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Fotos: Nicole Müller<br />

Masch<strong>in</strong>en- und Apparatebau Riekemann GmbH & Co. KG:<br />

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt<br />

Nur vier Monate nach der Gründung se<strong>in</strong>er eigenen<br />

Firma am 1. Januar 1978 erkrankte der gelernte<br />

Mühlenbaumeister und Ingenieur Carl Wilhelm<br />

Riekemann schwer. Um den Betrieb mit sechs<br />

Beschäftigten zu halten, sprang der älteste Sohn<br />

Klaus Riekemann mit 24 Jahren e<strong>in</strong>. „Ich wusste<br />

nicht, was e<strong>in</strong> T-Träger oder e<strong>in</strong> Quadratrohr ist“,<br />

schildert der gelernte Sparkassenkaufmann se<strong>in</strong>e<br />

erste Zeit im Unternehmen. Trotzdem brachte der<br />

Vater se<strong>in</strong>em Sohn großes Vertrauen entgegen<br />

und ließ ihn machen. Bereits nach wenigen Monaten<br />

durfte er selbstständig Bankkonditionen<br />

aushandeln und eigene Entscheidungen treffen.<br />

Als der Vater 1980 starb, machte Klaus Riekemann<br />

weiter, gründete e<strong>in</strong>e GmbH und setzte<br />

den Schwerpunkt auf Blechverarbeitung statt auf<br />

Mühlenbau.<br />

In dieser ersten schweren Zeit der Neugründung<br />

war der Meister der Firma e<strong>in</strong> wahrer Glücksgriff<br />

und e<strong>in</strong>e große Stütze. Auch durch die Treue der<br />

Kunden konnte der Betrieb <strong>in</strong> den folgenden Jahren<br />

weiter wachsen. Klaus Riekemann <strong>in</strong>vestierte<br />

regelmäßig <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Unternehmen, er kaufte Insolvenzgrundstücke<br />

und baute größere Hallen, um<br />

den Betrieb für die nächste Generation auf gesunde<br />

Füße zu stellen.<br />

Der zweite Sohn Rolf Riekemann war beim Tod<br />

des Vaters 10 Jahre alt. Von vornhere<strong>in</strong> stand für<br />

die beiden Brüder eigentlich fest, niemals mite<strong>in</strong>ander<br />

arbeiten zu wollen. Über e<strong>in</strong> Schulpraktikum<br />

begann er sich für den Werkstoff Metall zu<br />

<strong>in</strong>teressieren und lernte Masch<strong>in</strong>enbaumechaniker-Meister/Zerspaner.<br />

Unabhängig vom Familienunternehmen<br />

g<strong>in</strong>g er se<strong>in</strong>en Weg und stieg <strong>in</strong><br />

die Firma se<strong>in</strong>er Frau e<strong>in</strong>. Erst nach der Trennung<br />

1998 entschied die Mutter der beiden Brüder: „Der<br />

Klaus bekommt e<strong>in</strong>e Chance, entweder schafft<br />

er es oder es geht gegen die Wand.“ So f<strong>in</strong>g der<br />

Jüngere mit der Kaltakquise an, fuhr monatelang<br />

mit Bulli, Laptop und Kühlschrank über Land und<br />

schaffte es, zahlreiche neue Kunden zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

stieg schließlich als weiterer Geschäftsführer <strong>in</strong><br />

den Betrieb e<strong>in</strong>.<br />

Den beiden Brüdern gelang es, die Aufgaben im<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>nvoll zu verteilen, Klaus als Kaufmann<br />

macht den Vertrieb, die Kundenpflege und<br />

die Angebote, Rolf kümmert sich um die Organisation<br />

der Arbeitsabläufe und die Neukundengew<strong>in</strong>nung.<br />

Und auch die nächste Generation ist schon<br />

am Start. Tim, der Sohn von Klaus Riekemann, hat<br />

das Metallerhandwerk von der Pike auf gelernt<br />

und mit 24 Jahren die Meisterschule mit „sehr gut“<br />

Familie Riekemann<br />

ergänzt sich hervorragend:<br />

Klaus<br />

Riekemann (r) ist der<br />

Kaufmann, se<strong>in</strong> Bruder<br />

Rolf (l) kümmert<br />

sich um die Akquise<br />

und se<strong>in</strong> Neffe Tim (m)<br />

ist als Praktiker nahe<br />

an den Mitarbeitern.<br />

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