische Vertrag vom 28.<br />
September 1939 ergänzt den Nichtangriffspakt,<br />
verschiebt den Verlauf der Demarkationslinie<br />
an den Bug und teilt Polen unter<br />
Deutschland und der Sowjetunion auf.<br />
Deutsche Soldaten zerschlagen die<br />
GrenzschrankezuPolen.<br />
IMAGO<br />
Und am 1. September 1948 in der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Bonn: Der Parlamentarische Rat, der<br />
heute in der Geburtsstadt des größten<br />
deutschen Tonschöpfers zu einer auf<br />
sechs bis acht Wochen berechneten<br />
Tagung zusammentritt, ist kaum berührt<br />
von dem Geiste, der das Werk Ludwig van<br />
Beethovens beseelt. Dieser sogenannte<br />
„Rat“ ist weder eine deutsche noch eine<br />
wirklich parlamentarische, das heißt<br />
demokratisch und verfassungsmäßig vom<br />
Volke gewählte Institution, wenngleich es<br />
Deutsche sind, die hier als die nach außen<br />
sichtbaren Akteure auftreten. Er wurde<br />
eingesetzt auf Grund der Londoner<br />
Empfehlungen der englisch-amerikanisch-französischen<br />
Dreierkonferenz,<br />
jener „Empfehlungen“, die die Spaltung<br />
und Zerreißung der deutschen Nation<br />
vollendeten. Seine Aufgabe ist es, dem<br />
fremden Befehl den Anstrich seiner Sanktion<br />
durch deutsche „Volksvertreter“ zu<br />
verleihen.
10 1./2. SEPTEMBER 2018<br />
Ochsenherz<br />
Während eine Rote Murmel nur wenigeGramm auf die<br />
Waagebringt, wiegt ein ausgewachsenes Ochsenherz<br />
schon mal ein Pfund. Diese hellrote Tomate ähnelt<br />
nicht nur vonder Größe, sondernauch in ihrer<br />
Formdem lebenswichtigen Organ eines gro-<br />
ßen Huftiers. Sie kam1925nachDeutsch-<br />
schon länger in an-<br />
land, es gibt sie aber<br />
deren Ländern. InItalien zum Beispiel<br />
ist das „Cuor di Bue“ sehr beliebt. Der<br />
Inbegriff der Fleischtomate.<br />
Green Zebra<br />
Grün-gelb oder dunkelgrün-hellgrün gestreift ist<br />
diese samenfeste amerikanische Züchtung aus<br />
dem Jahr 1983. Sie trägt viel und lange, sieht toll<br />
aus, ist knackig und eine der schönsten und leckersten<br />
Salattomaten. Sie lässt sich ohne Probleme<br />
im Freien anbauen, die einzigeSchwierigkeit:<br />
Grüne Früchte springen zwischen den Blätternnicht<br />
so ins Auge wie rote.<br />
Schwarze Pflaume<br />
Ideal für Salate, aber auch für Soßen und zum<br />
Kochen ist die dunkelbraunrote, eiförmige, sehr<br />
aromatische Black Plum oder Schwarze Pflaume.<br />
Die alte Sorte wurde in Russland gezüchtet, sie<br />
ist robust, trägt reich und lange.<br />
Harzfeuer<br />
Ein Klassiker ist diese DDR-Züchtung.Rot,<br />
rund,mittelgroß, aromatisch wird sie als Salatwie<br />
als Kochtomate verwendet, sie ist pflegeleicht<br />
und platzt bei Regen nicht auf. Es gibt sie<br />
als F1-Hybride (Kreuzung in erster Generation),<br />
aber auch als samenfeste Sorte. Das heißt,<br />
mit Letzterer kann man selbst weiterzüchten.<br />
Jetztoder nie<br />
Tomatengibtesdas ganze Jahr –aber die, die den Namen verdienen,<br />
nur im Spätsommer.Eine Liebeserklärung<br />
VonSabine Rohlf<br />
Fuzzy Wuzzy<br />
Diese kompakte Buschtomate wird nur 40 bis 60<br />
Zentimeter hoch. Ihr Laub ist silbrig und behaart.<br />
Die mittelgroßen Früchte bilden am Ende einen<br />
aparten Zipfel und sind hellrot geflammt. Robust,<br />
pflegeleicht, erste Wahl fürden Balkon und eine<br />
echte Rarität.<br />
Rote Murmel<br />
Rote Murmeln gelten als Wildtomaten und benehmen<br />
sich auch so. Ihre Triebe,die übrigens<br />
nicht ausgegeizt werden, ranken meterlang an allem<br />
und jedem in die Höhe, bedecken mühelos<br />
Zäune, Beete und Wege.Diese äußerst vitale, robuste,<br />
pflegeleichte Pflanze produziertunentwegt<br />
hellrote, schnell reifende, höchstens kirschgroße<br />
süße Früchte. Ausden Heruntergefallenen keimenimnächsten<br />
Jahr ganz ohne unserZutun<br />
neue Pflanzen. Perfektfür Anfänger.<br />
Sehrviele Menschen halten Tomaten für runde, rote,<br />
wässrige Kugeln ohne nennenswerten Geschmack.<br />
Wer wollte es ihnen verübeln, denn die meisten<br />
Treibhaustomaten sind genau so. Jetzt allerdings<br />
reifen gerade die andern, fast möchte man sagen: echten, jedenfalls<br />
die im Freien herangewachsenen Tomaten. Ihraromatisches<br />
Fleisch hat Säure, manchmal ein wenig Schärfe<br />
undimmer Süße; ihreSchalemag manchmal dicker sein als<br />
die der Artgenossen aus dem Treibhaus,dafür sind sie innen<br />
frisch und zart. Es gibt sie nicht nur in kugelrund und mittelrot,<br />
sondern inGrün, Gelb, Orange, allen Rottönen bis fast<br />
Schwarz, in groß und klein, länglich, knubbelig, Herz- oder<br />
Birnenform. Für den Massenvertrieb im Supermarkt sind<br />
solche Sorten meist zu empfindlich oder zu eigenwillig geformt.<br />
Manfindet sie in Gärten, manchmal auf Märkten und<br />
in besonders gut sortierten Geschäften. In den letzten Jahrenbemühen<br />
sich manche Anbaubetriebe wieder mehr um<br />
Geschmack statt um Strapazierfähigkeit und Normgröße.<br />
WerGlück hat, ergattertein Ochsenherzodereine schwarze,<br />
geflammte und besonders leckere, sonnengereifte Sorte.<br />
Eigentlich in Süd- und Mittelamerika zu Hause, kamen<br />
Tomaten um 1500 mit den spanischen Eroberern nach Europa,<br />
wosie erstmal zwei Jahrhunderte als Zierpflanze verbrachten.<br />
Offenbar waren sie den Menschen damals ein<br />
bisschen suspekt, immerhin haben sie als Nachtschattengewächs<br />
eine Reihe giftiger Verwandter –die Früchte der Kartoffeln<br />
zum Beispiel sind unbekömmlich, und die Tollkirsche<br />
ist ein echter Killer. Dass man ihre prallen roten oder<br />
orangen Früchte dennoch ausgesprochen reizvoll fand, zeigen<br />
bis heute lebendige Bezeichnungen wie Liebesäpfel<br />
oder Paradeiser.<br />
Im Süden Europas wurden Tomaten im Laufe des 18.<br />
Jahrhunderts als Nahrungsmittel entdeckt. In Deutschland<br />
dauerte das bis zum späten 19. Jahrhundert, in den kulinarischen<br />
Alltag fanden sie erst in den 1950er- und 1960er-Jahren.<br />
Zum einen brachten Arbeitsmigranten aus Südeuropa<br />
ihre Rezepte mit. Zum anderen ermöglichten moderne<br />
Treibhäuser den massenhaften Tomatenanbau in nördlichen<br />
Breiten, was kulinarisch betrachtet nicht unbedingt<br />
ein Fortschritt war. Sinnvoller als rund ums Jahr wässriges<br />
Treibhausgemüse zu essen, ist es sicherlich, auch Tomaten<br />
als saisonales,möglichst regionales Produkt zu begreifen.<br />
Die eigenen Tomaten im Beet oder auf dem Balkon sind<br />
daher durch nichts zu übertreffen. In sonnigen, heißen<br />
Sommern wie diesem werden sie –richtig behandelt –besonders<br />
süß. Werdie Sortenvielfalt dieses übrigens sehr Vitamin-C-haltigen<br />
Fruchtgemüses würdigen möchte, sät sie<br />
im Frühlig selbst. Als Samen gibt es jede alte Sorte, jede Rarität.<br />
Und wer sich jetzt in Gärten und auf Balkonen umschaut,<br />
kann sich für die nächste Gartensaison inspirieren<br />
lassen. Stolze Gärtner verschenken gern die eine oder andereFrucht.<br />
Yellow Submarine<br />
Sehr hübsch ist auch diese kleine birnenförmige<br />
Cocktailtomate, mit der sich selbst Kinder vom<br />
Tomatenessen überzeugen lassen. Unkompliziert<br />
im Anbau, wächst üppig undschnell, magallerdings<br />
Regennicht so gern.Daher passt sie gut<br />
aufeinen Balkonoder unter ein überhängendes<br />
Dach, wenn genug Platz da ist. Die Ranken werden<br />
bis zu 180 cm lang.<br />
Gutsch<br />
Leo<br />
Vor einigen Jahren las ich einen <strong>Zeitung</strong>sartikel<br />
über einen der bekanntesten atonalen<br />
Komponisten, einen gewissen Elliott<br />
Carter. Ich hatte nie von ihm gehört, habe<br />
aber auch keine Ahnung vom atonalen Musikbusiness.Interessanterweise<br />
sagte Carter,<br />
dass er seine Musik, alles,was er in den letzten<br />
fünfzig Jahren zusammenkomponiert<br />
hat, für scheußlich hält. „Niemand will das<br />
hören“, meinte Carter. Zum Zeitpunkt des<br />
Interviews war er bereits 98 Jahrealt und bekundete<br />
die Absicht, künftig lieber Folksongs<br />
zu komponieren.<br />
An Elliott Carter musste ich jetzt wieder<br />
denken, als ich von den Plänen der Deutschen<br />
Bahn las, amS-Bahnhof Hermannstraße<br />
atonale Musik spielen zu lassen, um<br />
Drogendealer,Drogensüchtige und Obdachlose<br />
zu verschrecken.<br />
Ich meine: Wasfür eine großartige Idee!<br />
Sofort hatte ich Lust zum Bahnhof Hermannstraße<br />
zu fahren, um zu beobachten<br />
wie Drogendealer auf atonale Musik reagieren.<br />
Rennen sie weg? Nehmen sie plötzlich<br />
selbst ihreDrogen?<br />
In meiner Phantasie gab es auch jede<br />
Menge Obdachlose, die sich als Liebhaber<br />
atonaler Musik entpuppen und sich in einer<br />
atonalenWhatsApp-Gruppe zu atonaler Musik<br />
am Bahnhof Hermannstraße verabreden.<br />
Obdachloser Jürgen: „Heute spielen sie<br />
Schönberg. Morgen Alban Berg.Wer kommt<br />
mit? Es gibt nichts Schöneres als nach acht<br />
Flaschen Sternburg der vertikalen Entflechtung<br />
von überflüssigen Hexachorden zu<br />
lauschen!“ Obdachloser Uwe: „Wann spielen<br />
sie endlich mal Freejazz?“ Obdachloser<br />
Mike: „Freejazz ist für atonale Muschis!“<br />
Leider hat die Deutsche Bahn nach Protesten<br />
von ihrer atonalen Idee wieder Abstand<br />
genommen. Stattdessen sucht man<br />
jetzt nach abschreckenden „Naturgeräuschen“,<br />
die man auf dem Bahnhof spielen<br />
kann. Kein Witz.<br />
Ein abschreckendes Naturgeräusch, das<br />
werden Eltern bestätigen, dringt oft aus den<br />
Total<br />
atonal<br />
VonMartinGutsch<br />
winzigen Kehlen missmutiger Babys. Könnte<br />
es Drogendealer mürbe machen, rund um<br />
die Uhrdas Gebrüll vonBabys zu hören? Ein<br />
anderes unangenehmes Naturgeräusch, das<br />
traditionell Scham oder Ekel auslöst und das<br />
ich der Deutschen Bahn ans Herz legen<br />
kann, ist der Furz. Insbesondere inseiner<br />
perfidesten Form: dem Bauarbeiter-ich-<br />
hatte-zum-Mittag-Bockwurst-und-Döner-<br />
Furz. Sicherlich würde der Einsatz dieses<br />
Klangmittels die Hermannstraße auch international<br />
bekannt machen. Deutschlands<br />
erster Flatulenzbahnhof.<br />
Waswäre noch denkbar? Zurzeit bin ich<br />
in den Bergen Mallorcas. Jede Nacht werde<br />
ich geweckt voneinem Geräusch, das zu den<br />
unheimlichsten gehört, die ich je in freier<br />
Wildbahn vernommenhabe.Erst dachte ich:<br />
Da wirdeine arme Kreatur gefoltert, gepfählt<br />
oder kielgeholt. Aber meine Frau sagte:<br />
„Quatsch. Da brüllt nur ein Esel.“ In der Zeit<br />
las ich daraufhin den schönen Satz:„Kein anderes<br />
Tier hat einen derart heterogenen Ruf<br />
wie der Esel.“ Statt heterogen kann man<br />
auch sagen: sehr,sehr atonal.<br />
Nachts,wenn ich nun wachliege vomGebrüll<br />
des Esels, träume ich davon, ein berühmter<br />
Bahnhofs-Komponist zu werden.<br />
Aus der ganzen Welt rufen mich Bahngesellschaften<br />
an, die Obdachlose und Junkies vertreiben<br />
wollen. Undich liefereihnen diepassende<br />
Musik. BeiWikipedia wirdspäterüber<br />
mich zu lesen sein:„Gutsch schuf die Grundlagen<br />
für einen völlig neuen musikalischen<br />
Stil: die asoziale Musik. In seinem Werk verwob<br />
er den Paarungsruf des mallorquinischen<br />
Esels, Bauarbeiterfürze, Hits von DJ<br />
Bobo, das Lied ,Der Holzmichl‘ und Parteitagsreden<br />
vonMao Zedong aufs Teuflischste<br />
miteinander.ImJahr 2046 wurde Gutsch, der<br />
mit seiner ,Musik‘ Millionen verdiente,amS-<br />
BahnhofHermannstraße vonaufgebrachten<br />
Fahrgästen erschlagen.“<br />
Leo&Gutschlesen am 3., 4. und5.Oktober im Pfefferberg<br />
ausihrem neuenBuch „Es istnur eine Phase, Hase.“
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 B1<br />
·························································································································································································································································································<br />
Service<br />
Schnaps, Heilmittel, Gewürz:<br />
Zirbenöl ist für alles gut<br />
Reise, Seite B3<br />
Spezialisten für das neue<br />
digitale Gesundheitswesen<br />
Karriere, Seite B4<br />
Ungleiche Brüder:<br />
Zwei Pick-ups im Vergleich<br />
Mobile Welten, Seite B8<br />
Ein echter Viktorianischer<br />
Garten stammt aus der Zeit<br />
Queen Victorias, die in der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
die Briten regierte. Einige<br />
Gärten aus dieser Epoche sind noch<br />
erhalten, die wenigsten allerdings<br />
so gut wie der Victorian Walled Garden<br />
von Kylemore Abbey in Galway<br />
an der Westküste Irlands. Und eine<br />
Deutsche sorgt hier im größten<br />
noch bewirtschafteten Mauergarten<br />
Irlands dafür,dass alles originalgetreu<br />
bleibt.<br />
„InunseremViktorianischen Garten<br />
wachsen nur Pflanzen, die es hier<br />
schon im Viktorianischem Zeitalter<br />
gab, also vor 1901, dem Todesjahr<br />
von Queen Victoria“, erklärt Anja<br />
Gohlke. Die Landschaftsarchitektin<br />
aus Berlin ist Chefgärtnerin des Victorian<br />
Walled Garden von Kylemore<br />
Abbey. Nach dem Studium lockte<br />
ein Praktikum sie nach Connemara.<br />
Dann lernte sie einen Iren kennen<br />
und zogganz nach Irland um.<br />
Wie im Märchen<br />
Kylemore Abbey in Galway an der Westküste Irlands –hier liegt auch der wunderbare Mauergarten. DANIELA DAVID (2)<br />
„1995 starteten die Renovierungen<br />
mit Geldern der Europäischen Union“,<br />
berichtet Anja Gohlke.„Es galt,<br />
den historischen Garten im Viktorianischen<br />
Sinn wiederherzustellen.“<br />
Inzwischen kommen immer<br />
mehr Besucher. Kylemore Abbey<br />
zählt zu den Top-Gartendestinationen<br />
an der Westküste Irlands.<br />
Doch wie fing es an? Im Grunde<br />
wie in einem Märchen. Der englische<br />
Großindustrielle Mitchell Henry<br />
(1826-1910) bereiste während seiner<br />
Flitterwochen mit seiner Frau<br />
Margaret im Jahr 1850 Connemara.<br />
Die junge Frau verliebte sich in die<br />
grün-graue Landschaft am Meer. So<br />
kaufte Henry ihr zuliebe ein über<br />
6000 Hektar großes Anwesen, baute<br />
ein Schloss und legte 1867 ineiner<br />
Rekordzeit vonnur vier Jahren einen<br />
außergewöhnlichen Garten an.<br />
Mitchell Henry wählte dafür eine<br />
der wärmsten Stellen des Anwesens<br />
aus, eine Hanglage, etwa 20 Gehminuten<br />
vomSchloss entfernt. Es sollte<br />
einer der größten Mauergärten Irlands<br />
werden: 24 000 Quadratmeter<br />
groß und umgeben voneiner hohen<br />
Mauer aus Backsteinen. „Durch die<br />
Mauer haben wir im Garten eine<br />
um etwa zwei bis fünf Grad Celsius<br />
höhere Temperatur als draußen in<br />
der Landschaft“, erläutertdie Chefgärtnerin<br />
den Effekt der Ummauerung.<br />
„Das ist vor allem nachts<br />
wichtig für das Obst.“<br />
Istdas Schicksal? AnjaGohlke,die<br />
als Kind in Ostberlin direkt an der<br />
Mauer aufwuchs,wirdspäter Chefin<br />
ausgerechnet eines Mauergartens.<br />
Die vormals 21 Gewächshäuser<br />
wurden mit einem Heizsystem aus<br />
gusseisernen Rohren mit heißem<br />
Viktorianische Gartenkunst<br />
an derWestküsteIrlands<br />
Eine Chefgärtnerin aus Berlin sorgt in Kylemore Abbey<br />
dafür, dass alles sobleibt wie im 19. Jahrhundert<br />
Von Daniel David<br />
Wasser erwärmt. Dort wuchsen tropische<br />
Früchte wie Bananen und Feigen.<br />
Die konnten innerhalb von nur<br />
dreiTagen nachLondon transportiert<br />
werden, um auf dem Dinner Table<br />
der Stadtresidenz der Familie Henry<br />
zu landen. Unddas im 19. Jahrhundert!<br />
Man kann sich die beeindruckten<br />
Gesichterder Gäste am Tisch der<br />
Abendgesellschaft gut vorstellen. Die<br />
irische Landbevölkerung vonConnemarahingegen<br />
sollte Bananen erst in<br />
den 1970er Jahren kennenlernen.<br />
„Inzwischen haben wir zwei der<br />
schönen Gewächshäuser restauriert“,<br />
sagt „Head Gardener“<br />
Anja Gohlke und geht gleich in eines<br />
der historischen Pflanzenhäuser<br />
aus Glas, weiß gestrichenem<br />
Holz und einem Ziegelsockel hinein.<br />
„Weitere sollen ebenfalls wiederaufgebaut<br />
werden.“<br />
Aber was macht einen Viktorianischen<br />
Garten eigentlich aus? „Typisch<br />
sind die Beete an den Seiten<br />
des Gartens mit langen Blumenreihen“,<br />
erklärt Anja Gohlke und zeigt<br />
auf die formalen Rabatten vor der<br />
Gartenmauer. Dort wachsen bunte<br />
Pflanzen in nebeneinander liegenden<br />
Reihen. Irgendwie sehen sie<br />
aus wie bunte Geschenkbänder.<br />
„Alles war früher noch viel farbiger<br />
und kontrastreicher“, erläutert<br />
Anja Gohlke ist die Chefgärtnerin.<br />
die 43-Jährige weiter, obwohl man<br />
damals nicht die Farbauswahl bei<br />
Pflanzen hatte wie heute. Eins steht<br />
fest: Ein Viktorianischer Garten war<br />
und ist aufwändig zupflegen, ohne<br />
Zweifel. DerWechsel von Frühjahrszu<br />
Sommerblühern inden Blumenbeeten<br />
dauertindem großen Garten<br />
von Kylemore allein drei Wochen.<br />
Früher stand dafür allerdings viel<br />
mehr Personal zur Verfügung.<br />
Die kleineren Blumenbeete auf<br />
der Rasenfläche in der Mitte folgen<br />
symmetrischen Mustern. Dabei fallen<br />
die „Schlangenbeete“ auf. Wie<br />
Tropfen geformt erinnern sie an ein<br />
Paisleymuster. Zu einem Viktorianischen<br />
Mauergarten gehören aber<br />
auch Gemüsebeete zur Selbstversorgung.<br />
Riesig und vielfältig sind die<br />
Beete mit Kartoffeln, Kräutern und<br />
vielem mehr.<br />
Wie imBlumenbeet, so auch im<br />
Gemüsegarten –inKylemore dürfen<br />
nur Sorten angepflanzt werden, die<br />
vor 1901 in Irland eingeführt waren.<br />
So steht auf den Pflanzenschildchen<br />
nicht nur der Namen der Sorte, sondern<br />
auch eine Jahreszahl aus dem<br />
19. Jahrhundert. Sie benennt den<br />
Zeitpunkt, zu dem die Sorte nachweislich<br />
in Irland angebaut wurde.<br />
Recherche in der Bibliothek<br />
Doch wie lassen sich alte Sorten finden?<br />
„Darecherchiereich gründlich –<br />
oft im Winter,umneue alte Sorten zu<br />
entdecken“, erläutert Anja Gohlke.<br />
„Ich nutze die hiesige große Gartenbau-Bibliothek,<br />
auch mit Büchern,<br />
die vor 1860 erschienen sind. Zuletzt<br />
habe ich eine alte Johannisbeerensorte<br />
wiederentdeckt.“ Gedüngt wirdder<br />
Gemüsegarten übrigens zweimal im<br />
Jahr –ganz biologisch –mit Seegras.<br />
DasMeer istjanicht weit.<br />
Neben einheimischen Pflanzen<br />
präsentierte man in einem Garten<br />
der Viktorianischen Zeit auch exotische<br />
Pflanzen, die aus den britischen<br />
Kolonien mitgebracht wurden. Darunter<br />
seltene Farne, die heute im<br />
Farngarten zu sehen sind. Wege aus<br />
einem Sandsteingemisch führen<br />
durch diesen schattigenTeil des Gartens<br />
vonKylemoreAbbey.<br />
Am oberen Rande des Gartens<br />
lässt sich das renovierte Haus des<br />
Obergärtners als Museum besichtigen.<br />
Die für ein Gärtnerhaus opulente<br />
Ausstattung verdeutlicht die<br />
Wertschätzung des Chefgärtners<br />
und seiner Tätigkeit auf dem Anwesen.<br />
Er war auf Kylemore eine der<br />
wichtigsten Personen.<br />
Unddie Chefgärtnerin heute,wo<br />
wohnt sie? Nicht mehr auf dem Gelände,aber<br />
in der Nähe.Die Familie<br />
baut ein Haus –natürlich mit Garten.<br />
„Da verwende ich aber nur<br />
neue Pflanzensorten“, meint Anja<br />
Gohlke und lacht.<br />
AufAnfrage und nach Verfügbarkeit.<br />
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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Reise<br />
NACHRICHTEN<br />
Kunstmuseum MO in Vilnius<br />
öffnet am 18. Oktober<br />
Litauens Hauptstadt Vilnius<br />
bekommt am 18. Oktober ein neues<br />
Kunstmuseum. Im „MO“ wirdKunst<br />
ausder Zeit nach 1960 gezeigt, die<br />
zunächst hinter dem Eisernen Vorhang<br />
der Weltöffentlichkeit verborgen<br />
blieb,teilt das FremdenverkehrsbüroLitauens<br />
mit. Das<br />
Gebäude,ein Entwurfvon Architekt<br />
Daniel Libeskind, soll die Brücke<br />
zwischen Vergangenheit und Gegenwartdes<br />
Landes darstellen. (dpa)<br />
Ankunft nach Mitternacht:<br />
Airline muss Taxi zahlen<br />
Wenn ein Passagier wegen eines<br />
Flugausfalls erst nach Mitternacht<br />
sein Ziel erreicht, muss die Fluggesellschaft<br />
seine Taxifahrt nach<br />
Hause zahlen. Dies gilt dann, wenn<br />
die Weiterfahrt zum Wohnort mit<br />
öffentlichenVerkehrsmitteln nicht<br />
zeitnah möglich ist, wie das Amtsgericht<br />
Wedding in Berlin geurteilt<br />
hat (Az.: 14 C514/16). (dpa)<br />
Nacht der Almen<br />
in Ramsau<br />
Hüttenwirte in Ramsau am Dachstein<br />
in Österreich öffnen ihre Häuser<br />
zur Langen Nacht der Almen.<br />
Am 29. September können Wanderer<br />
inden Bergen Musik, Handwerk<br />
und Brauchtum aus der Region<br />
kennenlernen und die Abendstimmung<br />
hoch oben bis 23 Uhr genießen.<br />
(dpa)<br />
der-dachsteiner.com<br />
Nach dem Urlaub zügig<br />
das Konto überprüfen<br />
Zurück aus dem Urlaub sollte man<br />
direkt seine Kontoauszüge und<br />
Kreditkartenabrechnungen überprüfen.<br />
Im Abgleich mit den Belegen<br />
der Ausgaben und Abhebungen<br />
während der Reise lässt sich<br />
nachvollziehen, ob irgendwo ein<br />
Betrug vorliegt. Im Fall einer unberechtigten<br />
Abbuchung sollte man<br />
sofort seine Bank kontaktieren und<br />
die Zahlungskarten gegebenenfalls<br />
vorsorglich sperren. (dpa)<br />
Für Kinder wird anBord viel geboten –oft dürfen sie umsonst oder für überschaubare Festbeträge mit den Eltern mitfahren.<br />
Von Larissa Loges<br />
Kreuzfahrten sind beliebte<br />
Familienreisen. Auf den<br />
meisten Schiffen gehören<br />
Kinder zum Bordleben einfach<br />
mit dazu. DieReedereien bieten<br />
für die Kleinen oft günstigere Preise.<br />
Eine Übersicht:<br />
Aida Cruises: Kinder unter zwei Jahrenreisenkostenlos<br />
mit. Bis15Jahre<br />
sind sie umsonst oder zugünstigen<br />
Festpreisen in der Kabine der Eltern<br />
mit dabei. DieHöhe des Preises richtet<br />
sich nach Reisedauer und Saisonzeit.<br />
Bei Buchung eines dritten oder<br />
vierten Zusatzbettes in der Kabine<br />
bei einer Reise ab 14 Tagen und in<br />
der teuersten Saison liegt der<br />
Höchstpreis für ein Kind bei 400<br />
Euro. Familienfreundliche Kinderflugpreise<br />
gibt es zudem bei den Tarifen<br />
„Aida Premium“ und „Aida Vario“.<br />
In Familienkabinen mitVerbindungstüren<br />
erhalten Kinder in der<br />
