4-2018
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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Editorial<br />
Smart Home<br />
Die Elektroinstallation im Wandel<br />
Intelligente Häuser sind zukünftiger Standard. Auch wenn mittlerweile jeder vierte Haushalt<br />
auf dem Weg ist, sein Zuhause intelligent zu vernetzen so wird der Großteil der heutigen<br />
Neubauten immer noch mit einer konventionellen Elektroinstallation ausgestattet. Gründe<br />
dafür sind, neben den allgemein anfallenden Zusatzkosten, sowohl die Vielzahl der heutigen<br />
am Markt erhältlichen Lösungen, die meist nicht untereinander kompatibel sind, als auch<br />
die Frage der Nachhaltigkeit.<br />
Michael Becker, Vertriebsleiter<br />
ambiHome GmbH,<br />
www.ambihome.com<br />
Bei der Suche nach dem richtigen System sollte deshalb genau geprüft werden, welche<br />
Lösung zur Lebenssituation passt. In angemieteten Wohnräumen haben Funk- und<br />
IP-Lösungen eine Berechtigung, da die Installation eines kabelgebundenen Systems<br />
sowohl den Kosten- als auch den Arbeitsaufwandsrahmen sprengt. Bei Auszug aus den<br />
angemieteten Wohnräumen können diese Komponenten auch wieder mitgenommen und<br />
an anderer Stelle zum Einsatz gebracht werden. Geht es aber um einen Neubau, so sollten<br />
Bauherren bereits frühzeitig hinsichtlich des Themas „Digitale Infrastruktur“ beraten werden.<br />
Wie bereits aus den Bereichen Internet und Multimedia in die Elektroplanung übernommene<br />
Datenleitungen, können heute auch für den Bereich Smart Home Vorkehrungen getroffen<br />
werden, an die sich im Laufe der Nutzungsdauer der Immobilie auch weitere Anbindungen<br />
vornehmen lassen können. Hier ist es wichtig, die Nachhaltigkeit des „intelligenten<br />
Zuhauses“ sicherzustellen, indem man auf einen etablierten Standard setzt. Am Beispiel<br />
KNX bietet sich eine Fülle an Herstellern und Produkten, die alle untereinander kompatibel<br />
sind. Zugleich ist sichergestellt, dass es zu jedem technischen Wandel auch eine<br />
entsprechende Schnittstelle in KNX-Systeme geben wird. Setzen Bauherren heute auf ein<br />
herstellerabhängiges System bleibt diese Frage vorerst ungeklärt.<br />
Bereits aus der industriellen Nutzung als Weiterentwicklung des Feldbusses EIB bekannt<br />
und bewährt, halten KNX-Systeme jetzt auch Einzug im privaten Haus- und Wohnungsbau.<br />
Bislang nur durch einen versierten Systemintegrator umsetzbar ist es aber auch heute<br />
schon möglich, eine hochwertige, zukunftssichere und preisgünstige Gebäudeautomation<br />
mit KNX zu realisieren. Durch Weiterentwicklungen in der Programmierung, der<br />
Herausnahme der generellen Komplexität und einem hohem Standardisierungsgrad gibt<br />
es mittlerweile Hersteller am Markt, die fertige KNX-Systeme auf Grundlage einer reinen<br />
Funktions-Wunschliste bieten können.<br />
Generell ist es wichtig, dass sich Bauherren bei einem Neubau schon heute auf das<br />
vorbereiten, was vielleicht schon morgen Standard ist. Selbst wenn man sich dazu<br />
entscheidet, komplett auf Gebäudeautomation zu verzichten, so sollten doch einige Punkte<br />
bei dieser Entscheidung beachtet werden, geht es doch um die Zukunftsfähigkeit der<br />
Immobilie. Auch in einem kleinen Rahmen, wie zum Beispiel durch eine einfache Lichtoder<br />
Verschattungssteuerung, kann der digitale Grundstein gelegt werden, um den Wert<br />
der Immobilie zu steigern. So bieten sich auch später eine Fülle an Möglichkeiten, um<br />
Alltagsvorgänge zu automatisieren und Geräteeinstellungen an persönliche Bedürfnisse<br />
anzupassen.<br />
Die Zukunft hält eine Vielzahl an Möglichkeiten offen. Ich lade Sie herzlich dazu ein, dieses<br />
spannende und innovative Thema in Ihren beruflichen Alltag aufzunehmen und sich über<br />
die Möglichkeiten zu informieren, die Ihnen die KNX-Gebäudeautomation heute bietet; auch<br />
ohne Spezialisten-Wissen vorhalten zu müssen.<br />
Michael Becker<br />
Haus und Elektronik 4/<strong>2018</strong> 3