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rik Oktober 2018

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10 KÖLN<br />

KLASSIK<br />

TEODOR<br />

CURRENTZIS<br />

dirigiert Verdi<br />

Die Kunstform der Oper bezeichnete der<br />

so scharfsinnige wie feinfühlige Filmer und<br />

Autor Alexander Kluge einmal als „Kraftwerk der<br />

Gefühle“.<br />

Beispielhaft lassen uns die Meisterwerke von<br />

Giuseppe Verdi erleben, wie treffend diese knappe<br />

Beschreibung ist. Wie kein Zweiter hatte der<br />

Komponist die italienische Oper im Laufe des 19.<br />

Jahrhunderts aus der Ära des Belcanto hinüber<br />

geführt in ein Musiktheater von atemberaubender<br />

Wahrhaftigkeit. Da passt es nur zu gut, dass<br />

ausgerechnet ein musikalischer Wahrhaftigkeitssucher<br />

wie der in Griechenland geborene und in<br />

Russland zu einem der besten seines Fachs ausgebildete<br />

Dirigent Teodor Currentzis nun einen<br />

Verdi-Zyklus präsentiert. Gemeinsam mit seinem<br />

Exzellenzensemble MusicAeterna lotet<br />

er in dieser Saison in der Kölner Philharmonie<br />

Verdis hochemotionalen Kosmos<br />

gleich drei Mal aus. Jedes der konzertant<br />

dargebotenen Werke bietet ihm, der stets<br />

der Spiritualität der Musik nachspürt, die<br />

Gelegenheit, die Transzendenz der Liebe<br />

und des Todes zu ergründen.<br />

Zwei von Verdis populärsten Opern sind<br />

im Abstand von nur zwei Tagen Anfang<br />

<strong>Oktober</strong> zu erleben. Das ermöglicht auch<br />

einen eindrucksvoll Vergleich zwischen der<br />

mittleren und späteren Schaffensphase<br />

des Komponisten. Den Auftakt bildet das<br />

ebenso berührende wie erschütternde, und<br />

bei alldem doch so melodienreich vertonte<br />

Schicksal der todkranken Violetta Valery: „La<br />

traviata“ („Die Gefallene“) nannte Verdi sein 1853<br />

uraufgeführtes musikalisches Seelendrama. Er<br />

erzählte darin – nach dem Roman „Die Kameliendame“<br />

des jüngeren Alexandre Dumas – von der<br />

ersten wirklichen, schließlich aber den gesellschaftlichen<br />

Konventionen geopferten Liebe einer<br />

Pariser Kurtisane. Als sich Teodor Currentzis in<br />

dem von ihm geleiteten Opernhaus im uralischen<br />

Perm dieses Erfolgsstückes annahm, berichtete<br />

begeistert der Deutschlandfunk: „Sein Dirigat<br />

erstaunte, überraschte und faszinierte schließlich<br />

selbst Verdi-erfahrene Kritiker. So frisch und<br />

gefühlvoll, ohne ins Gefühlsduselige abzurutschen,<br />

hatte man diesen Opernklassiker im Walzertakt<br />

wohl noch nie gehört.“

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