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DER KONSTRUKTEUR 11/2018

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19073<br />

<strong>11</strong> NOVEMBER <strong>2018</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

42 I DIE NÄCHSTE REVOLUTION<br />

<strong>DER</strong> MOTORSTEUERUNG<br />

98 I SICHERE KOMPONENTEN<br />

FÜR DIE SMART FACTORY<br />

TITELSTORY<br />

SERVOANTRIEBSTECHNIK<br />

DYNAMISCH<br />

UND PRÄZISE<br />

DerKonstrukteur.de<br />

GÜNTHER OPITZ:<br />

„ZENTRAL O<strong>DER</strong> DEZENTRAL?<br />

WIR PROFITIEREN VON EINEM<br />

MASS GESCHNEI<strong>DER</strong>TEN MIX“


SPS IPC Drives<br />

Nürnberg <strong>2018</strong><br />

27.–29. November <strong>2018</strong><br />

Halle 1, Stand 100<br />

AUS IDEEN<br />

WERDEN<br />

LÖSUNGEN.<br />

HOCHPRÄZISE<br />

ANTRIEBE UND SYSTEME.<br />

www.maxonmotor.de


EDITORIAL<br />

KONKURRENT O<strong>DER</strong><br />

PARTNER?<br />

Liebe Leserinnen, lieber Leser,<br />

bestimmt ist Ihnen schon einmal der Begriff generatives Design begegnet –<br />

ein Gestaltungsprozess, bei dem ein Modell nicht mehr durch den Designer<br />

erzeugt wird, sondern durch einen programmierten Algorithmus. Der Intelligenz<br />

eines Computers begegnen Sie vielleicht mit Begeisterung, vielleicht<br />

aber auch mit Skepsis. Denn einerseits werden wir mit einer hohen Auswahl<br />

optimierter Designs, kürzeren<br />

ALGORITHMISCHE<br />

ENTWURFSMETHODEN<br />

ERWEITERN UNSEREN<br />

VISUELLEN HORIZONT<br />

UM EIN VIELFACHES<br />

Entwurfsphasen und einem<br />

fließenden Übergang zum<br />

3D-Druck bereichert. Auch<br />

eröffnen sie uns Gestaltungsalternativen<br />

im Leichtbau<br />

und zeigen Ideen, auf die<br />

wir selbst nie gekommen<br />

wären. Wie aber verändert<br />

sich das Berufsbild des<br />

Konstrukteurs? Nein, er wird nicht seiner Kreativität beraubt – eher im Gegenteil.<br />

Mit dem Computer an seiner Seite ergibt sich eine teambildende Ebene mit<br />

Entscheidern anderer Disziplinen und Ingenieuren. Sollten Sie immer noch<br />

skeptisch sein, kann ich Sie beruhigen. Der Konstrukteur als Mensch hat<br />

entscheidende Fähigkeiten, die ein Computer höchst wahrscheinlich nicht so<br />

schnell übernehmen wird – nämlich die der Intuition, der Wahrnehmung und<br />

der ästhetischen Farb- und Formgebung. Und was es<br />

mit der Kraft der zwei Intelligenzen auf sich hat,<br />

lesen Sie auf Seite 14.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim<br />

Schmökern der aktuellen Ausgabe!<br />

ROBUSTES<br />

WIRBELSTROM-<br />

MESSSYSTEM<br />

eddyNCDT 3005<br />

Wirbelstrom-Messsystem zur<br />

schnellen und präzisen Wegund<br />

Positionsmessung<br />

Sehr gute Messgenauigkeit<br />

Hohe Grenzfrequenz zur Überwachung<br />

schneller Bewegungen<br />

Ideal für schwankende Temperaturen dank<br />

integrierter Temperaturkompensation<br />

Robuste Bauform, unempfindlich gegenüber<br />

Öl, Druck und Schmutz<br />

Extrem kompakte Bauform:<br />

ideal zur Integration in Maschinen & Anlagen<br />

Ihre Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

www.micro-epsilon.de/eddy<br />

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electronica / München<br />

Halle A3 / Stand 462<br />

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SPS/IPC/Drives<br />

Halle 7A / Stand 130


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Konkurrent oder Partner?<br />

06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />

Thorsten Paesler<br />

08 Konstruktion 2025:<br />

Schutztürüberwachung 4.0<br />

10 Whiteboard: Sicherheitsbewusst<br />

Damit nichts schief geht: Einblicke in die Welt von<br />

Safety & Security von Phoenix Contact<br />

12 Standpunkt: Langfristiges Planungsdenken braucht<br />

ein Comeback!<br />

14 Glosse: Die Kraft der zwei Intelligenzen<br />

06<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

16 TITELSTORY<br />

Servoantriebstechnik – dynamisch und präzise<br />

20 Energiemanagement: Niveauvoll abgesichert<br />

24 Bürstenloser DC-Motor: Der Schritt-Macher<br />

26 DC-Kleinstmotor: Antrieb für bewegende Kunst<br />

30 Getriebe: Kompaktes Kraftpaket<br />

34 Antriebspaket: Servo – aber smart<br />

38 Washdown-Servomotoren: Zähne zeigen<br />

42 Die nächste Revolution der Motorsteuerung<br />

46 Großwälzlager: Ein Gigant läuft rund<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

54 Wiegand-Sensoren: Der magische Draht<br />

58 Piezoelektrische Sensoren:<br />

Kippen, Drehen und Drücken<br />

62 Mechatronische Greifer: Zupacken nach Bedarf<br />

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SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

66 Berechnungssoftware: Finde den Fehler!<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

70 Industriesteckverbinder: Nur drei Klicks entfernt<br />

72 Kabel-Steckerverbund: Eine runde Sache<br />

74 Kabel und Verbindungstechnik:<br />

Stark gegen Strahlung!<br />

78 Einkabelschnittstellen: Hybrid durch und durch<br />

82 Ventilatoren: EC-Technik trifft Hohlprofilschaufel<br />

86 Dichtunggssystem: Auf ein Millionstel genau<br />

88 Schutzschalter: Zwei Metalle schalten ab<br />

TITELBILD<br />

SEW-EURODRIVE<br />

Bruchsal<br />

INNENTITELBILD<br />

Mitsubishi Electric Europe<br />

Ratingen<br />

SERVICE<br />

90 Impressum<br />

103 Inserentenverzeichnis<br />

122 Vorschau<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


SPECIAL<br />

MASCHINENSICHERHEIT<br />

94 Mensch-Roboter-Kollaboration:<br />

Nah, näher, am nächsten<br />

98 KLARTEXT<br />

Sichere Komponenten für die Smart Factory<br />

100 Lichtvorhang: Sicherheit weitergedacht<br />

104 Bestens in Position gebracht<br />

108 Sicherheitsrelais: Schmal, smart, sicher<br />

<strong>11</strong>2 Automatisierungssystem: Gut gerüstet<br />

<strong>11</strong>6 Einer sorgt für sichere Positionierung<br />

<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

<strong>11</strong>8 Zukunftsmobil<br />

Sicher.<br />

66<br />

74<br />

<strong>11</strong>6<br />

Pilz bietet alles, was Sie für die<br />

Automation Ihrer Maschinen und<br />

Anlagen brauchen: innovative Komponenten<br />

und Systeme, bei denen<br />

Sicherheit und Automation in Hardware<br />

und Software verschmelzen.<br />

www.pilz.com<br />

SPS IPC Drives<br />

Halle 9, Stand 370<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 5


THORSTEN PAESLER<br />

entwickelt Ultraschallsensoren<br />

bei Microsonic. IO-Link ist eines<br />

seiner Spezialthemen.<br />

Wie sind Sie dazu gekommen, Ultraschallsensoren<br />

bei Microsonic zu entwickeln?<br />

Die Abschlussarbeit für mein Mechatronik-<br />

Studium habe ich bei Microsonic realisiert.<br />

Im Anschluss bin ich gleich dageblieben. So<br />

konnte ich erleben wie die Aufgabenstellung<br />

meiner Diplomarbeit in einem speziellen<br />

Sensor mündete, der trotz der hohen<br />

Spezialisierung tatsächlich zu einer Art<br />

Serienprodukt geworden ist. Dieser Sensor<br />

wird auch weiterhin gebaut. Bei meiner<br />

Arbeit reizt es mich einfach, für die Aufgabenstellungen<br />

unserer Kunden Ideen und<br />

dann auch Lösungen zu entwickeln.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Sie beschäftigen sich intensiv mit IO-Link.<br />

Welche Bedeutung hat das Kommunikationssystem<br />

für Ihre Sensoren?<br />

Die Vielzahl von neu geschaffenen Möglichkeiten<br />

ist enorm. Dank IO-Link können<br />

abstandsmessende Ultraschallsensoren<br />

oder auch Ultraschall-Gabelsensoren viel<br />

mehr Informationen liefern als bisher möglich.<br />

Beispielsweise können unsere Etiketten-<br />

und Spleiß-Sensoren eine Rezepturverwaltung<br />

und differenzierbare Ergebnisse<br />

für Abgleichvorgänge liefern. Ferner können<br />

abstandmessende Sensoren Diagnosedaten<br />

der Messungen weitergeben. Dies<br />

war bis jetzt nur durch herstellerspezifische<br />

Lösungen möglich.<br />

Konstrukteur ist mehr als ein Beruf. Was<br />

entwickeln Sie zu Hause?<br />

Seit meinem Mechatronik-Studium plane<br />

ich, einen Multikopter zu konstruieren,<br />

angefangen beim Rahmen über die Elektronik<br />

der Motortreiber bis zur Lageregler-<br />

Software. Mich reizt die Herausforderung,<br />

ob ich dies auch wirklich schaffe. Die Bauteile<br />

liegen zu Hause auch schon bereit.<br />

Allerdings ist im Augenblick der Nachwuchs<br />

an erster Stelle und stellt ganz neue<br />

Herausforderungen.<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

THORSTEN PAESLER<br />

ENTWICKLER<br />

MICROSONIC GMBH<br />

DIE VIELZAHL VON<br />

NEU GESCHAFFENEN<br />

MÖGLICHKEITEN DURCH<br />

IO-LINK IST ENORM


FAULHABER IN ITALIEN<br />

AB JANUAR<br />

Faulhaber wird am 1. Januar 2019 seine<br />

Vertriebsgesellschaft Faulhaber Italia in<br />

Lomazzo nahe Mailand eröffnen. Diese<br />

soll den Vertrieb und Service in Italien<br />

vom langjährigen Distributor Servotecnica<br />

übernehmen. „Italien ist für uns ein<br />

bedeutender Markt, in dem wir künftig<br />

unmittelbar präsent sein wollen“, erklärt<br />

Marcus Remmel, Gesamtvertriebsleiter<br />

bei Faulhaber Drive Systems und<br />

künftiger Geschäftsführer von Faulhaber<br />

Italia. „In dem Land gibt es viele hochinteressante<br />

Unternehmen, u. a. in den<br />

Bereichen der Handtools sowie der<br />

Medizin- und Automatisierungstechnik,<br />

die zum Teil schon heute unsere Kunden<br />

sind. Die anderen möchten wir als solche<br />

gewinnen.“ Mit der Tochtergesellschaft<br />

sollen die Kunden mehr vom Know-how<br />

und den Dienstleistungen profitieren<br />

können. „Zum Beispiel kann der direkte<br />

Kontakt bei der Auswahl des optimalen<br />

Antriebs oder bei der kundenspezifischen<br />

Entwicklung von Anwendungen große<br />

Vorteile bieten.“<br />

www.faulhaber.com<br />

PLATTFORMEN RUND UM MATERIALIEN<br />

Als Anbieter von Metallen, Legierungen,<br />

Keramik- und Glasprodukten, Polymeren,<br />

Verbundstoffen und anderen Materialien für<br />

die Forschung hat Goodfellow zwei neue<br />

Plattformen eingeführt. Diese sollen die<br />

Zusammenarbeit unter wissenschaftlichen und<br />

industriellen Forschern fördern und zugleich<br />

den Anwendungsbereich der Materialien des<br />

Anbieters erweitern, um auch Künstler und Designer einzubeziehen. Die erste der neuen<br />

Plattformen des Unternehmens, Materialshub.com, bietet Nutzern aus einer Reihe<br />

verschiedener Sektoren eine interaktive digitale Plattform, um Materialinformationen zu<br />

erforschen, zu bewerten und unter Fachkollegen auszutauschen. Sie deckt mehr als<br />

300 Materialien ab. Die zweite neue Plattform, die Materials Hub-App, ist eine digitale<br />

Plattform für Wissenschaftler, Studierende und Ingenieure, die ihnen die Möglichkeit zum<br />

Austausch über ein zentrales Online-Forum bietet, um eine Gemeinschaft gleichgesinnter<br />

Einzelner und Experten zu fördern, die helfen können, alle möglichen Fragen zu Materialien<br />

zu beantworten. Durch eine interaktive Periodentabelle sowie eine Reihe von Umrechnungsfunktionen<br />

und Rechnern wird gewährleistet, dass den Nutzern mit einem Streichen<br />

über den Bildschirm wesentliche Materialinformationen und Antworten für ihre<br />

Forschung zur Verfügung stehen. Registrierte Nutzer haben auch den Zugriff auf besondere<br />

Promo-Codes, um Rabatte auf das umfassende Produktangebot von Goodfellow mit<br />

über 70 000 Materialien für die Forschung zu erhalten.<br />

www.materialshub.com<br />

3D-DRUCK-TECHNOLOGIE GEMEINSAM ENTWICKELN<br />

Siemens und EOS bauen ihre Zusammenarbeit beim 3D-Druck aus. Aktuell umfasst sie die<br />

Bereiche Software, Automatisierungs- und Antriebstechnik und den Einsatz des industriellen<br />

3D-Drucks. Steuerungs- und Antriebskomponenten von Siemens sind Teil der neuen<br />

EOS M 300 Serie für die additive Fertigung mit Metallwerkstoffen. Die Datenaufbereitungs-<br />

und Prozessmanagement-Software Eosprint 2 von EOS ist nun in das AM-Modul<br />

von Siemens NX12 integrierbar. Siemens plant, die Installation eines EOS-P-500-Systems<br />

für den industriellen 3D-Druck mit Polymerwerkstoffen in seinem Additive Manufacturing<br />

Experience Center in Erlangen. EOS erweitert sein Portfolio von Systemen für die additive<br />

Fertigung mit Metallwerkstoffen um die Serie EOS M 300. Die Lösung ist eine automatisierbare<br />

Plattform, die konfigurierbar, skalierbar und sicher ist. Dafür setzt EOS auch auf<br />

die Steuerungs- und Antriebskomponenten aus dem Totally-Integrated-Automation-Portfolio<br />

von Siemens.<br />

www.siemens.com<br />

<strong>DER</strong> ANTRIEB<br />

Sicher.Flexibel. International.<br />

ab jetzt in<br />

Halle 3A<br />

Stand 465<br />

DAS GETRIEBE<br />

Starke Lagerung<br />

Geräuscharmer Lauf<br />

<strong>DER</strong> MOTOR<br />

Hohe Effizienz<br />

Weltweite Standards<br />

<strong>DER</strong> UMRICHTER<br />

Kompakte Bauform<br />

Einfache Inbetriebnahme<br />

Getriebebau NORD GmbH &Co. KG |Fon +49 4532 289-0 |info@nord.com<br />

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KONSTRUKTION 2025<br />

4.0<br />

SCHUTZTÜR-<br />

ÜBERWACHUNG<br />

Wie kann Schutztürüberwachung in einer<br />

smarten Fabrik aussehen?<br />

Heute müssen Schutztürsensoren in mehrerlei<br />

Hinsicht smart sein: So ist eine gute Diagnose<br />

neben einer hohen Sicherheitskategorie für verkettete<br />

Maschinen ein Muss. Zudem ist auch die<br />

Reihenschaltung ein Aspekt, der dafür sorgt, dass<br />

die Modularität der Maschine, Stichwort „Losgröße<br />

1“, umgesetzt werden kann. Pilz deckt mit<br />

entsprechenden Komponenten, z. B. dem<br />

Schutztürsensor PSENmlock aus dem modularen<br />

Schutztürsystem, die unterschiedlichen Anforderungen<br />

ab: Er erreicht PL e, kann einzeln oder<br />

aber auch in Reihe verbaut werden und ermöglicht<br />

zusammen mit der Diagnoselösung Safety<br />

Device Diagnostics eine schnelle Diagnose.<br />

Was müssen die Komponenten hierfür<br />

mitbringen?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Smarte Sensorik-Komponenten sollten multifunktional<br />

sein. Anwender brauchen dann nicht<br />

schon bei der Auswahl der Hardware festzulegen,<br />

wie sie diese in ihrer Applikation einsetzen<br />

möchten. Der Engineering-Prozess kann deshalb<br />

flexibel gestaltet werden. In der anschließenden<br />

Betriebsphase braucht man smarte Sensoren,<br />

die ihre Daten für einen digitalen Zwilling<br />

bereithalten. Im modularen Schutztürsystem<br />

von Pilz steht hierfür die Diagnoselösung Safety<br />

Device Diagnostics zur Verfügung.<br />

Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich für<br />

den Konstrukteur im Maschinenbau?<br />

Für den Konstrukteur bedeutet das, dass er produktiver<br />

arbeiten kann. Denn dadurch, dass ein<br />

System mehrere Funktionalitäten bietet, kann ein<br />

und derselbe Schutztürsensor flexibel eingesetzt<br />

werden. So ist er an unterschiedliche Anforderungen<br />

anpassbar: Zum Beispiel für begehbare<br />

Türen oder nicht begehbare, für in Reihe geschaltete<br />

Applikationen oder nicht in Reihe geschaltete.<br />

Auch die Auswertung von Fehlern kann<br />

schneller erfolgen, denn die Ursache kann eindeutig<br />

zurückgemeldet werden. Dadurch lässt<br />

sich die Schutztürüberwachung für unterschiedliche<br />

Anwendungen effektiv optimieren.<br />

www.pilz.de<br />

MARTIN BELLINGKRODT<br />

PRODUCT MANAGER SENSORS,<br />

PILZ GMBH & CO. KG<br />

SCHUTZTÜRSENSOREN<br />

MÜSSEN HEUTE IN<br />

MEHRERLEI HINSICHT<br />

SMART SEIN<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


HÄNCHEN SCHAFFT RAUM FÜR INNOVATION<br />

Ein innovativer Verbundwerkstoff mit einem wesentlich weiteren Einsatzbereich als nur für<br />

Hydraulik-Zylinder, vollständige Sonderprüfstände, eine von Grund auf neu entwickelte Dichtungskombination<br />

für die Hydraulik: Die Herbert Hänchen GmbH aus Ostfildern hat in den<br />

letzten Jahren einen schnellen Innovationstakt. „In Zukunft forscht und entwickelt ein neuer<br />

Bereich – unabhängig von der auftrags- und projektbezogenen Konstruktion“, so Tanja Hänchen<br />

(im Bild Mitte), Geschäftsführerin und Sprecherin der Unternehmensleitung.<br />

„Hydraulikzylinder einschließlich der Klemmung Ratio-Clamp sind weiterhin ein Kerngeschäft für<br />

uns. Doch sowohl in diesem Bereich als auch bei Themen wie Verbundwerkstoffe und Ratio-Drive<br />

einschließlich Sonderprüfmaschinenbau wollen wir den Markt durch Innovationen mitgestalten“,<br />

sagt die Unternehmerin. Für diesen Bereich „Forschung und Innovation“ wird Dipl.-Ing. Klaus G. Wagner (im Bild links) vollständig von<br />

Aufgaben im operativen Geschäft befreit und kann sich ganz auf neue technische Wege konzentrieren.<br />

Die operative Konstruktion, die Sonderkonstruktion und andere auftragsbezogene F&E-Tätigkeiten sowie alles rund um das Thema<br />

RatioDrive verantwortet jetzt Dipl.-Ing. Winfried Schröppel (im Bild rechts). Er ist neu bei Hänchen und hat bislang für ein englisches<br />

Unternehmen unter anderem die komplexe Schnittstelle zwischen Konstruktion und Fertigung verantwortet.<br />

www.haenchen.com<br />

KÜBLER ERFOLGREICH IN<br />

ZUKUNFTSMÄRKTEN<br />

T H E B E N C H M A R K I N B E A R I N G S<br />

Die Kübler Gruppe verzeichnet im<br />

aktuellen Geschäftsjahr über dem<br />

Budget liegende Umsatz- und<br />

Auftragseingangserfolge. „Das ist<br />

das Ergebnis des vor wenigen<br />

Jahren eingeleiteten Innovationsmarathons“,<br />

berichteten die<br />

beiden Gesellschafter und<br />

Geschäftsführer, Lothar (im Bild<br />

links) und Gebhard Kübler (im Bild<br />

rechts), bei der alljährlichen<br />

Pressekonferenz. Das Unternehmen<br />

ist im laufenden Geschäftsjahr<br />

hinsichtlich Auftragseingang<br />

und auch Umsatz über Plan und<br />

wächst zweistellig. „Das Umsatzziel<br />

in der Gruppe von<br />

66 Mio. EUR, davon 70 % im<br />

Ausland, sollte erreicht werden“,<br />

so die Geschäftsführer. Die<br />

Wachstumstreiber sind neben<br />

Deutschland vor allem der<br />

EU-Raum, China, Indien und die<br />

USA. Teil des Innovationmarathons<br />

sind u. a. große F&E-Projekte.<br />

Dazu gehört z. B. ein neues<br />

Aufzugpositioniersystem für die<br />

wachsende internationale<br />

Aufzugindustrie sowie Schleifringe<br />

für die Segmente Abfülltechnik,<br />

Verpackung und Mobile<br />

Maschinen. Damit die Ziele<br />

erreicht werden, setzen die beiden<br />

Unternehmer auf attraktive<br />

Arbeitsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

www.kuebler.com<br />

Ball, Needle and Roller Bearing solutions,<br />

ensuring precision engineering to give you<br />

maximum results!<br />

Our demanding applications lead to our innovative and<br />

class leading new Spherical Roller Bearing design.<br />

Where our expertise lies...<br />

+ AEROSPACE & AVIATION<br />

+ AGRICULTURE<br />

+ AUTOMOTIVE<br />

+ CONSTRUCTION<br />

+ ELECTRICAL<br />

+ MACHINE TOOL<br />

+ MARINE<br />

+ MEDICAL & HEALTHCARE<br />

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+ RAILWAY<br />

+ REPLACEMENT MARKET<br />

+ STEEL<br />

+ TRANSMISSION & GEAR<br />

+ WIND<br />

koyo.eu


WHITEBOARD<br />

SICHERHEITS-<br />

BEWUSST<br />

DAMIT NICHTS SCHIEF GEHT:<br />

EINBLICKE IN DIE WELT VON<br />

SAFETY & SECURITY VON<br />

PHOENIX CONTACT<br />

ICS-Security und funktionale<br />

Sicherheit sind zwei verschiedene<br />

Themen. Wie bringen Sie diese<br />

auf einen Nenner?<br />

Dabei spielen Normen und<br />

Richtlinien eine wesentliche<br />

Rolle. Ist dies nicht ein technisch<br />

sehr sachliches Metier?<br />

Wo sehen Sie die zukünftigen<br />

Herausforderungen durch weitere<br />

Digitalisierung und Vernetzung?<br />

Risiken abzuwägen, gehört zu<br />

Ihrem beruflichen Alltag. Wie<br />

gehen Sie privat damit um?<br />

Immer auf dem aktuellen Stand<br />

der Technik zu sein, braucht<br />

gedanklich auch mal eine Pause.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bilder:<br />

1 bis 3: Phoenix Contact<br />

4 und 5: privat<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


TORSTEN GAST<br />

LEITER COMPETENCE CENTER SERVICES,<br />

PHOENIX CONTACT DEUTSCHLAND


STANDPUNKT<br />

LANGFRISTIGES<br />

PLANUNGSDENKEN<br />

BRAUCHT EIN<br />

COMEBACK!<br />

GILES FORSTER<br />

CHAIRMAN<br />

HEPCOMOTION<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Immer schneller, immer flexibler. Das ist es, was in der automatisierten<br />

Produktion und von Maschinenbauern gefordert wird.<br />

Der Endkunde verlangt eine immer größere Auswahl an Produktvarianten<br />

bei geringen Preisen und stellt damit Hersteller<br />

vor nahezu unmögliche Herausforderungen.<br />

Dabei kann ein zu großes Augenmerk auf Anschaffungskosten bei<br />

der Entwicklung neuer Produktionszellen langfristig teure Konsequenzen<br />

für den Anwender haben. Denn je komplexer und fortschrittlicher<br />

die Welt der automatisierten Produktion wird, desto<br />

kostenintensiver werden Auszeiten, egal ob sie durch Fehlfunktionen<br />

oder durch Instanthaltungsbedarf verursacht werden. Oft<br />

macht es sich bezahlt, in kostenintensivere Technologien und<br />

Materialien zu investieren, die dafür eine Flexibilität bieten, mit<br />

der preiswertere Optionen nicht aufwarten können.<br />

Linearführungstechnologie zeigt, warum langfristiges Denken<br />

gerade in einer kurzlebigen Welt Sinn macht. Ohne lineare Führungssysteme<br />

geht in der automatisierten Produktion nichts. Der<br />

Maschinenbauingenieur muss bedenken, dass Produktionszellen<br />

immer häufiger und schneller an beispielsweise unterschiedliche<br />

Produktgrößen anpassbar sein müssen. Er muss vorab die<br />

potenziellen Ausfallzeiten miteinkalkulieren, die durch Wartung<br />

oder Ausfälle entstehen können und muss sicherstellen, dass<br />

gerade hier elementare Bestandteile einer Produktionseinheit,<br />

wie Linearsysteme, eine lange Lebensdauer und kurze Wartungszeiten<br />

haben. Der Blick auf die Anschaffungskosten allein wäre<br />

darum fatal.<br />

Kugelumlaufführungen beispielsweise sind in vielen einfachen<br />

Anwendungen durchaus gut und angebracht. Bei komplexeren<br />

Vorgängen oder bei rauen, schmutzigen Produktionsbedingungen<br />

können sie sich jedoch im Endeffekt als teure Wahl entpuppen.<br />

Denn im Falle eines Defekts, verursacht beispielsweise durch<br />

Staubpartikel, muss nicht nur der Block ausgetauscht werden, sondern<br />

auch das Schienensystem, damit beide Komponenten perfekt<br />

aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet vor allem längere<br />

Wartungs- und somit Ausfallzeiten in der Produktion und zusätzliche<br />

Kosten, die durch die notwendige Neuanschaffung verursacht<br />

werden. Auch ist es oft langfristig effektiver, eine Produktionszelle<br />

so flexibel wie möglich zu gestalten, sodass sie an unterschiedliche<br />

Produktgrößen anpassbar ist oder später zusätzliche Arbeitsvorgänge<br />

integriert werden können. Modernste Linearmotoren, die<br />

es ermöglichen, Trägerwagen individuell zu steuern, eröffnen<br />

LINEARFÜHRUNGSTECHNOLOGIE<br />

ZEIGT BEISPIELHAFT, DASS LANG-<br />

FRISTIGES DENKEN SINNVOLL IST<br />

diesbezüglich eine breite Anzahl an Möglichkeiten. Werden diese<br />

kombiniert mit modernen Linearführungen, die langlebig und<br />

einfach in der Wartung sind, dann sind den kreativen Möglichkeiten<br />

kaum Grenzen gesetzt. So kann der Hersteller ggf. einen<br />

wettbewerbsentscheidenden Vorteil erzielen, der den anfänglich<br />

etwas höheren Anschaffungspreis wettmacht. Naturgemäß sind<br />

Ingenieure und Hersteller vorsichtig und tendieren dazu, auf bewährte<br />

Methoden bei der Lösung von Pro blemen zu setzen. Doch<br />

in einer schnelllebigen Welt, in der Zeit Geld ist, wird langfristiges<br />

Denken immer wichtiger.<br />

www.hepcomotion.de<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


STEUTE FIRMIERT UM<br />

Seit dem 1.<br />

Oktober firmiert<br />

die bisherige<br />

Steute Schaltgeräte<br />

unter dem<br />

Namen Steute<br />

Technologies.<br />

Damit dokumentiert<br />

das Unternehmen<br />

den Schritt<br />

vom Schaltgeräte-<br />

Hersteller zum<br />

Anbieter von Sensornetzwerken und intelligenten MMI-Lösungen<br />

für Industrie und Medizintechnik. Das Unternehmen entwickelt<br />

zunehmend individuelle Systemlösungen, z. B. Funknetzwerke für<br />

E-Kanban-Systeme in der Intralogistik oder vernetzungsfähige<br />

Bediensysteme für Medizingeräte. Das Kerngeschäft bleibt jedoch<br />

die Entwicklung und Produktion von Schaltgeräten und Sensoren.<br />

Die in den vier Geschäftsfeldern Automation, Extreme, Meditec<br />

und Wireless entwickelten Schaltgeräte und Sensoren sind aber<br />

immer häufiger Komponenten von Technologieplattformen, z. B.<br />

für die Steuerung von Produktionsprozessen sowie für die<br />

Bedienung von Maschinen und Medizingeräten, die das Unternehmen<br />

herstellt.<br />

www.steute.com<br />

NOBELPREIS-PRÄMIERTE LASERTECHNOLOGIE<br />

Für ihre Methode zur<br />

Erzeugung intensiver,<br />

ultrakurzer Laserimpulse<br />

wurden Gérard<br />

Mourou und Donna<br />

Strickland mit dem<br />

Physik-Nobelpreis<br />

ausgezeichnet. Die<br />

Technik erlaubt es, mit<br />

sehr kurzen und<br />

gleichzeitig extrem<br />

leistungsstarken Laserimpulsen Materialien schonend zu<br />

bearbeiten. Trumpf setzt bei seinen Lasersystemen für besonders<br />

feine und sensible Materialien auf Ultrakurzpuls-Technologie<br />

(UKP). Diese Laser verhindern, dass sich das Material beim<br />

Bearbeiten erhitzt. So lassen sich bestehende Anwendungen mit<br />

höherer Qualität umsetzen. Zusätzlich erlauben sie neue Bearbeitungsprozesse:<br />

Mit dem Top-Cleave-Prozess hat das Unternehmen<br />

etwa ein Verfahren entwickelt, das die exakt dosierten<br />

Impulse nutzt, um Glas zu trennen. Die Serien TruMicro 2 000 und<br />

TruMicro 5 000 Femto Edition arbeiten nach dem von Mourou und<br />

Strickland entwickeltem Prinzip. Zum Einsatz kommen sie in der<br />

Mikrobearbeitung, bei der Herstellung elektronischer Bauteile<br />

oder beim Glasschweißen.<br />

www.trumpf.com<br />

BONFIGLIOLI: LIZENZVERTRAG ÜBER MCVT-TECHNOLOGIE GESCHLOSSEN<br />

Der italienische Antriebsspezialist Bonfiglioli kann ab sofort die patentierte MCVT-Technologie für<br />

Teleskoplader und andere Geräteanwendungen des kanadischen Unternehmens CVTCorp herstellen<br />

und verkaufen. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Exklusiv-Lizenzvereinbarung<br />

geschlossen. Die Zusammenarbeit umfasst auch die Entwicklung einer kompletten Getriebereihe,<br />

die auf der MCVT-Technologie basiert. MCVT („Mechanical Continuously Variable Transmission“)<br />

ist eine Technologie für mechanisch stufenlose Getriebe für Off-Highway-Sonderfahrzeuge,<br />

die aktuell unter dem Namen EcoMec 150 vermarktet werden. Diese kommen im Teleskoplader<br />

Ecoshift von Skyjack zum Einsatz. Die Technologie bietet den Herstellern eine vollständig validierte<br />

und skalierbare Lösung, die einen hohen Bedienkomfort, Motor-Downsizing-Möglichkeiten und<br />

Verbesserungen der Gesamtfahrzeugleistung zwischen 20 und 30 % ermöglicht.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

Maschinen smart verbinden!<br />

ESX-4CS-GW<br />

Frei programmierbare Gatewaysteuerung<br />

• Unterstützt IEC 6<strong>11</strong>31-3, “C” und Matlab<br />

• Kommunikationsknoten zwischen unterschiedlichen<br />

Netzen (4 xEthernet, 6xCAN)<br />

• Flexibel durch Multifunktions-I/Os<br />

• Starter-Kit verfügbar<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

GLOSSE<br />

DIE KRAFT<br />

<strong>DER</strong> ZWEI INTELLIGENZEN<br />

Ob Terminator, Matrix oder I, Robot: Künstliche Intelligenz<br />

– kurz KI – ist seit jeher ein beliebter Stoff<br />

für Science Fiction. Jetzt wird sie langsam Realität.<br />

Und abseits von solch fiktiven Horror-Szenarien erzeugt<br />

der Gedanke an humanoide Roboter mit menschenähnlichem<br />

Verstand und selbstfahrende Autos nicht nur bei<br />

mir ein äußerst mulmiges Gefühl – es ist die Angst vor dem<br />

Kontrollverlust. Selbst der bekannte Astrophysiker Stephen<br />

Hawking befürchtete, schlaue Maschinen könnten den Menschen<br />

verdrängen.<br />

Ein Bereich, an den ich in diesem Zusammenhang allerdings<br />

völlig angstfrei denken kann, ist die Produktentwicklung.<br />

Wo könnte künstliche Intelligenz sinnvoller eingesetzt<br />

werden, als in der Wiege der Technik? Realitätsgetreue Prognosen<br />

mechanischer Eigenschaften von Komponenten und<br />

Systemen, Konstruktionsansätze, auf die kein Mensch je gekommen<br />

wäre – künstliche Intelligenz könnte dem Konstrukteur<br />

und damit der Menschheit völlig neue Möglichkeiten erschließen.<br />

Und die Zeit dafür ist reif! Die Potenziale, die additive Fertigungsverfahren<br />

bieten – gerade auch im Zusammenspiel mit<br />

Bionik – werden mit unserem althergebrachten Konstruktionsdenken<br />

höchstens angekratzt. Hier müssen Mauern eingerissen<br />

werden – Neues will gedacht werden!<br />

Generatives Design ist das Stichwort. Bei diesem Entwicklungsverfahren<br />

erschafft der Konstrukteur nicht das Produkt, sondern<br />

er gibt bestimmte Rahmenbedingungen vor und setzt dann auf<br />

digitale Unterstützung. Unter Nutzung von KI-Algorithmen und<br />

Cloud-Computing werden tausende von Entwurfsalternativen erstellt.<br />

So können Mensch und Computer gemeinsam Dinge entwickeln,<br />

die unsere Vorstellungskraft übersteigen.<br />

Warum mir dieses Szenario keine Angst macht? Die künstliche<br />

Intelligenz agiert an dieser Stelle als „Kollege“, der Konstrukteur<br />

hält nach wie vor die Zügel in der Hand. Seine Arbeit und seine<br />

Kompetenzen werden sich dadurch im Laufe der Zeit sicher verändern,<br />

aber wirklich abhängig machen wir uns in meinen Augen<br />

damit nicht. Zumindest nicht sofort, denn erst mal ist es ja<br />

nur ein neuer, zusätzlicher Weg der Produktentwicklung.<br />

Martina Klein<br />

KI<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


PFLITSCH AUSGEZEICHNET<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat<br />

den Kabelführungsspezialisten<br />

Pflitsch als „Finalist Großer<br />

Preis des Mittelstandes“<br />

ausgezeichnet. Die Auszeichnung<br />

würdigt die wirtschaftliche<br />

Gesamtentwicklung von<br />

Unternehmen. <strong>2018</strong> wurden<br />

bundesweit 4 917 Unternehmen<br />

nominiert, unter den 423<br />

Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen wurde Pflitsch als Finalist<br />

ausgewählt. Mathias Stendtke, geschäftsführender Gesellschafter<br />

von Pflitsch, nahm die Auszeichnung in Düsseldorf gemeinsam<br />

mit seiner Frau Halima Gouya-Stendtke entgegen (Bild). Kurz<br />

vor dem 100. Firmenjubiläum hat das Unternehmen einen neuen<br />

Standort im Industriegebiet Hückeswagen-Winterhagen übernommen,<br />

an dem künftig ein Kompetenzzentrum für den stark<br />

wachsenden Kabelkanal-Produktbereich entstehen wird. Der<br />

Firmensitz in der Ernst-Pflitsch-Straße wird weiterhin Firmenzentrale<br />

und Kompetenzzentrum für Kabelverschraubungen bleiben.<br />

Dazu hat das Unternehmen ein automatisches Kleinteilelager in<br />

Betrieb genommen.<br />

www.pflitsch.de<br />

ECKELMANN GRUPPE ÜBERNIMMT IBE<br />

Der Wiesbadener Maschinenund<br />

Anlagenautomatisierer<br />

Eckelmann hat die IBE Software<br />

übernommen. Das<br />

Unternehmen mit Sitz in<br />

Wilhelmshaven ist auf die<br />

Entwicklung von CAD/<br />

CAM-Software und Leitsystemlösungen<br />

für die Blechbearbeitung<br />

spezialisiert, z. B. mit den Produkten Blechcenter und<br />

cncCUT. Es firmiert nun unter dem Namen „Eckelmann IBE<br />

Software GmbH“. Geschäftsführer bleibt Thomas Reske, und die<br />

zehn Mitarbeiter werden am gleichen Standort weiterarbeiten.<br />

Eckelmann und IBE kooperieren bereits seit 20<strong>11</strong>. Die beiden<br />

Unternehmen erklärten, gemeinsam könne man nun besser<br />

integrierte Lösungen für die CNC-Bearbeitung schaffen. Die<br />

Schneiden-Lösung von Eckelmann ist gekennzeichnet durch<br />

Herstelleroffenheit. Diese werde durch den Erwerb auch nicht<br />

eingeschränkt, betont Eckelmann. Betreiber von Maschinen<br />

können aber zukünftig eine eng integrierte Lösung beziehen.<br />

Etwa kann nun der CNC-Kern von Eckelmann als digitaler Zwilling<br />

in das Blechcenter integriert werden.<br />

www.eckelmann.de<br />

RENATE PILZ FÜR LEBENSWERK GEEHRT<br />

Die Unternehmerin Renate Pilz erhält für ihr Lebenswerk den „Preis deutscher Maschinenbau“ <strong>2018</strong>.<br />

Die Auszeichung wurde ihr am 16. Oktober anlässlich des 10. Maschinenbau-Gipfels in Berlin verliehen.<br />

Besonders ehrenswert ist laut Fachjury die konsequent werteorientierte Unternehmenskultur der<br />

Pilz GmbH & Co. KG. Renate Pilz ist die erste Frau, die diesen Preis erhält.<br />

Renate Pilz hatte das Automatisierungsunternehmen mit Sitz in Ostfildern nach dem Tod ihres Mannes<br />

Peter (1975) mit dessen technologischer Vision weitergeführt. Die damalige Hausfrau engagierte ein<br />

externes Management für das seinerzeit 200 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen. Parallel<br />

arbeitete sie sich immer tiefer in die Materie ein: „Es ist für mich wunderbar, wie man etwas lernen<br />

kann, wenn man es wirklich will – und wie einem das Freude bereitet“, erklärte sie am Rande der feierlichen Preisverleihung in Berlin.<br />

1994 übernahm Renate Pilz dann selbst die Geschäftsführung. Mit Lösungen für die sichere Automatisierungstechnik machte sie Pilz zu<br />

einem weltweit führenden Unternehmen, das im Bereich der Sicherheitschaltgeräte zum Weltmarktführer avancierte. Heute verfügt<br />

das Unternehmen über weltweit 42 Tochtergesellschaften. Mit rund 2 400 Mitarbeitern erwirtschaftete es im vergangenen Jahr einen<br />

Umsatz von 338 Mio. Euro. Ende 2017 übergab Renate Pilz die Geschäftsführung an ihre Kinder Susanne Kunschert und Thomas Pilz.<br />

www.pilz.com<br />

Innovationen jetzt vernetzen!<br />

TC3G<br />

Konnektivitäts- und Datenmodul<br />

• Lizenzfreies Linux Betriebssystem<br />

• STW Telematics Application Framework<br />

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Maschinenanalyse<br />

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Funktionalität<br />

• 2G/3G, GPS/GLONASS, WLAN/BT<br />

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SERVOANTRIEBSTECHNIK<br />

DYNAMISCH<br />

UND PRÄZISE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Durch standardisierte und dadurch oft zu große<br />

Kartonagen wird häufig auch jede Menge Luft<br />

transportiert. Um passgenaue Verpackungen zu<br />

erzeugen, kommen die Volumen-Reduzierer der<br />

Opitz Maschinentechnik zum Einsatz. Dabei<br />

sorgt modernste Servoantriebstechnik für die<br />

nötige Präzision und Dynamik.<br />

Autor: Stefan Kattner, SEW-Eurodrive, Technisches Büro Kassel<br />

Mehr als 50 % sollen es sein, die in Versandpaketen nicht<br />

aus der eigentlichen Ware, sondern aus Luft und Füllmaterial<br />

bestehen. Die Situation ist bekannt und täglich<br />

spürbar: Spätestens wenn der Paketdienst mit der<br />

bestellten Lieferung vor der Tür steht, kommt nach der Freude über<br />

die Lieferung der nervige Akt, die Bestandteile der Verpackung und<br />

Füllmaterialen fachgerecht zu entsorgen.<br />

WENIGER IST MANCHMAL MEHR<br />

Die Opitz Maschinentechnik GmbH in Kalefeld, 30 km nördlich von<br />

Göttingen, ist mit ihrem Volumen-Reduzierer Vario 558 angetreten,<br />

die Welt standardisierter Faltkartonagen zu revolutionieren. Das<br />

Ziel besteht darin, die im Online-Handel häufig viel zu großen,<br />

standardisierten Versandkartons unterschiedlicher Kartonbreiten<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür misst in der ersten Station<br />

eine Kamera oder ein Ultraschallsensor die Höhe des Produkts im<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

02<br />

03<br />

01<br />

01 Die Faltkisten werden so optimiert, dass mit unterschiedlichen Höhen und geprägten Rillen<br />

eine rationelle Verpackung erzielt wird<br />

02 Die Messerverstellung erfolgt mit den Kleinspannungsantrieben ELVCD und Elektrozylindern CMS<br />

sowie einer schlanken Schleppkette für den Energie- und Kommunikationsbus<br />

03 Ein Elektrozylinder verfährt die Schneidsysteme in Länge und Breite der jeweiligen Faltkistenabmessung<br />

Karton und ermittelt daraus Falzhöhen bzw. die Tiefe der Einschnitte<br />

an den vier Ecken des Kartons. Die Höhe des Produkts und<br />

die variable Kartongröße entscheidet dabei immer wieder neu, wie<br />

tief geschnitten wird und an welcher Position die Messer der Vario<br />

558 in den Ecken der Standardkartons stoppen müssen. Im weiteren<br />

Verlauf werden die Kartonlaschen dank der Schnitte sowie vorbereiteter<br />

Horizontalrillen nacheinander eingefaltet, von einem<br />

Niederhalter auf der richtigen Höhe fixiert und schließlich verschlossen.<br />

Opitz gilt als ausgewiesener Experte für Nassklebetechnik,<br />

die im Unterschied zu Kunststoffklebebändern wichtige Versiegelungsfunktionen<br />

wahrnimmt. Diese Eigenschaft ist gerade bei<br />

hochpreisigen Produkten wichtig, weil so der unerlaubte Griff ins<br />

Paket verhindert – oder zumindest sichtbar – wird.<br />

Bei den Bewegungsabläufen in der Vario 558 setzt Opitz aufgrund<br />

der hohen Ansprüche an Präzision und Dynamik auf Servotechnik<br />

in einem Mehrachsverbund. Diese Motion-Control-Lösung<br />

wurde gemeinsam mit SEW-Eurodrive auf Basis des Automatisierungsbaukastens<br />

Movi-C entwickelt. Die Besonderheit:<br />

Mit dieser neuen Komplettlösung für Automatisierungsaufgaben<br />

ließ sich die Maschine mit einem maßgeschneiderten Mix aus<br />

zentraler und dezentraler Antriebstechnik realisieren – ohne<br />

Kompromisse bei der Integration oder den Schnittstellen eingehen<br />

zu müssen.<br />

SCHLANKE INSTALLATION UND KOMPAKTE<br />

SCHALTSCHRÄNKE<br />

Für die stationären Aufgaben verwendete SEW-Eurodrive die neuen<br />

Movi-C-Doppelachsmodule. Sie treiben das Schneidportal sowie<br />

den Materialfluss innerhalb der Maschine an. Der Einsatz von Doppelachsmodulen,<br />

die als Mehrachssystem für optimale Energieeffizienz<br />

über den DC-Zwischenkreis miteinander verbunden sind,<br />

macht die Installation deutlich schlanker und reduziert zusätzlich<br />

die erforderliche Schaltschrankfläche. „Der Schaltschrank ist spürbar<br />

kleiner geworden. Platz ist ein Dauerthema bei unseren Kunden;<br />

er ist eigentlich immer knapp“, erläutert Inhaber Günther Opitz.<br />

Ein weiteres Thema ist die Energieeffizienz. Deshalb sind die einzelnen<br />

Abläufe zeitlich aufeinander abgestimmt. Beispielsweise<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 17


-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

„WENIGER<br />

IST MANCHMAL<br />

MEHR“<br />

Nicole Steinicke,<br />

Chefredakteurin<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

fahren die Hubwerke nie gleichzeitig hoch, um die Stromaufnahme zu begrenzen.<br />

Der zeitliche Versatz führt vielmehr dazu, dass die beim Absenken<br />

erzeugte Bremsenergie an der einen Stelle für das Anheben an einer anderen<br />

Arbeitsstation Verwendung findet. Folglich spart dieser Verbund Energie<br />

und kappt teure Lastspitzen.<br />

Für den Schneidprozess selbst kamen dezentrale Kleinspannungsantriebe<br />

CMP ELVCD (Extra Low Voltage Compact Drive) zum Einsatz. Ihre Aufgabe:<br />

Die lineare Einstellung der Messerpositionen in Verbindung mit servomotorisch<br />

angetriebenen Elektrozylindern. Diese Lösung zählt zu den<br />

wesentlichen Ergebnissen der Zusammenarbeit von Opitz und SEW-Eurodrive<br />

bereits in der frühen Phase des Engineerings und der Auslegung der<br />

Antriebe. Die Programmierung der Bewegungsfunktionen innerhalb von<br />

Movi-C gestaltete sich nach Erfahrung des Programmierers Helge Sünnemann<br />

überaus komfortabel. „SEW macht einem das Leben sehr leicht – gerade<br />

mit den vorgefertigten Bausteinen, die ich nur noch beschalten muss.<br />

Das spart viel Zeit.“<br />

So bequem der Online-Handel für<br />

Konsumenten einerseits ist, bringt<br />

er auch Nachteile wie ein erhöhtes<br />

Transportaufkommen und überdimensionierte<br />

Verpackungen mit<br />

sich. Sie sind nämlich aufgrund der<br />

zunehmenden Standardisierung<br />

häufig viel zu groß. Eine vollautomatisierte<br />

Verpackungs anlage, die<br />

Kartonagen abhängig vom Inhalt<br />

passgenau faltet und verschließt,<br />

trägt einen großen Teil zum<br />

umweltschonenden Umgang mit<br />

Verpackungen und Füllmaterial bei.<br />

Gleichzeitig wird der Aufwand für<br />

Transport und Spedition reduziert.<br />

WENIGER KABEL DANK DEZENTRALER TECHNIK<br />

Die dezentrale Servotechnik sorgt im Volumen-Reduzierer für mehrere Vorteile.<br />

Zunächst sinkt der komplette Verkabelungsaufwand spürbar, weil keine<br />

Leitungen zwischen Schaltschrankumrichter und Motor notwendig sind.<br />

In diesem Fall wären Schleppketten unvermeidbar gewesen. Diese jedoch<br />

sind verschleißbehaftet, erhöhen den Reibwiderstand und die Massenträgheit<br />

sowie den benötigten Einbauplatz in der Maschinenkonstruktion. Die<br />

auf den Portalen mitfahrenden Kleinspannungs-Servoantriebe ELVCD wiegen<br />

hingegen wenig, haben ausreichend Leistung und werden über einen<br />

durchgeschleiften Energie- und Kommunikationsbus bestens versorgt.<br />

Mit dieser Architektur erschließen sich für Opitz Maschinentechnik sehr<br />

gute Möglichkeiten, Verpackungslösungen modular zu konzipieren. Der<br />

Einsatz dezentraler Servoantriebe macht hier den Weg frei, weitere Antriebe<br />

in den Verbund zu bringen, ohne dabei die generelle Installation in Frage zu<br />

stellen oder den Schaltschrankplan anfassen zu müssen. „Wir haben Luft<br />

für den Einbau weiterer Achsen“, fasst der technische Leiter Florian Ahlert<br />

zusammen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

WIR PROFITIEREN VON EINEM MASS­<br />

GESCHNEI<strong>DER</strong>TEN MIX AUS ZENTRALER<br />

UND DEZENTRALER ANTRIEBSTECHNIK<br />

GÜNTHER OPITZ,<br />

Geschäftsführer der Opitz Maschinentechnik GmbH<br />

Die Besonderheit unseres Volumen-Reduzierers Vario 558 ist, dass<br />

Kartons unterschiedlicher Kartonbreiten verarbeitet werden können.<br />

Bei den Bewegungsabläufen setzen wir daher aufgrund der hohen<br />

Ansprüche an Präzision und Dynamik auf Servotechnik in einem<br />

Mehrachsverbund. Leisten kann dies eine Motion-Control-Lösung,<br />

die gemeinsam mit SEW-Eurodrive auf Basis des Automatisierungsbaukastens<br />

Movi-C entwickelt wurde. Die Besonderheit: Mit dieser<br />

Komplettlösung für Automatisierungsaufgaben ließ sich die<br />

Maschine mit einer individualisierten Kombination aus zentraler<br />

und dezentraler Antriebstechnik realisieren – ohne Kompromisse<br />

bei der Integration oder den Schnittstellen eingehen zu müssen.<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