Mit Kindern auf Kreuzfahrt<br />
Die Reedereien bieten oft attraktive Rabatte für den Nachwuchs<br />
eigenen Kabine 35 Prozent Ermäßigung.<br />
Für Jugendliche von 16bis 24<br />
Jahren sind es 25 Prozent.<br />
Tui Cruises: Kinder bis zwei Jahren<br />
reisen bei TuiCruises kostenlos.Von<br />
zwei bis 14 Jahren zahlen sie in der<br />
Kabine der erwachsenden Mitreisenden<br />
einen Kinderbasispreis von<br />
40 bis 210 Euro, jenach Reisezeitraum<br />
und der Länge der Reise.Wenn<br />
Eltern für ihre Kinder eine eigene<br />
Kabine buchen, greift eine Kinderermäßigung:<br />
20 oder 25 Prozent je<br />
nach Reisedauer und Zielgebiet.<br />
MSC Cruises: Bei MSC reisen Kinder<br />
unter zwei Jahren ebenfalls umsonst.<br />
Bis 17Jahre reisen sie je nach Route<br />
und Verfügbarkeit frei oder zum Kinderfestpreis<br />
–dies gilt jedoch nur bei<br />
der Unterbringung mit zwei voll zahlenden<br />
Erwachseneninderselben Kabine.Der<br />
Tarif„All in One“ bietet Sonderpreise<br />
für Singles mit Kind: Bei<br />
Unterbringung in einer Kabine bezahlt<br />
ein Erwachsener den aktuell<br />
verfügbaren Reisepreis, das erste Kind<br />
zahlt60Prozent des aktuell verfügbarenErwachsenenpreises,jedes<br />
weitere<br />
Kind den Kinderfestpreis. Esgibt<br />
aber Ausnahmen.<br />
Costa Kreuzfahrten: Beim italienischen<br />
Kreuzfahrtunternehmen Costa<br />
reisen Kinder und Jugendliche<br />
bis zum vollendeten 17. Lebensjahr<br />
in der Kabine ihrer Elternoder Großeltern<br />
kostenlos mit, im dritten und<br />
vierten Oberbett. Die Gratis-Reise<br />
gilt generell auf allen Routen und<br />
Schiffen, nur nicht auf den Weltreisen<br />
und an wenigen Terminen in der<br />
Hochsaison. Beim Tarif „Happy Family<br />
Comfort“ gibt es zusätzlich eine<br />
separate Innenkabine für die Hälfte<br />
des Katalogpreises. Bedeutet: Falls<br />
die Elternoder Kinder nicht zu viert<br />
eine Kabine teilen möchten, können<br />
sie eine zusätzliche Innenkabine<br />
für zwei Kinder buchen. Bedingung<br />
für das Angebot sind zwei<br />
DPA<br />
Vollzahler.Wenn sich ein Single mit<br />
dem Kind eine Kabine teilt, zahlt<br />
der Erwachsene den normalen Katalogpreis<br />
und das Kind (bis einschließlich<br />
17 Jahre) 50 Prozent des<br />
Reisepreises –immer nach Verfügbarkeit.<br />
Norwegian Cruise Line: BeiNCL werden<br />
auf allen Schiffen und Routen<br />
Kinderpreise angeboten. Wie stark<br />
der Reisepreis für Kinder reduziert<br />
ist, hängt laut Reederei zum einen<br />
von der jeweiligen Kreuzfahrt und<br />
zum anderen vom Alter der Kinder<br />
ab. Auch hier wird zwischen Kleinkindernunter<br />
zwei und Kindernzwischen<br />
zwei und 17 unterschieden.<br />
Der reduzierte Preis greift dann,<br />
wenn die Kinder als Gast 3und/oder<br />
4gebucht werden. Bei NCL gibt es<br />
aktuell keine speziellen Tarife für Alleinreisende<br />
mit Kind. Diejeweiligen<br />
Preisrabatte fallen je nach Route und<br />
Zeitraum auch bei den Norwegern<br />
sehr unterschiedlich aus.<br />
REISE &FREIHEIT<br />
Mit Hightech<br />
in die Natur?<br />
Britta Zimmermann<br />
Reiseredakteurin,<br />
Team Service<br />
Früher war sicher nicht alles besser,aber<br />
vieles anders.Sohießes<br />
zum Beispiel beim Camping in freier<br />
Natur: Spontan sein! Abindie Dünen,<br />
in denWald oder an den See. Im<br />
Rucksack: Ein Zelt, ein wenig Proviant,<br />
Gaskocher,Isomatte,Schlafsack<br />
–fertig! Mehr brauchte man nicht<br />
zum Glücklichsein. Schließlich war<br />
Zelten nicht nur eine billige, sondernauch<br />
naturnahe Art, die Ferien<br />
zu verbringen. Schlafen unter freiem<br />
Himmel, am Lagerfeuer hocken,<br />
den Vögeln lauschen, dem Plätschernder<br />
Wellen. In der Natur,eins<br />
mit der Natur. Das hat sich erheblich<br />
verändert. Zum Besseren?<br />
Wie Camping-Urlaub heutzutage<br />
aussieht, davon kann man sich noch<br />
bis einschließlich morgen in Düsseldorf<br />
auf der weltgrößten Messe für<br />
Reisemobile, dem „Caravan Salon“,<br />
ein Bild machen. Die rund 600 Anbieter<br />
fahren jede Menge Neuheiten<br />
auf. Ganz nah ranandie Natur –aber<br />
mit eingebauter Auto-Garage und<br />
App-Unterstützung.<br />
Einen Giganten vonzwölf Metern<br />
Länge präsentiert zum Beispiel der<br />
Wuppertaler Hersteller Volkner mit<br />
seinem „Performance S“, der mit<br />
500 PS ausgestattet ist. In seinen<br />
„Bauch“ passt ein ausgewachsenes<br />
Auto.Was man eben so braucht –für<br />
einen Urlaub in „freier Natur“...<br />
Das Luxus-Reisemobil verfügt<br />
über drei Klimasysteme, fünf Heizungen,<br />
Solarmodule, Induktionsfeld-Herd<br />
und Spülmaschine.<br />
Grundpreis: 966000 Euro.<br />
Der Morelo Empire Liner bietet<br />
im Heck Platz für einen Porsche 911.<br />
Kostenpunkt: rund 591230 Euro –<br />
ohne Porsche. Via App oder<br />
Sprachsteuerung können in vielen<br />
Modellen Füllstände von Gas und<br />
Wasser überprüft, die Markise einund<br />
ausgefahren und die Heizung<br />
gesteuertwerden.<br />
Technik, die begeistert –und die<br />
für das „Erlebnis in freier Natur“ natürlich<br />
unabdingbar ist. Oder?<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 B3<br />
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Reise<br />
Der Wunderbaum auf dem Dach Tirols<br />
Im Pitztal gedeiht die Zirbe, eine Kiefernart. Ob als Schnaps, Gewürz oder Heilmittel: Ihr Öl und ihre Zapfen sind für und gegen fast alles gut<br />
Von Ina Pachmann<br />
Josef Reinstadler steht mit ausgebreiteten<br />
Armen vor seinem<br />
Sägewerk inJerzens in Tirol, als<br />
wolle er die ganze Welt umarmen.<br />
Sein braun gebranntes Gesicht<br />
ist von weißen Locken umrahmt,<br />
über allem sitzt ein Tirolerhut. Die<br />
Fältchen um die blitzenden Augen<br />
erzählen Geschichten aus seinem<br />
Leben. Vonder Zeit, als sich der Sepp<br />
Giovanni nannte, weil das bei den<br />
Frauen gut ankam, von seiner Zeit<br />
als Bürgermeister, von seinem Lebenshunger,<br />
von der nicht versiegenden<br />
Neugier. Die hat Reinstadler<br />
vor knapp zehn Jahren auf eine Idee<br />
gebracht: Er wollte nicht nur Bretter<br />
aus den Zirbenstämmen schneiden,<br />
er wollte andas Öl der Zirben, die<br />
hier im Pitztal wachsen.<br />
Darin, das wusste er, steckt die<br />
Kraft dieser Kiefernart, die so zäh ist,<br />
dass sie auch noch in 2500 Meter<br />
Höhe gedeiht. „Alte Zirben haben die<br />
Sonne von 500 Sommern und den<br />
Frost von 500 Wintern in sich. Die<br />
wertvollen Harzeholen wir raus.“<br />
Ein Duft aus drei Tropfen Öl<br />
In seiner Werkstatt stehen zwei Destillationskessel,<br />
in denen Hackschnitzel<br />
aus dem Kernholz, aus Ästen<br />
und Nadeln acht Stunden unter<br />
Dampf gesetzt werden, bis sich das<br />
ätherische Öl löst. Gerade mal<br />
200 Milliliter werden aus 200 Kilo gehacktem<br />
Holz gewonnen. Und so<br />
kräftig ist es, dass schon zwei, drei<br />
Tropfen genügen, um einen Raum<br />
mit dem würzigen Duft zu füllen.<br />
DieZirbe wirdauch„Königin der<br />
Alpen“ genannt. Das Ölsoll wahre<br />
Wunder bewirken und wird seit jeher<br />
als Allheilmittel eingesetzt. Es<br />
ist also höchste Zeit, sich diesen<br />
ganz besonderen Baum „am Berg“<br />
genauer anzusehen.<br />
Doch es ist kein Vorbeikommen<br />
an Sepp. Wieder breitet er seine<br />
Arme aus, diesmal hält er in einer<br />
Hand ein Tablett mit Schnapsgläsern.<br />
Rotschimmertder Likör,harzig<br />
ist sein Duft, aus Zirbenzapfen ist er<br />
gemacht. Nunist das Pitztal nicht die<br />
einzige Region, in der Zirben wachsen.<br />
Es hat aber einen besonders<br />
großen Wald und es hat den Zirben-<br />
Park am Hochzeiger.Zudem geht es<br />
von der Talstation der Hochzeiger-<br />
Bahn in Jerzens aus in der Gondel.<br />
600 Meter hoch ins Reich der Zirbe.<br />
In etwa 2000 Meter Höhe entstand<br />
hier ein naturnaher Erlebnisparkmit<br />
Riesenrutsche, Kugelbahnen, Heustadl<br />
und Barfußpfad, einer Wasserlandschaft<br />
und einem Zirbenkindergarten,<br />
indem von Besuchern gesteckte<br />
Zirbenkerne keimen. Einen<br />
Kilometer lang ist der Wanderweg,<br />
auf dem viel über die Alpenkiefer zu<br />
erfahren ist.<br />
So viel anders als ihreentfernten,<br />
hoch aufgeschossenen Verwandten<br />
in Brandenburgist die Zirbe hier:Sie<br />
Selbst dieseAdler sind aus Zirbenholz. Klaus Schrott von der Kalbenalm hat sie geschnitzt. Aus<br />
den Zirbenzapfen macht der Tiroler einen kräftigen Schnaps.<br />
INA PACHMANN<br />
ist kräftig, und wenn sie schon ein<br />
paar Jahre inder Krone hat und mit<br />
Flechten behangen ist, sieht sie so<br />
geheimnisvoll aus wie ein Greis.<br />
Dunkelgrün sind ihre Nadeln, und<br />
immer zu fünft sitzen sie am Ast. Das<br />
macht sie dichter, wehrhafter.<br />
In den Bergen bilden Zirben einen<br />
natürlichen Lawinen- und Murenschutz,<br />
und wenn sie nicht gerade<br />
vom Blitz getroffen werden, können<br />
sie 1200 Jahre alt werden. Da<br />
macht es fast gar nichts, dass die<br />
Bäume erst mit 50 oder 60 Jahren<br />
beginnen, Zapfen zu bilden. Gut<br />
Ding will eben Weile haben.<br />
Zeit braucht auch Klaus Schrott.<br />
Auf der Kalbenalm –einen Spaziergang<br />
vom Zirben-Park entfernt –<br />
kümmert er sich ums Jungvieh,<br />
schnitzt Tierfiguren aus dem weichen<br />
Holz der Zirbe und macht<br />
Schnaps aus deren Zapfen. Schrotts<br />
Schnaps ist kräftiger als Sepps, sein<br />
Geschmack erinnert anHustensaft.<br />
Wie erseinen Likör macht? Der junge<br />
Mann lacht und sagt nur: „Jeder<br />
hat sein Geheimnis.“<br />
Noch 280 Meter höher als die<br />
Kalbenalm liegt die Sechszeiger-<br />
Bergstation. Über steinige Pfade<br />
führt der Weg dorthin, aber jeder<br />
Blick ins Tal oder zu den Gipfeln<br />
ringsum lohnt den Aufstieg –erst<br />
recht wenn es bergab mit dem Zirbencart<br />
geht. Ausnahmsweise sind<br />
die Zirben hier nur Namensgeber.<br />
Die Carts sind spezielle Funsport-<br />
Downhillgeräte auf drei Rädern. Je<br />
nach Temperament ist die Mittelstation<br />
in drei bis fünf Minuten erreicht.<br />
Und hier gibt es auch einen<br />
ganz besonderen Workshop.<br />
Alles mit Zirbenaroma<br />
Es geht –natürlich –umdie Zirbe.Im<br />
Juli und August erfahren Interessierte<br />
im Zeigerrestaurant, was in der<br />
Küche alles mit der Zirbe aromatisiert<br />
werden kann, dass inZirbenwasser<br />
gekochte Würste besonders<br />
kräftig schmecken, dass mit Wasser<br />
verdünnter Zirbensirup sehr erfrischend<br />
ist –und wie man Zirbenschnaps<br />
macht. Das ist keine Hexerei:<br />
Man viertelt zwei, drei saftige<br />
Zapfen, übergießt sie mit Wodka<br />
oder Korn, gibt 100 Gramm Kandiszucker<br />
dazu und stellt das Gefäß 14<br />
Tage kühl und dunkel. So jedenfalls<br />
macht es Benedikt Lederle von der<br />
Gastronomieleitung der Hochzeigerbahnen.<br />
Ansonsten ist es wie<br />
beim WandernimPitztal: Es gibt unzählige<br />
Varianten. Nur entkommen<br />
kann man dem Zirbenschnaps nicht.<br />
Die Reise erfolgte auf Einladung des<br />
Tourismusverbandes Pitztal. Fahrten<br />
mit dem Zirbencart vom Sechszeiger<br />
bis zur Mittelstation kosten 9Euro,<br />
geführte Touren bis zur Hochzeiger Talstation<br />
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Im kommenden Jahr startet<br />
die Hochschule Stralsund<br />
(HOST) mit einem neuen Masterstudiengang<br />
Gesundheitsökonomie.<br />
Dieser „Health-Master“<br />
steht allen Absolventen der Gesundheitswissenschaften<br />
und Wirtschaftswissenschaften<br />
offen. Der<br />
Studienplan bereitet gezielt auf die<br />
digitale Transformation im Gesundheitswesen<br />
vor. Und: Diebesten Studierenden<br />
können ihreAbschlussarbeit<br />
an der renommierten Harvard<br />
University (USA) schreiben oder dort<br />
ein Projekt umsetzen.<br />
„Mit dem neuen Masterprogramm<br />
setzt die Hochschule Stralsund<br />
den seit 2017 in der Forschung<br />
eingeschlagenen Weg konsequent<br />
fort und gibt bundesweit neue Impulse<br />
für die Gesundheitsökonomie“,<br />
sagt Thomas Mayrhofer, Professor<br />
für Volkswirtschaftslehre an<br />
der HOST und Dozent an der Harvard<br />
University in Boston. Im Forschungsschwerpunkt<br />
für Gesundheitstechnologien<br />
(E-Health) und<br />
Gesundheitswirtschaft der Hochschule<br />
Stralsund sind bereits mehr<br />
als ein Dutzend Professoren aktiv.<br />
Weltweites Forschungsnetzwerk<br />
Die Stralsunder sind in ein weltweites<br />
Forschungsnetzwerk eingebunden<br />
und kooperieren in den USA mit<br />
der Harvard University, der Duke<br />
University sowie der Oregon Health<br />
and Science University. Zusätzlich<br />
gibt es verschiedene Projekte mit<br />
den Universitäten Yale, Cornell,<br />
Brown, Chicago sowie Los Angeles.<br />
Stralsund übernimmt dabei die Datenauswertung<br />
für große klinische<br />
Studien, die in den USA durchgeführt<br />
werden. „Allein in meiner Arbeitsgruppe<br />
werden derzeit rund<br />
20 Projekte mit den Universitäten<br />
Harvard und Duke betreut“, versichertProfessor<br />
Mayrhofer.<br />
Die Uni Stralsund treibt Themen<br />
für das Gesundheitswesen vonmorgen<br />
voran. Vonzentraler Bedeutung<br />
dabei: die Digitalisierung. Das neue<br />
Masterprogramm bietet Studenten<br />
die Chance,sich in drei digitalen Bereichen<br />
zu spezialisieren: mit der<br />
Fachkompetenz „Informationssyste-<br />
Spezialisten für das<br />
digitale Gesundheitswesen<br />
Health Master: Die Hochschule Stralsund startet einen neuen Studiengang für<br />
Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftler. Sie sollen die technische Transformation<br />
der Branche vorantreiben. Abschlussarbeit in Harvard möglich<br />
Nichts geht mehr ohneDigitalisierung.Auchnicht im Gesundheitswesen. Das neue Masterprogramm bietet Studenten die Chance, sich in drei digitalen Bereichen zu spezialisieren.<br />
me“, die etwa für die Anwendung<br />
der Telemedizin benötigt wird, „Datenmanagement“<br />
– mit Blick auf<br />
Ressourcensteuerung im Gesundheitswesen<br />
– oder „IT-Sicherheit“.<br />
„Die digitale Transformation im Gesundheitswesen<br />
läuft auf Hochtouren“,<br />
sagt Professor Mayrhofer.„Das<br />
Anwendungspotenzial ist riesig –<br />
wird in Deutschland aber bislang<br />
nur in Ansätzen genutzt.“ Die Einführung<br />
von Videosprechstunden,<br />
VonAnja Steinbuch<br />
digital gestützter Fernbetreuung<br />
oder die elektronische Patientenakte<br />
werden zwar rege diskutiert, doch<br />
für die medizinische Versorgung<br />
müssen neue digitale Fähigkeiten<br />
entwickelt werden. „Diese neuen<br />
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Kernkompetenzen vermittelt die<br />
Hochschule Stralsund in ihrem neuen<br />
Masterprogramm. Für unsere<br />
Absolventen sehen wir daher hervorragende<br />
Perspektiven in der Gesundheitswelt<br />
vonmorgen“, so Professor<br />
Mayrhofer.,Die Hochschule<br />
Stralsund hat sich mit dem Leitgedanken<br />
„Praxis verstehen, Chancen<br />
erkennen, Zukunft gestalten“ ein<br />
ambitioniertes Leitbild gegeben, an<br />
dessen Verwirklichung sie seit langem<br />
arbeitet. In den Gebieten Informatik,<br />
Technik, Tourismus und Wirtschaft<br />
liegen weitere fachliche<br />
Schwerpunkte.Sie bietet eine praxisorientierte<br />
Lehreund Forschung, gerichtet<br />
auf Interdisziplinarität, gesellschaftliche<br />
Relevanz und beruflichen<br />
Anwendungsbezug.<br />
Engagierte Förderung<br />
So will sie sich den vielfältigen Herausforderungen<br />
in der Hochschulausbildung<br />
zu Beginn des 21. Jahrhunderts<br />
stellen. Neben Bachelorund<br />
Masterstudiengängen entwikkelt<br />
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Lehrenden und Studierenden sowie<br />
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Belange prägen das Hochschulklima.<br />
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und Forschung. Intensive Kontakte<br />
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nationalen sowie internationalen<br />
Einrichtungen gewährleisten<br />
zudem eine interessante und praxisorientierte<br />
Ausbildung. Die Uni versteht<br />
sich daher auch als Motor der<br />
regionalen Wirtschaft und als Partner<br />
der kleinen und mittleren Unternehmen<br />
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Erstellung von Lehraufträgen und Werk- und Honorarverträgen, Abrechnung<br />
und Aktenführung; Betreuung und Organisation von Berufungs- und Auswahlverfahren;<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 B5<br />
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Karriere<br />
Azubi Jonas Küblbeck muss ganz genau hinsehen, wenn er Uhren repariert.<br />
DPA<br />
Fehlersuche im winzigen Getriebe<br />
Ein zeitloser Beruf: Uhrmacher brauchen eine ruhige Hand, Geduld und technisches Verständnis<br />
Von Sabine Meuter<br />
Die Uhr tickt nicht mehr.<br />
Woran liegt es? Dieser<br />
Frage geht Jonas Küblbeck<br />
nahezu täglich<br />
nach. Der20-Jährige absolvierteine<br />
Ausbildung zum Uhrmacher in der<br />
Firma Damasko in Regensburg.<br />
Inzwischen hat er Routine darin,<br />
die unterschiedlichsten Uhren in<br />
ihre Einzelteile zu zerlegen, sie zu<br />
reparieren und wieder zusammenzubauen.<br />
DasTüfteln mit Lupe<br />
und Mini-Werkzeugen an teils winzigen<br />
Bestandteilen gefällt Küblbeck:<br />
„Es ist toll, ohne den neuesten<br />
Schnickschnack etwas mit den<br />
Händen zu schaffen.“<br />
Die Tätigkeit ist vielseitig. Nach<br />
dem Beheben des Fehlers muss die<br />
Uhr gereinigt, sorgfältig wieder zusammengesetzt<br />
und justiert werden.<br />
Bei älteren Exemplaren fertigen<br />
Uhrmacher Einzelteile wie<br />
Uhrzeiger, Hebel oder Federn mitunter<br />
selbst an. Häufig kommen<br />
aber auch industriell vorgefertigte<br />
Elemente zum Einsatz. DieReparatur<br />
von Uhren, die bereits mehrere<br />
hundertJahrealt sind, gehörtebenso<br />
zum Alltag wie der Umgang mit<br />
aktuellen Modellen der Gegenwart.<br />
Spannende Fehlersuche<br />
„Ein gutes technisches Verständnis<br />
für die Zusammenhänge innerhalb<br />
eines Uhrwerks und handwerkliches<br />
Geschick sind für den Beruf<br />
unabdingbar“, sagt Albert Fischer<br />
vom Zentralverband für Uhren,<br />
Schmuck und Zeitmesstechnik mit<br />
Sitz in Königstein imTaunus. Ein<br />
spezieller Schulabschluss ist nicht<br />
vorgeschrieben. „Die meisten Ausbildungsbetriebe<br />
und Vollzeitschulen<br />
erwarten aber als Mindestvoraussetzung<br />
einen qualifizierten<br />
Hauptschulabschluss“, erklärt Fischer.<br />
Auch Fingerspitzengefühl ist<br />
wichtig imUmgang mit den millimeterkleinen<br />
Teilen.<br />
Bewerber müssen Geduld mitbringen:<br />
Oft dauertes, den Fehler in<br />
einem defekten Uhrwerk zufinden.<br />
Es kann an einer leeren Batterie oder<br />
an einem beschädigten Zahnrad liegen.<br />
Die Suche kann zeitraubend<br />
sein –aber:„Es ist immer spannend“,<br />
erzählt Küblbeck.<br />
Für den Berufsprechen geregelte<br />
Arbeitszeiten. Im diesem Handwerk<br />
fällt kein Schicht- oder Wochenenddienst<br />
an. Zudem geht die Arbeit<br />
körperlich nicht an die Substanz.<br />
EinNachteil:Das Jobangebot ist begrenzt.<br />
Ausgelernte Uhrmacher<br />
müssen gegebenenfalls in eine andere<br />
Stadt ziehen.<br />
Was aber nicht heißt, dass die<br />
Jobaussichten schlecht sind –ganz<br />
im Gegenteil. Derzeit beginnenlaut<br />
Fischer bundesweit pro Jahr gerade<br />
einmal 100 Jugendliche eine Ausbildung<br />
zum Uhrmacher.Fertige Uhrmacher<br />
würden inzwischen weltweit<br />
gesucht, sagt Fischer. Das wird<br />
sich nach seiner Einschätzung bei<br />
allem technischen Fortschritt auch<br />
in absehbarer Zeit nicht ändern. „Es<br />
wird definitiv immer einen sehr<br />
großen Markt anGroß- und Kleinuhren<br />
geben, teilweise bereits über<br />
Generationen weitervererbt, die repariert<br />
oder gewartet werden müssen“,<br />
erklärt Fischer.<br />
Die duale Ausbildung zum Uhrmacher<br />
dauert drei Jahre, sie findet<br />
an der Berufsschule sowie im Ausbildungsbetrieb<br />
statt – das kann<br />
eine Reparaturwerkstatt oder ein<br />
Unternehmen der Uhrenindustrie<br />
sein. Alternativ kann inVollzeit an<br />
einer Schule gelernt werden.<br />
Die Ausbildung vermittelt angehenden<br />
Fachleuten, wie sie Uhren<br />
auf Ganggenauigkeit oder Wasserdichtheit<br />
überprüfen und nach dem<br />
Zerlegen Lager-und Reibungsstellen<br />
kontrollieren und instandsetzen.<br />
Beim Zusammensetzen müssen sie<br />
die Einzelteile wieder schmieren.<br />
Während im Handwerk und in Servicecentern<br />
Reparaturen im Fokus<br />
stehen, geht es in der Industrie um<br />
die Serienfertigung.<br />
Als Richtwerte zur Vergütung gibt<br />
die Bundesarbeitsagentur im ersten<br />
Lehrjahr in der Industrie rund 1040<br />
Euro an, im dritten Jahr etwa 1200<br />
Euro. Sie kann aber auch deutlich<br />
darunter liegen. Nach der Ausbildung<br />
beträgt das Einstiegsgehalt im<br />
Handwerketwa 2050 Euro.<br />
Als Meister zum eigenen Berieb<br />
Wer weiterkommen will, kann die<br />
Prüfung zum Uhrmachermeister<br />
ablegen. EinMeister kann sich selbständig<br />
machen, Werkstattleiter<br />
oder Geschäftsführer werden. Azubi<br />
Jonas Küblbeck könnte mit seinem<br />
Abitur später noch studieren.<br />
Maschinenbau wäre eine Option.<br />
Zunächst will er aber im Uhrmacher-Handwerk<br />
Erfahrungen sammeln.<br />
Davon profitierte zuletzt<br />
auch sein Großvater. „Als ich seine<br />
alte Standuhr wieder zum Laufen<br />
gebracht habe, hat ihn das wahnsinnig<br />
gefreut“, erzählt der angehende<br />
Uhrmacher. (dpa)<br />
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zum 14.09.2018 über das Elektronische Bewerbungsverfahren (EBV)<br />
auf der Einstiegsseite http://ww<br />
w w.bav.bund.de/Einstieg-EBV<br />
Hier geben Sie bitte den oben genanntenReferenzcode ein.<br />
FürFragenimZusammenhangmitdemElektronischenBewerbungsverfahren<br />
steht Ihnen die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen<br />
unter der Rufnummer 04941 602-240 zur Verfügung.<br />
Für weitere Informationen zur Ausschreibung stehen Ihnen für<br />
fachliche Fragen Herr Ulrich unter der Telefonnummer 030 695<br />
80-460 und Herr Heyer für Fragen zum Bewerbungsverfahren unter<br />
derTelefonnummer 030 695 80-410 zur Verfügung.<br />
