Industrielle Automation 5/2018
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VIDEO<br />
www.summer-of-engineering.de/fraba_<strong>2018</strong><br />
Kommen Sie mit auf die<br />
spannende Reise durch die<br />
Welt von Spielfreude und<br />
Drehgeber-Technologie<br />
bei Posital Fraba in Köln<br />
und Aachen<br />
Unser erstes Reiseziel liegt in einer Kölner Fußgängerzone<br />
direkt zwischen Neumarkt und Dom. Auf den ersten Blick eine<br />
doch sehr ungewöhnliche Adresse für ein mittelständiges<br />
Industrieunternehmen wie Posital Fraba. Das Ganze macht<br />
allerdings Sinn, wie uns Geschäftsführer Christian Leeser erklärt:<br />
„Wir haben den Schritt hier in die Innenstadt gemacht, weil wir mit<br />
dem Standort einen Typ Mitarbeiter ansprechen, der immer digitaler<br />
wird. Wir konkurrieren hier nicht mehr mit unserem Wettbewerber<br />
im alten Industriegebiet, sondern mit Unternehmen wie HRS,<br />
StepStone oder einem Digital Center. Wir müssen in dieser digitalen<br />
Welt die Talente zu uns locken können.“<br />
Genau auf diesen Typ Mitarbeiter ist Posital Fraba auch angewiesen,<br />
denn die Firmenphilosophie ist sehr außergewöhnlich. Im Vordergrund<br />
steht immer die „Spielfreude“. Für Leeser befinden sich nämlich<br />
alle Mitarbeiter in einem Spiel. Und zwar als Team, bei dem alle zusammen<br />
ein Ziel verfolgen und jeder seinen Beitrag dazu leistet.<br />
„Wir haben dabei nicht den Anspruch es jedem Recht zu machen.<br />
Wir sind sehr polarisierend“, räumt er ein.<br />
Die Ideen zu der neuartigen Unternehmensgestaltung kamen<br />
den Brüdern Christian und Dr. Achim Leeser bereits während ihrer<br />
früheren Zeit als Unternehmensberater. Ihnen fiel auf, dass Großunternehmen<br />
„sehr verschwenderisch mit dem Tatendrang der<br />
Mitarbeiter umgehen. Junge Leute fangen in einem großen Unternehmen<br />
an, mit dem Ideal, etwas verändern zu wollen. Trifft man<br />
dieselben Leute fünf Jahre später wieder, dann sind aus ihnen angepasste<br />
Systemoptimierer geworden.“<br />
Dies wollten sie besser machen. So reifte nach mehreren Jahren<br />
mit unzähligen Diskussionen die Idee, eine Organisation aufzubauen,<br />
die den jungen Leuten nicht ihre Grenzen aufzeigt, sondern ihnen<br />
zeigt, dass sie mehr schaffen können, als sie sich zutrauen.<br />
Aufgrund familiärer Verbindungen trafen die Brüder auf die Fraba<br />
GmbH, deren Name auf den Unternehmensgründer Franz Baumgartner<br />
zurückgeht. Im Jahr 1918 – also vor genau 100 Jahren – ließ<br />
sich Baumgartner den „Petri-Schalter“ patentieren und verdiente<br />
sein Geld im Bereich elektrischer Steuerungssysteme, später dann<br />
elektronische. 1993 kauften die Leeser-Brüder dann zusammen mit<br />
ihrem Partner Axel Wiemann das Unternehmen.<br />
„Das Gebäude war eine Ruine, die Pipeline der Produkte war leer,<br />
die Fertigung war ein Chaos und die Mitarbeiter demoralisiert.<br />
Alles platt.“ erinnert sich Christian Leeser. Also ideale Voraussetzungen<br />
für einen radikalen Neustart. Es begann die Neustrukturierung<br />
des Unternehmens, die auf vier Firmenwerten aufbaut: Kompetenz,<br />
vollständige Information, faires Geben und Nehmen sowie<br />
dynamische Entwicklung.<br />
VOLLE INFORMATIONS-TRANSPARENZ<br />
Es ist aber nicht der eine Schlüssel, der in der Fraba-Gruppe zum<br />
Erfolg führen soll, sondern eher ein ganzes Schlüsselbund. Das<br />
fängt bei der offenen Informationspolitik an. Jeder Mitarbeiter hat<br />
Zugriff auf alle Primärdaten. Es herrscht volle Transparenz in allen<br />
Bereichen. Um der Globalisierung Rechnung zu tragen, und damit<br />
auch die Mitarbeiter im Ausland Zugang zu den Daten haben, ist<br />
die Firmensprache seit 15 Jahren konsequent Englisch.<br />
02 Jörg Paulus (links): „Durch Mass<br />
Customization erhält der Kunde sein Produkt<br />
innerhalb von nur drei Tagen.“<br />
„DIE FIRMA MUSSTE PLEITE SEIN“<br />
Den Grundstein legten sie in den 90er Jahren. Nachdem Christian<br />
Leeser seinen Job bei einem renommierten Beratungsunternehmen<br />
an den Nagel gehängt hatte, machte er sich auf die Suche nach<br />
einem passenden Unternehmen. „Wir hatten kein Geld. Das heißt,<br />
die Firma, die wir kaufen wollten, musste pleite sein.“<br />
03 Das „Hotelkonzept“<br />
trägt zur effizienten<br />
Nutzung der Räume an<br />
allen Fraba-Standorten bei