04<br />

04 Der technische Leiter Florian Ahlert (li.), im Gespräch<br />

mit Monteur Markus Brandt, der mit dem Bedienpanel die<br />

Rezeptur- und Parameterverwaltung der Maschine steuert<br />

FAZIT<br />

Der Blick in den Volumen-Reduzierer von Opitz Maschinentechnik<br />

zeigt eindrucksvoll die Vorteile, die<br />

sich mit einem durchgängigen System aus zentraler<br />

und dezentraler Antriebstechnik erzielen lassen. Der<br />

Automatisierungsbaukasten Movi-C von SEW-Eurodrive<br />

bereitet auch den Weg für künftige Anwendungen<br />

durch moderne Kommunikationsschnittstellen<br />

sowie Modularität und Offenheit für Erweiterungen<br />

der Maschinen in Richtung Komplettanlage.<br />

Bilder: SEW-Eurodrive<br />

MASCHINENAUTOMATISIERUNG –<br />

DURCHGÄNGIG MIT SYSTEM<br />

Der Automatisierungsbaukasten Movi-C umfasst den<br />

kompletten Bereich der Antriebselektronik, begonnen von<br />

der Steuerungstechnik, über Software und Umrichtertechnik<br />

sowie dezentrale Technik bis hin zur Motortechnik.<br />

Ein großer Vorteil ist seine Durchgängigkeit – vertikal<br />

von der Steuerung bis zum Getriebemotor sowie horizontal<br />

durch alle Elektronikprodukte steht der gesamte<br />

Automatisierungsbaukasten zur Verfügung – und das mit<br />

nur einer einzigen Engineeringsoftware Movisuite. Sie<br />

vereint intuitive Inbetriebnahme, Konfiguration und<br />

Diagnose. Vorteile in der Installation ermöglichen einen<br />

wirtschaftlichen Einsatz. Dazu zählen die Einkabeltechnologie<br />

und Doppelachsmodule sowie integrierte Sicherheitstechnik<br />

standardmäßig in<br />

allen Achsen. Dank des höheren<br />

Integrationsgrads und der<br />

verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten<br />

können nun<br />

extrem einfach neue<br />

Anwendungen<br />

erschlossen<br />

werden. Mehr<br />

dazu unter<br />

www.sew-eurodrive.de/movi-c.<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

NIVEAUVOLL<br />

ABGESICHERT<br />

Energiemanagement wird häufig mit<br />

softwaretechnischer Überwachung gleichgesetzt.<br />

Nicht so bei einem Unternehmen aus Ubstadt-Weiher.<br />

Hier schenkt man der Energie der Antriebe und deren<br />

Peripherie besondere Aufmerksamkeit.<br />

Autor: Chris Liebermann ,<br />

Fachjournalist,<br />

Ubstadt-Weiher<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Absicherung von elektrischen Antrieben gegen Spannungsschwankungen<br />

oder Netzunterbrechungen, Reduzierung<br />

von Lastspitzen, netzunabhängige Nutzung generatorischer<br />

Energie: Die Anforderungen und Rahmenbedingungen<br />

könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Michael Koch<br />

GmbH liefert mit ihrem sehr breit aufgestellten und flexiblen Produktportfolio<br />

Lösungen für beinahe alle Fälle. Vom sicheren Bremswiderstand,<br />

dessen kritische Oberflächentemperatur sehr niedrig<br />

gehalten werden kann, bis zum Energiemanagementsystem mit hohen<br />

Leistungen und großen Speichern bietet das Unternehmen die<br />

komplette Unterstützung, damit Antriebe und die gesamte Peripherie<br />

zuverlässig funktionieren.<br />

Gibt es generatorische Energie, etwa beim Werkzeugwechsel einer<br />

Holzverarbeitungsmaschine, dann kann diese über sichere Bremswiderstände<br />

mit hoher Schutzart abgeführt werden. Die Auslegung<br />

kann anhand der maximal zulässigen Oberflächentemperatur vorgenommen<br />

werden, sodass die Bremswiderstände auch außerhalb<br />

des Schaltschranks montiert und so die Notwendigkeit einer aktiven<br />

Klimatisierung verhindert werden kann. In serienmäßige oder indi-<br />

viduell gestaltete Umgehäuse eingebaut, passen sie sich auch gut<br />

den mechanischen Gegebenheiten bzw. Anforderungen an.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ UND PRODUKTIVITÄT<br />

STEIGERN<br />

Steht generatorische Energie in Zyklen von wenigen Sekunden an,<br />

dann lohnt es sich, diese zwischenzuspeichern und bei Bedarf dem<br />

Antriebssystem wieder zurückzuliefern. Koch nennt diese Geräte,<br />

die direkt am Gleichstromzwischenkreis des Antriebsumrichters<br />

angeschlossen werden, Dynamische Energiespeicher DES. Sie sind<br />

für schnell wiederholende Energiehübe konzipiert und können abhängig<br />

von der konkreten Anwendung die Energieeffizienz einer<br />

Maschine deutlich erhöhen. Bei starker Belastung der Antriebselektronik<br />

durch heftiges Beschleunigen und Bremsen im Sekundentakt<br />

sorgt der DES zudem für eine deutliche Entlastung der Umrichter,<br />

was dazu führt, dass die Lebensdauer steigt und ungeplante<br />

Stillstände vermieden werden. Im Umkehrschluss kann die Maschine<br />

sogar schneller fahren, sofern es die Mechanik zulässt. Bei<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 KTS bezeichnet die<br />

aktiven Energiemanagementsysteme<br />

mit<br />

Spitzenleistungen bis<br />

weit über 100 kW und bis<br />

1,8 MJ Energie<br />

02 Mit der sicheren<br />

Entladeeinhait SDU-200<br />

werden Kapazitäten im<br />

Gleichstromkreis bis etwa<br />

200 kJ Energie auf ein<br />

sichere Niveau gesenkt<br />

Robotern im Zu- und Abführbereich konnten so schon Produktivitätssteigerungen<br />

von weit mehr als 10 % erreicht werden.<br />

Sind notwendige Leistungen und Energiemengen hoch, kann<br />

dies durch Koch mithilfe von KTS gelöst werden. Mit dem Kürzel<br />

bezeichnet das Unternehmen sein Angebot von anschlussfertigen<br />

Energiemanagementsystemen mit Spitzenleistungen bis weit über<br />

100 kW und bis 1,8 MJ Energie. Grundlage dafür ist die für den jeweiligen<br />

Anwendungsfall individuell zusammengestellte Kombinatorik<br />

von Leistungselektronik und Superkondensator-Modulen sowie<br />

notwendiger und gewünschter Geräte, die z. B. 24-V-Netze versorgen<br />

oder eine sichere Entladung der Speichereinheiten im Wartungsfall<br />

ermöglichen.<br />

ENERGIE KOMPLETTER MASCHINEN MANAGEN<br />

Der modulare Aufbau von Elektronik und Speicher erlaubt eine feine<br />

Abstufung in Bezug auf die benötigte Leistung und Energiemenge<br />

– ein Maschinenmodul, eine komplette Maschine oder Anlage<br />

betreffend. Die Leistungselektronik beherrscht der Dynamische<br />

Speicher-Manager DSM 4.0, die Energie wird in Superkondensator-<br />

Modulen gespeichert. Entscheidend sind die Applikationsdaten.<br />

Sie sind die Grundlage einer Simulationsrechnung, deren Ergebnis<br />

die Auswahl der benötigten Komponenten bestimmt. Müssen also<br />

beispielsweise 20 kW über eine Dauer von 15 s innerhalb einer Minute<br />

aufgenommen und wieder an das Antriebssystem abgegeben<br />

GRENZENLOSE WÄLZLAGERBESCHAFFUNG<br />

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Die Welt dreht sich immer schneller. Die Komplexität<br />

steigt. Die Zeit ist knapp. Expertenwissen ist gefragt.<br />

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Schoemperlenstr. 12 | 76185 Karlsruhe | Tel.: +49 721 55999-0 | sales@findling.com | www.findling.com


ANTRIEBSTECHNIK<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„SICHERHEIT WIRD<br />

BEI UNS GANZ<br />

GROSSGESCHRIEBEN“<br />

Fabian Hofmann,<br />

Vertriebsleiter und<br />

Prokurist bei der<br />

Michael Koch GmbH<br />

Von den sicheren Bremswiderständen<br />

in hoher Schutzart angefangen<br />

bis zu im Detail durchdachten<br />

Energiemanagementlösungen von<br />

klein bis groß bieten wir den<br />

Maschinenbauern und -anwendern<br />

lukrative Lösungen. Als Option, die<br />

der Maschine mehr Ausfallsicherheit<br />

verleiht, kann das Sortiment<br />

der Energiespeicherlösungen von<br />

Koch vor allem bei den Maschinenbauern<br />

punkten. Die Maschinennutzer<br />

interessieren Energieeffizienz,<br />

Ausfallsicherheit und Produktivitätsgewinn.<br />

DIE BREMSWI<strong>DER</strong>STÄNDE KÖNNEN<br />

AUCH AUSSERHALB DES SCHALT-<br />

SCHRANKS MONTIERT WERDEN<br />

werden, so ergibt dies einen KTS in einem Schaltschrank von Höhe x Breite x Tiefe<br />

von 2 000 x 600 x 600 mm. Soll das System hingegen als reine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung für den Gelichstromzwischenkreis eines Antriebs und seiner Peripherie<br />

100 kW Leistung für 10 s liefern, ergibt dies eine KTS-Ausbaustufe mit einem<br />

Schaltschrank von Höhe x Breite x Tiefe von 2 000 x 1 200 x 600 mm.<br />

Die KTS-Systeme werden direkt an den Gleichstromzwischenkreis des Antriebs bzw.<br />

Antriebssystems angeschlossen. Deshalb liefern sie im Bedarfsfall Energie absolut unterbrechungsfrei<br />

oder puffern generatorische Energie zyklisch. Oder die Anwendung<br />

benötigt beide Aktionen – auch dann ist das KTS die richtige Lösung. Darüber hinaus<br />

sind alle notwendigen Sicherungssysteme integriert, die Verdrahtung ist komplett. Anschlussfertig<br />

konfiguriert ist die Inbetriebnahme sehr einfach möglich, in der Regel<br />

sollte sie mit dem Kabelanschluss von Leistung und Kommunikation erledigt sein.<br />

STABILITÄT <strong>DER</strong> STROMVERSORGUNG SICHERSTELLEN<br />

Die Energiespeicherlösungen von Koch liefern also nicht nur Energie für Antriebe.<br />

Über die 24-V-Notstrom-Energieversorgung NEV wird aus den Speichern die Versorgung<br />

von 24-V-Netzen der Maschine oder Anlage sichergestellt. Das leidige Thema<br />

von kurzzeitigen Stromunterbrechungen und damit einhergehenden Datenverlusten<br />

in instabilen Netzen gehört damit der Vergangenheit an. Hilfreich ist zudem für den<br />

Wartungsfall die sichere Entladeeinheit SDU, die in überschaubarer Zeit die Speicherspannung<br />

auf ein sicheres Niveau senkt, dabei aber eine maximale Oberflächentemperatur<br />

von 55 °C bei 20 °C Umgebungstemperatur entwickelt.<br />

Mit dem jüngst vorgestellten modularen und flexiblen Energiemanagementsystem<br />

KTS erreicht Koch für die Anwender eine neue Dimension in Leistung und Energie. Damit<br />

werden die Vorteile der Energiespeicherlösungen für deutlich mehr Maschinen<br />

nutzbar – von Energieeffizienzerhöhung bis zur Steigerung der Produktivität. Einfach<br />

auszulegen über das webbasierte Tool, mit Absicherung und notwendiger Peripherie<br />

individuell zusammengestellt in den passenden, anschlussfertigen Schaltschrank. Ein<br />

sicheres System, das in der jeweils gewünschten Ausprägung viele Vorteile bietet.<br />

Bilder: Michael Koch GmbH<br />

www.bremsenergie.de<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SPS IPC Drives · 27.– 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> · Halle 3· Stand 240<br />

Schrittmotoren und Linearaktuatoren und Steuerungen (teilweise integriert)<br />

DC-Motoren (mechanisch und elektronisch kommutiert)<br />

www.kocomotion.de<br />

AC-Kleinmotoren und Getriebe<br />

...Intelligence in motion<br />

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22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ERWEITERTER EINSATZBEREICH<br />

FÜR ELASTOMERKUPPLUNGEN<br />

Das Programm der spielfreien Elastomerkupplung<br />

Jawflex von Orbit Antriebstechnik<br />

ist in seinem Einsatz- und Leistungsbereich<br />

erweitert worden. So stehen dem Anwender<br />

mit der Baureihe GJD nun standardmäßig<br />

sieben Größen der schwingungsdämpfenden<br />

Kupplung für eine radiale Montierbarkeit<br />

mit Klemmnaben in Halbschalenbauweise<br />

zur Verfügung. Daneben ergänzen die<br />

drei neuen Baugrößen GJC120 bis GJC160<br />

das Angebotsspektrum in einem höheren<br />

Drehmomentbereich. Durch diese mit<br />

Klemmnaben ausgestatten Modelle können<br />

nun Wellen mit Durchmessern bis zu 80 mm<br />

verbunden werden.<br />

www.orbit-antriebstechnik.de<br />

SPEZIALBEFETTUNG VON WÄLZLAGERN<br />

Findling Wälzlager<br />

hat in zwei<br />

Dosieranlagen<br />

zur Wälzlagerbefettung<br />

und<br />

in eine Spezialreinigungsanlage<br />

investiert.<br />

Die Reinigungsanlage<br />

gewährleistet<br />

ölfreie<br />

Wälzlager-<br />

Oberflächen<br />

mit einer nach VDA geforderten Oberflächenspannung von 40 mN/m, sodass sich<br />

auch hochwertige PTFE-Fette prozesssicher verarbeiten lassen. Weil bei Findling<br />

Rillenkugel-, Kegelrollen-, Pendelrollen- und Nadellager befettet werden müssen,<br />

setzt man auf zwei Systeme, die schnelle Fettwechsel und geringe Toleranzbereiche<br />

gewährleisten. Die kleinsten Lager werden mit Fettmengen von 0,05 g befettet,<br />

während nach oben nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Fettfüllmengen von 80 %<br />

des freien Raums lassen sich somit realisieren. Bei Lagern mit Spezialfetten wie PTFE<br />

scheidet eine ölbasierte Konservierung aus. Deshalb werden sie in Beutel oder Rollen<br />

verpackt, die eine Schutzgas-Atmosphäre erzeugen. Die Sonderbefettung von Lagern<br />

durch Findling ist für Kunden interessant, die komplexe Aufgaben in der eigenen<br />

Produktion nicht abbilden können oder wollen. Zudem lässt sich die Vorlaufzeit für<br />

Bemusterungen mit Sonderfetten reduzieren, indem Standardware aus dem<br />

Lagerbestand umgefettet wird.<br />

www.findling.com<br />

iSync® BELTS<br />

Designed for Performance,<br />

Engineered for Excellence.<br />

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Bis zu 30% höhere Leistung als herkömmliche Riemen,<br />

Hochpräzise endlose Hochleistungsriemen<br />

Verfügbare Profile:<br />

•T2,5, T5, T10<br />

•AT5, AT10<br />

•L,XL<br />

Doppelverzahnung:<br />

•DT5, DT10<br />

Leistung (%)<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Polyurethan<br />

T-AT<br />

iSync ® T-AT<br />

iSync® T- AT<br />

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14:19:22<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 23


ANTRIEBSTECHNIK<br />

<strong>DER</strong> SCHRITT-<br />

MACHER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Empower-Prothese von Ottobock gibt ihrem<br />

Träger die verlorengegangene<br />

Bewegungsfreiheit zurück – dank eines kräftigen<br />

bürstenlosen Motors, der bei jedem Schritt die<br />

Energie eines Wadenmuskels freisetzt.<br />

Ein Großteil der Energie, die wir fürs Gehen benötigen, kommt<br />

von der Wadenmuskulatur. Personen mit Unterschenkelamputationen<br />

ermüden deshalb schnell, wenn sie mit Fußprothesen<br />

unterwegs sind. Ein normaler Tagesablauf wird so<br />

praktisch unmöglich. Ein Umstand, der Hugh Herr lange gestört<br />

hat. Der Professor am MIT in Boston ist seit einem Bergsteigerunfall<br />

beidseitig unterschenkelamputiert, hat sich davon aber nicht unterkriegen<br />

lassen und jahrelang an der perfekten Prothese getüftelt.<br />

Als Hugh Herr seine Hightech-Prothese schließlich der Öffentlichkeit<br />

präsentierte, war die Verblüffung groß. Sein Gangbild war natürlich,<br />

kaum von anderen Menschen zu unterscheiden.<br />

EIN MOTOR ERSETZT DIE WADE<br />

Bei der Entwicklung der Fußprothese haben sich Hugh und sein<br />

Team an der Natur orientiert. Folglich spricht er bei seiner Erfindung<br />

von einer Bionic-Prothese – einem perfekten Zusammenspiel<br />

von Biologie und Design. Und das sieht in der Praxis folgendermaßen<br />

aus: Ein kräftiger Motor treibt eine Feder an, die ihre Energie<br />

direkt auf den Fuß überträgt. So wird die fehlende Kraft der Wade<br />

künstlich zurückgegeben, Schritt für Schritt beim Zehenabstoß.<br />

Mithilfe mehrerer Sensoren „weiß“ die Prothese immer, in welcher<br />

Position eines Bewegungsablaufs sie sich gerade befindet, und<br />

führt entsprechende Aktionen aus. Und nicht nur das: Je stärker die<br />

Prothese belastet wird, desto mehr Energie liefert sie – wie ein natürlicher<br />

Fuß. Somit sind selbst kleine Sprints möglich, aber auch<br />

das Gehen auf unebenem Grund und auf Rampen.<br />

DIE ENTWICKLUNG GEHT WEITER<br />

Autor: Stefan Roschi, maxon motor AG, Sachseln/Schweiz<br />

Inzwischen ist die dritte Generation des Prothesenfußes, der Empower,<br />

auf dem Markt erhältlich. Er ist im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />

auf ein neues Level gehoben worden. Innerhalb von 16 Monaten<br />

hat ein Entwicklerteam den Energieimpuls verfeinert, damit<br />

sich das Gehen noch natürlicher anfühlt. Auch das Design wurde<br />

verbessert, der Akku ist neu in den Knöchel integriert. Gleichzeitig<br />

konnte die Akkulaufzeit verdoppelt werden.<br />

Die aktive Energiezufuhr geschieht über eine Carbonfeder, die<br />

von einem kräftigen, bürstenlosen DC-Motor von Maxon angetrieben<br />

wird. Zum Einsatz kommt ein EC-4pole 30 Motor, ein Powerpaket,<br />

das für höchste Leistung pro Volumen- und Gewichtseinheit<br />

bekannt ist. Gerade bei Prothesen ist das optimale Verhältnis von<br />

Größe, Gewicht und Leistung entscheidend. Die Ingenieure bei<br />

Maxon Motor kennen diese Herausforderung von verschiedensten<br />

Anwendungen in der Prothetik und der robotischen Rehabilitation.<br />

Mehr als 250 Personen sind mit der neuen Empower-Prothese<br />

unterwegs. Rechnet man die Vorgängermodelle hinzu, wurden bereits<br />

über 1500 Anwender mit Hughs Erfindung ausgestattet. Sein<br />

kleines Unternehmen gehört inzwischen zur Ottobock-Gruppe,<br />

dem weltweit führenden Anbieter von Prothesen aller Art. Hugh<br />

Herr ist als Leiter der biomechatronischen Forschungsgruppe am<br />

MIT nach wie vor eng mit dem Ottobock-Entwicklerteam in Boston<br />

verbunden und plant, die Prothese weiter zu verbessern.<br />

www.maxonmotor.de<br />

POWERPAKET<br />

Laut Hersteller gehört der 4-polige Powermotor EC-4 pole 30<br />

zu den Klassenbesten und weist dank der Maxon-Wicklungstechnologie<br />

eine markante Performance auf: hohe Leistung<br />

pro Volumen- und Gewichtseinheit, Qualität und Sicherheit<br />

dank weitgehend automatisierter Fertigung, rastmomentfreie<br />

Bewegung und lange Lebensdauer. Als sterilisierbarer<br />

Motor ist er für Anwendungen in der Medizinbranche<br />

prädestiniert. Aber er<br />

kommt auch im Maschinenbau,<br />

z. B. in Autoloadern<br />

und<br />

XY-Kreuztischen<br />

zum<br />

Einsatz.<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


CovestroDeutschland AG,D-51365 Leverkusen ·COV00085383<br />

WENIGER WARTUNG,<br />

MEHRLEISTUNG.<br />

WARUMNICHT?<br />

Räder und Rollen müssen in der Fördertechnik permanent Spitzenleistung<br />

bringen. DasHochleistungs-Elastomer Vulkollan® vereint höchstemechanische<br />

Belastbarkeit mit höchster dynamischer Tragfähigkeit.Immer mehr Hersteller<br />

vonGabelstaplern, Regalbediengeräten und Fördereinrichtungen nutzendiese<br />

Eigenschaften. Und erreichen so im Vergleich zum Einsatzvon alternativen<br />

Polyurethan-Elastomeren wesentlich längereLaufzeiten und damit verbunden<br />

deutlich reduzierte Wartungskosten.<br />

MehrInformationen? SchreibenSie uns! elastomers@covestro.com<br />

www.vulkollan.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEB FÜR<br />

BEWEGENDE KUNST<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Miniaturisierung von Antriebssystemen ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

bei der Entwicklung immer höher integrierter Systeme. Kleine, leistungsstarke<br />

Antriebe treiben in den unterschiedlichsten Bereichen die Technik stetig voran.<br />

Praktisch überall sind deshalb DC-Motoren unersetzlich. Schließlich wandeln<br />

sie elektrische Energie effizient in Bewegungsenergie um, sind in der Drehzahl<br />

regelbar, leicht, leise sowie zuverlässig. Wegen ihrer geringen<br />

Leistungsaufnahme eignen sie sich für mobile Anwendungen, aber auch für<br />

eher ungewöhnliche Einsatzbereiche wie z. B. in den bewegten Skulpturen<br />

des niederländischen Künstlers Bert Schoeren.<br />

Autor: Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen, Faulhaber, Schönaich<br />

und Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro Stutensee<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Blätter rascheln im Wind, Wolken ziehen über den Himmel, Wellen wogen auf<br />

und ab. Für den Blick auf diese ständige Veränderung in der Natur hat die Evolution<br />

das menschliche Auge konzipiert. Offenbar sind diese ständigen, in ihren<br />

Details unvorhersehbaren und damit im schönsten Sinne des Wortes chaotischen<br />

Bewegungen sehr gut für die menschliche Seele. Warum sonst würde ein Kaminfeuer<br />

oder ein Aquarium eine so beruhigende Wirkung entfalten? Diesem Prinzip der<br />

chaotischen Bewegung folgen auch die kinetischen Skulpturen von Bert Schoeren.<br />

Wenn der niederländische Künstler seine Werke in Museen präsentiert, stehen deshalb<br />

immer früher oder später Stühle um sie herum: „Ich weise nie darauf hin, denn die Aussteller<br />

kommen schnell von selbst darauf, dass die Möbel gebraucht werden“, erzählt<br />

der gelernte Ingenieur für Industriedesign. „Die Besucher wollen verweilen und dem<br />

Tanz der Objekte zuschauen.“<br />

DIE NATUR LIEFERT DIE ANTRIEBSENERGIE<br />

Die Natur dient Schoeren aber nicht nur als Quelle der Inspiration, sondern sie liefert<br />

auch die Antriebsenergie für seine Skulpturen. Stehen diese draußen, sind es meist<br />

Wasser- oder Windenergie, in Innenräumen nutzt er mit Vorliebe die Sonnenstrahlung,<br />

wie etwa im Solar-Mobile „Netzwerk“. Es hängt im Trainingszentrum des niederländischen<br />

Energiekonzerns Alliander in Duiven. Hier im gläsernen Foyer finden sich die<br />

idealen Voraussetzungen für Schoerens Sonnen-Skulpturen: viel Platz und Tageslicht.<br />

Das Gebäude ist passenderweise auch noch ein Aktiv-Haus, das mehr Energie erzeugt,<br />

als es verbraucht. „Ich habe festgestellt, dass technisch orientierte Menschen solche<br />

Kunstwerke sehr mögen“, erzählt der Künstler. „Außerdem betonen die Solar-Mobiles<br />

per Definition den Aspekt der Nachhaltigkeit, der bei vielen Unternehmen eine immer<br />

größere Rolle spielt.“<br />

Das Mobile besteht aus 135 farbigen Platten mit Solarelementen und kleinen Propellern,<br />

also Produzenten und Verbrauchern von Energie, wie der Künstler erklärt. Immer<br />

wenn die Sonne in das Foyer scheint, beginnen die kleinen Paneele Strom zu erzeugen,<br />

jeweils unterschiedlich viel, da sie in verschiedenen Winkeln zum einfallenden Sonnenlicht<br />

stehen. Die aufgefangene Sonnenenergie wird in kleinen Akkus gespeichert.<br />

Sobald ein Akku geladen ist, beginnt sich der Propeller für eine kurze Zeit zu drehen<br />

und damit einen Arm des Mobiles in ein gemächliches chaotisches Kreisen zu versetzen.<br />

Mit jeder Bewegung formiert sich das Kunstwerk zu einer neuen, unvorhersehbaren<br />

Struktur, belebt den Raum und seine Atmosphäre.<br />

DIE SUCHE NACH DEM EFFIZIENTESTEN KLEINSTMOTOR<br />

Die Kraft der Sonne ist in einem Gebäude allerdings selbst bei großzügigster Glasfassade<br />

drastisch reduziert. Von 100 000 Lux im Freien kommen drinnen höchstens 2 000 Lux<br />

TORQUEMOTOREN<br />

Wir bewegen.<br />

Nürnberg 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />

SPS IPC DRIVES<br />

Halle 1 Stand 310<br />

01 Das Solar-Mobile „Netzwerk“ besteht aus farbigen<br />

Platten mit Solarelementen und kleinen Propellern,<br />

also Produzenten und Verbrauchern von Energie<br />

www.hiwin.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 27<br />

HIWIN.indd 1 17.10.<strong>2018</strong> 10:44:57


ANTRIEBSTECHNIK<br />

„DIE MOTOREN<br />

HELFEN, NACHHAL-<br />

TIGE LÖSUNGEN<br />

UMZUSETZEN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Als Dipl.-Ing. (FH) Umweltschutz<br />

finde ich Projekte, die die Natur als<br />

Vorbild haben und auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtet sind klasse!<br />

Mithilfe der hier vorgestellten<br />

Kunstwerke wird zwar keine Energie<br />

eingespart, aber sie werden immerhin<br />

regenerativ betrieben und, was<br />

viel wichtiger ist, sie regen zum<br />

Nachdenken an und bringen<br />

vielleicht den ein oder anderen auf<br />

gute Ideen in puncto Nachhaltigkeit.<br />

Vielleicht sogar unter Einsatz von<br />

Faulhaber-Motoren, denn diese<br />

helfen hier dank ihrer Effizienz dabei,<br />

aus der vorhandenen Sonnenenergie<br />

das Maximum herauszuholen.<br />

02 Der edelmetallkommutierte DC-Kleinstmotor<br />

mit 12 mm Durchmesser und 24 mm<br />

Länge liefert ein Drehmoment von 1,7 mNm<br />

<strong>DER</strong> ROTOR IST SEHR LEICHT UND ÜBER-<br />

ZEUGT DURCH EIN ÄUSSERST GERINGES<br />

TRÄGHEITSMOMENT, RASTMOMENTFREIEN<br />

LAUF SOWIE HOHE DYNAMIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„FÜR MEIN KUNST-<br />

WERK BRAUCHTE ICH<br />

DEN EFFIZIENTESTEN<br />

KLEINSTMOTOR“<br />

Bert Schoeren,<br />

Kinetic-Künstler,<br />

Arnheim / Niederlande<br />

Für den Propellerantrieb habe ich<br />

mich auf die Suche nach dem<br />

effizientesten Kleinstmotor<br />

gemacht. Ich habe eine Reihe<br />

verschiedener Modelle ausprobiert<br />

und nach Abschluss der Tests einen<br />

klaren Sieger ermittelt: den<br />

DC-Kleinstmotor von Faulhaber.<br />

an. Die Stromversorgung der kleinen Paneele ist also alles andere als üppig.<br />

Um die knappe Energie optimal zu nutzen, hat sich Bert Schoeren deshalb für<br />

den Propellerantrieb auf die Suche nach dem effizientesten Kleinstmotor gemacht.<br />

Er hat eine Reihe verschiedener Modelle ausprobiert und nach Abschluss<br />

der Tests einen klaren Sieger ermittelt: den DC-Kleinstmotor 1 224…SR<br />

aus dem Programm des Antriebsspezialisten Faulhaber. Der kleine Motor mit<br />

lediglich 12 mm Durchmesser kann trotz der gedämpften Kraft der Sonnenstrahlen<br />

ausreichend mechanische Leistung erzeugen, um die meditative Bewegung<br />

des Mobiles zu bewerkstelligen. Das ist im Wesentlichen seinem<br />

Funktionsprinzip zu verdanken:<br />

Faulhaber-DC-Motoren unterscheiden sich von herkömmlichen DC-Motoren<br />

durch den Rotor. Dieser ist nicht auf einen Eisenkern gewickelt, sondern<br />

besteht aus einer freitragenden, in Schrägwicklung hergestellten Kupferwicklung.<br />

Deshalb ist der Rotor sehr leicht und überzeugt durch ein<br />

äußerst geringes Trägheitsmoment, rastmomentfreien Lauf sowie hohe Dynamik.<br />

Bei Motoren mit kleiner Leistung haben sich zudem Edelmetall-<br />

Kommutierungssysteme wegen ihres geringen Übergangswiderstands bestens<br />

bewährt. Da es die Motoren mit Durchmessern von 6 bis 22 mm sowie<br />

eine umfangreiche Auswahl an hochauflösenden Encodern, Präzisionsgetrieben<br />

und Steuerungen gibt, eignen sie sich für viele Anwendungen, die<br />

nach effizienten Kleinstantrieben mit extrem niedriger Stromaufnahme<br />

und Anlaufspannung verlangen. Ein typischer Einsatzbereich sind beispielsweise<br />

batteriebetriebene, tragbare Geräte. Dabei können die Antriebe<br />

ohne Weiteres auch für besondere Kundenanforderungen modifiziert werden.<br />

Zu den gängigen Anpassungen zählen z. B. Vakuumtauglichkeit,<br />

Erweiterungen des Temperaturbereichs, modifizierte Wellen, zusätzliche<br />

Spannungstypen, kundenspezifische Anschlüsse und Stecker und vieles<br />

mehr.<br />

Bilder: Faulhaber<br />

www.faulhaber.com<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SERVOANTRIEBE: GROSSE HOHLWELLE ERÖFFNET MEHR MÖGLICHKEITEN<br />

Harmonic Drive schafft mit den Servoantrieben der Baureihe CanisDrive den<br />

Spagat zwischen Kompaktheit und Performance. Die Hohlwelle als zentrales<br />

Merkmal stand bei der Entwicklung der neuen Servoantriebe der Baureihe im<br />

Vordergrund. Hierbei wurde die Marktanforderung nach einer möglichst<br />

großen Hohlwelle aufgenommen und mit der Entwicklung neuer Getriebe- und<br />

Motorkonzepte umgesetzt. Die Einzelzahn-Wickeltechnik in segmentierter<br />

Statorentechnologie bildet die Grundlage des Antriebssystems. Dabei wurde<br />

die Leistungsdichte des Motors durch einen optimierten Blechschnitt mit<br />

einem speziellen Isolationssystem und einem hohen Kupfer-Nutfüllfaktor durch<br />

orthozyklisches Wickeln maximiert. Mit der vergrößerten Hohlwelle sorgen die<br />

Servoantriebe für neue konstruktive Möglichkeiten. Sie bieten in der Baugröße<br />

50 eine Hohlwelle von 55,5 mm und in der Baugröße 58 sogar 65,5 mm<br />

Hohlwellendurchmesser. Das ermöglicht oft eine Vereinfachung der Maschinenkonstruktion.<br />

www.harmonicdrive.de<br />

MOTORVERHALTEN<br />

ONLINE TESTEN<br />

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WELLENKUPPLUNGEN<br />

starr • drehstarr • drehelastisch<br />

2 - 1300000 Nm<br />

Mit dem kostenlosen Online-Simulationstool<br />

von Tecnotion können<br />

Verfahrprofile für Linear- und<br />

Torque-Motoren simuliert werden.<br />

Während des Darstellungsprozesses<br />

bestehen Anpassungsoptionen,<br />

um z. B. die Daten der<br />

Positionierfahrt oder Applikationsparameter<br />

zu ändern. Die Verfahrund<br />

Leistungsprofile werden<br />

immer direkt durch Diagramme<br />

dargestellt, parallel dazu werden<br />

die wichtigsten Parameter als<br />

Tabelle visualisiert. Passen die<br />

eingegebenen Applikations-Anforderungen<br />

nicht zu den Leistungsdaten<br />

des gewählten Motors,<br />

werden bedenkliche Werte farblich<br />

gekennzeichnet. Die automatische<br />

Loop-Kalkulation ermittelt die<br />

Werte für den Dauerbetrieb. Zur<br />

Übersicht und für spätere<br />

Bearbeitungen können alle<br />

Simulationen gespeichert werden.<br />

So können verschiedene Szenarien<br />

nachgestellt und das Motorverhalten<br />

unter variierenden Bedingungen<br />

simuliert werden. Alle<br />

Simulationsdaten lassen sich am<br />

Schluss zu einem PDF generieren.<br />

Das Tool findet sich unter<br />

www.tecnotion.com/simtool.<br />

Halle 3, Stand 274<br />

www.tecnotion.de<br />

www.ringspann.de<br />

Ihr Nutzen ist unser Antrieb


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KOMPAKTES<br />

KRAFTPAKET<br />

Autor: Thomas Herold,<br />

Fachjournalist, Ubstadt-Weiher<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Große Getriebe kommen in den verschiedensten<br />

Anwendungsgebieten zum Einsatz. Die<br />

Anforderungen sind allerdings überall fast<br />

deckungsgleich und im Groben schnell<br />

beschrieben: Möglichst stark, robust und<br />

langlebig sollen die Getriebe sein, dabei aber<br />

klein und variabel in der Integration<br />

in die Maschine.<br />

Der Low Profile Feeder (LPF) des westaustralischen Unternehmens<br />

Transmin ist ein Hybrid-Feeder, der sowohl die<br />

vielen Vorteile von Dosierband- und Plattenbandfeedern<br />

vereint, als auch zusätzlich die der Transmin-Feeder eigenen<br />

Vorzüge gegenüber konventioneller Feeder-Technologie. Diese<br />

sind beispielsweise die Möglichkeit der Änderung der Förderrichtung<br />

von horizontal auf schräg innerhalb derselben Fördereinheit.<br />

Der LPF kommt u.a. bei dem ebenfalls australischen Unternehmen<br />

Sun Metals, in deren vom Platz her sehr begrenzter Zinkgrube zum<br />

Einsatz. Aus diesem Grund kam nur eine den Bedingungen entsprechende<br />

kleinbauende Feeder-Lösung in Frage. Laut Herstellerangaben<br />

ist der LPF der derzeit kompakteste Feeder auf dem Markt. Das<br />

niedrigstmögliche Profil des Hochleistungsfeeders hat, von der oberen<br />

Oberfläche des Bandes bis zur Unterseite der Fußplatten, eine<br />

vertikale Höhe von nicht einmal 1,0 m. „Für diese kompakte Größe<br />

ist auch ein kompaktes und dennoch zuverlässiges Getriebe für den<br />

LPF unerlässlich, um unseren Kunden wie Sun Metals einen kontinuierlichen<br />

Betrieb gewährleisten zu können“, erklärt Tony Warren,<br />

Leitender Konstrukteur bei Transmin.<br />

PLATZSPARENDES HEAVY-DUTY-GETRIEBE<br />

ZUR ZINKVEREDELUNG<br />

Die logische Wahl des Getriebes für den LPF, der bis zu 400 t Zinkkonzentrat<br />

pro h fördert, fiel auf das leistungsstarke Heavy-Duty-<br />

Stirnradgetriebe HDO des Antriebsspezialisten Bonfiglioli in der<br />

Baugröße 170 mit einem maximalen Drehmoment von 190 190 Nm.<br />

Die Getriebeserie besteht insgesamt aus zehn Baugrößen von 8 990<br />

bis 209 900 Nm. Angetrieben wird das für einen geräusch- und vib-<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

rationsfreien Betrieb geeignete HDO 170 Getriebe in diesem Fall<br />

von einem 75-kW-Motor mit 127 700 Nm Drehmoment. In der Applikation<br />

von Sun Metals befindet sich der Feeder unter einem großen<br />

trichterförmigen Materialaufnahmebehälter, der durch Seitenkipper<br />

von oben befüllt wird. Der Transmin-Feeder transportiert<br />

dann das Zinkkonzentrat weiter in die Prozessanlage, in der es anschließend<br />

zu hochwertigem Zinkmetall veredelt wird. Australien<br />

ist nach China der zweitgrößte Zinkförderer der Welt. Zink wird beispielsweise<br />

seit langem in Form eines Überzugs, der sog. Galvanisierung,<br />

als Korrosionsschutz für Stahl- und Eisenteile verwendet.<br />

Bonfigliolis kompakte Getriebebaureihe HDO, Heavy Duty<br />

Orthogonal, besteht aus leistungsoptimiert geschliffenen Verzahnungen,<br />

Qualitätslagern und Sphäroguss-Gehäusen, die gute<br />

Leistungs- und Dauereigenschaften gewährleisten, selbst bei den<br />

widrigsten Umweltbedingungen wie sie in Zinkgruben herrschen.<br />

Als Winkelgetriebe mit einer Kegelradstufe auf Eintriebsseite<br />

können mit den robusten Heavy-Duty-Getrieben große<br />

Leistungsbereiche in Applikationen wie der Bergbau- und Förderindustrie<br />

problemlos abgedeckt werden. Wie die kleineren<br />

Baugrößen verfügt auch die Baugröße 170 über eine reiche Auswahl<br />

an Abtriebswellen- (Voll- und Hohlwellen, Schrumpfscheibe)<br />

und Eintriebsvarianten. Ebenso sind für die gesamte Getriebereihe<br />

die Optionen für eine applikationsgerechte Ölversorgung<br />

sowie verschiedene Heiz- und Kühlungsmöglichkeiten im Angebot.<br />

In Kombination mit leistungsstarken Motoren und Kupplungen<br />

ist die HDO-Getriebereihe auch in Form einer Motorschwinge<br />

erhältlich. Mit ihrem hohen Übersetzungsverhältniss findet<br />

die HDO-Getriebereihe vor allem in der Schwerindustrie ihren<br />

Einsatz.<br />

FREUNDLICHER SERVICE UND<br />

KOMPETENTER SUPPORT<br />

Neben den überzeugenden technischen Merkmalen wie der hohen<br />

Drehmomentdichte und Leistungsfähigkeit sowie den umfangreichen<br />

Anpassungsmöglichkeiten der qualitativ hochwertigen Heavy-<br />

Duty-Getriebe waren zudem anderen Faktoren für den Einsatz im<br />

LPF ausschlaggebend. „Das kompakte Design des HDO-Getriebes<br />

von Bonfiglioli war der Hauptvorteil, für den Einsatz im LPF. Darüber<br />

hinaus ist aber der freundliche Service und der kompetente Support<br />

des Bonfiglioli-Ingenieurteams immer schnell und professionell“,<br />

Das HDO-Getriebe Baugröße 170 wurde so konstruiert,<br />

dass es in den kompakten Bauraum passt<br />

schwärmt Warren. Transmin ist ein weltweit führender Anbieter von<br />

technischer Ausrüstung für die Fertigungsindustrie, den Bergbau<br />

und die Rohstoff- und Schüttgutindustrie. Deren Produkte kommen<br />

in über 60 Ländern auf der Welt zum Einsatz. Deshalb legt Transmin<br />

neben Qualität und kompetentem Service auch sehr großen Wert auf<br />

die Lieferschnelligkeit und -treue, was auch einen der Vorteile des<br />

Traditionsunternehmens aus Italien darstellt.<br />

Bilder: Bonfiglioli/Sun Metals<br />

www.bonfiglioli.de<br />

SICHERHEITSKUPPLUNGEN<br />

SECURMAX<br />

Ob lasttrennend in Werkzeugmaschinen oder<br />

lasthaltend in der Medizintechnik - wir bieten<br />

den passenden Schutz für Ihre Anlage!<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

VERSTELLBARE KUPPLUNG FÜR SERVOANTRIEBE<br />

Eine in der<br />

Länge verstellbare<br />

Metallbalgkupplung,<br />

die servotauglich<br />

ist, bietet<br />

KBK an. Sie<br />

wird ohne<br />

Werkzeug<br />

justiert. So<br />

behält sie die<br />

Eigenschaften<br />

einer Servo-<br />

Kupplung und<br />

überträgt das Drehmoment spielfrei. Bisher wiesen Kupplungen<br />

dieses Typs ein erhöhtes Spiel auf, sodass die Anbindung an einen<br />

Servo-Antrieb nicht möglich war. Bei anderen Varianten mussten<br />

Schrauben gelöst werden. Das Funktionsprinzip ist nicht auf die<br />

Metallbalgkupplungen beschränkt, sondern kann mit allen Kupplungen<br />

aus dem Baukasten der Antriebsspezialisten realisiert werden.<br />

Steckbare Metallbalgkupplungen des Herstellers sind überdies nun<br />

in zusätzliche Größen und Varianten verfügbar. Die Serie KB4K mit<br />

kompaktem Balg weist höhere Drehmomente auf. Im Bereich der<br />

Metallbalgkupplungen in Halbschalen-Ausführung gibt es jetzt<br />

außerdem die Größen 800 und 1400. Die Elastomerkupplungen sind<br />

nun auch in den Größen 42 und 48 erhältlich, und ihre Leistungsdaten<br />

wurden überarbeitet.<br />

www.kbk-antriebstechnik.de<br />

<strong>DER</strong> NEUE SL76-VDA DEHNTRAFO<br />

MIT INTEGRIERTEM DIGITALVERSTÄRKER<br />

ZUR MESSUNG <strong>DER</strong> OBERFLÄCHENDEHNUNG<br />

ZWISCHEN DEN AUFSCHRAUBSTELLEN<br />

GEEIGNET FÜR RAUE<br />

INDUSTRIELLE UMGEBUNGEN<br />

BREMSEN INTELLIGENT ÜBERWACHEN<br />

UND STEUERN<br />

Die intelligenten Module Roba-brake-checker und Roba-torqcontrol<br />

von Mayr Antriebstechnik machen Bremsen fit für die<br />

Herausforderungen der Industrie 4.0 und schaffen zudem die<br />

Voraussetzungen für vorbeugende Fehlererkennung und<br />

Wartung. Der Roba-brake-checker ist jetzt auch in einer<br />

Ausführung für Wechselspannung erhältlich. In einer weiteren<br />

Ausbaustufe übernimmt das Modul gleichzeitig auch die<br />

Ansteuerung der Bremse und ersetzt damit einen Gleichrichter.<br />

Schaltzustandsüberwachung und Bremsenansteuerung sind<br />

also in einem Gerät kombiniert.<br />

Mit dem Modul Roba-torqcontrol hat das Unternehmen eine<br />

intelligente und wirtschaftlich attraktive Lösung entwickelt,<br />

mit der anpassbare Bremsreaktionen möglich sind und<br />

Maschinen definiert zum Stillstand gebracht werden können.<br />

Wird das Modul Roba-torqcontrol in einem geschlossenen<br />

Regelkreissystem verwendet, ist es möglich, definierte<br />

Verzögerungsrampen zu fahren, d. h., die Maschinen sanft und<br />

entsprechend der Anforderungen abzubremsen.<br />

Das Modul Roba-brake-checker ist eine intelligente Lösung<br />

zum Monitoring der Bremsen. Das Modul Roba-torqcontrol hat<br />

ebenfalls die Überwachungsfunktion und kann Bremsen<br />

zudem steuern. Beide Module arbeiten ohne Sensor und<br />

können neben dem Schaltzustand auch rückschließen auf<br />

Temperatur, Verschleiß und Zugweg- oder Zugkraftreserve,<br />

d. h., ob der Magnet noch in<br />

der Lage ist, die Ankerscheibe<br />

anzuziehen. Mit den neuen<br />

Modulen werden bei der<br />

Überwachung also deutlich<br />

mehr Prozesse abgebildet als<br />

bislang zum Beispiel mit<br />

Hallsensoren oder Mikroschaltern<br />

bzw. induktiven Näherungsinitiatoren.<br />

www.mayr.com<br />

EINSATZ UNTER AN<strong>DER</strong>EM<br />

BEI PRESSEN,<br />

SPRITZGIESS- UND<br />

DRUCKGUSSMASCHINEN<br />

EINFACHE UND SCHNELLE MONTAGE<br />

STAND GEFRAN HALLE 7A - STAND 150<br />

ADV_SL76-VDA_90x60_Sps<strong>2018</strong>.indd 1 20/09/18 14:44<br />

Gefran.indd 1 <strong>11</strong>.10.<strong>2018</strong> 09:29:59<br />

KUGELGEWINDETRIEBE FÜR LANGE ACHSEN<br />

Für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />

bietet Kammerer Kugelgewindetriebe<br />

mit angetriebener Mutter an. Sie<br />

eignen sich für lange Verfahrachsen,<br />

z. B. in Portalfräsmaschinen oder<br />

Räummaschinen, für Kunststoffspritzgießmaschinen<br />

oder für Hebe- und<br />

Montageeinrichtungen für Flugzeuge<br />

und Schienenfahrzeuge. Das Antriebskonzept<br />

ermöglicht hohe Lineargeschwindigkeiten<br />

bei langem Nutzhub<br />

der Kugelgewindetriebe. In Verbindung<br />

mit einer großen Steigung lassen sich mit der angetriebenen<br />

Mutter Geschwindigkeiten von über 120 m/min erreichen.<br />

Unter idealen Voraussetzungen sind Drehzahlen bis 4 000 min -1<br />

möglich. Deshalb können bei langen Verfahrwegen die<br />

Taktzeiten positiv beeinflusst werden. Das vorgespannte<br />

Spindelsystem sorgt für eine höhere Gesamtsteifigkeit des<br />

Antriebstrangs. Die biegekritische Drehzahl ist nicht begrenzt.<br />

Beschleunigungen der Spindeln bis 30 m/s² sind möglich. Der<br />

Einsatz von Hybridlagern und Keramikkugeln kann bestehende<br />

Drehzahlgrenzwerte erhöhen.<br />

www.kammerer-gewinde.com<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

LIMBACH.indd 1 22.<strong>11</strong>.2017 08:28:39


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN: APP LÄSST REALE UND VIRTUELLE WELT VERSCHMELZEN<br />

Der Kupplungsspezialist R+W bietet mit seiner App einen zusätzlichen<br />

kostenlosen Service und lässt die Grenzen zwischen realer<br />

und virtueller Welt verschmelzen. Im Service-Bereich der App<br />

werden häufig nachgefragte Sachverhalte, wie z. B. die Drehmomenteinstellung<br />

einer Sicherheitskupplung, ganz verständlich<br />

dargestellt und erklärt. Ein besonderes Erlebnis ist die Virtual-<br />

Reality-Welt in der App, die mittels Smartphone oder Tablet und<br />

R+W-Cardboard sichtbar wird. Die Kupplungen und deren Funktionen<br />

sind auf beeindruckende Weise in verschiedenen Darstellungen<br />

visualisiert und bieten wertvolle Informationsmöglichkeiten.<br />

Für die User am Schreibtisch gibt es die App jetzt sogar als Windows-Version<br />

[https://www.rw-kupplungen.de/fileadmin/<br />

documents/apps/rwappwinversion.zip]; dafür muss eine ZIP-Datei<br />

gespeichert und entpackt werden.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

ALTERNATIVE ZU<br />

SCHNECKENGETRIEBEN<br />

Expertise – Passion – Automation<br />

Mit den zweistufigen Kegelradgetrieben<br />

Nordbloc.1 bietet Nord<br />

washdown-optimierte Aluminiumantriebe<br />

an. Die Baureihe<br />

wurde um kleinere Getriebe mit<br />

einem Drehmoment von 50 Nm<br />

erweitert und bietet so eine<br />

Alternative zu Schneckengetrieben,<br />

z. B. für kleine Förderbänder.<br />

Die 2-stufigen Kegelstirnradgetriebe<br />

der Baureihe SK 9x0072.1<br />

verfügen über Leistungen von<br />

0,12 bis 1,10 kW und decken<br />

einen Übersetzungsbereich von<br />

3,03 bis 47,67 ab. Das Gehäuse<br />

aus Aluminium zeigt eine hohe<br />

Festigkeit bei geringem Gewicht.<br />

Das modulare Design mit<br />

zahlreichen Ausstattungs- und<br />

Befestigungsoptionen bietet<br />

zudem eine hohe Flexibilität. Das<br />

offene Gehäuse des Modells<br />

SK 920072.1 ist leicht, aber stabil.<br />

Erhältlich ist diese Variante mit<br />

einer universellen Fuß-Flansch-<br />

Bauform. Das Modell<br />

SK 930072.1 besitzt eine<br />

geschlossene Form und eignet<br />

sich damit für Anwendungen mit<br />

hohen Ansprüchen an Hygiene.<br />

Zusätzlichen Schutz bietet die<br />

optionale Oberflächenveredelung<br />

nsd tupH.<br />

www.nord.com<br />

Präzise Raumwunder<br />

Pneumatische Kompaktschlitten<br />

SMC Serie MXQ<br />

Als ganzheitlicher Automatisierungspartner mit hoher Fertigungstiefe bieten wir Ihnen<br />

zahlreiche lagerhaltige Standardprodukte – schnell verfügbar und zuverlässig geliefert.<br />