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B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Karriere<br />
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Online-Bewerbungen<br />
Wer sich heute bewirbt, macht<br />
dies meist online. Ausgaben<br />
für Porto und Bewerbungsmappen<br />
fallen da weg. Diese Kosten kann<br />
man eigentlich vonder Steuer absetzen–und<br />
bei Online-Bewerbungen?<br />
Was kann man bei der Steuer als Bewerbungskosten<br />
anrechnen?<br />
Zu diesem Posten gehören laut<br />
der Bundessteuerberaterkammer<br />
alle Ausgaben, die mit dem Anstreben<br />
einer neuen Tätigkeit unmittelbar zusammenhängen.<br />
Dassind neben den<br />
Versandkosten also auch die Kosten<br />
für Bewerbungsfotos oder für Bücher<br />
zur Gesprächsvorbereitung. Auch die<br />
Anreise zu einem Bewerbungsgespräch<br />
lässt sich anrechnen –wenn<br />
nicht die Firma diese trägt. Der Zuschuss<br />
der Bundesagentur für Arbeit<br />
zu den Bewerbungskosten muss<br />
ebenfalls abgezogen werden.<br />
Wie belege ich den E-Mail-Versand<br />
von Bewerbungen?<br />
Grundsätzlich gilt: DieBelege für<br />
Bewerbungskosten muss der Steuerzahler<br />
aufbewahren, damit er sie<br />
auf Nachfrage dem Finanzamt vorlegen<br />
kann. Für versandte E-Mail-<br />
Bewerbungen gibt es keine Portokosten<br />
und entsprechenden Belege –<br />
hier lassen sich allerdings laut Bundessteuerberaterkammer<br />
pauschal<br />
2,50 Euro absetzen. Aufbewahren<br />
muss man dann aber die E-Mails<br />
selbst sowie die Antworten.<br />
Ich will weiterhin meine Bewerbung<br />
mit der Post verschicken. Was kann<br />
ich anrechnen?<br />
Auch hier müssen Belege sowie<br />
die Anschreiben und Antworten der<br />
Unternehmen aufbewahrt werden.<br />
Wer die Quittungen und Rechnungen<br />
verliert, kann ebenfalls pauschal<br />
einen Betrag angeben. 8,50 Euro<br />
sind hier der Bundessteuerberaterkammer<br />
zufolge möglich.<br />
Einer Umfrage gehen etwa 42 Prozent<br />
online auf Jobsuche und wollen<br />
ihreBewerbung auchonline versenden.<br />
Doch gerade in traditionelleren<br />
Branchen ist der Dreiklang aus Anschreiben,<br />
Lebenslauf und Zeugnissen<br />
gerne gesehen. (dpa)<br />
Für seine Kollegen stellt er sich auch mal an den Grill: Jerome Rienhoff kümmert sich als Feelgood-Manager darum, dass sich die Mitarbeiter bei der Firma Uniq wohlfühlen.<br />
VonAnke Dankers<br />
Kollegen und Vorgesetzte<br />
ein bisschen glücklicher<br />
machen: Das ist die Aufgabe<br />
von Jerome Rienhoff.<br />
Der29-Jährige arbeitet als Feelgood-<br />
Manager bei der Firma Uniq und<br />
kümmertsich darum, den Arbeitsalltag<br />
seiner Kollegen zu optimieren.<br />
Vorgut zwei Jahren übernahm er die<br />
Stelle. Für ihn ein Traumjob: „Für<br />
Außenstehende ist es wohl schwer<br />
zu verstehen, dass man in seinem<br />
Berufsoglücklich sein kann, wie ich<br />
es bin“, sagt Rienhoff.<br />
Empathie ist ganz wichtig<br />
Regelmäßige Sportgruppen, Geburtstagstische,<br />
Tischtennis-Turniere,<br />
Feierabendbiere oder das Kennenlernprogramm<br />
für Neulinge: Rienhoff<br />
organisiert Events, die seine<br />
Kollegen zufriedener machen sollen.<br />
Aber er tritt nicht nur als Spaßmacher<br />
auf, sondern nimmt sich auch<br />
Spezialist fürs Arbeitsklima<br />
Feelgood-Manager kümmern sich um die Kollegen. Die Idee ist nicht unumstritten<br />
Zeit für die Sorgen seiner Kollegen.<br />
„Empathie ist ein wichtiger Punkt“,<br />
sagt er. Außerdem müsse ein Feelgood-Manager<br />
kommunikativ sein,<br />
sich selbst organisieren können,<br />
eine positiveEinstellung haben.<br />
Den Beruf gibt es erst seit wenigen<br />
Jahren. Er gehört zueiner ganzen<br />
Reihe von neuen Konzepten<br />
zum Thema Arbeit und Gesundheit.<br />
Gründe für diesen Trend sieht Guido<br />
Hertel im Fachkräftemangelund<br />
der zunehmenden Sensibilisierung<br />
für psychische Erkrankungen am<br />
Arbeitsplatz. Der Professor für Organisations-<br />
und Wirtschaftspsychologie<br />
an der Universität Münster<br />
sagt: „Wenn Arbeitgeber die Wünsche<br />
ihrer Mitarbeiter nicht berücksichtigen,<br />
sind sie nicht mehr lange<br />
am Markt.“<br />
Welche Aufgaben zu dem Beruf<br />
gehören, beschreibt das Fraunhofer-<br />
Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
etwa so: Mitarbeiterbedürfnisse<br />
analysieren, eine optimale<br />
Arbeitsumgebung und offene Kommunikationskanäle<br />
schaffen, Lernangebote<br />
etablieren und ein Feelgood-<br />
Management auf Basis der Unternehmenskultur<br />
entwickeln.<br />
Viele Aufgaben, viel Interpretationsspielraum.<br />
Darin sieht Ulrich<br />
Schübel ein Problem. AlsVorstandsmitglied<br />
der Sektion Wirtschaftspsychologie<br />
im Berufsverband Deutscher<br />
Psychologen sagt er: „Es ist<br />
eine eher unstrukturierte Auflistung<br />
von Dingen, die oft zu kurz kommen.“<br />
Er sehe es kritisch, wenn Unternehmen<br />
eine Person einstellen,<br />
die das macht, was beispielsweise<br />
Führungskräfte versäumen – und<br />
dann denken, alles werdegut.<br />
Unrealistische Erwartungen<br />
Schübel bewertet das Berufsbild als<br />
bedingt sinnvoll bis unglaublich<br />
naiv. Jedes Unternehmen verstehe<br />
darunter etwas anderes,zum Teil resultieren<br />
daraus unrealistische Erwartungen.<br />
Es sei wirklichkeitsfern<br />
DPA<br />
zu glauben, eine Person könne sich<br />
allein um die Weiterentwicklung der<br />
Unternehmenskultur kümmern,<br />
sagt Schübel. Denn dabei gehe es<br />
um ein sensibles Wechselspiel von<br />
Menschen mit ihren Werten, Handlungen<br />
und Haltungen.<br />
Dennoch heißt es: Zufriedene Arbeitnehmer<br />
sind die besseren Arbeitnehmer.<br />
„Der Zusammenhang ist<br />
empirisch gut belegt“, sagt Hertel.<br />
Denn zufriedenere Mitarbeiter sind<br />
auch bereit, etwas zurückzugeben<br />
und sich für den Arbeitgeber einzusetzen.<br />
Die Kritik, Mitarbeiter würden<br />
durch Wohlfühlangebote dazu<br />
gebracht, mehr Zeit im Büro zuverbringen,<br />
entkräftet der Psychologe:<br />
„Berufstätige sind nicht blöd, sie<br />
merken, ob sie bei Laune gehalten<br />
werden sollen oder ob sich die Arbeitstätigkeit<br />
tatsächlich verbessert.“<br />
Gegen ein bisschen Spaß hat aber<br />
niemand etwas einzuwenden. Auch<br />
Jerome Rienhoff nicht. Er plant gerade<br />
ein Kicker-Turnier. (dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Mit Yoga zu mehr<br />
Entschlossenheit im Beruf<br />
WerimBeruf seine Ziele erreichen<br />
will, braucht Willenskraft. Techniken<br />
wie Yoga können helfen, eingefahrene<br />
Wege im Job zuverlassen<br />
und zu lernen, dass viele Versuche<br />
und das Scheitern dazugehören,<br />
erklärt Clara Mäsgen von der<br />
Ashtanga-Yoga-Association. Yoga<br />
fördereWillenskraft und Entschlossenheit,<br />
Atemübungen Konzentration<br />
und klares Denken. (dpa)<br />
Ärzte mit dem<br />
höchsten Einstiegsgehalt<br />
DasEinstiegsgehalt vonHochschulabsolventen<br />
hängt vonStudiengang,<br />
Branche und derUnternehmensgröße<br />
ab,sodas Jobportal<br />
„Stepstone“. Im Durchschnitt verdienen<br />
Jobanfänger 44 300Euro<br />
brutto im Jahr.Spitzenreiter sind<br />
Ärzte und Zahnärzte,die mit<br />
52700 Euro in den Berufstarten.<br />
DasSchlusslichtbilden Erziehungs-,<br />
Geistes- sowie Geschichtsund<br />
Kulturwissenschaftler mit etwa<br />
35000 Euro. (dpa)<br />
Dienstkleidung: Chef muss<br />
die Umziehzeit vergüten<br />
Wenn ein Beschäftigter eine vorgeschriebene<br />
Dienstkleidung tragen<br />
muss, hat sein Chef die Zeit zum<br />
Umkleiden meistens zuvergüten.<br />
Das gilt auch dann, wenn der<br />
Arbeitnehmer nur ein Poloshirt mit<br />
Firmenlogo sowie Sicherheitsschuhe<br />
tragen muss, urteilte das<br />
Bundesarbeitsgericht (Az.: 5AZR<br />
245/17). (dpa)<br />
Neuer Studiengang<br />
„eSports-Management“<br />
Eine akademische Ausbildung, die<br />
auf das Computerspiele-Business<br />
vorbereitet –das bietet ab dem<br />
Wintersemester 2018/2019 die private<br />
Hochschule für angewandtes<br />
Management (HAM). Im Oktober<br />
startet der neue Bachelor-Studiengang<br />
„eSports Management“ an<br />
den Standorten Ismaning bei München<br />
und Berlin für „Profis“ und<br />
Einsteiger. Die Regelstudienzeit<br />
beträgt sieben Semester. (dpa)<br />
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103
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 B7<br />
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Bildung<br />
Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) organisiert auch politische Veranstaltungen zu Themen,die alle Studierenden betreffen. Etwa hier den Protest gegen geplante Sparmaßnahmen im Saarland.<br />
IMAGO<br />
VonAsta bis Stupa: So engagieren sich Studierende ander Uni<br />
Nachhilfe für Erstsemester: Wie Hochschulen funktionieren, was Studierenden-Parlamente machen –und warum es Probleme gibt<br />
Von Pauline Sickmann<br />
Wie Hochschulpolitik<br />
genau funktioniert, ist<br />
nicht nur Erstsemestern<br />
oft ein Rätsel.<br />
Dabei ist das Engagement von Studierenden<br />
wichtig: Im Kern geht es<br />
darum, die Grundlagen für Studium,<br />
Lehre und Forschung an der jeweiligen<br />
Institution zu verbessern. Das<br />
schließt Bildungspolitisches und die<br />
Gestaltung der Studienordnung ein,<br />
aber auch Grundsätzliches wie die<br />
Autonomie der Hochschule.Oft geht<br />
es auch um Soziales –etwa bezahlbaren<br />
Wohnraum.<br />
Für Studierende ist die studentische<br />
Selbstverwaltung am wichtigsten.<br />
Denn dadurch können sie ihre<br />
Angelegenheiten verwalten und ihre<br />
Interessen vertreten –meist sind es<br />
das Studierendenparlament (Stupa),<br />
der Allgemeine Studierendenausschuss<br />
(Asta) und die Fachschaften.<br />
In vielen Bundesländern ist ein Zusammenschluss<br />
aller eingeschriebener<br />
Studierenden gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Dann spricht man von<br />
einer Verfassten Studierendenschaft.<br />
Das Stupa wird von den Studierenden<br />
gewählt –meist einmal im<br />
Jahr. Das Parlament ist das höchste<br />
beschlussfähige Gremium der Studierendenschaft.<br />
Dieses Legislativorgan<br />
verabschiedet unter anderem<br />
den Finanzplan. Das Stupa beschäftigt<br />
sich nicht mit allen Themen im<br />
Plenum, sondernkann einzelne Aufgaben<br />
in Ausschüsse geben.<br />
Gremien im Dienst der Studenten<br />
„Es steht nirgendwo: Hey, du hast so<br />
viele Prüfungsversuche,weil du eine gute<br />
Interessenvertretung hast.“<br />
Konstantin Korn,Dachverband der Studierendenvertretungen<br />
Einer dieser Ausschüsse ist der Asta.<br />
Das Exekutivorgan wird inReferaten<br />
organisiertund meist für ein Jahr vom<br />
Stupa gewählt. Der Ausschuss bietet<br />
Dienstleistungen an, etwa Rechtsund<br />
Sozialberatung, und organisiert<br />
politische Veranstaltungen. Zudem<br />
ist er für die Aushandlung des Semestertickets<br />
zuständig.<br />
„Vieles, was der Asta macht, geschieht<br />
für einen Großteil der Studierenden<br />
im Hintergrund“, sagt Konstantin<br />
Korn vom Dachverband der<br />
Studierendenvertretungen. „Es steht<br />
nirgendwo: Hey, du hast so viele Prüfungsversuche,<br />
weil dueine gute Interessenvertretung<br />
hast.“ Die mangelnde<br />
Sichtbarkeit sei ein Grund<br />
dafür, dass die Beteiligung anWahlen<br />
oft sehr gering ausfalle. Dadurch<br />
entstehe das Problem, dass das<br />
Hochschulsystem immer verschulter<br />
werde. „Die Studierenden sehen<br />
das Studium nicht als Raum, den sie<br />
gestalten können“, erklärtKorn.<br />
An der Hochschulgestaltung können<br />
Studierende im Fachschaftsrat<br />
mitwirken, meist einfach Fachschaft<br />
genannt. Die Interessenvertretung<br />
der Studierenden veranstaltet zum<br />
Beispiel Erstsemestereinführungen,<br />
berät rund ums Fach, sammelt Skripte<br />
und Altklausuren oder organisiert<br />
Partys oder Filmabende.<br />
Im Fakultätsrat sind Studierende<br />
und Lehrende gemeinsam organisiert.<br />
Dieser wählt zum Beispiel den<br />
Dekan, der die Fakultät oder den<br />
Fachbereich leitet. Auch im Senat,<br />
dem höchsten Hochschulgremium,<br />
beschließen Studierende und Lehrende<br />
gemeinsam etwa die Einführung,<br />
Änderung oder Aufhebung von<br />
Studiengängen oder Fachbereichen<br />
sowie den Haushalt der Hochschule.<br />
In manchen Fällen unterscheiden<br />
sich die Interessen der beiden<br />
Gruppen –inanderen Fällen verfolgen<br />
sie ähnliche Ziele. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Reformvon Bologna, auf<br />
die Studierende stark Einfluss genommen<br />
haben, sagt Stefanie Busch<br />
von der Hochschulrektorenkonferenz.<br />
„Auch beim Thema Personalund<br />
Raumausstattung haben Studierende<br />
und Lehrende ähnliche Inter-<br />
essen. Sie alle erleben unmittelbar<br />
die Auswirkungen von fehlenden<br />
Stellen und mangelhaften Räumlichkeiten<br />
und Lehrmitteln.“<br />
Das akademische Oberhaupt der<br />
meisten deutschen Hochschulen ist<br />
der Rektor. Erkümmert sich um repräsentative<br />
Aufgaben und die Ausrichtung<br />
von Forschung und Lehre.<br />
DerRektor ist Teil des Rektorats oder<br />
auch Präsidiums. Ebenfalls Mitglied<br />
ist dort der Kanzler. Als Leiter der<br />
Verwaltung ist er unter anderem zuständig<br />
für das nichtwissenschaftliche<br />
Personal der Hochschule.<br />
Engagement gut für die Karriere<br />
Die Beteiligungsrechte der einzelnen<br />
Gremien sind unterschiedlich<br />
stark – je nach Landeshochschulgesetzen<br />
und Grundordnung der<br />
Hochschulen. „Im Westen Deutschlands<br />
gibt es meist das Parlamentssystem,<br />
bei dem die Vertreter direkt<br />
gewählt werden“, sagt Korn.<br />
In den östlichen Bundesländern<br />
gebe es dagegen eher einen Studentenrat,<br />
der legislative und exekutive<br />
Funktionen vereint. Auch Mischformen<br />
beider Systeme existieren. Zudem<br />
hat die Größe der Hochschule<br />
Einfluss auf das System. „An kleinen<br />
Hochschulen werden die Vertreter<br />
meist direkt gewählt, an größeren<br />
Hochschulen gibt es eher Listen“, erklärtKorn.<br />
Wersich während des Studiums<br />
in der Hochschulpolitik engagiert,<br />
kann sich nicht nur für bessere Studienbedingungen<br />
einsetzen, sondern<br />
von seinem Einsatz auch über<br />
das Studium hinaus profitieren. „In<br />
der Hochschulpolitik lernt man, was<br />
man als Führungskraft im Job<br />
braucht“, sagt Jutta Boenig, Vorstandsvorsitzende<br />
der Deutschen<br />
Gesellschaft für Karriereberatung.<br />
Etwa die Fähigkeit, verschiedene<br />
Meinungen zuzulassen und die eigene<br />
diplomatisch zu formulieren.<br />
Im Austausch mit hierarchisch<br />
Höherstehenden werden Studierende<br />
selbstsicher. Erfahrungen in der<br />
Projektkoordination und die Fähigkeit,<br />
souverän eine Präsentation zu<br />
halten, kommen auch bei zukünftigen<br />
Arbeitgebern in der Regel gut an.<br />
Man sollte aber nicht die politische<br />
Ausrichtung der Gremienarbeit in<br />
den Vordergrund stellen: „Das sollte<br />
man eher diplomatisch formulieren<br />
– man weiß schließlich nicht,<br />
wenman gerade vorsich sitzen hat“,<br />
rät Boenig. (dpa)<br />
Emma Thompson<br />
Ichhabealles<br />
ausprobiert...<br />
... und all das ausgiebig genossen!<br />
Ein verblüffend offenes Interview über<br />
ihreJugend –und ihren neuen Film<br />
AM<br />
SONNTAG<br />
Der vonhier<br />
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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
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Mobile Welten<br />
Bugatti:<br />
Bremssattel aus<br />
dem 3D-Drucker<br />
Werschnell fährt, muss<br />
schnell stoppen können<br />
Bugatti. Eine Marke, bei deren<br />
bloßen Nennung die Mundwinkel<br />
gen Ohren zucken. Und das<br />
nicht ohne Grund. Wenn ein Fahrzeug<br />
die heiligen Werkshallen im<br />
französischen Molsheim verlässt,<br />
ist es ein Wunderwerk der Technik<br />
zum Preis einer Luxus-Villa. 1500 PS<br />
stark und über 400 Kilometer pro<br />
Stunde schnell ist allein das letzte<br />
automobile Werk in Form des Chiron.<br />
Bei solch hohen Geschwindigkeiten<br />
wundertesnicht, dass äußert<br />
leistungsstarke und somit auch<br />
große Bremsanlagen zum Einsatz<br />
kommen. Denn wer schnell fährt,<br />
muss auch schnell wieder zum Stehen<br />
kommen. Doch ist es mit einer<br />
einfachen Bremse nicht getan, wie<br />
die Ingenieure aus dem Hause Bugatti<br />
nun zeigen. Ihrneuer 8-Kolben-<br />
Monoblock-Bremssattel ist weltweit<br />
der erste Bremssattel, der aus<br />
dem 3D-Drucker kommt. Verbaut<br />
wirderallerdings noch nicht.<br />
Meilenstein der Entwicklung<br />
Während für die generative Fertigung<br />
von Fahrzeugteilen bislang<br />
hauptsächlich Aluminium verwendet<br />
wurde, besteht dieser neue<br />
Bremssattel aus Titan. Das ist das<br />
weltweit größte im 3D-Druckverfahren<br />
gefertigte Funktionsbauteil<br />
aus Titan. Erreicht wurde dieser<br />
neue Meilenstein in der Entwicklung<br />
des 3D-Drucks in einer Zusammenarbeit<br />
mit dem in Hamburgansässigen<br />
Laser-Zentrum Nord, das<br />
seit Jahresbeginn zur Fraunhofer<br />
Gesellschaft gehört. Bugatti möchte<br />
mit dieser Weltpremiere auch seine<br />
Leuchtturmfunktion für den 3D-<br />
Druck im Volkswagen-Konzern sowie<br />
seine Rolle als Innovationstreiber<br />
in der internationalen Automobilindustrie<br />
unterstreichen.<br />
Titan kommt als Legierung unter<br />
dem wissenschaftlichen Namen<br />
Ti6AI4V hauptsächlich in der Luftund<br />
Raumfahrt zum Einsatz, zum<br />
Beispiel bei hochbelasteten Bauteilen,<br />
wie den Aufhängungen der<br />
Fahrwerke oder Tragflächen bei<br />
Flugzeugen oder im Triebwerksbereich<br />
von Flugzeugen und Raketen.<br />
Der Werkstoff ist wesentlich leistungsfähiger<br />
als Aluminium. So beträgt<br />
beispielsweise seine Zugfestigkeit<br />
selbst als 3D-Druck-Bauteil<br />
1.250 N/mm2, das heißt, dass man<br />
an einem Quadratmillimeter dieser<br />
Titan-Legierung mit etwas mehr als<br />
400 km/h schnell ist der Bugatti Chiron.<br />
Da braucht es eine große Bremsanlage.<br />
125 kg ziehen kann, ohne dass das<br />
Material reißt.<br />
Der neue Bremssattel wiegt gerade<br />
einmal 2,9 Kilogramm. Bei seinem<br />
Einsatz im Fahrzeug könnte<br />
folglich mehr als 40 Prozent Gewicht<br />
gespartwerden –bei noch höherer<br />
Belastungsfähigkeit. (mid)<br />
Mit diesen Pick-Ups, dem Renault Alaskan und der Mercedes X-Klasse, macht die Fahrtins Gelände richtig Spaß.<br />
VonAxel Busse<br />
Pick-Ups liegen im Trend,<br />
werden längst nicht mehr<br />
nur vonHandwerkernoder<br />
Dienstleisternbewegt, sondern<br />
als lifestyliges Familienauto für<br />
Alltag und Hobbygenutzt. Mercedes<br />
und Renault, beide mit reichlich<br />
Lastwagen-Erfahrung, haben neuerdings<br />
solche Lademeister im Angebot.<br />
Wirhaben mal geschaut, was sie<br />
eint und was sie trennt.<br />
Pick-Ups sind jenseits des Atlantiks<br />
die meistverkauften Privatfahrzeuge.<br />
Hierzulande ist das Interesse<br />
in den letzten Jahren unter anderem<br />
deshalb gewachsen, weil sie den Geruch<br />
vonFreiheit und Abenteuer verströmen<br />
und die rustikale Attitüde<br />
an den Taglegen, die Geländewagen<br />
einmal hatten. DerWagen fürs Grobe<br />
hat heute eine Ladefläche –idealer<br />
Weise mit einem verschließbaren<br />
Deckel.<br />
Bei den Testwagen ist diese Aufgabe<br />
auf unterschiedliche Weise gelöst:<br />
Während am Renault Alaskan<br />
ein so genanntes Rollcover verbaut<br />
wurde (2090 Euro Aufpreis), gönnten<br />
die Ausrüster der X-Klasse von Mercedes<br />
dem Fahrzeug ein vonzweiTeleskopfedern<br />
bewegtes Hardcover<br />
nebst ultraschickem Edelstahlbügel<br />
(2558 Euro Aufpreis).<br />
Der deutsche und der französische<br />
Pick-Up stammen von japanischen<br />
Vorfahren ab. Nissans Navara<br />
fungiert als Genspender, eshandelt<br />
sich also um eine Artungleicher Brüder.Das<br />
Bemühen um Eigenständigkeit<br />
ist den identisch motorisierten<br />
Testwagen (2,3-Liter-Diesel, 190 PS,<br />
Allradantrieb) anzusehen. Dass die<br />
Markenlogos am Frontgrill gigantisch<br />
groß erscheinen, sollte nicht<br />
überraschen, schließlich sind beide<br />
Autos mehr als 5,30 Meter lang und<br />
über 1,80 Meter hoch. Durchdie Verwendung<br />
von alternativen Karosserieteilen<br />
und einer breiteren Spur<br />
Die ungleichen Brüder<br />
Mercedes und Renault bieten neuerdings Pick-Ups an. Wassie eint, was sie trennt<br />
Renault Alaskan<br />
Motor:R4-Diesel, 2298 ccm, Commonrail-<br />
Direkteinspritzung 140 kW/190 PS,0auf<br />
100 km/h: 10,8 Sek., Spitze: 184 km/h,<br />
Verbrauch: 6,3 lDeisel/100 km (im Test: 8,1<br />
l), CO 2 -Wert: 167 g/km, L/B/H in mm:<br />
5390/1850/1810, Ladefläche<br />
(L/B in mm): 1580/1560,<br />
Basispreis: ab 41507,20 Euro,<br />
Testwagenpreis: 45838,80 Euro<br />
hinten ist für die Kunden der X-<br />
Klasse sogar ein echter Mehrwert herausgesprungen.<br />
Zwischen den Radkästen<br />
ist die Ladefläche der X-<br />
Klasse 85 mm breiter, sodass Euro-<br />
Paletten auch quer eingeladen<br />
werden können. Dafür punktet der<br />
Renault mit einem Heckklappendämpfer<br />
(+125 Euro), der verhindert,<br />
dass einem die schwere Ladeluke<br />
beim Öffnen in die Arme fällt.<br />
Will man einen Pick-Upsobewegen,<br />
wie andere Autofahrer ihre Limousinen,<br />
bestellt man am besten<br />
eine Doppelkabine. Mit ihr kann<br />
man zu viert oder fünf lässig über<br />
den meisten anderen Verkehrsteilnehmern<br />
thronen und genießt ordentliche<br />
Bewegungsfreiheit – im<br />
Mercedes sogar eine Idee mehr.<br />
Viel Mühe hat man in Stuttgart<br />
darauf verwandt, bei der Innenarchitektur<br />
den Premiumcharakter der<br />
Marke heraus zu arbeiten. Das zeigt<br />
sich beim Material für Verkleidungen,<br />
dem 8,4 Zoll großen Infotainment-Bildschirm<br />
und den Ausströmern<br />
der Klimaanlage im gleichen<br />
Turbinendesign, wie man es vonden<br />
Mercedes-Pkw her kennt.<br />
Die Komfort- und Sicherheits-<br />
Ausstattung ist das Revier,indem die<br />
DIE TECHNISCHEN DATEN<br />
Mercedes X-Klasse<br />
Motor:R4-Diesel, 2298 ccm, Commonrail-<br />
