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rik Oktober 2018

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4 KÖLN<br />

Community<br />

Der Film „Mein Anderer“<br />

ist seit einer Woche online<br />

und wurde bereits mehr als<br />

300.000 Mal angeschaut.<br />

Entstanden ist er in einem<br />

Kurzfilmcamp zum Thema<br />

"Lust und Rausch". Er handelt<br />

vom Thema Chemsex,<br />

also Sex unter Einfluss von<br />

Substanzen wie C rystal<br />

Meth, Liquid Ecstasy oder<br />

Ketamin. Regisseur David<br />

Lange verortet das Thema<br />

aber nicht wie typisch in einem<br />

Schwulenclub, sondern<br />

in einem Technoschuppen<br />

für Heteros.<br />

FAMILIE<br />

Kinderwunsch Tage<br />

in Köln<br />

Nach zwei erfolgreichen<br />

Veranstaltungen in Berlin<br />

finden die dritten Kinderwunsch<br />

Tage in Köln statt. Am 13. und 14.<br />

<strong>Oktober</strong> informieren Ärzte, Fachberater,<br />

Gesundheitsexperten, Kliniken<br />

und Organisationen in mehr als 70<br />

Workshops und Vorträgen rund um<br />

die Themen künstliche Befruchtung,<br />

Samen- und Eizellspende, Adoption<br />

oder Leihmutterschaft.<br />

Besucher der Kinderwunsch Tage haben<br />

die Möglichkeit, sich umfassend, neutral und<br />

von medizinischem Fachpersonal beraten zu<br />

lassen. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine<br />

starke psychische Belastung sein, über die<br />

Betroffene häufig nicht gern offen sprechen.<br />

Die Messe bietet ein geschütztes Forum, in<br />

dem sich Kinderwunschpaare und Singles ein<br />

Wochenende lang mit anderen Betroffenen<br />

persönlich austauschen können. Die Themen<br />

reichen von „Sex und Kinderwunsch“<br />

über „Kinderwunsch bei Singles, LGBT und<br />

HIV-Positiven“ und „Diagnostik und Therapie<br />

bei Einnistungsversagen“ bis hin zu „Legale<br />

Leihmutterschaft in einem EU-Land“.<br />

In einem sicheren und diskreten Rahmen erfahren<br />

Besucher, welche Behandlungen im Inund<br />

Ausland möglich sind. „Ungewollte Kinderlosigkeit<br />

ist noch immer ein Tabuthema“, so<br />

David McAllister, Event Direktor der Kinderwunsch<br />

Tage. „Mit unserer Messe möchten wir<br />

Betroffenen die Möglichkeit geben, sich mit<br />

Gleichgesinnten auszutauschen, Rat zu holen<br />

und mit Experten über Alternativen zu sprechen,<br />

um den Leidensdruck zu mindern und<br />

der Erfüllung des Kinderwunsches vielleicht<br />

einen Schritt näher zu kommen.“<br />

www.kinderwunsch-tage.de<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

In enger Zusammenarbeit<br />

mit der Aidshilfe NRW hat<br />

das Zentrum für Sexuelle<br />

Gesundheit und Medizin in<br />

Bochum ein neues Testangebot<br />

zur Prävention sexuell<br />

übertragbarer Infektionen<br />

entwickelt. test it ermöglicht<br />

die Selbstabnahme von Proben<br />

zu Hause, die anschließend<br />

per Post zur Untersuchung<br />

auf HIV und andere<br />

Geschlechtskrankheiten in<br />

ein Labor geschickt werden.<br />

Die Ergebnisse werden telefonisch<br />

übermittelt. Getestet<br />

werden kann auf HIV, Syphilis,<br />

Chlamydien, Gonokokken<br />

und Mykoplasmen.<br />

Vier Stolpersteine für verfolgte<br />

Homosexuelle verlegt<br />

Am 12. September wurden erstmals<br />

in NRW an einem einzigen Tag vier<br />

Stolpersteine zur Erinnerung an verfolgte<br />

männliche Homosexuelle verlegt.<br />

Die Duisburger Männer wurden<br />

alle von der Gestapo verfolgt,<br />

verhaftet, unter Druck<br />

verhört und gaben in den<br />

Verhören die Namen weiterer<br />

Männer preis, gegen<br />

die die Gestapo dann<br />

ebenfalls vorging. Es kam<br />

in einer Vielzahl von Fällen<br />

zu Anklagen wegen Verstoßes<br />

gegen §175.<br />

Unter ihnen war Paul Friederich (1909- 20.<br />

März 1945), der der Gestapo in Verhören<br />

gestand, 1936 eine Vielzahl von sexuellen<br />

Kontakten zu Männern, unter anderem<br />

eine einmalige gemeinsame Onanie mit<br />

dem Buchhalter und ehemaligen Bankbeamten<br />

Walter Braumann (1897-1973). Der<br />

minderjährige, 20 Jahre alte Arbeiter Alfred<br />

Ledermann (1921-1942) wurde als „asozial<br />

und homosexuell“ bezeichnet und nach<br />

2 Gefängnisstrafen wegen §175 in das KZ<br />

Sachsenhausen deportiert, wo er bei einer<br />

gezielten Mordaktion gegen Homosexuelle<br />

im Klinkerwerk im Sommer<br />

1942 ermordet wurde. Der bei<br />

Krupp in Duisburg-Rheinhausen<br />

arbeitende Schmelzer August<br />

Zgorzelski (Abbildung) wurde<br />

gemeinsam mit dem in Viersen<br />

lebenden Färber Heinrich<br />

Kamps im August 1941vor dem<br />

Duisburger Landgericht angeklagt<br />

und zu Gefängnishaft verurteilt.<br />

Maßgebliche Unterstützung zur<br />

Würdigung der Verfolgten leisteten das<br />

Dezernat des Oberbürgermeisters, Referat<br />

für Gleichberechtigung und Chancengleichheit<br />

der Stadt Duisburg und das Zentrum<br />

für Erinnerungskultur, Menschenrechte und<br />

Demokratie der Stadt Duisburg sowie das<br />

Duisburger Stadtarchiv.<br />

www.stolpersteine-homosexuelle.de

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