Exakte Kraft- und Momentaufnahme auf kleinstem Raum für hochdynamische Anwendungen<br />

in Maschinen, Handling-Einheiten und Robotersystemen:<br />

genaues Positionieren und Sortieren<br />

Platzieren, Fügen und Pressen<br />

reibungsarme Konstruktion<br />

Z-Achse in Handling-Applikationen<br />

www.smc.de<br />

COMPAMED | Halle 8b, Stand H04<br />

SPS IPC Drives | Halle 3, Stand 570


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SERVO – ABER SMART<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein Spezialist für Maschinenautomatisierung<br />

hat für viele Anwendungen in der Industrie ein<br />

passendes Servo-Antriebspaket entwickelt. Es<br />

ist einfach zu implementieren, bietet die<br />

nötigen Freiräume bei der Anwendung und<br />

wirkt sich positiv auf die Effektivität und<br />

Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse bis<br />

hin zur Losgröße 1 aus.<br />

Das neue Kraftpaket von Lenze in Sachen Servo-Achse besteht<br />

aus drei völlig neu entwickelten Komponenten: dem<br />

Servo-Inverter i950, dem Synchronmotor m850 und dem<br />

Planetengetriebe g700. Antrieb und Getriebe sind für Maschinenaufgaben<br />

mit mittlerer Dynamik, hoher Laufruhe und großer<br />

Präzision ausgelegt. Hauptanwendungsgebiete sind u. a. Positionier-Aufgaben,<br />

Handling- und Montage-Applikationen, Robotik,<br />

Verpackungsmaschinen und Förderantriebe.<br />

Aufgrund der guten Skalierbarkeit kann das Gespann einen extrem<br />

großen Einsatzbereich abdecken und ist dabei wirtschaftlich<br />

attraktiv. Das g700 ist in 14 Varianten verfügbar, als ein-, zwei- oder<br />

dreistufiges Planetengetriebe in fünf Baugrößen mit Übersetzungsintervallen<br />

von 3,0 – 8,0 bis 64,0 – 512,0. Der Motor kommt in insgesamt<br />

neun Varianten, in drei unterschiedlichen Baugrößen mit jeweils<br />

drei unterschiedlichen Leistungsklassen, die von 2,0 bis<br />

9,2 kW reichen. Sowohl Motor als auch Getriebe sind besonders<br />

kompakt aufgebaut. „Wir schätzen, dass etwa 80 % der Maschinenbauer,<br />

die Bedarf an Servo-Synchronmotoren mit mittlerer bis hoher<br />

Performance haben, Lösungen auf Basis des m850 einsetzen<br />

werden“, so Christian Bergner, Head of Product Management Servo<br />

Drives & Motors bei Lenze.<br />

ZUKUNFTSSICHERE STEUERUNG<br />

Ein echtes Powerpaket ist der Inverter i950. Seine Rechenleistung<br />

und der integrierte Ethercat-Port ermöglichen es, auch mehrere<br />

Achsen mit großer Geschwindigkeit synchron zu steuern und damit<br />

komplexe Aufgaben zu erledigen – beispielsweise in der Intralogistik,<br />

in der Automobilindustrie und speziell im Bereich Converting<br />

und Handling. Hier nimmt die Zahl der Achsen mit der Flexibilisierung<br />

der Produktion – bis hin zur Losgröße 1 – kontinuierlich zu.<br />

Die Adaption der unterschiedlichen Aufgaben und Konzepte in<br />

der Industrieautomation erfordert jedoch nicht nur schiere Rechenpower,<br />

sondern auch eine Funktionsvielfalt, die in der Entwicklung,<br />

bei der Inbetriebnahme und im laufenden Betrieb OEMs<br />

und Anwendern zugutekommt. Insbesondere in Hinblick auf die<br />

Entwicklung zu Industrie 4.0 steigen die Anforderungen an die Intelligenz<br />

der Steuerungen. Der i950 ist darauf bereits ausgelegt.<br />

Mit seinen drei unterschiedlichen Betriebsmodi ist der i950 laut<br />

Anbieter jedem Einsatzszenario gewachsen. Er kann frei program-<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


miert werden oder unter einer CiA402-Motion-Steuerung als Stellantrieb<br />

dienen. Die häufigste Betriebsart dürfte jedoch die Nutzung der integrierten<br />

Fast-Technologie-Anwendungen sein.<br />

Diese Module bilden einen breiten Funktionsumfang ab, den der OEM<br />

nicht mehr selbst programmieren muss, sondern einfach über das Setzen<br />

von Parametern nutzen kann. Das Inbetriebnahme-Tool Easy Starter liefert<br />

dazu eine intuitive grafische Parametrier-Oberfläche, die das Handling erleichtert.<br />

„Damit können auch Techniker mit einem geringeren Ausbildungsstand<br />

die Inbetriebnahme problemlos abwickeln“, betont Bergner. Lenze will<br />

damit dem Umstand Rechnung tragen, dass beim OEM aufgrund des Fachkräftemangels<br />

oft nur noch in bestimmten Projektphasen Ingenieure eingesetzt<br />

werden, z. B. bei der Programmierung oder später bei der Prozessoptimierung<br />

und Maschinenabnahme.<br />

FLEXIBEL ANPASSBAR<br />

DIESE SERVO-ACHSE ERFÜLLT DIE AN-<br />

FOR<strong>DER</strong>UNGEN <strong>DER</strong> INDUSTRIE 4.0<br />

Die Fast-Module können auf Basis von IEC 6<strong>11</strong>31-3 in der Lenze-eigenen<br />

Programmierumgebung PLC Designer vom OEM noch selbst erweitert oder<br />

kundenspezifisch angepasst werden. Diese Programmierung wird auf SD-<br />

Card gespeichert und ist bei der Inbetriebnahme ebenfalls über die grafische<br />

Bedienoberfläche zugänglich. „Im Easy Starter stellen wir die hinzugekommenen<br />

Funktionen in Form einer Zusatzparameter-Liste bereit. So bleibt<br />

auch bei individuell angepassten Lösungen das einfache Handling der grafischen<br />

Nutzeroberfläche erhalten“, macht Bergner deutlich.<br />

Auf der anderen Seite ist auch die freie Programmierung – mittels IEC<br />

6<strong>11</strong>31-3 nach PLCopen – eine Option, die dem OEM mit dem i950 offen steht.<br />

Insbesondere die Flexibilisierung der Produktion, mit individuell anpassbaren<br />

Produkteigenschaften, stellt eine Herausforderung dar. Diese kann wirtschaftlich<br />

nur betrieben werden, wenn die Produktion sich automatisiert anpasst<br />

und ein manuelles Umrüsten vermieden wird. OEMs sind daher gefordert,<br />

modulare Fertigungskonzepte umzusetzen. Dies schlägt sich auch in<br />

der Software-Erstellung nieder.<br />

Besonders effektiv kann der OEM entwickeln, wenn er einzelne Module<br />

immer wieder verwenden kann – auch bei der Software. Der Servo-Inverter<br />

i950 verwirklicht diesen Ansatz: Er kann bereits früher entwickelte Software<br />

von Servos und Controllern verarbeiten. Und auch künftige Modelle<br />

werden eine gemeinsame Plattform bilden, auf der einmal erstellte Software<br />

ohne große Anpassungen wiederverwendet werden kann.<br />

INTELLIGENZ AM EDGE<br />

Innovative Kunden-Services und neue Geschäftsmodelle im Bereich von Industrie<br />

4.0 benötigen eine breite Datenbasis – bis hinunter auf die Ebene der Senso-<br />

TECHNISCHE DATEN I950-SERVO-INVERTER<br />

14 Leistungsklassen von 0,55 kw bis <strong>11</strong>0 kW<br />

6 Baugrößen von 60 x 250 x174 mm (B x H x T)<br />

bis 258 x 690 x 310 mm<br />

Betriebssystem : Linux RT<br />

Schnittstellen (Auswahl/optional erweiterbar): Ethernet, EtherCat in/<br />

out, PE, Safety, Motorgeber, Last-/Leitgeber, SD-Card, zweiter<br />

optionaler Netzwerk-Port<br />

Unterstützte Programmier- und Kommunikationsstandards:<br />

PLCopen, IEC6<strong>11</strong>31-3, CiA402, MQTT, FAST-Toolbox<br />

Clevere Ideen<br />

machen<br />

das Arbeiten<br />

unkomplizierter<br />

und schneller.<br />

Han-Eco ® B. Rückwärtige<br />

Montage erlaubt separate<br />

Vorfertigung der<br />

Kabelbäume.<br />

Die neuenSteckverbinder der Reihe<br />

Han-Eco ® Bbringenfür denIndustriestandardHan<br />

® Bdeutliche Zeitvorteile<br />

mit sich.<br />

Erfahren Sie mehr!<br />

Han-Eco ® B. Anders gedacht.<br />

Besser gemacht.<br />

www.HARTING.com/andersgedacht


ANTRIEBSTECHNIK<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„WIR HABEN EINE SKALIER-<br />

BARE ANTRIEBSLÖSUNG<br />

FÜR EINE EFFEKTIVE UND<br />

FLEXIBLE PRODUKTION<br />

GESCHNÜRT“<br />

Mit dem Servo-Inverter lassen sich<br />

mehrere Achsen mit hoher<br />

Geschwindigkeit synchron steuern<br />

und komplexe Aufgaben realisieren<br />

Christian Bergner, Leiter<br />

Produktmanagement<br />

Servo Drives & Motors<br />

bei Lenze<br />

Mit höherem Automationsgrad und<br />

zunehmender Flexibilisierung der<br />

Produktionsprozesse steigt die Zahl<br />

der Achsen, die gesteuert und<br />

synchronisiert werden müssen,<br />

kontinuierlich an. Dies muss jedoch<br />

nicht zwangsläufig zu einer höheren<br />

Komplexität und geringeren Handhabbarkeit<br />

führen. Genau dies war<br />

unser Entwicklungsansatz für unsere<br />

skalierbare Servo-Antriebslösung.<br />

ren und Aktoren. Die Grundlage für dieses industrielle Internet der Dinge (IIoT) schafft<br />

Lenze nicht nur mit der Entwicklung einer intelligenten Hardware, sondern auch mit der<br />

Bereitstellung der passenden Applikationen sowie einem eigenen Asset Management.<br />

Dieses bildet mit aktuellen und zuverlässigen Daten die „Gesundheit“ von Maschinen<br />

und Anlagen ab und kann als „Single Point of Truth“ den Ausgangspunkt für weitergehende<br />

Services bilden.<br />

Die smarte Servo-Achse fügt sich nahtlos in diese Anwendung ein. Alle relevanten<br />

Daten rund um den Antrieb stellt der i950 an der integrierten Ethernet-Schnittstelle<br />

bereit – Drehzahl, Laststrom, Motortemperatur und weitere Informationen, z. B. über<br />

die genauen Modellvarianten von Antrieb und Getriebe. Er unterstützt bereits das verbreitete<br />

MQTT-Protokoll, das die Datensammlung und -integration bis in die Cloud<br />

möglich macht.<br />

„Am IIoT kommt in Zukunft niemand mehr vorbei“, ist sich Christian Bergner sicher.<br />

„Mit der smarten Servo-Achse liefern wir die gebündelte Antwort für die Ansprüche an<br />

Mechanik, Elektronik und die Digitalisierung!“<br />

Bilder: Lenze<br />

www.lenze.com<br />

•<br />

•<br />


MODULARE LINEARLÖSUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Mit dem Konzept der siebten Achse und der Linearachse<br />

Speedy Rail bietet Rollon modulare Linearlösungen für die<br />

Produktions- und Montageautomatisierung an. Beim<br />

Konzept der siebten Achse verfährt der komplette Roboter<br />

auf einer Linearachse und kann so Aufgaben an mehreren<br />

Orten übernehmen. Das modulare Shuttle-System ermöglicht<br />

lange Strecken und hohe Dynamiken. Es kann alle Arten<br />

von Robotern bis 2 000 kg bewegen. Mit ihm lassen sich<br />

Anwendungen wie Palettieren, Bestücken, Handling, Schweißen, Verkleben oder Lackieren effizient und flexibel gestalten. Die modularen<br />

Linearachsen der Reihe Speedy Rail A bieten hohe Effizienz auch in schwierigen Umgebungen. Sie eignen sich für Automatisierungsaufgaben<br />

im Maschinen- und Anlagenbau, bei denen es auf hohe Geschwindigkeiten, schnelle Beschleunigung und hohe Widerstandsfähigkeit<br />

ankommt. Die Linearachse kann bei der Automatisierung von Portalanwendungen eine kostengünstigere Alternative zu<br />

großen Achssystemen sein.<br />

www.rollon.de<br />

MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE<br />

REGLER<br />

SPS IPC Drives,Nürnberg<br />

Besuchen Sie uns<br />

Stand340, Halle 7A<br />

27. –29. November <strong>2018</strong><br />

Die Antriebsregler der 6. Generation<br />

von Stöber eignen sich für<br />

leistungsstarke Systeme, hocheffiziente<br />

Multiachs-Anwendungen<br />

und kompakte Module. Neben<br />

dem Anreih-Antriebsregler SI6 und<br />

dem flexiblen Alleskönner SD6 gibt<br />

es nun auch das Stand-Alone-<br />

Gerät SC6. Die drei hochdynamischen<br />

Baureihen erreichen kurze<br />

Ausregelzeiten bei schnellen<br />

Sollwertänderungen und Lastsprüngen.<br />

Zudem setzen sie auf<br />

Safe Torque Off, sind nach EN<br />

13849-1 im höchsten Performance<br />

Level e (Kat. 4) zertifiziert und<br />

können ohne zyklische Funktionstests<br />

genutzt werden. Der kompakte<br />

SC6 mit integrierter Leistungsversorgung<br />

ist als Einzel- oder<br />

Doppelachsregler mit einem<br />

Ausgangsnennstrom bis 19 A<br />

erhältlich. Er eignet sich für<br />

antriebsbasierte Anwendungen<br />

mit zwei bis vier Achsen, wie sie<br />

insbesondere in der Robotik<br />

vorkommen. Zum Einsatz kommt<br />

er auch in Kombination mit dem<br />

neuen Leanmotor des Herstellers.<br />

Die Baureihen lassen sich untereinander<br />

mit den Quick-DC-Link-Modulen<br />

zwischenkreiskoppeln.<br />

www.stoeber.de<br />

DRIVING YOUR INDUSTRY 4WARD.<br />

Dieindustrielle Automation wandelt sich rasant. Als Innovationsführer und<br />

Vorreiter inder Entwicklung wegweisender Sensortechnologiebietet SICK<br />

Lösungen,die schonheute den Herausforderungen der Zukunft gewachsen<br />

sind. Mit intelligenter Sensorik,die Daten gewinnt, in Echtzeit auswertet,<br />

sich ihrer Umgebung anpasst und im Netzwerk kommuniziert. Und soeine<br />

neue Qualität derFlexibilität ermöglicht. VernetzteIntelligenz für effiziente<br />

Prozesseund eine sichereKooperation vonMensch und Maschine.<br />

Wir findendas intelligent. www.sick.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ZÄHNE<br />

ZEIGEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei der Herstellung von Sägeblättern für<br />

Bearbeitungszentren geht es zur Sache. Da muss<br />

auch die Antriebstechnik mitspielen und im<br />

übertragenen Sinn in vieler Hinsicht Zähne<br />

zeigen können. Sägeblatthersteller Alesa setzt in<br />

seiner Schleifmaschine auf Washdown-<br />

Servomotoren mit Einkabelanschlusstechnik.<br />

Die Herstellung von Sägeblättern, die in hochpräzisen Bearbeitungszentren<br />

für die Metallbearbeitung zum Einsatz<br />

kommen, ist äußerst anspruchsvoll. Die Produktvielfalt ist<br />

groß. Sie reicht von Sägeblättern aus HSS-Stahl bis hin zu<br />

aufwändigen Materialgefügen aus einem Sinterprozess. Alesa sorgt<br />

mit der Denta Combi 160 bei beiden Produktlinien für den richtigen<br />

Schliff. Mit der Entwicklung dieser Maschine hatte Alesa die K.<br />

Brunner AG beauftragt. Christian van Rijs, Mit-Inhaber dieses<br />

Engineering-Unternehmens und geistiger Vater der Denta Combi<br />

Autor: Martin Rupf, Kollmorgen, Flurlingen/Schweiz<br />

berichtet: „Beim Schleifen dieses harten Materials besteht eine besondere<br />

Herausforderung darin, die entstehende Wärme durch<br />

Wasser oder Öl möglichst effektiv abzuführen. Die Sägeblätter sind<br />

so empfindlich, dass Temperaturen an den Kanten von mehr als<br />

180 bis 200° C sofort zu Materialveränderungen führen. Das Gefüge<br />

wird schlechter und die Härte verringert sich merklich.“<br />

WASHDOWN-BESCHICHTUNG SCHÜTZT<br />

DIE MOTOREN<br />

Damit die Zähne beim Fasen möglichst kühl bleiben, setzt van Rijs<br />

in der Denta Combi einen Hochdruckölstrahl ein. „Maschinen vertragen<br />

Öl einfach besser als Wasser. Kühlwasser hat jede Menge Zusätze<br />

drin, die das Material belasten und die Maschinen leiden lassen.“<br />

Weil Wasser aber deutlich effektiver in der Lage ist, die Reibungshitze<br />

beim Schleifen aufzunehmen als Öl, musste der findige Maschinenbauer<br />

bei der Ölversorgung den Druck erhöhen – und dazu<br />

auch noch eine CO 2<br />

-Löschanlage in die Anlage integrieren. Um zu<br />

verhindern, dass die Positionierantriebe im Inneren des Bearbeitungszentrums<br />

durch den Kontakt mit der Kühlflüssigkeit Schäden<br />

davon tragen, nutzt der Sondermaschinenbauer aus Gränichen im<br />

Kanton Aargau speziell beschichtete Synchronservomotoren von<br />

Kollmorgen – die Reihe AKM Washdown mit einem Überzug aus einem<br />

Zwei-Komponenten-Epoxidharz. Dieses schützt die hellgrauen<br />

Einheiten sicher vor den Einflüssen korrosiver Chemikalien.<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


01 Die DentaCombi 160<br />

ist als vollautomatische<br />

Schleifmaschine,<br />

konzipiert für den<br />

Mehrschichtbetrieb<br />

02 Mit einer Diamantscheibe<br />

wird den<br />

Sägeblättern der letzte<br />

Schliff gegeben<br />

01<br />

02<br />

SPS IPC DRIVES<br />

27. - 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Halle 4 | Stand 4-240<br />

Die überaus glatte Oberfläche sorgt zudem dafür, dass Flüssigkeiten rückstandsfrei<br />

ablaufen können. Dieses Detail erleichtert in der neuen Anlage<br />

von Alesa die Innenreinigung, weil die Antriebstechnik weniger verschmutzt<br />

und weder Kühlflüssigkeit noch Schleifrückstände dauerhaft anhaften. Die<br />

AKM-Servomotoren in der Ausführung Washdown legen generell ein so<br />

robustes Verhalten an den Tag, dass ihnen auch Salznebel nichts ausmacht –<br />

weshalb sie sogar in Offshore-Anwendungen mit langer Lebensdauer einsetzbar<br />

sind.<br />

NEUE TECHNIK LEICHT ZU IMPLEMENTIEREN<br />

DANK <strong>DER</strong> EINKABELANSCHLUSSTECH-<br />

NIK SIND IN <strong>DER</strong> MASCHINE WENIGER<br />

INSTALLATIONSMASSEN ZU BEWEGEN<br />

65 mm Hohlwelle!<br />

Neuer Servoantrieb CanisDrive®-58<br />

Vorteil!<br />

Mit dem CanisDrive® entscheiden Sie das<br />

Spiel für sich – und zwar völlig spielfrei.<br />

Die Aufgabe der AKM-Washdown-Servomotoren in der Werkzeugschleifmaschine<br />

für Kreissägen mit Blattdurchmessern bis 160 mm besteht darin, die Diamantschleifscheibe<br />

durch einen XYZ-Mehrachsverbund dreidimensional zu positionieren.<br />

Die Schleifscheibe selbst ist angetrieben von einem Hochfrequenzmotor.<br />

Ebenfalls von einem AKM-Washdown-Motor wird das Werkstück Zahn für Zahn<br />

in einer Rotationsachse zur Schleifscheibe verstellt. Auf diese Weise lässt sich der<br />

Rohling innerhalb weniger Minuten komplett fertigstellen.<br />

www.harmonicdrive.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„HIER SIND PRÄZISE<br />

UND ROBUSTE<br />

SERVOANTRIEBE<br />

GEFOR<strong>DER</strong>T“<br />

Martin Rupf, Application<br />

Engineer Industrial<br />

Automation, Kollmorgen<br />

03<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Gesinterte Werkzeuge genießen in der<br />

Metallbearbeitung den Ruf, besonders<br />

robust zu sein. Aufgrund ihrer<br />

besonderen Härte gestaltet sich die<br />

Bearbeitung von Sägeblättern,<br />

Bohrern oder Fräsern allerdings<br />

entsprechend aufwändig. Die<br />

Sägeblattprofis von Alesa aus der<br />

Schweiz haben deshalb eine Eigenentwicklung<br />

gestartet, um Kreissägenblätter<br />

zu schleifen. Präzise Synchronservomotoren<br />

mit robuster Washdown-Beschichtung<br />

von Kollmorgen<br />

übernehmen die exakte Positionierung<br />

des Hochfrequenz-Schleifkopfes.<br />

„WIR BRAUCHEN<br />

EINEN KOMPETENTEN<br />

PARTNER IN <strong>DER</strong><br />

SERVOANTRIEBS-<br />

TECHNIK“<br />

Christian van Rijs,<br />

Mit-Inhaber der<br />

K. Brunner AG<br />

Wir waren auf der Suche nach einem<br />

Systempartner, der bei der Servoantriebstechnik<br />

über einen möglichst<br />

umfangreichen Modulbaukasten<br />

verfügt – sowohl bei der Leistung, als<br />

auch bei Optionen wie einer Washdown-Beschichtung.<br />

Kollmorgen bietet<br />

uns die beste Lösung. Für uns als<br />

Sondermaschinenbauer ist es wichtig,<br />

von einem Hersteller kleine wie große<br />

Motoren zu bekommen – und das<br />

durchgängig skaliert. Auch die intensive<br />

Engineering-Zusammenarbeit ist für<br />

uns letztendlich eine Voraussetzung für<br />

eine erfolgreiche Entwicklung.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

03 Motoren der<br />

Baureihe AKM<br />

Washdown positionieren<br />

als roboste<br />

Einheiten das<br />

Schleifwerkzeug<br />

04 Die Servoregler<br />

AKD lassen sich<br />

flexibel konfigurieren<br />

Für die Steuerung dieser CNC-Abläufe hat Christian van Rijs in der Vergangenheit<br />

eigenentwickelte Boards verwendet, greift jetzt allerdings zu standardisierten Prozessoren<br />

und leistungsstarker Ethercat-Kommunikation. „Ich konnte so die bestehende<br />

Software – und darin liegt unser maßgebliches Know-how – sehr einfach auf moderne<br />

Hardware übertragen.“ Diese Implementierung war vor allem deshalb notwendig, weil<br />

Boards älteren Baujahres mit ISA-Bus-Kommunikation immer schlechter zu beschaffen<br />

waren.<br />

Die Entscheidung, die AKM-Servomotoren von Kollmorgen für die neue Schleifmaschine<br />

zu verwenden, war der perfekten Abstimmung mit den AKD-Servoreglern<br />

sowie der vorhandenen Ethercat-Systembus-Kommunikation geschuldet. Reglerseitig<br />

überzeugten vor allem die einfache Parametrierung sowie die Feintuning-Möglichkeiten<br />

mit der kostenlosen Kollmorgen Workbench. Die einfache Art der Konfiguration<br />

war vor allem im Zusammenspiel mit der eigenentwickelten CNC ein echter Vorteil im<br />

Engineering. Darüber hinaus lassen sich die AKD-Servoregler auch noch flexibel mit<br />

Komponenten anderer Hersteller verbinden.<br />

EINKABELANSCHLUSSTECHNIK BRINGT NUR VORTEILE<br />

Ein weiter Vorteil der Lösung ist der platzsparende Aufbau der Servoantriebstechnik für<br />

die Bewegungsführung. Weil die Denta Combi 160 als Kompaktmaschine konzipiert ist,<br />

fällt der verfügbare Raum für die Installation entsprechend knapp aus. „Der Anschluss<br />

der Motoren mit nur einem Kabel bietet für uns den Riesenvorteil, dass wir nur noch die<br />

Hälfte anschließen müssen“, erklärt Christian van Rijs und fährt fort, „vier Positionierantriebe,<br />

die Hochfrequenzspindel für die Schleifscheibe sowie einige Messsysteme<br />

ergeben schon ein Bündel an Kabeln. Wenn wir diese bei der Antriebstechnik halbieren<br />

können, sparen wir Platz und sind auch noch deutlich beweglicher.“<br />

Beweglichkeit sei für den Maschinenbauer ein großes Thema, „weil die Kabelbäume<br />

ja in der Bewegung mit bewegt werden müssen. Das macht die gesamte Konstruktion<br />

komplizierter.“ Zudem bedeute jedes Kabel mehr innerhalb von MTBF-Berechnungen<br />

ein steigendes Ausfallrisiko. „Ein schöner, flacher Kabelbaum verlängert die Lebensdauer“,<br />

findet Christian van Rijs und wünscht sich dabei, dass die Kabel am besten noch<br />

dünner werden. Wobei Kollmorgen mit seinem Hybridkabel und gerade mal <strong>11</strong> mm im<br />

Durchmessern bereits heute schlank unterwegs ist.<br />

Der Geschäftsführer der K. Brunner AG sieht jedenfalls noch Potenzial für weitere Entwicklungen.<br />

„Wenn ich bei Positionierantrieben Motoren mit relativ wenig Leistung einsetze<br />

und die gerade mal 2 A Strom ziehen, dann reichen auch Kabel aus, die vielleicht<br />

nur 6 mm dick sind, weil die Einzelleitungen nur 0,25 mm 2 messen. Wir sind es eben gewohnt,<br />

möglichst kleine Maschinen zu bauen. Das ist unsere Spezialität.“<br />

www.kollmorgen.com/deu<br />

04<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGSEINSÄTZE FÜR HOCHTEMPERATURUMGEBUNGEN<br />

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R+W bietet elastische Kupplungseinsätze aus Edelstahlgewebe an, die<br />

kompakte Lösungen in Hochtemperaturumgebungen ermöglichen. Die<br />

Temperaturfaktoren bei der Größenbemessung von Präzisionskupplungen mit<br />

Elastomereinsätzen werden größtenteils eliminiert. Durch die Herstellung aus<br />

hartgezogenem AISI 316L-Draht sind die Einsätze korrosionsbeständig. Sie<br />

eignen sich für Temperaturbereiche von -30 bis +500 °C, für besondere Anwendungen<br />

sogar bis +600 °C. Sie eignen sich z. B. für Ofen-Förderbänder und<br />

andere Heizsysteme, kleine Warmwalzanlagen oder Erdölfeld-Bohrausrüstung.<br />

Das Unternehmen verwendet diese Kupplungen für die eigenen Hydraulikprüfstände,<br />

da sie durch das heiße Öl nicht spröde werden. Die Kapazitäten reichen<br />

von 2 Nm bis zu einem Beschleunigungsmoment von 1 350 Nm und einem<br />

Bohrungsdurchmesser bis 60 mm. Auf Anfrage sind auch größere Abmessungen<br />

möglich, denn die Einsätze aus Edelstahlgeflecht können vergrößert und<br />

angepasst werden.<br />

BLDC-MOTOREN FÜR<br />

HOHE STÜCKZAHLEN<br />

Präzision mit Power<br />

Unglaublich leistungsstark und extrem belastbar: Zykloidgetriebe<br />

von Nabtesco für anspruchsvolle Anwendungen<br />

Mit dem DBL36 hat Nanotec<br />

jetzt einen bürstenlosen<br />

DC-Motor im Programm, der vor<br />

allem für hohe Stückzahlen<br />

ausgelegt ist. Den DC-Motor gibt<br />

es in drei Baulängen mit einer<br />

Nennleistung von 7,5 W in<br />

Größe S, 18 W in Größe M und<br />

33 W in Größe L. Bei dieser<br />

Baureihe handelt es sich um<br />

elektronisch kommutierte<br />

3-Phasen-Motoren, die mit drei<br />

Hallsensoren zur Rückmeldung<br />

der Rotorlage ausgestattet sind.<br />

Sie weisen einen sehr guten<br />

Wirkungsgrad auf und bieten<br />

aufgrund ihrer Präzisionskugellager<br />

hohe Laufruhe. Die<br />

Nenndrehzahl des BLDC-Motors<br />

liegt bei 4800 min -1 für die<br />

Größen S bzw. M und 4500 min -1<br />

für Größe L, seine Nennspannung<br />

beträgt 24 V. Mit einem<br />

Nennmoment von 1,5 bis 7 Ncm<br />

bei einem Durchmesser von<br />

36 mm eignet sich der DBL36 für<br />

eine Vielzahl von Anwendungen.<br />

Eine Anpassung der Wicklung<br />

auf andere Nenndrehzahlen<br />

und Spannungen ist in Serie<br />

möglich.<br />

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Wir entwickeln für Ihre<br />

Applikation passende<br />

Lösungen.<br />

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in Nürnberg,<br />

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Mit dem RV-2800N hat Nabtesco<br />

seine kompakten, leichten und<br />

leistungsstarken RV-N-Vollwellengetriebe<br />

jetzt um eine neue Größe<br />

erweitert. Das RV-2800N leistet<br />

Nenndrehmomente von 28.000 Nm<br />

und ist damit das größte Präzisionsgetriebe<br />

der Welt.<br />

RV-N Serie<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 41


ANTRIEBSTECHNIK<br />

DIE NÄCHSTE REVOLUTION<br />

<strong>DER</strong> MOTORSTEUERUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der kontinuierliche Fokus auf höhere<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist und<br />

bleibt eine wichtige Triebfeder für Innovationen<br />

des Maschinenbaus und der Elektrotechnik. Die<br />

verbesserte Drehzahlregelung durch<br />

Umrichtertechnik hat bereits erhebliche<br />

Energieeinsparungen ermöglicht, aber der<br />

nächste Schritt muss drastischer ausfallen: In<br />

diesem Zusammenhang hat die Installation von<br />

Gleichstromnetzen an Industriestandorten ein<br />

hohes Potenzial zur Reduzierung von<br />

Betriebskosten und zur Nutzung regenerativer<br />

Energiequellen.<br />

Autor: Yasar Yüce, Produktmanager, Bauer Gear Motor, Esslingen<br />

Gemeinsam mit 21 Unternehmen aus der Industrie und<br />

vier Forschungsinstituten hat der Zentralverband Elektrotechnik<br />

und Elektronikindustie (ZVEI) das Gleichstrom-<br />

Forschungsprojekt DC-Industrie ins Leben gerufen. Ziel<br />

ist, die Energiewende in der industriellen Produktion umzusetzen<br />

und auf diese Weise dort die Energieeffizienz und -flexibilität zu<br />

steigern.<br />

Eines der beteiligten Unternehmen ist Bauer Gear Motor, Teil der<br />

Altra Industrial Motion Corporation. Bauer-Geschäftsführer Karl-<br />

Peter Simon ist in führender Position an den Forschungen beteiligt.<br />

Er sagt: „Von diesem Forschungsprojekt können viele Bereiche in<br />

der Fertigungsindustrie profitieren. Ein großer Automobilhersteller<br />

plant bereits die Umsetzung einer Reihe von Empfehlungen in einer<br />

neuen Testanlage. Wir von der Firma Bauer möchten uns mit<br />

unserer Expertise an der Umsetzung dieser zukunftsweisenden Vision<br />

beteiligen und maßgeblich zur weiteren Verbesserung der<br />

Energieeffizienz beitragen.“<br />

In der Industrie entfallen 70 % des Stromverbrauchs auf Elektromotoren.<br />

Damit sind sie der mit Abstand größte Verbraucher elektrischer<br />

Energie. Vor allem bedeutet jede Reduzierung der Leistungsaufnahme<br />

dieser Antriebe durch Wirkungsgradsteigerungen<br />

auch eine entsprechende Reduzierung der CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Seit dem 1. Januar 2017 müssen alle in Europa neu verkauften<br />

Drehstrommotoren des Leistungsbereichs von 0,75 bis 375 kW die<br />

Anforderungen der Energieeffizienzklasse IE3 erfüllen bzw. IE2 bei<br />

Frequenzumrichterbetrieb. Diese Effizienzklassen sind für Dreh-<br />

42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Halle 3A | Stand 650<br />

strom-Asynchronmotoren bei Nenndrehzahl und Nenndrehmoment definiert.<br />

Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Wirkungsgradregelung einer<br />

Komponente den Energieverbrauch nur in bestimmten Betriebszuständen<br />

nachhaltig reduzieren kann.<br />

Vor diesem Hintergrund will das DC-Industrie-Projekt mithilfe von Gleichstromnetzen<br />

die Energiewende und die bessere Ausnutzung von Energie vorantreiben<br />

und darüber hinaus die Industrie 4.0 realisieren. Das Projekt wird<br />

durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert<br />

und hat eine Laufzeit von drei Jahren.<br />

INEFFIZIENZEN BEI <strong>DER</strong> DREHZAHLREGELUNG<br />

Der Vorteil des Betriebs an einem Frequenzumrichter ist die kontinuierliche<br />

Anpassung der Motordrehzahl an den tatsächlichen Bedarf der Anwendung,<br />

was im Nebeneffekt häufig zu Energieeinsparungen führt. Frequenzumrichter<br />

werden an Wechselstrom betrieben. Dieser wird zunächst durch einen<br />

Gleichrichter in Gleichstrom gewandelt. Der Gleichstrom wird anschließend<br />

durch einen aus dem Zwischenkreis gespeisten Wechselrichter in eine in der<br />

Frequenz und Amplitude veränderbare Wechselspannung zur elektronischen<br />

Veränderung der Drehzahl eines Drehstrommotors gewandelt.<br />

Im Bremsbetrieb des Drehstrommotors, z. B. beim Senken der Last an einem<br />

Kran, kehrt sich der Energiefluss um. Allerdings kann diese Energie über<br />

den Frequenzumrichter nicht zurück ins Netz eingespeist werden, weil der<br />

Eingangsgleichrichter den Strom nur in einer Richtung durchlässt. Aus diesem<br />

Grund muss zurückfließende Energie über den Gleichspannungszwischenkreis<br />

des Frequenzumrichters abgeführt werden.<br />

Hierfür ist der Zwischenkreis mit einem Bremschopper zur Überwachung<br />

des Spannungsniveaus ausgestattet. Wenn die Spannung des Zwischenkreises<br />

den festgelegten Grenzwert überschreitet, schaltet der Bremschopper einen<br />

Bremswiderstand zwischen den positiven und den negativen Pol des Zwischenkreises.<br />

Hierbei handelt es sich in der Regel um einen zusätzlichen, externen<br />

Bremswiderstand, der die Bremsenergie in Wärmeenergie umwandelt.<br />

©suwin/shutterstock<br />

NETZRÜCKWIRKUNGEN DURCH OBERSCHWINGUNGEN<br />

FÜR MAXIMALE ENERGIEEFFIZIENZ,<br />

ENERGIEWANDEL UND INDUSTRIE 4.0<br />

MÜSSEN NEUE NETZSTRUKTUREN<br />

GESCHAFFEN WERDEN<br />

Der vermehrte Einsatz von Frequenzumrichtern zur Regelung von Motordrehzahlen<br />

hat zu Netzrückwirkungen durch Oberwellen und Spannungsverzerrung<br />

geführt. Leider gibt es hierfür keine Standardlösung, denn die Netze<br />

und ihre elektrischen Verbraucher sind sehr unterschiedlich. Letzten Endes<br />

ist aber der Netzbetreiber verantwortlich für die Spannungsqualität seiner Erzeugungseinrichtungen.<br />

Mit zunehmender Verbreitung von Frequenzumrichtern<br />

und anderen Geräten mit moderner Leistungselektronik nehmen die<br />

Netzrückwirkungen zu.<br />

Die eingangs dargelegte Situation macht deutlich, dass eine weitere Verbreitung<br />

von Umrichtern zur flexiblen Regelung von Elektromotoren wünschenswert<br />

und in vielen Fällen sogar unumgänglich ist. Sie sind derzeit die<br />

einzige Möglichkeit, sowohl die Produktionsprozesse zu verbessern als auch<br />

den Energieverbrauch zu senken. Aufgrund der Störung der Netze durch<br />

Oberwellen und die Kosten für technische Abhilfemaßnahmen sind dieser<br />

Entwicklung jedoch Grenzen gesetzt.<br />

Um wirklich entscheidende Fortschritte im Bereich Energieeffizienz und<br />

Systemkostenoptimierung zu machen, bedarf es eines ganz neuen Konzepts:<br />

Für maximale Energieeffizienz, Energiewandel und Industrie 4.0 müssen neue<br />

Netzstrukturen geschaffen werden.<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

Central DC Voltage Power Supply<br />

Drive Controller Installed in Panels<br />

Die Wandlung von Gleichstrom auf Wechselstrom muss nicht durch einen Wechselrichter erfolgen – die<br />

Netzinfrastruktur ermöglicht eine Optimierung der Energiebeschaffung und Netzstabilisierung<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

„ALTES AUFZU-<br />

BRECHEN KOSTET<br />

ZEIT – ABER<br />

AKTIVIERT<br />

POTENZIALE“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Pantha rhei, alles ist im Fluss.<br />

Daher ist es von Zeit zu Zeit<br />

angesagt, komplett neu zu denken<br />

und alteingesessene Konzepte in<br />

Frage zu stellen. Denn Neuentwicklungen<br />

können ihr Potenzial oft nur<br />

dann voll entfalten, wenn auch die<br />

sie umgebenden Strukturen<br />

mitspielen. Oftmals dauert es eine<br />

Weile, bis sich eine neue Technologie<br />

flächendeckend durchsetzt und<br />

damit die Notwendigkeit schafft,<br />

Altes aufzubrechen. Und auch dann<br />

kann es noch dauern, bis solche<br />

Veränderungen beschlossen und<br />

umgesetzt werden. Aber der Weg<br />

lohnt sich!<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

ENTWICKLUNG <strong>DER</strong> LÖSUNG<br />

Der neue Netzaufbau basiert auf einer Versorgung mit Drehstrom, der über einen<br />

zentralen Gleichrichter in Gleichstrom für die Produktionsmaschinen umgewandelt<br />

wird. In den zentralen Gleichrichter sind aktive Netzfilter für eine<br />

oberschwingungsfreie Spannungsqualität integriert.<br />

Durch die direkte Versorgung der Frequenzumrichter mit Gleichstrom kann<br />

auf alle dezentralen Komponenten der Energiewandlung verzichtet werden.<br />

Weil die zentrale Energiewandlung (Gleichrichtung) wesentlich effizienter ist,<br />

sind die Verluste entsprechend geringer.<br />

Bei der direkten Gleichstromversorgung aller Elektromotoren über Frequenzumrichter<br />

sind alle installierten Motoren an ein gemeinsames Gleichspannungsnetz<br />

angeschlossen. Außerdem verursachen Gleichstromnetze im Wesentlichen<br />

lediglich Übertragungsverluste durch den ohmschen Widerstand.<br />

Im Gegensatz zum Wechselstromnetz treten keine kapazitiven und induktiven<br />

Leitungsverluste auf.<br />

Darüber hinaus bietet ein zentrales Gleichstromnetz die Möglichkeit, Gleichstrom<br />

mit dem Spannungsniveau aus einer Photovoltaikanlage direkt zu integrieren.<br />

Auch hier ist also die Wandlung von Gleich- in Wechselstrom durch<br />

einen Wechselrichter überflüssig. Diese Netzinfrastruktur ermöglicht eine Optimierung<br />

der Energiebeschaffung und Netzstabilisierung.<br />

Weil die Eingangsgleichrichter und die Netzfilter bei den Frequenzumrichtern<br />

wegfallen, können letztere kostengünstiger und kompakter gestaltet werden.<br />

So sind sie leichter zu integrieren, und die entsprechenden Motorlösungen<br />

gewinnen an Attraktivität. Durch drehzahlvariable Motoren kann die Anzahl<br />

der Baugrößen reduziert werden, was wiederum mit entsprechenden Energieeinsparungen<br />

verbunden ist. Sie liefern Statussignale von allen gleichstrombetriebenen<br />

Antrieben, die von großer Bedeutung für eine flexible und sichere<br />

Produktionssteuerung sind.<br />

Durch Netzmanagement ist eine Optimierung der Energiekosten im Rahmen<br />

des operativen Managements möglich. Die abrufbaren Daten ermöglichen präventive<br />

Maßnahmen in der Produktionslenkung, durch die sich die Verfügbarkeit<br />

der Produktion deutlich steigern lässt. Diese Möglichkeit ist eine Grundvoraussetzung<br />

für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0.<br />

Bilder: microolga/iStock.com; Bauer Gear Motor<br />

www.bauergears.com<br />

44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ERWEITERUNGSMODUL VERGRÖSSERT UMRICHTER-ANWENDUNGSBEREICH<br />

Siemens bietet für den kleinsten Umrichter aus seinem Portfolio, den Sinamics V20,<br />

ein Erweiterungsmodul zur Erfassung und Ausgabe digitaler und analoger Signale.<br />

Das Sinamics V20 I/O Extension-Module wird per Plug-and-Play auf dem Umrichter<br />

montiert und bietet zwei zusätzliche Ein- und Ausgabeschnittstellen für jeweils<br />

400 V. Über Verbindungsports an der Front- und Rückseite kann das Erweiterungsmodul<br />

mit weiterem Zubehör aus dem Sinamics-V20-Portfolio kombiniert werden.<br />

Mit dem neuen Modul verfügt der Umrichter über zusätzliche Funktionalitäten wie<br />

die Fähigkeit, mit nur einem Antrieb bis zu vier Pumpen zu steuern. Typische Anwendungsbereiche<br />

für den Umrichter in Kombination mit dem I/O-Modul sind Pumpen-,<br />

Lüfter- und Kompressoranwendungen sowie alle Anwendungen, die zusätzliche Einund<br />

Ausgabeschnittstellen mit einer Leistung von 0,12 bis 30 kW haben.<br />

www.siemens.com<br />

PLANETENGETRIEBE AUS<br />

DEM BAUKASTEN<br />

Im Bereich der mittleren und der<br />

hohen Verdrehsteifigkeit bzw. des<br />

mittleren und niedrigen Verdrehspiels<br />

sind die Planetengetriebe<br />

RPS, RPL und G von Ruhrgetriebe<br />

angesiedelt. Für sie stehen<br />

vorkonfigurierte Baukastenelemente<br />

zur Verfügung, mit denen<br />

individuelle Anwendungen<br />

schnell realisiert werden können.<br />

Die RPS-Reihe zeichnet sich durch<br />

eine große Übersetzungsvielfalt<br />

von i = 3 bis i = 512, einer hohen<br />

Leistungsdichte, Laufruhe,<br />

Überlastfähigkeit und einem<br />

geringen Gewicht aus. Die<br />

RPL-Reihe ist charakterisiert<br />

durch eine höhere Torsionssteifigkeit,<br />

eine robustere Abtriebslagerung<br />

wie auch eine höhere<br />

radiale und axiale Belastbarkeit,<br />

eine lange Gebrauchsdauer und<br />

die kurze Bauweise. Die G-Reihe<br />

zeigt nur ein geringes Laufgeräusch,<br />

eine hohe Drehmomentaufnahme<br />

und ist ausgelegt für<br />

höchste Präzision. Diese Modelle<br />

haben eine vollnadelige Radlagerung,<br />

einteilige Planetenträger<br />

und einteilige Gehäuse für hohe<br />

Verdrehsteifigkeit und Belastbarkeit.<br />

precision meets motion<br />

Mit der ersten skalierbaren Servoaktuator-Plattform von<br />

WITTENSTEIN alpha haben Anwender vollste Flexibilität:<br />

Motoren und Getriebe mit applikationsgerechten Leistungsmerkmalen<br />

können modular konfiguriert werden.<br />

Der vielseitige Baukasten wird fast allen Anforderungen<br />

der Antriebstechnik, Integration und Branchenspezifikation<br />

gerecht.<br />

premo ® –die starke<br />

Servoaktuator-Plattform<br />

Vorteile von premo ® :<br />

• Bis zu 100 %mehr Leistungsdichte<br />

• Betriebsspannung bis 750 V<br />

• Flexible mechanische Schnittstelle<br />

• Flexible Drehgeberschnittstelle: vom Resolver<br />

bis zum digitalen Geber mit Einkabelanschluss<br />

• Glatte Oberfläche ohne Schraubenköpfe<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.wittenstein-premo.de<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS IPC Drives, 27. –29.<strong>11</strong>. Halle 4, Stand 4-221<br />

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WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

EIN GIGANT<br />

LÄUFT RUND<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wenn es um Tunnelbohrmaschinen geht, sind die<br />

Dimensionen oft beeindruckend. Aber ein<br />

Großwälzlager mit 7,7 m Durchmesser – das ist<br />

einfach gigantisch. Das Antriebselement sorgt mit<br />

seinem außergewöhnlichen Rundlauf für eine<br />

hohe Drehgenauigkeit des Messerschilds in einer<br />

der größten Tunnel-Schildbohrmaschinen Japans.<br />

Für Bauarbeiten an der 16,2 km langen äußeren Ringstraße<br />

von Tokio bis zu den Schnellstraßen Kan-Etsu und Tomei<br />

kommt eine Tunnel-Schildbohrmaschine mit extremen Ausmaßen<br />

zum Einsatz. Das in dieser Schildbohrmaschine verwendete<br />

Bohrschild misst 16,1 m im Durchmesser.<br />

HOHE PRÄZISION UND ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

Zum Abstützen der Rotation dieses großen Bohrschilds entwickelte<br />

die Firma Jtekt Japans größtes Großwälzlager mit 7,7 m<br />

Durchmesser. Das Bohrschild dient zum Eingraben in den Boden<br />

und Fräsen durch hartes Gestein, daher beeinflusst seine Leistung<br />

erheblich die Effizienz von Tunnelbohrarbeiten. Trotz seiner<br />

gigantischen Abmessungen wird bei dem neu entwickelten<br />

Drehkranzlager durch spezielle Poliertechnologien ein Rundlauf<br />

von nur 0,1 mm erreicht und somit die Drehgenauigkeit des Messerschilds<br />

deutlich verbessert. Dank der verwendeten Werkstoffe<br />

und Wärmebehandlungstechnologie verfügt das Lager laut Hersteller<br />

über eine ausreichende Haltbarkeit und Zuverlässigkeit für<br />

längere Bauarbeiten, bei denen sich ein Teileaustausch schwierig<br />

gestaltet.<br />

HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG MEHRTEILIGER<br />

KONSTRUKTION<br />

Aufgrund von Japans engen Straßen werden Schildbohrmaschinen<br />

in der Regel in einzelnen Segmenten zu den jeweiligen Tunnelbohrstellen<br />

transportiert. Auch für den Tunnel des Tokioter Außenrings<br />

wurde das Großwälzlager in vier Segmenten angeliefert und vor Ort<br />

zusammengebaut. Im Vergleich zu einteiligen Schildbohrmaschinen<br />

gestaltet sich das maschinelle Bearbeiten von Schildbohrmaschinen<br />

mit mehrteiliger Konstruktion vor allem wegen Problemen wie Verziehkontrolle<br />

während der Wärmebehandlung viel schwieriger. Jtekt<br />

wurde zur Teilnahme an diesem Projekt ausgewählt, da das Unternehmen<br />

für seine Erfolgsbilanz beim Liefern von Wälzlagern für<br />

Schildbohrmaschinen und die hohe technologische Meisterschaft<br />

durch das Sammeln jahrelanger Erfahrungen anerkannt ist und laut<br />

eigenen Angaben als einziger japanischer Hersteller Großwälzlager<br />

in mehrteiliger Konstruktion fertigen kann. Die Nachfrage nach Tunnelbohrarbeiten<br />

in Japan steigt weiter und wird auch in Zukunft in<br />

Bereichen wie Eisenbahn- und Straßeninfrastruktur zunehmen. Jtekt<br />

arbeitet auch weiterhin an der Produktweiterentwicklung und trägt<br />

zum Ausbau der Infrastruktur in Japan und anderen Ländern bei.<br />

Bild: Jtekt<br />

www.koyo.eu<br />

TROTZ DES ENORMEN DURCH-<br />

MESSERS VON 7,7 M VERFÜGT<br />

DAS LAGER ÜBER EINEN RUND-<br />

LAUF VON NUR 0,1 MM<br />

46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

FELDBUSFÄHIGE STEUERUNG ALS EINSTECKMODUL<br />

Eine feldbusfähige Plug-in-Motorsteuerung ist die NP5 von Nanotec. Sie eignet sich<br />

für bürstenlose DC-Motoren und Schrittmotoren und kann mit einem PCI-Express-<br />

