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U&ME 2/2018

Das Magazin für Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen. Ausgabe 2/2018

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KAI SEMRAU<br />

lebt für seinen Sohn –<br />

und für den Fußball.<br />

rechten Auge, Metastasen nicht ausgeschlossen.<br />

Dr. Mete Gök, Leitender Oberarzt mit Schwerpunkt<br />

für Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes,<br />

erklärt: „In Herrn Semraus Auge befand sich ein<br />

äußerst seltenes und sehr bösartiges Aderhautmelanom<br />

im fortgeschrittenen Stadium. Mit fast zwölf<br />

Millimetern Durchmesser war das Auge schon zur<br />

Hälfte davon durchsetzt.“ Schnell wird klar: Eine Bestrahlung<br />

kann nicht mehr helfen, auch chirurgisch<br />

kann der Tumor nicht mehr entfernt werden. Das<br />

Auge muss komplett raus.<br />

Nach dem Eingriff folgen für Semrau drei<br />

schlimme Wochen Warten auf das Ergebnis der<br />

Gewebeanalyse. Was den Hobbyfußballer vom SV<br />

Rheydt 08 in dieser schweren Zeit stützt, ist auch<br />

der unbändige Wunsch, wieder zwischen den Pfosten<br />

zu stehen.<br />

Erlösung am „kleinen Geburtstag“<br />

Dann kommt das glückliche Ergebnis: Der Krebs war<br />

auf das Auge begrenzt, ist nicht herausgewachsen.<br />

„Der 16. Dezember ist seitdem wie ein zweiter Geburtstag<br />

für mich“, sagt Semrau. „An dem Tag fühlte<br />

ich mich wie nochmal geboren.“ Der Zuspruch von<br />

„Mein Motto:<br />

nie aufgeben!“<br />

Familie und Freunden habe ihn getragen. „Aber<br />

auch die Behandlung und Betreuung in der Uniklinik<br />

haben mir sehr geholfen.“ Vierteljährlich muss<br />

er seitdem zur Nachuntersuchung. Und immer wieder<br />

stellt sich die bange Frage: Sind Metastasen da?<br />

„Bisher war alles okay, darum feiere ich auch<br />

alle drei Monate einen kleinen Geburtstag.“ Und was<br />

ist mit Fußball? Entgegen allen Prognosen kann der<br />

Schalke- und Gladbach-Fan schon gut sechs Wochen<br />

nach seinem „zweiten Geburtstag“ wieder zwischen<br />

den Pfosten stehen – mit einem künstlichen Auge<br />

aus Glas. „Die Rückkehr auf den Platz war ein großer<br />

Traum“, sagt Semrau, der inzwischen wieder als<br />

Disponent bei einem Logistikunternehmen arbeitet.<br />

„Mein Motto heißt: niemals aufgeben!“ Er hofft auf<br />

sein baldiges Comeback als Stammtorwart in der<br />

Kreisliga B – auch ein im Frühjahr erlittener Kreuzbandriss<br />

soll ihn dabei nicht aufhalten.<br />

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