Direkteinspritzung 140 kW/190 PS,0auf<br />
100 km/h: 11,8 Sek., Spitze: 175 km/h,<br />
Verbrauch: 7,9 lDiesel/100 km (im Test: 7,8<br />
l), CO 2 -Wert: 207 g/km, L/B/H in mm:<br />
5340/1920/1820, Ladefläche (L/B in<br />
mm): 1580/1560,<br />
Basispreis: ab 40114,90 Euro,<br />
Testwagenpreis: 50694,55 Euro<br />
Anbieter individuelle Signale setzen<br />
und Sympathiepunkte einsammeln.<br />
Um in optimaler Sitzposition sein<br />
massiges Fahrzeug dirigieren zu<br />
können, sollte eine vertikal verstellbare<br />
Lenksäule selbstverständlich<br />
sein, doch weder X-Klasse noch Alaskan<br />
können damit aufwarten. Eine<br />
Rückfahrkamera für sicheres Rangieren<br />
haben beide, das ist gut, aber<br />
zusätzliche Parksensoren sind besser.<br />
Die hat der Renault. Die Fahrer<br />
beider Pick-Ups können ihre Sitze<br />
elektrisch verstellen, beim Renault<br />
muss der Beifahrer dies manuell tun.<br />
Großzügig wird mit USB- und 12-V-<br />
Steckdosen operiert, hier an der Mittelkonsole,dortamArmaturenbrett.<br />
Beheizbare Lederpolster, Klimaautomatik<br />
und andere Annehmlichkeiten<br />
sind an Bord, allerdings als<br />
Bestandteil höherwertiger Ausstattungslinien,<br />
die bei Renault zum Beispiel<br />
„Intense“ oder bei Mercedes<br />
„Power Edition“ heißen. Unterschiede<br />
gibt es in der Handhabung<br />
dieser Extras, zum Beispiel sind die<br />
Tasten beim Franzosen nahe dem<br />
Schalthebel platziert, beim Schwaben<br />
direkt am Sitz. Das Command-<br />
Navigationssystem des Mercedes<br />
zieht seine Vorteile nicht nur aus<br />
BUSSE<br />
dem größeren Display, sondern ist<br />
auch bedienerfreundlicher.<br />
Derknorrige Dieselmotor tut sein<br />
Bestes,umunterwegs beim Lenkenden<br />
ein uriges Trucker-Gefühl aufkommen<br />
zu lassen. Für beide Fahrzeuge<br />
sind 6-Gang-Schalt- oder 7-<br />
Gang-Automatik lieferbar.Umbeide<br />
Übersetzungsarten live erleben zu<br />
können, war der Test-Mercedes mit<br />
Automatik, der Renault mit Handschaltung<br />
ausgestattet. Die Lenkungen<br />
wünschte man sich direkter,<br />
nach Zuschaltung des Vorderradantriebs<br />
sind Verspannungen im Antriebsstrang<br />
spürbar. Auf einer gemeinsam<br />
abgefahren Referenzstrecke<br />
mit etwa 70 Prozent Landstraßenanteil<br />
errechneten die<br />
Bordcomputer für die X-Klasse 7,8<br />
Liter Verbrauch je 100 km, für den<br />
Alaskan 8,1 Liter. Dies ist deshalb<br />
überraschend, weil der Mercedes<br />
mit deutlich höherem Gewicht unterwegs<br />
war: Die Waage zeigte bei<br />
ihm 2360 kg (statt 2205 kg laut Zulassung),<br />
beim Mitbewerber 2200 kg.<br />
Wenn solch eine Masse schnell und<br />
sicher zum Stillstand gebracht werden<br />
muss, kann es als Plus für den<br />
Mercedes gelten, dass er an der Hinterachse<br />
Scheibenbremsen hat.<br />
Gibt es einen Sieger in diesem<br />
Leistungslauf der Lifestyle-Laster?<br />
Wo Prestige eine maßgebliche Größe<br />
ist, um Kaufentscheidungen zu treffen,<br />
wird man wohl zum Mercedes<br />
greifen. Nicht jedes Detail ist so gelungen,<br />
wie man es vonder Sternenmarke<br />
kennt, aber in der Summe ist<br />
die X-Klasse ein hochwertiges Vielzweck-Mobil,<br />
dessen Mehrpreis von<br />
4855 Euro gegenüber dem Renault<br />
gerechtfertigt erscheint. Der bietet<br />
für 45 838 Euro nicht nur Trucker-<br />
Feeling und hilfreiche Detaillösungen<br />
für sicheres Manövrieren, sondern<br />
auch ein ansprechendes komfortables<br />
Ausstattungsniveau.<br />
Undabseits der Straße sind beide<br />
eh kaum zu schlagen.<br />
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Wenn zwei sich<br />
wettstreiten –freut<br />
sich der Kunde<br />
Interessant wird er, der automobile Spätsommer<br />
bei der Koch Automobile AG.<br />
Gleich zwei der bei Koch gehandelten<br />
Marken machen für sich offenbar den September<br />
als einen Erfolg versprechenden<br />
Absatzmonat aus und geizen nicht mit<br />
Sonder-Anreizen für ihre Erfolgsmodelle.<br />
Mazda und Škoda sind es, deren Angebote<br />
aktuell neugierig machen. Mazda bündelt<br />
die Anstrengungen auf die sogenannten<br />
Mehrwerttage am 14. und 15.<br />
September, an denen die Bestseller aus Japan<br />
als ‚Signature‘-Sondermodelle mit diversen<br />
Extras vollgepackt und im Preis dafür<br />
abgespeckt werden. Besonders leckere<br />
Köder für Sparfüchse dürften zum Beispiel<br />
die Rundum-Sorglos-Leasingangebote sein,<br />
die zu extrem günstigen Monatsraten satte<br />
5Jahre Sorgenfreiheit, was Pflege, Wartung<br />
und Verschleiß angeht, versprechen.<br />
Da kommen nicht nur die 2018 frisch renovierten<br />
Mazda6 und Mazda CX-3 in die<br />
Autohäuser und bitten zur Probefahrt, sondern<br />
auch die anderen Mazdas: alle als<br />
‚Signature‘-Sondermodelle und alle unbedingt<br />
eine Überlegung wert. Das lässt sich<br />
uneingeschränkt auch von dem Auto sagen,<br />
mit dem Škoda uns im September zu<br />
Verführen gedenkt: dem Škoda Fabia<br />
Facelift 2018. Die dritte Generation des<br />
gerade in Deutschland unerhört beliebten<br />
Kleinwagens wurde einem umfangreichen<br />
Facelift unterzogen und optisch wie technisch<br />
auf die Überholspur zur Konkurrenz<br />
gesetzt. Von LED-Scheinwerfern über Spurwechsel-<br />
und Parkassistent bis zum eigenen<br />
WLAN-Hotspot ist jetzt alles an Bord.<br />
Auch hier heißt die Empfehlung: Probe<br />
fahren! Und wenn Sie Ihren Probefahrttermin<br />
jetzt gleich buchen möchten –diesen<br />
und noch viel mehr Service gibt es auf<br />
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NACHRICHTEN<br />
Überhöhter Spritverbrauch<br />
kostet Autofahrer Milliarden<br />
Deutsche Autofahrer haben 2017 einer<br />
Studie zufolge 5,5 Milliarden<br />
Euro zu viel für Benzin und Diesel<br />
ausgegeben, weil ihreWagen viel<br />
mehr verbrauchen als vonden Herstellernangegeben.<br />
DieZahlen veröffentlichte<br />
der Verband Transport&<br />
Environment in Brüssel. Bisherige<br />
Tests liefen legal unter Idealbedingungen<br />
im Labor und bilden den tatsächlichen<br />
Verbrauch auf der Straße<br />
nicht ab.EU-weit das dazu geführt,<br />
dass Fahrer über die Jahre149,6 Milliarden<br />
Euro zu viel ausgegeben hätten.<br />
(dpa)<br />
Nur einen kleinen Kanister<br />
mit Reservebenzin an Bord<br />
Trotz eines dichten Tankstellennetzeshaben<br />
viele Autofahrer noch immer<br />
einen Reservekanister mit Sprit<br />
dabei. Zwar darfman in einem Behälter<br />
bis zu 60 Liter transportieren,<br />
doch Unfallexperte Achmed Leser<br />
vomTüv Thüringen rät, aus Sicherheitsgründen<br />
maximal einen handelsüblichen<br />
Reservekanister mit<br />
fünf oder zehn LiternInhalt mitzuführen.<br />
Dermüsse im Kofferraum so<br />
gesichertwerden, dass er selbst bei<br />
einer Vollbremsung nicht verrutschen<br />
oder umfallen kann. (dpa)<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 B10<br />
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Mobile Welten<br />
Der Name sagt es schon:<br />
Der Toyota Prius Solar<br />
fährtmit Sonnenenergie.<br />
Dazu ist das komplette<br />
Dach mit Sonnenkollektoren überzogen,<br />
wer den typischen Anthrazit-<br />
Glanz-Look der Panel mag, kann<br />
dem Ganzen sogar optisch etwas abgewinnen.<br />
Ichzum Beispiel.<br />
Vom Außendesign setzt sich die<br />
Steckdosenvariante des Prius ohnehin<br />
von der Normalversion des Hybrid-Vorreiters<br />
ab. Die Würfelreihen<br />
der Frontscheinwerfer,die markante<br />
Delle in der Heckscheibe, das Übermaß<br />
an Sicken und Schwüngen im<br />
Blech –all das rückt den Prius PHV<br />
ästhetisch näher an das Brennstoffzellenmodell<br />
Miraials an denVollhybriden<br />
ohne Ladekabel. Die Solarzellen<br />
auf dem Dach unterstreichen<br />
da nur den Scifi-Anspruch.<br />
Doch betrachtet man allein die<br />
Leistungsfähigkeit des Solardachs,<br />
hapert esmit der Zukunftsfähigkeit.<br />
Als ich einer Bekannten, die das<br />
Dach mit den Worten „ganz schön<br />
fortschrittlich“ mustert, sage, dass<br />
hier proTag Stromfür bis zu fünf Kilometer<br />
Fahrt generiert werden<br />
könne,das aber nur,wenn die ganze<br />
Zeit die Sonne auf den Prius rezent,<br />
fügt sie an: „Oh, weniger fortschrittlich!“<br />
1000 Kilometer CO-frei<br />
Natürlich hat die Dame unrecht.<br />
Zum einen hat man Toyota schon<br />
einmal belächelt, 1997 war das, als<br />
der Prius herauskam; heute ist die<br />
Hybridtechnologie etabliert und als<br />
Mittel zur CO2-Reduktion akzeptiert.<br />
Zumanderen ist es laut Toyota-<br />
Sprecher Thomas Heidbrink rein<br />
technisch „nicht so trivial“, den Solarstrom<br />
ins Energiemanagement<br />
des Prius zu integrieren.<br />
Technisch unterscheidet sich die<br />
Solarversion nicht nur durch die Zellen,<br />
sondern auch durch eine Zusatzbatterie,<br />
in die der Solarstrom<br />
fließt. Ist diese vollgeladen, stellt sie<br />
eine sogenannte Pumpspannung<br />
bereit. Damit wirddie Energie weiter<br />
in die Traktionsbatterie geladen, die<br />
den Prius Plug-in antreibt. Über acht<br />
Tage soll die Hybridbatterie auf 40<br />
Kilometer Reichweite kommen können.<br />
„Je nach Einsatzgebiet ist so eine<br />
jährliche Fahrleistung vonetwa 1000<br />
Kilometern CO2-frei“, so Toyota. Da<br />
Deutschland aber nicht Kalifornien<br />
ist, muss man hierzulande mit weniger<br />
rechnen. „Es kann mindestens<br />
etwa zehn Tage dauern, bis die Batteriemit<br />
dem Solarladesystem auf den<br />
höchstmöglichen Ladestand aufgeladen<br />
ist“, heißt es etwas wirr im<br />
Bordbuch des Fahrzeugs. Dass dort<br />
für den Notfall das Laden per Son-<br />
Watt klappt,<br />
wenn die Sonne scheint!<br />
Den Toyota Prius Plug-in gibt es mit Solardach.<br />
Viel Strom für den Antrieb bringt das zwar nicht,<br />
aber es fühlt sich gut an<br />
Mit dem Toyota Prius in der Plug-in Variante mit Solardach kann man über die Straßen stromern. Doch die rein elektrische Reichweite hält sich in Grenzen.<br />
Das Platz- und Komfortangebot der 4,65 Meter<br />
langen Limousine geht in Ordnung.Allerdings<br />
muss man Abstriche bei der Größe des Kofferraums<br />
hinnehmen. Das Volumen liegt nur bei<br />
360 bis 1.204 Litern–die größere Batterie<br />
braucht halt mehr Platz. AusGewichtsgründen<br />
ist der Wagennur für vier Personen zugelassen.<br />
DER TOYOTA PRIUS PLUG-IN-HYBRID MIT SOLARDACH IM DETAIL<br />
Das Solardach, das unter Idealbedingungen<br />
pro Jahr Energie für 700 bis 1000 Kilometer<br />
gewinnen soll, verfügt über eine eigene Pufferbatterie,<br />
die ihrerseits die Traktionsbatterie mit<br />
gezielten Ladezyklen beaufschlagt. Allerdings<br />
kann es hierzulande bis zu zehn Tage dauern,<br />
bis die Batterie mit Solarstrom voll aufgeladen<br />
VonStefan Weißenborn<br />
ist. Das geänderte Heck ist eigenwillig gestylt<br />
nd gefällt wohl nicht jedem. Das Mehrgewicht<br />
durch die große Traktionsbatterie wurde zumindest<br />
teilweise bekämpft. So ist die Heckklappe<br />
des Prius Plug-in aus Kohlefaser.Der Plug-in<br />
ist 16,5 Zentimeter länger und 1,5 Zentimeter<br />
breiter als die erste Generation.<br />
Ganz nebenbei führtToyota beim Prius Plug-in<br />
exklusiv das erste Matrix-Licht der Markeein.<br />
Die komplex ansteuerbaren LED-Spots der<br />
Hauptscheinwerfer klammernentgegenkommenden<br />
Verkehr automatisch aus, streuen das<br />
Licht je nach Tempo in die Breite und leuchten<br />
bei Kurvenfahrtden Fahrbahnrand aus.<br />
nenkraft empfohlen wird, falls einmal<br />
keine Ladesäule oder Steckdose<br />
zur Verfügung steht, entbehrt jedem<br />
Pragmatismus.<br />
Und: Während der Fahrt kommt<br />
die Solarenergie nicht dem Vortrieb<br />
zugute. Dass Solarsystem speist<br />
dann die herkömmliche 12-Volt-Batterie<br />
des Bordnetzes, das zum Beispiel<br />
die Klimaanlage versorgt. Da<br />
sich sonst um deren Betrieb der Verbrennungsmotor<br />
indirekt kümmern<br />
muss, spart das zumindest baren<br />
Sprit. Im Display lese ich tatsächlich<br />
den Wert von 2,2 Litern ab, zwar 1,2<br />
Liter über dem Normwert, aber immer<br />
noch sehr niedrig. Allerdings<br />
darf der Stromverbrauch nicht vergessen<br />
werden, der sich um die 14,5<br />
kWh auf 100 Kilometer bewegt, das<br />
dann doch eineVerdopplung des Katalogwertes<br />
bedeutet.<br />
Motor springt später an<br />
Dass der Prius PHV ein kleiner<br />
Stromfresser ist und fast wie ein E-<br />
Auto zulangt, liegt auch daran, dass<br />
der Verbrenner später als beim Vorgänger<br />
anspringt. Dies habe man auf<br />
Kundenfeedback hin so konfiguriert.<br />
Für Käufer, die das reine E-Feeling<br />
mögen, sagt Heidbrink. Bis auf 135<br />
km/h kann er rein elektrisch beschleunigen.<br />
Sind 8,8 KWh Batterie<br />
und der 43 Liter Tank einmal voll,<br />
stehen über 1000 Kilometer Gesamtreichweite<br />
an, auf denen sich CVT-<br />
Getriebe, Motor und E-Motor als<br />
eingespieltes Team erweisen – nur<br />
die Federung ist etwas straff geraten.<br />
Über 60 Kilometer soll man im<br />
PHV rein elektrisch fahren können,<br />
bis die Traktionsbatterie leer ist. Als<br />
ich wieder mal losfahre, ist sie jedoch<br />
leer. Statt zu stöpseln, lasse ich die<br />
Sonne ran, der Sommer ist früh dieses<br />
Jahr und gnadenlos solardachfreundlich.<br />
Zwei Tage später habe ich<br />
acht Kilometer in der Batterie und<br />
mache den Wegzum Supermarkt so<br />
ökologisch wie noch nie in einem<br />
Auto.<br />
Natürlich sind acht Kilometer ein<br />
Tropfen auf den heißen Stein, aber es<br />
fühlt sich gut an. Und es besteht<br />
Hoffnung. Heidbrink: „Die Vision<br />
des bei Toyota ist schon das komplett<br />
selbstladende Auto.“<br />
DerTestwagen wurdeuns zur Verfügung gestellt<br />
vonToyota. Technische Daten:<br />
Motor:Vierzylinder-Benziner plus E-Motor;Hubraum:<br />
1798ccm; Leistung: 90 kW (122 PS);<br />
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4645 mm/<br />
1760 mm/ 1470 mm/ 2700 mm, Kofferraum:<br />
354 l, Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h (rein<br />
elektrisch 135km/h), Beschleunigung von0-<br />
100:11,1 Sekunden, Verbrauch:1,0 Liter Benzin/100<br />
Kilometer (CO2-Ausstoß: 22 g/km) plus<br />
7,2kWh/100 Kilometer,Schadtstoffklasse Euro<br />
6c, Preis:ab39.600 Euro<br />
Ein teurer Spaß<br />
Tesla schien die Zukunft zu gehören, bis der Chef Elon Musk die Börse verunsicherte. Wirhaben uns trotzdem in das Model X100D gesetzt<br />
Flügeltüren gibt es nur für die Fondpassgiere. Bei Regen sind sie unpraktisch.<br />
Wie sieht es eigentlich um die<br />
Zukunft von Tesla aus? Das<br />
einst so hochgelobte Unternehmen<br />
macht zuletzt nur Schlagzeilen mit<br />
ungewöhnlichen Aktivitäten des<br />
Chefs. Seine Kritiker halten ihn seit<br />
langem für einen Spinner. Nun<br />
kommt in den USA die Frage auf:<br />
Weiß Tesla-Chef Elon Musk wirklich<br />
noch, was er tut?<br />
Wereinen Tesla fahren will, sollte<br />
auch wissen, aus welchem Hause<br />
sein Auto kommt. Erst schockierte<br />
Elon Musk (47) am 7. August mit einem<br />
Tweet über einen möglichen<br />
Börsenrückzug von Tesla die Anleger.<br />
Dann machte er 14 Tage später<br />
einen Rückzieher. „Schon vor der<br />
Börsenrückzugsgeschichte war<br />
seine Glaubwürdigkeit fragwürdig,<br />
obwohl Investoren insgesamt noch<br />
Vertrauen in diesen Mann hatten“,<br />
sagt Erik Gordon, Professor für Wirtschaft<br />
und Recht an der Universität<br />
Michigan.<br />
Der Hersteller, von dem ich ein<br />
Auto kaufen soll, fährt ständig Verluste<br />
ein. Der Verlust im 2. Quartal<br />
2018 erhöhte sich auf 717,5 Millionen<br />
Dollar. Imvergleichbaren Vorjahreszeitraum<br />
war ein Fehlbetrag<br />
von336,4 Millionen Dollar aufgelaufen.<br />
Der Umsatz steig allerdings zugleich<br />
von 2,79 Milliarden auf vier<br />
Milliarden Dollar. Damit hat Tesla<br />
das siebte Quartal in Folge mit einem<br />
Verlust beendet.<br />
Macht das Mut für die Zukunft?<br />
Meine Bank hätte mir bei diesen<br />
Zahlen schon lange den Saft abgedreht.<br />
Werwürde bei einer Pleite von<br />
Tesla den weiteren Service an meinem<br />
gekauften Auto garantieren?<br />
FOTO: ZVG<br />
Daswären ab hier nur Vermutungen.<br />
Fakten sind das, was wir beim<br />
Fahren eines Testwagens feststellen.<br />
Ich habe mir das Model X100D genauer<br />
angesehen.<br />
Der Wagen ist wahnsinnig groß<br />
(5,04 Meter lang) und bietet sieben<br />
Personen Platz. Für die Stadt ist er<br />
völlig ungeeignet. Die große Frontscheibe<br />
ist bis über die Köpfe der<br />
Das 17-Zoll-Touchscreen ist meist Spielerei und spiegelt tagsüber sehr.<br />
Passagiere inder ersten Reihe gezogen.<br />
„Im Kofferraum finden Sie Sonnenblenden,<br />
um das Fenster zu verkleinern“,<br />
sagt der Verkäufer.ImKofferraum?<br />
Das ist ja ungeheuer praktisch.<br />
Es gibt nur zwei Schalter im<br />
Cockpit, alles andere lässt sich nur<br />
über den 17-Zoll-Touchscreen regeln.<br />
Das ist das Highend der automobilen<br />
Entwicklung und völlig un-<br />
FOTO: ZVG<br />
praktisch und meistens nur Spielerei.<br />
Viele normale Handgriffe (z.B.<br />
Heizung verändern), die in anderen<br />
Autos intuitiv klappen, sind bei Tesla<br />
eine Gefahrenquelle.<br />
Wasgefällt, sind der enorme Anzug<br />
(in 4,9 Sekunden auf 100 km/h)<br />
und der Show-Effekt der Flügeltüren<br />
(Falcon-Doors) für die Fond-Passagiere.<br />
Sieht gut aus und ist praktisch -<br />
kostet am Ende aber auch wieder<br />
Strom und schränkt die Reichweite<br />
ein. Zum Thema Elektroauto und<br />
Umweltfreundlichkeit: Es muss einem<br />
schon bewusst sein, dass so ein<br />
E-Auto Atomkraft tankt. Noch immer<br />
wird der deutsche Stromverbrauch<br />
zu 14 Prozent von Atomkraft<br />
bewältigt. Außerdem sind die Lithium-Ionen-Akkumulatoren<br />
des<br />
Tesla immer noch ein Problem. Bei<br />
der Herstellung der Akkumulatoren<br />
entsteht Kohlenstoffdioxid.<br />
Wenn Sie sich für ein Tesla-Modell<br />
interessieren und Sie eine Testfahrt<br />
bei Tesla vereinbaren, nehmen<br />
Sie etwas Kleingeld mit. Von mir<br />
wurde verlangt, dass ich eine Eigenbeteiligung<br />
von 2000 Euro leiste,<br />
wenn der Wagen während der Testfahrtbeschädigt<br />
wird. Ob das vonjedem<br />
Tesla-Interessierten verlangt<br />
wird, weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls<br />
mit einem mulmigen Gefühl<br />
durch Berlin gefahren und werde<br />
mich nicht mehr so bald freiwillig in<br />
ein Tesla-Fahrzeug setzen, wenn ich<br />
Schäden bis 2000 Euro selbst bezahlen<br />
muss.Kaufen werdeich mir kein<br />
Model X100D. Denn die Preise beginnen<br />
bei 114 400 Euro.Das ist ganz<br />
schön teuer für eine Basisversion.<br />
Klaus Kronsbein
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018 B11<br />
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SKG Bank<br />
skgbank.de 3,69 3,69 3,69<br />
Targobank<br />
targobank.de 3,20 3,20 3,20<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />
ING-DiBa<br />
ing-diba.de 3,79 3,79 3,79<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />
Postbank<br />
postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />
ABK Allgemeine Beamten Bank<br />
030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />
BBBank<br />
030 202480 5,82 5,61 5,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />
Mittelwert von 70 Banken 4,24 4,32 4,40<br />
Sparbriefe und<br />
langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />
Bank11<br />
bank11.de 1,15 1,40 -<br />
DenizBank */**<br />
denizbank.de 1,15 1,35 1,50<br />
Ziraat Bank<br />
ziraatbank.de 1,20 1,35 -<br />
Crédit Agricole<br />
ca-consumerfinance.de 1,21 1,31 -<br />
Vakifbank **<br />
vakif-bank.de 1,15 1,25 1,45<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,60 1,10 -<br />
Santander<br />
santander.de 0,60 0,90 1,22<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 0,05 0,25 0,60<br />
ING-DiBa<br />
ing-diba.de 0,07 0,12 -<br />
Postbank<br />
postbank.de - - -<br />
Isbank<br />
030/2542270 0,75 1,00 -<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,15 0,25 0,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,01 - 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 - - -<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,66 0,82 0,93<br />
*Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Festgeld für 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de - 0,61 0,66<br />
DenizBank **<br />
denizbank.de 0,45 0,55 0,75<br />
Akbank<br />
akbank.de 0,50 0,50 0,75<br />
GarantiBank **<br />
garantibank.de 0,45 0,50 0,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,70<br />
Deutsche Bank *<br />
deutsche-bank.de - 0,05 0,20<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING-DiBa<br />
ing-diba.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
030/2542270 0,10 0,20 0,30<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,05 0,05 0,10<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,00<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
-030/86986969 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,20 0,26 0,40<br />
*Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />
zurückfallende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Verlierer Index<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Investmentfonds<br />
Gewinner<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
aufholende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />
die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />
vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />
Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />
Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />
die horizontale Achse die Veränderung des<br />
vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />
relativ gesehen besten Performance befinden<br />
sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />
Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />
Performance links unten. Die Grösse der<br />
Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />
sind, richtet sich nach der Höhe der<br />
Marktkapitalisierung.<br />
AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />
30.08. 30.08. VORW.<br />
WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />
A.Ad.InGlA A 99,34 96,45 97,40<br />
Adifonds A A0,81 136,12 129,64 128,80<br />
AdiverbaA A0,94 162,96 155,20 154,87<br />