Stecker in eine kundenspezifische Platine integriert werden. Für Mehrachsanwendungen<br />

sind so kompakte und günstige Lösungen möglich. Die Steuerung kann Motoren<br />

bis zu einem Nennstrom von 6 A feldorientiert mit Encoder, über Hallsensoren oder<br />

sensorlos regeln. Neben der Positions-, Drehzahl- und Drehmomentregelung stehen<br />

auch Betriebsmodi mit zyklischer Sollwertvorgabe für den interpolierten Betrieb<br />

mehrerer Achsen zur Verfügung. Für die Parametrierung und Programmierung gibt es<br />

die kostenlose Software Plug+Drive Studio. Die Anbindung an eine übergeordnete<br />

Steuerung erfolgt über SPI, Ethercat, Modbus RTU oder Canopen. Zusätzlich ist der<br />

Controller in der Programmiersprache NanoJ V2 programmierbar, sodass zeitkritische<br />

Teilaufgaben direkt in der Steuerung ausgeführt werden können.<br />

www.nanotec.de<br />

ROBUSTE GETRIEBE FÜR HUBANWENDUNGEN<br />

Bonfiglioli präsentiert seine robusten Jack-up-Getriebe für<br />

Hubanwendungen im maritimen Einsatz. Die Antriebe finden<br />

ihren Einsatz vor allem in Hubplattformen oder -schiffen. Von<br />

163 000 bis 1,245 Mio. Nm reicht das Drehmomentenspektrum<br />

für die Hubanwendung, die Haltekräfte reichen von<br />

263 000 bis 1,766 Mio. Nm. Die mehrstufigen Planetengetriebe<br />

auf der Grundlage der Serie 700T können von hydraulischen<br />

oder elektrischen Motoren angetrieben und auch mit<br />

Parallelwelleneinheiten<br />

kombiniert<br />

werden, um<br />

auch in<br />

begrenzten<br />

Bauräumen<br />

eingebaut<br />

werden zu<br />

können.<br />

Optimierte<br />

Konstruktionsdetails<br />

und<br />

hochpräzise Verzahnungen sind die Basis für hohe Effizienz<br />

und Zuverlässigkeit der Antriebe. Anwendungsspezifische<br />

Eintriebs- und Abtriebsoptionen runden das Angebot ab und<br />

bieten die notwendige Flexibilität, um auf jede Anforderung<br />

reagieren zu können.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

SPINDELHUBELEMENTE<br />

Die Pfaff-silberblau<br />

Spindelhubelemente<br />

SHE von<br />

Columbus<br />

McKinnon<br />

wurden für<br />

Einbaubohlen von<br />

Linnhoff+Henne<br />

verwendet. Nur<br />

zwei Spindelhubelemente<br />

sind<br />

nötig, um bei der<br />

maschinellen<br />

Verlegung von Gussasphalt die auftretenden Kräfte von 400 kN zu<br />

bewältigen. Die Hubelemente mit selbsthemmender, fettgeschmierter<br />

Trapezgewindespindel lassen sich mit Geschwindigkeiten von<br />

150 mm/min aufgrund einer hohen Übersetzung (32:1) und einem<br />

Hub von 0,5 mm/U sehr genau positionieren. Die Einbaubohlen<br />

ermöglichen damit den großflächigen Asphalteinbau auf Parkplätzen,<br />

Brücken, Straßen, Fußwegen, in Parkhäusern und Hallen. An<br />

jeder Einbaubohlen- bzw. Fahrwerkseite befindet sich ein Spindelhubelement<br />

mit einem Hub von 1 300 mm. Die B-Ausführung mit<br />

anschraubflächenseitiger Spindel sorgt für die optimale Lastverteilung<br />

und bietet gute Montagemöglichkeiten. Ein Faltenbalg und das<br />

robuste Gehäuse schützen die Spindel im rauen Betrieb der Asphalt-<br />

Verlegung.<br />

www.pfaff-silberblau.com<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

SERVOMOTOREN MIT HÖCHSTER<br />

DREHMOMENTDICHTE<br />

B&R hat die<br />

Servomotoren-Baureihe<br />

8LS<br />

weiterentwickelt.<br />

Die<br />

neuen<br />

Motoren der<br />

Baugröße 5 in<br />

den Baulängen<br />

A/B/C<br />

ermöglichen<br />

höhere<br />

Leistungen und ergänzen damit die Produktlinie im mittleren<br />

Bereich. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen bieten sie kleinere<br />

Einbaumaße und ein verbessertes thermisches Design. Die Motoren<br />

sind hochdynamisch und verfügen über ein hohes Drehmoment-<br />

Überlastverhältnis. Sie eignen sich für Applikationen in den Bereichen<br />

Kunststoffverarbeitung, Druckmaschinen und Servopumpen.<br />

Bei einem Flanschmaß von 142 mm weisen sie eine hohe<br />

Drehmomentdichte auf. Zudem lassen sich die Motoren mit allen<br />

Typen aus dem B&R-Getriebebaukasten kombinieren und sind als<br />

fertige Motor-Getriebe-Kombination lieferbar. Alle Motoren der<br />

Baureihe werden wahlweise mit digitalen Encodern und Sicherheitsfunktionen<br />

angeboten. Bis zur Baugröße 7 steht für den Großteil der<br />

Drehzahlvarianten eine Einkabellösung zur Verfügung, bei der<br />

Motor- und Geberkabel kombiniert werden.<br />

www.br-automation.com<br />

VERFAHREN FÜR LEISERE<br />

WINDKRAFTANLAGEN<br />

Svendborg hat<br />

eine Lösung<br />

entwickelt, die<br />

Geräusche von<br />

Windkraftanlagen<br />

reduzieren<br />

kann. Verfahrgeräusche<br />

an den<br />

Azimutbremsen<br />

der Windnachführung<br />

haben<br />

signifikanten<br />

Anteil an den Schallemissionen der Anlagen und entstehen<br />

durch das Schleifen der Bremsbeläge auf der Bremsscheibe,<br />

wenn sich die Gondel in den Wind dreht. Eine Untersuchung<br />

der Verfahrgeräusche ergab einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen dem Geräuschpegel und dem Verglasen der Bremsbeläge.<br />

Die dänische Altra-Tochter hat dafür eine Lösung<br />

gefunden: Durch das Einfräsen einer speziellen Nut in die<br />

Bremsscheibe werden Verglasungen abgetragen und ihre<br />

Neuentstehung verhindert. Die Nut erhöht den Bremsbelagverschleiß<br />

unwesentlich, hilft mit der gleichzeitig eingebauten<br />

Bürste aber, anhaftendes pulverförmiges Material zu beseitigen.<br />

Es entstand ein Montagesatz für insgesamt acht Nuten.<br />

Hersteller und Wartungsfirmen können das System zur<br />

Lärmminderung an der Azimutbremse im Rahmen eines<br />

Lizenzvertrags nutzen.<br />

www.svendborg-brakes.com<br />

IE3-MOTOREN AUS DEM BAUKASTEN<br />

Die asynchronen Drehstrommotoren der Reihe DRN von SEW-Eurodrive erfüllen<br />

die Wirkungsgradklasse IE3 nach der EU-Öko-Richtlinie 2009/125/EG, deren letzte<br />

Stufe seit Januar vergangenen Jahres in Kraft ist. Bereits seit 2015 seien die<br />

meisten deutschen Kunden auf die Modelle dieser Wirkungsgradklasse umgestiegen,<br />

berichtet das Unternehmen. Die Motoren der Reihe werden individuell für<br />

ihre Anwendung aus dem Baukasten gefertigt. Neben den 4-poligen Ausführungen<br />

mit Leistungen von 0,75 bis 200 kW bietet der Hersteller auch 2- und 6-polige<br />

Motoren an, jeweils von 0,75 bis 7,5 kW. Die Motoren gibt es außerdem in<br />

explosionsgeschützter Variante: Neben den EDRN-Motoren für den Einsatz in<br />

Nordamerika gibt es für Europa die Atex-konformen und für den Rest der Welt die<br />

IECEx-zertifizierten EDRN-Motoren.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

SPS IPC Drives<br />

Nürnberg 27.-29.<strong>11</strong>.<br />

Halle 4, Stand 241<br />

Machen Sie Ihrer Maschine Beine....<br />

... mit Direktantrieben von Tecnotion<br />

Der Technologieführer im Bereich Linear- und Torquemotoren<br />

mit über 25 Jahren Erfahrung<br />

Tecnotion GmbH<br />

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Tel. 089 381537 400 | info@tecnotion.de<br />

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48 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

DRUCKLUFTMOTOREN<br />

MIT DREHZAHLSENSOR<br />

STEUER- UND LEISTUNGSELEKTRONIK INTEGRIERT<br />

Ein hochpräziser bürstenloser Gleichstrommotor mit<br />

integrierter Elektronik ist der Kinetimax 42 EB von Allied<br />

Motion. „EB“ steht dabei für „Electronic on Board“. Der<br />

42 mm-flanschgroße Außenläufermotor reiht sich in die<br />

Baureihe zwischen die 24, 32, 54 und 68 mm Durchmessergrößen<br />

ein und stellt mit 54 mm Länge und 225 g den<br />

kürzesten und leichtesten EB-Motor seiner Baugröße<br />

dar. Sein Wirkungsgrad beträgt bis zu 80 %. Darin<br />

enthalten ist auch der Wirkungsgrad der internen<br />

Motorelektronik. Durch ein optimiertes Lagersystem<br />

bewältigt er Radialkräfte bis 60 N. Er erzielt ein Abtriebsdrehmoment von 70 mNm bei einer<br />

konstanten Drehzahl von 4 300 min -1 . Somit erreicht die Einheit im Dauerbetrieb eine Abgabeleistung<br />

von 31 W. Typische Anwendungsgebiete sind kleine Pumpen, Lüfter, Gebläse oder Scannereinheiten,<br />

die als Gegenmoment eine quadratische Kennlinie aufweisen. Auch für Präzisionspumpen<br />

in medizinischen Anwendungen mit hoher Gebrauchsdauer eignet er sich.<br />

www.alliedmotion.com<br />

DIE KUPPLUNG.<br />

FÜR DIE WELT <strong>DER</strong><br />

PRÄZISION<br />

Die neuen Druckluftmotoren mit<br />

Sensor von Mannesmann Demag<br />

ermöglichen eine Auswertung<br />

über den Betriebszustand des<br />

Motors. Der induktive Sensor<br />

greift direkt am Rotor – und<br />

damit außerhalb des Arbeitsbereichs<br />

– die Drehbewegung des<br />

Druckluftmotors ab. Diese<br />

Information ermöglicht je nach<br />

Anwendung eine Vielzahl an<br />

Auswertemöglichkeiten zur<br />

Überwachung und Regelung<br />

eines Prozesses. Neben einfachsten<br />

Information wie „Motor<br />

dreht / Motor dreht nicht“<br />

können ebenso komplexe<br />

Prozessdaten erfasst werden.<br />

Für Systemintegratoren bieten<br />

diese Sensoren (zum Beispiel bei<br />

Roboter-Entgrat- oder Bürstanwendungen)<br />

die Möglichkeit, den<br />

Bürstenverschleiß überwachen<br />

zu können.<br />

Bürstmotoren wie auch Bürsten<br />

arbeiten unter Last bei einer<br />

optimal eingestellten Lastdrehzahl.<br />

Bei Bürstenverschleiß oder<br />

nachlassender Borstenspannung<br />

reduziert sich der Andruck.<br />

Dadurch erhöht sich die Drehzahl<br />

des Motors. Durch die Überwachung<br />

der Motordrehzahl kann<br />

der Roboter diesen Verschleiß<br />

durch veränderte Verfahrwege<br />

und damit stärkeren Andruck<br />

kompensieren. Ebenso ist es mit<br />

diesen Sensoren möglich, die<br />

Drehzahldaten bei nachlassender<br />

Leistung des Motors zur Verschleißerkennung<br />

und vorbeugenden<br />

Wartung des Motors zu<br />

nutzen.<br />

www.mannesmann-demag.com<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Metallbalgkupplungen<br />

Elastomerkupplungen<br />

Elastomerkupplungen<br />

Halle 4 / Stand 390<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE


Antriebstechnik-<br />

Komponenten<br />

für die<br />

Automatisierungsindustrie<br />

6SMB-Größen<br />

Verschiedene Anbaumöglichkeiten für diese Bremsen<br />

Innovatives Reibmaterial verbessert die Lebensdauer der Bremse<br />

WR-Bremsen<br />

XS-Bremsen<br />

INTEGRIERTE DIREKTATRIEBE ZUR<br />

FORMATVERSTELLUNG<br />

Die Direktantriebe<br />

der<br />

Familie PSD<br />

von Halstrup-<br />

Walcher haben<br />

neben dem<br />

Schrittmotor<br />

alle relevanten<br />

Teilsysteme<br />

wie Ansteuerung,<br />

Busschnittstelle<br />

und inkrementelles oder absolutes Messsystem integriert. Die<br />

kompakten Antriebe zur automatischen Formatverstellung mit<br />

Drehzahlen bis 1 500 min -1 eignen sich für häufiges Verstellen<br />

von Maschinenachsen bei kleinen Losgrößen. Die Baugröße der<br />

Positioniersysteme PSD richtet sich nach den Schrittmotoren<br />

mit Nema 17 und 23. In der Ausführung als Direktantrieb mit<br />

Vollwelle bilden die Motoren den Montageflansch. Zur Integration<br />

in die Maschine werden die Antriebe mit einem Vorsatz mit<br />

Hohlwelle geliefert. Damit können sie direkt an der Spindel<br />

montiert werden. Für höhere Drehmomente wird in das<br />

Gehäuse zusätzlich ein Getriebe eingesetzt. Die Bauform ist mit<br />

dem drehbaren Gehäuse und der variablen Ausrichtung der<br />

Anschlussstecker flexibel. Eine Anbringung in der Maschine ist<br />

ohne Winkelstecker gestaltbar.<br />

www.halstrup-walcher.de<br />

TorqueControl4.0<br />

Wasser-/Abwasser Lösungen<br />

IP68 Getriebemotoren<br />

IP67/69K Food &Beverage Lösungen<br />

High Performance Brakes<br />

Getriebenockenendschalter<br />

Linearaktuatoren<br />

Präzisionskupplungen<br />

Besuchen Sie unsereWebseite für weitereInformationen<br />

www.altramotion.com<br />

BesuchenSie uns an Stand3-270<br />

Nürnberg, Deutschland, 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />

AUSWAHL HOCHPRÄZISER,<br />

ATEX-ZERTIFIZIERTER DREHGEBER<br />

Drehgeber für<br />

Anwendungen in<br />

explosionsgefährdeten<br />

Bereichen<br />

müssen extrem<br />

robust und sicher<br />

sein. Hengstler<br />

bietet deshalb<br />

speziell für diese<br />

Einsatzgebiete ein<br />

breites Programm<br />

an inkrementalen<br />

und absoluten<br />

Potentiometern mit<br />

Atex-Zertifizierung<br />

an. Die Encoder arbeiten hochpräzise und lassen sich wegen ihrer<br />

kompakten Bauweise in nahezu jede Umgebung integrieren. Der<br />

Acuro AX65 soll zurzeit der kompakteste druckfest gekapselte<br />

Absolut-Drehgeber auf dem Markt sein. Mit einem Durchmesser<br />

von nur 59 mm ist er laut Anbieter gerade einmal halb so groß<br />

wie herkömmliche ex-geschützte Encoder und eignet sich deshalb<br />

sehr gut für Anwendungen mit kleinen Bauräumen. Pro Umdrehung<br />

verfügt dieses Gerät über eine Auflösung von 12 Bit, als<br />

Multiturn-Variante löst er zusätzlich bis 16 Bit Umdrehungen auf.<br />

Die Elektronik des Drehgebers wird durch ein Edelstahlgehäuse in<br />

der Schutzart IP66/67 vor äußeren Einflüssen geschützt. Dazu<br />

zählen auch eine SSI- und eine CANopen-Schnittstelle für den<br />

Anschluss des Encoders an die jeweilige Anwendung.<br />

www.hengstler.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEUE GENERATION NEMA-23-INTEGRIERTER<br />

SCHRITTMOTOREN<br />

JVL stellt die Weiterentwicklung<br />

der integrierten<br />

Schrittmotoren der MIS23<br />

Serie vor. Diese Motorfamilie<br />

Servo Step bietet eine<br />

Vielzahl an Variationen und<br />

Möglichkeiten um in<br />

verschiedenste Anwendungen<br />

und Applikationen zu<br />

passen. Hauptmerkmale<br />

sind laut Hersteller u. a. das<br />

sehr hohe Motordrehmoment<br />

+ 40 %, der echte Closed-Loop-Betrieb und der absolute<br />

Multiturn Encoder. Die integrierten Motoren in Nema-23-<br />

Flanschmaß verfügen über eine RS485 sowie zusätzlich<br />

optional über CANopen oder eine Industrial-Ethernet-<br />

Schnittstelle genauso wie einen in Ablaufsprache programmierbaren<br />

Motion Controller. Alles was hierzu benötigt wird,<br />

ist im Motorgehäuse integriert. Die Motoren sind in drei<br />

unterschiedlichen Größen erhältlich, kommen aber mit zwei<br />

verschiedenen Motortypen; drei mit Standard-High-Torque-<br />

Schrittmotoren und zwei Versionen mit Ultra-High-Torque-<br />

Schrittmotoren mit 40 % mehr Drehmoment. Die Motoren<br />

können als Stand-alone-Lösung oder über eine Steuerung<br />

betrieben werden.<br />

NEU<br />

Release<br />

03/<strong>2018</strong><br />

KISSsoft Highlights<br />

Fordern Sie noch heute eine kostenlose Testversion<br />

von KISSsoft unter www.KISSsoft.AG an!<br />

▪ Festigkeitsbewertung von asymmetrischen<br />

Verzahnungen<br />

▪ Verlagerungsrechnung für Kegel- und Hypoidräder<br />

▪ Schnittstelle zu GEMS ® mit Datenaustausch<br />

▪ Welleneditor mit Hintergrundzeichnung<br />

▪ Berechnung von konischen Druckfedern<br />

▪ und viele mehr ...<br />

www.jvl.dk<br />

FREQUENZUMRICHTER FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />

UND FLEXIBILITÄT<br />

Mit dem Frequenzumrichter Q2A von Omron können Systemintegratoren,<br />

Maschinenbauer und Anlagenbetreiber laut Anbieter<br />

den kompletten Arbeitsablauf von der Konstruktion über die<br />

Inbetriebnahme bis hin zur Wartung optimieren. Er steuert im<br />

offenen und geschlossenen Regelkreis die Drehzahl und das<br />

Drehmoment verschiedener Motortypen, wodurch die Leistung<br />

und Effizienz der Anwendung verbessert werden. Zudem verfügt<br />

der Umrichter über eine Spannungsvektor-Steuerung, was<br />

dynamischere Lösungen ermöglicht. Das Gerät benötigt weniger<br />

Grundfläche als das Vorgängermodell und kann auch side-by-side<br />

montiert werden, um weiteren Platz im Schaltschrank einzusparen.<br />

Ein integrierter EMV-Filter, eine DC-Drossel und ein Bremschopper<br />

sorgen mit integrierter funktionaler Sicherheit (STO SIL3)<br />

und externer 24-V DC-Versorgung<br />

für die Steuerspannung<br />

für einen<br />

zuverlässigen Betrieb. Eine<br />

Programmierung über<br />

USB-Schnittstelle ohne<br />

externe Spannungsversorgung<br />

gehört ebenso zu den<br />

Merkmalen des Umrichters,<br />

wie diverse Kommunikationsoptionen,<br />

eine benutzerfreundliche<br />

Bedienung<br />

und die Speicherung von<br />

Leistungsdaten auf einer<br />

SD-Karte für eine vorbeugende<br />

Wartung.<br />

Antriebstechnik_KISSsoft_Rel<strong>2018</strong>_90x130mm.indd 1 19.04.<strong>2018</strong> 17:37:40<br />

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Beständig von einem<br />

Extrem zum anderen.<br />

Präzisions-O-Ringe für wechselwirkende Medien<br />

und besonders breite Einsatztemperaturbereiche.<br />

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Halle 3, Stand A78<br />

www.COG.de


INTEGRIERTE SCHRITTMOTORANTRIEBE, AUCH ALS<br />

LINEARAKTUATOREN ERHÄLTLICH<br />

Die integrierten Schrittmotorantriebe der<br />

3. Generation Lexium MDrive von Koco<br />

Motion werden in den Flanschmaßen Nema<br />

17 und Nema 23 auch als Linearaktuatoren<br />

angeboten. Der Lexium MDrive 17 linear<br />

kann mit einer maximalen Spindellänge von<br />

bis zu 450 mm ausgeführt werden und<br />

Kräfte bis zu 220 N dauerhaft aufnehmen.<br />

Beim Lexium MDrive 23 linear beträgt die<br />

maximale Spindellänge 610 mm, womit<br />

Kräfte bis zu 900 N permanent abrufbar<br />

sind. Beide Linearmotoren gibt es als IP20-Version mit den bekannten Steckanschlüssen<br />

und als IP65-Version mit den robusten M12-Schraubanschlüssen. Damit halten die<br />

Antriebe auch einer rauen Umgebung stand. Über den optional integrierten Encoder<br />

ermöglicht die patentierte Closed-Loop-Regelung HMT Laufeigenschaften wie ein<br />

Servomotor.<br />

www.kocomotion.de<br />

MOTORSCHUTZSCHALTER MIT<br />

VEREINFACHTER KONFIGURATION<br />

Mit den Motorschutzschaltern GV4 erweitert<br />

Schneider Electric sein TeSys-Programm um den<br />

Leistungsbereich von 0,25 bis 55 kW. Die Serie<br />

umfasst die magnetischen Motorschutzschalter<br />

GV4 L sowie die Modelle GV4 P und GV4 PEM<br />

mit magnetischem und thermischem Schutz<br />

vor Kurzschluss und Überlast sowie zusätzlichen<br />

Alarm- und Fehlerdifferenzierungsfunktionen. Zur einfachen Wartung und Konfiguration<br />

ist der GV4 PEM mit NFC-Technologie ausgestattet. Seriennummer, Datenblätter<br />

und Betriebsanleitungen können damit per App direkt vom Gerät ausgelesen werden.<br />

Durch den direkten Zugriff auf Schutzeinstellungen oder Fehlerhistorie können zudem<br />

umgehend Maßnahmen zur schnellen Diagnose und Wartung eingeleitet werden. Die<br />

Schalter können per Ein-Klick-System auf einer Rückwand oder einer DIN-Hutschiene<br />

montiert werden. Für eine dauerhafte Verbindung sorgt die EverLink-Klemmentechnologie,<br />

mit der die Einzeladerverbindungen per Federdruck gehalten werden.<br />

www.schneider-electric.de<br />

DREHGEBER UNTERSTÜTZT MAXIMALE VERFÜGBARKEIT<br />

Die Absolut-Drehgeber EAL580 von Baumer bieten<br />

mit Profinet, EtherCAT und EtherNet/IP eine große<br />

Auswahl an Realtime-Ethernet-Schnittstellen. Für<br />

Applikationen im Anlagen- und Maschinenbau<br />

bieten sie neben modernsten Communication Stacks<br />

auch einen platzsparenden Aufbau mit radialen<br />

Anschlüssen und einer kurzen Einbautiefe von<br />

47 mm. Mit einem Drehcodierschalter lassen sich<br />

IP-Adressen direkt am Gerät einstellen. Eine<br />

Plausibilitätsprüfung bei der Geräteparametrierung<br />

sowie detaillierte Statusmeldungen liefern vor Ort<br />

notwendige Informationen. Der Drehgeber unterstützt<br />

eine maximale Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen durch Device Level<br />

Ring (DLR). Bei Unterbrechung in einem Zweig eines Netzwerks in Ring-Topologie<br />

werden dabei alle Drehgeber-Daten dennoch an die Steuerung gesendet. Die rein<br />

optische OptoTurn-Technologie für die Single- und Multiturn-Positionserfassung sorgt<br />

für eine sehr hohe Genauigkeit und Magnetfeldresistenz.<br />

www.baumer.com<br />

52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

Turkish-Machinery.indd 1 23.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:29:39


ANTRIEBSTECHNIK<br />

DEZENTRALE STEUERUNGSSTRUKTUR<br />

Ein integrierter Umrichter,<br />

optimiert für die Steuerung<br />

der Imfinitiy-Asynchronmotoren,<br />

ist der Commander ID<br />

300 von Leroy Somer. Mit<br />

einer dezentralen Steuerungsstruktur<br />

eignet sich die<br />

Kombination aus Motor und<br />

Umrichter für kundenspezifische<br />

Lösungen mit Industrie-4.0-Anforderungen<br />

in<br />

Prozesstechnik, Produktion<br />

und Intralogistik. Er braucht<br />

nur wenig Platz, da kein<br />

Schaltschrank erforderlich ist.<br />

Er spart Kosten, da die<br />

Notwendigkeit einer Kabelverbindung zwischen Antrieb und<br />

Motor entfällt, die Energieverluste gering sind und seine<br />

Störfestigkeit hoch. Für eine optimale Maschinenleistung<br />

wurde er ausgestattet mit integrierter SPS, einem Kommunikationsmodul<br />

für die Feldbusankopplung, zusätzlichen Einund<br />

Ausgängen sowie voreingestellten Konfigurationen, z. B.<br />

einer Pumpenfunktion für die Druckregelung. Der Umrichter<br />

hat eine höhere Energieeffizienz als in Klasse IES2 vorgesehen<br />

und zudem einen Standby-Modus für Anwendungen mit<br />

langen Standzeiten.<br />

www.nidecautomation.com<br />

ERWEITERTE EINSATZGEBIETE FÜR<br />

NIE<strong>DER</strong>SPANNUNGSMOTOREN<br />

Den nächsten Schritt beim<br />

Ausbau von skalierbaren<br />

Standardmotoren für<br />

anspruchsvolle Umgebungen<br />

geht Siemens mit den<br />

Niederspannungsmotoren<br />

Simotics SD Add. Durch<br />

niedrige Anlaufströme<br />

erschließen sich zusätzliche<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

z. B. in der Prozessindustrie<br />

oder in Bereichen, in denen<br />

die Netzstabilität durch<br />

reduzierte Netzbelastungen<br />

bei Spannungseinbrüchen erhöht werden soll. Bei gleicher<br />

Leistung haben die hocheffizienten Simotics SD Add mit Effizienzklassen<br />

IE3 und IE4 ein erhöhtes Verhältnis von Anlaufstrom zu Bemessungsstrom.<br />

Durch ihr besonderes elektrisches Design wurden die<br />

Anlaufströme bei kompakter Bauweise auch bei hohen Wirkungsgraden<br />

reduziert. Niedrige Anlaufströme erhöhen die Gebrauchsdauer<br />

des Motors, da Drehmomentstöße abnehmen, die die Motorwicklungen<br />

thermisch und durch elektrodynamische Kräfte belasten. Zudem<br />

können Zuleitungen, Schaltschrank, Schutz- und Schaltgeräte kleiner<br />

dimensioniert werden.<br />

www.siemens.com<br />

Antriebssysteme<br />

nicht von der Stange<br />

• Projektierung undUmsetzung<br />

individuellerAntriebssysteme<br />

undPrüfmaschinen<br />

• Hydraulischeund elektrische<br />

Systeme<br />

• Umfang angepasst aufIhre<br />

Umgebung und Anforderung:<br />

vonder einzelnen Achse biszur<br />

vollständigen Maschine<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

<strong>DER</strong><br />

MAGISCHE<br />

DRAHT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Energy Harvesting ist ein spannendes Thema.<br />

Vernetzte Sensoren und Kleinstgeräte aller Art<br />

ernten dabei den Strom, den sie benötigen,<br />

direkt aus ihrer Umgebung. Das Ergebnis sind<br />

energieautarke Netzwerke, die ohne Batterien<br />

auskommen und wartungsarm sind – gerade im<br />

Zusammenhang mit Industrie 4.0 wird das<br />

besonders interessant. Kinetische Energie,<br />

thermische Effekte und Piezosysteme sind die<br />

bekanntesten Treiber beim Energy Harvesting.<br />

Noch eher ein Geheimtipp ist der Wiegand-<br />

Effekt, bei dem über einen „magischen“ Draht<br />

magnetische Impulse aus Drehbewegungen in<br />

Spannung bzw. Energie umgewandelt werden.<br />

Autor: Martin Wendland, freier Journalist, Toronto/Kanada<br />

Alles ist mit allem vernetzt! Diese Vision – bekannt unter<br />

den Schlagworten Industrie 4.0 oder Industrial Internet of<br />

Things – in die Praxis umzusetzen, erfordert ein gigantisches<br />

Netzwerk mit Milliarden von Sensoren und Datenknoten,<br />

die sich untereinander austauschen. Umsetzen lässt sich<br />

diese Mammutaufgabe nur über eine Infrastruktur, die möglichst<br />

energieautark und wartungsfrei funktioniert. Konjunktur haben<br />

schon länger clevere Energy-Harvesting-Lösungen, die genügend<br />

Strom aus der unmittelbaren Umgebung herauskitzeln, um die angeschlossenen<br />

Systeme ohne Batterien oder externe Spannung zu<br />

betreiben. Konkret geht es um ein Heer von Low-Power-Komponenten,<br />

die permanent Messwerte ermitteln, speichern und per<br />

Datenfunk weitergeben. Schon für 2020 rechnen Experten weltweit<br />

mit rund 26 Milliarden funkenden Kleinstgeräten.<br />

DAS GEHEIMNIS DES SPEZIALDRAHTS<br />

Während Piezosysteme, thermische und kinetische Prozesse schon<br />

länger als feste Größe in Sachen Energy Harvesting gelten, ist der<br />

nach dem US-Amerikaner John Wiegand benannte Wiegand-Effekt<br />

noch eher ein Geheimtipp. Herzstück dieses Energy-Harvesting-<br />

Systems, das auf einem ursprünglich für magnetische Zugangsbzw.<br />

Sicherheitskarten entwickelten Patent des US-Tüftlers aus<br />

dem Jahr 1972 basiert, ist ein sehr spezieller – fast magischer –<br />

Draht. Der Wiegand-Draht besteht aus Vicalloy, einer speziellen<br />

Legierung aus den Hauptbestandteilen Kobalt, Eisen und Vanadium<br />

sowie Kohlenstoff und anderen Anteilen. Am Ende eines aufwendigen<br />

Fertigungsverfahrens mit Kaltumformung und anschließendem<br />

Tempern besitzt er einen Mantel aus einem hartmagnetischen<br />

Metall und einen Kern aus weichmagnetischem Metall, was<br />

zu besonderen Eigenschaften führt: Bei einer Ummagnetisierung<br />

des haarfeinen Drahts durch ein äußeres Magnetfeld entsteht ein<br />

Impuls, der sich in Spannung umwandeln lässt.<br />

54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Treiber der Nutzung und Weiterentwicklung des Wiegand-Effekts<br />

zur Ernte von Low-Power-Energie ist der Kölner Motion-Controlund<br />

Positionssensorik-Spezialist Posital-Fraba. Das Traditionsunternehmen<br />

feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag und hat in den<br />

letzten 12 Jahren den Wachwechsel von optischen hin zu leistungsstarken<br />

und robusten magnetischen Anbaudrehgebern und Motorfeedback-Kits<br />

forciert. Bereits seit 2005 setzt der Anbieter energieautarke<br />

Wiegand-Sensoren als Impulsgeber für die elektronischen<br />

Rotationszähler seiner magnetischen Multiturn-Drehgeber<br />

DIE KOMPAKTEN WIEGAND-SENSOREN<br />

PRAKTIZIEREN ENERGY HARVESTING<br />

AUF ENGSTEM RAUM<br />

ein. „Wir waren der erste Lizenznehmer des Erfinders, der die Wiegand-Technik<br />

für diese Anwendung bei Drehgebern nutzbar gemacht<br />

hat“, unterstreicht Christian Leeser, CEO und Mehrheitsaktionär<br />

der Fraba-Gruppe. „Entscheidend für den Durchbruch des<br />

Wiegand-Effekts beim Energy Harvesting war, dass es mittlerweile<br />

Chips gibt, die mit Low Power arbeiten und nur wenig Energie<br />

brauchen“, ergänzt Jörg Paulus, als Europa-Chef für das Posital-<br />

Drehgebergeschäft von Fraba zuständig. „Das gab es früher nicht.“<br />

OHNE BATTERIEN UND WARTUNGSFREI<br />

So machen sich die kompakten Wiegand-Sensoren von Posital den<br />

Wiegand-Effekt zunutze. Seit Jahren kommen die als SMD-bestückbare<br />

Bauteile gefertigten Mini-Kraftwerke in den eigenen magnetischen<br />

Multiturn-Absolutgebern der hochauflösenden 16-Bit-<br />

IXARC-Serie zum Einsatz. Darüber hinaus werden sie weltweit als<br />

Standalone-Komponenten verkauft. Bei den gerade mal 15 mm langen<br />

Bauteilen ist der speziell konditionierte Wiegand-Draht, der<br />

sich entlang einer Richtung magnetisiert, eingebettet in eine Kupferspule.<br />

Er reagiert auf das Magnetfeld eines rotierenden Permanentmagnets.<br />

Kommt es hier zu Positions bzw. Richtungswechseln,<br />

erzeugt der Draht energiereiche Spannungsimpulse – und das unmittelbar<br />

und unabhängig von der Geschwindigkeit einer Drehbe-<br />

01 Wiegand-Maschine in Aachen: Ein komplexes Spulensystem sorgt<br />

für die passgenaue Konditionierung bzw. Umformung des Drahts<br />

Der Switch mit Zukunft<br />

INDUSTRIAL ETHERNET | PROFINET | ETHERNET/IP<br />

27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> | Nürnberg<br />

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Indu-Sol GmbH – Spezialist für industrielle Netzwerke<br />

Webinterface: Alles auf einen Blick<br />

Einfach.<br />

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Der Switch PROmesh.<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02 Magnetische Kit-Encoder, die im Handumdrehen auf<br />

der Welle von Servomotoren montiert sind, gehören zum<br />

klassischen Anwendungsfeld der Wiegand-Technik<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

„MACHT VERBRAUCHER<br />

ZU REGENERATIVEN<br />

MINI-KRAFTWERKEN!“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Die Idee des Energy-Harvesting finde<br />

ich äußerst spannend, denn Energie<br />

ist überall. Und im Hinblick auf<br />

Ressourceneffizienz ist es mehr als<br />

sinnvoll, diese Umgebungsenergie<br />

nutzbar zu machen, indem man<br />

Verbraucher zu regenerativen<br />

Mini-Kraftwerken macht. Natürlich<br />

könnte man fragen, ob sich das<br />

überhaupt lohnt. Aber erstens<br />

macht Kleinvieh auch Mist, und<br />

zweitens, wer weiß, wie diese<br />

Technologien sich noch weiterentwickeln?<br />

Für den Maschinenbau<br />

liegen die relevanten Vorteile heute<br />

eher in einem Gewinn an Autarkie,<br />

Flexibilität usw. Entscheidende<br />

Knackpunkte sind die Ausbeute,<br />

sprich Effizienz, die Gesamtwirtschaftlichkeit<br />

und die Kompaktheit<br />

der Technologien. Der Wiegand-Effekt<br />

ist auf jeden Fall eine interessante<br />

Alternative. Ich bin gespannt<br />

was sich hier noch tut …<br />

Mehr zum Thema Energy Harvesting<br />

finden Sie übrigens auch auf Seite 81.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

wegung. Die Energie kommt direkt aus der<br />

Rotation. „Und das – völlig anders als etwa<br />

beim Dynamo – auch bei sehr langsamen<br />

Bewegungen“, unterstreicht Paulus.<br />

Die kompakten Wiegand-Sensoren, die<br />

problemlos auf eine Fingerkuppe passen,<br />

praktizieren Energy Harvesting auf engstem<br />

Raum. Die Spannungs- bzw. Energieausbeute<br />

von 7 V bzw. 190 nJ genügt, um<br />

moderne Rotationszähler und die dazugehörige<br />

Elektronik ständig zu aktivieren –<br />

und das komplett ohne Batterien und wartungsfrei.<br />

Punkten können die Wiegand-<br />

Sensoren überall, wo Rotationen präzise<br />

erfasst und gezählt werden müssen. Neben<br />

leistungsstarken magnetischen Multiturn-<br />

Drehgebern und Motorfeedback-Systemen<br />

– dem Kerngeschäft von Posital – gehören<br />

hierzu auch Gas- oder Wasserzähler sowie<br />

Ventilatoren.<br />

PRODUKTION <strong>DER</strong> WIEGAND-<br />

DRÄHTE ÜBERNOMMEN<br />

Wie fokussiert Posital auf den Bereich<br />

Energy Harvesting ist, zeigte sich Ende<br />

2014 als die amerikanische Firma, die in<br />

die Fußstapfen von John Wiegand getreten<br />

war die Versorgung mit Wiegand-Draht<br />

aufkündigte. „Kurzerhand entschieden wir,<br />

die gesamte Technologie – inkl. Maschinen,<br />

Mustern und Anleitungen – zu kaufen“,<br />

so Leeser. „Dabei übernahmen wir<br />

auch die ‚Wiegand-Bibel’ mit sämtlichen<br />

Rezepturen für den magischen Herstellungsprozess.“<br />

Während eine der beiden<br />

Spezialmaschinen für die Herstellung des<br />

Wiegand-Drahts ins zentrale Forschungsund<br />

Entwicklungszentrum der Fraba-<br />

Gruppe nach Aachen verfrachtet wurde,<br />

blieb die zweite Fertigungslinie in den<br />

USA. Am Posital-Standort in Hamilton,<br />

New Jersey fertigt die raumfüllende Maschine,<br />

die mit ihren vielen Spulen an eine<br />

gigantische Super-8-Film-Anlage erinnert,<br />

seither im 2-Schicht-Betrieb den begehrten<br />

Spezialdraht – für den eigenen Bedarf<br />

wie für den Weltmarkt.<br />

Mit der Maschine im Aachener F&E-<br />

Zentrum, die im Sinne einer stabilen Lieferkette<br />

auch als zweiter Standort für die<br />

Serienfertigung dient, arbeitet Posital gezielt<br />

an der Weiterentwicklung der Wiegand-Technologie.<br />

„Dabei haben wir gleich<br />

mehrere Parameter im Visier“, sagt Dr.<br />

Michael Löken, der die Aachener Knowhow-Schmiede<br />

leitet. „Zum ambitionierten<br />

Dreiklang gehören weitere Kostenreduzierung,<br />

fortschreitende Miniaturisierung<br />

und eine noch höhe Ausbeute.“ Um<br />

die Drahtlänge von aktuell 15 mm weiter<br />

zu verkürzen, forscht man an Variablen wie<br />

Innen- und Außendurchmesser der Spule,<br />

Anzahl der Windungen oder dem Drahtdurchmesser.<br />

„Hier gibt es sehr viel Optimierungspotenzial“,<br />

so Löken. „Wir müssen<br />

unser Verständnis für die Wiegand-<br />

Technologie stetig verbessern, um das<br />

optimale Signal bei den Miniaturisierungsschritten<br />

zu generieren.“<br />

DRAHTLOS MIT DEM<br />

WIEGAND-DRAHT<br />

Während man bereits gut eine halbe Million<br />

Wiegand-Sensoren verkauft hat, geht<br />

die Absatzkurve steil nach oben. Um hier<br />

Schritt zu halten, erfolgt eine Vernetzung<br />

mit Forschungseinrichtungen – nicht nur<br />

im Umfeld der renommierten RWTH in<br />

Aachen, sondern auch mit Hochschulen<br />

in Japan. „Dabei geht es weniger um das<br />

Thema Wiegand-Draht, sondern um Themen<br />

wie das Packaging“, erklärt F&E-Chef<br />

Löken. „Dies ist nötig, wenn man große Linien<br />

für Millionen von Stückzahlen aufbauen<br />

will.“<br />

„Mit Hochdruck arbeiten wir daran, die<br />

Energieausbeute unserer Wiegand-Sensoren<br />

hochzufahren – und damit ganz neue<br />

Anwendungen ins Visier zu nehmen“, unterstreicht<br />

Europachef Paulus. „Schon jetzt<br />

kommen wir bei speziellen Testläufen in<br />

Aachen punktuell auf 10 V – und damit in<br />

die Nähe von Low-Power-Funklösungen,<br />

mit denen wir unseren Traum von drahtloser<br />

Kommunikation via Wiegand-Effekt<br />

verwirklichen können.“<br />

Bilder: Posital<br />

www.posital.de<br />

56 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

DREHZAHLSENSOREN FÜR<br />

EXTREME TEMPERATUREN<br />

Für den Einsatz in Umgebungen mit<br />

extremen Temperaturbelastungen,<br />

z. B. gekapselten Motoren oder<br />

Einbausituationen mit limitiertem<br />

Wärmeaustausch, bietet Rheintacho<br />

die Drehzahlsensoren der FP-Baureihe<br />

an. Sie sind getestet für den<br />

Einsatz in Umgebungstemperaturen<br />

von -40 bis +160 °C. Die Sensoren für<br />

die Erfassung von Drehzahl und<br />

Drehrichtung haben Schutzklasse<br />

IP65. Sie sind ausgelegt für Eintauchtiefen<br />

von 35 und 45 mm und<br />

verfügen über eine Stillstandserkennung<br />

ab 0 Hz. Die Sensorelektronik<br />

ermöglicht eine zuverlässige<br />

Signalerfassung bereits ab Drehzahl<br />

Null. Die Elektronik basiert auf dem<br />

2-Kanal-Hall-Differenz-Prinzip und<br />

eignet sich z. B. für Anwendungen in<br />

den Bereichen elektrische Antriebe<br />

und Flurförderzeuge. Die Baureihe<br />

baut auf den FK-Sensoren des<br />

Herstellers auf. Optimierungen<br />

wurden bei Gehäusegeometrie,<br />

Werkstoffen und Elektronikaufbau<br />

vorgenommen, die FK-Reihe wird<br />

gleichzeitig beibehalten.<br />

www.rheintacho.de<br />

MOTOR-FEEDBACK-SYSTEME FÜR ROBOTIK-DIREKTANTRIEBE<br />

Direktantriebe in Robotikapplikationen und Handlingsystemen<br />

sind zwei Einsatzgebiete der neuen Motor-<br />

Feedback-Systeme SEM70 und SEM90 mit Hiperface-<br />

Schnittstelle von Sick. Ihre kompakte Baugröße spart<br />

Platz und Gewicht und ist für bewegte Roboterstrukturen<br />

ausgelegt. Das kapazitive Messprinzip und das<br />

lagerlose Sensorelement machen beide Hohlwellengeber<br />

vibrationsfest und langlebig. Zudem ermöglicht<br />

die erstmals in einer solchen Bauform umgesetzte<br />

mechanische Multiturn-Funktionalität einen Betrieb<br />

ohne externe Pufferbatterien und vermeidet so den Wartungsaufwand batteriegestützter<br />

Geber. Auch die Montage ist einfach: auf die Motorwelle aufstecken, drehen und fertig. Die<br />

Hohlwellendurchmesser – 25 mm beim SEM 70 und 50 mm beim SEM90 – erlauben es, Kabel,<br />

Kühlleitungen und andere Verbindungen direkt durch die Motorwelle zu führen. Dadurch<br />

unterstützen sie die effiziente Integration elektrischer Antriebe in kollaborativen Robotern, bei<br />

denen eine innenliegende Kabelführung vorgeschrieben ist. Als SES70 und SES90 sind die<br />

Motor-Feedback-Systeme auch in Singleturn-Ausführung verfügbar.<br />

www.sick.com<br />

FEINSTE FARBABSTUFUNGEN ERKENNEN<br />

Die Farbsensoren von Micro-Epsilon wurden um das neue<br />

Modell Colorsensor CFO200 erweitert, das mit einer<br />

Messfrequenz von 20 kHz für dynamische Messaufgaben<br />

geeignet ist. Des Weiteren bietet der Farbsensor mit<br />

220 Lumen eine enorme Lichtleistung. Zudem stehen acht<br />

digitale Ausgänge zur Verfügung. Dank der ausgezeichneten<br />

Reproduzierbarkeit von ∆E ≤ 0,3 sind auch feinste<br />

Farbabstufungen zuverlässig erkennbar. Auch die Unterscheidung<br />

dunkler Farben wie Schwarz, Grau oder Dunkelblau ist möglich, z. B. zur Messung<br />

der Grauabstufungen von Beton- und Pflastersteinen. In der Automobilindustrie kann unter<br />

anderem der Farbumschlag beim Galvanisieren bestimmt und die Maschine beim erreichten<br />

Sollwert gestoppt werden. Bei Material- und Beschichtungsunterscheidungen wird der<br />

CFO200 ebenfalls eingesetzt, denn der Sensor erkennt zuverlässig den geringen Farbunterschied<br />

zwischen Edelstahl und Zinn sowie Messing und Gold. Die Sensoren können zudem mit<br />

einem Webinterface des Herstellers angesprochen werden, welches eine einfache Bedienung<br />

ermöglicht.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Der Switch mit Zukunft<br />

INDUSTRIAL ETHERNET | PROFINET | ETHERNET/IP<br />

27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> | Nürnberg<br />

Halle 5 | Stand 5-4<strong>11</strong><br />

Indu-Sol GmbH – Spezialist für industrielle Netzwerke<br />

EMV-Monitoring<br />

mA (Logarithmische Darstellung)<br />

25<br />

16<br />

10<br />

6<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

50<br />

ACHTUNG!<br />

Schwellwert<br />

überschritten<br />

158 500 1581 5000 158<strong>11</strong> 30000<br />

Hz (Logarithmische Darstellung)<br />

Einzigartig.<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

KIPPEN,<br />

DREHEN<br />

UND<br />

DRÜCKEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In der Elektronik- und Automobilindustrie<br />

gehören Bedienelemente zu den Komponenten,<br />

mit denen der Anwender am häufigsten in<br />

Berührung kommt. Kein Wunder also, dass ihrer<br />

Entwicklung und Prüfung höchste<br />

Aufmerksamkeit gewidmet wird. Um die hohen<br />

Anforderungen zu erfüllen, kommen zur taktilen<br />

Messung piezoelektrische Sensoren zum Einsatz.<br />

Autor: Klaus Weser, Vertriebsingenieur, Kistler, Winterthur/Schweiz<br />

Viele Autofahrer schätzen das in den Bordcomputer integrierte<br />

Navigationssystem, lässt es sich doch mit nur einem<br />

Knopf, dem sogenannten Drehsteller komfortabel<br />

steuern: Verschiedene Funktionen weiterer Bordsysteme<br />

wie Klimaanlage und Radio lassen sich damit durch Drehen, Kippen<br />

oder Drücken intuitiv bedienen. Um die Qualität dieser Bedienelemente<br />

zu sichern, setzt die Automobilindustrie auf End-of-<br />

Line-Prüfautomaten: Diese Sondermaschinen kommen am Ende<br />

der Fertigungslinie zum Einsatz und ermöglichen eine automatische<br />

Haptik-Prüfung, die auch bei großen Stückzahlen die geforderte<br />

Qualität der multifunktionalen Schalter sicherstellt.<br />

Gebaut werden die Haptik-Prüfautomaten von spezialisierten<br />

Sondermaschinenbauern wie der Schuhriemen Maschinenbau<br />

GmbH. Das Familienunternehmen ist seit über 20 Jahren am<br />

Markt tätig und liefert seine Maschinen weltweit an große und<br />

kleine Automobilbauer. „Der Schlüssel zum Erfolg heißt Geschwindigkeit.<br />

Die Zykluszeiten sind bei uns oft kürzer, als bei den<br />

Mitbewerbern. Das wird natürlich honoriert“, sagt Hans-Julius<br />

Schuhriemen, Geschäftsführer der Firma. Dabei werden die Sondermaschinen<br />

zwar meist vom Endkunden, also dem Automobilbauer,<br />

erworben – erster Ansprechpartner für Schuhriemen ist jedoch<br />

in der Regel der Automobilzulieferer, der die Qualitätsvorgaben<br />

des Autoherstellers umzusetzen hat und deshalb auf nachweislich<br />

hohe Qualität angewiesen ist.<br />

58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01 Haptik-Prüfung: Der piezoelektrische Drehmomentsensor<br />

liefert Daten mit einer Auflösung von bis zu 0,1 Nmm<br />

bei einer Drehgeschwindigkeit von bis zu 180°/s<br />

INTEGRIERTE PRÜFUNG MIT EINER MASCHINE<br />

Im aktuellen Projekt war die Aufgabe, eine automatisierte Prüfung<br />

der Kippen-Drehen-Drücken-Bewegung am Drehsteller einer zentralen<br />

Bedieneinheit zu realisieren. Der von der Schuhriemen Maschinenbau<br />

GmbH gebaute Prüfautomat besteht aus acht Stationen,<br />

an denen bis zu 450 Prüfmerkmale erfasst werden. Ein mittels<br />

Rundtakt-Tisch realisierter Zyklus dauert etwa 20 s, was einer Jahresproduktion<br />

von über 300 000 Bedienelementen entspricht. An<br />

drei der acht Stationen kommen dabei piezoelektrische Kraft- oder<br />

Drehmomentsensoren von Kistler zum Einsatz: Ein piezoelektrischer<br />

Drehmoment-Sensor mit einer Auflösung bis 0,1 Nmm prüft<br />

die Anzahl der Rastungen sowie die Rastmomente beim Drehen<br />

des Drehstellers – Werte außerhalb der festgelegten Grenzwerte<br />

weisen dabei auf Montage- oder Materialfehler hin.<br />

Eine weitere Station ist für die Prüfung von vertikalen Druckkräften<br />

vorgesehen. Mit den Sensoren werden dabei Auflösungen von 0,02 N<br />

bzw. 0,002 mm erreicht. „Die hohe Auflösung und Genauigkeit sind<br />

PIEZOELEKTRISCHE SENSOREN<br />

BEWÄHREN SICH BEI <strong>DER</strong> AUTO-<br />

MATISIERTEN QUALITÄTSSICHE-<br />

RUNG MIT HOHER PRÄZISION<br />

01<br />

ein entscheidender Grund, Kistler-Produkte in unseren Maschinen<br />

einzusetzen“, betont Schuhriemen. Das gilt auch für die Haptik-Messung<br />

der Kippbewegung, bei der konstruktive Herausforderungen zu<br />

meistern waren. „Der Drehsteller ist deutlich größer als bei bisherigen<br />

Produkten. Dadurch treten bei horizontalen Bewegungen störende<br />

Querkräfte in vertikale Richtung auf. Diese werden mittels ver-<br />

Der Switch mit Zukunft<br />

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Zuverlässig durch Netload Class III<br />

