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DER KONSTRUKTEUR 11/2018

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

GLOSSE<br />

DIE KRAFT<br />

<strong>DER</strong> ZWEI INTELLIGENZEN<br />

Ob Terminator, Matrix oder I, Robot: Künstliche Intelligenz<br />

– kurz KI – ist seit jeher ein beliebter Stoff<br />

für Science Fiction. Jetzt wird sie langsam Realität.<br />

Und abseits von solch fiktiven Horror-Szenarien erzeugt<br />

der Gedanke an humanoide Roboter mit menschenähnlichem<br />

Verstand und selbstfahrende Autos nicht nur bei<br />

mir ein äußerst mulmiges Gefühl – es ist die Angst vor dem<br />

Kontrollverlust. Selbst der bekannte Astrophysiker Stephen<br />

Hawking befürchtete, schlaue Maschinen könnten den Menschen<br />

verdrängen.<br />

Ein Bereich, an den ich in diesem Zusammenhang allerdings<br />

völlig angstfrei denken kann, ist die Produktentwicklung.<br />

Wo könnte künstliche Intelligenz sinnvoller eingesetzt<br />

werden, als in der Wiege der Technik? Realitätsgetreue Prognosen<br />

mechanischer Eigenschaften von Komponenten und<br />

Systemen, Konstruktionsansätze, auf die kein Mensch je gekommen<br />

wäre – künstliche Intelligenz könnte dem Konstrukteur<br />

und damit der Menschheit völlig neue Möglichkeiten erschließen.<br />

Und die Zeit dafür ist reif! Die Potenziale, die additive Fertigungsverfahren<br />

bieten – gerade auch im Zusammenspiel mit<br />

Bionik – werden mit unserem althergebrachten Konstruktionsdenken<br />

höchstens angekratzt. Hier müssen Mauern eingerissen<br />

werden – Neues will gedacht werden!<br />

Generatives Design ist das Stichwort. Bei diesem Entwicklungsverfahren<br />

erschafft der Konstrukteur nicht das Produkt, sondern<br />

er gibt bestimmte Rahmenbedingungen vor und setzt dann auf<br />

digitale Unterstützung. Unter Nutzung von KI-Algorithmen und<br />

Cloud-Computing werden tausende von Entwurfsalternativen erstellt.<br />

So können Mensch und Computer gemeinsam Dinge entwickeln,<br />

die unsere Vorstellungskraft übersteigen.<br />

Warum mir dieses Szenario keine Angst macht? Die künstliche<br />

Intelligenz agiert an dieser Stelle als „Kollege“, der Konstrukteur<br />

hält nach wie vor die Zügel in der Hand. Seine Arbeit und seine<br />

Kompetenzen werden sich dadurch im Laufe der Zeit sicher verändern,<br />

aber wirklich abhängig machen wir uns in meinen Augen<br />

damit nicht. Zumindest nicht sofort, denn erst mal ist es ja<br />

nur ein neuer, zusätzlicher Weg der Produktentwicklung.<br />

Martina Klein<br />

KI<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>

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