Stadtmagazin CLP Ausgabe 27
Das Stadtmagazin für Cloppenburg
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Begräbnisbräuche<br />
Begräbnisbräuche in unserer Region –<br />
die Grabkeller in der Wesermarsch<br />
Friedhöfe und ihre Grabstellen sind Orte der Trauer und der Besinnung.<br />
Sie waren – oder vielleicht sind sie es noch immer – aber auch ein Ort<br />
der gesellschaftlichen Repräsentation und Selbstdarstellung.<br />
Friedhöfe und ihre Grabstellen sind Orte der Trauer und<br />
der Besinnung. Sie waren – oder vielleicht sind sie es<br />
noch immer – aber auch ein Ort der gesellschaftlichen<br />
Repräsentation und Selbstdarstellung.<br />
So entwickelte sich in den wohlhabenden Gebieten der<br />
Wesermarsch eine ganz eigene Friedhofskultur. Auf alten<br />
historischen Friedhöfen stoßen Besucher noch heute auf<br />
Grabkeller mit beindruckenden Steinplatten, die sich seit<br />
Jahrhunderten im Besitz ortsansässiger Familien befinden.<br />
So ist die circa 900 Jahre alte evangelisch-lutherische<br />
St.-Hippolyt-Kirche in Nordenham-Blexen nahe der Wesermündung<br />
umgeben von einem alten Wurtenfriedhof mit<br />
noch zahlreichen erhaltenen und für die Marschregion so<br />
charakteristischen Grabkellern.<br />
Eine Wurt oder Warft ist ein von Menschenhand aufgeschütteter<br />
Siedlungshügel, der in früheren Jahrhunderten<br />
Wurtenfriedhof mit charakteristischen Grabkellern<br />
den Bewohner und dem Vieh Schutz vor Sturmfluten und<br />
Hochwasser bot. Auf den Wurt-Friedhöfen war unter diesen<br />
Umständen der Platz knapp bemessen, so dass in diesen Gräbern<br />
mehrere Generationen bestattet wurden.<br />
Die gemauerten Grabkeller wurden entweder in die Erde<br />
eingelassen oder wurden erhöht gebaut. Sie bestanden aus<br />
einem gemauerten Raum, der mehrere Grabplätze enthielt.<br />
Nach dem Tod eines Familienmitgliedes wurde das Grab<br />
geöffnet und im Grabkeller wurde Platz für den neuen Sarg<br />
geschaffen.<br />
Ein weiterer Vorteil der massiv gemauerten Grabkeller mit<br />
ihren schweren Steinplatten als Abdeckung war sicher auch,<br />
dass bei einer Flut – wie beispielsweise der großen Weihnachtsflut<br />
vom 24. auf den 25. Dezember 1717 mit Tausenden<br />
von Toten – die Gräber mitsamt der Verstorbenen nicht<br />
weggespült werden konnten.<br />
Die Bauern der Marschregion waren von den verheerenden<br />
Folgen des Dreißigjährigen Krieges, der ganze Landstriche<br />
verwüstet und menschenleer zurückgelassen hatte, weitestgehend<br />
verschont geblieben. Stattdessen waren die Marschbauern<br />
durch Milchwirtschaft und Viehhandel reich geworden,<br />
und so entwickelte sich bereits in der frühen Neuzeit<br />
eine unabhängige und selbstbewusste bäuerliche Schicht,<br />
die ihren Reichtum und gerne auch nach außen darstellte.<br />
Die Bauern trieben regen Handel und belieferten die umliegenden<br />
Regionen mit Milch, Milchprodukten, Fleisch und<br />
Vieh. Die Handelsverbindungen reichten bis nach England,<br />
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