Netzlast pro Port<br />

Portlast<br />

Gesamtauslastung<br />

100<br />

80<br />

Prozent %<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

02<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

02 Da bei der horizontalen Betätigung der<br />

Kipp-Bewegung Querkräfte wirken, müssen<br />

diese mittels mechanischer Ausgleichselemente<br />

kompensiert werden<br />

„SEIT 28 JAHREN<br />

SETZEN WIR<br />

SENSOREN VON<br />

KISTLER EIN“<br />

Andreas Borrmann,<br />

Inhaber, Ingenieurbüro<br />

Borrmann GmbH<br />

Entscheidend sind für uns Vorteile<br />

wie Überlastsicherheit, breiter<br />

Messbereich, Steifigkeit und vor<br />

allem Langlebigkeit. Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit der Anlagen haben<br />

im Automotive-Bereich absoluten<br />

Vorrang, Maschinenstillstand ist<br />

unbedingt zu vermeinden. In all den<br />

Jahren unserer Zusammenarbeit<br />

hatten wir keinen Defekt bei einem<br />

Kistler-Sensor.<br />

TECHNOLOGIEVORSPRUNG MIT<br />

PIEZOELEKTRISCHER SENSORIK<br />

Sensoren von Kistler nutzen den sogenannten piezoelektrischen Effekt:<br />

Wird ein entsprechend bearbeiteter Quarz mechanisch belastet, erzeugt er<br />

eine elektrische Ladung, die direkt proportional zur einwirkenden Kraft ist.<br />

Diese lässt sich mittels eines Ladungsverstärkers, den Walter P. Kistler im<br />

Jahr 1950 patentieren ließ, einstellen und als Messgröße nutzbar machen<br />

– unabhängig von Dehnung oder Auslenkung. Daraus ergeben sich neben<br />

der Proportionalität entscheidende Vorteile gegenüber anderen Technologien<br />

wie kurze Messwege, weite Messbereiche, Robustheit und lange<br />

Lebensdauer. Piezoelektrische Sensoren überzeugen vor allem durch eine<br />

hohe Flexibilität in Bezug auf die Anpassung an den relevanten Messbereich.<br />

tikaler Ausgleichs-Elemente kompensiert“, erläutert Borrmann. „Solch eine Konstruktion<br />

ist schwierig. Da ist man froh, wenn man bei Kistler die Auswahl zwischen vielen<br />

verschiedenen Produkt- und Einbauvarianten hat.“<br />

SENSOREN BLEIBEN BEIM MASCHINENWECHSEL<br />

Mit den von der Schuhriemen Maschinenbau GmbH seit 1989 entwickelten End-of-<br />

Line-Testern wurden bis heute über 1 Milliarde Haptik-Prüfungen an KFZ-Bedienelementen<br />

durchgeführt. Bereits seit 1990 kommt dabei Sensortechnologie von Kistler<br />

zum Einsatz, die sich in verschiedenen Projekten immer aufs Neue bewährt: „Wir<br />

sind sehr zufrieden mit den Produkten, sodass wir bei jedem neuen Auftrag bis auf<br />

Weiteres wieder Kistler-Sensoren einsetzen werden“, erläutert Schuhriemen. Zu beobachten<br />

ist, dass die Produktvarianten bei den Endkunden in der Automobilindustrie<br />

immer schneller wechseln. Ein End-of-line-Prüfautomat sei momentan etwa<br />

sieben bis acht Jahre im Einsatz. Dann werden die Maschinen verschrottet, da sich<br />

die Umrüstung als Geschäftsmodell nicht rechne, erklärt Schuhriemen. „Nur die<br />

Sensoren werden vorher ausgebaut und zur Instandhaltung eingelagert.“<br />

Bilder: Kistler Gruppe<br />

www.kistler.com<br />

60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


—<br />

Ihr Partner im Maschinenbau<br />

Smarte Lösungen.<br />

Maschinenbau ist längst kein isoliertes Thema mehr – Energiekosten, Effizienz,<br />

Sicherheit, Nachhaltigkeit, internationaler Wettbewerb, technischer Fortschritt: All<br />

das sind Einflüsse, die heute berücksichtigt werden müssen. Als weltweit agierender<br />

Systemlieferant in der Automatisierungstechnik bieten wir Ihnen dafür spezifisch<br />

gebündelte, hochintegrierte Lösungen leistungsstarker Einzelkomponenten, ein umfassendes<br />

Portfolio für energieeffiziente Anwendungen und Know-how von der Energieversorgung<br />

über komplexe Automatisierung bis hin zur Maschinensicherheit.<br />

Mit ABB Ability TM erweitern wir unser Angebot auf das industrielle Internet der<br />

Dinge: Die Geräte, Systeme, Lösungen, Services und Plattform versetzen unsere<br />

Kunden in die Lage, schneller, besser und weiter zu gehen – gemeinsam mit uns.<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ZUPACKEN<br />

NACH<br />

BEDARF<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Mechatronische Greifer und Greifsysteme<br />

erschließen sich immer neue Einsatzgebiete.<br />

Dem Bedarf und der Kreativität der<br />

Anwender sind dabei kaum Grenzen gesetzt,<br />

wie das Beispiel der automatisierten<br />

Erdbeerernte zeigt.<br />

Die mechatronischen Greifer von Gimatic zeichnen sich durch<br />

ihre Greifkraftsicherung aus. Diese sorgt dafür, dass die Bauteile<br />

nur in Bewegung bestromt werden und im unbestromten<br />

Zustand zuverlässig ihr Transportgut halten. Alle Greifer<br />

verzichten auf jegliche Programmierung. Sie sind mit einem Gewicht<br />

ab 160 g besonders leicht, sehr kompakt und oft nur halb so schwer<br />

wie andere am Markt angebotenen Greifer. Zudem arbeiten sie energieeffizient.<br />

Eine integrierte Motor-Controller-Karte, die direkte Signalverarbeitung<br />

der Ventilansteuerung und bis zu 10 Millionen<br />

Zyklen Wartungsfreiheit sind weitere Vorteile. Die Ansteuerung erfolgt<br />

mit 24 V DC, durch nur eine Leitung über ein I/O-Signal, sodass<br />

eine direkte Signalverarbeitung der Ventilansteuerung möglich ist.<br />

ELEKTRISCHE 2-BACKEN-PARALLELGREIFER<br />

Neu im Portfolio ist der elektrische 2-Backen-Greifer MPRJ. Er<br />

wurde dafür konzipiert, die Last sowohl von außen als auch von<br />

innen einzuspannen. Um die jeweilige Position einzustellen, wurden<br />

die Fingergreifer verschiebbar ausgeführt. Die Last wird durch<br />

die Kraft der eingebauten Feder festgehalten. Der Greifer hält die<br />

Last auch im Falle eines Stromausfalls oder bei ausgeschaltetem<br />

Motor zu 100 % fest.<br />

Der Parallelgreifer ist mit einem 3-poligen Verbinder M8 für eine<br />

24 V DC-Stromversorgung und dem Signal „Öffnen/Schließen“<br />

(ON/OFF) ausgestattet. Eine zusätzliche äußere Steuerelektronik<br />

ist nicht erforderlich. Die maximale Gesamtspannkraft des MPRJ<br />

beträgt 24 N, der maximale Hub 53 mm. Der 2-Backen-Greifer<br />

eignet sich zum Greifen eines breiten Produktspektrums ohne<br />

Backenwechsel.<br />

62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01<br />

01 Der elektrische<br />

2-Backen-Greifer MPRJ<br />

kann die Last von außen<br />

und innen einspannen<br />

02 Das vollelektrische<br />

EQC75-Wechselsystem<br />

wurde hinsichtlich<br />

Dichtigkeit, Luftdurchführungen<br />

und<br />

Anschlusstechnik<br />

optimiert<br />

02<br />

VOLLELEKTRISCHER WERKZEUGWECHSLER<br />

Das vollelektrische EQC75-Wechselsystem wurde bereits 2016<br />

auf den Markt gebracht und nun hinsichtlich Dichtigkeit, Luftdurchführungen<br />

und Anschlusstechnik optimiert. Ein neues Kit<br />

erlaubt zusätzlich vier weitere Luftanschlüsse und optimierte<br />

Dichtungen. Zudem wurden die Steckervarianten ergänzt. Der<br />

Werkzeugwechsler ist Plug-and-play-fähig und eignet sich für<br />

Anwendungen, bei denen ein automatischer Wechsel der Greiforgane<br />

erforderlich ist.<br />

Einsatzmöglichkeiten finden sich in allen Handling- und Linearrobotern,<br />

die mechatronisch arbeiten und ganz auf Pneumatik<br />

verzichten. Das System besteht aus einer aktiven Komponente<br />

(EQC75-A) und einer passiven mechanischen Werkzeugplatte<br />

GREIFSYSTEME BESTIMMEN<br />

MASSGEBLICH DIE EFFIZIENZ<br />

VON HANDLING-PROZESSEN<br />

(EQC75-B). Die aktive Komponente wird normalerweise mit dem<br />

Handgelenk des Roboters verbunden, während ein oder mehrere<br />

Flansche an den auswechselbaren Greiforganen angebracht sind.<br />

Mit seinen kompakten Abmessungen von 75 × 145 × 60 mm<br />

wiegt der vollelektrische Werkzeugwechsler nur 1,1 kg. Damit<br />

passt er beispielsweise in die engen Einbauräume vieler kleiner<br />

Roboter in der Gewichtsklasse bis 5 kg. Die Ansteuerung erfolgt<br />

über eine 24-V-I/O-Schaltung, die Programmierung entfällt. Sein<br />

maximales Moment beträgt 150 Nm, die maximale Zugkraft<br />

2 000 N und die maximale Nutzlast 10 kg. Falls ein Anwender<br />

nicht komplett umsteigen möchte, lässt sich zwischen Elektrik<br />

und Pneumatik leicht umstellen, denn das Wechselsystem verfügt<br />

über vier Luftanschlüsse. Es wurde zudem mit integrierten<br />

Sensoren zur Stellungsabfrage ausgestattet.<br />

SPANNUNGSGELADENE BOX<br />

Üblicherweise liegt an den Roboterarmen nur eine geringe<br />

Spannung von ca. 0,6 bis 1 A an, sodass leistungsstarke Komponenten<br />

nicht direkt dort angeschlossen werden können. Die<br />

we invite.<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Gimatic- Greifer benötigen dank ihrer Greifkraftsicherung nur<br />

wenige Millisekunden lang eine hohe Spannung. Um diese zur<br />

Verfügung zu stellen, wurde die sogenannte „Capacitor Box“ entwickelt,<br />

welche die erhöhte Spannung dann zur Verfügung stellt,<br />

wenn sie benötigt wird.<br />

Damit lassen sich die Greifer problemlos betreiben. Durch den direkten<br />

Anschluss lässt sich der Greifer mit dem Arm endlos drehen.<br />

Das wäre mit externen Kabeln nicht möglich gewesen. Die Box verfügt<br />

über einen NPN/PNP-Ausgang, womit Eingangs- und Ausgangssignale<br />

individuell verdrahtet werden können. Bei einer weiteren Version<br />

können die Steuersignale mittels WiFi getriggert werden.<br />

MODULARE SENSORBOX<br />

Mit der neuen modularen Sensorbox SBM bringt Gimatic ein System<br />

auf den Markt, das speziell für den Einsatz bei Robotergreifer-Systemen<br />

entwickelt wurde. Der modulare Aufbau erlaubt es, problemlos<br />

zusätzliche Sensorik zu installieren und zudem die gewünschte Logik<br />

und/oder Trigger zu setzen. Somit entfällt ein Vorhalten von offenen<br />

Eingängen bei der ursprünglichen elektrischen Auslegung.<br />

Das Sensorsystem besteht aus einer oder mehreren Mehrfacheinheiten<br />

SBMM, einer oder mehreren Nebeneinheiten SBMS und einer<br />

Abschluss- und Fixiereinheit SBMK. Master- und Slave-Module können<br />

mit bis zu 20 Slave-Modulen in Reihe geschaltet werden, wodurch<br />

sich anwendungsspezifische Systeme ausführen lassen.<br />

Die modulare Sensorbox ist mit den Abmessungen 34 × 36 × 10 mm<br />

je Modul sehr kompakt und lässt sich einfach manuell über Trigger<br />

konfigurieren. Jeder Sensorausgang ist als NO oder NC konfigurierbar.<br />

Das Master-Gerät aktualisiert gleichzeitig zwei digitale Ausgangssignale<br />

über die Reihe der Schließer und Öffner. Der Bereich<br />

für die Spannungsversorgung reicht von 10 bis 32 V.<br />

<strong>DER</strong> ERDBEEREN-PFLÜCKER<br />

Eine schöne Anwendung mit Zukunftspotenzial hat die spanische<br />

Niederlassung von Gimatic jüngst mit einer Erntemaschine<br />

für Erdbeeren umgesetzt. Die E-Serie von Agrobot<br />

wurde so konzipiert, dass sie autonom innerhalb der Reihen<br />

jeder Erdbeerfarm eingesetzt werden kann. Die Erntemaschine<br />

berührt dabei keine Früchte. Bis zu 24 eingebaute Roboterarme<br />

greifen den Stengel der Erdbeere, schneiden ihn von der Pflanze<br />

und setzen die Erdbeere dann in den Feldcontainer, um sie<br />

später in den Verbrauchercontainer zu packen. Lineartechnik<br />

sorgt für die Positionierung der Robotik. Modernste Bildverarbeitung<br />

bestimmt die Fruchtreife der Erdbeere, denn schließlich<br />

sollen ja nur reife Früchte geerntet werden. Die gesamte<br />

Ma schine wird ohne Druckluft betrieben und kann in- oder outdoor<br />

eingesetzt werden.<br />

Eingebaut wurden die elektrischen Winkelgreifer der Serie<br />

MPBM 1640. Die Plug-and-play-fähigen Radialgreifer passen sich<br />

jeder Werkstückgröße an und verfügen über zwei selbstzentrierende<br />

Backen. Wenn der Greifer gegriffen hat, wird kein Strom<br />

mehr verbraucht. Auch im Falle eines Stromausfalls bleibt die<br />

Greifkraft sicher erhalten. Der im Greifer integrierte bürstenlose<br />

DC-Servomotor hat eine hohe Lebensdauer. Bis zu 10 Millionen<br />

Zyklen läuft der Greifer wartungsfrei. Die Ansteuerung erfolgt<br />

über ein SPS-Signal I/O. Außerdem ist der MPBM 1640 kompatibel<br />

mit MRE Drehmodulen. Damit lässt sich dann auch ein drehendes<br />

Greifen realisieren.<br />

Bilder: Aufmacherbild Agrobot; Bilder 01 bis 04 Gimatic<br />

www.gimatic.com<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„UNSERE GREIFER<br />

WERDEN FIT FÜR<br />

DIE INDUSTRIE 4.0“<br />

Dr. Eng. Andrea Menegolo,<br />

R&D Mechatronic,<br />

Gimatic S.r.l.<br />

03<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Industrie-4.0-Automatisierung<br />

macht auch vor Gimatic nicht halt.<br />

So haben wir begonnen, unsere<br />

Greifer mit dem Kommunikationsstandard<br />

IO-Link auszurüsten. Wir<br />

haben die IOL-Box entwickelt. Das<br />

spezielle IO-Link-Gerät verhält sich<br />

wie ein Gateway. Es übersetzt ein<br />

proprietäres Protokoll, das auf der<br />

Greiferseite arbeitet, in das<br />

IO-Link-Kommunikationsprotokoll.<br />

An eine Box lassen sich gleich<br />

mehrere Greifer in einer busähnlichen<br />

Architektur anschließen.<br />

04<br />

03 Die Capacitor Box<br />

stellt erhöhte Spannung<br />

für die Greifer bereit,<br />

wenn diese benötigt<br />

wird<br />

04 Die Sensorbox SBM<br />

wurde speziell für<br />

Robotergreifer<br />

konzipiert<br />

64 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

PROTOKOLL-WECHSEL IM<br />

HANDUMDREHEN<br />

Die kompakten I/O-Module Solid67 von Murrelektronik<br />

eignen sich besonders für Anwendungen mit IO-Link-Sensoren<br />

und -Aktoren. Sie stellen acht IO-Link-Steckplätze in<br />

unmittelbarer Prozessnähe zur Verfügung, binden aber<br />

auch klassische IOs in das System mit ein. Durch das<br />

vollvergossene Metallgehäuse und Schwing-Schock-Werte<br />

von 15 und 5 G sind sie bereit für den Einsatz in rauer<br />

industrieller Umgebung und in einem Temperaturbereich<br />

von - 20 bis + 70 °C. Viele Diagnosemöglichkeiten am<br />

Modul über die Steuerung und über einen integrierten<br />

Webserver machen die Fehlersuche einfach. Die Feldbusmodule<br />

unterstützen Profinet und Ethernet/IP in einem<br />

Modul. Deshalb muss der Anwender, um vom einen auf<br />

das andere Protokoll zu wechseln, nur einen Drehschalter<br />

am Gerät umlegen. Die Steckplätze (Pin 4) der IO-Link-<br />

Master-Module<br />

können für<br />

IO-Link-Sensoren<br />

und -Aktoren<br />

genutzt,<br />

zusätzlich aber<br />

auch als klassischer<br />

Ein- oder<br />

Ausgang<br />

parametriert<br />

werden.<br />

www.murrelektronik.com<br />

EMV-DETEKTOR MIT SWITCH- UND<br />

DIAGNOSEFUNKTIONALITÄT<br />

Zu einem stabilen<br />

Industrial Ethernet- bzw.<br />

Profinet-Netzwerk<br />

gehören nicht nur<br />

einwandfreie Physik und<br />

Logik, sondern auch eine<br />

hohe EMV-Festigkeit.<br />

Häufig wird erst durch<br />

eine messtechnische<br />

Kontrolle bei auftretenden<br />

Störungen im Nachhinein festgestellt, dass die Schirme der Signalkabel<br />

einen „konkurrierenden“ Rückstrompfad gegenüber dem eigentlich<br />

dafür vorgesehenen Potentialausgleichssystem darstellen.<br />

Aus diesem Grund hat die Indu-Sol GmbH mit dem PROmesh P9 die<br />

ohnehin schon im Netzwerk vorhandene Infrastrukturkomponente<br />

Switch mit einem EMV-Monitoring ausgestattet. Eine speziell integrierte<br />

Messschaltung überwacht zu diesem Zweck die Ableitströme permanent<br />

und speichert bei Überschreitung den höchsten Wert einschließlich der<br />

Frequenz. Nimmt die Höhe der Schirmströme ein kritisches Ausmaß an,<br />

erfolgt eine zielgerichtete Warnung an den Betreiber (per Mail, SNMP-<br />

Trap oder über einen potentialfreien Kontakt), um eine nachhaltige<br />

Beeinträchtigung der Datenkommunikation frühzeitig zu erkennen.<br />

Darüber hinaus erleichtert der PROmesh P9 laut Anbieter das Netzwerkmanagement<br />

durch seine Diagnosefunktionalität sowie das übersichtliche<br />

Webinterface maßgeblich und ist nach der höchsten Netload Class III<br />

zertifiziert.<br />

www.indu-sol.com<br />

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TDF und NCP: Schnell, einfach,<br />

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Produktmanagement Ι TDF<br />

Sascha Saumer<br />

Produktmanagement Ι NCP<br />

Der smarte WegzuIhrem perfektenGetriebe<br />

TDF<br />

Konfigurieren jetzt auchvon unterwegs<br />

ErstellenSie die passende Getriebe-Motor-<br />

Kombination jetztauchunterwegs aufdem<br />

Smartphone und Tablet. Sie entscheiden<br />

selbst, ob Sie die Konfiguration mit dem<br />

Getriebe oder Motor starten.Ein weiterer<br />

vonvielen Pluspunktenist der Vergleich<br />

vonbis zu fünf Getrieben.Der TDF in neuer<br />

Form wird zum ersten Mal auf der Messe<br />

vorgestellt. Lassen Sie sich überraschen.<br />

NCP Leistungsstark und intuitiv bedienbar<br />

Berechnen und visualisieren Sie mit NCP 4.0<br />

den komplettenAntriebsstrang –von der<br />

Lastüber das Getriebe bis hin zum Motor.<br />

Dabei stehen Ihnen vielfältige Applikationen<br />

zur Auswahl. Mit NCP 4.0setzen Sie Ihre<br />

Anwendung kosten- und energieeffizient<br />

um. Ein weiteres vonvielenHighlightsist<br />

der Vergleich vonbis zu fünfAuslegungen.<br />

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27.–29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

HALLE 4ΙSTAND 4-280 ΙNÜRNBERG


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

FINDE<br />

DEN<br />

FEHLER!<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojekts der TU Wien<br />

wurde für ein UAV – ein unbemanntes<br />

Luftfahrzeug – ein neues Getriebedesign<br />

überprüft. Da Leichtbau hier eine Rolle spielt,<br />

wurde die Mikrogeometrie der Kegelradstufe<br />

speziell ausgelegt. Anschließend wurde diese<br />

Verzahnung in einem Prototypengetriebe auf dem<br />

Prüfstand untersucht. Im ersten Versuch wurden<br />

die Tragbilder aus der Simulation nicht erreicht.<br />

Nach einer optimalen Auslegung des Tragbilds<br />

wurde eine Getriebesoftware auch erfolgreich zur<br />

Fehlersuche im Fertigungsprozess eingesetzt.<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Hanns Amri, Dipl.-Ing. Katharina Hartenthaler,<br />

Dipl.-Ing. Thomas Koo, Technische Universität Wien, Institut für<br />

Konstruktionswissenschaften sowie Dipl.-Ing. Jürg Langhart,<br />

Technischer Vertrieb, KISSsoft AG, Bubikon/Schweiz<br />

Der Forschungsbereich Maschinenelemente der TU Wien<br />

unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Weigand hat seinen<br />

Forschungsschwerpunkt auf Luftfahrtantriebssysteme<br />

gelegt. Hierzu zählen Antriebsstränge von Drehflüglern<br />

aller Größenordnungen, aber auch Getriebe von Flächenflugzeugen<br />

und Turbinen. Die Tätigkeiten reichen von Konzeptauslegungen<br />

über detaillierte Analysen von Getrieben, bis hin zu<br />

Zertifizierungsfragen und Prüfstandsversuchen. Ein stark wachsendes<br />

Segment in der Luftfahrt sind neue Antriebskonzepte im Bereich<br />

der UAV (Unmanned Aerial Vehicle). Dazu gehören beispielsweise<br />

autonom fliegende Hubschrauber mit einer Abflugmasse im<br />

Bereich einiger hundert Kilogramm.<br />

Der Camcopter S-100 der österreichischen Firma Schiebel Elektronische<br />

Geräte GmbH ist ein unbemannter Hubschrauber mit einer<br />

Gesamtabflugmasse (MTOW) von 200 kg bei einer Zuladung<br />

von 50 kg, der von einem Wankelmotor betrieben wird. Die Maximalgeschwindigkeit<br />

beträgt 240 km/h, die maximale Flughöhe<br />

5 500 m und die mögliche Einsatzdauer mindestens 6 h.<br />

Die Kegelradstufe wurde mit der Getriebesoftware Kisssys ausgelegt.<br />

Dabei wurde die Mikrogeometrie speziell für diesen Radsatz<br />

ermittelt, da aufgrund des radikalen Leichtbaus die Verformungen<br />

des Getriebes in der Luftfahrt größer ausfallen, als beispielsweise<br />

bei Industriegetrieben. Das Tragbild wurde einschließlich der entsprechenden<br />

Höhen- und Breitenballigkeiten sowie Spiralwinkel-/<br />

Eingriffswinkelkorrekturen modelliert und unter verschiedenen<br />

Laststufen berechnet.<br />

KONTAKTANALYSE <strong>DER</strong> KEGELRADSTUFE<br />

Mit der Berechnungssoftware Kisssoft wurde eine Kontaktanalyse<br />

unter Volllast durchgeführt und das Tragbild am Tellerrad bewertet.<br />

66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Mit uns geht<br />

es immer<br />

nach oben<br />

Im entscheidenden Moment höchste<br />

Leistungskraft entfalten: Das gelingt Ihren<br />

Maschinen und Produktionsprozessen mit<br />

integrierter Antriebs- oder Hebetechnik der<br />

Marke Pfaff-silberblau.<br />

Denn Qualität und Präzision heißt unser<br />

Beitrag zu Ihrem Erfolg.<br />

Die Kontaktanalyse verwendet für die Berechnung der Tragbildlage ein Kegelradmodell<br />

auf Basis der Ersatzstirnradverzahnung sowie die Definition von mathematischen<br />

Flankenmodifikationen. Im Gegensatz dazu basiert die konventionelle Herstellung<br />

auf dem theoretischen Abwälzen am Planrad und Flankenmodifikationen<br />

auf Grundlage der Maschineneinstellungen. Bei Kegelrädern mit großen Balligkeiten<br />

ist der Unterschied auf die Tragbildlage gering und somit eine Simulation in Kisssoft<br />

für eine prinzipielle Abschätzung des Flankentragens möglich. Die Kontaktanalyse<br />

liefert zusätzlich eine Bewertung des Radsatzes nach verschiedensten Kriterien wie<br />

Zahnfußspannung, Flankenbruch oder Fressen. Sensitivere Kriterien wie die Geräuschbewertung<br />

aus der Drehwegabweichung hingegen benötigen erfahrungsgemäß<br />

die reale Topologie aus der Fertigungssimulation.<br />

Im Rahmen des kooperativen Forschungsprojekts OHA (Optimierte<br />

Hubschrauberantriebe Made in Austria) der TU-<br />

Wien und der Firma Schiebel wurde das neue Getriebedesign<br />

an einem eigens für den Camcopter S-100 gebauten<br />

Prüfstand am Institut für Konstruktionslehre<br />

an der TU Wien überprüft. Die untersuchte Kegelradstufe<br />

ist die Ausgangsstufe zum Hauptrotor, mit<br />

einer Übersetzung von rund 1,9 und einem Achswinkel<br />

ungleich 90°. Der Kegelradsatz wurde im konventionellen<br />

„Face Milling“-Verfahren gefetigt.<br />

Der Radsatz wurde zusammen<br />

mit den neuen<br />

Tragbildvorgaben der<br />

TU Wien dem Ke-<br />

01 Kegelradsatz<br />

der Ausgangsstufe<br />

des neuen Getriebes<br />

COLUMBUS McKINNON<br />

Engineered Products GmbH<br />

Am Silberpark 2- 8<br />

86438 Kissing<br />

Germany<br />

www.pfaff-silberblau.com<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 67


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

innen aussen innen aussen<br />

Breite [mm]<br />

Breite [mm]<br />

02 Variation der Einbaudistanz vom Tellerrad und Einfluss auf das Tragbild<br />

(links ohne Flankenspiel, rechts mit Verschiebung des Tellerrads)<br />

gelradhersteller übergeben, der für die Herstellung und auch die<br />

Festlegung der Flankenmodifikationen beauftragt wurde.<br />

TRAGBILDABWEICHUNG – WAS IST<br />

DIE URSACHE?<br />

MO<strong>DER</strong>NE GETRIEBESOFTWARE<br />

ERMÖGLICHT TRAGBILDANALYSEN<br />

UND UNTERSTÜTZT SO DIE WIRT-<br />

SCHAFTLICHE UMSETZUNG VON<br />

HIGH-END-ENTWICKLUNGEN<br />

03 Definition der Verlagerungen am Kegelrad<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Es zeigte sich am Prüfstand, dass der gefertigte Kegelradsatz keine<br />

zufriedenstellende Tragbildlage aufweist. Das Tragbild war deutlich<br />

zu Ferse und Kopf am Tellerrad verschoben. Um die Ursache<br />

des von der Berechnung abweichenden Tragbilds auf dem Prüfstand<br />

zu finden, wurden zuerst die Verzahnungsdaten mit den Herstellungsdaten<br />

abgeglichen und der Radsatz auf allfällige Herstellungsfehler<br />

untersucht. Hier zeigten sich zwischen den Berechnungsvorgaben<br />

und den Ausführungen keine Unterschiede. Auch<br />

die Belastungsannahmen aus der Simulation waren korrekt und<br />

stimmten mit den Messwerten vom Prüfstand überein. Als weitere<br />

mögliche Quelle für das fehlerhafte Tragbild wurde anschließend<br />

das Verdrehflankenspiel geprüft, welches durch die Montage des<br />

Tellerrads eingestellt wurde. In Kisssoft wurden daraufhin die Parameter<br />

für die Montageabweichungen variiert, um das Tragbild aus<br />

dem Versuch nachzubilden.<br />

DEN FEHLER IN <strong>DER</strong> SIMULATION NACHSTELLEN<br />

Anschließend wurde in Kisssoft eine Parameterstudie mit unterschiedlichen<br />

Einbaudistanzen des Tellerrads in J+-Richtung durchgeführt.<br />

Dabei zeigte sich, dass in der Simulation das fehlerhafte<br />

Tragbild vom Prüfstand sehr gut erreicht werden konnte. Dieses Resultat<br />

wiederum legte die Vermutung nahe, dass auf dem Prüfstand<br />

die Montage des Tellerrads bezüglich der Einbaudistanz und damit<br />

das Verdrehflankenspiel fehlerhaft war. Eine Kontrolle der Montage<br />

hat schließlich ergeben, dass das Verdrehflankenspiel nicht richtig<br />

eingestellt war, was zu dem unerwarteten Ergebnis geführt hatte.<br />

Nach Korrektur der Einbaudistanz des Tellerrads konnte somit am<br />

Prüfstand ein identisches Tragbild zur Simulation in Kisssoft erreicht<br />

werden.<br />

Die ungünstige Tragbildlage führt unter hohen Belastungen zu<br />

einer ungleichmäßigen Lastverteilung über die Flanke und somit<br />

zu Spannungsüberhöhungen, was sich nachteilig auf die Tragfähigkeit<br />

auswirkt. Mit dem korrekten Tragbild konnte eine gleichmäßige<br />

Lastverteilung erreicht werden.<br />

ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />

Das neue Design einer Kegelradverzahnung und die Festlegung der<br />

Flankenmodifikationen wurden in der Vergangenheit häufig vom<br />

Hersteller nach eigenen Erfahrungswerten ausgeführt. In der Luftfahrt<br />

führt diese Vorgehensweise nicht immer zu den gewünschten<br />

Ergebnissen, da diese Getriebe aufgrund des radikalen Leichtbaus<br />

und anderer Lagerungskonzepte auch anderen Verformungen unterworfen<br />

sind. Daher ist es gerade in der Luftfahrt unerlässlich, eine<br />

Qualitätssoftware zur Voraussage der Tragbildlage hinzuzuziehen<br />

und diese im Prüflauf zu verifizieren.<br />

Im vorliegenden Anwendungsbeispiel konnte Kisssoft einerseits<br />

zur Auslegung des Tragbilds sowie auch zur Fehlersuche nach dem<br />

Fertigungsprozess eingesetzt werden. Mit moderner Getriebesoftware<br />

können demnach in umfassenden Analysen die Tragbildverlagerungen<br />

ermittelt und passende Flankenmodifikationen vorgeschlagen<br />

werden, was zu realitätsnahen Resultaten führt und hochgradig<br />

dazu beiträgt, High-End-Entwicklungen mit vertretbaren<br />

Kosten zu unterstützen.<br />

Bilder: KISSsoft<br />

www.kisssoft.ag<br />

68 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ENGINEERINGTOOL FÜR SYSTEMBAUKASTEN<br />

SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

Item hat die Auswahl- und Auslegungssoftware MotionDesigner erweitert. Das<br />

Online-Tool ermöglicht nun die Berechnung von Auslegerachsen, bei denen der<br />

Schlitten fest montiert ist und sich stattdessen die Lineareinheit bewegt, um z. B.<br />

Pick-and-place-Aufgaben zu erfüllen. Die Zahnstangen führen dabei zu einer<br />

hohen Steifigkeit, auch bei vertikalem Einsatz. Der MotionDesigner berechnet<br />

automatisch die maximale Stützweite. Da die Integration der Auslegerachsen zu<br />

einer hohen Positioniergenauigkeit führt, sind auch komplexe Aufgaben, z. B. im<br />

3D-Druck oder zur Ausführung von Schweißnähten, konfigurierbar. Die Software<br />

MotionSoft wurde für die Inbetriebnahme der Auslegerachsen optimiert. Eine<br />

Neuentwicklung ist das Engineeringtool. Diese Software greift auf alle Profile<br />

des MB Systembaukastens, die dazugehörige Verbindungstechnik sowie entsprechende Bodenelemente und Endkappen zurück. Das<br />

Engineeringtool erstellt die komplette Projektdokumentation.<br />

www.item24.de<br />

SPINDELLAGER SCHNELL<br />

KONFIGURIEREN<br />

sps ipc drives<br />

Nürnberg<br />

Halle 4, Stand 251<br />

Mit dem Simulationstool SimPro<br />

Spindle von SKF können<br />

Konstrukteure von Spindeln<br />

schnell die optimale Lager-Konfiguration<br />

für eine Anwendung<br />

ermitteln. Das Programm fußt<br />

auf der SimPro-Berechnungssoftware.<br />

So gleicht es einem<br />

virtuellen Prüfstand, der<br />

Aufschlüsse über die dynamischen<br />

Kräfte liefert, denen die<br />

Lager in Spindeln ausgesetzt<br />

sind. Damit kann die Auslegung<br />

von Lagerungen für die jeweiligen<br />

Anwendungsanforderungen<br />

bzw. -bedingungen ausgetestet<br />

werden. Dazu wird das Simulationstool<br />

zunächst mit Daten<br />

über Wellen, Lager, Getriebe,<br />

Schmierstoffe, Zwischenringe<br />

und Federn gefüttert. Dafür<br />

steht eine Eingabemaske zur<br />

Verfügung, mit Direktanbindung<br />

an das Wälzlager-Portfolio des<br />

Herstellers. Dem entstandenen<br />

Modell fügt der User nun<br />

Betriebsbedingungen wie<br />

Drehzahlen, Temperaturen,<br />

Lasten und Schmierung sowie<br />

Passungen von Welle und<br />

Gehäuse hinzu. Dabei können<br />

die Last- und Drehzahlbedingungen<br />

auch als kombinierter<br />

Lastzyklus eingegeben werden.<br />

IHR ERFOLG IST<br />

UNSER ANTRIEB<br />

Innovation entsteht dort, woesRaum für neue<br />

Ideen gibt. Bei uns finden Sie ihn. Denn genau<br />

das zeichnet die HANNING ELEKTRO-WERKE seit<br />

über 70 Jahren aus. ObMotor, Pumpe, Lüfter oder<br />

Frequenzumrichter: Als Spezialist für kundenspezifische<br />

Antriebskomponenten sowie -systeme<br />

entwickeln und produzieren wir die individuell besten<br />

Lösungen für Ihre Anwendungen.<br />

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HANNING ELEKTRO-WERKE GmbH &Co. KG<br />

HolterStraße 90,D-33813 Oerlinghausen, Tel+49 (5202) 707-0,www.hanning-hew.com<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 69


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

NUR DREI KLICKS<br />

ENTFERNT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Interaktive Programme können die Arbeit eines<br />

Konstrukteurs erleichtern. Am Beispiel eines<br />

Konfigurators für schwere Industriesteckverbinder<br />

wird deutlich, wie leistungsfähig<br />

die digitalen Helfer bereits sind.<br />

Programme und Anwendungen werden als Instrument zur<br />

Unterstützung der Konstruktion immer wichtiger. Denn sie<br />

helfen Entwicklerinnen und Entwicklern, einer zentralen<br />

Herausforderung zu begegnen: Immer kürzer werden die<br />

Zyklen, innerhalb derer es neue zuverlässige und effiziente Maschinen<br />

zu entwerfen gilt. Und nicht jede Abteilung verfügt über ausreichende<br />

Kapazitäten, um sich mit Details wie Schnittstellen, Steckverbindern<br />

und deren Kombinationsmöglichkeiten zu befassen.<br />

Harting hat deshalb einen Konfigurator für Industriesteckverbinder<br />

entwickelt, der es ermöglicht, schnell alle nötigen Informationen<br />

und entscheidungsrelevanten Daten bei der Hand zu haben.<br />

Autor: Timo Poggemöller, Technical Application Manager,<br />

Harting Electric GmbH & Co. KG, Espelkamp<br />

<strong>DER</strong> SCHNELLE WEG ZUM STECKVERBIN<strong>DER</strong><br />

<strong>DER</strong> KONFIGURATOR KOMMUNI-<br />

ZIERT MIT DEM ANWEN<strong>DER</strong><br />

Der Han-Konfigurator orientiert sich an der Praxis. Er ist so gestaltet,<br />

dass Anwender schnell die nötigen Schnittstellen für ihre Entwicklung<br />

zusammenstellen können. Drei Eingaben – Anzahl der<br />

Kontakte, benötigte Spannung und Stromstärke – reichen, um zu einer<br />

ersten Lösung zu gelangen. Diese kann direkt in den Warenkorb<br />

gelegt oder noch weiter verfeinert werden.<br />

Zudem werden dem User den Anforderungen entsprechende Alternativen<br />

vorgeschlagen. Der Konfigurator macht den Steckverbinder<br />

leicht beherrschbar – den immer komplexeren Anforderungen<br />

und einer generell hohen Produkt-Diversifizierung zum Trotz.<br />

Der Auswahlprozess bleibt trotz der aktiven Unterstützung<br />

durch das Programm für den Anwender transparent. Die jeweils<br />

aktuelle Konfiguration ist parallel als 3D-Modell in einem separaten<br />

Fenster zu sehen. Der Konfigurator ist interaktiv, d. h. er kommuniziert<br />

mit dem Anwender. Die Kommunikation läuft zum einen<br />

über die 3D-Modellierung, zum anderen über jeweils offenstehende<br />

oder geschlossene Auswahlmöglichkeiten. Komponenten,<br />

die zu einer bereits getroffenen Auswahl nicht passen, zeigt<br />

der Konfigurator nicht an.<br />

Anwender, die bereits über Artikelnummern oder Namen der<br />

gesuchten Produkte verfügen, haben die Möglichkeit, ihre Schnitt-<br />

70 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


www.DerKonstrukteur.de<br />

„<strong>DER</strong> KONFIGURATOR<br />

HILFT, DIE BESTE<br />

LÖSUNG ZU GENE-<br />

RIEREN“<br />

Timo Poggemöller,<br />

Technical Application<br />

Manager, Harting<br />

Der Konstrukteur muss nicht lange<br />

nach Komponenten und deren<br />

Spezifikationen suchen. Per<br />

Mausklick gelangt er zu Schnittstellen-Lösungen,<br />

die dem neuesten<br />

Stand in der Steckverbinder-Entwicklung<br />

entsprechen. Zudem<br />

profitiert er aus der hohen Sicherheit<br />

durch die Visualisierung des<br />

Konfigurators, denn jedes Einzelteil<br />

wird im künftigen Anwendungszusammenhang<br />

angezeigt. Zudem<br />

geht einmal erworbenes Wissen<br />

nicht verloren und ist leicht integrierbar<br />

in die Bearbeitungs- und<br />

Dokumentations-Systeme der<br />

Entwicklung. Nach der Konfiguration<br />

stehen die technischen Daten der<br />

Schnittstelle zum Download bereit.<br />

Die jeweils aktuelle Konfiguration des Steckverbinders wird<br />

als 3D-Modell in einem separaten Fenster dargestellt<br />

stelle im Konfigurator eigenständig aufzubauen – und für die weitere Bearbeitung<br />

handhabbar zu machen. Sie nutzen den Expertenmodus: Beginnend mit<br />

der Wahl des Gehäuses (oben/unten) oder Einsatzes (Stift/Buchse) ergeben sich<br />

unterschiedliche Zugänge zur passenden Konfiguration.<br />

Bilder: Harting<br />

www.harting.com


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EINE RUNDE<br />

SACHE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Den richtigen Steckverbinder für den jeweiligen<br />

Einsatzzweck zu finden, ist keine leichte Aufgabe.<br />

Neben konstruktiven Überlegungen steht dabei<br />

auch das Handling im Fokus. Ein kompakter und<br />

leistungsfähiger Kabel-Steckerverbund bietet in<br />

beiden Bereichen Vorteile.<br />

Der M15 Power von LQ Mechatronik-Systeme besteht aus<br />

dem Rundsteckverbinder X-TEC 15 und dem Energiekabel<br />

W-TEC 15. Er kombiniert laut Anbieter enorme Leistungsfähigkeit<br />

mit einer hohen Stromdichte und eignet sich unter<br />

anderem für Aggregate und Motoren im 400-V-Bereich. Mit seinem<br />

kompakten Steckbilddurchmesser von lediglich 15 mm eröffnen<br />

sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Maschinen-, Aggregat-<br />

und Gerätehersteller sowie in der Fördertechnik. Im Gegensatz<br />

zu 7/8-Zoll-Steckern und -Kabeln sind X-TEC 15 und W-TEC 15<br />

kleiner und leistungsfähiger. Statt lediglich 9 A beträgt die Stromstärke<br />

im Dauerbetrieb 16 A auf den Leistungskontakten. 10 A werden<br />

auf den Hilfskontakten erreicht. Diese außergewöhnlich große<br />

Stromstärke bei derart kleinen Abmessungen ist nach Angaben des<br />

Herstellers auf dem Markt bisher einmalig.<br />

VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN<br />

Erhältlich ist der M15 Power mit einem Kunststoff- oder Metallgehäuse,<br />

als Einschraubvariante mit vorkonfektionierten Litzen oder<br />

mit Anbaudose. Ein Schnellverriegler erleichtert das Handling auf<br />

der Baustelle. Die Kunststoffumspritzung bietet Sicherheit gegen<br />

Manipulation. Der M15 Power ist schleppkettenfähig und ist nach<br />

Schutzart IP67 staub- und spritzwassergeschützt. Die Konfektionsvarianten<br />

sind vielfältig und beinhalten unter anderem gerade und<br />

gewinkelte Buchsen oder Verlängerungen, in geschirmter und ungeschirmter<br />

Ausführung. Sie erfüllen die UL-Anforderungen in und<br />

am Schaltschrank.<br />

72 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


FÜR KLEINE ÖFFNUNGEN<br />

DAS ANSCHLIESSEN <strong>DER</strong> STECKVERBIN-<br />

<strong>DER</strong> REDUZIERT SICH AUF DEN REIN<br />

MECHANISCHEN VORGANG<br />

Der Durchmesser des M15-Power-Rundsteckverbinders beträgt lediglich 20 mm,<br />

dieser passt damit auch durch kleine Öffnungen und Ausbrüche in den Kabelkanälen.<br />

Damit schließen sich vorkonfektionierte Kabel und relativ kleine Ausbrüche<br />

nicht mehr von vornherein aus. Das vereinfacht die Verteilung der elektrischen<br />

Leitungen. Zudem sind die Kabelschächte durch die kleinen Öffnungen<br />

weitgehend vor Schmutz aus der Umgebung geschützt. Die elektrische Verteilung<br />

zwischen den Stammleitungen und den Stichleitungen, die zu den Motoren führen,<br />

erfolgt mithilfe von T-Verteilern aus der M15-Power-Baureihe. Sie sind mit<br />

dem gleichen Polbild ausgestattet, sodass auch hier der Anschluss und die elektrische<br />

Verteilung gegeben ist – ebenso sicher, schnell und einfach.<br />

EINFACHES HANDLING<br />

Die Steckverbinder zum Anschluss von Motoren, die Förderbänder beispielsweise in<br />

Logistikzentren antreiben, sollten einfach, schnell und sicher montierbar sein. Der<br />

M15 Power wurde speziell für Einsätze entwickelt, bei denen es auf schnelles und<br />

sicheres Handling ankommt. Vor Ort müssen die Kabel lediglich auf das Einschraubgewinde<br />

am Motor aufgesetzt und mit dem Schnellverriegler arretiert werden, um<br />

den elektrischen Kontakt herzustellen – sicher, fehlerfrei und in Sekundenschnelle.<br />

Für die Montage werden keine Elektrofachkräfte mehr benötigt, da Tätigkeiten wie<br />

Abisolieren oder Anklemmen entfallen. Durch die Umspritzung bieten die Rundsteckverbinder<br />

maximale Sicherheit, auch gegen Manipulation.<br />

Bilder: LQ Mechatronik-Systeme GmbH<br />

www.lq-group.com<br />

Mit dem Rundsteckverbinder M15 Power (ganz rechts im Bild) sind<br />

Elektromontagearbeiten schnell und einfach durchzuführen<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 73<br />

Rotor Clip.indd 1 17.09.<strong>2018</strong> 14:39:38


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

STARK GEGEN<br />

STRAHLUNG!<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Maschine streikt, der Roboter bleibt stehen –<br />

nicht immer ist daran ein technischer Defekt<br />

schuld. Auch Probleme mit der<br />

elektromagnetischen Verträglichkeit können die<br />

Ursache sein. Wenn Konstrukteure bei Kabeln<br />

und Verbindungstechnik bestimmte Dinge<br />

beachten, können sie ihr System stark gegen<br />

störende elektromagnetische Strahlung machen!<br />

Die Gefahr von Störungen durch elektromagnetische Felder<br />

in der Industrie wächst. Das ist eine zwangsläufige<br />

Folge der zunehmenden Elektrifizierung und Digitalisierung,<br />

die mit Industrie 4.0 in die Fabriken einzieht. Damit<br />

rückt das Thema Elektromagnetische Verträglichkeit, kurz<br />

EMV, vermehrt in den Blickpunkt. Elektromagnetisch verträglich<br />

ist ein Gesamtsystem, wenn es sich von elektromagnetischen Feldern<br />

anderer Systeme nicht in seiner Funktion stören lässt und<br />

diese auch nicht stört. Das ist der Idealzustand, in der Praxis gibt<br />

es genug Einfallstore, durch die Störstrahlung in ein System hinein<br />

oder aus ihm hinaus gelangen kann. Häufig sind das schlecht<br />

geschirmte Verbindungen, insbesondere in der Kabelverschraubung<br />

oder im Stecker, aber auch ungeeignete Komponenten oder<br />

eine nicht fachgerechte Verlegung.<br />

NICHT OHNE SCHIRMUNG<br />

Erste und wichtigste Barriere gegen elektromagnetische Felder bei<br />

Kabeln ist die Abschirmung, meist ein Geflecht aus hochleitfähigen<br />

Drähtchen, die das Innere wie ein Faraday’scher Käfig abschirmen.<br />

Leider wird mitunter auf die Schirmung verzichtet, nur um ein paar<br />

Euro zu sparen. Das kann sich rächen, etwa dort, wo Leitungen mit<br />

hohen Strömen und Datenleitungen dicht nebeneinanderliegen.<br />

Abschirmung ist aber nicht gleich Abschirmung. Erst ab einem Bedeckungsgrad<br />

von rund 80 % bildet das Geflecht eine effektive Barriere<br />

gegen elektromagnetische Felder. Bei bewegten Leitungen, etwa<br />

in Schleppketten mit millionenfachen Wechselbiegezyklen oder<br />

in der Robotik, wo die Schirmung zusätzlich zur Biegung auch noch<br />

Torsion aushalten muss, muss die Schirmung so ausgelegt werden,<br />

dass dieser Bedeckungsgrad auch im gebogenen Zustand gegeben<br />

ist. Das lässt sich über den Flechtwinkel steuern. Für bewegte Anwendungen<br />

wird der Draht in einem stumpferen Winkel um die<br />

Adern geflochten, sodass er auf einer kürzeren Strecke eine volle<br />

360 °-Windung um die Adern macht. Der Bedeckungsgrad ist dann<br />

74 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


© Andrey Armyagov/Fotolia.com<br />

01 Statt einer Feder<br />

wie üblicherweise in<br />

Kabelverschraubungen<br />

(oben) fixieren bei der<br />

Skintop MS-M Brush<br />

(unten) tausende von<br />

ringförmig angeordneten<br />

Bürstenhärchen<br />

den Schirm<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Das Rex-System<br />

