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MQ Herbst 2018 red

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Das Artland-Magazin.<br />

DER HASEPARKFoto: R. Kamper<br />

Detlef Bülow<br />

Der Artländer Rennverein<br />

richtet als ländlicher<br />

Veranstalter einmal im<br />

Jahr das traditionelle<br />

Pferderennen in Quakenbrück<br />

aus. In den letzten Jahren kamen<br />

stets über 10.000 Besucher, die das<br />

vielfältige Angebot gern angenommen<br />

haben. Um den Besuchern im Hasepark<br />

stets den optimalen Blick auf das<br />

Renngeschehen zu ermöglichen, gab es<br />

in diesem Jahr eine Großbildleinwand.<br />

So konnten sie die spannenden Rennen<br />

hautnah erleben.<br />

Seinen Ursprung hatte das Rennen in<br />

einer zweitägigen Bezirkstierschau im<br />

Jahre 1901. Damals wurden noch ein<br />

Riesenochse am Spieß gebraten und die<br />

Siege volksfestartig gefeiert. Aufgrund<br />

der enormen Resonanz förderten Bürgermeister<br />

Hahn und Referendar Heye<br />

sowie die Landwirte des Artlandes den<br />

Gedanken, ein regelmäßig wiederkehrendes<br />

Pferderennen in der Region zu<br />

etablieren.<br />

Im darauffolgenden Vereinsgründungsjahr<br />

zählte man am 11. Mai 1902<br />

3000 Zuschauer am Turf und 79 Mitglieder,<br />

als das erste Rennen auf der<br />

neu geschaffenen Bahn stattfand. Die<br />

Dotierungen erreichten zum Teil Höhen<br />

bis zu 150 Mark je Rennen – und mit 10<br />

Pfennig Eintritt war man dabei.<br />

Die Zuschauerzahl stieg stetig an,<br />

deswegen errichtete der Verein 1905<br />

erstmalig eine Tribüne.<br />

Der Artländer Renntag entwickelte sich<br />

zum Volksfest, an dem nicht nur die<br />

ganze Stadt, sondern auch die Bewohner<br />

der weiteren Umgebung beteiligt<br />

waren. 1914 fand dann erst einmal<br />

der letzte Renntag vor dem Ersten<br />

Weltkrieg statt. Die Pause dauerte bis<br />

1927. Schnell erblühte der Rennbetrieb<br />

wieder, und zum 25-jährigen Jubiläum<br />

flossen 25.000 DM aus Vereinsmitteln<br />

in die heimische Pferdezucht.<br />

1931 war die letzte Veranstaltung vor<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Die Rennen<br />

wurden eingestellt und das Vereinsguthaben<br />

von der nationalsozialistischen<br />

Stadtverwaltung beschlagnahmt.<br />

Während der Zeit des Nationalsozialismus<br />

wurde der Teich als Badeort für die<br />

in Quakenbrück stationierten Luftwaffensoldaten<br />

genutzt. So entstand dann<br />

auch die noch heute gebräuchliche<br />

Bezeichnung „Fliegerbadeanstalt“.<br />

1948 erfolgte durch 48 frühere<br />

Mitglieder und unter der Regie von<br />

Gundolf Freiherr von Hammerstein aus<br />

Nortrup/Loxten eine Vereinsneugrün-<br />

dung. Besonders tatkräftig setzte sich<br />

damals der Quakenbrücker Kaufmann<br />

Oscar Racer für das Wiedererstehen des<br />

Vereins ein.<br />

Der Rennverein und der Artländer Renntag<br />

überlebten das Sterben der kleinen<br />

Rennplätze bis Ende der 60er Jahre.<br />

Schließlich aber führten Sicherheitsprobleme<br />

und nachlassende Zuschauerzahlen,<br />

die auch ein Minus in der Kasse<br />

bedeuteten, zum Aus für das Renngeschehen.<br />

Anfang der 90er Jahre wurden schließlich<br />

die alten Gebäude restauriert sowie<br />

2000 Meter Rails gebaut, und seit 1992<br />

lockt das Quakenbrücker Pferderennen<br />

jährlich über 10.000 Besucher in das<br />

Hasepark-Stadion.<br />

Aber das Gelände im Hasepark<br />

wurde ab 1954 auch anders<br />

genutzt!<br />

Denn seit über 60 Jahren existiert<br />

nun schon der Automobilclub Artland,<br />

und genau dieser Verein organisierte<br />

spektakuläre Rennen auf dem Hase-<br />

Ring. Wenn die waghalsigen Biker, zu<br />

denen damals auch Walter Dähnke, Rolf<br />

Osterloh, Hubert Brockschmidt und andere<br />

gehörten, hier Geländefahrten auf<br />

18 | mq Ausgabe <strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong>

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