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GESCHICHTE DES HASEPARKS<br />
ausnutzen, hieß es. Bei den ersten Läufen<br />
eines jeden Rennens machten sich die<br />
Quakenbrücker deshalb nicht nur mit der<br />
Strecke und ihren besonderen Eigenschaften<br />
vertraut, sondern beobachteten<br />
auch ganz genau die mitfahrende Konkurrenz.<br />
Mit dieser Taktik räumten sie<br />
mit ihren Simcas,- Autokenner werden<br />
sich an die Marke Simka aus Frankreich<br />
noch erinnern-, etliche Pokale ab. Häufig<br />
waren spektakuläre Szenen zu beobachten,<br />
denn je näher die Endläufe rückten,<br />
umso mehr riskierten die Fahrer. Nicht<br />
selten raste ein Teilnehmer – abgedrängt<br />
durch seinen Nebenbuhler - durch die<br />
Reifenabzäunung, oder einige Fahrzeuge<br />
begannen durch überhitzte Motoren zu<br />
brennen, doch glücklicherweise endeten<br />
die meisten Unfälle nur mit Blechschäden.<br />
1982 kam ein weiteres Spektakel dazu.<br />
„Hovercraft“ war das Zauberwort, und<br />
das sprach sich wie ein Lauffeuer herum.<br />
Die Rennen mit den kleinen Luftkissenfahrzeugen<br />
lockten wieder zahlreiche<br />
Zuschauer an.<br />
Mitte der 80er Jahre wurde das letzte<br />
Rennen des Automobilclubs Artland<br />
ausgetragen. Helmut Nelson drehte<br />
seine Runden aber weiter auf dem Nürburgring.<br />
Da fuhr er Langstrecken- und<br />
24 Stundenrennen, und seine Mitstreiter<br />
sahen ihn meistens von hinten. Denn er<br />
hatte seinen Simca Rallye 2 gegen einen<br />
Golf GTI eingetauscht.<br />
Uwe Turowski<br />
Auch Uwe Turowski hatte sein Fahrzeug<br />
gegen einen Polo eingetauscht. Erfolgreich<br />
fuhr er weitere Rennen in Bremen,<br />
Elmshorn und auf den umliegenden<br />
Cross-Strecken.<br />
Auf dem Hase-Ring veranstalteten die<br />
Motorsportfreunde aus Holdorf dann<br />
noch einige Zeit die Cross-Supercup-<br />
Rallyes. Beim Stock Car waren Drängeln<br />
und Kollisionen erlaubt und ausdrücklich<br />
erwünscht. Hierzu wurden ältere<br />
Gebrauchtwagen eingesetzt. Wegen der<br />
zahlreichen, absichtlichen Kollisionen<br />
mussten die Fahrzeuge entsprechend<br />
sicher für die Fahrer sein. So war damals<br />
ein Überrollkäfig im Wagen unverzichtbar,<br />
aber der konnte auch schon mal<br />
aus Teilen eines Baugerüsts bestehen.<br />
Für viele lag die Faszination sicherlich<br />
darin, auf legalem Weg an die Grenzen<br />
ihres Fahrkönnens zu gehen. Die Stock<br />
Car Rennen hinterließen jede Menge<br />
aufgewühlten Schlamm und verbogenes<br />
Blech. Aber auch ebenso tiefe Eindrücke<br />
bei den Zuschauern. Letztendlich wurden<br />
aber diese Veranstaltungen am Hase-<br />
Ring eingestellt. Die Sicherheitsbestimmungen<br />
stiegen genauso rasant wie die<br />
Spritpreise, und leider blieben auch viele<br />
Zuschauer weg.<br />
Zurzeit sind noch Michael Zeuner, der<br />
auch vielfacher deutscher Meister im Orientierungssport<br />
ist und Helmut Nelson,<br />
der seit 2011 wieder im Slalom-Rennsport<br />
fährt, im AC Artland aktiv. Helmut wurde<br />
zuletzt 2015 Deutscher Slalom-Meister.<br />
Moto Cross 1984:<br />
Dietrich Keck, Uwe T.,<br />
Helmut Nelson u.<br />
Georg Beimesche<br />
Fotos: Bersenbrücker Kreisblatt<br />
Ausgabe <strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong> mq | 21