Ihre All-in-one<br />

Lösung<br />

Bestehend aus drei Komponenten<br />

– Einspeisung,<br />

– Überstromschutz und<br />

– Stromverteilung<br />

revolutioniert das REX12-System<br />

Ihre DC 24 V-Ebene.<br />

von vornherein höher, die Elastizität besser, allerdings<br />

wird mehr Kupfer benötigt.<br />

Auch dem Aufbau der Adern im Inneren des<br />

Kabels sollte man Aufmerksamkeit schenken,<br />

denn er beeinflusst das EMV-Verhalten ebenfalls.<br />

Einzelne Adern im Kabel lassen sich mit<br />

alukaschierter Folie um die Isolierung zusätzlich<br />

POSITIV FÜR DIE ABSCHIRMUNG SIND GROSSE<br />

METALLISCHE FLÄCHEN UND DURCHGÄNGIGE ELEK-<br />

TRISCHE VERBINDUNGEN MIT GUTER LEITFÄHIGKEIT<br />

abschirmen. Positiv wirkt sich aus, wenn man<br />

den Schutzleiter auf drei Leiter aufteilt und diese<br />

erdsymmetrisch um das Aderbündel verteilt.<br />

DIE IDEALE VERBINDUNG<br />

Gutes EMV-Verhalten endet nicht beim Kabel,<br />

auch der Steckverbinder und die Kabelverschraubung<br />

sind ein wichtiges, aber leider häufig<br />

das schwächste Glied beim Schutz vor Stö-<br />

rungen. Die ideale Verbindung von Kabel, Kabelverschraubung<br />

und Steckverbinder aus<br />

EMV-Sicht besitzt einen elektrischen Widerstand<br />

nahe Null zwischen Kabelschirm und<br />

Erdpotenzial. Dafür ist eine möglichst große<br />

Kontaktfläche nötig. Mit einem zur Wurst verdrillten<br />

Schirmgeflecht, angelötet an einer<br />

Steckerfahne, ist das nicht gegeben. Vielmehr<br />

sollte der Kabelschirm am Übergang von der<br />

Kabelverschraubung zum Stecker rundherum<br />

und ohne Lücken aufliegen. Nur dann kann das<br />

Steckergehäuse als Faraday’scher Käfig wirken<br />

und Störsignale von außen sicher fernhalten.<br />

Vergessen wird mitunter, dass diese optimale<br />

Schirmkontaktierung an beiden Enden des Kabels<br />

stattfinden und mit dem Erdpotenzial verbunden<br />

sein muss.<br />

Ihr Nutzen:<br />

● Erhöht die Maschinenverfügbarkeit<br />

● Bringt Flexibilität<br />

● Spart Zeit, Kosten und Platz<br />

● Mit IO-Link und<br />

Modbus-RTU Anbindung<br />

Infos unter:<br />

www.e-t-a.de/REX12-System<br />

facebook.com/eta.germany<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

SPS/IPC/DRIVES<br />

vom 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />

Halle 3.C, Stand 3.C-428<br />

www.e-t-a.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

02 Der große<br />

variable Klemmbereich<br />

der Skintop<br />

MS-M Brush macht die<br />

Montage, Demontage<br />

und Zuordnung<br />

einfacher und<br />

schneller<br />

„NICHT KOMPONEN-<br />

TEN, SON<strong>DER</strong>N<br />

SYSTEME EMV-SICHER<br />

MACHEN“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Zusätzlich zu ihrer Hauptaufgabe,<br />

dem problemlosen Verbinden und<br />

Trennen von Leitungen, müssen<br />

Steckverbinder zunehmend eine<br />

Schutzfunktion übernehmen. Denn<br />

mit der Installationsdichte von<br />

elektrischen und elektronischen<br />

Systemen nimmt die Gefahr einer<br />

gegenseitigen Beeinflussung durch<br />

elektromagnetische Strahlung zu.<br />

Dabei reicht eine kleine Schwachstelle<br />

als Eintrittspforte für störende<br />

Strahlung aus. Es gilt also, nicht nur<br />

die Einzelkomponenten, sondern<br />

das Gesamtsystem abzudichten.<br />

Besonders heikel sind hierbei<br />

natürlich die Schnittstellen, z. B. die<br />

Übergänge vom Kabel auf den<br />

Steckverbinder.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Positiv für die Abschirmung sind große metallische Flächen und durchgängige<br />

elektrische Verbindungen mit guter Leitfähigkeit. Diese Voraussetzungen erfüllt<br />

der Rechteckstecker Epic Ultra von Lapp. Er hat ein vernickeltes Metallgehäuse,<br />

die Dichtung liegt innen, sodass sich die beiden metallischen Gehäuseteile<br />

großflächig berühren. Dazu passt die Kabelverschraubung Skintop MS-M<br />

Brush, denn für ein gut abgeschirmtes Gesamtsystem muss auch der Übergang<br />

vom Steckverbinder zum Kabel dichthalten. Üblicherweise wird der Schirm<br />

mit einer Feder fixiert, bei der Skintop MS-M Brush übernehmen dies tausende,<br />

ringförmig angeordnete Bürstenhärchen. Der große variable Klemmbereich<br />

macht die Montage, Demontage und Zuordnung einfacher und schneller.<br />

In einem einzigen Arbeitsgang wird das Kabel zentriert, fixiert, zugentlastet<br />

und hermetisch abgedichtet. Ströme, die durch Störsignale von außen induziert<br />

werden, fließen über die hoch leitfähige und 360 ° umlaufende Bürstenschirmung<br />

ab, was besonders für die Übertragung empfindlicher Signale wichtig<br />

ist. Das ist auch dann noch der Fall, wenn man Stecker und Kabel dreht und<br />

biegt, denn die Kontaktfläche zwischen dem Abschirmgeflecht der Leitung und<br />

dem Bürsteneinsatz der Skintop MS-M Brush bleibt unverändert erhalten. Das<br />

ist vor allem nützlich bei Anwendungen mit Bewegung und Torsion, etwa vorne<br />

an einem Roboterarm, wo auf engstem Raum mehrere Power- und Datenleitungen<br />

verlaufen.<br />

EMV-SÜNDEN<br />

Die Experten von Lapp haben einen guten Blick für EMV-Sünden. Wenn sie<br />

einen Schaltschrank öffnen, sehen sie meist sofort, wo es Probleme geben<br />

kann. Zum Beispiel wenn Erdungsbänder an den Türen fehlen. Oder wenn es<br />

im Schaltschrank eng zugeht und die empfohlenen Biegeradien der Kabel<br />

unterschritten werden. Dann sind die Kabel direkt hinter dem Kabelabgang<br />

geknickt und das Abschirmgeflecht liegt nicht großflächig auf oder rutscht<br />

heraus. Liegen direkt daneben Powerleitungen mit hohen Strömen, können<br />

die starken elektromagnetischen Impulse in die schlecht abgeschirmte Leitung<br />

einstreuen und zu Störungen in der gesamten Anlage führen. Das sind<br />

dann die Fälle, wo plötzlich ein Roboter ohne erkennbaren Grund stehenbleibt<br />

und man fieberhaft nach dem Fehler sucht.<br />

Bilder: Lapp<br />

www.lappkabel.de<br />

Lösungen für<br />

Abdichtungen<br />

WillTech Aps<br />

Tel. +45 7442 3450<br />

www.willtech.dk


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

UNIVERSELLE MEHRFACHKUPPLUNG<br />

FÜR DIE ROBOTERVERSORGUNG<br />

Die Multiline E von<br />

Eisele bietet eine<br />

praktische Möglichkeit<br />

für die Medienversorgung<br />

von<br />

Robotern und<br />

Maschinenbaugruppen.<br />

Druckluft,<br />

Vakuum, Gase,<br />

Kühlwasser, Flüssigkeiten,<br />

Elektrik und<br />

Elektronik: Über das<br />

modulare Baukastensystem mit Adaptiveinsätzen können genau<br />

die Anschlüsse in einer Mehrfachkupplung kombiniert werden,<br />

die für eine bestimmte Anwendung erforderlich sind. Die<br />

elektrisch leitenden Adaptiveinsätze hat Eisele in Kooperation mit<br />

der Murrelektronik GmbH entwickelt. Je nach Bedarf werden<br />

M12-Rundsteckverbinder oder andere Anschlussformen für<br />

Bussysteme, Steuerungstechnik und Elektroversorgung eingesetzt.<br />

Zusätzlich können Schlauchverbindungen integriert<br />

werden. Neben Mischkonzepten verschiedener Steuerleitungen<br />

sind auch Komplettlösungen für Elektrik und Elektronik möglich.<br />

Die Multiline E kann grundsätzlich mit dem kompletten M12-Stecker-Programm<br />

von Murrelektronik kombiniert werden und<br />

sämtliche in der Automobilindustrie gängigen I/O-Signale sowie<br />

bis zu 24 V DC übertragen. Die tropffrei abdichtenden Adaptiveinsätze<br />

garantieren das leckagefreie Kuppeln und Entkuppeln von<br />

Flüssigkeiten unter Druck und ermöglichen die Kombination mit<br />

dem neuen M12-Powerstecker für die Leistungselektronik in einer<br />

Kupplung. Der M12-Powerstecker ist für die Stromversorgung bei<br />

Spannungen bis zu 630 V geeignet.<br />

MODULARER STECKVERBIN<strong>DER</strong><br />

FÜR ENERGIEKETTEN<br />

Eine flexible Versorgung für schnelle, linear bewegte Komponenten<br />

von Maschinen und Anlagen ermöglicht die Han-Modular<br />

Flexbox von Harting. Mit der Schnittstelle aus Hochleistungskunststoff<br />

im modularen Gehäuse lassen sich längere, bewegte<br />

Kabelstrecken für Maschinen und Maschinen-Module einfach<br />

installieren und warten. Die Schnittstelle ermöglicht es, Energieketten<br />

in flexibel handhabbare Segmente zu unterteilen. Das<br />

modulare Gehäusekonzept bietet eine einzige Steck- und<br />

Trennstelle statt vieler Einzelverbindungen. Mit Verbindungselementen<br />

lassen sich die Gehäuse in unterschiedlichen Konstellationen<br />

aneinanderfügen. Die Dichtungen an den Kabeldurchführungen<br />

stehen für Kabeldurchmesser von 4 bis 24 mm zur Verfügung.<br />

Die integrierte Zugentlastung hält Kräften von über 150 N stand.<br />

Fast das gesamte Han-Modular-Portfolio mit über 100 Modulen<br />

für die<br />

Übertragung<br />

von Strömen,<br />

Signalen,<br />

Daten,<br />

Druckluft und<br />

Lichtwellen<br />

kann in der<br />

Flexbox<br />

genutzt<br />

werden.<br />

www.harting.com<br />

www.eisele.eu<br />

TESTMODULE ZUR STEIGERUNG <strong>DER</strong><br />

PRODUKTIVITÄT<br />

Pickering Interfaces bietet<br />

Test- und Simulationsmodule<br />

an, die die Test-Effektivität<br />

und Produktivität verbessern.<br />

Mit dem PXI RTD Simulator<br />

40-263 können Pt100-, Pt500-,<br />

Pt100-Widerstandstemperaturfühler<br />

nachgebildet<br />

werden. Die 1- oder 2-Slot-PXI-<br />

Varianten erlauben auch eine<br />

Simulation von Sensorfehlern.<br />

Die PXI- und PCI-Widerstandsmodule<br />

sind in 50 Standardkonfigurationen mit verschiedenen<br />

Widerstandskanälen und -bereichen erhältlich. Beim modularen<br />

6-Slot USB/LXI Chassis sind Schaltapplikationen mit geringem<br />

Platzbedarf möglich. Es können bis zu sechs 3-HE-Pickering-PXI-<br />

Module aus über 1 000 Matrizen, Multiplexern, Relaiskarten,<br />

HF-Schaltern, programmierbaren Widerstandskarten und<br />

Fehlersimulationseinheiten gewählt werden. Der USB-2.0-Hub ist<br />

ein 1-Slot-PXIe-Modul, das einen 8-Port-USB-2.0-Hub mit einzeln<br />

schaltbaren USB-Daten-/Versorgungsspannungsleitungen<br />

kombiniert für eine steuerbare Verbindung zwischen PXIe-Chassis<br />

und USB-Geräten.<br />

www.pickeringtest.com<br />

AUTOMATISIEREN<br />

OHNE LIMITS<br />

Entdecken Sie auf der SPS IPC Drives unsere vielseitigen Lösungen für die<br />

Maschinenautomation und erleben Sie Innovationspartnerschaft auf Augenhöhe.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

SPS IPC Drives Neuheiten:<br />

• Passgenau: Kompaktes IO-System für die E°EXC89 mit vielen<br />

Funktionsmodulen, Buskopplern&Safety-IO-Modulen<br />

• Einfach sicher: Integrierte Safety-Steuerung für systemweite Transparenz<br />

in der Verarbeitung sicherer und nicht-sicherer Signale<br />

• Connected Automation: OPC-UA-basiertes Machine Management System<br />

für die CNC-Fertigung 4.0<br />

Messe-Highlights<br />

www.eckelmann.de/sps18<br />

Stand<br />

7-314<br />

Halle 7<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 77<br />

Eckelmann.indd 1 30.10.<strong>2018</strong> 07:57:25


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

HYBRID<br />

DURCH UND DURCH<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Einkabellösungen erschließen in der elektrischen<br />

Antriebstechnik vielfältige Vorteile. Es ist nur<br />

konsequent, dass ein Kabel auch mit einem<br />

einzigen Steckverbinder bzw. Anschluss jeweils<br />

am Motor und am Antrieb versehen ist. Hybrid-<br />

Steckverbinder sparen Platz und senken den<br />

Installationsaufwand. Motorseitig haben sich<br />

bereits Rundsteckverbinder durchgesetzt. Auf<br />

der anderen Seite hapert es noch. Ein Anbieter<br />

hat jetzt für Einkabelschnittstellen an Antrieben<br />

im Schaltschrank spezielle Hybrid-Steckverbinder<br />

entwickelt.<br />

Noch vor rund fünf Jahren waren ein Motor mit Encoder<br />

und der zugehörige Antrieb – hier als Oberbegriff für Antriebssteuerung,<br />

Drive, Servo-Regler, Servo-Drive, Frequenzumrichter<br />

usw. verwendet – meist mit zwei Kabeln<br />

verbunden. So ließen sich Daten und Energie zuverlässig trennen.<br />

Dies war jedoch mit einem erhöhten Platz- und Materialbedarf sowie<br />

einigem Mehraufwand bei der Fertigung und Installation verbunden.<br />

Die wirtschaftlichere Alternative sind Einkabelinstallationen.<br />

Diese Entwicklung wurde auch durch die auf dem RS485-<br />

Übertragungsstandard basierenden Protokolle Hiperface DSL und<br />

SCS Open Link vorangetrieben. Die Kabelhersteller entwickelten<br />

passende hybride Schirm-in-Schirm-Motorkabel mit einem äußeren<br />

und mehreren innen liegenden Schirmen.<br />

Es ist konsequent, dass ein Kabel auch mit einem einzigen<br />

Steckverbinder bzw. Anschluss jeweils am Motor und am Antrieb<br />

versehen ist. Auf der Motorseite haben sich M23-Rundsteckverbinder<br />

bewährt. Anders jedoch auf der Antriebsseite. Bisher wird<br />

das Kabel hier oft noch auf zwei Steckverbinder gesplittet. Die<br />

sinnvolle Lösung sind auch hier Hybrid-Steckverbinder. Deren<br />

Entwicklung und Installation erfordern Sorgfalt und Know-how.<br />

78 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Neugierig auf die<br />

Weltneuheit?<br />

Wie bei jeder geschirmten Verbindung<br />

sind die Schnittstellen, wie Schirmauflagen,<br />

Anschlussklemmen und Übergänge<br />

zwischen Steckverbinder und Gehäuse<br />

die neuralgischen Punkte. Außerdem ist<br />

der Abstand zwischen Energie- und Datenleitungen<br />

im Hybrid-Stecker viel<br />

kleiner als bei getrennter Führung. Mit<br />

der Auswahl des richtigen Steckverbinders<br />

und der Integration in den Geräteaufbau<br />

eines Antriebs lässt sich jedoch<br />

eine zuverlässige und robuste Verbindung<br />

sicherstellen.<br />

EMV-GERECHTES DESIGN<br />

Am Motor werden meist Steckverbinder<br />

mit Metallgehäuse verwendet, was in Bezug<br />

auf die EMV-Schirmung optimal ist.<br />

Bei den im Schaltschrank verbauten Antrieben<br />

(IP20-Umgebung) sollten hingegen<br />

einige weitere wichtige Punkte beachtet<br />

werden. Hier werden schon aus<br />

Kostengründen Klemmen ohne Gehäuse<br />

verwendet, die eher Reihenklemmen als<br />

klassischen Steckverbindern ähneln.<br />

Deshalb muss die Schirmung besonders<br />

sorgfältig ausgeführt werden. Eine durchgängige<br />

und unbeschädigte Schirmung<br />

der Kabel und die zuverlässige Kontaktierung<br />

an Steckverbindern sind entscheidend,<br />

um negative Einflüsse der Motorleistungskontakte<br />

und Störquellen aus<br />

der Umgebung auf die Encoder-Leitung<br />

zu vermeiden. Dies ist deshalb so wichtig,<br />

weil sich EMV-Fehler nur schwer lokalisieren<br />

lassen. Speziell bei Hybrid-Verbindungen<br />

sind die einzelnen Schirme nicht<br />

nur beidseitig aufgelegt, sondern auch<br />

untereinander auf einem gemeinsamen<br />

Potenzial. Damit ist es selbst bei gezogenen<br />

Steckverbindern schwierig, den<br />

Übergangswiderstand einer Verbindung<br />

zu messen. Aber selbst wenn dieser niederohmig<br />

ist, lässt dies keine abschließende<br />

Beurteilung der Abschirmwirkung<br />

zu. Ein entscheidender Faktor ist somit<br />

die konstruktive Ausführung des Schirmanschlusses<br />

durch den Hersteller. Die<br />

schlechteste Abschirmung erzielen sogenannte<br />

„Pigtails“. Hierbei wird der Schirm<br />

verdrillt und das so entstandene Bündel<br />

punktförmig per Klemme oder Lötfahne<br />

befestigt. Eine gute, niederohmige<br />

Schirmauflage kontaktiert den Schirm<br />

<strong>DER</strong> HYBRID-STECKVERBIN<strong>DER</strong> BIETET<br />

DEN ENTWICKLERN <strong>DER</strong> ANTRIEBE ALLE<br />

OPTIONEN BEIM GERÄTE-DESIGN<br />

möglichst großflächig über den gesamten<br />

Umfang und führt ihn bis unmittelbar vor<br />

die Anschlussklemmen. Idealerweise<br />

bleibt die ungeschirmte Strecke unter<br />

30 mm. Bei Schirm-in-Schirm-Leitungen<br />

muss für jeden Schirm eine separate Auflage<br />

vorhanden sein. Außerdem sollten<br />

die Schirme für Energie und Daten möglichst<br />

lange getrennt geführt werden.<br />

Nürnberg 27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Halle 4 · Stand 189<br />

Entdecken Sie den<br />

ZAE Erlkönig.<br />

ZAE setzt neue Maßstäbe für<br />

Servo-Antriebe unterschiedlicher<br />

Anforderungsprofile. Das variable<br />

Lagerkonzept ist optimiert für präzise<br />

Positionierungsaufgaben oder<br />

energieeffiziente, kontinuierliche<br />

Betriebsarten. Der patentierte<br />

hermetische Druckausgleich ist in<br />

das Gehäuse integriert und bietet<br />

Sicherheit für kritische Prozesse.<br />

Hermetischer Druckausgleich<br />

01 Der Hybrid-Steckverbinder<br />

stellt antriebsseitig eine<br />

effiziente und platzsparende<br />

Geräteschnittstelle für<br />

Einkabellösungen dar<br />

Entwickelt für höchste Anforderungen:<br />

■ hermetischer Druckausgleich<br />

■ variables Lagerkonzept<br />

■ sehr hohe Positioniergenauigkeit<br />

■ extreme Überlastfähigkeit<br />

■ sehr leiser, dämpfender Lauf<br />

ZAE-AntriebsSysteme GmbH & Co KG<br />

Schützenstraße 105 · 22761 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 853 93 03<br />

www.zae.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

02 Beispiel eines typischen Kabelaufbaus<br />

für Einkabelschnittstellen<br />

Und schließlich verbessert eine symmetrische Anordnung der<br />

verschiedenen Leitungen und der Kontakte des Steckverbinders<br />

die EMV-Eigenschaften. Der Grund hierfür ist, dass elektromagnetische<br />

Felder in benachbarten Leitern am besten kompensiert<br />

werden. Deshalb sollte insbesondere die Datenleitung so<br />

lange wie möglich als verdrillte (twisted) Leitung ausgeführt<br />

sein. Außerdem sollten Energie- und Datenkabel möglichst<br />

weit voneinander entfernt sein, dies erreicht man, indem<br />

man alle „neutralen“ Elemente wie PE-Kontakt und Verrieglungsflansch<br />

mittig positioniert.<br />

Im Gegensatz zur Anordnung der Anschlüsse können bei<br />

der Schirmung sowohl der Hersteller als auch der Anwender<br />

die Qualität einer Verbindung beeinflussen. Eine gut konstruierte<br />

Schirmauflage erleichtert die Installation und hilft, Fehler<br />

zu vermeiden. Der Anschluss des Kabelschirms an das Schirmblech<br />

erfolgt in der Regel mittels handelsüblicher Schlauchschellen<br />

oder Edelstahlkabelbinder. Weidmüller hat beide Varianten gemäß<br />

dem Messverfahren KS 04 B aus VG 95 373-41 „Elektromagnetische<br />

Verträglichkeit von Geräten – Messverfahren für geschirmte Kabel<br />

und schirmende Kabelschutzschläuche“ mit guten Ergebnissen getestet.<br />

Für eine bestmögliche Schirmung muss natürlich auch ein zuverlässiger<br />

Kontakt zum Gehäuse bestehen. Hierbei zeigt sich ein am Steckverbinder<br />

angebundenes Schirmblech mit steckbarer Federkontaktierung zum Gerät<br />

als besonders vorteilhaft. Die federnde Ausführung sorgt für eine dauerhafte<br />

Schirmanbindung auch bei Temperaturschwankungen und Vibrationen.<br />

Das Abschirmblech sollte möglichst großflächig das Metallgehäuse oder<br />

einen leitfähigen Metallkühlkörper kontaktieren. Auch eine direkte Kontaktierung<br />

der Leiterplatte und Ableitung des Schirms über Leiterbahnen ist<br />

möglich.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

„WER A SAGT,<br />

MUSS AUCH<br />

B SAGEN“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Wenn die Einkabellösung am Ende<br />

wieder aufgesplittet und auf zwei<br />

Stecker verteilt wird, ist das doch<br />

ein wenig paradox. Ein Hybrid-<br />

Steckverbinder, der entsprechend<br />

geschirmt ist und dem Konstrukteur<br />

beim Gerätedesign neue Freiheiten<br />

eröffnet, ist hier eine sinnvolle<br />

Ergänzung. Passend zur Einkabellösung<br />

die Einsteckverbinderlösung<br />

– so wird die Hybridtechnik zur<br />

durchgängigen Lösung!<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

PROBLEMLOSER ANSCHLUSS<br />

Weidmüller hat einen Hybrid-Steckverbinder entwickelt, der alle oben beschriebenen<br />

Kriterien und Anforderungen erfüllt. Das Schirmblech bietet<br />

Befestigungsmöglichkeiten für den äußeren und die inneren Schirme. Diese<br />

sind so angeordnet, dass das Schirmgeflecht bis kurz vor die Leiteranschlüsse<br />

geführt werden kann. Die Schirmauflage sorgt mit speziellem EMV-Feder-Kontaktband<br />

für eine großflächige, dauerhafte und vibrationssichere<br />

Schirmanbindung zum Gehäuse, zum Aluminium-Druckguss-Kühlkörper<br />

oder entsprechenden Pads auf der Leiterplatte. Dies lässt den Entwicklern<br />

des Antriebs maximale Freiheiten. Egal, ob sie sich für ein Metallgehäuse<br />

oder für Kunststoff entscheiden, der Steckverbinder findet immer sicheren<br />

Kontakt. Durch seine federnden Eigenschaften muss die Kontaktauflage am<br />

Gerät keine besonderen Eigenschaften aufweisen. Das Schirmblech gleicht<br />

Vibrationen oder Temperaturschwankungen selbstständig aus.<br />

Auch sonst sorgt der Steckverbinder für einen problemlosen Anschluss.<br />

Weidmüller hat die herkömmlichen Außenflansche durch einen Mittelflansch<br />

ersetzt, sodass der Abstand zwischen den einzelnen Leitungen trotz<br />

kompakter Bauform maximal bleibt. Die selbstverrastende Einhand-Verriegelung<br />

reduziert die Installations- und Wartungszeit durch einen einzigen<br />

Steckvorgang. Sie ist leicht und ohne Fehlbedienungsrisiko zu betätigen und<br />

automatisch sicher verriegelt. Die Schirmblechgeometrie verringert durch<br />

eine 30°-Leitungsführung den Platzbedarf zwischen den Reihen um bis zu<br />

100 mm. Der Steckverbinder entspricht der Schutzklasse IP20 und ist damit<br />

fingersicher.<br />

Der Omnimate-Hybrid-Steckverbinder bietet den Entwicklern der Antriebe<br />

laut Weidmüller alle Optionen beim Geräte-Design, gestaltet die Konfektionierung<br />

von Hybrid-Kabeln so einfach wie nur möglich und kann vom<br />

Anwender fehlersicher und leicht bedient werden.<br />

Bilder: Weidmüller<br />

www.weidmueller.com<br />

80 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

ROBOTIC-SCHLAUCHPAKET IN ZWISCHENGRÖSSE<br />

www.murrplastik.de<br />

Murrplastik hat ein Schlauchpaketsystem mit Nennweite 80 herausgebracht, das die<br />

große Lücke von 24 mm zwischen den Innendurchmessern NW 70 und NW 95<br />

schließt. Anwendungen findet man bei Automobilzulieferern, beim Aluminiumschweißen,<br />

bei Klebeapplikationen oder Wechselsystemen und Palettieranlagen. Die<br />

Schutzschläuche eignen sich bei erhöhten Anforderungen an die Energiezuführung<br />

z. B. für Stromleitungen mit größeren Leitungsquerschnitten und einer verbesserten<br />

Wasserkühlung. Abgestimmt auf die neue Schutzschlauchgröße und NW 95 sind das<br />

universelle Rückführsystem R-Tec Liner 80/95 und das Robotic Halterungs-System<br />

RHS 80/95 des Herstellers. Der R-Tec Liner führt die Energiepakete an Industrierobotern<br />

von Achse 1 bis 6. Mit dem im Alu-Gehäuse integrierten Federrückführsystem<br />

werden Energiepakete auf kleinstem Raum geführt. Das RHS 80/95 ist auch bei<br />

hoher dynamischer Belastung sehr stabil und dauerhaltbar und lässt sich zudem<br />

flexibel konfigurieren.<br />

STROMVERSORGUNG<br />

AUS UMGEBUNGSWÄRME<br />

Industrielle Dämpfungstechnik:<br />

Wenn Sie mehr als<br />

Standard erwarten!<br />

Wegbereiter für das Energy<br />

Harvesting: Der thermoelektrische<br />

Generator Oteg des Karlsruher<br />

Start-ups Otego wandelt<br />

selbst kleine Temperaturunterschiede<br />

in elektrische Energie um.<br />

Nicht größer als ein Zuckerwürfel,<br />

ist er einfach in Elektronikprodukte<br />

zu integrieren und ermöglicht<br />

die Stromversorgung aus<br />

Umgebungswärme. Das Unternehmen<br />

fokussiert sich auf zwei<br />

Marktsegmente: Drahtlose<br />

Sensoren zur Zustandsüberwachung<br />

von Maschinen und<br />

Anlagen und Sensoren und<br />

Aktoren für die Gebäudeautomation.<br />

Der Generator stellt dabei<br />

eine Lösung für die autarke<br />

Versorgung von Kleinstverbrauchern<br />

dar. Aufgrund der verwendeten<br />

Polymermaterialien ist er<br />

mechanisch flexibel und unempfindlich<br />

gegenüber Stößen und<br />

Vibrationen. Die hohe Ausgangsspannung<br />

im einstelligen<br />

Volt-Bereich erlaubt die Verwendung<br />

von Standard-Elektronikkomponenten.<br />

Für ihn werden<br />

nur schwermetallfreie Materialien<br />

verwendet. Der Start der<br />

Pilotproduktion ist für das dritte<br />

Quartal <strong>2018</strong> vorgesehen.<br />

www.otego.de<br />

Geschwindigkeitsregulierung<br />

Ideale Unterstützung<br />

der Muskelkraft<br />

Sicherheitsprodukte<br />

Schützende<br />

Konstruktionen<br />

in jedem Fall<br />

Vibrationstechnik<br />

Unerwünschte<br />

Schwingungen<br />

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S E R V<br />

I C E


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EC-TECHNIK TRIFFT<br />

HOHLPROFILSCHAUFEL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Effizienz in vielerlei Hinsicht ist gerade in<br />

der Luft-, Klima- und Kältetechnik gefordert.<br />

Das gilt insbesondere für Ventilatoren. Wie<br />

hier konstruktiv Optimierungspotential<br />

erschlossen werden kann, zeigt das Beispiel<br />

der Mitteldruck-Radialventilatoren.<br />

Autoren: Jens Müller und Michael Strehle, ebm-papst Mulfingen<br />

Der Motoren- und Ventilatorenspezialist EBM-Papst entwickelt<br />

mit großem Aufwand an seinen Produkten, um weitere<br />

Potenziale zu ershließen. So erhält auch die im Markt etablierte<br />

Radialventilator-Baureihe RadiPac in den Baugrößen<br />

630 bis 1 000 weiter Zuwachs. Eine Vielzahl strömungstechnischer<br />

Verbesserungen führt dazu, dass alle Ventilatoren dieser<br />

Baureihe mit einem breiten Wirkungsgradoptimum arbeiten und darüber<br />

hinaus auch noch weitere praxisgerechte Eigenschaften bieten.<br />

Mit einer Antriebsleistung von 500 W bis 12 kW und den Baugrößen<br />

250 bis 1000 werden jetzt Luftleistungen bis 40 000 m³/h realisiert.<br />

<strong>DER</strong> BLICK AUF DAS GANZE<br />

Bereits heute liegen die Wirkungsgrade der Motoren deutlich über<br />

den Werten, die die Effizienzklasse IE4 fordert. Ein hoher Motorwirkungsgrad<br />

ist aber noch kein Garant für einen ebenso hohen Wirkungsgrad<br />

des Gesamtsystems. Denn bei einem Ventilator müssen<br />

außer dem treibenden Motor auch Laufrad, Gehäuse und sogar die<br />

Einbausituation in energetische Betrachtungen miteinbezogen<br />

werden, wenn wirklich alle Energie-Einsparpotenziale ausgereizt<br />

werden sollen.<br />

Die Mulfinger Ventilatoren-Spezialisten haben deshalb die komplette<br />

Strömungsmaschine der RadiPac-Ventilatoren optimiert.<br />

Hauptaugenmerk galt dabei dem Lufteinlass, der Motorposition im<br />

82 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01 Bei den Laufrädern sorgen ab Baugröße 310 neue<br />

Aluminium-Hohlprofil-Schaufeln für mehr Effizienz. Die<br />

Profilumströmung (rechts) zeigt die Druckverteilung an, wobei<br />

Blau für niedrigen und Rot für hohen Druck steht<br />

Laufrad, dem Schaufelprofil und dem Luftkanal der Laufräder. Die<br />

Einströmdüse wurde auf das Laufrad mit seinem aerodynamisch<br />

optimierten Schaufelkanal ausgelegt. Auch die Motorposition im<br />

Laufrad wurde überarbeitet, um einen guten Kompromiss zwischen<br />

Kompaktheit der kompletten Ventilatoreinheit und strömungstechnisch<br />

günstigster Platzierung des Motors im Laufrad zu<br />

erreichen.<br />

Bei den Laufrädern sorgen die Aluminium-Hohlprofilschaufeln<br />

für mehr Effizienz. Das Gewicht des RadiPac-Airfoil-Laufrads<br />

konnte bei gleichzeitig höherer Stabilität verringert werden.<br />

Druckverluste am Eintritt wurden weiter minimiert und auch das<br />

Abströmverhalten konnte durch die Abströmkante und den integrierten<br />

Umlaufdiffusor optimiert werden. Dadurch sinken im<br />

Klimagerät die Umlenk- und Druckverluste im eingebauten Zustand.<br />

DIE QUADRATUR DES WÜRFELS<br />

An praxisgerechte Transport- und Montagemöglichkeiten wurde<br />

ebenfalls gedacht: Ab der Baugröße 630 ist der mechanische Aufbau<br />

in einer Würfelkonstruktion ausgeführt. Diese ermöglicht dem<br />

Anwender eindeutige Vorteile bei Montage, Sicherheit beim Transport<br />

und vermeidet Verpackungsmüll. Außerdem ist ein flexibler<br />

Einbau mit horizontaler oder vertikaler Motorwelle möglich.<br />

Die Konstruktion erlaubt es, den Ventilator durch die Verwendung<br />

von Gummischwingelementen vom Umfeld abzukoppeln<br />

und so einen noch geräuschärmeren Betrieb zu gewährleisten.<br />

Weiterhin ist optional ein Führungsprofilset für die einfache Montage<br />

von Radialmodulen mit Tragkonstruktion und Federelementen<br />

verfügbar. Durch das spezielle Design der Würfelstreben sind<br />

keine Strömungsverluste zu befürchten. Je nach Einbausituation<br />

stehen die Radialventilatoren aber auch mit den bewährten<br />

Tragspinnen zur Verfügung.<br />

IN JEDEM BETRIEBSPUNKT MÖGLICHST EFFIZIENT<br />

Insgesamt hat sich durch all diese Maßnahmen bei den RadiPac-<br />

Ventilatoren die Effizienz um über 13 % gegenüber den Vorgängermodellen<br />

gesteigert. Darüber hinaus führt ein breites Wirkungsgradoptimum<br />

mit einem statischen Gesamtwirkungsgrad von bis zu<br />

68 % dazu, dass die Ventilatoren in praktisch jedem Betriebspunkt<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

02<br />

02 Mithilfe des optimierten Ventilators sinken<br />

im Klimagerät die Umlenkverluste und es gibt<br />

weniger Druckabfall im eingebauten Zustand<br />

03 Das breite Wirkungsgradoptimum mit einem<br />

statischen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 68 %<br />

führt dazu, dass die Ventilatoren in praktisch<br />

jedem Betriebspunkt mit möglichst geringer<br />

Leistungsaufnahme arbeite<br />

03<br />

mit möglichst geringer Leistungsaufnahme arbeiten.<br />

In puncto Lautstärke gibt es so auch keine unliebsamen<br />

Überraschungen.<br />

Der geplante Betriebspunkt der Anlage kann<br />

sich z. B. durch Änderungen am Kanalnetz nachträglich<br />

verschieben. Ein weiterer Grund für die<br />

Anpassung der ursprünglichen Betriebspunkte<br />

können auch sich allmählich zusetzende Filter<br />

der RLT-Anlage sein. Grundlage für das breite Wirkungsgradoptimum<br />

des RadiPac ist das optimale<br />

Zusammenspiel aller Ventilatorkomponenten.<br />

Von hoher Effizienz über einfaches Handling bis<br />

hin zum geringen Platzbedarf können die Mitteldruck-Radialventilatoren<br />

damit in vielen Anwendungen<br />

der Luft- und Klimatechnik punkten.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„WIR HABEN DIE EFFIZIENZ<br />

<strong>DER</strong> VENTILATOREN UM<br />

ÜBER 13 %<br />

GESTEIGERT“<br />

Michael Strehle, Entwicklung<br />

Strömungstechnik bei<br />

EBM-Papst<br />

LEISTUNGSFAKTORKORREKTUR INTEGRIERT<br />

Generell gilt: Sind mehrere EC-Ventilatoren parallel im Einsatz, schützt z. B.<br />

ein aktives PFC (Active Power Factor Correction) vor störenden Oberwellen.<br />

Diese integrierte Leistungsfaktorkorrektur wandelt den pulsförmigen Aufnahmestrom<br />

der EC-Motoren in einen sinusförmigen Strom um. Im zweiten<br />

Schritt wird die Lage der Stromkurve so verschoben, dass sie gleichphasig zur<br />

Spannung ist. Somit werden die Oberschwingungsanteile in der Stromversorgung<br />

stark reduziert. Die einschlägigen Anforderungen EN61000-3-2 lassen<br />

sich dann ohne konstruktiven Aufwand erfüllen. Ebenso wird der Spitzenwert<br />

des Eingangsstroms minimiert und es kann in vielen Anwendungsfällen<br />

ein kleinerer Leitungsquerschnitt für die Versorgungsleitungen der Ventilatoren<br />

gewählt werden.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei Anwendungen in der Luft-,<br />

Klima- und Kältetechnik stellen<br />

Planer und Betreiber oft fest, dass<br />

der im Gerät verbaute Ventilator<br />

nicht so leise und energieeffizient<br />

arbeitet wie erwartet. Die Ursache<br />

dafür ist meist die Einbausituation,<br />

die Leistungsaufnahme, Luftleistung<br />

und Geräuschentwicklung negativ<br />

beeinflussen kann. Beim Ventilator<br />

sind Laufrad, Motor, Ansteuerelektronik<br />

und Gehäuse im Hinblick auf<br />

Energieeffizienz und Geräuschemission<br />

optimiert, auch die reale Einbausituation<br />

in RLT-Geräten sollte nicht<br />

außer Acht gelassen werden.<br />

INBETRIEBNAHME LEICHT GEMACHT<br />

Die Praxis hat bereits vielfach bewiesen, dass in der Ventilatorentechnik moderne<br />

EC-Antriebe den in Raumluft- und Klimageräten immer noch häufig<br />

eingesetzten konventionellen AC-Antrieben in puncto Energieeffizienz deutlich<br />

überlegen sind. Verordnungen wie die EnEV (Energieeinsparverordnung)<br />

und die ErP-Richtlinie (Energy related Products-Directive), die in<br />

Deutschland auch unter der Bezeichnung Ökodesign-Richtlinie bekannt ist,<br />

haben zusätzlich zur Popularität der EC-Technik beigetragen.<br />

Die Inbetriebnahme der RadiPac mit GreenTech-EC-Technologie ist einfach,<br />

da kostenintensive Abstimmungen ebenso wenig notwendig sind wie<br />

zusätzliche Erdungs- und Schirmungsmaßnahmen, denn Ansteuerelektronik<br />

und EC-Motoren sind perfekt auf einander abgestimmt. Mit der EC-Motortypischen<br />

stufenlosen Drehzahlregelung lässt sich die Leistung der Ventilatoren<br />

außerdem exakt an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Die Kommunikation<br />

ist dabei wahlweise über den 0–10-V-Eingang oder Modbus-RTU<br />

möglich.<br />

Bilder: ebm-papst<br />

www.ebmpapst.com<br />

84 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

ENERGIEFÜHRUNGSSYSTEM FÜR EIN SOLAR-TELESKOP<br />

Mithilfe des DKIST Solar-Teleskops auf der Insel Maui (Hawaii) wollen Forscher in naher<br />

Zukunft die Veränderungen der Sonne erforschen. Das mit dem Bau der bewegten Kuppel des<br />

Teleskops beauftragte Unternehmen entschied sich für Energieführungen von Tsubaki<br />

Kabelschlepp. Bemerkenswert sind bei dieser Anwendung nicht nur die Dimensionen und die<br />

Drehbewegungen, die die Energieführungssysteme unterstützen müssen. Aufgrund des<br />

Standorts des Teleskops auf einem 3 000 m hohen Vulkan muss zudem eine maximale<br />

Betriebssicherheit bei minimalem Wartungsaufwand gewährleistet sein. Um eine sichere<br />

Energieversorgung der zahlreichen einzelnen Verbraucher sicherzustellen, sind bei dem<br />

riesigen Teleskop insgesamt zwei separate Energieführungssysteme im Einsatz. Zwei Stahlketten<br />

decken die vertikale Achse („Azimuth“) mit einem Drehwinkel von 420° ab. Ein weiteres<br />

Energieführungssystem mit mehreren Einzelketten versorgt die drehbaren Sonnen-Abschottungen<br />

im Dachbereich entlang der horizontalen Achse. Der Drehwinkel liegt hier bei ca. 105°.<br />

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Maschinen ist die CF8821 von<br />

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laut dem Hersteller bis zu 30 %<br />

der Kosten gegenüber anderen<br />

Datenleitungen sparen. Die<br />

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Verstelleinrichtungen, Gebereinheiten,<br />

Holz- oder Steinbearbeitungsmaschinen.<br />

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verspricht für diese Leitung<br />

eine Funktionsdauer von bis zu<br />

5 Mio. Zyklen. Wie alle seine<br />

Leitungen wurde auch dieses<br />

Modell im hauseigenen Labor<br />

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ist die Leitung überdies auch<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 85


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

AUF EIN<br />

MILLIONSTEL<br />

GENAU<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Eine tragbare Insulinpumpe muss auf einen<br />

Millionstel Liter genau dosieren können. Einen<br />

präzise arbeitenden Elektromotor konnten die<br />

Konstrukteure schnell finden. Das notwendige<br />

Dichtungssystem war selbst für die hinzugezogenen<br />

Dichtungsspezialisten eine echte<br />

Herausforderung.<br />

Typ-1-Diabetiker sind auf ständige Insulinzufuhr angewiesen.<br />

Tragbare Insulinpumpen ermöglichen ihnen ein<br />

aktives und mobiles Leben. Die Mylife Ypso Pump des<br />

Schweizer Medizintechnik-Spezialist Ypsomed ist mit<br />

einem Gewicht von nur 83 g und einer Dicke von nur 16 mm eine<br />

besonders kompakte Lösung. Freudenberg Sealing Technologies<br />

hilft in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls zur Freudenberg-<br />

Gruppe gehörenden Schmierstoffhersteller Klüber Lubrication<br />

dabei, die einwandfreie Funktion der Pumpe sicherzustellen.<br />

Schlüssel ist das „Lube & Seal“-Konzept der beiden Freudenberg-<br />

Unternehmen. Es zielt auf das perfekte Zusammenspiel von Dichtung<br />

und Schmierstoff ab.<br />

Tragbare Insulinpumpen transportieren beständig das lebensnotwendige<br />

Insulin in den Körper. Die Dosierung muss dabei auf<br />

einen Mikroliter genau erfolgen, damit der Stoffwechsel des Patienten<br />

im Gleichgewicht bleibt. Dafür sorgt bei der neuen Pumpe ein<br />

extrem präzise arbeitender Antrieb, der einen Stempel in die austauschbare<br />

Insulinkarpule schiebt. Der vom Stempel zurückgelegte<br />

Weg bestimmt die Fördermenge.<br />

86 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Bernhardiner, vor Matterhorn<br />

ZIELKONFLIKTE LÖSEN<br />

DIE REIBUNG ERZEUGT EIN<br />

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Gesteuert wird die Pumpe über den separat bestimmten Blutzuckerspiegel.<br />

Der Soll-Ist-Abgleich erfolgt anhand verschiedener<br />

Parameter, die in der Pumpe selbst ermittelt werden,<br />

vor allem über eine Kraftmessung im Antrieb. Um eine zuverlässige<br />

Messung – und damit eine exakte Steuerung der Pumpe<br />

und Dosierung des Insulins – zu ermöglichen, ist es extrem<br />

wichtig, dass bei allen Komponenten des Antriebs so wenig<br />

Reibung wie möglich entsteht. Eine große Herausforderung<br />

bedeutet das vor allem für die Vorschubdichtung: Diese auf<br />

der Antriebswelle (Gewindehülse) für den Stempel sitzende<br />

Stangendichtung dichtet das Innenleben des Antriebs zum<br />

Karpulenraum hin ab und schützt so vor dem Eindringen von<br />

Schmutzpartikeln oder Wasser.<br />

Der Zielkonflikt zwischen minimaler Reibung und hoher<br />

Dichtigkeit wurde durch die Kombination einer innovativen<br />

Dichtung mit einem Hochleistungsschmierstoff gelöst. Die Stangendichtung<br />

besitzt zudem eine besonders glatte und damit reibungsarme<br />

Oberfläche. Ein von Freudenberg Sealing Technologies<br />

ent wickeltes nanotechnologisches Verfahren verringert neben<br />

der Rauigkeit auch die Neigung des Elastomers, bei Stillstand<br />

des Geräts an der Gewindehülse stärker anzuhaften. Die<br />

mit diesem Verfahren behandelte Dichtung ermöglicht einen sehr<br />

gleichmäßigen Drehmomentverlauf.<br />

Ihr mit vier Tausendstel Newtonmeter ohnehin schon sehr<br />

ge ringes Reibmoment konnte durch die Applikation eines PFPE-<br />

Schmierstoffs noch einmal halbiert werden.<br />

ANERKENNUNG VOM KUNDEN<br />

In nur einem Jahr enger Zusammenarbeit führte das „Lube &<br />

Seal“-Konzept zum Erfolg. René Mathys, bei Ypsomed für die<br />

Entwicklung von Infusionssystemen verantwortlich, bilanziert:<br />

„Ohne die Kombination einer innovativen Dichtungslösung mit<br />

dem richtigen Schmierstoff wären wir nicht ans Ziel gekommen.“<br />

Die Lebensdauer jeder Insulinpumpe ist aus Sicherheitsgründen<br />

auf vier Jahre beschränkt, das entspricht rund 35 000<br />

Betriebs stunden. Zum Vergleich: Die Betriebszeit eines PKW beträgt<br />

nur rund 2 000 Stunden. Auf diesen harten Einsatz ist die<br />

Stangendichtung von Freudenberg Sealing Technologies bestens<br />

vorbereitet. Denn minimale Reibung bedeutet auch minimalen<br />

Verschleiß – wichtig für ein Gerät, dem Patienten ihr Leben anvertrauen.<br />

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T: +41 62765 10 10<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

ZWEI METALLE<br />

SCHALTEN AB<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Motoren, Pumpen und Trafos sind in der Praxis<br />

schnell mal überlastet: Für eine Elektrokettensäge<br />

ist das Holz zu nass, für eine Fasspumpe das<br />

Fördermedium zu zähflüssig und für einen<br />

Lichttransformator die Anzahl der<br />

angeschlossenen Lampen zu hoch. In all diesen<br />

Fällen gilt: Wird nicht rechtzeitig abgeschaltet,<br />

kommt es unweigerlich zu Überhitzungsschäden.<br />

Thermische Bimetall-Schutzschalter bieten hier<br />

zuverlässig Abhilfe. Sie erkennen – im Gegensatz<br />

zu Schmelzsicherungen – selbst geringe<br />

Dauerüberlastungen und schalten diese<br />

konsequent ab.<br />

Autor: Thomas Schmid, Geschäftsfeldmanager,<br />

E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf<br />

Überströme können in allen Geräten, Maschinen und Anlagen<br />

auftreten. Ohne Schutzvorrichtungen würden sie<br />

Elektromotoren, Magnetventile, Leitungen und Leiterplatten<br />

unzulässig stark erhitzen und sie dadurch beschädigen<br />

oder gar zerstören. Im schlimmsten Fall könnten sie sogar<br />

Brände auslösen. Abhilfe schafft hier nur ein professioneller Überstromschutz.<br />

In der Praxis werden Überströme in Überlast- und Kurzschlussströme<br />

unterteilt. Ein Überlaststrom entsteht in einem fehlerfreien<br />

Stromkreis durch Überlastung bzw. Überbeanspruchung eines<br />

oder mehrerer Verbraucher. Dabei überschreitet er den zulässigen<br />

Gesamtstrom. Ein Überlaststrom darf in aller Regel einige Sekunden<br />

anstehen. Fließt er jedoch dauerhaft, muss er abgeschaltet<br />

werden. Ein Beispiel ist ein schwergängiger oder blockierter Antriebsmotor.<br />

