22.09.2018 Lindauer Bürgerzeitung
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KUNST UND KULTUR 22. September 2018 · BZ Ausgabe KW 38/18<br />
33<br />
Start mit einer literarischen Zeitreise und Bläserquintett<br />
Das Theater Lindau meldet sich mit Thekla Carola Wied und „variation 5 “ aus der Sommerpause zurück<br />
Mit Thekla Carola Wied und<br />
ihrem ersten eigenen Soloprogramm<br />
– der literarischen Zeitreise<br />
„Stürmische Zeiten – Blick<br />
zurück nach vorn“ – meldet sich<br />
das Stadttheater am Samstag, 6.<br />
Oktober, um 19.30 Uhr aus der<br />
Sommerpause zurück.<br />
Thekla Carola Wied stellt sich<br />
an diesem Abend die Frage:<br />
Kann es etwas Aufregenderes<br />
geben, als den „Blick zurück“<br />
in ein Jahrhundert wahrhaft<br />
Thekla Carola Wied gastiert mit einem<br />
Soloprogramm. BZ-Foto: Hartmann<br />
„Stürmischer Zeiten“? Die beliebte<br />
Schauspielerin nimmt<br />
die Zuhörer mit auf eine literarische<br />
Zeitreise, die im „Blick<br />
zurück nach vorn“ das Vergangene<br />
mit der Gegenwart verbindet.<br />
Präsentiert werden literarische<br />
Zeugnisse dieser<br />
Epoche ab 1914, dem Geburtsjahr<br />
ihrer Mutter. Weimarer<br />
Republik, Nazideutschland,<br />
die Teilung Berlins, die DDR<br />
und ihr Zerfall, Emigration<br />
und die „Generation Burn-out“<br />
– mit diesen Themen schlägt<br />
sie den Bogen zur Gegenwart.<br />
Man darf sich auf Lyrik und<br />
Prosa von Kurt Tucholsky und<br />
Erich Kästner über Wolf Biermann,<br />
Günter Grass und<br />
Hanns-Dieter Hüsch bis hin zu<br />
Martin Suter und anderen<br />
freuen.<br />
Fünf junge Menschen mit geballter<br />
Energie und Experimentierfreudigkeit,<br />
das Bläserquintett<br />
„variation 5 “, eröffnet<br />
am Donnerstag, 11. Oktober<br />
2018, um 19.30 Uhr im Theater<br />
Lindau die Konzertreihe.<br />
Die Gewinner des 1. Preises<br />
des ARD-Musikwettbewerbs<br />
verbindet eines: Sie halten<br />
nicht an traditionellen Aufführungspraktiken<br />
und Stücken<br />
fest, sondern kreieren neue<br />
und spannende Programme,<br />
die sie mit ihrer frechen, jugendlichen<br />
und unbekümmerten<br />
Art darstellen. Ihre Stärke<br />
sind die Live-Auftritte, die vielen<br />
Ausdrucksmöglichkeiten ihrer<br />
Instrumente und des gewählten<br />
Repertoires und die<br />
Vielseitigkeit der Interpretationen.<br />
„Angefangen bei klassischen<br />
Werken bis zur heutigen zeitgenössischen<br />
Moderne sind in<br />
jeder Stilepoche prägende Werke<br />
entstanden, die es wert sind,<br />
entdeckt und in jedem Konzert<br />
variiert interpretiert zu werden.<br />
Spontan lassen wir uns auf<br />
jeden Spaß ein und versuchen,<br />
unsere Begeisterung dem Publikum<br />
zu vermitteln.“, so das<br />
Credo der Truppe.<br />
Es ist den jungen Musikern<br />
ein Anliegen, sehr unterschiedliche<br />
und experimentelle Werke<br />
zu präsentieren, die außerdem<br />
besonders anspruchsvoll<br />
sind, wie etwa das Quintett<br />
von Jean Francaix – seine<br />
Musik gilt als besonders bei<br />
Es ist den jungen Musikern von „variation 5 “ein Anliegen, sehr experimentelle<br />
Werke zu präsentieren, die anspruchsvoll sind. BZ-Foto: Kaneko<br />
Bläsern berühmt-berüchtigt.<br />
Die Leichtigkeit und Virtuosität,<br />
dargestellt in unterschiedlichsten<br />
Klängen und<br />
Charakteren, ist eine technische<br />
Herausforderung. Die<br />
Leichtigkeit dieser wunderschönen<br />
Musik bereitet große<br />
Freude – beim Spielen und<br />
beim Zuhören.<br />
BZ<br />
Vorträge und Konzerte<br />
Friedensräume Kontrastreiche Veranstaltungen im Herbst<br />
Das Herbstprogramm der Friedensräume<br />
Lindau wartet mit sehr kontrastreichen<br />
Veranstaltungen auf.<br />
Neue Ausstellung im Kunstbahnhof<br />
Unter dem Titel „Spielraum“<br />
treffen zwei <strong>Lindauer</strong> Künstlerinnen<br />
aufeinander und<br />
bespielen den Kunstbahnhof<br />
Wasserburg ab 4. Oktober 2018.<br />
Sonja Rieck (re.) beschäftigt<br />
sich in ihrer aktuellen Kunst<br />
mit Symbolen als Spiegel der<br />
Gedankenwelt. In ihre Ölporträts<br />
