Stadtmagazin CLP Ausgabe 27
Das Stadtmagazin für Cloppenburg
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Kunst<br />
Glasfenster<br />
in Hill House<br />
von Mackintosh<br />
Sein erster großer Erfolg als Architekt erreichte er mit<br />
dem Erweiterungsbau der School of Art in Glasgow aus<br />
Jahr 1896, die mit ihrer Sandsteinfassade und den hohen<br />
Sprossenfenstern noch immer als sein Meisterwerk gilt. Auf<br />
seine ganz eigene Art kombinierter der Elemente der traditionellen<br />
Burgenarchitektur Schottlands mit den modernen<br />
Einflüssen des Jugendstils. Ein Schmuckstück war besonders<br />
die mehrgeschossige Bibliothek, für die Mackintosh auch die<br />
gesamte Inneneinrichtung entwarf. Sogar die eckigen Deckenleuchten<br />
wurden von Mackintosh im Wolkenkratzer-Stil<br />
selbst entworfen.<br />
So konnte die Church at Queen’s Cross, die einzige Kirche<br />
die Mackintosh je entworfen und gebaut hatte, vor dem<br />
Abriss bewahrt werden. Ein weiterer Höhepunkt seines<br />
Schaffens war der Bau des legendären "Hill House" für die<br />
Familie des Verlegers Walter Blackie. Das Haus mit seiner harmonisch<br />
abgestimmten Einrichtung und den speziell dafür<br />
entworfenen Möbeln, Teppichen und Tapeten ist ein architektonisches<br />
Gesamtkunstwerk. Jedes Detail, jede Lampe,<br />
jedes Möbelstück und sogar die Gartengestaltung lagen in<br />
den Händen von ihm und seiner Frau Margret.<br />
Aber seine Erfolgszeit währte nur kurz, was zum einen an<br />
der wirtschaftlich schweren Zeit, aber auch an Mackintoshs<br />
Unwillen lag, sich in künstlerischen Belangen den Wünschen<br />
seiner Auftraggeber zu beugen. Er war exzentrisch, eigenwillig<br />
und wurde alkoholkrank. Es folgten finanziell schwere<br />
Jahre. Mackintosh krankte an Zungenkrebs und verstarb<br />
1928 verarmt und vergessen in London. Als seine Frau Margaret<br />
im Januar 1933 starb, bestand ihr Nachlass aus einigen<br />
Architekturentwürfen, Einrichtungsgegenständen und Bildern,<br />
die für knapp 88 Pfund versteigert wurden.<br />
Heute sind ihre Kunstwerke und Möbel längst Designklassiker<br />
und erzielen bei Auktionen Höchstwerte.<br />
Sigrid Lünnemann<br />
Um die Jahrhundertwende gestaltete er auch die Innenausstattung<br />
für einige aufsehenerregende Teesalons, für die<br />
er seine berühmtesten Möbeldesigns entwarf. So entstand<br />
der noch heute bei vielen Designliebhaber gefragte Argyle-Stuhl<br />
mit hoher Rückenlehne und ovalem Kopfstück. Aber<br />
auch der Willow Chair wurde mit seiner gebogenen Rückenlehne<br />
und den zu einem exakten geometrischen Muster zusammengefügten<br />
Holzstäben zu einem Designklassiker.<br />
Noch heute sind einige seiner berühmtesten Gebäude zu<br />
besichtigen.<br />
Der Willow Chair<br />
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