Dagegen handelt es sich bei einem Kurzschluss um einen Fehler,<br />

der in der Elektrik entstanden ist. Er tritt auf, wenn sich z. B. ein Kabel<br />

löst und es dadurch zu einer widerstandslosen Verbindung zwischen<br />

Phasen- und Neutralleiter kommt. Kurzschlüsse können<br />

schlagartig entstehen und führen eine extrem hohe Energie mit<br />

sich. Diese wird explosionsartig freigesetzt. Dort wo Kurzschlüsse<br />

auftreten, ist ihr Zerstörungspotenzial enorm. In der Praxis gilt es<br />

daher, Geräte-, Maschinen und Anlagen sowohl bei Überlast- als<br />

auch bei Kurzschlussströmen zuverlässig zu schützen.<br />

88 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


ÜBERLAST- UND KURZSCHLUSS-<br />

AUSLÖSER<br />

VORTEILE THERMISCHER<br />

BIMETALL-SCHUTZSCHALTER<br />

DANK SEINER NIEDRIGEN ÜBERLASTGRENZE<br />

SCHALTET EIN BIMETALL-SCHUTZSCHALTER SELBST<br />

GERINGE ÜBERLASTSTRÖME STETS SICHER AB<br />

Thermische Bimetall-Schutzschalter sind ideal<br />

geeignet für den Schutz bei Überlastströmen.<br />

Der Auslösezeitpunkt hängt hier von Höhe und<br />

Dauer des Überstroms sowie der Umgebungstemperatur<br />

ab. Die zunehmende Stromstärke<br />

erwärmt das Bimetall so weit, bis der definierte<br />

Auslösepunkt erreicht ist. Dagegen sind magnetische<br />

Schutzschalter extrem schnell. Sie unterbrechen<br />

den fehlerhaften Stromkreis nahezu ohne<br />

zeitliche Verzögerung. So lassen sich plötzlich<br />

auftretende Kurzschlussströme sicher und vor<br />

allem blitzschnell abschalten. Thermischmagnetische<br />

Schutzschalter – wie beispielsweise<br />

in der Hauselektrik eingesetzt – kombinieren einen<br />

thermischen und einen magnetischen Auslöser<br />

in Serie. Bei Überlastströmen spricht der<br />

verzögerte thermische Bimetall-Auslöser und<br />

bei Kurzschlüssen der unverzögerte Schnellauslöser<br />

(Magnetspule) an.<br />

01<br />

Das Bimetall eines thermischen Schutzschalters<br />

besteht typischerweise aus zwei form- und<br />

stoffschlüssig verbundenen Metallen mit unterschiedlichen<br />

Wärmeausdehnungskoeffizienten.<br />

Ihre Funktionsweise: Mit steigender Belastung<br />

des Verbrauchers erhöht sich der Stromfluss<br />

durch das Bimetall. Der erhöhte Stromfluss<br />

wiederum bewirkt eine Erwärmung des<br />

Bimetalls. Das Metall mit dem größeren Wärmeausdehnungs-Koeffizienten<br />

dehnt sich nun<br />

stärker als das andere. Das Bimetall krümmt<br />

sich. Bei einer unzulässig hohen Belastung löst<br />

es schließlich die Schaltmechanik gegen den<br />

Druck einer Feder aus.<br />

So ist sichergestellt, dass nur länger andauernde<br />

Überlastströme eine Auslösung bewirken. Unschädliche<br />

und kurzzeitige Überlastungen führen<br />

dagegen nicht zu einer Auslösung. Dadurch sind<br />

Bimetall-Schutzschalter auch weitestgehend unempfindlich<br />

gegenüber Einschalt-Stromspitzen<br />

von Motoren, Trafos und Magnetventilen. Bimetall-Schutzschalter<br />

lösen außerdem bei höheren<br />

Umgebungstemperaturen früher aus. Dies ist ein<br />

wichtiger Vorteil für alle elektrischen Verbraucher<br />

deren Belastbarkeit stark von der Umgebungstemperatur<br />

abhängig ist.<br />

Kabelverschraubung<br />

teilbar<br />

zertifiziert<br />

robust<br />

KVT-ER sind konsequent teilbare<br />

Kabelverschraubungen zur<br />

Einführung von Leitungen mit und<br />

ohne Stecker.<br />

Kontaktsystem<br />

2<br />

Justierschraube<br />

zur Vorspannung<br />

des Bimetalls<br />

Kontaktsystem<br />

1<br />

Streifenbimetall<br />

Schaltzeit in Sekunden<br />

02<br />

Hohe zertifizierte Schutzarten<br />

Garantieerhalt konfektionierter<br />

Leitungen<br />

Passend für metrische<br />

Standardausbrüche<br />

Integrierte Zugentlastung nach<br />

DIN EN 62444<br />

Schnelle Montage<br />

Hohe Packungsdichte<br />

IP65<br />

zertifiziert<br />

IP68<br />

zertifiziert<br />

IP66<br />

zertifiziert<br />

UL TYPE<br />

in Bearbeitung<br />

IP67<br />

zertifiziert<br />

UL TYPE<br />

in Bearbeitung<br />

01 Aufbau des thermischen<br />

Bimetall-Schutzschalters<br />

02 Typische Auslösekennlinie eines<br />

thermischen Bimetall-Schutzschalters<br />

mit eingezeichneter Überlastgrenze,<br />

hier: 1,4-facher Nennstrom (= 140 %<br />

des Nennstroms)<br />

Vielfache des Nennstroms<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

„NACH DEM<br />

AUSLÖSEN DIE<br />

URSACHE<br />

ERGRÜNDEN“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

OPTIMALER ÜBERLASTUNGSSCHUTZ<br />

Ein wichtiges technisches Merkmal thermischer Schutzschalter ist ihre sogenannte<br />

Überlastgrenze. Diese ist in der Geräteschutzschalternorm IEC EN 60934 definiert. Sie<br />

liegt bei Bimetall-Schutzschaltern von E-T-A typischerweise bei 140 % ihres<br />

Nennstroms. Bezogen auf einen Schutzschalter mit Nennstrom 10 A bedeutet dies: Ein<br />

dauerhafter Stromfluss von bis zu 10 A führt zu keiner Auslösung. Ein Überlaststrom<br />

zwischen 10,1 und 13,9 A kann zu einer Auslösung führen, muss aber nicht. Ab einem<br />

Überlaststrom von 14 A und höher (140 % des Nennstroms) löst der Schutzschalter jedoch<br />

sicher und zuverlässig entsprechend seiner Kennlinie aus. Dank seiner niedrigen<br />

Überlastgrenze schaltet ein Bimetall-Schutzschalter somit selbst geringe Überlastströme<br />

stets sicher ab. Dadurch kann der Schutzschalter z. B. optimal auf die Grenztemperaturkennlinie<br />

eines Antriebsmotors abgestimmt werden. Die Motorleistung lässt sich<br />

so bestmöglich ausnutzen. Dies vermeidet unnötige und für den Anwender nervige<br />

Frühauslösungen und schaltet schädliche Überströme stets kompromisslos ab.<br />

Dass sich Schutzschalter im Gegensatz<br />

zu Schmelzsicherungen einfach<br />

wieder einschalten lassen, ist<br />

natürlich ein Vorteil. Allerdings<br />

impliziert es auch eine gewisse<br />

Verantwortung. Denn löst der<br />

Schutzschalter nach einer Wiedereinschaltung<br />

sofort wieder aus, ist dies<br />

ein eindeutiges Zeichen, dass es sich<br />

nicht nur um einen vorübergehenden<br />

Überlaststrom handelte.<br />

In diesem Fall ist die Ursache für das<br />

Auslösen zu ergründen bzw. ergründen<br />

zu lassen, um Schäden frühzeitig<br />

erkennen und beheben zu können.<br />

NACHTEILE VON SCHMELZSICHERUNGEN<br />

Die Geräteschutzsicherungsnorm DIN EN 60127-2 (VDE 0820-2): 2015-07 (Teil 2: Feinsicherungseinsätze)<br />

gibt für alle 5 x 20 mm Sicherungseinsätze vor, dass sie erst ab<br />

210 % des Nennstroms innerhalb einer definierten Schmelzzeit den Stromkreis unterbrechen<br />

müssen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Eine 10-A-Feinsicherung muss<br />

laut Norm einen Überlaststrom von 20 A noch nicht abschalten. Erst ein Überstrom<br />

von 21 A würde den Schmelzleiter sicher abschmelzen und den Stromkreis trennen.<br />

Eine Anpassung der Sicherungseinsätze an die Grenztemperaturkennlinien thermischer<br />

Verbraucher ist dadurch nur bedingt möglich. Für den Kurzschlussschutz sind<br />

Schmelzsicherungen dagegen – auch dank ihres hohen Schaltvermögens – bestens geeignet.<br />

Allerdings bleibt stets ein Nachteil gegenüber Schutzschaltern. Denn nach einem<br />

„Durchbrennen“ muss die Schmelzsicherung durch eine neue ausgetauscht werden.<br />

Schutzschalter dagegen lassen sich einfach, sicher und schnell wieder einschalten.<br />

Bilder: Aufmacher: zentilia/Fotolia.de und E-T-A, 01 und 02: E-T-A<br />

www.e-t-a.de<br />

IMPRESSUM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Leitender Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />

Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein,<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

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Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung,<br />

Tel. 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 49: gültig ab 1. Oktober <strong>2018</strong><br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

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Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

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Druck und Verarbeitung<br />

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Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

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von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über<br />

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Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit<br />

schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@<br />

vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

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in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im<br />

Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung<br />

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90 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


RÜCKWÄRTIGE MONTAGE ERLEICHTERT SCHALTSCHRANKBAU<br />

Harting bietet seine Steckverbinder<br />

Han-Eco aus Hochleistungskunststoff<br />

nun auch in der Standardgröße<br />

Han B an. Mit ihnen lassen sich<br />

Schnittstellen für raue Umgebungen<br />

konfigurieren. Sie sind steckkompatibel<br />

mit Han B in der Metallvariante,<br />

vorhandene Prüfeinrichtungen in der<br />

Fertigung bleiben für beide Varianten<br />

verwendbar. Von der Metallvariante<br />

unterscheidet sich das neue<br />

Modell vor allem durch die Möglichkeit<br />

der rückwärtigen Montage. Während beim Standard Han B die Kabel erst durch<br />

den Montageausschnitt geführt werden, um die Einsätze außerhalb des Schaltschranks<br />

zu verarbeiten, lassen sich bei Han-Eco B die vorkonfektionierten Einsätze direkt aus<br />

dem Innenraum einrasten. Das erleichtert den Zusammenbau vorgefertigter Einheiten,<br />

denn Schaltschrank und Kabelbäume können separat vorkonfektioniert werden. Die<br />

Steckverbinder sind leicht und korrosionsbeständig. Sie sind zudem brandbeständig<br />

nach UL94 V0 und eignen sich damit für den Bahneinsatz.<br />

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ELEKTROMOTOREN<br />

IN ECHTZEIT<br />

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TEILBARER KABELDURCHLASS MIT BÜRSTENLEISTEN<br />

Mit der KEL-BES-S 32 bietet Icotek eine<br />

weitere Größe seiner Kabeldurchlässe<br />

mit Bürstendichtung an. Der Kabeldurchlass<br />

ist für runde Ausbrüche mit<br />

einem Durchmesser von 32 mm<br />

geeignet. Er wird direkt in den Ausbruch<br />

eingerastet bzw. mit einer<br />

Gegenmutter verschraubt. Die Teilbarkeit<br />

des Systems ermöglicht eine<br />

nachträgliche Montage. Hier wird der<br />

Rahmen um die Leitungen herum<br />

installiert. Ein Abklemmen der Leitungen<br />

ist nicht erforderlich. Die Bürstendichtungen eignen sich zur Abschirmung gegen<br />

Staub und Zugluft, bieten Kantenschutz und schließen Ausbrüche optisch ansprechend<br />

ab. Die Serie findet ihren Einsatzort bei der Leitungseinführung in Schalt- und Netzwerkschränken,<br />

Schaltkästen und Maschinen. Neben den metrischen Ausbruchgrößen<br />

M32 und M50 sind auch eckige Ausführungen erhältlich.<br />

www.icotek.com<br />

RUNDSTECKER MIT EINEM DREH SCHNELL VERSCHLOSSEN<br />

Einstecken, Gehäuse eine Vierteldrehung<br />

nach rechts, fertig: Ein<br />

Rundstecker mit Schnellverschluss<br />

für die Verkabelung von Servoantrieben<br />

ist der Epic Power LS1 von<br />

Lapp. Der Steckverbinder mit<br />

Schnellanschluss ist eine handliche<br />

und robuste Arretierung, die<br />

kompatibel mit dem Marktstandard<br />

ist und den Anschluss vereinfacht.<br />

Beide Steckerhälften sind sicher verriegelt,<br />

auch bei Vibration. Die EMV-Ausführung lässt elektromagnetische Impulse<br />

infolge hoher Ströme nicht nach außen dringen. Rundstecker zur Leistungsübertragung<br />

kommen an Robotern und im Maschinenbau zum Einsatz, aber auch z. B. in Windenergieanlagen.<br />

Den Rundstecker mit Schnellanschluss gibt es in allen gängigen Polbildern.<br />

Er ist ab Dezember weltweit ab Lager lieferbar.<br />

www.lappkabel.de<br />

SPS IPC DRIVES <strong>2018</strong><br />

Halle 3A, Stand 466<br />

27. -29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong>, Nürnberg<br />

Smarte Motortechnologie<br />

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niedrigere Kosten<br />

Mit dem neuen WEG Motor Scan können -auch<br />

als einfacher Retrofit -wichtige Betriebsdaten<br />

per Fernüberwachung abgerufen und analysiert<br />

werden. Potentielle Defekte sind dadurch bereits<br />

frühzeitig erkennbar und unnötige Ausfallzeiten<br />

werden vermieden.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.wegms.com/de<br />

WEG Germany GmbH<br />

50169 Kerpen-Türnich ▪ Tel.: 02237 -9291-0<br />

info-de@weg.net ▪ www.weg.net<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

FLEXIBLER SCHUTZ FÜR KABEL<br />

Das Gliederrohr-Kabelschutzsystem<br />

von Reiku für Robotik und<br />

Automation ist in den Nennweiten<br />

48 und 76 erhältlich. Bei<br />

Nennweite 48 können die<br />

Glieder auch teilbar ausgeführt<br />

sein, um die Zugänglichkeit zu<br />

verbessern. Für beide Abmessungen<br />

gibt es Zubehörteile wie<br />

End- und Übergangsstücke<br />

sowie Befestigungselemente,<br />

die den Einsatz sicherer, flexibler<br />

und komfortabler machen. Die Gliederrohre aus reibungsarmem,<br />

schlagfestem sowie öl- und fettbeständigem Polyamid zeigen eine<br />

hohe Schutzwirkung gegenüber mechanischer Belastung und<br />

rauen Umgebungen. Sie sind raupenförmig aus einzelnen,<br />

miteinander verclipsten Gelenkelementen aufgebaut. Frei<br />

gegeneinander verdrehbar, schließen sie den Aufbau von Torsionsmomenten<br />

im Kabelschutz aus. Zudem sind die Biegeradien auf<br />

ein nennweitenabhängiges Mindestmaß begrenzt. Ein Abknicken<br />

der Leitungen wird so vermieden. Der Rohr-Innendurchmesser<br />

steht uneingeschränkt zur Aufnahme von Kabelsträngen oder<br />

Schlauchleitungen zur Verfügung.<br />

www.reiku.de<br />

GERÄTESTECKDOSEN FÜR INTELLIGENTE PDUS<br />

Die 16-A-Gerätesteckdosen der Serie 4710-5 von Schurter<br />

verfügen über passgenaue, integrierte Führungen für Lichtleiter.<br />

Bis zu vier optionale Lichtleiter lassen sich über LEDs auf der<br />

Leiterplatte einsetzen. Durch sie erhält der Techniker exakt die<br />

Informationen, die er braucht. Die Ansteuerung der LEDs ist frei<br />

konfigurierbar. Mit den IDC-Anschlüssen lassen sich mehrere<br />

Dosen in einem Schritt verdrahten. Für eine individuelle Speisung<br />

und Statusindikation ist der Phasenkontakt als Leiterplattenanschluss<br />

ausgeführt. Auf Wunsch können diese auch als Steckoder<br />

Lötanschluss konfiguriert werden. Die Steckdosen sind in<br />

zwei Versionen erhältlich, die je nach Design der Verteilliste und<br />

der Anordnung der Dosen<br />

vertikal (along) oder<br />

horizontal (cross) hintereinander<br />

platziert werden<br />

können. Entsprechend<br />

dieser Ausrichtung ist dann<br />

auch die Orientierung der<br />

Anschlüsse. Um zu vermeiden,<br />

dass ein falsches Kabel<br />

ausgezogen wird, haben die<br />

Dosen das V-Lock-Auszugsicherungssystem.<br />

www.schurter.com<br />

PRÄZISE WINKELMESSUNG UNTER SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN<br />

Ein energieeffizienter TMR-Free-Pitch-Sensor, der eine Absolutwinkelmessung über 360° am<br />

Motorwellenende ermöglicht, ist der TA903 von Sensitec. Patentierte Chip-Layouts ermöglichen<br />

eine genaue und flexible Winkelmessung unter schwierigen Einsatzbedingungen. Mit<br />

niedriger Leistungsaufnahme eignet er sich für Anwendungen, die mit Batterie oder Energy<br />

Harvesting betrieben werden. Auch im Ex-Bereich kann er eingesetzt werden. Der Sensor<br />

bietet eine hohe Signalamplitude, geringen Offset und ein stabiles Verhalten über einen<br />

Temperaturbereich von - 40 bis + 125 °C. Er kann über einen Feldbereich von 30 bis 80 mT<br />

genutzt werden und liefert als FreePitch-Sensor in Applikationen am Wellenende Signale mit<br />

einer absoluten Winkelgenauigkeit von 0,6 °. Einsatzgebiete sind z. B. die Winkelmessung bei der Motorkommutierung, in Motor-Feedback-Systemen<br />

oder in Drehgebern. Als Nacktchip ist er ab sofort verfügbar, Varianten im SMD-Package sind in Vorbereitung.<br />

www.sensitec.com<br />

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92 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


TEILBARE KABELVERSCHRAUBUNG IN<br />

HOHEN SCHUTZKLASSEN<br />

Icotek bietet mit der Baureihe KVT-ER eine teilbare<br />

Kabelverschraubung an, die extrem robust ist und<br />

zur Einführung von Leitungen mit und ohne Stecker<br />

dient. Sie setzt auf Ausbrüche in den metrischen<br />

Standardgrößen M32, M50 und M63 auf und erfüllt<br />

zertifiziert die Schutzarten IP65, IP66, IP67 und IP68.<br />

Die hohen Schutzklassen werden durch hohen<br />

Pressdruck, als auch durch eine integrierte Dichtung<br />

ermöglicht. Die Zugentlastung erfolgt gemäß DIN<br />

EN 62444. Zertifizierungen nach Nema Type 12,<br />

Nema Type 4X und c UR us sind aktuell in Vorbereitung.<br />

Bedingt durch die konsequente Teilbarkeit sind auch anschließende Nachrüstungen oder<br />

Servicearbeiten möglich. Die hierfür erforderliche Gegenmutter ist bereits im Lieferumfang<br />

enthalten. Zertifikate und kostenlose Muster sind direkt bei Icotek erhältlich.<br />

www.icotek.com<br />

VOM STECKVERBIN<strong>DER</strong> ZUM KOMPLETTSYSTEM<br />

LQ Mechatronik-Systeme bietet ein<br />

breites Steckverbinder-, Kabel- und<br />

Dienstleistungsspektrum an. Dazu<br />

gehört z. B. der Industriesteckverbinder<br />

M15 Power, eine kompakte<br />

Steckverbindung für hohe Leistung.<br />

Diese kostengünstige Alternative<br />

zum großdimensionierten Rechteckstecker<br />

macht mechanische Anbauten<br />

unnötig. Der stabile T-Verteiler<br />

sorgt dafür, dass die Energie, z. B. an<br />

Fördersystemen, gleichmäßig von<br />

einem Hauptanschluss auf mehrere<br />

Getriebemotoren verteilt wird. Das<br />

Steckverbinderprogramm X-TEC und<br />

die W-TEC Energiekabel gibt es nun in mehr Leistungsklassen. Im Bereich Dienstleistung für den<br />

Maschinen- und Anlagenbau bietet das Unternehmen die Montage modularer Schaltschränke<br />

sowie einfacher und komplexer Energieführungssysteme an.<br />

www.lq-group.com<br />

STECKVERBIN<strong>DER</strong> FÜR DIE INDUSTRIE 4.0<br />

Die Steckverbinder der Harting-PushPull-V4-Serie deckt die Bandbreite der Übertragung von<br />

Daten über Signale bis hin zu Leistung ab und erfüllen die Anforderungen von Industrie-<br />

4.0-Umgebungen. Industrielle Prozesse, die auf dem PushPull-System basieren, lassen sich – etwa<br />

im Fall von Umrüstungen oder Umbauarbeiten – schnell auftrennen und wieder verbinden.<br />

Die zweite Generation der Steckverbinder hat zudem Gehäuse aus einem neuen Material, das<br />

vor aggressiven Chemikalien schützt, z. B. Schneidöle, die für Dreh- oder Fräsmaschinen<br />

verwendet werden. Mit dem Plug-in Connection Lock haben die Verbinder auch eine zusätzliche<br />

Verdrehsicherung, die das Verriegelungselement nach dem Einsetzen sichert. Dazu haben sie<br />

statt bisher drei nur noch eine Kabelklemme und können für größere Kabeldurchmesser von 4,5<br />

bis 10 mm eingesetzt<br />

werden. Dies<br />

hilft bei Leckstellen<br />

oder einer unzureichenden<br />

Zugentlastung.<br />

Die Steckverbinder<br />

sind bei RS<br />

Components ab<br />

Lager verfügbar.<br />

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SPECIAL<br />

MASCHINENSICHERHEIT<br />

SPECIAL


MASCHINENSICHERHEIT<br />

NAH, NÄHER,<br />

AM NÄCHSTEN<br />

01 Dieser<br />

hochdynamische<br />

6-Achs-Knickarmroboter<br />

eignet sich<br />

für den Einsatz in<br />

Anwendungen mit<br />

sicher kooperierenden<br />

Robotern<br />

Dass Industrieroboter ihren Käfig verlassen<br />

haben und mit Menschen zusammenarbeiten,<br />

ist nicht neu. Ein Knackpunkt dabei<br />

ist die Sicherheit bei gleichzeitig maximaler<br />

Produktivität. Es stellt sich die Frage: Wie<br />

kann der Roboter möglichst effektiv<br />

arbeiten, ohne den Menschen zu gefährden?<br />

Hier kommt es sehr stark darauf an, wie nah<br />

die beiden sich kommen.<br />

Autor: Autor: Jan-Philipp Liersch, Senior Produkt Manager<br />

für Roboter, Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

Jede neue Roboterapplikation muss die Gesamtproduktivität<br />

steigern, damit die für den Kauf, die Installation<br />

und den Betrieb getätigten Investitionen auch<br />

gerechtfertigt sind. Eine höhere Anzahl an Robotern<br />

am Arbeitsplatz stellt jedoch auch eine weitere Herausforderung<br />

dar – denn wie kann man die zunehmende<br />

Mensch-Roboter-Interaktionen noch verwalten, gleichzeitig<br />

die Produktivität maximieren und die Sicherheit gewährleisten?<br />

Dieser Herausforderung hat sich Mitsubishi Electric gestellt<br />

und vier Stufen für Robotersicherheit und -interaktionen<br />

definiert. Jede Stufe berücksichtigt dabei eine zunehmende<br />

Nähe des Menschen zum Roboter. Beginnend<br />

mit der festen Abgrenzung des Roboters über einen klar<br />

definierten Bereich, in dem Menschen nur ein begrenzter<br />

Zugang zum sich langsam bewegenden Roboter gewährt<br />

wird – bis hin zu einer kompletten Zusammenarbeit, bei<br />

der sich Mensch und Roboter denselben Arbeitsplatz teilen.<br />

Die vier Stufen dienen als Richtlinie für eine einfache<br />

Auswahl der optimalen Lösung, je nachdem wie nah und<br />

wie frequentiert der Bediener mit dem neuen Roboter zusammenarbeitet.<br />

Indem die Robotergeschwindigkeit und<br />

die damit verbundene Produktivität mit der optimalen Sicherheitslösung<br />

abgestimmt wird, ermöglichen die vier<br />

Stufen einen effizienten Produktionsablauf.<br />

STUFE 1: GELEGENTLICHER ZUGANG<br />

Die erste Stufe, die Standardsicherheit, umfasst normalerweise<br />

geschlossene Applikationen mit Sicherheitsberei-<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 95


MASCHINENSICHERHEIT<br />

„MRK IST NICHT<br />

GLEICH MRK“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Es gibt verschiedene Arten der<br />

Kooperation bzw. Kollaboration.<br />

Aber schon die Abgrenzung dieser<br />

beiden Begriffe ist in der Robotik<br />

nicht klar definiert. Die EN ISO<br />

10218 schafft eine Einteilung in der<br />

Zusammenarbeit zwischen Mensch<br />

und Roboter, indem sie vier Schutzprinzipien<br />

festlegt. Die hier vorgestellten<br />

Stufen der Robotersicherheit<br />

von Mitsubishi Electric weisen<br />

Parallelen zu ihnen auf. Um maximale<br />

Produktivität und Sicherheit in<br />

der jeweiligen MRK-Applikation zu<br />

erreichen, ist es essenziell, Unterschiede<br />

zu machen. Den Ansatz von<br />

Mitsubishi Electric, die Einteilung<br />

nach der Nähe bzw. der Intensität<br />

der Zusammenarbeit mit dem<br />

Roboter vorzunehmen, finde ich<br />

sinnvoll. Aber eine einheitliche<br />

Definition bzw. Klassifizierung in der<br />

Branche würde, denke ich, für mehr<br />

Klarheit sorgen.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

chen für einen gelegentlichen Zugang von Menschen. In dieser Kategorie arbeitet<br />

der Roboter mit hoher Geschwindigkeit, während die Sicherheitsabsperrung geschlossen<br />

ist. Hierbei handelt es sich um eine verriegelte Tür oder einen abgetrennten<br />

Bereich. Wenn die Sicherheitsabsperrung geöffnet wird, bleibt der Roboter<br />

innerhalb kürzester Zeit kontrolliert stehen. Zusätzlich zu dem „Automatik-<br />

Betrieb“ ist ein „manueller Betrieb“ für eine sichere Programmierung, Einrichtung<br />

und Wartung einstellbar, bei der der Roboter durch geschultes Personal verändert<br />

und auch bei geöffneten Schutztüren getestet werden kann.<br />

STUFE 2: REGELMÄSSIGER ZUGANG<br />

JEDE STUFE <strong>DER</strong> ROBOTERSICHERHEIT<br />

ERMÖGLICHT EINEN KONTINUIERLICHEN<br />

ARBEITSABLAUF, BEI DEM DAS POTENZIAL DES<br />

ROBOTERS MAXIMAL AUSGESCHÖPFT WIRD<br />

Die zweite Stufe, die Melfa-SafePlus-Option von Mitsubishi Electric, ermöglicht,<br />

die Standard-Sicherheitsfunktionen zu erweitern. Funktionen wie sichere limitierte<br />

Geschwindigkeit (SLS), sichere limitierte Position (SLP) und sicherer Drehmomentbereich<br />

(STR) stellen die Basis der zweiten Sicherheitsstufe dar. Durch den<br />

Einsatz hochwertiger Sicherheitssensoren wie beispielsweise von Datalogic, benötigt<br />

diese Applikation keine physische Barriere und ist für einen regelmäßigen Zugang<br />

von Menschen in die Roboterzelle optimiert. Dies wird unter anderem zur<br />

Überprüfung von Montageprozessen, in Verpackungsanwendungen und für Beund<br />

Entladungs-Vorgänge genutzt. Das einstellbare Zonensystem begrenzt wahlweise<br />

die Position, das Drehmoment und die Geschwindigkeit des Roboters, je näher<br />

der Mensch der Anwendung kommt, um die Zelle mit dieser Konfiguration<br />

möglichst klein und kompakt zu bauen. Der Roboter wechselt schnell von Hochgeschwindigkeit<br />

zu einer langsamen Geschwindigkeit und umgekehrt, sodass Roboter<br />

und Mensch schnell und effizient, ohne Stillstände arbeiten können.<br />

STUFE 3: MENSCH NAH AM ROBOTER<br />

Die dritte Stufe, Melfa SafeSkin, stellt die Möglichkeit dar, das Stoppen des Roboters<br />

rein auf die Berührung zu begrenzen. Diese Variante der Sicherheitsoption wird für<br />

SPECIAL<br />

02 Die vier Stufen<br />

der Melfa-Sicherheitslösung<br />

von<br />

Mitsubishi Electric<br />

dienen als Richtlinie<br />

für eine einfache<br />

Auswahl der<br />

optimalen Lösung, je<br />

nachdem wie nah der<br />

Bediener mit dem<br />

neuen Roboter<br />

zusammenarbeitet<br />

96 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Tätigkeiten verwendet, in denen der Mensch nah am Roboter den Arbeitsprozess beeinflusst<br />

oder überwacht. Genau diese Anforderung erfüllt der neue Melfa-SafeSkin-Roboter,<br />

dessen Hauptflächen von einer pneumatischen Schutzhaut umhüllt sind, die auf<br />

Berührung reagiert. Beim geringsten Kontakt wird sofort die Roboterbewegung angehalten<br />

und sicher gestoppt. Basierend auf einem voll leistungsfähigen Industrieroboter<br />

verfügt er mit den Sicherheitsfunktionen weiterhin über höchste Geschwindigkeit und<br />

Präzision. Diese Lösung eignet sich ideal für Montagetätigkeiten, bei denen Arbeiten auf<br />

engem Raum mit dem Menschen zeitweise nötig ist und dennoch die Taktgeschwindigkeit<br />

aufrechterhalten werden muss.<br />

STUFE 4: STÄNDIGE ZUSAMMENARBEIT<br />

Die letzte Kategorie der Sicherheitslevel von Melfa-Robotern deckt Bereiche ab, bei<br />

denen Mensch und Roboter Vollzeit zusammenarbeiten. Dazu wird eine andere Art<br />

von Roboter benötigt, weshalb hier Mitsubishi Electric den kollaborativen Roboter<br />

MelCoR entwickelt. Die Arbeit mit einem solchen Cobot kann gerade bei komplexen<br />

Montagetätigkeiten sehr produktiv sein, bei denen menschliche Fähigkeiten oder herkömmliche<br />

Einspannvorrichtungen an ihre Grenzen stoßen. Hier kann ein kollaborativer<br />

Roboter ein Arbeitsstück oder ein Bauteil effektiver handhaben, während der<br />

Mitarbeiter beide Hände für eine andere Tätigkeit frei hat.<br />

Aus Sicherheitsgründen werden sowohl die Geschwindigkeit als auch das Drehmoment<br />

automatisch begrenzt. Der Roboter kann manuell angehalten werden oder<br />

auch über eine abnehmbare Touchscreen-Bedieneinheit angewiesen werden,<br />

welchen Schritt er als nächstes ausführen soll. Ein „Direct Control“-Modus ermöglicht<br />

es dem Bediener zudem, den Roboter von Hand mit geregelter Kraft von<br />

einer Position zur nächsten zu bewegen und in seine Tätigkeiten somit einfach einzulernen.<br />

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Excellence in<br />

Decentralization<br />

PRODUKTIVE PARTNERSCHAFTEN<br />

Jede Stufe der Robotersicherheit und -interaktion ermöglicht einen kontinuierlichen<br />

Arbeitsablauf, bei dem das Potenzial des Roboters hinsichtlich Geschwindigkeit, Präzision<br />

und Wiederholgenauigkeit maximal ausgeschöpft wird. Gleichzeitig wird dem<br />

Menschen ungefährlicher Zugang und sichere Interaktion mit dem Roboter gewährleistet,<br />

um eine optimale Gesamtproduktivität zu erreichen.<br />

Bilder: Mitsubishi Electric Europe<br />

de3a.mitsubishielectric.com/fa<br />

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03 Das einstellbare Zonensystem der Melfa-SafePlus-Lösung begrenzt<br />

wahlweise die Position, das Drehmoment und die Geschwindigkeit des<br />

Roboters, je näher der Mensch der Anwendung kommt, sodass Roboter und<br />

Mensch schnell und effizient, ohne Stillstände arbeiten können<br />

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FÜR DIE<br />

SMART FACTORY<br />

WOLFGANG VEIT<br />

Head of Segment Machinery/OEM, ABB STOTZ-KONTAKT GmbH, Heidelberg<br />

Eine zuverlässige Energieversorgung, Sicherheit und Schutz für Mensch und<br />

Maschine sowie vernetzte Komponenten sind die Basis für intelligente<br />

Maschinen und Systeme. Der Nutzen der Digitalisierung, eine neue Bandbreite<br />

an Optimierungsmöglichkeiten, entfaltet sich insbesondere durch die<br />

ganzheitliche Betrachtung der Teilsysteme und deren Vernetzung. Die steigende<br />

Komplexität im Umfeld von Industrie 4.0 bedingt auch höhere Anforderungen an<br />

die funktionale Sicherheit. Durch ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept lassen<br />

sich die Vorteile der Digitalisierung ohne Einschränkung der Sicherheit nutzen.<br />

Dabei gilt es, bei erhöhter Produktivität, Lösungen für übergreifende<br />

Schutzbereiche mit geringem Manipulationsanreiz, gezielter Bereitstellung von<br />

Zustandsinformationen sowie der Anbindung an die unterschiedlichsten<br />

Bussysteme mit den aktuell gültigen Normen und Richtlinien zu realisieren.<br />

Intelligente Fabriken,<br />

vernetzte Systeme, enge<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Mensch und Maschine – die<br />

Digitalisierung bringt neue<br />

Risiken und schafft<br />

insgesamt eine neue<br />

Situation in der<br />

produzierenden Industrie.<br />

Wie sehen sichere<br />

Komponenten für die Smart<br />

Factory aus und wie kann<br />

der Konstrukteur mit ihnen<br />

zu einer sicheren<br />

Gesamtlösung kommen?<br />

EIN MEHRSCHICH-<br />

TIGES SICHER-<br />

HEITSKONZEPT<br />

IST GEFRAGT<br />

BEI FUNKNETZ-<br />

WERKEN ZÄHLT<br />

DIE RESISTENZ<br />

GEGENÜBER<br />

CYBER ATTACKEN<br />

SPECIAL<br />

ANDREAS SCHENK<br />

Produktmanager Wireless, steute Technologies GmbH & Co. KG, Löhne<br />

Die Frage der Sicherheit – im Sinne von Security – wird bei jedem neuen<br />

Funknetzwerk-Projekt gestellt und diskutiert. Die Anwender möchten wissen, ob<br />

Hacker über die Funksensorik in ihre IT-Netzwerke eindringen können. Dieses<br />

Risiko können wir ausschließen, weil das Funknetzwerk nur Informationen z. B.<br />

über den Füllgrad von Behältern oder die Belegung von Regalfächern sendet.<br />

Produktbezogene Daten verbleiben im MES oder ERP des Anwenders. Zudem<br />

arbeitet unser Funksystem im SRD-MHz-Band, physikalisch getrennt von<br />

möglichen Cyberattacken. Darüber hinaus werden neuere Generationen der<br />

sWave.NET-Funktechnologie ein nach AES 256 verschlüsseltes Funkprotokoll für<br />

die Funkschnittstelle verwenden. All diese Maßnahmen und die Tatsache, dass<br />

die Teilnehmer im sWave.NET-Netzwerk äußerst energiearme und extrem kurze<br />

Nutzdatenprotokolle senden und empfangen, sorgen für hohe Resistenz<br />

gegenüber Angriffen von außen.


KLARTEXT<br />

FRANK KRONMÜLLER<br />

Prokurist/Executive Vice President, R+W Antriebselemente GmbH, Klingenberg<br />

Bei der Planung einer Anlage ist das Teil Kupplung nur eine von vielen Komponenten. Trotzdem<br />

oder gerade deswegen muss die zur Applikation passende Kupplung als Verbindungselement in<br />

der Anlage alle Anforderungen erfüllen – das gilt auch für Fertigungsanlagen oder<br />

Logistiksysteme einer sogenannte Smart Factory. Die Digitalisierung und damit<br />

zusammenhängende Automation verändert die Industrie – der steigende Automatisierungsgrad<br />

mit zum Teil mannlosen Schichten setzt exakt arbeitende Komponenten und funktionierende<br />

Sicherheitsmaßnahmen voraus. Die Kupplung kann hier im Zeitalter der Industrie 4.0<br />

entscheidende Aufgaben übernehmen, die Produktivität steigern und für die nötige Sicherheit<br />

sorgen. Sicherheitskupplungen z. B. bieten eine zuverlässige Drehmomentbegrenzung, welche die<br />

Maschine vor Schäden schützt. Darüber hinaus reduzieren sie Stillstandzeiten. Beim<br />

winkelsynchronen und durchrastenden Funktionssystem rastet die Kupplung nach Beseitigung<br />

der Überlast automatisch wieder ein. Sicherheitseinrichtungen gewinnen an Bedeutung.<br />

DIE KUPPLUNG KANN<br />

ENTSCHEIDENDE AUF-<br />

GABEN ÜBERNEHMEN<br />

ES KOMMT AUF<br />

GANZHEITLICHE<br />

LÖSUNGEN AN<br />

NEJDET ÖZTÜRK<br />

Ingenieur für Maschinensicherheit, German Technical Center SMC, Egelsbach<br />

In der Produktion arbeiten Menschen seit jeher eng mit Maschinen, ob<br />

pneumatisch, hydraulisch, mechanisch oder elektronisch angetrieben,<br />

zusammen. Das gilt auch in Smart Factorys. Bei Maschinensicherheit kommt es<br />

deshalb auf ganzheitliche Lösungen an. Dazu gehören konstruktive Maßnahmen,<br />

etwa die Vermeidung von Scher- und Quetschstellen, und technische<br />

Schutzeinrichtungen wie Sicherheitsschaltungen sowie die Benutzerschulung<br />

und -information. Ein Beispiel: Bei pneumatischen Spannern besteht für<br />

Anwender durch eingesperrte Druckluft Quetschgefahr, wenn die Anlage nicht<br />

schnell in die sichere Grundstellung geht und dort bleibt. Im German Technical<br />

Center von SMC haben wir deshalb für Konstrukteure verschiedene Lösungen<br />

entwickelt, die die ISO-Norm 13849 erfüllen – entweder mit „Sicher<br />

Abgeschaltetes Moment“ oder mit „Sicheres Anhalten und Absperren“. Für eine<br />

sichere Produktion – auch in Zukunft.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 99


MASCHINENSICHERHEIT<br />

SICHERHEIT<br />

WEITERGEDACHT<br />

01<br />

SPECIAL<br />

Sicherheits-Lichtvorhänge für den Unfallschutz<br />

an Maschinen sind vom Funktionsprinzip her<br />

eine heute bei vielen Anbietern verfügbare<br />

Technologie. Doch die Anwender möchten mehr<br />

als „nur“ Sicherheit. Gefragt sind intelligente<br />

Zusatzfunktionen, die hinsichtlich Prozesstransparenz,<br />

Flexibilität, Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit<br />

oder integrierter Automatisierungsfunktionen<br />

Mehrwerte generieren.<br />

Sicherheit weitergedacht – dieser Grundgedanke durchzieht<br />

die gesamte Konzeption des neuen Sicherheits-Lichtvorhangs<br />

deTec4 von Sick. Die Basisinformationen sind kurz genannt<br />

– unter anderem Schutzfeldhöhen von 300 bis<br />

2 100 mm, die sicherheitstechnische Auslegung gemäß Performance<br />

Level e nach EN ISO 13849, SIL3 nach IEC 61508 und Typ 4<br />

nach IEC EN 61496-1, reduzierte Auflösung, Strahlcodierung, 2-Signal-Muting,<br />

die Schutzklassen IP65 und IP67 oder hohe Temperaturbeständigkeit<br />

von -30 bis +55 °C. Viel interessanter sind die modularen<br />

Funktionsumfänge und innovativen Merkmale des deTec4,<br />

die aktuell kein anderes Sicherheits-Lichtgitter in dieser Kombination<br />

aufweisen kann.<br />

INTELLIGENTER HINTERTRETSCHUTZ<br />

Die Auswahl der Zusatzfunktionen erfolgt mit Hilfe von Systemsteckern<br />

mit integrierten DIP-Schaltern, die eine schnelle Parametrierung<br />

ohne Software ermöglichen – und so durch die Vereinfachung<br />

Autor: Christian Hulm, Product Manager Light Beam Systems im Global<br />

Business Center Industrial Safety Systems, SICK AG, Waldkirch<br />

und Zeiteinsparung einen entsprechenden Mehrwert bei der Auswahl<br />

und Inbetriebnahme des deTec4 bieten. Eine dieser Funktionen<br />

– erstmals in dieser Form in einem Sicherheits-Lichtvorhang<br />

umgesetzt – ist der intelligente Hintertretschutz. Hierbei überwacht<br />

ein vertikal installierter deTec4 als Master-Sensor den Zugang in<br />

den Gefahrenbereich, während ein horizontal montierter deTec4<br />

als kaskadierter Slave-Sensor im Gefahrenbereich eine Person erkennt<br />

und so einen Start der Maschine von außen verhindert. Die<br />

Intelligenz des Hintertretschutzes liegt in der Fähigkeit des horizontalen<br />

deTec4, Späne, Fasern, Schweißfunken oder Tropfen, die<br />

<strong>DER</strong> SICHERHEITS-LICHTVORHANG<br />

BIETET INTELLIGENTEN HINTERTRET-<br />

SCHUTZ, DYNAMISCHE VARIABLE<br />

SCHUTZFELDBREITEN UND NEUE<br />

DIAGNOSEMÖGLICHKEITEN<br />

beim Bearbeitungsprozess entstehen und in den Lichtvorhang fallen<br />

können, zu ignorieren – und die Maschine nicht abzuschalten,<br />

sondern einen bestimmungsgemäßen Betrieb zu ermöglichen. Erst<br />

wenn in das Schutzfeld des Master-deTec4 eingegriffen wird, schaltet<br />

auch der horizontal montierte Lichtvorhang für den Hintertretschutz<br />

in den Überwachungsmodus. Gerade unter rauen Umfeldbedingungen<br />

wird mit Hilfe des deTec4 die Verfügbarkeit und Produktivität<br />

der Maschine entscheidend verbessert, weil ungewollte<br />

Abschaltungen zuverlässig vermieden werden.<br />

DYNAMISCHE VARIABLE SCHUTZFELDBREITEN<br />

Das klassische Einsatzgebiet von Sicherheits-Lichtvorhängen sind<br />

ortsfeste Maschinenszenarien – mit Sender und Empfänger in einem<br />

dauerhaft gleichen Abstand. Mit dem deTec4 lassen sich jedoch<br />

nicht nur solche statischen Anwendungen lösen, sondern mit<br />

der Funktion „Variable Schutzfeldbreiten“ auch dynamische, mobile<br />

Applikationen, in denen der Abstand zwischen Sender und Emp-<br />

100 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Axiale Kräfte<br />

fest im Griff<br />

02 03 04<br />

05 06 07<br />

fänger prozessbedingt variiert. Hierfür kann im<br />

Systemstecker des deTec4 zwischen drei verfügbaren,<br />

variablen Reichweiten gewählt werden.<br />

Anzutreffen sind solche Einsatzbeispiele etwa in<br />

der Intralogistik, wenn der Empfänger des<br />

deTec4 auf einem Querverfahrwagen in der Vorzone<br />

eines Hochregallagers mitfährt oder in der<br />

Produktion, wenn ein schienengeführter Schlitten<br />

mehrere parallele Arbeitsplätze mit Material<br />

versorgt. Ein weiteres Einsatzgebiet ist in der<br />

Reifenindustrie anzutreffen. Hier werden beispielsweise<br />

die gefahrbringenden Bewegungen<br />

der Transporteinheiten zwischen den Aufbaumaschinen<br />

durch horizontal bewegte Sicherheits-Lichtvorhänge<br />

abgesichert.<br />

NFC UND IO-LINK ALS STANDARD<br />

ON BOARD<br />

Unabhängig davon, welchen Funktionsumfang<br />

der Anwender über den Systemstecker letztlich<br />

wählt – IO-Link und NFC sind als Kommunikationskanäle<br />

bis auf die Core-Variante in jeder<br />

Ausführung des deTec4 on board. Damit soll dieser<br />

Sicherheits-Lichtvorhang hinsichtlich der<br />

Remote- und Vor-Ort-Diagnosemöglichkeiten<br />

einen neuen Standard setzen. Wie durchdacht<br />

das Konzept ist, zeigt sich bereits bei der Integration<br />

und Inbetriebnahme. So kann der Monteur<br />

über NFC vor Beginn der Arbeiten die Konfigurationsdaten<br />

des deTec4 im stromlosen Zustand<br />

auslesen und verifizieren – und nicht erst im eingebauten<br />

und verdrahteten Zustand. Mögliche<br />

Verwechselungen werden früh erkannt und unnötige<br />

Doppelarbeit bei der Montage vermieden.<br />

Zudem ist es dank NFC möglich, bei der Inbetriebnahme<br />

die Signalqualität jedes einzelnen<br />

Strahls auf dem Smart Phone zu visualisieren.<br />

01 Die Sensorkommunikation per IO-Link sorgt<br />

für kontinuierliche Remote-Diagnosedaten sowie<br />

eine umfassende Datenanalyse und Visualisierung<br />

im Sopas Engineering Tool<br />

02 Im Diagnose-Modus überträgt das deTec4 per<br />

NFC Informationen wie die Daten und Einstellungen<br />

des Lichtgitters und Diagnosemeldungen<br />

auf das Smartphone<br />

03 Das 2-Signal-Muting des detec4 überwacht die<br />

Einfahrt einer Palette in einen Bereich mit einer<br />

gefahrbringenden Maschinenbewegung und<br />

schaltet diese ab, wenn eine Person detektiert wird<br />

04 Die Intelligenz des Hintertretschutzes liegt in<br />

der Fähigkeit des horizontalen deTec4, Späne,<br />

Fasern, Schweißfunken oder Tropfen zu ignorieren<br />

05 Die Kommunikation über IO-Link eröffnet die<br />

Option, die Daten des deTec4 für zusätzliche<br />

Mess- und Automatisierungsfunktionen zu nutzen<br />

06 Die reduzierte Auflösung des detec4 erlaubt<br />

eine sichere Maschinenbedienung auch bei aktivem<br />

Schutzfeld<br />

07 Mit der Funktion „Variable Schutzfeldbreiten“<br />

des detec4 lassen sich auch dynamische, mobile<br />

Applikationen umsetzen, in denen der Abstand<br />

zwischen Sender und Empfänger prozessbedingt<br />

variiert<br />

PRAXISGERECHTE VISUALISIERUNG<br />

Beim Ausrichten unterstützen den Monteur verschiedene,<br />

in der Farbe wechselnde LEDs, die<br />

den Betriebszustand des Lichtvorhangs und des<br />

Schutzfelds anzeigen, sowie die im Sender integrierte<br />

Laser-Ausrichthilfe. Auch die OSSD-<br />

Schaltausgänge werden per LED visualisiert. Er-<br />

Ihre<br />

Sicherheit<br />

im Fokus<br />

Klemmköpfe<br />

Absturzsicherungen<br />

Linearbremsen<br />

Haltekräfte bis 500t<br />

Sonderlösungen<br />

Hydraulisch, pneumatisch,<br />

elektrisch<br />

Weltweit<br />

einzigartig<br />

SITEMA GmbH &Co.KG<br />

Sicherheitstechnik undMaschinenbau<br />

76187 Karlsruhe, Deutschland<br />

Tel. +49721 98661-0<br />

info@sitema.de<br />

Nutzen Sie unser Online-Angebot!<br />

Produktfinder<br />

Funktionsbeschreibungen<br />

CAD Downloads<br />

Anwendungen


MASCHINENSICHERHEIT<br />

gänzt wird das Anzeigekonzept durch acht weitere Mehrfarb-LEDs,<br />

die auch eine erste Diagnose vor Ort ermöglichen. Je nach Farbe<br />

zeigen sie die aktuelle Konfiguration, die Signalstärke, Ausrichtung<br />

und Synchronisation von Sender und Empfänger sowie Warnungen<br />

oder einen Ausfall als Blinkcode an.<br />

KONFIGURATIONSUNTERSTÜTZUNG UND<br />

VOR-ORT-DIAGNOSE<br />

Genauso bequem, aber wesentlich umfangreicher, sind die Diagnosemöglichkeiten<br />

über NFC und die Smartphone-App Sick Safety Assistant.<br />

Die NFC-Antenne im deTec4 ist passiv – sie sendet erst dann<br />

Daten, wenn das mobile Endgerät dicht an den Lichtvorhang gehalten<br />

wird und das NFC-Modul im Lichtvorhang mit Energie versorgt.<br />

Das Verfahren hat im Gegensatz zu WLAN oder Bluetooth eine Reihe<br />

von Vorteilen: es sendet nicht permanent, es erlaubt keinen Fernzugriff<br />

und es funktioniert ohne Spannungsversorgung des deTec4. Es<br />

wird gezielt nur ein Lichtvorhang zur Datenübertragung<br />

aktiviert und Daten werden auch nur an diesen<br />

übertragen – was eine eindeutige Zuordnung<br />

bei mehreren deTec4 in räumlicher Nähe<br />

gewährleistet. Bei der Inbetriebnahme<br />

zeigt der DIP-Schalter-Assistent der<br />

App für jede gewünschte Funktionalität<br />

das Bild der korrekten Einstellung<br />

der DIP-Schalter im Systemstecker<br />

an. Im Diagnose-<br />

Modus überträgt das deTec4<br />

per NFC Informationen wie die<br />

Daten und Einstellungen des<br />

Lichtgitters, die Signalstärke aller<br />

Einzelstrahlen, die Versorgungsspannung<br />

und OSSD sowie<br />

Diagnosemeldungen auf<br />

das Smartphone – das diese<br />

dann auf Wunsch per Email beispielsweise<br />

in eine Servicezentrale<br />

weiterleiten kann. Vor Ort kann der<br />

Bediener die Fehler- und Abschalthistorie<br />

aufrufen, einen Soll-Ist-Vergleich<br />

der DIP-Schalterstellungen vornehmen<br />

oder die Konfiguration des Sicherheits-Lichtvorhangs<br />

über deren Checksumme auf mögliche Veränderungen<br />

oder Manipulationen prüfen – vollkommen ohne Betriebsanleitung.<br />

All dies ermöglicht eine schnelle Diagnose im Detail, eine verzögerungsfreie<br />