AdvFixedIncAEUR A 100,40 97,48 97,68<br />
Aktien Europa A A 95,40 90,86 90,53<br />
All Stratfds Ba A A 88,18 84,79 84,65<br />
BiotechnologieA A0,88 172,43 164,22 159,64<br />
ConcentraA A0,77 129,47 123,30 122,48<br />
CONVEST 21 VL A0,37 61,14 58,23 57,97<br />
East. Europe EqA A0,57 89,92 85,64 83,86<br />
Emerging Europe A A 293,71 279,72 274,87<br />
Eur Renten AE A0,37 61,88 60,37 60,60<br />
Eur Renten KAE A0,07 41,62 40,80 40,82<br />
Euro RentenfondsAT T 102,83 100,32 100,70<br />
EuropaVisionA A0,17 28,39 27,04 27,22<br />
Europazins A A0,33 54,20 52,62 52,83<br />
Flexi Rentenf.A A 94,02 90,84 90,92<br />
FondakA A1,18 194,72 185,45 184,74<br />
Fondis A0,67 86,75 82,62 82,25<br />
Fondra A0,75 123,21 118,47 118,37<br />
Fonds Japan A A0,41 63,53 60,50 59,91<br />
Fonds Schweiz A A2,62 462,96 440,91 439,32<br />
Geldmkt SP AE A0,03 47,07 47,07 47,08<br />
Gl.Intell. Cap.A A0,59 108,45 103,29 102,59<br />
Global Eq.Divid A A1,56 114,79 109,32 109,01<br />
Industria A A0,64 106,79 101,70 102,19<br />
Informationst.A A1,36 274,08 261,03 256,27<br />
Interglobal A A1,74 336,44 320,42 318,09<br />
InternRentA A0,77 44,69 43,39 43,80<br />
Kapital Plus A A0,39 65,51 63,60 63,64<br />
Nebw.Deutschl.A A1,95 343,72 327,35 324,20<br />
Nürnb.Eurold.A A0,85 143,83 136,98 136,64<br />
Plusfonds A0,89 159,39 151,80 150,77<br />
Rentenfonds A A 85,87 83,78 84,08<br />
RohstofffondsA A0,41 63,84 60,80 59,62<br />
Thesaurus AT T 1049,27 999,30 992,80<br />
Trsy ShrtTrm+€A A 94,51 93,57 93,57<br />
US Equity C2 A0,52 66,54 66,54 64,76<br />
US LargeCap Gr.A A0,47 95,70 91,14 89,39<br />
Verm.Deutschl.A A1,19 191,63 182,50 182,20<br />
Verm.Europa A A0,30 51,67 49,21 49,32<br />
Wachstum Eurol A A 129,05 122,90 122,43<br />
Wachstum Europa A A0,73 130,57 124,35 124,20<br />
ALTE LEIPZIGER<br />
Aktien Deutschland A 126,18 120,17 119,37<br />
Trust €uro Cash A 45,86 45,86 45,86<br />
Trust €uro Renten A 46,64 45,28 45,44<br />
WWW.AMPEGA.DE<br />
Amp DivPlus Akt P A2,00 137,03 130,50 130,18<br />
Amp GenderPlus Akt T0,64 113,99 109,61 108,45<br />
Amp Global Renten A0,30 16,96 16,35 16,51<br />
Amp Rendite Renten A0,40 21,81 21,17 21,19<br />
BLACKROCK<br />
BGF EmeEurA2 EUR T 93,23 93,23 92,69<br />
Euro BondA2 T 28,53 28,53 28,61<br />
World EnergyA2 T 19,64 19,64 19,52<br />
World GoldA2 T 22,98 22,98 22,90<br />
BNP PARIBAS INVESTMENT PARTNERS<br />
Bd.Euro Med.Term* T 183,17 183,17 183,39<br />
Bd.Euro Sh.Term* T 122,07 122,07 122,16<br />
Eq.High Div.Europe* T 91,37 91,37 90,90<br />
Euro ShortTermBd* T 114,17 114,17 114,26<br />
MoneyMkt Euro* T 208,51 208,51 208,53<br />
Step 90 Euro* T 105,28 105,28 105,00<br />
CREDIT SUISSE<br />
CS EF(L)S&MC Ger.B* T 3163,13 3163,13 3122,82<br />
CS EUROREAL* A0,55 9,47 9,47<br />
WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />
Aktfds RheinEdit P A 56,09 53,29 53,15<br />
AriDeka CF A0,42 71,69 68,11 68,23<br />
Berol.Ca.Chance A 57,20 55,53 55,33<br />
Berol.Ca.Premium A 68,65 66,33 65,99<br />
Berol.Ca.Sicherh. A 44,13 43,05 43,05<br />
Berol.Ca.Wachst. A 43,09 41,94 41,85<br />
BerolinaRent Deka A 40,59 39,17 39,21<br />
Deka Immob Europa A 49,17 46,71 46,69<br />
Deka-Conv.Rent CF A 40,78 39,31 39,83<br />
Deka-Dtschl Akt Str A0,72 113,21 107,82 107,54<br />
Deka-Europa Akt Str A0,41 67,15 63,95 64,22<br />
DekaFonds CF A0,71 117,53 111,66 111,14<br />
DekaLux-EuropaTF A 60,10 60,10 60,09<br />
DekaLux-PharmaT.TF A1,52 277,62 277,62 277,17<br />
DekaLuxT-Akt Asien A 735,59 698,83 693,64<br />
DekaRent-Intern.CF A0,12 19,04 18,49 18,66<br />
DekaSpezial CF A2,07 376,73 363,11 360,16<br />
DekaStruk.Wachst. A 43,27 42,42 42,32<br />
DekaTresor T 89,45 87,27 87,36<br />
EuropaSelect CF A0,40 67,99 65,53 65,19<br />
in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
+70<br />
+50<br />
+30<br />
+10<br />
–10<br />
Zalando<br />
Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />
DIE BESTEN AKTIENFONDS IM VERGLEICH<br />
PREIS PERFORMANCE IN %<br />
TITEL ISIN 30.08. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />
Frank.Temp. FRK TechnologyA* LU0260870158 17,90 EUR 2,49 15,92 32,21 100,34 182,59 WWWWWWWWWWW 1,81<br />
Henderson Glb TechologyA2 LU0070992663 91,77 USD 1,62 5,05 26,85 85,31 129,32 WWWWWWWWWWW 1,89<br />
Pictet Russian Eq P$ LU0338482267 64,68 USD –7,93 –15,72 0,65 82,05 1,15 WWWWWWWWWWWW 2,06<br />
Deka. Technologie CF DE0005152623 37,92 EUR 0,59 10,54 30,92 78,91 164,43 WWWWWWWWW 1,46<br />
PowerShares EQQQ Nasdaq-100* IE0032077012 187,66 USD 3,86 10,77 30,79 78,64 155,67 WW 0,30<br />
UBS Lux Eq Greater China P LU0072913022 403,87 USD –6,17 –9,21 10,22 74,58 97,17 WWWWWWWWWWWWWW 2,39<br />
HANSAINVEST 4Q-Growth Fd$ R* DE000A0D9PG7 151,71 USD 1,36 10,21 23,22 71,92 122,03 WWWWWWWWWW 1,66<br />
UBS Lux Eq China Opp. P* LU0067412154 1311,62 USD –5,57 –9,39 9,46 71,88 108,65 WWWWWWWWWWWWWW 2,39<br />
Pictet Digital P LU0101692670 368,86 USD 0,40 3,27 17,80 71,67 112,14 WWWWWWWWWWWW 2,01<br />
DJE-Mittel&InnovPA LU1227570055 158,01 EUR –0,16 3,48 17,54 69,45 WWWWWWWWWWWW 2,10<br />
Lupus Al AM Micro Champions* LU0218245263 143,51 EUR 1,24 2,73 15,90 67,42 185,80 WWWWWWWW 1,37<br />
LeggM GF Roy.USSCapOp At* IE00B19Z4B17 207,78 USD 2,22 7,83 24,65 66,39 58,95 WWWWWWWWWWWW 1,97<br />
Vontobel ChinaStarEq B LU0278091979 244,55 USD –3,37 –14,38 1,09 65,88 89,79 WWWWWWWWWWWWW 2,20<br />
LeggM GF CB US LCapGr At* IE00B19Z9505 285,82 USD 0,88 8,16 25,62 65,40 106,51 WWWWWWWWWW 1,73<br />
Mainfirst GermanyFund A* LU0390221256 233,99 EUR –0,87 –2,74 8,23 63,38 152,59 WWWWWWWWWWW 1,84<br />
Vontobel Sust AsExJp Eq B LU0384409263 363,49 USD –1,04 –8,86 3,35 61,53 88,65 WWWWWWWWWWWW 2,10<br />
Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />
i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />
Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />
Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />
Keppler-EmMkts-Inv A0,23 37,35 35,57 35,40<br />
Lingohr-Eurp-Sys A 80,18 76,36 76,02<br />
Lingohr-Systemat A 130,36 124,15 123,39<br />
Multirent-Invest A0,25 36,31 35,25 35,21<br />
Naspa-Europafonds T 48,62 48,62 48,28<br />
RenditDeka A 24,29 23,58 23,62<br />
Rntfds RheinEdit A 29,94 28,89 28,94<br />
StarCap-Corp Bond A 31,27 30,96 30,96<br />
Technologie CF T0,21 39,34 37,92 37,15<br />
TeleMedienTF A0,45 73,06 73,06 73,38<br />
TopPortfolio-Inv A0,31 52,65 50,14 50,15<br />
Weltzins-Invest P A0,51 24,25 23,54 23,92<br />
WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />
Basler-Aktienf DWS A0,52 70,99 67,79 67,20<br />
Basler-InternDWS A1,14 116,53 111,29 111,23<br />
Basler-Rentenf DWS A0,44 25,86 24,69 24,78<br />
Deut ESG Eurp Eq L T 74,82 72,11 71,66<br />
Deut Gl Hyb Bd LD A 40,67 39,48 39,49<br />
Deut.Inv.IMltCrLDH A2,23 101,91 98,85 98,98<br />
Deut.Inv.IGlBdHCRC T 103,48 100,90 100,92<br />
Deut.Inv.IIAs.T.Di T 148,98 141,53 139,77<br />
Deut.Inv.N.Ja GLC T 63,09 60,66 59,60<br />
DI IMultiADyn LD A1,15 106,94 101,60 101,05<br />
DtAM LowVolEurp N T 262,27 262,27 261,33<br />
DWSAkkumula T 1165,19 1109,70 1103,21<br />
DWSAkt.Strat.D T 457,11 435,34 429,73<br />
DWSBalance T 111,63 107,33 106,98<br />
DWSBiotech T 218,94 208,51 202,71<br />
DWSCov Bond Fd LD A 55,57 54,21 54,27<br />
DWSD.Akt.O T 453,10 453,10 447,74<br />
DWSDefensiv T 115,35 111,99 111,92<br />
DWSDeutschland T 251,45 239,47 236,78<br />
DWSEUR Bds (Long) T 1815,48 1762,59 1770,46<br />
DWSEUR Reserve T 134,94 133,60 133,61<br />
DWSEurlStrRent LD A 33,19 32,38 32,42<br />
DWSEurop. Opp LD A 357,16 340,14 338,12<br />
DWSEurorenta A0,67 56,44 54,79 55,02<br />
DWSEurovesta A 136,43 129,93 129,15<br />
DWSFinanTypO ND A 68,74 68,74 68,67<br />
DWSFlexizins + T 68,00 68,00 68,01<br />
DWSGM&MTypO A 64,25 64,25 63,68<br />
DWSGlb.SM Cap A 74,32 70,78 70,21<br />
DWSGlbl Growth A 129,01 122,86 121,57<br />
DWSHeal. CTypO T 246,66 246,66 245,93<br />
DWSInst. Money+ T14105,72 13966,05 13966,87<br />
DWSIntern.Rent.O T 119,14 119,14 120,32<br />
DWSInter-Renta LD A 15,01 14,56 14,59<br />
DWSInvesta A 188,36 179,38 177,33<br />
DWSOsteuropa T 547,70 521,61 517,09<br />
DWSTechn.TypO A 194,11 194,11 190,29<br />
DWSTelemedia OND A 155,54 155,54 156,23<br />
DWSTopAsien T 175,01 168,28 165,90<br />
DWSTop Dividen LD A 128,47 122,34 122,78<br />
DWSTop Europe A 157,01 150,97 150,03<br />
DWSTop Prtf Off T 73,40 69,90 69,76<br />
DWSTopWorld A 110,10 105,86 105,18<br />
DWSTRC Deutschl. T 191,02 181,92 180,79<br />
DWSUSDollar Res A1,74 190,22 190,22 190,16<br />
DWSUSEq.Typ O T 406,69 406,69 403,24<br />
DWSUSGrowth A 223,93 213,26 209,76<br />
DWSVermbf.I LD A 172,33 164,12 162,88<br />
DWSVermbf.R LD A 19,13 18,56 18,63<br />
DWSVors.AS(Dyn.) T 128,64 123,68 123,49<br />
DWSI GE LD A1,25 208,87 198,43 196,06<br />
Gottlieb Daimler T 73,46 70,63 70,11<br />
LatinAmerican Eq T 94,43 89,71 91,30<br />
WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />
DJE Real Estate P A 1,04 0,99 0,99<br />
DJE-Div&Sub I T 453,32 453,32 451,40<br />
DJE-Div&Sub P T 430,59 410,09 408,43<br />
DJE-Div&Sub XP A 276,56 276,56 275,35<br />
DJE-Europa I T 421,48 421,48 418,41<br />
DJE-InterCash I T 143,29 143,29 143,43<br />
LuxTopic-Pacific P T 30,19 28,75 28,80<br />
in den vergangenen 4Wochen (%)<br />
schlechter besser als derDAX<br />
Tradegate Wertpapier. (+82,80% seit 12 Monaten)<br />
First Sensor<br />
Accentro Real Est.<br />
Quirin Privatbank<br />
Beta SystemsSoftware<br />
Software<br />
Deag Dt.Entert.<br />
IVU TrafficTechn.<br />
Techn.<br />
Axel Springer<br />
Fernhwk. Neukölln<br />
PSI Software<br />
MBB<br />
Rocket Internet<br />
<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />
Westgrund<br />
TLGImmobilien<br />
GSW Immobilien<br />
–30<br />
–10 –5 0 +5 +10 +15<br />
FIDELITY<br />
America EUR A 10,20 9,69 9,66<br />
Euro Balanced Fund A0,11 18,47 17,85 17,85<br />
Euro Stoxx 50 Fund A0,31 10,61 10,61 10,60<br />
European Growth A0,15 16,79 15,95 15,90<br />
European Sm. Comp. A 59,26 56,30 56,12<br />
GermanyFund A0,24 57,70 54,82 54,14<br />
International EUR A 53,84 51,15 50,86<br />
Nordic Fund A2,77 1492,00 1418,00 1398,00<br />
Port.Sel.Gr.&Inc. A0,09 27,55 26,62 26,54<br />
South Ea.As.USD A 9,60 9,12 9,05<br />
US Dollar Bond A0,05 7,26 7,02 7,03<br />
WorldFund A 25,42 24,15 23,89<br />
WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />
Growth.Inc.Ad* A 29,05 27,38 27,07<br />
TEM Asian SmCp.A a* T 60,02 56,87 56,33<br />
TEM Em.Mkts BdAd* A0,75 6,38 6,19 6,30<br />
TEMGl.(Eur)Ad* A0,14 21,23 20,12 19,96<br />
TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 44,88 42,52 42,09<br />
TEM GlobalAd* A0,12 41,02 38,87 38,38<br />
TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,86 17,87 17,79<br />
TEM Gr.(Eur)Ad* A0,11 18,98 17,98 17,89<br />
SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />
HANSAeuropa A A1,31 51,97 49,49 49,04<br />
HANSAinternat.A A0,40 18,71 18,08 18,25<br />
HANSArenta A0,52 24,51 23,68 23,72<br />
HANSAzins A0,15 24,57 24,33 24,34<br />
SI BestSelect T 139,02 132,40 131,62<br />
WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />
OP Euroland Werte T 98,43 93,74 93,15<br />
OP Food A 340,17 323,97 325,61<br />
Pharma/Health T 633,82 621,39 608,88<br />
WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />
Asian EquityA A0,04 9,24 8,80 8,62<br />
Gl.HealthCareA A 149,42 142,30 139,19<br />
Greater China EqA T 69,12 65,83 64,28<br />
Pacific EqA A0,19 68,74 65,47 64,18<br />
JANUS HENDERSON<br />
China FA2Acc USD T 20,81 20,31<br />
GlbTechologyA2 T 91,77 89,68<br />
Japanese Equity T 17,32 17,12<br />
Japanese S.CA2 T 58,07 57,17<br />
PanEuro Sm CoA2 T 51,26 51,07<br />
TELEFON +49 89 2867-2867<br />
EuroFlex A0,55 44,93 44,49 44,55<br />
EuroKapital A1,43 49,26 46,91 46,46<br />
EuroRentA A0,34 30,89 29,85 29,90<br />
ProInvest A 193,37 184,16 180,88<br />
Eckert &Ziegler<br />
Dax (–0,42% seit 4Wochen,+4,10% seit 12 Monaten)<br />
METZLER<br />
Aktien Deutschl.AR* A 222,73 212,12 209,65<br />
Aktien Europa AR* A 131,01 124,77 124,06<br />
Wachstum Internat.* T 192,76 183,58 181,29<br />
MONEGA<br />
ARIADActiveAll I A0,70 112,88 112,88 113,05<br />
IIV Mikrofinanz R* A 101,48 98,52 98,52<br />
LandertBond Opp* A0,50 50,17 50,17 50,22<br />
VM Sterntaler II A 125,79 120,95 121,32<br />
WahreWerteFonds R T 53,63 51,57 51,10<br />
ODDO BHF<br />
Basis-Fonds I T 138,52 138,52 138,56<br />
FT Euro HighDiv. A 74,29 70,75 70,61<br />
FT InterSpezial A 44,72 42,59 42,32<br />
O.BHF AccuZins CR T 285,47 277,16 280,48<br />
O.BHF FREFF A 240,58 229,12 228,47<br />
WWW.PICTETFUNDS.COM<br />
Biotech HP € T 566,29 539,32 518,50<br />
Biotech PEUR T 693,23 660,22 637,65<br />
Clean EnergyP€ T 82,44 78,51 77,51<br />
Digital P T 332,07 316,26 314,63<br />
Em.Mrkts PEUR T 503,30 479,33 475,41<br />
EUR Bonds P* T 561,74 545,38 547,80<br />
EUR Bonds Pdy* A 336,54 326,74 328,19<br />
EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 136,69 132,71 132,76<br />
Gl.Em.Debt-HP EUR* T 250,40 243,11 243,40<br />
Great.China PEUR T 516,65 492,05 484,22<br />
Health HP € T 222,74 212,13 208,28<br />
Health PEUR T 259,46 247,10 243,75<br />
Indian Eq. PEUR T 483,74 460,70 466,85<br />
Robotics PEUR T 152,02 144,78 142,60<br />
Robotics REUR T 148,97 141,88 139,76<br />
Russian Equ. PEUR T 58,25 55,48 54,75<br />
Sh.-Term M.Mkt P T 135,95 135,95 135,96<br />
Sh.-Term M.Mkt Pdy A 93,29 93,29 93,30<br />
Water P€ T 315,70 300,67 297,88<br />
SEB ASSET MANGAGEMENT<br />
SEB Conc. Biotech.* A1,43 108,56 107,49 105,13<br />
SEB Green Bond D* A0,26 53,42 52,63 52,68<br />
SEB ImmoInvest A1,10 7,82 7,43 7,43<br />
SEB Sust.HighYield* A1,97 35,76 35,41 35,40<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A1,07 54,49 54,22 54,35<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A1,07 56,12 54,22 54,36<br />
WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />
SEB Conc. Biotech.* A1,43 108,56 107,49 105,13<br />
SEB Green Bond D* A0,26 53,42 52,63 52,68<br />
SEB ImmoInvest A1,10 7,82 7,43 7,43<br />
SEB Sust.HighYield* A1,97 35,76 35,41 35,40<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A1,07 54,49 54,22 54,35<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A1,07 56,12 54,22 54,36<br />
SONSTIGE FONDS<br />
Hypoport<br />
MagForce (+28,79%seit 4Wochen)<br />
Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />
Aberd.A.M. DEGI EUROPA A0,20 1,49 1,42 1,42<br />
Commerz hausInvest A0,30 43,56 41,49 41,47<br />
DeAM grundb.europa RC A 42,25 40,24 40,24<br />
GAMAX Man. F-JuniorA T 17,12 16,14 16,05<br />
HSBC Global European Equity PD*A 1,05 41,79 39,80 39,60<br />
iii INTER ImmoProfil A 57,56 54,82 54,82<br />
INKA InternT.German Eq.* T 235,32 224,11 220,96<br />
Nordea European Val. T 65,52 65,52 64,55<br />
Nordea N-AmericanVal.$ T 59,69 59,69 59,32<br />
ÖkoworldÖkoVision Classic T 195,51 186,20 185,04<br />
Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 207,12 201,09 200,49<br />
UBS Gl(DE) Akt.Spec. IDeut.* T 724,17 696,32 689,80<br />
UBS Gl(DE) Eq Global Opp.* T 216,33 208,01 205,80<br />
UniversalAcatisAkt.GL.UI A* T 345,83 329,36 324,77<br />
Universal Fiduka Univ.I* A 151,35 148,38 147,60<br />
VeritasVe-RI Equ.Europe A 86,40 82,29 82,09<br />
VeritasVeri M.Ass.Alloc A 146,15 139,19 139,37<br />
WARBURG DirkMüllerPremAkti T 106,56 102,46 101,85<br />
WARBURG Multi-Asset Select T 76,91 73,25 73,00<br />
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />
A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />
sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />
T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />
wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />
Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />
Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />
Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />
Tag.<br />
* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />
kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />
Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />
Währungen<br />
1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />
Dänemark DKK 7,11 /7,87<br />
England GBP 0,86 /0,93<br />
Japan JPY 124,66 /138,81<br />
Polen PLN 3,84 /4,92<br />
Russland RUB 71,45 /89,43<br />
Schweden SEK 10,21 /11,36<br />
Schweiz CHF 1,10 /1,18<br />
Tschechien CZK 22,01 /28,42<br />
Ungarn HUF 274,18 /404,10<br />
USA USD 1,10 /1,24<br />
Metalle und Münzen<br />
30.08. (in €) Ankauf Verkauf<br />
Krügerrand (1 oz) 1035,0 1069,0<br />
Maple Leaf (1/2 oz) 510,5 553,9<br />
Maple Leaf (1/4 oz) 255,0 282,7<br />
Gold (1 kg) 32896,0 33501,0<br />
Silber (1 kg) 390,0 523,6<br />
Platin (100 g) 2117,0 2756,0<br />
(in €/100 kg) 30.08. 24.08.<br />
Blei in Kabeln 203,41 205,46<br />
Kupfer (DEL-Notiz) 526,50 525,03<br />
Messing MS 63/37 521,00 522,00<br />
Zinsen und Renditen<br />
10-j. Staatsanleihen<br />
30.08. +/–% 24.08.<br />
Australien 2,571 +1,34 W 2,537<br />
Belgien 0,703 +0,14 W 0,702<br />
Dänemark 0,315 0 0,315<br />
Deutschland 0,347 +0,87 W 0,344<br />
Finnland 0,544 W -0,55 0,547<br />
Frankreich 0,688 +0,58 W 0,684<br />
Griechenland 4,372 +4,44 WW 4,186<br />
Großbritannien 1,306 +2,19 W 1,278<br />
Italien 3,201 +2,24 W 3,131<br />
Japan 0,105 +10,32 WWWW 0,095<br />
Kanada 2,278 +0,08 W 2,277<br />
Niederlande 0,462 +1,76 W 0,454<br />
Österreich 0,608 +2,18 W 0,595<br />
Portugal 1,911 +4,83 WW 1,823<br />
Russland 8,690 +0,7 W 8,630<br />
Schweden 0,517 +7,93 WWW 0,479<br />
Schweiz -0,090 +25 WWWWWWWWWW -0,120<br />
Spanien 1,469 +5,84 WW 1,388<br />
USA 2,861 +1,25 W 2,826<br />
Sonstige 30.08. 24.08.<br />
REX 141,02 141,38<br />
Umlaufrendite 0,21 0,16<br />
Ausländische Leitzinsen<br />
Konjunkturdaten<br />
Satz in %<br />
gültig ab<br />
Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />
Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />
Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />
Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />
Schweden Pensionssatz -0,50 14.09.2016<br />
Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />
Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />
Norwegen Deposits Rate 0,50 18.03.2016<br />
Schweiz 3M Libor -0,728 29.08.2018<br />
Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />
Hongkong Prime Rate 1,50 15.06.2017<br />
Japan Diskontsatz 0,00 <strong>01.</strong>02.2016<br />
Kanada Overnight Rate 1,50 11.07.2018<br />
Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />
USA Diskontsatz* 2,25 22.03.2018<br />
USA Fed Funds Rate 2,00 13.06.2018<br />
BIP-Wachstum°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 2,00 (06.18) 2,30 (09.18)<br />
Eurozone 2,20 (06.18) 2,50 (09.18)<br />
Frankreich 1,70 (06.18) 1,80 (09.18)<br />
Grossbritannien 1,30 (06.18) 1,20 (09.18)<br />
Italien 1,10 (06.18) 1,50 (09.18)<br />
Japan 1,00 (06.18) 1,20 (09.18)<br />
Schweiz 2,20 (03.18) 1,70 (09.18)<br />
USA 2,90 (06.18) 2,50 (09.18)<br />
Deutschland 2,50 (06.18) 5,10 (07.18)<br />
Eurozone 2,50 (06.18) 8,30 (06.18)<br />
Frankreich 1,70 (06.18) 9,20 (06.18)<br />
Grossbritannien 1,20 (06.18) 4,20 (04.18)<br />
Italien 1,70 (06.18) 10,90 (06.18)<br />
Japan -0,90 (06.18) 2,40 (06.18)<br />
Schweiz 8,20 (06.18) 2,60 (07.18)<br />
USA 4,20 (07.18) 3,90 (07.18)<br />
Inflation°°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 2,00 (08.18) 1,80 (09.18)<br />
Eurozone 2,10 (07.18) 1,50 (09.18)<br />
Frankreich 2,30 (07.18) 1,10 (09.18)<br />
Grossbritannien 2,50 (07.18) 2,60 (09.18)<br />
Italien 1,50 (07.18) 1,20 (09.18)<br />
Japan 0,90 (07.18) 1,00 (09.18)<br />
Schweiz 1,20 (07.18) 0,60 (09.18)<br />
USA 2,90 (07.18) 2,00 (09.18)<br />
Industrie- Arbeits-<br />
Land produktion° losigkeit°°<br />
Detailhandels-<br />
Real-<br />
Land umsätze° zins°°<br />
Deutschland 3,00 (07.18) -1,66 (08.18)<br />
Eurozone 3,60 (06.18) -1,76 (08.18)<br />
Frankreich 3,40 (06.18) -1,62 (08.18)<br />
Grossbritannien 3,10 (07.18) -1,22 (08.18)<br />
Italien 3,20 (06.18) 1,63 (08.18)<br />
Japan 3,10 (07.18) -0,80 (08.18)<br />
Schweiz 3,60 (07.18) -1,32 (08.18)<br />
USA 3,30 (07.18) -0,07 (08.18)<br />
Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />
auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />
Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />
Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />
Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />
Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />
Stand:30.08.18, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.Quelle
B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 204 · 1 ./2. September 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Rätsel<br />
VERWANDLUNG<br />
Im Raster muss, oben beginnend, mit<br />
jeder weiter unten liegenden Zeile ein<br />
Buchstabe so geändert werden, dass<br />
ein neuer Begriff entsteht, und zwar<br />
so lange, bis aus dem Wort oben das<br />
Wort unten entsteht. In jeder Spalte<br />
darf höchstens ein Buchstabe geändertwerden.<br />
WORTSPIEL<br />
Waagerecht: 1. Nur Agnetha, Benny und<br />
Anni-Frid, Björn war gerade verhindert.<br />
–2.Über ihn gepeilt wird nichts Genaues<br />
gesagt. –7.Wirdhierein Teil des Auerochsen<br />
angeklagt?–8.Vorname einerexplosiven<br />
US-Popsängerin, nicht als Turnerin<br />
bekannt.–9.„e“angehängt mananetwas<br />
Übergroßem denkt.–10. DerVolksmund<br />
sagt:„Lange..., kurzerSinn“. Senkrecht: 1.<br />
Eines PoetenGreifvogel.–2.Die darfman<br />
sich nicht vom Brot nehmen lassen! –3.<br />
Fleißig, emsig, stets parat–bauen sie den<br />
neuen Staat. –4.Einerhat sie in Stereo –<br />
einem anderen machen Gewinne froh.<br />
–5.Wüsteneigenschaft, wenn’s die Sonne<br />
zu gut meint. –6.Mit Stein Albert allen<br />
dann namentlich relativ bekannt.<br />
KAKURO<br />
Die leeren Felder sind mit Ziffern von<br />
1bis 9zufüllen. Vorgegebene Zahlen<br />
stellen die Summe der angrenzend<br />
beginnenden senkrechten oder waagerechten<br />
Felder dar. Innerhalb eines<br />
Summenbereiches darf keine Ziffer<br />
wiederholt werden.<br />
Lösung vom<br />
25./26. August<br />
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am 27. März 1901 nahe Merrill, gestorben<br />
am 25. August 2000 in Grants Pass.<br />
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Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01, 10832 Berlin oder per<br />
E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.Sie können uns auch unter:01379 /060 247 (max. €0,50 proAnruf, geschaltet<br />
