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SPORTaktiv Skitourenguide 2018

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Plant man nun seine Tour mit dem Planungstool<br />

„Stop or Go“ des Alpenvereins,<br />

gilt folgende Faustregel:<br />

Bei Lawinenwarnstufe 2 sollte die<br />

Steilheit unter 40 Grad sein (im Spurbereich).<br />

Bei Lawinenwarnstufe 3 bleibt man<br />

unter 35 Grad.<br />

Bei Lawinenwarnstufe 4 bleibt man<br />

unter 30 Grad.<br />

Bei Lawinenwarnstufe 5 bleibt man<br />

zu Hause.<br />

Diese Faustregel ist auch als „elementare<br />

Reduktionsmethode“ bekannt und<br />

wurde vom Schweizer Werner Munter<br />

entwickelt. Sie gibt einen groben Richtwert<br />

an und wird unter Experten gerne<br />

diskutiert. Warum? Vor allem für die<br />

Warnstufe 3 bleibt einiges an Unsicherheit.<br />

Hänge mit 35 Grad werden nicht<br />

nur bereits als sehr steil empfunden –<br />

ein Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass<br />

sich zahlreiche Unfälle bei Lawinenwarnstufe<br />

3 in Hängen mit 30 bis 35<br />

Grad Steilheit ereigneten.<br />

Drei Bedingungen fürs Schneebrett<br />

Um diese Problematik zu verstehen, hilft<br />

es, sich die Zutaten für das Auslösen<br />

eines Schneebretts (der typischen Skifahrerlawine)<br />

zu vergegenwärtigen:<br />

Achtung bei der Tourenplanung<br />

Voraussetzung für jede Tour sollte eine<br />

sorgfältige Planung sein. Bei den meisten<br />

Lawinenunfällen ist der grundlegende<br />

Fehler bereits in der Tourenplanung passiert<br />

– es wurde die falsche Tour unter den<br />

herrschenden Verhältnissen gewählt. Die<br />

wichtigsten Kriterien für die Tourenwahl bilden<br />

Hangsteilheit und Exposition sowie der<br />

Lawinenlagebericht. Nicht zu vergessen: das<br />

Eigenkönnen in puncto Kondition und Skitechnik.<br />

Das ist nicht nur ein Genussfaktor,<br />

sondern sicherheitsrelevant!<br />

1. DIE STEILHEIT<br />

Ab ca. 30 Grad ist es möglich, eine Lawine<br />

auszulösen – bei ganz ungünstigem<br />

Schneedeckenaufbau eventuell auch in<br />

etwas flacherem Gelände.<br />

2. GLEITSCHICHT/SCHWACH-<br />

SCHICHT<br />

Irgendwo in der Schneedecke muss eine<br />

Schicht vorhanden sein, die so beschaffen<br />

ist, dass darauf etwas abgleiten kann.<br />

3. EINE GROSSFLÄCHIG<br />

GEBUNDENE SCHNEESCHICHT<br />

Eine feste Schneeschicht wie z. B. frischer<br />

Triebschnee, die brechen und dann<br />

als ganze Schneetafel abgleiten kann.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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