von Menschen schreibt<br />
Rieck mit Aquarell, Kohle,<br />
Holz und anderen Materialien<br />
Geschichten über Tätowierungen<br />
ein, die zum Schauen und<br />
Entziffern anregen.<br />
Evelyn Marschall-Gebhard<br />
(li.) ist eine Künstlerin, die<br />
beständig Neues schafft und<br />
mit ihrer Vielfalt überrascht<br />
und überzeugt.<br />
Die Ausstellung ist bis 28. Oktober<br />
freitags bis sonntags von<br />
15 bis 18 Uhr im Kunstbahnhof<br />
zu sehen. Die Vernissage<br />
findet am 4.Oktober um 19.30<br />
Uhr statt.<br />
BZ-Fotos: SR; EMG<br />
Landschaften aus Zecher Umgebung<br />
Willi Kleiner, lange Jahre als<br />
Stadtplaner in Lindau beschäftigt,<br />
hat auch privat eine Liebe zum<br />
Zeichnen entwickelt. Seine Lieblingsmotive<br />
sind Gebäude und<br />
Landschaften. Kleiner entwickelte<br />
seine Fähigkeiten in vielen Seminaren<br />
bei namhaften Lehrern<br />
weiter und übt eine rege Ausstellungstätigkeit<br />
aus. Im Treffpunkt<br />
Zech, Leiblachstraße 8, zeigt<br />
er diesen Herbst und Winter<br />
Gebäude- und Landschaftsmotive,<br />
die in der näheren Umgebung von<br />
Lindau entstanden sind.<br />
Die Vernissage findet am<br />
26. September um 19 Uhr statt.<br />
BZ-Foto: Kleiner<br />
Am Sonntag, 23. September,<br />
lädt das Friedensmuseum um<br />
17 Uhr zu einer Konzertlesung<br />
mit dem Titel „Flucht und Exil<br />
– Jazz und Lyrik“ in die Villa<br />
Lindenhof ein.<br />
Wolfram Frommlet hat über<br />
20 Jahre in Ländern des Südens<br />
gearbeitet. Er ist ein Kenner<br />
der politischen und sozialen<br />
Probleme, aber auch der Kulturen.<br />
Er wird den Literaten<br />
und Denkern dieser Länder<br />
eine Stimme geben – wütend,<br />
zärtlich, aufrüttelnd und visionär.<br />
Lyrik und Prosa aus<br />
Nigeria, Zimbabwe, Serbien,<br />
Pakistan, Syrien, der Türkei,<br />
Indien und Albanien sind zu<br />
hören. In eigenen Texten erläutert<br />
er die Fluchtursachen<br />
und die Bezüge zu uns.<br />
Die beiden Musiker Andieh<br />
Merk und Mahdi Milla nehmen<br />
die Lyrics und Stimmungen<br />
mit Saxofon, Querflöte<br />
und orientalischer Percussion<br />
musikalisch auf. Sie wandeln<br />
sie in eine Melange aus Free<br />
Jazz und arabisch-afrikanischen<br />
Beats um.<br />
Die Konzertlesung ist eine<br />
Kooperationsveranstaltung<br />
mit der Katholischen Erwachsenenbildung.<br />
Spenden werden<br />
erbeten.<br />
In seinem Vortrag zum<br />
Thema „Zuhause in einer globalisierten<br />
Welt – eine Illusion?”<br />
Bieten bei der Konzertlesung am 23. September eine Melange aus<br />
Free Jazz und arabisch-afrikanischen Beats.<br />
BZ-Foto: PR<br />
stellt Andreas Zumach am Freitag,<br />
28. September, um 19.30<br />
Uhr die Frage, wie wir auf die<br />
Identitätskrise Europas reagieren<br />
können.<br />
Der bekannte Journalist zeigt<br />
auf, dass manche die Globalisierung<br />
nach wie vor als bereichernd,<br />
von immer mehr Menschen<br />
jedoch zunehmend als<br />
Bedrohung ihrer Identität wahrgenommen<br />
wird, als Bedrohung<br />
ihrer Kultur, Sprache, Heimat<br />
und vertrauten Lebensweisen.<br />
Gäbe es auch solidarische<br />
Maßnahmen zur Überwindung<br />
dieser Identitätskrise und Globalisierungsängste?<br />
Wäre ein<br />
Europa der historisch gewachsenen<br />
Regionen die bessere<br />
Alternative? Andreas Zumach<br />
beschäftigt sich u.a. mit diesen<br />
Fragen und versucht Antworten<br />
zu geben. Der Eintritt ist frei.<br />
Am Montag, 1. Oktober,<br />
spricht um 19.30 Uhr Martin<br />
Pilgram, pax christi München,<br />
über den Einsatz von Robotern<br />
im Krieg. Müssen wir diese<br />
Technik nicht ächten, ist seine<br />
Fragestellung.<br />
Am Sonntag, 7. Oktober, ist<br />
um 17 Uhr die Harfenspielerin<br />
Melinda Rohrmoser zu Gast in<br />
der Villa Lindenhof. Sie unternimmt<br />
eine musikalische Reise<br />
durch die Länder Europas und<br />
erzählt mit ihrer Konzertharfe<br />
Geschichten. Die Musikerin<br />
spielt seit vielen Jahren in den<br />
Friedensräumen. Der Erlös der<br />
Veranstaltung kommt der Friedensarbeit<br />
zugute, Spenden<br />
sind erbeten.<br />
BZ