vonSa.–Di., ems,Anrufe aus dem Mobilfunknetz weichen ggf. vomPreis ab) Ihre Lösung mitteilen.<br />
Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />
Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom25./26.8.2018: WATVOGEL. Gewinner:Frank Todtmann, 16341 Panketal.<br />
R A T E K R I M I<br />
Ein Fall von<br />
Ruhestörung<br />
Todesursache: multiple Schädelfraktur“,<br />
begrüßte der Polizeiarzt<br />
Hauptkommissar Erwin Malgernopf<br />
und dessen Assistenten Jürg Feldblum<br />
am Tatort, einer kleinen Erdgeschosswohnung<br />
in einem Wohnblock. „Nach<br />
der Form der Verletzungen war die Tatwaffe<br />
ein Zimmermannshammer mit<br />
Klaue zum Herausziehen vonNägeln.“<br />
Angeekelt wandte Feldblum den<br />
Blick vom zerschmetterten Kopf der<br />
Leiche ab. Das Opfer, Maik Zwolle, war<br />
ein junger Mann Mitte zwanzig. Er trug<br />
sonderbar geschnittene, grellbunte<br />
Kleidung, seine Ohrläppchen waren<br />
vonFleshtunnels perforiert. DiePlakate<br />
an den Wänden ließen keinen Zweifel,<br />
dass der Tote ein eingefleischter<br />
Techno-Jünger gewesen war.<br />
„Todeszeitpunkt: zwischen 23 Uhr<br />
und 3Uhr früh“, ergänzte der Mediziner.<br />
„Wer hat die Leiche entdeckt?“,<br />
wollte der HK wissen.<br />
„Ein Freund, mit dem Zwolle heute<br />
verabredet war“, erklärte Feldblum,<br />
während er eine Online-Überprüfung<br />
der Personalien des Toten vornahm. „Er<br />
sagte,die Tür habe offen gestanden.“<br />
Malgernopf inspizierte die Wohnungstür.<br />
„Unbeschädigt. Scheint, als<br />
habe das Opfer seinem Mörder die Tür<br />
geöffnet. EinBekannter also.“<br />
„Apropos Bekannter!“ Feldblum hob<br />
sein Smartphone. „Der Tote war den<br />
Kollegen von der Streife bestens bekannt.<br />
Siemussten regelmäßig hier anrücken,<br />
weil sich Nachbarn über seine<br />
laute Musik beschwerten.“<br />
„Womit wir auch das Tatmotiv kennen.“<br />
Der HKwies auf eine kolossale<br />
Hi-Fi-Anlage. Sie war brutal in Stücke<br />
geschlagen, dem Augenschein nach mit<br />
einem spitzen, schweren Gegenstand.<br />
Zwei hüfthohe Lautsprecherboxen in<br />
unterschiedlichen Ecken des Zimmers<br />
waren ebenfalls zerstört. „Lassen Sie<br />
uns die Nachbarnbesuchen, Jürg.“<br />
Ruth Noss, die links von Zwolle<br />
wohnte, zeigte sich bestürzt über die<br />
Nachricht von dessen Tod. „Klar war es<br />
manchmal anstrengend mit ihm“, gab<br />
sie zu. „Immer dieses Gewummer, die<br />
halbe Nacht hindurch! In der Anfangszeit<br />
habe ich mich oft beschwert, aber<br />
irgendwann habe ich Ohropax für mich<br />
entdeckt. Damit konnte ich einigermaßen<br />
schlafen.“<br />
Zwolles Nachbar auf der anderen<br />
Seite hieß Yarno Feindt. Auch ihn konfrontierte<br />
der HK mit der Tatsache,dass<br />
sein Nachbar ermordet worden war.<br />
„Es ist wahr,ich habe öfter die Polizei<br />
gerufen, wenn der Krach bis spät in die<br />
Nacht anhielt“, bestätigte Feindt. „Zum<br />
Glück liegt mein Schlafzimmer zur Straßenseite<br />
raus.Wenn Zwolle es mal wieder<br />
übertrieb,brauchte ich bloß ins Bett<br />
zu gehen, dort hörte ich kaum noch<br />
was.“ Er schüttelte den Kopf. „Es war<br />
nervig, ja, aber wegen so etwas schlägt<br />
man doch niemandem mit dem Hammer<br />
den Schädel ein!“<br />
Über vonZwolles Wohnung wohnte<br />
ein Rentner namens Carl Bach. DieBeamten<br />
musste ihm mehrmals erklären,<br />
dass sein Nachbar aus dem Erdgeschoss<br />
umgebracht worden war, denn<br />
der alte Herr war extrem schwerhörig.<br />
„Ja, ja, der Junge.Hat immer Musik gehört“,<br />
erinnerte er sich. „Wenn ich unten<br />
an seiner Tür vorbeikam, konnte<br />
ich sie hören, aber hier oben hat höchstens<br />
mal der Boden ein bisschen vibriert.<br />
Es hat mich nie gestört.“<br />
„Fall erledigt“, sagte Malgernopf, als<br />
er und Feldblum wieder im Treppenhaus<br />
standen. „Schreiten wir zur Verhaftung.“<br />
Wenwollte der HK festnehmen?<br />
Mark Golloch<br />
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Kreuzfahrten 2019<br />
LESERREISEN<br />
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An Pfingsten rund um Großbritannien<br />
12-tägige Kreuzfahrt mit MS Artania ab/bis Bremerhaven<br />
Loch Ness –Urquhart Castle<br />
<strong>01.</strong>06. –13.06.2019<br />
ab €2.299,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail, Abschiedsparty<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Bremerhaven –<br />
Berlin für nur €59,– p.P.<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
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Freuen Sie sich auf die maritime Küstenvielfalt<br />
und entdecken Sie die kulturellen,<br />
historischen und landschaftlichen<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />
von England, Irland und Schottland. Bei<br />
zahlreichen Ausflugsangeboten tauchen<br />
Sie in das typisch britische Leben<br />
ein und erfreuen sich an den weitläufigen<br />
Landschaften und imposanten<br />
Burgen und Schlössern. Schillernde<br />
Städte wie London und Liverpool wechseln<br />
sich bei dieser Reise mit traumhaft<br />
schönen Naturregionen wie den<br />
schottischen Highlands ab.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Phoenix Reisen GmbH,<br />
Pfaelzer Str. 14, 53111 Bonn<br />
Kieler Woche und große Ostsee-Kreuzfahrt<br />
15-tägige Kreuzfahrt mit MS Artania ab/bis Kiel<br />
MS Artania –nur Außenkabinen,<br />
max. 1.200 Gäste, Bordsprache Deutsch<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Phoenix Reisen GmbH,<br />
Pfaelzer Straße 14, 53111 Bonn<br />
Während der „Kieler Woche“ legt unsere beliebte<br />
„Grand Lady“ zwischen Seglern aus<br />
aller Welt abund nimmt Kurs auf die schwedische<br />
Schärenküste. Von Nynäshamn sollten<br />
Sie Stockholm auf alle Fälle besuchen. Nun<br />
geht es in den selten befahrenen und landschaftlich<br />
wunderschönen Bottnischen Meerbusen.<br />
Die Kreuzfahrt hält mit der finnischen<br />
Hauptstadt Helsinki, der Zarenstadt St. Petersburg<br />
und den baltischen Staaten weitere<br />
spannende Reiseziele bereit. Die kulturgeschichtlichen<br />
Sehenswürdigkeiten dieser Orte<br />
können Sie bei zahlreichen Ausflugsangeboten<br />
erkunden.<br />
24.06. –09.07.2019<br />
Finnland, Helsinki –Senatsplatz, Dom<br />
ab €2.699,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail,<br />
Abschiedsparty<br />
•Vollpension mit Menüwahl<br />
an Bord<br />
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an Bord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Kiel –<br />
Berlin für nur €59,– p.P.<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
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Grandioses Fjordnorwegen<br />
7-tägige Kreuzfahrt mit MSAlbatros ab/bis Bremerhaven<br />
24.07. –31.07.2019<br />
ab €1.199,– *<br />
p. P. in der Doppel-Innenkabine<br />
Norwegen –Geirangerfjord<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise inder gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail, Abschiedsparty<br />
•Vollpension mit Menüwahl anBord<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung anBord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Bremerhaven –<br />
Berlin für nur 59,– p. P.<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B. Landausflüge<br />
MS Albatros –max. 830 Gäste,<br />
Bordsprache Deutsch<br />
ALBATROS<br />
Beeindruckende Kreuzfahrt<br />
mitder MS Albatrosdurch die<br />
spektakuläre Fjord-Welt Norwegens!<br />
Start und Ziel der<br />
einwöchigen Seereise zuden<br />
Naturwundern Norwegens ist<br />
Bremerhaven. Die Südwestküste<br />
Norwegens birgt dramatisch<br />
schöne Fjorde, geschaffen<br />
aus Meer und Eis. Zwischen dem<br />
bezaubernden Geirangerfjord, der<br />
einzigartigen Hafenstadt Bergen<br />
und der Südküste bei Lyngdal liegen<br />
zerklüftete Inseln, schneebedeckte<br />
Berge, grüne Wiesen und<br />
hübsche Fischerdörfer. Zahlreiche<br />
Ausflugsmöglichkeiten bieten Ihnen<br />
Gelegenheit, die reizvollen Fjordlandschaften<br />
aus verschiedenen<br />
Perspektiven zubetrachten.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Phoenix Reisen GmbH,<br />
Pfälzer Straße 14, 53111 Bonn<br />
*limitiertes Kontingent<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Kreuzfahrten 2019<br />
LESERREISEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN UNTER<br />
030 –23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Island &Grönland -Arktischer Polarsommer<br />
21-tägige Kreuzfahrt mit MS Ocean Majesty ab/bis Hamburg<br />
Frühbucherrabatt<br />
bis zum 15.12.2018<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•An- und Abreise im Komfortreisebus<br />
Berlin –Hamburg –Berlin<br />
•Willkommenscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•¼Tischwein und Wasser<br />
zu den Mahlzeiten<br />
•Kapitänsdinner<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•Gepäckservice (Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
an Bord<br />
Erleben Sie eine einzigartige Kreuzfahrt<br />
auf der MS Ocean Majesty in<br />
den hohen Norden! Diese besondere<br />
Kreuzfahrt führt Sie zu den spektakulären<br />
Eislandschaften in arktischen<br />
Gewässern. Vorbei an den<br />
Shetland Inseln und Island fahren<br />
Sie zum zauberhaften Grönland. Der<br />
absolute Höhepunkt dieser Reise ist<br />
die Küstenfahrt nördlich des Polarkreises.<br />
19.07. –08.08.2019<br />
ab €3.449,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B.Landausflüge<br />
Buchung und Beratung unter: 0800 –182 69 86 (gebührenfrei)<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): PTI Panoramica Touristik International GmbH,<br />
Neu Roggentiner Straße 3,18184 Roggentin/Rostock<br />
Island &Spitzbergen -Mythen des Nordens<br />
19-tägige Kreuzfahrt mit MS Vasco da Gama von Bremerhaven nach Kiel<br />
Kurs Nord, über die grünen Westmännerinseln<br />
nach Island,wodie<br />
Landschaft ständig in Bewegung<br />
ist. Lava, Geysire und Schlamm<br />
schießen aus dem Boden und<br />
gestalten die Insel immer wieder<br />
neu. Weiter durch die Westfjorde<br />
bei Isafjördur amRande der Zivilisation.<br />
Vorbei an Jan Mayen<br />
hinein in die faszinierende Stille<br />
und Majestät von Spitzbergens<br />
Fjorden und Gletschern. Willkommen<br />
inSvalbard zur besten<br />
Jahreszeit, wodie Mittsommersonne für fast endlose Tage sorgt.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 -23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): South Quay Travel &Leisure Ltd. UK –unter der<br />
Bezeichnung TransOcean Kreuzfahrten –Rathenaustr. 33, 63067 Offenbach<br />
<strong>01.</strong>07. –19.07.2019<br />
ab €2.099,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommens- und Abschiedscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•festlicher Gala-Abend<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•Gepäckservice (Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –<br />
Bremerhaven/Kiel –Berlin: €163,–<br />
•Getränke-Pakete: €16,– p.P./Nacht<br />
für alkoholfreie Getränke, €22,–<br />
p. P/Nacht für alkoholische &<br />
alkoholfreie Getränke<br />
•Landausflüge<br />
Island -Nordlichter und Wale<br />
7-tägige kombinierte Kreuzfahrt mit Insel-Rundreise<br />
Frühbucherrabatt<br />
bis zum 28.12.2018<br />
16.09. –22.09.2019 22.09.–28.09.2019<br />
ab €2.995,–*<br />
p. P. im DZ/in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flug Frankfurt –Keflavik –Frankfurt<br />
•Rail &Fly inclusive zum/vom<br />
deutschen Abflugsort (2. Klasse)<br />
•Transfers und Busrundreise<br />
•3ÜNinder gewählten<br />
Kategorie anBord<br />
•Vollpension an Bord<br />
•3ÜN/F inMittelklassehotels<br />
•3xMittag- und 2xAbendessen<br />
während der Busrundreise<br />
•Zodiac- und Walbeobachtungsausflug<br />
(wetterabhängig)<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung vor Ort<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B. Landausflüge<br />
Island im September: Im<br />
Herbst erwartet Sie die Insel<br />
aus Feuer und Eis mit<br />
prächtigen Herbstfarben<br />
und den ersten Nordlichtern<br />
am Nachthimmel. GenießenSie<br />
aufdieser Reise<br />
eine dreitägige Kreuzfahrt<br />
mit dem Expeditionsschiff<br />
OCEAN DIAMOND und entdecken<br />
Sie anschließend<br />
den Nordwesten der Insel per Bus. Die vielfältige Flora und Fauna der Insel sowie<br />
die herzliche Gastfreundschaft ihrer Bewohner wird Sie auf dieser Kurzreise<br />
begeistern.<br />
Buchung und Beratung unter: 089 –500 60 470<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Marco Polo Reisen GmbH,<br />
Riesstraße 25, 80992 München<br />
*limitiertes Kontingent<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Kreuzfahrten 2019<br />
LESERREISEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN UNTER<br />
030 –23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Romantische Küsten inSüdengland &Irland<br />
12-tägige Kreuzfahrt mit MS Vasco da Gama ab/bis Bremerhaven<br />
Kein Einzelkabinen-Zuschlag<br />
in ausgewählten Kategorien!<br />
<strong>01.</strong>09. –12.09.2019<br />
ab €1.299,–*<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommens- und Abschiedscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•festlicher Gala-Abend<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
mit Show-Ensemble<br />
•Gepäckservice zwischen Anlegeplatz &Kabine<br />
(Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Bremerhaven –<br />
Berlin: €168,–<br />
•Getränke-Pakete: €16,– p.P./Nacht für<br />
alkoholfreie Getränke, €22,– p.P/Nacht<br />
für alkoholische &alkoholfreie Getränke<br />
•Landausflüge<br />
Vom Hoe grüßt der rot-weiße<br />
Leuchtturm, hier soll Francis<br />
Drake in Sichtweite der<br />
Spanischen Armada in Ruhe<br />
sein Bowlsspiel beendet haben<br />
– Seefahrt in Plymouth<br />
ist allgegenwärtig. Sowie das<br />
Grün im südwestlichen Irland:<br />
saftige Wiesen bis zum Horizont,<br />
begrenzt nur von schroffen<br />
Klippen. Irlands wilder<br />
Nordwesten begrüßt Sie in Killybegs mit märchenhafter Landschaft. Dublin, Irlands<br />
Hauptstadt, beglückt mit 850 Pubs und ansteckender Lebensfreude. Das Blarney<br />
Castle bei Cobh prunkt mit dem Stein der Sprachgewandtheit. Finale in London.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): South Quay Travel &Leisure Ltd. UK –unter der<br />
Bezeichnung TransOcean Kreuzfahrten –Rathenaustr. 33, 63067 Offenbach<br />
Magische Orte am Ärmelkanal<br />
8-tägige Kreuzfahrt mit MSVasco da Gama ab/bis Bremerhaven<br />
Von Southampton erkunden Sie die historischen<br />
Städte Salisburyund Winchester mit<br />
großartigen Kathedralen und malerischen<br />
Gassen oder den prähistorischen Steinkreis<br />
von Stonehenge. Auch London lockt mit eindrucksvoller<br />
Skyline, neu gestylten Museen<br />
und moderner Architektur. Palmen, üppige<br />
Parks und Gärten, traumhafte Buchten prägen<br />
die Kanal-Inseln Jersey und Guernsey.<br />
Die Normandie bezaubert mit dem Künstlertreff<br />
Honfleur oder mit Étretat und seinen<br />
Steilklippen, Torbögen und Felsnadeln an<br />
der Alabasterküste. Immer gut gelaunt gibt<br />
sich Amsterdam.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): South Quay Travel &Leisure Ltd. UK –unter der<br />
Bezeichnung TransOcean Kreuzfahrten –Rathenaustr. 33, 63067 Offenbach<br />
MS Vasco da Gama –max. 1.150<br />
Gäste, Bordsprache Deutsch<br />
25.08. –<strong>01.</strong>09.2019<br />
ab €839,–*<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten Kabinenkategorie<br />
•Willkommens- und Abschiedscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•festlicher Gala-Abend<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord mit Show-Ensemble<br />
•Gepäckservice zwischen Anlegeplatz &Kabine<br />
(Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Bremerhaven –Berlin: €168,–<br />
•Getränke-Pakete:<br />
€16,– p.P./Nacht für alkoholfreie Getränke, €22,– p.P./<br />
Nacht für alkoholische &alkoholfreie Getränke<br />
•Landausflüge<br />
Spannende Metropolen der Ostsee<br />
13-tägige Kreuzfahrt mit MS Vasco da Gama ab/bis Kiel<br />
<strong>01.</strong>08. –13.08.2019<br />
ab €1.399,–*<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise inder gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommens- und Abschiedscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl anBord<br />
•festlicher Gala-Abend<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
mit Show-Ensemble<br />
•Gepäckservice zwischen Anlegeplatz &Kabine<br />
(Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung anBord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Kiel –Berlin: €158,–<br />
•Getränke-Pakete: €16,– p.P./Nacht<br />
für alkoholfreie Getränke, €22,– p.P./Nacht<br />
für alkoholische &alkoholfreie Getränke<br />
•Landausflüge<br />
*Limitiertes Kontingent. Geburtstags-Special: €50,– Bordguthaben bei einem runden Geburtstag im Jahr 2019<br />
oder während der Reise. Hochzeits-Special: €50,– p.P.Bordguthaben für Paare mit Silberner oder Goldener Hochzeit<br />
im Jahr 2019 oder während der Reise (beide Specials gelten für alle drei Reisen, nur mit Anmeldung bei Buchung und Bestätigung).<br />
Steile Kreideklippen, nostalgische<br />
Architektur in den Seebädern,<br />
prächtige Kaufmannshäuser in<br />
Danzigs Altstadt oder die gewaltige<br />
Marienburg – die Kulturschätze<br />
der Ostsee sind unermesslich.<br />
Baltische Perlen Klaipeda mit Kurischer<br />
Nehrung, Riga mit fantasievollen<br />
Jugendstilfassaden und<br />
Tallinn mit perfekt erhaltenem<br />
mittelalterlichem Stadtensemble.<br />
Höhepunkt der Reise: Zwei Tage in<br />
St. Petersburg mit Gold und Glanz<br />
der Zarenzeit, unzähligen Brücken<br />
und Kanälen, die den Zauber vom<br />
Venedig des Nordens ausmachen.<br />
Rückweg: Helsinki mit buntem<br />
Markt und Stockholm mit seinem<br />
Schärengarten.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i.S.d.G.):South Quay Travel &Leisure Ltd. UK –unter der<br />
Bezeichnung TransOcean Kreuzfahrten –Rathenaustr. 33, 63067 Offenbach<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Kreuzfahrten 2019<br />
LeSeRReISen<br />
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030 –23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Grandiose Fjordwelt Norwegens<br />
8-tägige Kreuzfahrt mit MSOcean Majesty ab/bis Kiel<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Kapitänsdinner mit festlichem Menü<br />
•¼Liter Tischwein und Tafelwasser<br />
zu den Hauptmahlzeiten<br />
•Musik- und Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•Vorträge über Land und Leute<br />
•Gepäckservice zwischen Anlegeplatz &<br />
Kabine (Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Auf dieser Kreuzfahrt lernen<br />
Sie Norwegens einzigartiges<br />
Küstenpanorama kennen. Erleben<br />
Sie die Naturschönheiten<br />
und Höhepunkte der norwegischen<br />
Fjordwelt, wie das<br />
UNESCO-Weltkulturerbe der<br />
Geirangerfjord, der Hardangerfjord<br />
oder die bezaubernde<br />
Hansestadt Bergen, auf eindrucksvolle<br />
Weise.<br />
MS Ocean Majesty –<br />
nur max. 500 Gäste, Bordsprache Deutsch<br />
30.05. –06.06.2019<br />
ab €999,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise<br />
Berlin –Kiel –Berlin: €170,–<br />
•Landausflüge<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Hansa Touristik GmbH,<br />
Königstraße 20, 70173 Stuttgart<br />
Küstenvielfalt Westeuropas<br />
13-tägige Kreuzfahrt mit MS Ocean Majesty von Genua nach Kiel<br />
€500,– Geburtstagsrabatt<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Hansa Touristik GmbH,<br />
Königstraße 20, 70173 Stuttgart<br />
Folgen Sie dem Band des Frühlings<br />
von Italien über Spanien, Portugal,<br />
Frankreich, England bis in den deutschen<br />
Norden und lassen Sie sich<br />
von der schönen Küstenlandschaft<br />
Westeuropas begeistern.<br />
Geburtstagsrabatt: Sie erhalten einen<br />
Rabatt in Höhe von €500,–- auf<br />
ein limitiertes Kabinenkontingent für<br />
max. 1Gast pro Kabine. Dies gilt bei<br />
einem Geburtstag während der Reise<br />
oder eines runden oder 5er Geburtstags<br />
in 2019.<br />
11.05. –23.05.2019<br />
ab €1.599,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Kapitänsdinner mit festlichem Menü<br />
•¼Liter Tischwein und Tafelwasser<br />
zu den Hauptmahlzeiten<br />
•Musik- und Unterhaltungsprogramm<br />
an Bord<br />
•Vorträge über Land und Leute<br />
•Gepäckservice (Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschspr. Reiseleitung an Bord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Genua<br />
inkl. 1ÜN/HP –Kiel –Berlin<br />
für nur €199,– p. P.<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B. Landausflüge<br />
Griechische Inselwelt<br />
11-tägige Kreuzfahrt mit MS Ocean Majesty ab/bis Venedig<br />
Kinder bis 17 Jahre reisen mit<br />
MS Ocean Majesty kostenfrei<br />
05.10. –15.10.2019<br />
ab €1.499,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise inder gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl anBord<br />
•Kapitänsdinner mit festlichem Menü<br />
•¼Liter Tischwein und Tafelwasser<br />
zu den Hauptmahlzeiten<br />
•Musik- und Unterhaltungsprogramm<br />
an Bord<br />
•Vorträge über Land und Leute<br />
•Gepäckservice zwischen Anlegeplatz<br />
&Kabine (Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung anBord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Venedig –<br />
Berlin inkl. 1ÜN/HP auf der Hinund<br />
Rückfahrt: €398,–<br />
•Landausflüge<br />
Strahlend weiße Strände,<br />
idyllische Fischerhäfen<br />
und stille Buchten<br />
–die griechischen<br />
Inseln sind die ideale<br />
Kreuzfahrtdestination.<br />
Jede Insel hat ihren<br />
eigenen Charakter mit<br />
verschiedenen Landschaften<br />
und einer<br />
Vielzahl an kulturellen<br />
Sehenswürdigkeiten.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Hansa Touristik GmbH,<br />
Königstraße 20, 70173 Stuttgart<br />
*Frühbucherrabatt bis zum 30.12.2018 (limitiertes Kontingent)<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Kreuzfahrten 2019<br />
LESERREISEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN UNTER<br />
030 -23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Exotische Westküste Afrikas<br />
25-tägige Kreuzfahrt mit MS Albatros von Bremerhaven zum Kap der Guten Hoffnung<br />
27.09.–22.10.2019<br />
ab €3.099,–*<br />
p. P. in der Doppel-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Schiffsreise inder gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail, Abschiedsparty<br />
•Vollpension mit Menüwahl anBord<br />
•Kapitäns- und Galadinner<br />
•Tischwein und Saft des Tages zuden<br />
Mittag- und Abendessen<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung anBord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busanreise Berlin –Bremerhaven<br />
für nur €29,– p.P.<br />
•innerdeutscher Anschluss zurück nach<br />
Berlin inklusive<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B. Landausflüge<br />
Traumhafte Ziele liegen auf der<br />
Route dieser 25-tägigen Kreuzfahrt<br />
nach Afrika. Von Bremerhaven<br />
nimmt MS Albatros direkt Kurs auf<br />
Lissabon und steuert von dort die<br />
Kanarischen Inseln an. Genießen<br />
Sie die Sonne, das Meer, die Sandstrände<br />
und die vulkanisch geprägten<br />
Landschaften von Lanzarote,<br />
Gran Canaria und die grüne Insel<br />
Las Palmas. Anschließend erreichen<br />
Sie die Kapverdischen Inseln,<br />
die „Inseln der Glückseligkeit“.<br />
Nach der Äquatorüberquerung folgt<br />
die Trauminsel St. Helena. Auf dem<br />
afrikanischen Festland liegt Namibia,<br />
das Sie bei einzigartigen<br />
Landgängen und Safaris erkunden<br />
können. Letzte Station dieser wahrhaftigen<br />
See- und „Seh“-Reise ist<br />
die südafrikanische Metropole Kapstadt.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 -23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Phoenix Reisen GmbH,<br />
Pfälzer Str. 14, 53111 Bonn<br />
MS Albatros –max. 830 Gäste,<br />
Bordsprache Deutsch<br />
Naturschönheiten in Westkanada &Alaska<br />
15-tägige kombinierte Kanada-Rundreise mit Alaska-Kreuzfahrt<br />
12.05.–26.05.2019<br />
ab €3.599,–*<br />
p. P. im DZ/ in der 2-Bett-Innenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flug Berlin –Calgary/Vancouver –Berlin<br />
(Umsteigeverbindung über Frankfurt)<br />
•6ÜN/F in3-bis 4-Sterne Hotels<br />
•7ÜNinder gewählten Kabinenkategorie<br />
an Bord der Nieuw Amsterdam (Holland<br />
America Lines)<br />
•Vollpension an Bord<br />
•alle Ausflüge, Besichtigungen und<br />
Transfers lt. Programm<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
ab/bis Deutschland<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B. Landausflüge<br />
Atemberaubende Naturerlebnisse,<br />
tiefe Wälder, klare Seen und weltoffene<br />
Städte –Kanada ist vielfältig!<br />
ImWesten Kanadas warten die<br />
Rocky Mountains mit spektakulären<br />
Panoramen und die berühmten<br />
Nationalparks mit beeindruckender<br />
Natur. Die moderne Metropole Vancouver<br />
gilt als Perle des Pazifiks.<br />
Entdecken Sie auf dieser ausgewählten<br />
Reiseroute Kanadas kontrastreichen<br />
Westen sowie massive<br />
Gezeitengletscher in Alaska.<br />
Sie sehen für die Gegend typische<br />
Wildtiere, erleben die Geschichte<br />
des Goldrauschs und die faszinierenden<br />
Kulturen der Ureinwohner<br />
Alaskas.<br />
Buchung und Beratung unter: 06131 -270 66 21<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Poppe Reisen GmbH &Co. KG,<br />
Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz<br />
*limitiertes Kontingent<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Flussreisen 2019<br />
LESERREISEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN UNTER<br />
030 –23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Lissabon und das malerische Dourotal<br />
11-tägige Reise nach Lissabon und Flusskreuzfahrt auf dem Douro mit Flug ab/anBerlin<br />
Frühbucherrpreis bis zum 31.12.18 (Apriltermin)<br />
bzw. bis zum 30.06.18 (Oktobertermin)<br />
22.04. –02.05.2019<br />
23.09. –03.10.2019<br />
ab €1.849,–*<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flug Berlin –Lissabon/Porto –Berlin<br />
(Umsteigeverbindung über Frankfurt)<br />
•Flussreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Transfers vor Ort<br />
•3ÜN/F im Mittelklassehotel in Lissabon,<br />
1× Abendessen<br />
•2Tagesausflüge in Lissabon und Besuch<br />
von Coimbra auf dem Weg nach Porto<br />
•7ÜNanBord der MS Douro Cruiser<br />
•2Landausflüge während der Flussreise<br />
•Vollpension an Bord<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Ausflugspaket (4Ausflüge): €149,–<br />
•Getränkepaket: €169,–<br />
Die portugiesische Hauptstadt Lissabon<br />
ist eine charmante und lebendige Metropole.<br />
Alt und Neu treffen hier aufeinander,<br />
Nostalgie und Moderne geben sich<br />
die Hand. Lernen Sie Alfama, die schöne<br />
Altstadt kennen, flanieren Sie über die<br />
Prachtstraße „Avenida da Liberdade“ und<br />
besuchen Sie eines der vielen Lokale des<br />
„Bairro Alto“, um beim Fado ein Gefühl für<br />
die portugiesische Mentalität zu bekommen.<br />
Dann fahren Sie weiter nach Porto<br />
und gehen dort anBord Ihres Flussschiffes,<br />
mit dem Sie den Douro entdecken<br />
werden.<br />
Buchung und Beratung unter: 030 –23276170<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): world travel team,<br />
Rhein-Kurier GmbH, Pastor-Klein-Straße 17, 56073 Koblenz<br />
Faszinierende Provence<br />
8-tägige Flussreise mit MSSwiss Emerald ab/bis Lyon inkl. Busan-/-abreise mit Zwischenübernachtung<br />
Bildquelle: Globalis Erlebnisreisen<br />
Buchung und Beratung unter: 06187 –480 48 40<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Globalis Erlebnisreisen GmbH,<br />
Uferstraße 24, 61137 Schöneck<br />
An den Ufern der Rhône und<br />
Saône finden Sie stolze Städte<br />
der Provence, malerische Weinorte<br />
im Burgund, verträumte<br />
Weinberge im Beaujolais und<br />
die wildromantischen Täler der<br />
Ardèche. MS Swiss Emerald erwartet<br />
Sie im Frühling zu einer<br />
wunderschönen Reise durch<br />
die Provence. Französisches<br />
Flair und Schweizer Gastfreundschaft<br />
lassen diese Reise<br />
zu einem perfekten Erlebnis<br />
werden.<br />
04.04. –13.04.2019<br />
ab €1.648,–*<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flussreise in der gewählten Kabinenkategorie<br />
•Willkommenscocktail<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Benutzung der Wellness-Einrichtungen<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busan-/-abreise Berlin –Lyon –Berlin<br />
mit 2ÜN/F inklusive<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•z.B.Landausflüge<br />
Bezaubernde Normandie<br />
8-tägige Flussreise mit MSSwiss Ruby ab/bis Paris inkl. Flugan-/-abreise<br />
Bildquelle: Globalis Erlebnisreisen<br />
13.04. –20.04.2019<br />
03.08. –10.08.2019<br />
10.08. –17.08.2019<br />
ab €1.548,–*<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flug Berlin –Paris –Berlin<br />
•Transfer Flughafen –Schiff –<br />
Flughafen<br />
•Flussreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Vollpension an Bord<br />
•abendliche Lichterfahrt Paris<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Ausflugspaket zum Vorzugspreis:<br />
€189,–<br />
Begleiten Sie uns auf dieser wunderschönen<br />
Kreuzfahrt an Bord des Superior-<br />
Flusskreuzers, der MSSwiss Ruby nach<br />
Paris und in die Normandie. Neben der<br />
Weltmetropole Paris erwartet Sie eine<br />
faszinierende Flusslandschaft, romantische<br />
Städte und ganz viel französisches<br />
Flair! Die Ufer der Seine, bekannt für ihre<br />
malerische Landschaft, haben von jeher<br />
viele Impressionisten in ihren Bann<br />
gezogen. Das einzigartige Licht, welches<br />
Kreidefelsen, Wiesen und Wälder so<br />
lebendig macht, begeisterte berühmte<br />
Maler wie Renoir oder Monet.<br />
Buchung und Beratung unter: 06187 –480 48 40<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Globalis Erlebnisreisen GmbH,<br />
Uferstraße 24, 61137 Schöneck<br />
*limitiertes Kontingent<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Flussreisen 2019<br />
LESERREISEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN UNTER<br />
030 –23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Nach Maastricht zum André-Rieu-Konzert<br />
6-tägige Flussreise mit MSRigoletto von Maastricht nach Nijmegen<br />
*inkl. €30,– Frühbucherrabatt<br />
p. P. bis 15.12.2018<br />
ab €969,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
05.07. –10.07.2019<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Anreise nach Maastricht und Abreise<br />
von Nijmegen im Komfortreisebus<br />
•Flussreise in der gewählten Kabinenkategorie<br />
•Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Je1Getränk zum Mittag-/Abendessen<br />
(Wein, Bier, Softdrink oder Säfte)<br />
•Kapitänsdinner<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
• Eintrittskarte Kat. 2für Open-Air-<br />
Konzert von André Rieu am 06.07.19<br />
•Gepäckservice (Ein- &Ausschiffung)<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Ausflugspaket zum Vorzugspreis:<br />
€60,– (3Ausflüge)<br />
Tauchen Sie ein in die Welt des wohl<br />
erfolgreichsten Violinisten der Welt,<br />
André Rieu, und lassen Sie sich von<br />
ihm und seinem Orchester verzaubern!<br />
Die Reise wird sehr romantisch<br />
mit dem Besuch des Open-Air-<br />
Konzertes von André Rieu am 6. Juli<br />
2019 in Maastricht beginnen. Die MS<br />
Rigoletto wird mit Ihnen danach durch<br />
den Albert-Kanal nach Antwerpen in<br />
Belgien fahren. Durch den Schelde-<br />
Rijn-Kanal und Hollands Diep erreichen<br />
Sie die alte Festungsstadt Heusden<br />
an der Bergischen Maas.<br />
©ANDRE RIEU PRODUCTIONS BV -ARP<br />
Buchung und Beratung unter: 0800 –182 69 86 (kostenfrei)<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): PTI Panoramica Touristik International GmbH,<br />
Neu Roggentiner Straße 3,18184 Roggentin<br />
VonElbe über Moldau zur Goldenen Stadt Prag<br />
9-tägige Flussreise mit mit Schaufelrad-Kreuzfahrtschiff MSElbe Princesse II von Berlin nach Prag<br />
Alle Ausflüge &Getränke<br />
zu den Mahlzeiten inklusive<br />
©O.AmussenAnton Goetten Reisen<br />
Unterwegs auf Elbe und Moldau ist eine<br />
Flussreise durch 1.000 Jahre deutschtschechischer<br />
Geschichte. Beginnend in<br />
Berlin, werden Sie die sagenhaften Parkanlagen<br />
von Schloss Sanssouci in Potsdam,<br />
Magdeburg und die Lutherstadt Wittenberg,<br />
das altehrwürdige Meißen und das<br />
berühmte „Elbflorenz“ Dresden mit ihren<br />
prächtigen Bauwerken und der Schönheit<br />
ihrer Lage verzaubern. Als landschaftlicher<br />
Höhepunkt folgt dann das wildromantische<br />
Elbsandsteingebirge der Sächsischen<br />
Schweiz, bevor Sie die an der Moldau gelegene<br />
„Goldene Stadt“ Prag erreichen.<br />
Buchung und Beratung unter: 0800 –182 69 86 (kostenfrei)<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): PTI Panoramica Touristik International GmbH,<br />
Neu Roggentiner Straße 3,18184 Roggentin/Rostock<br />
ab €2.598,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
10.09. –18.09.2019<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flussreise in der gewählten Kabinenkategorie<br />
•Abreise von Prag im Komfortreisebus<br />
•Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Galadinner<br />
•Wein, Bier, Wasser, Softgetränke<br />
und Espresso zum Mittag-/Abendessen<br />
unlimitiert<br />
•Alle Bargetränke anBord (außer Exklusivkarte)<br />
•umfangreiches Ausflugsprogramm<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Eintritt Festung Königstein: €10,–<br />
VomDonaudelta nach Wien<br />
10-tägige Flussreise mit MS Nestroy von Tulcea nach Wien inkl. Flugan-/abreise<br />
ab €1.299,–<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
08.04. –17.04.2019<br />
24.04. –03.05.2019<br />
10.05. –19.05.2019<br />
26.05. –04.06.2019<br />
11.06. –20.06.2019<br />
14.07. –23.07.2019<br />
16.08. –25.08.2019<br />
<strong>01.</strong>09. –10.09.2019<br />
17.09. –26.09.2019<br />
03.10. –12.10.2019<br />
19.10. –28.10.2019<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flug Berlin –Wien –Constanta/<br />
Wien –Berlin<br />
•Flussreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•1ÜNim4-Sterne-Hotel inWien<br />
•8ÜNinder gewählten<br />
Kabinenkategorie an Bord<br />
•Vollpension an Bord<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Stadtrundfahrt Wien mit<br />
Schloss Schönbrunn: €60,–<br />
•Ausflugspaket: €240,–<br />
(nur im Voraus buchbar)<br />
Auf dieser Flusskreuzfahrt<br />
vom Donaudelta nach<br />
Wien fahren Sie mit der<br />
MS Nestroy durch Rumänien,<br />
Bulgarien, Serbien,<br />
Ungarn sowie Österreich<br />
und lernen sogleich mehrere<br />
Länder kennen! Sie<br />
entdecken Höhepunkte<br />
wie das Donaudelta oder<br />
Budapest mit seinen zahlreichen<br />
Prachtbauten, das<br />
zu den schönsten Städten<br />
Europas zählt.<br />
Buchung und Beratung unter: 06131 –270 66 21<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Poppe Reisen GmbH &Co. KG,<br />
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 14, 55130 Mainz<br />
*inklusive Frühbucherrabatt in Höhe von €30,– p.P.bis zum 15.12.2018<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
Flussreisen 2019<br />
LESERREISEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN UNTER<br />
030 –23276633<br />
www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Zauberhafte Ostseeinseln<br />
8-tägige Flussreise mit MSJohannes Brahms von Stralsund bis Berlin<br />
Inklusive €30,- Frühbucherrabatt<br />
p.P. bis 15.12.2018<br />
ab €1.268,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
26.05. –02.06.2019<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Busanreise nach Stralsund<br />
•Flussreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Kapitänsdinner<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Zuschläge p.P.:<br />
–weitere Kabinen auf Anfrage<br />
–Ausflugspaket zum Vorzugspreis:<br />
€110,– (7 Ausflüge)<br />
Der besondere Reiz des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
liegt vor allem in seiner<br />
Vielfalt der Inseln, der Ostsee und Boddengewässer.<br />
Unberührte Natur und verträumte<br />
Fischerdörfer finden Sie hier ebenso wie<br />
pulsierendes Leben in den Badeorten. Die<br />
Hansestädte Stralsund und Szczecin zeugen<br />
von einer Jahrhunderte alten Tradition als<br />
Seehäfen. Ein Besuch von Kloster Chorin,<br />
in der landschaftlich reizvollen Schorfheide<br />
sowie vom Schlossmuseum Oranienburg lassen<br />
diese Reise zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis werden!<br />
Buchung und Beratung unter: 0800 –182 69 86 (gebührenfrei)<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): PTI Panoramica Touristik International GmbH,<br />
Neu Roggentiner Straße 3,18184 Roggentin/Rostock<br />
Frühling entlang der Donau<br />
8-tägige Flussreise mit MSSavor ab/bis Passau<br />
Buchung und Beratung unter: 06187 –480 48 40<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Globalis Erlebnisreisen GmbH,<br />
Uferstraße 24, 61137 Schöneck<br />
BegleitenSie unsanBordder MS Savor<br />
auf dieser wunderschönen Frühjahrskreuzfahrt<br />
durch die Wachau und erlebenSie<br />
die Metropolen Wien,Bratislava<br />
und Budapest! Ausgangspunkt Ihrer<br />
Flussreise auf der Donau ist die Dreiflüssestadt<br />
Passau. Auf dem Weg nach<br />
Passau und zurück haben Sie dann<br />
noch die Möglichkeit zum Besuch der<br />
Wachau-Städte Dürnstein und Melk.<br />
Freuen Sie sich auf herrliche Frühlingstage<br />
in einer der schönsten Flusslandschaften<br />
der Welt.<br />
Bildquelle: Globalis Erlebnisreisen<br />
03.04. –10.04.2019<br />
ab €999,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flussreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Vollpension mit Menüwahl an Bord<br />
•Benutzung der Wellness-Einrichtungen<br />
(Sauna, Dampfbad,<br />
Whirlpool und Solarium)<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung<br />
an Bord<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Busan-/-abreise ab/bis Berlin:<br />
€199,–<br />
•Ausflugspaket zum Vorzugspreis:<br />
€159,– (6 Ausflüge inkl.)<br />
•Ausflug Schönbrunn: €34,–<br />
Zu den Königshäusern in Holland &Belgien<br />
8-tägige exklusive DuMont-Flussreise mit MS Amadeus Royal ab/bis Köln<br />
Bildquelle: Globalis Erlebnisreisen<br />
10.04. –17.04.2019<br />
ab €1.398,– *<br />
p. P. in der 2-Bett-Außenkabine<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•Flussreise in der gewählten<br />
Kabinenkategorie<br />
•Vollpension mit Menüwahl anBord<br />
•Stadtrundgang Hoorn und Nijmegen<br />
•Grachtenfahrt Amsterdam<br />
•Stadtrundfahrt Den Haag und Brüssel<br />
•Unterhaltungsprogramm an Bord<br />
•deutschsprachige Reiseleitung anBord<br />
Sonderleistung für unsere Leser:<br />
•Busan-/-abreise<br />
Berlin –Köln –Berlin inklusive<br />
Zusätzliche Kosten p.P.:<br />
•Tagesausflug Keukenhof: €49,–<br />
•Stadtrundfahrt Gent: €29,–<br />
Die Tulpen blühen und der<br />
Frühling lockt: Unsere Frühjahrsreise<br />
nach Holland und<br />
Belgien an Bord der komfortablen<br />
Amadeus Royal wird<br />
ein wirklich königliches Erlebnis.<br />
Dieses beginnt mit Ihrer<br />
Einschiffung an Bord. Das stilvolle<br />
Ambiente wird von einem<br />
erstklassigen Service begleitet,<br />
wie Sie ihn anBord eines<br />
First-Class-Schiffs erwarten<br />
dürfen.<br />
Bildquelle: Globalis Erlebnisreisen<br />
Buchung und Beratung unter: 06187 –480 48 40<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): Globalis Erlebnisreisen GmbH,<br />
Uferstraße 24, 61137 Schöneck<br />
*limitiertes Kontingent<br />
Detaillierte Informationen zuden einzelnen Reisen und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.35, Ausgabe <strong>01.</strong>/02. September 2018<br />
IMMOBILIENFINANZIERUNG<br />
Bild: gettyimages/trumzz<br />
Günstige Zinsen<br />
richtig nutzen 03<br />
Kurz &gut<br />
Im „Quartier Luisenpark“ wurde Richtfest<br />
für 180 von mehr als 550 geplanten<br />
Wohnungen gefeiert.<br />
Rechtsexperten<br />
Uns erreichen viele Fragen zum Mietrecht.<br />
Deshalb bieten wir unseren Lesern den<br />
speziellen Expertenservice.<br />
Rubrikenmarkt<br />
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Nr.35, Ausgabe <strong>01.</strong>/02. September 2018<br />
/ 3<br />
Die Niedrigzinsen halten an, der Immobilienboom<br />
auch. „Wenn nicht<br />
jetzt, wann dann“, freut sich der<br />
eine und realisiert zügig seinen Traum vom<br />
Eigenheim. „Bei den hohen Kaufpreisen<br />
wird der Zinsvorteil doch aufgefressen“,<br />
unkt der andere und zahlt weiter Miete.<br />
Niedrige Zinsen und anziehende Kaufpreise<br />
sind zwei Seiten derselben Medaille: Weil<br />
die Finanzierung eines Darlehens derzeit oft<br />
günstiger ist als die Miete, ist ein Eigenheim<br />
für breitere Schichten erschwinglich. Und<br />
weil es auf dem Kapitalmarkt kaum Zinsen<br />
gibt, legen die Menschen ihr Geld gern in<br />
„Betongold“ an, ob als Eigenheim oder zur<br />
Vermietung. Die hohe Nachfrage hat also<br />
die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Berlin<br />
und Umland –wie überall inden Ballungszentren<br />
–kräftig steigen lassen.<br />
DASBESTE<br />
HERAUSHOLEN<br />
Baugeld gibt es günstig –wichtiger als der konkrete Zinssatz<br />
sind aber die individuell passenden Konditionen.<br />
Bild: gettyimages/ 10255185_880<br />
Beständige Lage. Experten rechnen nicht<br />
damit, dass sich an dieser Konstellation<br />
mittelfristig Grundlegendes ändern wird.<br />
„Die Baufinanzierungszinsen können in den<br />
nächsten sechs bis zwölf Monaten moderat<br />
steigen –sie bleiben aber auf einem historischen<br />
Tief“, sagt Marcus Wetzel, Leiter<br />
Produktmanagement Baufinanzierung &<br />
Digitalisierung der Commerzbank. Andreas<br />
Partenheimer, Leiter Immobilienfinanzierung<br />
Private Kunden bei der <strong>Berliner</strong> Sparkasse,<br />
sieht das genauso: „Sowohl kurz- als<br />
auch mittelfristigrechnen wir mit nur moderaten<br />
Erhöhungen der Zinssätze.“ Und von<br />
einer „Abkühlung“ sei am Markt wenig zu<br />
spüren. Mit weiter steigenden Preisen rechnet<br />
auch Wetzel. Das hat für Eigenheim-Erwerber<br />
andere Aspekte als für Vermieter:<br />
Letztere müssen mit sinkenden Renditen<br />
rechnen, da sich die Mieten aufgrund gesetzlicher<br />
Vorgaben niemals so schnell nach<br />
oben entwickeln wie die Kaufpreise. Für<br />
Kapitalanleger zählt die Wertstabilität oder<br />
-steigerung des Objekts. Selbstnutzer hingegen<br />
rechnen anders. Partenheimer: „Wer<br />
sich ein Eigenheim zulegen möchte, kann<br />
seine Kreditrate der eingesparten Miete gegenüberstellen,<br />
um für sich zu entscheiden,<br />
ob ein Kauf wirtschaftlich sinnvoll ist. Und<br />
ist die Immobilie abbezahlt, wohnt man<br />
mietfrei.“ Er findet: „Das anhaltende Niedrigzinsniveau<br />
bietet weiterhin Vorteile, auch<br />
wenn die Preise gestiegen sind.“ Auch Wetzel<br />
meint, dass grundsätzlich nichts gegen<br />
einen Immobilienerwerb jetzt spricht: „Natürlich<br />
waren die Preise vor zehn Jahren<br />
niedriger, aber die Zinsen deutlich höher. Es<br />
kommt letztlich auf die individuelle Situation<br />
und das Objekt an.“<br />
Sorgfältige Prüfung. Dass niedrige Zinsen<br />
nicht zu unkalkulierbaren Abenteuern<br />
führen, mit denen sich ganze Familien ins<br />
Unglück stürzen, dafür sorgen die Banken –<br />
schon im eigenen Interesse, aber auch aufgrund<br />
gesetzlicher Verpflichtungen. „Grundsätzlich<br />
müssen wir sicher sein, dass der<br />
Kunde den Kredit pünktlich und vollständig<br />
zurückzahlen können wird –Stichwort Kapitaldienstfähigkeit.<br />
Wir erwarten, dass unsere<br />
Kunden zirka 20 Prozent des Kaufpreises<br />
samt Nebenkosten aus eigener Tasche finanzieren“,<br />
sagt Partenheimer. „Und wir benötigen<br />
aussagefähige Einkommensunterlagen,<br />
mit denen wir gegebenenfalls auch die Zeit<br />
nach der Berufstätigkeit beurteilen können.“<br />
Nicht jeder bekommt den<br />
günstigsten Zins –die Bank<br />
lässt sich ihr Risiko bezahlen.<br />
Das Angebot der Bank. Gemeinsam mit<br />
dem Interessenten werden Einnahmen und<br />
Ausgaben gegenübergestellt, der mögliche<br />
Kreditrahmen ausgelotet, die Bedingungen<br />
besprochen und ein Zinsangebot gemacht.<br />
Der Zinssatz richtet sich nach dem<br />
Risiko, das die Bank eingeht. Also erstens<br />
nach der Bonität des Kunden und zweitens<br />
nach der wirtschaftlichen Verwertbarkeit<br />
des Objekts für den Fall, dass das Darlehen<br />
nicht bedient wird. Zwei Extreme:<br />
Wer eine Standard-Eigentumswohnung<br />
in gefragter Stadtlage kauft, viel Eigenkapital<br />
hat und eine sichere, gut bezahlte<br />
Festanstellung, bekommt einen niedrigen<br />
Zinssatz. Ein Existenzgründer mit kaum<br />
Eigenkapital, der sich einen sanierungsbedürftigen<br />
Bauernhof auf dem Land kaufen<br />
will, zahlt mehr. Außerdem richtet sich der<br />
Zinssatz nach der Laufzeit: Kurze Laufzeiten<br />
sind günstiger, bergen aber auch größere<br />
Risiken bei der Anschlussfinanzierung.<br />
Über den Kreditantrag wird binnen 24 bis<br />
48 Stunden entschieden. Abgelehnt wird<br />
ein Kredit, wenn der Interessent ihn voraussichtlich<br />
nicht bedienen kann, wenn er<br />
wissentlich falsche Angaben gemacht hat,<br />
negative Schufa-Einträge hat oder bei der<br />
Bank bereits negativ aufgefallen ist.<br />
So fließt das Geld. Die Auszahlung des geliehenen<br />
Geldes vollzieht sich beim Kauf von<br />
Bestandsobjekten nach den Vorgaben des<br />
Notarvertrags und dem Fortschritt der juristischen<br />
Übereignung, also der Eintragung<br />
ins Grundbuch. Hier wird auch die Grundschuld<br />
eingetragen, die der Bank im Falle<br />
finanzieller Schwierigkeiten den Zugriff<br />
auf die Immobilie sichert. Anders läuft es,<br />
wenn die Immobilie erst noch gebaut wird,<br />
erläutert Wetzel: „Hier liegt die Auszahlung<br />
oft inder Zukunft, eskommt dann auf die<br />
Vereinbarungen mit dem Bauträger oder<br />
den Handwerkern an.“ Für die Zwischenzeit<br />
fallen je nach Vertragskonditionen oft<br />
schon Bereitstellungszinsen an.<br />
Stichwort Vertragskonditionen. Von der<br />
Laufzeit, der Tilgungsrate und deren Flexibilität<br />
über die Möglichkeit, Sondertilgungen<br />
zu leisten bis hin zu dem Zeitraum,<br />
der ohne Bereitstellungszinsen verstreichen<br />
darf –alles ist verhandelbar. Olaf Grumm
4<br />
leitet die Finanzierungsabteilung der Ziegert<br />
– Bank- und Immobilienconsulting in Berlin.<br />
Das Unternehmen baut nicht nur eigene<br />
Objekte, esbietet Käufern auch an, sich um<br />
die Finanzierung zu kümmern und arbeitet<br />
dazu mit vielen Banken zusammen. Dieser<br />
Service steht jedem offen, nicht nur Käufern<br />
von Ziegert-Immobilien. „Für eine gute Finanzierung<br />
ist nicht der allergünstigste Zins<br />
ausschlaggebend, sondern die Frage, ob die<br />
Rahmenbedingungen langfristig zum Kunden<br />
passen“, so sein Profi-Tipp. Beispiele:<br />
Wer esbisher nicht geschafft hat, Eigenkapital<br />
anzusparen, der braucht kein Sondertilgungsrecht.<br />
Wer vielleicht irgendwann in<br />
Elternzeit gehen will, ist mit einer flexiblen<br />
Tilgungsrate dafür gut aufgestellt. Jemand,<br />
der langfristig Sicherheit wünscht, wählt<br />
eine lange Laufzeit für einen etwas höheren<br />
Zinssatz. Und beim Kauf einer Wohnung,<br />
die erst noch gebaut wird, ist es wichtig, die<br />
Bereitstellungszinsen vertraglich für einen<br />
möglichst langen Zeitraum auszusetzen.<br />
Wenn es ernst wird. Marcus Wetzel sagt: „An<br />
einen Kredit zu kommen ist meist nicht das<br />
Problem, die richtige Immobilie zu finden bisweilen<br />
hingegen schon.“ Und wer nach langer<br />
Suche endlich das Richtige gefunden hat, muss<br />
ganz schnell sein, denn meist ist er nicht der<br />
einzige Interessent. In einer guten Verhandlungsposition<br />
ist jetzt nur, wer als solventer<br />
Käufer auftreten kann. Andreas Partenheimer<br />
empfiehlt, sich bereits im Vorfeld zur möglichen<br />
Darlehenshöhe beraten lassen und zu informieren,<br />
welche Unterlagen für eine schnelle<br />
Zusage benötigt werden. Die Commerzbank<br />
hat dafür eine kostenlose „Baufi-App“ entwickelt.<br />
Marcus Wetzel erklärt, wie es funktioniert:<br />
„Der Kunde ermittelt mit der App<br />
den potenziellen Kaufpreis, den er sich leisten<br />
kann, sucht über das angebundene Immobilienportal<br />
seine Wunschimmobilie und kann<br />
beim Besichtigungstermin den Marktwert der<br />
Immobilie mittels GPS-Ortung und Foto bestimmen.<br />
Wenn alles passt, erstellt die App ein<br />
verbindliches Finanzierungszertifikat, das dem<br />
Makler umgehend präsentiert werden kann.“<br />
Nur wer beim Immobilienkauf<br />
als solventer Kunde auftreten<br />
kann, kommt zum Zuge.<br />
Fördermittel spielen eine wichtige Rolle in der<br />
Immobilienfinanzierung. Die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) hat diverse Programme<br />
für Zuschüsse und extrem günstige<br />
Kredite. Sie hat einen Wegweiser auf ihrer<br />
Homepage, mit dem Immobilienkäufer<br />
sich zur passenden Förderung durchklicken<br />
können. Die kann jedoch nur über die Hausbank<br />
eingebettet in die Gesamtfinanzierung<br />
abgerufen werden. Die Banken tun dies routinemäßig.<br />
Olaf Grumm verweist darauf,<br />
dass manche Institute die KfW-Mittel bei der<br />
Berechnung des Zinssatzes wie Eigenkapital<br />
werten –ein wichtiger Aspekt. Und wie sichert<br />
sich jemand die günstigen Zinsen von heute,<br />
wenn er erst in einiger Zeit kaufen oder bauen<br />
will? Hier kommt der Bausparvertrag ins<br />
Spiel: Es gibt zwar wenig Zinsen auf das angesparte<br />
Geld, aber eben auch ein einlösbares<br />
Zinsversprechen für einen späteren Kredit.<br />
Einige Banken bieten „Forward-Darlehen“ an:<br />
Hier können gegen einenAufschlagdie heutigen<br />
Zinsen für später festgeschrieben werden. Dies<br />
ist auch eine gängige Variante für Immobilienbesitzer,deren<br />
Kredit demnächst neu finanziert<br />
werden muss.<br />
Frauke Wolf<br />
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Nr.35, Ausgabe <strong>01.</strong>/02. September 2018<br />
/ 5<br />
INTERVIEW<br />
Bettina Schniggenberg ist Abteilungsleiterin<br />
in der Investitionsbank Berlin (IBB)<br />
In welchen Bereichen gibt es Förderprogramme<br />
für Eigenheim-Käufer?<br />
Bettina Schniggenberg: Für Eigentümer von Wohnimmobilien<br />
in Berlin halten wir verschiedene Finanzierungs-<br />
und Förderangebote bereit. Sobieten wir<br />
in Kooperation mit der KfW-Bankengruppeattraktive<br />
Darlehen an, mit denen wir den Bau bzw. den Erwerb<br />
von selbstgenutzten Häusern und Eigentumswohnungen<br />
fördern. Darüber hinaus unterstützen<br />
wir Eigentümer über zinsvergünstigte Darlehen,<br />
wenn es um altersgerechte Umbauten oder um<br />
energetische Modernisierungs- undSanierungsmaßnahmen<br />
an ihrer Immobilie geht. ZurSchließung des<br />
Gesamtfinanzierungsbedarfs bieten wir zusätzlich<br />
ein „IBB-Förderergänzungsdarlehen“ an.<br />
ches Vorhaben am geeignetsten ist. Zudem gibt es<br />
auf unserer Internetseite einen sogenannten Förderfinder.<br />
Nach nur vier kurzen Fragen erhält der<br />
Kunde einen schnellen Überblick über die IBB-Förderprogramme,<br />
die für ihn geeignet sein könnten.<br />
Natürlich stehen auch unsereKundenbetreuergern<br />
für ein persönliches Gespräch unter der Telefonnummer<br />
030 /2125-3488 zur Verfügung.<br />
Wie viel Zeit muss ein Kaufinteressent<br />
einplanen, bis sein Antrag bewilligt ist<br />
und Geld fließen kann?<br />
Meistist es schwieriger an die richtigeImmobilie zu<br />
kommen als an den richtigen Kredit. Aber beideswill<br />
genau geplant und die Entscheidung sorgfältig geprüft<br />
sein. Hierbei istessinnvoll auf Experten zu setzen.<br />
Bild: gettyimages/ALotOfPeople<br />
Wie viel kann man da sparen gegenüber<br />
einer regulären Bankfinanzierung?<br />
Schniggenberg: In der Eigenheimförderung bietenwir viele<br />
zinsgünstige KfW-Produkte an. Die Konditionen dieser<br />
Programme werden durch die KfW festgelegt. Dadurch<br />
ergibt sich, dass die Konditionen für alle Kunden dieser<br />
Programme gleich sind. Da aber nicht jedes Finanzierungsinstitut<br />
KfW-Programme durchleitet, ist unser Angebot<br />
ein Vorteilfür unsereKundenansich. Geht es um einFörderergänzungsdarlehen<br />
zur Schließung der Gesamtfinanzierung,<br />
kalkulieren wir hier, wie jede andere Bank auch,<br />
individuell.<br />
Wie findet man im Dschungel der<br />
Programme das Richtige?<br />
Schniggenberg: Eine erste und sehr gute Orientierung<br />
bietetdie Internetseite derIBB.Unterder Adresse<br />
www.ibb.de/wohneigentuemer finden Kunden<br />
eine Liste all unserer Förderprogramme rund<br />
um selbstgenutztes Wohneigentum. Dabei wird<br />
auch genau erklärt, welches Programm für wel-<br />
Schniggenberg: Das kommt auf den Einzelfall und<br />
die jeweilige Besicherung an. Sind die Fragen geklärt<br />
und liegen uns alle notwendigen Unterlagen<br />
vollständig vor, dauert es bis zur Entscheidung nur<br />
ein paar Tage.<br />
Wie macht man das praktisch –wenn die<br />
Traumimmobilie auf den Markt kommt,<br />
muss der Interessent meist schnell zuschlagen,<br />
dafür muss die Finanzierung stehen.<br />
Die Förderung kann aber ja nur passend zur<br />
konkreten Immobilie gestaltet werden.<br />
Schniggenberg: Wenn Wohneigentümer in Berlin<br />
Förderprogramme der IBB in Anspruch nehmen<br />
wollen, sollte die Antragstellung immer vor Beginn<br />
des Vorhabens erfolgen. Allein daraus ergibt sich<br />
schon, dass man bei der Finanzierungsplanung die<br />
IBB so früh wie möglich miteinbeziehen und alle<br />
relevanten Unterlagen griffbereit haben sollte.Fragen<br />
Sie auch den Verkäufer oder Bauherren frühzeitig<br />
nach aussagefähigen Projektunterlagen und<br />
Kaufvertragsentwürfen. Gern unterstützen wir unsere<br />
Kunden dabei.<br />
Immobilienkredit frühzeitigablösen? VorsichtFalle!<br />
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vom 11.08.2018<br />
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günstigeren eintauschen oder früher tilgen? Dann sindSie zunächst<br />
auf die Kulanz IhrerBank angewiesen,die nur punktuell verpflichtet<br />
ist,IhreKündigunganzunehmen. Ferner kann das teuer werden:<br />
durch die sog.Vorfälligkeitsentschädigung als Ausgleich für den<br />
Zinsverlust.Doch ist diese immer zu entrichten?<br />
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Grundschuld bzw. Hypothek gesichert,können Sie ihn jederzeit<br />
mit einer3-monatigen Frist beenden.<br />
Möchte der Käufer IhrerImmobilieden Kredit bei der Bank zu<br />
denselben Konditionen übernehmen und wirdnichtaus<br />
Bonitätsgründen abgelehnt, kommen Sie ebenfalls an der<br />
Vorfälligkeitsentschädigungvorbei.<br />
Wenn Sie dennochzahlen müssen: Achten Sie auf Berechnungsfehler<br />
Denn diese kommen häufig vor–zuIhren Ungunsten. Prüfen Sie also<br />
die Abrechnung mit spitzem Bleistift oder überlassen Sie das besser<br />
noch Fachleuten z. B. der Verbraucherzentralen.<br />
Berücksichtigt werden müssen u. a.:<br />
der Abzug der Risikoprämie,die aufgrund der sofortigen Rückzahlung<br />
des Darlehens nichtmehr berechnet werden darf<br />
die Option, die Monatsraten zu erhöhen<br />
im KreditvertragvereinbarteSondertilgungen<br />
Mithilfeletzterer würde Ihre Kreditschuld sinken und dadurch<br />
auch die Vorfälligkeitsentschädigung.<br />
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Immobilienwelten Nr. 35, Ausgabe 1./2. September 2018 / 6<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
RECHT<br />
EXPERTEN ANTWORTEN<br />
Für die Warmwasserversorgung gibt esgenaue Richtlinien –<br />
sind sie nicht erfüllt, kann die Miete gemindert werden.<br />
Bild:Gettyimages/nikkytok<br />
§<br />
Ich wohne in einem großen<br />
Mehrfamilienhaus zur Miete,<br />
welches eine zentrale Warmwasserversorgung<br />
hat. Bei vollem Aufdrehen<br />
des Warmwassers bekomme ich seit<br />
zwei Wochen nur 36 Grad. Der Vermieter<br />
reagiert nicht. Wie warm muss das<br />
Wasser aus dem Hahn kommen?<br />
Sie haben ganzjährig und ganztägig<br />
Anspruch auf eine funktionierende<br />
Warmwasserversorgung (AG Köln 206 C<br />
251/94). Um eine Legionellenbildung zu<br />
verhindern, muss das Trinkwasser am<br />
Austritt aus dem Erhitzer mindestens 60<br />
Grad heiß sein. In Ihrer Wohnung muss es<br />
noch 40 bis 50 Grad haben (AG München,<br />
463 C4744/11). Sonst liegt ein Mangel<br />
vor. Diese Wassertemperatur muss Ihnen<br />
nach zehn Sekunden bzw. drei bis<br />
fünf Litern Durchlauf zur Verfügung stehen<br />
(AG Schöneberg, 102 C55/94). Ferner<br />
muss der Wasserdurchfluss bei rund zehn<br />
Litern pro Minute liegen. Anderenfalls<br />
sind Sie zur Minderung der Bruttomiete<br />
um 7,5 bis 20 Prozent berechtigt. Ferner<br />
können Sie ein Zurückbehaltungsrecht in<br />
Höhe der dreifachen Minderungsquote<br />
ausüben. Hat der Vermieter den Mangel<br />
beseitigt, müssen Sie den zurückbehaltenen<br />
Mietzins nachzahlen.<br />
§<br />
Ein Miteigentümer möchte Solarkollektoren<br />
über den neu zu erstellenden<br />
Dachgauben installieren. Bedarf<br />
dies eines einstimmigen Beschlusses<br />
aller Eigentümer?<br />
Prinzipiell stellt die erstmalige Errichtung<br />
einer Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung<br />
keine modernisierende<br />
Instandsetzung, sondern eine bauliche<br />
Veränderung imSinne des Paragraphen<br />
22 Absatz 1Wohnungseigentumsgesetz.<br />
Das Gemeinschaftseigentumwürde nämlich<br />
dadurch in Abweichung vom Zustand<br />
bei der Entstehung des Wohnungseigentums<br />
gegenständlich umgestaltet. Die<br />
sich über mehrere Quadratmeter Dachfläche<br />
erstreckenden Kollektoren würden<br />
sich optisch nachteilig abheben, stellten<br />
Gerichte fest. Deshalb ist in der Regel die<br />
Zustimmung aller Miteigentümer erforderlich.<br />
Die Rechtslage kann aber dann<br />
anders sein, wenn Ihre Teilungserklärung<br />
bauliche Veränderungen für den Fall durch<br />
eine Mehrheitsentscheidung zulassen<br />
sollte, dass kein Sondereigentümer durch<br />
die Maßnahme übermäßig betroffen wird.<br />
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Baugst. ..Baugrundstück<br />
Bd. ...........Bad/Bäder<br />
BEZ ..........Bezirk<br />
BK ............ Betriebskosten<br />
Bj..............Baujahr<br />
Blk. ......... Balkon<br />
bw ........... Brutto-Warmmiete<br />
DG ........... Dachgeschoss<br />
DHH ........ Doppelhaushälfte<br />
EBK.......... Einbauküche<br />
EFH.......... Einfamilienhaus<br />
ETW.........Eigentumswohnung<br />
F................Fahrstuhl<br />
GA............ Genossenschaftsanteile<br />
GFZ..........Geschossflächenzahl<br />
GEH ......... Gasetagenheizung<br />
GRZ ......... Grundflächenzahl<br />
Gst........... Grundstück<br />
Hb............ Heutbesichtigung<br />
Hk............ Heizkosten<br />
k ............... Kaltmiete<br />
Kfz........... Autostellplatz<br />
Kt. ............ Kaution<br />
MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />
MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />
NB ............ Neubau<br />
nk .............Netto-Kaltmiete<br />
NK............ Nebenkosten<br />
OG ........... Obergeschoss<br />
Pk. ........... Parkettboden<br />
RH............ Reihenhaus<br />
ren. .........renoviert<br />
REG..........Region<br />
TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />
VB ............ Verhandlungsbasis<br />
VS ............ Verhandlungssache<br />
w .............. Warmmiete<br />
WB........... Wannenbad<br />
WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />
WEH........ Wohneinheiten<br />
Whg. .......Wohnung<br />
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B ............... Bedarfsausweis<br />
kWh ........ Kilowattstunde<br />
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Öl ............ Heizöl<br />
Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />
FW ........... Fernwärmeaus Heizwerk<br />
oder KWK<br />
Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />
Holzhackschnitzel<br />
E .............. Elektrische Energie<br />
(auch Wärmpumpe), Strommix<br />
Baujahr des Wohngebäudes<br />
Bj .............. Baujahr<br />
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Zahlreiche Gäste feierten in der vergangenen Woche das Richtfest für 180 Eigentumswohnungen<br />
im aktuellen Bauabschnitt des „Quartier Luisenpark“. Am ehemaligen<br />
Mauerstreifen, an der Grenze von Mitte zu Kreuzberg, werden insgesamt mehr als 550<br />
Wohnungen errichtet. Die ersten Bauabschnitte sollen Ende 2019 fertiggestellt sein.<br />
Entwickelt wird das Projekt von der Instone Real Estate. Das Unternehmen baut auf dem<br />
19000 Quadratmeter großen Grundstück nicht nur 414 Eigentumswohnungen, sondern<br />
zusätzlich auch 139 Mietwohungen, die im Rahmen des <strong>Berliner</strong> Modells der kooperativen<br />
Baulandentwicklung für die Howoge realisiert werden. „Der Luisenpark bietet<br />
modernen Wohnkomfort in zentraler Innenstadtlage. Diese Qualität überzeugt und berücksichtigt<br />
darüber hinaus die Wohnbedürfnisse unterschiedlicher Alters- und Einkommensgruppen<br />
für eine ausgewogene Mischung im Quartier“, sagte Carsten Sellschopf,<br />
operativer Geschäftsführer der Instone Real Estate. Bereits für den ersten Bauabschnitt<br />
kann sich das Unternehmen dabei über ein enormes Interesse freuen –mehr als 90 Prozent<br />
der Eigentumswohnungen des ersten Bauabschnitts sind bereits verkauft.<br />
Unter den Gästen befand sich auch der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung und Wohnen, Sebastian Scheel (Linke). Scheel betonte die Bedeutung<br />
des Luisenquartiers angesichts jährlich 20.000 erforderlicher neuer Wohnungen<br />
in Berlin: „Vor dem Hintergrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums leistet das<br />
Quartier Luisenpark einen wichtigen Beitrag für die Bereitstellung des dringend benötigten<br />
Wohnraums.“<br />
Impressum<br />
Mit unterschiedlicher<br />
Fassadengestaltung der<br />
drei Gebäude wirdBezug<br />
genommen auf die<br />
historischen Parzellen.<br />
Bild:DCValues<br />
IN HISTORISCHEM UMFELD<br />
In der Rosenthaler Straße realisiert der Projektentwickler<br />
DC Values vis-à-vis zu denHackeschen Höfeninden kommenden<br />
zwei Jahren ein siebengeschossiges Wohn- und Geschäftshaus<br />
mit drei Gebäudeeinheiten. Unter dem Namen „Rosenthaler“<br />
entstehen hier auf einer Bruttogeschossfläche von 15.000 Quadratmetern<br />
45 Mietwohnungen sowie zwölf Büro- undfünf Einzelhandelsflächen.<br />
Die Wohnungen sind 40 bis 100 Quadratmeter<br />
groß, haben meist Balkon oder Terrasse und sind zueinem<br />
großen Teil für betreutes Wohnen geeignet.<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />
Anzeigen:<br />
BVZBMVermarktung GmbH<br />
(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />
Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />
Anzeigenannahme:<br />
(030) 23 27 50<br />
Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />
<strong>01.</strong><strong>01.</strong>2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />
„BerlinKompakt Nr.11“ vom<strong>01.</strong><strong>01.</strong>2018.<br />
Druck:<br />
BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Layout, Redaktion und Produktion:<br />
mdsCreativeBerlin GmbH<br />
AlteJakobstraße 105<br />
10969Berlin<br />
Klaus Bartels (verantwortlich),<br />
Nadine Kirsch<br />
) (030) 23 27 67 12<br />
* immobilien@mdscreative.com
Immobilienwelten<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Magazin für Immobilien,Wohnen,Bauen und Design<br />
Nr. 15, Ausgabe 14./15. April 2018<br />
Nr.15, Ausgabe 14./15. April 2018<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.17, Ausgabe 28./29. April 2018<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Immobilienwelten<br />
Immobilienwelten<br />
Immobilien<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> | <strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen,Bauen und Design<br />
Nr.11, Ausgabe 17./18.März<br />
SONDERTHEMA<br />
Wohnen und<br />
Erholen am Wasser 04<br />
SONDERTHEMA<br />
Wohnen in Randlage<br />
04<br />
Mehr Grün, mehr Platz, gute Infrastruktur,<br />
trotzdem schnell in der Innenstadt<br />
Bild:Bonava Deutschland GmbH<br />
ENE STOE<br />
Schöne Textilien,<br />
die für Ambiente sorgen<br />
Bild:MAISONS DU MONDEFRANCE<br />
Motiv bereitgestellt von:<br />
Bonava Deutschland GmbH |Projekt Friedenstaler Gärten |www.bonava.de<br />
Kurz &gut<br />
Ein neues Vergleichsportal schafft<br />
Durchblick beim Thema Smart Home<br />
und intelligente Haushaltsgeräte.<br />
Barrierearme Wohnanlage<br />
Hauptsächlich an Ein-Personen-Haushalte<br />
als Mieter wendet sich ein neues<br />
Howoge-Projekt in Lichtenberg.<br />
Rechtsexperten<br />
Einzelner Wohnungseigentümer kann<br />
Einzelner Wohnungseigentümer kann<br />
eine außerordentliche Versammlung<br />
eine außerordentliche Versammlung<br />
nicht unbedingt verlangen.<br />
nicht unbedingt verlangen.<br />
Kurz &gut<br />
Wohnungseigentümer stehen in einem<br />
komplizierten Rechtsverhältnis – Seminar<br />
macht sie fit für die Versammlung.<br />
Verschlüsselte E-Mails<br />
Bis ein Notarvertrag steht, müssen viele<br />
vertrauliche Informationen ausgetauscht<br />
werden. Das geht jetzt einfach und sicher.<br />
Direkt an der Dahme entsteht das Projekt 52°Nord<br />
Kurz &gut<br />
Endspurt am Campus Babelsberg: Das<br />
Geschäftsgebäude Pentagon steht vor der<br />
Endspurt am Campus Babelsberg: Das<br />
Geschäftsgebäude Pentagon steht vor der<br />
Vollendung, die Mieter warten schon.<br />
Vollendung, die Mieter warten schon.<br />
Rechtsexperten<br />
Schäden durch unsachgemäßen<br />
Anbau können nur gegen den<br />
Verursacher geltend gemacht werden.<br />
Bild: BUWOG/52grad-nord.de<br />
Wertvollstes Lebensmittel<br />
Trinkwasser kommt in bester Qualität<br />
einfach aus dem Wasserhahn –wenn die<br />
Leitungen in Ordnung sind.<br />
Rechtsexperten<br />
Auch wenn die Nachbarn Übernachtungsbesuch<br />
haben, gilt weiter der<br />
Umlageschlüssel für Wasserverbrauch.<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien,Wohnen, Bauen und Design<br />
<br />
•08.09.2018: Wohnen und Erholen am Wasser<br />
• 15.09.2018: Serie Stadtentwicklung: Pankow<br />
• 22.09.2018: Massiv- und Fertighäuser<br />
• 06.10.2018: Kaufen oder Mieten<br />
• 10.11.2018: Traumhäuser und -wohnungen<br />
• 17.11.2018: Wohnen in Randlage<br />
• 08.12.2018: Immobilienprojekte 2019<br />
Jeden Samstaginder<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> und im<br />
<strong>Berliner</strong> Kurier mit einer<br />
Reichweite von<br />
508.000 Lesern<br />
und Leserinnen. *<br />
*Quelle: MA 2017<br />
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