Fehlerbehebung und führt dank minimaler Stillstandzeiten<br />

zu einer verbesserten Verfügbarkeit und Produktivität der Maschine.<br />

REMOTE-DIAGNOSEMÖGLICHKEITEN<br />

Der deTec4 begründet in vielerlei Hinsicht eine<br />

neue Generation von Sicherheits-Lichtvorhängen. Während<br />

der intelligente Hintertretschutz die Verfügbarkeit<br />

von Maschinen insbesondere im rauen Umfeld verbessert,<br />

eröffnen die dynamischen variablen Schutzfelder eine Reihe<br />

neuer Applikationsfelder. Das abgestufte Diagnosekonzept hilft<br />

entscheidend, die Stillstandzeiten von Maschinen zu minimieren.<br />

Gleichzeitig liefert es alle relevanten Daten für eine vorbeugende<br />

Instandhaltung. Die einfache, softwarelose Konfiguration, optional<br />

mithilfe des DIP-Schalter-Assistenten in der App oder Sopas ET,<br />

spart Zeit und Geld bei der Inbetriebnahme – während die<br />

Nutzung von Messfunktionen und die Umsetzung weiterer<br />

automatisierungstechnischer Zusatzfunktionen für eine<br />

hohe Wirtschaftlichkeit und schnelle Amortisation der<br />

Sicherheitstechnik sorgt. Diese Mehrwerte<br />

machen deTec4 laut Anbieter zu einer<br />

zukunftssicheren Investition.<br />

Während NFC und die Smartphone-App durch eine Momentaufnahme<br />

die aktuelle Diagnose und schnelle Fehlerbehebung vor Ort ermöglichen,<br />

sorgt die Sensorkommunikation per IO-Link für kontinuierliche<br />

Remote-Diagnosedaten sowie eine umfassende Datenanalyse<br />

und Visualisierung im Sopas Engineering Tool (ET). Auch auf diese<br />

Weise wird im Fehlerfalle eine gezielte Klärung von Ursachen<br />

sowie eine schnelle Wiederherstellung der Sensorfunktion und der<br />

Betriebsbereitschaft der Maschine unterstützt. Im laufenden Betrieb<br />

können zudem alle angeschlossenen deTec4 regelmäßig<br />

hinsichtlich ihres Betriebszustands und ihrer Konfiguration<br />

abgefragt und geprüft werden –<br />

Condition Monitoring und Predictive<br />

Maintenance ganz im Sinne von Industrie<br />

4.0. Darüber hinaus bietet der<br />

Sopas-ET-Datenrekorder anhand<br />

der analysierten Daten dem Betreiber<br />

Möglichkeiten der Prozessoptimierung<br />

an. Schließlich eröffnet<br />

die Kommunikation über<br />

IO-Link die Option, die Daten<br />

des de-Tec4 für zusätzliche<br />

Mess- und Automatisierungsfunktionen<br />

zu nutzen – beispielsweise<br />

die Höhenmessung<br />

von Objekten, die sich durch das<br />

Schutzfeld bewegen. Zusätzliche<br />

Sensorik kann entfallen – das Sicherheits-Lichtgitter<br />

unterstützt so<br />

ein kosteneffizientes Anlagendesign.<br />

Bilder: Sick<br />

www.sick.com/de


MASCHINENSICHERHEIT<br />

SICHERHEIT AUCH BEI KURZEN TAKTZEITEN<br />

Schutz für Mensch und<br />

Maschine bietet das<br />

Entlüftungsventil AS3-SV<br />

von Aventics. Es kann in<br />

die Wartungseinheiten<br />

AS integriert oder als<br />

Stand-alone genutzt<br />

werden. Durch seinen<br />

redundanten Aufbau<br />

und die zweikanalige<br />

Signalverarbeitung mit<br />

Selbstüberwachung<br />

können mit dem Ventil<br />

sicherheitsrelevante<br />

Steuerungen der<br />

Kategorie 4 sowie<br />

Performance Level e<br />

erreicht werden. Das<br />

Ventil übernimmt die Sicherheitsfunktionen redundantes Entlüften<br />

und Schutz vor unerwartetem Belüften. Es schaltet die<br />

Druckluftversorgung nur ein, wenn alle Bedingungen zum<br />

sicheren Anlauf der Maschine erfüllt sind. Der Schutz vor<br />

unerwartetem Belüften verhindert einen ungewollten Anlauf<br />

der Zylinder. Im Fehlerfall entlüftet das Ventil die Arbeitsleitungen<br />

und stellt so einen energielosen, sicheren Zustand her. Das<br />

Ventil eignet sich z. B. für den Einsatz an Türschaltern, Lichtschranken,<br />

als sicherer Ausgang einer Steuerung oder als<br />

Sicherheitsbaustein für Not-Aus-Anwendungen.<br />

www.aventics.com<br />

SCHLANKE TÜRABSICHERUNG<br />

MIT HOHEN SCHUTZARTEN<br />

Wo ein schlankes Schaltergehäuse<br />

gebraucht wird,<br />

z. B. an Eckpfosten von<br />

Schutzzäunen, kann die<br />

Schutztürabsicherung<br />

MGBS von Euchner<br />

eingesetzt werden. Sie ist<br />

eine Kombination aus<br />

einem transpondercodierten<br />

Sicherheitsschalter CTP,<br />

montiert auf einer<br />

Riegelplatte, und einem<br />

MGB-Griffmodul. Die<br />

Befestigungsbohrungen im<br />

Griffmodul und der<br />

Riegelplatte sind verdeckt<br />

und bieten auf diese Weise einen ausgezeichneten Manipulationsschutz.<br />

Auch ein Sperreinsatz ist im Griffmodul enthalten. Damit<br />

wird ein Starten der Anlage, z. B. während der Wartung oder<br />

Reinigung, verhindert. Das System ist optional mit einem Not-<br />

Halt-Gerät und mit Bedien- und Anzeigeelementen ausgestattet.<br />

Mit der Transpondertechnik erreicht es Kategorie 4/PL e nach EN<br />

ISO 13849-1 ohne zusätzlichen Fehlerausschluss und erfüllt die<br />

Anforderungen der EN ISO 14<strong>11</strong>9. Mit den Schutzarten IP65, IP67<br />

und IP69K und einer Zuhaltekraft von 3 900 N eignet sie sich für<br />

anspruchsvolle Umgebungen.<br />

www.euchner.de<br />

INSERENTENVERZEICHNIS HEFT <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

ABB Stotz-Kontakt, Heidelberg61<br />

ACE Stoßdämpfer, Langenfeld81<br />

Altra Industrial Motion,<br />

USA-Braintree50<br />

COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co.<br />

KG, Pinneberg51<br />

Columbus McKinnon, Kissing67<br />

Covestro, Leverkusen25<br />

E-T-A, Altdorf75<br />

Eckelmann, Wiesbaden77<br />

Eichenberger Gewinde AG,<br />

CH-Burg87<br />

Elatech, I-Val Brembilla23<br />

Euchner, Leinfelden-Echterdingen <strong>11</strong>7<br />

Faulhaber, SchönaichHalfcover<br />

Findling, Karlsruhe21<br />

Gefran, Seligenstadt32<br />

Getriebebau NORD, Bargteheide 7<br />

GMN Paul Müller, Nürnberg63<br />

Habasit, Eppertshausen36<br />

Hänchen, Ostfildern53<br />

Hanning, Oerlinghausen69<br />

Harmonic Drive, Limburg39<br />

Harting, Minden35<br />

Haydon Kerk Pittman 103<br />

Hatz, Ruhstorf <strong>11</strong>5<br />

Heidenhain, Traunreut4. US<br />

Hema, Seligenstadt 109<br />

Hiwin, Offenburg27<br />

Icotek, Eschach89<br />

Igus, Köln92<br />

IMS Gear, Donaueschingen85<br />

Indu-Sol, Schmölln55, 57, 59<br />

KISSsoft, CH-Bubikon51<br />

Koco Motion, Dauchingen22<br />

Koyo Deutschland, Hamburg 9<br />

Kübler, Villingen-Schwenningen 106<br />

Lapp, Stuttgart <strong>11</strong>1<br />

Limbach, Solingen32<br />

Maxon Motor, München2. US<br />

Micro-Epsilon, Ortenburg 3<br />

Murrelektronik, Oppenweiler97<br />

Nabtesco, Düsseldorf41<br />

Neugart, Kippenheim65<br />

Orbit Antriebstechnik, Wolfenbüttel31<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim 102<br />

Pilz, Ostfildern 5<br />

R+W, Klingenberg49<br />

Renold, GB-Manchester19<br />

Ringspann, Bad Homburg29<br />

Rotor Clip, USA-Somerset73<br />

Rulmeca, Aschersleben93<br />

Scanwill Fluid Power,<br />

DK-Albertslund76<br />

Schmidt-Kupplung, Wolfenbüttel47<br />

Sensor-Technik Wiedemann,<br />

Kaufbeuren13, 15<br />

Sick AG, Waldkirch37<br />

Sieb & Meyer, Lüneburg 105<br />

Sitema, Karlsruhe 101<br />

SMC Deutschland, Egelsbach33<br />

Steute, Löhne 107<br />

Sumitomo, Markt Indersdorf43<br />

Tecnotion, München48<br />

TKD Kabel, Nettetal71<br />

Turck, Mülheim83<br />

Turkish Machinery Deutschland,<br />

Braunschweig52<br />

VMA, Großostheim <strong>11</strong>3<br />

WEG Germany, Kerpen91<br />

Wittenstein alpha, Igersheim45<br />

ZAE-AntriebsSysteme, Hamburg79<br />

Preiswerte Lösungen zur präzisen linearen Positionierung<br />

Haydon Kerk Pittman ist weltweit führender Hersteller von Linearaktuatoren<br />

(Ø 15-87mm), Trapezgewindespindeln undSpiellosenmuttern (Ø 2-24mm),<br />

kompaktenLinearschlittensystemen, DC Motoren,<br />

Servomotoren und Antriebssysteme.<br />

electronica • München<br />

Halle B3 /Stand 502<br />

13-16 November <strong>2018</strong><br />

Phone :+49 9123 /96282-10<br />

www.haydonkerkpittman.com<br />

Stunden-<br />

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standardPrototypen<br />

SPS IPC Drives • Nürnberg<br />

Halle 1/Stand 1-438<br />

27-29 November <strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

BESTENS<br />

IN<br />

POSITION GEBRACHT<br />

PS<strong>11</strong>6 PS215 PS216 PS226 PS315 PS316<br />

SPECIAL<br />

Über 1 000 verschiedene Varianten bietet die<br />

neue Positionsschalter-Serie eines Spezialisten<br />

für die funktionale Maschinensicherheit. Nach<br />

einem Baukastenprinzip angelegt, lassen sich<br />

Positionsschalter vielfältig kombinieren,<br />

austauschen und universell einsetzen. Bei<br />

Bedarf lassen sie sich sogar auch an das sichere<br />

Kommunikationsprotokoll AS-Interface Safety<br />

at Work anschließen.<br />

Positionsschalter gehören zu den Klassikern unter den Schaltgeräten.<br />

Sie werden branchenübergreifend in allen industriellen<br />

Umgebungen eingesetzt, wo bewegliche Teile an Maschinen<br />

und Anlagen positioniert, gesteuert oder überwacht<br />

werden müssen. Als Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion ist es<br />

ihre Aufgabe, die Stellung von seitlich verschiebbaren oder drehba-<br />

ALLE DENKBAREN ANWENDUNGEN<br />

WERDEN VON EINER EINZIGEN,<br />

MODULAREN BAUREIHE ABGEDECKT<br />

ren Schutzeinrichtungen zu überwachen. Die sogenannten Bauart-<br />

1-Schalter nach ISO 14<strong>11</strong>9 sind seit vielen Jahren im Maschinenbau<br />

so weit verbreitet, dass es zwei Normbaugrößen gibt, deren Abmessungen<br />

in den Normen EN 50041 und EN 50047 festgelegt sind.<br />

Eine Weiterentwicklung dieser Standardkomponenten ist eine Herausforderung,<br />

denn der Nutzen muss für die Anwender klar ersichtlich<br />

sein, damit die Schalter im Markt Erfolg haben. Bei der Produktserie<br />

PS von Schmersal ist dies gelungen: Die neue Generation von<br />

Positionsschaltern ist jetzt als modular angelegte Baureihe mit<br />

durchgängig einsetzbaren Komponenten verfügbar: Der Anwender<br />

kann sie als Komplettschalter mit Betätigungselement bestellen oder<br />

alternativ nur den Basisschalter ohne Betätiger. Nach dem Baukastenprinzip<br />

kann der Basisschalter je nach Anwendungsfall mit dem<br />

notwendigen Betätigungselement kombiniert werden, welches aus<br />

mehreren möglichen Versionen ausgewählt werden kann. Insgesamt<br />

104 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

01 Alle Kunststoffvarianten<br />

sind mit einem klappbaren<br />

und unverlierbaren<br />

Rastdeckel ausgestattet<br />

besteht die neue Produktserie aus 16 verschiedenen Betätigern sowie<br />

fünf Grundgeräten. Zusammen mit den 13 verschiedenen Kontaktausführungen<br />

lassen sich über 1 000 verschiede Schaltervarianten<br />

bestellen. Das Spektrum reicht von Druckbolzen über Rollen- und<br />

Winkelhebel bis zu Rollenschwenk- und Schwenkhebeln.<br />

EINFACHER AUSTAUSCH VON BETÄTIGERN<br />

Zudem sind alle Elemente untereinander austauschbar und kombinierbar<br />

– sogar Wettbewerbsprodukte können einfach durch die neue<br />

Schalterserie ersetzt werden. „Gerade große Fertigungsbetriebe sehen<br />

hier Vorteile, insbesondere für die Instandhaltung. Denn die Elemente<br />

können schneller ausgewechselt werden, weil man mit diesem<br />

Baukastensystem immer einen passenden Betätiger findet. So kann<br />

der Anwender flexibler reagieren, was nicht zuletzt zu einer höheren<br />

Maschinenverfügbarkeit beiträgt“, erklärt Stefan Dinkelbach, Product<br />

Manager Automation Technology bei Schmersal. „Außerdem redu-<br />

ziert sich die Variantenvielfalt durch den modularen Aufbau der Produktserie.<br />

Damit verringert sich der Aufwand für die Lagerhaltung.“<br />

IN NUR VIER SCHRITTEN ZUM NEUEN<br />

BETÄTGIGUNGSELEMENT<br />

Alle Betätigungselemente sind in 45°-Schritten drehbar und können<br />

durch ein einfach zu handhabendes Befestigungskonzept schnell<br />

ausgetauscht bzw. umgesetzt werden. Damit ist eine Anpassung an<br />

die vorgegebene Anfahrrichtung jederzeit möglich. Der Austausch<br />

von Betätigungselementen ist denkbar simpel und kann in nur vier<br />

Schritten vollzogen werden: Verriegelungsblech mit einem Schlitzschraubendreher<br />

lösen, vorhandenes Betätigungselement entfernen,<br />

neues Betätigungselement positionieren, Verriegelungsblech<br />

wieder fixieren. Weil das Gehäuse symmetrisch aufgebaut ist, kann<br />

der Konstrukteur für die Rechts- und Linksausführung denselben<br />

Schalter verwenden. Eine reduzierte Montagezeit durch bereits konfektionierte<br />

Schalter in Leitungs- und Steckerausführung ist ein weiterer<br />

Vorteil der verfügbaren Anschlussvarianten.<br />

UNKOMPLIZIERT IN NAHEZU JE<strong>DER</strong><br />

KONSTRUKTIONSUMGEBUNG<br />

Die Positionsschalter zeichnen sich durch eine kompakte Bauform<br />

aus, sodass sie auch in beengten Einbauräumen montiert werden<br />

und dort die Position bzw. das Vorhandensein von beweglichen Anlagenteilen,<br />

Werkstücken oder Fördergütern überwachen können.<br />

Die Schalter sind in vier Anschlussvarianten lieferbar: mit Anschlussleitung<br />

M20 oder M16- Kabelverschraubung sowie mit M12-<br />

Einbaustecker, jeweils wahlweise unten oder seitlich angeordnet.<br />

Diese Flexibilität schafft die Voraussetzung für eine unkomplizierte<br />

Installation in nahezu jeder Konstruktionsumgebung.<br />

KONTAKTFREUDIG UND FLEXIBEL<br />

Bei den Positionsschaltern handelt es sich um eine moderne Generation,<br />

die für den Einsatz an Digitaleingängen einer SPS ausgelegt<br />

sind. Auch bei der Kontaktierung hat der Anwender die Wahl. Bis zu<br />

drei Kontakte können in einem Schalter untergebracht werden, ein<br />

sicheres Abschalten mit zusätzlichem Meldekontakt kann dadurch<br />

realisiert werden. Verschiedene Kontaktvarianten in Sprung- und<br />

27. – 29. November <strong>2018</strong><br />

Halle 4<br />

Stand 4-230<br />

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TECHNOLOGY<br />

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GERMANY<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 105


MASCHINENSICHERHEIT<br />

03 Die Positionsschalter mit<br />

längenverstellbarem<br />

Metallhebel lassen sich<br />

in 15°-Schritten einstellen<br />

02 Positionsschalter mit<br />

Winkelhebel und einer<br />

Zwangsöffnungskraft von >40 N<br />

Schleichschaltung ermöglichen vielfältige Schalt- und Überwachungsfunktionen.<br />

Ausführungen mit Sprungschaltung sind optional<br />

mit einer Rastfunktion verfügbar, bei der das Betätigungselement<br />

manuell in die Ausgangslage zurückgesetzt werden muss, sodass<br />

eine Speicherung des Schaltzustands möglich ist. Die<br />

Schleichschaltung ist optional mit Kontakt-Überdeckung oder Kontakt-Staffelung<br />

wählbar.<br />

Alle Schaltelemente sind mit einer Kontaktöffnungsweite von<br />

2 × 2 mm nach EN 81-1 ausgeführt. Sie entsprechen damit den Sicherheitsregeln<br />

für die Konstruktion und den Einbau von Komponenten<br />

in Aufzügen. So ist sichergestellt, dass alle denkbaren Anwendungen<br />

von einer einzigen, modularen Baureihe abgedeckt<br />

werden können: von der Positionserfassung an Maschinen und Anlagen<br />

über sicherheitsgerichtete Aufgaben an Schutztüren bis zur<br />

Überwachung von Kabinenposition und Kabinentüren in Aufzügen.<br />

„Zur Flexibilität trägt außerdem bei, dass die Pin-Belegung nicht<br />

festgelegt ist, sodass individuelle Belegungen realisierbar sind“, sagt<br />

Stefan Dinkelbach. Die Schutzarten IP66 bzw. IP67 schaffen die Voraussetzung<br />

für den Einsatz der Positionsschalter unter ungünstigen<br />

Umgebungsbedingungen. Auch bei den Umgebungstemperaturen<br />

ist die Spannbreite groß: Bei Temperaturen zwischen -30 und<br />

+80 °C lassen sich die neuen Schalter problemlos einsetzen.<br />

FÜR SICHERHEITSANWENDUNGEN<br />

BIS PERFORMANCE LEVEL d GEEIGNET<br />

Die Positionsschalter der PS-Baureihe verfügen über zwangsöffnende<br />

Öffnerkontakte gemäß IEC 60947-5-1. Sie können somit als<br />

Bauart-1-Schalter gemäß ISO 14<strong>11</strong>9 in sicherheitsgerichteten Anwendungen<br />

– z. B. für die Stellungsabfrage von Schutztüren – eingesetzt<br />

werden. In Verbindung mit einer geeigneten Sicherheitsauswertung<br />

kann ein einzelner Positionsschalter bis zum Performance<br />

Level (PL) d gemäß EN ISO 13849 eingesetzt werden.<br />

Die Auswahlmöglichkeiten des Anwenders gehen sogar noch weiter:<br />

Mithilfe eines sicheren Eingangsmoduls können Positionsschalter-Varianten<br />

mit zwei Öffnern einfach im Plug-and-Play-Verfahren<br />

über eine Standard-M12-Verbindungsleitung an das sichere Kommunikationsprotokoll<br />

AS-Interface Safety at Work angeschlossen<br />

werden. Auch der weit verbreitete Sicherheitsbus AS-i Safety zeichnet<br />

sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus. Dazu trägt die Tatsache<br />

bei, dass AS-Interface mit allen gängigen Bussystemen kommunizieren<br />

kann. Darüber hinaus kann ein AS-i-Safety-System auch<br />

nach der Installation jederzeit verändert oder erweitert werden.<br />

Bilder: K.A. Schmersal<br />

www.schmersal.com<br />

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SCHÜTZE MIT INTEGRIERTEM<br />

ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ<br />

Die Schütze der Baureihe AFS von ABB können Teil der Sicherheitskette<br />

in Maschinen oder in Anwendungen der Prozessindustrie<br />

sein, z. B. beim Motorschutz. Sie sind aufgrund des fest<br />

angebauten, frontseitigen Hilfskontaktblocks mit zwei Schließer-<br />

und zwei Öffnerkontakten in gelber Safety-Farbe gut zu<br />

erkennen. Die Hilfskontakte haben einen geringen Schaltpegel<br />

und sind zwangsgeführt. Bei den Öffnerkontakten handelt es<br />

sich um für Sicherheitsmeldungen erforderliche Mirrorkontakte.<br />

Zusätzlich sind die Schütze gegen manuelles Betätigen<br />

geschützt. Integrierte Entstörglieder machen eine ergänzende<br />

Spulenbeschaltung überflüssig. Die Schütze lassen sich einfach<br />

integrieren. Alle Daten sind über Sicherheits-Design-Tools wie<br />

Sistema oder FSDT verfügbar. Mit kurzen Ausschaltzeiten bis<br />

30 ms reagieren sie sehr schnell, wenn ein gefährlicher Fehler<br />

erkannt wird. Die Geräte haben einen integrierten Überspannungsschutz,<br />

externe Löschglieder sind somit nicht erforderlich<br />

www.abb.de/stotz-kontakt<br />

COBOT-GREIFER SORGT FÜR EINE SICHERE<br />

MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATION<br />

J. Schmalz hat<br />

eine Greifer-Lösung<br />

entwickelt,<br />

die durch ihr<br />

Produktdesign<br />

für eine sichere<br />

Mensch-Roboter-<br />

Kollaboration<br />

sorgt. Der<br />

Cobot-Greifer ist<br />

für Einsatzgebiete<br />

in der Intralogistik<br />

wie End-of-Line-Packaging oder Pick-and-Place-Anwendungen<br />

gedacht. Mit flexiblem Schaum als Greiffläche kann er<br />

u. a. Kartonagen, Boxen und Bauteile mit Strukturen, Aussparungen<br />

sowie dreidimensionale Außenformen von bis zu 8 kg<br />

sicher halten. Zudem lässt er sich leicht in Automatisierungsumgebungen<br />

integrieren. Dank der Vergrößerung der Kontaktoberfläche<br />

und der Verringerung der Stoßkräfte erfüllt der kollaborative<br />

Roboter die Vorgabe ISO TS 15066 – eine Norm zur<br />

Zusammenarbeit zwischen Mensch und kollaborativem<br />

Industrieroboter. Additive Fertigungsverfahren erlauben eine<br />

gewichtsoptimierte und dynamische Geometrie des Greifers.<br />

Das ermöglicht die Anbindung an die Kleinroboter mit geringen<br />

Traglasten. Der Greifer ist modular aufgebaut, sodass er mit<br />

energiesparenden Ejektormodulen oder intelligenten Vakuum-<br />

Schaltern zur Prozessüberwachung ergänzt werden kann.<br />

www.schmalz.com


MASCHINENSICHERHEIT<br />

SCHMAL, SMART,<br />

SICHER<br />

SPECIAL<br />

Sicherheitsrelais haben sich durch hohe<br />

Zuverlässigkeit und eine einfache Handhabung<br />

bei Anwendern über Jahre bewährt. Bislang war<br />

ihre Funktion jedoch auf das Abschalten<br />

gefahrbringender Bewegungen beschränkt.<br />

Sicherheitsrelais mit integriertem IO-Link-<br />

Device bieten jetzt in Kombination mit einem<br />

RFID-kodierten Sicherheitsschalter erweiterte<br />

Funktionen – und sie sind besonders kompakt.<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Carsten Gregorius, Produktmarketing Safety,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Bislang wurden erweiterte Komfortfunktionen von Sicherheitsrelais<br />

lediglich von höherwertigen Systemen – zum<br />

Beispiel konfigurierbaren Schaltgeräten oder Sicherheitssteuerungen<br />

– angeboten. Jetzt stellt Phoenix Contact ein Sicherheitsrelais<br />

mit integriertem IO-Link-Device vor, das sich unter<br />

anderem durch eine kompakte Baubreite von nur 17,5 mm auszeichnet.<br />

Vor dem Hintergrund der seriellen Verschaltungsmöglichkeit<br />

der Sicherheitsschalter PSRswitch wertet das neue Sicherheitsrelais<br />

vom Typ PSR-MC42 jedes einzelne Türsignal über ein<br />

proprietäres Übertragungsprotokoll aus und bereitet die Daten für<br />

die IO-Link-Kommunikation auf. Auf diese Weise lassen sich die<br />

Detailinformationen, wie „Türposition“, „Warten auf Reset“, „Warnbereich“<br />

oder „Peripheriefehler“, jedes Türschalters beurteilen. Mit<br />

dem Schaltersystem PSRswitch können maximal 30 Schalter bis<br />

zum höchsten Sicherheits-Level PL e seriell verschaltet werden.<br />

Darüber hinaus stellt die Lösung Geräteinformationen des Sicherheitsrelais<br />

über IO-Link bereit. Umgekehrt kann der Antrieb vom<br />

IO-Link-Master über das Sicherheitsrelais nicht-sicherheitsgerichtet<br />

gesteuert respektive freigegeben werden.<br />

Die Vorteile des Kommunikationssystems IO-Link liegen auf der<br />

Hand: Da es sich um einen offenen Standard handelt, lassen sich<br />

die Geräte in nahezu sämtliche Feldbus- und Automatisierungssys-<br />

108 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

01 Das Herzstück der<br />

PSRmini-Serie bildet das<br />

Elementarrelais NSR<br />

UMSETZUNG <strong>DER</strong> ANFOR<strong>DER</strong>UN-<br />

GEN <strong>DER</strong> EN 50205<br />

Elementarrelais mit zwangsgeführten Kontakten<br />

werden verwendet, um für eine maximale<br />

Sicherheit der Menschen und Maschinen zu sorgen.<br />

Öffner und Schließerkontakt eines Elementarrelais<br />

sind durch eine mechanische Vorrichtung miteinander<br />

verbunden. Auf diese Weise wird dafür<br />

gesorgt, dass Schließer und Öffner keinesfalls<br />

gleichzeitig geschlossen sein können. In Kombination<br />

mit einer geeigneten Auswertung lässt sich<br />

ein Öffnungsversagen so zuverlässig erkennen und<br />

über einen zweiten unabhängigen Abschaltpfad<br />

steuerungstechnisch sicher verriegeln. Die Norm<br />

EN 50205 legt die sicherheitsrelevanten Grundanforderungen<br />

für Elementarrelais mit Zwangsführung<br />

fest. Daraus lässt sich ableiten, dass für<br />

das System „Öffner – Schließerkontakt“ keine<br />

gemeinsamen Kontaktglieder – also Umschaltfedern<br />

– genutzt werden dürfen.<br />

teme einbinden. Das ermöglicht eine höhere Datenverfügbarkeit<br />

bei gleichzeitig geringerem Verdrahtungsaufwand.<br />

Durch die Kombination von Echtzeitprozessdaten und<br />

historischen Daten minimiert sich zudem der Aufwand<br />

bei der Inbetriebnahme und Fehlersuche. Das Sicherheitsrelais<br />

PSR-MC42 umfasst zwei unabhängige Sensorkreise,<br />

von denen der eine typischerweise für die Schutztürkaskade<br />

und der andere zum Beispiel für die Not-Halt-<br />

Abschaltung verwendet werden kann. Mit den ausgangsseitig<br />

zur Verfügung stehenden Freigabepfaden auf Basis<br />

der eigens von Phoenix Contact entwickelten Relaistechnologie<br />

lassen sich Lasten bis zu 6 A sicher abschalten.<br />

MINIATURISIERUNG DURCH SELBST<br />

ENTWICKELTES ELEMENTARRELAIS<br />

In der Vergangenheit waren die in den Sicherheitsrelais<br />

verbauten zwangsgeführten Elementarrelais der limitierende<br />

Faktor, denn deren Baugröße und Leistungsvolumen<br />

erlaubte praktisch keine weitere Miniaturisierung der<br />

Reduziert Baumaße wirkungsvoll:<br />

INNOVATIVER<br />

W-FALTENBALG<br />

Faltenbreiten<br />

30 bis 50 mm<br />

Weniger Falten,<br />

mehr Platz<br />

Dieser Faltenbalg benötigt deutlich weniger Bauraum als<br />

unsere Standard-Modelle, denn er kommt bei gleichem<br />

Auszug mit wesentlich weniger Falten aus. Der um bis zu<br />

25 Prozent vergrößerte Hub sorgt außerdem bei gleichem<br />

Schutz für eine bessere Performance der Maschine.<br />

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Tel.: +49 6182 773-0 | info@hema-group.com<br />

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Kein Stützrahmen<br />

erforderlich<br />

W-FALTENBALG<br />

bester Schutz auf<br />

engstem Raum<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 109


MASCHINENSICHERHEIT<br />

SPECIAL<br />

02 Die neuen Hybrid-Motorstarter<br />

Contactron Pro lassen sich um das<br />

Safety-Modul PSR-MC38 ergänzen<br />

„WIR HELFEN BEI <strong>DER</strong><br />

EINHALTUNG <strong>DER</strong><br />

GESETZLICHEN<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN“<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Carsten Gregorius,<br />

Produktmarketing Safety,<br />

Phoenix Contact<br />

Das Fachwissen unserer TÜV-zertifizierten<br />

Mitarbeiter bringt den<br />

Anwendern Rechtssicherheit für<br />

ihre Maschinen und Anlagen.<br />

Unsere Komponenten, Software-<br />

Tools und Lösungen unterstützen<br />

bei der flexiblen und wirtschaftlichen<br />

Kombination von Safety- und<br />

Security-Technik, um in einem<br />

internationalen Umfeld wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Ergänzt um<br />

ein umfassendes Dienstleistungsangebot<br />

erhalten Anlagenerrichter<br />

und -betreiber somit über den<br />

gesamten Sicherheitslebenszyklus<br />

ein optimal auf ihre Anforderungen<br />

abgestimmtes Leistungsspektrum.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Sicherheitsrelais. Um die physikalischen Abhängigkeiten<br />

zu durchbrechen, haben die Entwickler<br />

von Phoenix Contact ein deutlich kleineres<br />

Elementarrelais mit hoher Schalt- und<br />

geringer Betriebsleistung, also mit einer größeren<br />

Effizienz konzipiert. Das eigene Elementarrelais<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

es trotz der geringen Baubreite von lediglich<br />

6 mm die gleichen Leistungsdaten – somit das gleiche<br />

Schaltvermögen – wie die klassisch am Markt angebotenen<br />

Elementarrelais mit Zwangsführung aufweist, deren<br />

Abmessungen erheblich größer sind.<br />

Auf Grundlage der neuen Relaistechnologie lassen<br />

sich jetzt bislang nicht realisierbare Sicherheitslösungen<br />

umsetzen, die im Vergleich zu klassischen Sicherheitslösungen eine<br />

Platzersparnis von bis zu 70 % eröffnen. „Dies war der wesentliche<br />

Grund, weshalb wir uns für das neue Sicherheitsrelais PSRmini entschieden<br />

haben“, erklärt Alfred Rachner, Geschäftsführer der TAR Automation<br />

GmbH, der in Kooperation mit dem Automatisierungsexperten Lenord +<br />

Bauer Stellantriebe speziell für die Verpackungsindustrie entwickelt. Das<br />

auch bei schmal bauenden Sicherheitsrelais keine Abstriche beim Diagnosekomfort<br />

vorgenommen werden, war ein weiteres Kriterium, weswegen<br />

sich Rachner für die kompakten PSRmini-Relais ausgesprochen<br />

hat. „Es hat richtig Spaß gemacht, mit dem PSRmini die Inbetriebnahme<br />

des Prototypenaufbaus durchzuführen“, ergänzt Rachner. „Eine derart<br />

gute Diagnose erweist sich leider nicht immer als selbstverständlich.“<br />

KOMBINIERTE STILLSTANDS- UND<br />

ÜBERDREHZAHL-ÜBERWACHUNG<br />

Die Produktfamilie der Hybrid-Motorstarter von Phoenix Contact ist<br />

ebenfalls um eine neue Baureihe erweitert worden. Contactron Pro vereint<br />

die Vorteile der Hybrid-Technologie der bisherigen Contactron-Module<br />

mit der funktionalen Sicherheit bis PL e sowie hoher Modularität.<br />

Als wichtige Neuerung lassen sich die Contactron Pro-Motorstarter<br />

durch Hilfs- und Rückmeldekontakte abrunden. Das neue Safety-Modul<br />

PSR-MC38, das über den Tragschienen-Busverbinder TBUS mit den Motorstartern<br />

gekoppelt wird, sorgt für das sicherheitsgerichtete Abschalten.<br />

Mit dem PSR-MC38 können sowohl elektromechanische Signalgeber<br />

als auch OSSD-Signale (Output Signal Switching Device) bis maximal<br />

PL e respektive SIL 3 ausgewertet werden.<br />

Das Safety-Portfolio wird durch ein zusätzliches Modul aus der PSR-<br />

Familie ergänzt. Der kombinierte Drehzahl- und Stillstandwächter PSR-<br />

MM30 überwacht die Applikation nicht nur auf Stillstand. Ferner kontrolliert<br />

er bis zu drei unterschiedliche Betriebsarten auf Überdrehzahl.<br />

Aufgrund des zuverlässigen Messverfahrens stellt das Modul eine hohe<br />

Anlagenverfügbarkeit sicher. Die integrierte Schutztürüberwachung ermöglicht<br />

die Kompatibilität des PSR-MM30 zum Schaltersystem<br />

PSRswitch. Mit der zugehörigen PSRmotion-Software lässt sich der<br />

Drehzahl- und Stillstandwächter einfach in Betrieb nehmen, parametrieren<br />

und überwachen. Außerdem können die Bewegungsabläufe der<br />

Maschine im Live-Messbetrieb visualisiert werden. Auf diese Weise kann<br />

der Anwender Applikationen in Verbindung mit Schutztürzuhaltungen<br />

oder Geschwindigkeitsüberwachungen bei Rüst- und Wartungsvorgängen<br />

bis zum höchsten Sicherheits-Level PL e realisieren.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.de<br />

<strong>11</strong>0 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

GEGENDRUCKUNABHÄNGIGE BERSTSCHEIBE<br />

Herkömmliche Berstscheiben reagieren auf die Druckdifferenz<br />

zwischen Ein- und Auslassseite. Ein schwankender Gegendruck<br />

beeinflusst den Ansprechdruck also maßgeblich und kann so ein<br />

Sicherheitsrisiko in kritischen Anwendungen verursachen. Die neue<br />

Umkehr-Berstscheibe Ski von Bormann & Neupert by BS&B schützt<br />

laut Anbieter zum ersten Mal vollkommen unabhängig vom Gegendruck<br />

vor unerwünschtem Überdruck. Die neu entwickelte Druckentlastung<br />

sei damit eine hochpräzise, wirtschaftliche Alternative zum<br />

bisherigen Vorgehen, zwei Berstscheiben in Reihe zu installieren. Ihre<br />

Gestaltung halbiere den Montageaufwand und erfordere nur noch<br />

einen Halter.<br />

Die Entwicklungsingenieure von BS&B haben in der Ski zwei Einzelberstscheiben<br />

zu einem kompakten Bauteil vereint. Das auslasseitige<br />

Element schützt dabei das dem Prozessmedium zugewandte<br />

Element vor dem schwankenden Gegendruck. Ein mit atmosphärischem<br />

Druck belegter Zwischenraum entkoppelt die beiden Elemente.<br />

Dank dieser Konstruktion kann der Ansprechdruck der Ski<br />

kompromisslos an den spezifischen Anwendungsanforderungen<br />

ausgerichtet werden. Der Effekt eines zu hohen Prozessdrucks durch<br />

einen erhöhten Gegendruck ist dadurch sicher ausgeschlossen. Die<br />

Ski bietet damit laut Anbieter ein entscheidendes Sicherheitsplus<br />

und ist zugleich so einfach zu handhaben wie eine konventionelle<br />

Berstscheibe.<br />

Die Ski-Umkehr-Berstscheiben sind neben schwankenden Gegendrücken<br />

auch beständig gegenüber zyklischen Prozessdrücken bis zu 90 %<br />

des Ansprechdrucks. Die Gestaltung gewährleistet neben höchster<br />

Auslösegenauigkeit auch eine dauerhafte technische Leckagefreiheit.<br />

Beim Ansprechen geben Sie den maximalen Durchflussquerschnitt<br />

ebenso schnell frei wie herkömmliche Berstscheiben.<br />

www.bormann-neupertbsb.de<br />

SICHERHEITS-LASERSCANNER –<br />

EINFACH INTEGRIERBAR<br />

Leuze Electronic hat mit dem<br />

RSL 400 Profisafe mit Profinet-<br />

Schnittstelle eine neue<br />

Variante des Sicherheits-Laserscanners<br />

vorgestellt, die<br />

einfach in industrielle Netzwerke<br />

integriert werden kann.<br />

Dies ermöglicht neben der<br />

sicheren Kommunikation eine<br />

einfache Diagnose und<br />

Konfiguration über zentrale<br />

Zugangspunkte. Der Profinet-Switch ist in die abnehmbare<br />

Anschlusseinheit integriert. Dies erlaubt den Tausch des<br />

Scanners ohne Netzwerkunterbrechung und erhöht damit die<br />

Anlagenverfügbarkeit. Die Anschlusseinheit verfügt über eine<br />

standardisierte Anschlusstechnik mit M12-Steckverbinder.<br />

Durch die seitliche Kabelzuführung benötigt der RSL 400 nur<br />

eine geringe Einbauhöhe. Alternativ sind AIDA-konforme<br />

Anschluss-Varianten mit Push-Pull-Steckverbindern für<br />

Kupfer- und Glasfaserleitung verfügbar. Der integrierte<br />

2-Port-Switch unterstützt Profinet Conformance Class C und<br />

Isochronous Real Time Kommunikation (IRT). Dadurch eignet<br />

sich der RSL 400 nebem dem Einsatz in Stern-Topologien<br />

besonders für den Einsatz in Linien- und Ringtopologien.<br />

Zudem erlaubt er einen parallelen Zugriff von Standard- und<br />

Sicherheits-SPS, wodurch die Datenlast über die Sicherheits-<br />

SPS minimiert werden kann.<br />

www.leuze.de<br />

INNOVATIVE SYSTEMLÖSUNGEN<br />

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Der LAPP Expert Lunch auf<br />

der SPS IPC Drives <strong>2018</strong> –<br />

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Maschinen- und Anlagenbau, ob für Energieversorgung, Mobilität oder die Lebensmittel- und<br />

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MASCHINENSICHERHEIT<br />

03<br />

GUT<br />

GERÜSTET<br />

GERÜST<br />

01<br />

04<br />

05<br />

02<br />

SPECIAL<br />

Autor: Michiel Kuijer,<br />

Vertriebsspezialist, Turck<br />

B.V., Zwolle/Niederlande<br />

<strong>11</strong>2 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

Für einen Hersteller von Leitern und Gerüsten<br />

konstruierte und baute das niederländische<br />

Ingenieurbüro Qing eine neue Maschine – Ein<br />

Automatisierungsspezialist sollte zunächst nur<br />

die Sensoren liefern. Aber es kam anders...<br />

Qing ist ein skurriles Ingenieurbüro.“ – Wer sich so im Internet<br />

präsentiert, muss schon etwas anders sein als andere.<br />

Die Qing-Berater, -Projektleiter und -Ingenieure<br />

versprechen innovative und nachhaltige Lösungen in den<br />

Bereichen Industrieautomation, Sondermaschinenbau und Energie,<br />

vor allem für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Und<br />

sie glauben daran, dass Arbeit Spaß machen sollte und sich das in<br />

den Beziehungen zu den Kunden widerspiegelt. „Wir sind mittlerweile<br />

um die 80 Qings“, sagt Marc Salemink und lacht. Der Projektleiter<br />

freut sich über die wachsende Zahl der Mitarbeiter, die heute<br />

am Hauptsitz in Arnheim und an weiteren Standorten in Utrecht,<br />

Wageningen und Borne arbeiten.<br />

In den letzten 20 Wochen arbeitete Salemink mit seinem Team an<br />

einer Maschine für einen niederländischen Hersteller von Leitern<br />

und Gerüsten. Die Maschine produziert Querverstrebungen, die<br />

Gerüste stabilisieren. Dazu werden hohle Aluminiumstangen beidseitig<br />

mit hakenförmigen Endkappen versehen, die später in die anderen<br />

Gerüststangen greifen. Der Leiterhersteller setzte bereits<br />

Turck-Sensoren ein und wollte dies auch in der neuen Maschine<br />

tun, weil er die Zahl der vorzuhaltenden Ersatzteile so möglichst<br />

klein halten kann. So kam der erste Kontakt für die Zusammenarbeit<br />

in dem Projekt zu Stande.<br />

Qings Vorgängerfirma hatte vor zehn Jahren bereits eine ähnliche<br />

Maschine gebaut. Diese war noch Punkt-zu-Punkt verdrahtet und<br />

hatte kaum sicherheitstechnische Einrichtungen. „Heute ist die<br />

Technik einen großen Schritt weiter und deshalb sollte auch die<br />

neue Maschine dem neuesten Stand entsprechen“, berichtet Salemink.<br />

Die mechanische Konstruktion der ersten Maschine konnte<br />

zu großen Teilen weiterverwendet werden. An manchen Punkten<br />

musste sie allerdings überarbeitet werden, weil die Qualität der<br />

Querverstrebungen bei der ersten Maschine nicht zu 100 % optimal<br />

war.<br />

01Der Sicherheitslichtvorhang bewegt sich entsprechend<br />

der Länge der produzierten Querverstrebungen entlang der<br />

Maschine mit<br />

02 Mit den I/O-Modulen TBEN-S werden alle Signale über<br />

Profinet zur Steuerung geführt<br />

03 Der Infrarotsensor Q20EQ7 erkennt die Nahtstelle<br />

zwischen zwei Rohren<br />

04 Der induktive Sensor Bi4-M12-AP6X schaltet,<br />

wenn ein Aluminiumrohr aufliegt<br />

05 Banners Safety-Controller SC26-2 steuert die<br />

Sicherheitsfunktionen der Maschine<br />

LÖSUNGSKOMPETENZ<br />

Bei Qing in Arnheim beweist Turck mit einem umfassenden<br />

Automationssystem echte Lösungskompetenz. Durch die<br />

frühe Einbindung der Turck-Spezialisten in das Entwicklungsprojekt<br />

konnte der Anbieter den Kunden schon beim<br />

Entwurf des passenden Automationskonzepts beraten.<br />

Nachdem man sich für ein Ethernet-basiertes Konzept<br />

entschieden hatte, lieferte der Automatisierungsspezialist<br />

die entsprechenden Sensor-, Feldbus- und Anschlusstechnik-Komponenten<br />

sowie Sicherheitslichtvorhänge und eine<br />

Safety-Steuerung von Banner.<br />

Bedingt durch den Wunsch seines Kunden kam Qing bereits im Planungsstadium<br />

der Maschine auf Turck zu. „Anfangs sprachen wir<br />

lediglich über Turck-Sensoren für unsere bisher eingesetzten Geräte.<br />

Aber schnell gerieten wir in die Diskussion, welches Automatisierungskonzept<br />

wir für die Maschine wählen. Turck hat mit uns<br />

drei Szenarien ausgearbeitet und verglichen: eine Punkt-zu-Punkt-<br />

Verdrahtung der Maschine, eine Ethernet-basierte Option und eine<br />

IO-Link-basierte Variante“, erklärt Salemink den Beratungsprozess.<br />

„Wir haben uns für die Ethernet-basierte Verdrahtung entschieden,<br />

da dies für unsere Maschinenplanung die optimale Kombination<br />

aus Modernität, Preis und Leistung darstellte.“<br />

REDUZIERTE VERDRAHTUNG<br />

<strong>DER</strong> SAFETY-CONTROLLER STEUERT<br />

SIEBEN SICHERHEITSTÜRSCHALTER,<br />

EINEN LICHTVORHANG UND EINEN<br />

NOTAUSTASTER<br />

Heute werden alle klassischen Sensoren und Aktoren mit Turcks ultrakompakten<br />

Tben-S-I/O-Modulen direkt im Feld angebunden.<br />

Für die Sensorik und Aktorik müssen nur zwei Leitungen zum<br />

Schaltschrank geführt werden, eine für Signale und eine für die Versorgung.<br />

Die alte Maschine hatte eine durchgehende Punkt-zu-<br />

Punkt-Verdrahtung. Qing setzte vorher Passiv-Verteiler ein, diese<br />

mussten aber am Schaltschrank einzeln verdrahtet werden. Das hat<br />

damals viel Zeit beansprucht und würde in der neuen Maschine<br />

aufgrund der gestiegenen Zahl von Sensoren noch länger dauern.<br />

„Zwar sind die aktiven I/O-Module teurer als passive, da sie aber<br />

einfach am Profinet-Anschluss der Siemens-Steuerung angeschlossen<br />

werden können, spart man sich die Kosten für Eingangskarten an<br />

der SPS. Die Integration im TiA-Portal, der Programmierumgebung<br />

der Steuerungen war denkbar einfach. Die Geräte sind dort im Katalog<br />

hinterlegt und müssen nur ausgewählt werden. Auch die weitere<br />

VIELFALT IST UNSER ANTRIEB<br />

Maßgeschneiderte Antriebstechnik von VMA<br />

Ob Sicherheitsbremsen, Ausgleichs- oder Elastomerkupplungen – wir haben,<br />

was Sie antreibt. Und wenn nicht, dann entwickeln wir es gerne speziell für Sie!<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />

www.vma-antriebstechnik.de<br />

Group<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>3


MASCHINENSICHERHEIT<br />

SPECIAL<br />

„AM ANFANG<br />

WAR <strong>DER</strong><br />

SENSOR“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Was für diese interessante Anwenderstory<br />

gilt, gilt auch für die<br />

Historie von Turck. Alles begann<br />

mit Sensoren – das war Mitte der<br />

1960er Jahre. Heute ist das<br />

Unternehmen breit aufgestellt und<br />

versteht sich als Gesamtlösungsanbieter<br />

im Bereich der Automatisierung:<br />

Von der Sensor-, über die<br />

Feldbus-, Anschluss- und Interfacetechnik<br />

bis hin zu Identifizierungssystemen,<br />

HMIs und Sicherheitstechnik.<br />

Dieses produktübergreifende<br />

System-Know-how trifft<br />

zusammen mit umfassenden<br />

Kenntnissen in verschiedensten<br />

Branchen wie Automobil, Transport<br />

und Handling, Lebensmittel und<br />

Verpackung, Chemie und Pharma.<br />

„MAN MUSS<br />

ZUHÖREN<br />

KÖNNEN“<br />

Bram de Vrught,<br />

Business Unit Manager,<br />

QING, Arnheim (NL)<br />

Bei der Entwicklung von Prototypen<br />

ist es wichtig, zuzuhören und die<br />

Anforderungen der Kunden richtig<br />

zu interpretieren. Für uns ist es<br />

großartig, wenn wir Lieferanten<br />

haben, die genauso denken.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Parametrierung der Module ist ohne Programmieraufwand<br />

möglich“, so Salemink.<br />

DAS MASCHINENKONZEPT<br />

Die Maschine produziert die Querverbinder<br />

in drei Produktionsschritten, die parallel<br />

ausgeführt werden. Im ersten Schritt<br />

werden die Rohre entgratet, um eine einheitliche<br />

Qualität und Ausrichtung der<br />

Rohrenden zu garantieren, bevor im zweiten<br />

Schritt eine Seriennummer eingeprägt<br />

wird. Im dritten Schritt schiebt die Maschine<br />

von links und rechts Aluminium-Klammern<br />

ein und presst diese mit 80 bar ins<br />

Aluminium ein. In einer Minute produziert<br />

die Maschine fünf Rohre, alle 12 s rollt eine<br />

fertige Querstrebe aus der Maschine. Die<br />

Maschine kann Rohre von knapp unter einem<br />

Meter bis zu 4 m Länge verarbeiten.<br />

In Schritt eins erkennen optische Sensoren,<br />

wo zwischen zwei Rohren die Nahtstelle<br />

ist, um nur eines der beiden Rohre<br />

zur nächsten Station zu führen. Dazu setzt<br />

Qing die Infrarot-Sensoren Q20EQ7 von<br />

Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering<br />

ein. Diese erkennen über ihr<br />

Schaltfenster, wo die Lücke zwischen zwei<br />

Rohren liegt und schalten entsprechend.<br />

KOMPLETTE SYSTEMLÖSUNG<br />

Durch die frühe Einbindung in das Projekt<br />

konnte Turck eine komplette Systemlösung<br />

anbieten. „Wir hatten eine Art<br />

Schneeballeffekt“, erklärt Salemink. „Wir<br />

fingen mit den Sensoren an. Aber als wir<br />

im Gespräch waren, kamen weitere Produkte<br />

hinzu: die Signalampel, die Kabel,<br />

die I/O-Module und dann noch der Safety-Controller.“<br />

Der Einsatz des Safety-Controllers<br />

SC26-2 von Turcks Optoelektronik-Partner<br />

Banner Engineering war neu für Qing.<br />

Bisher konnte der Maschinenbauer viele<br />

Safety-Anforderungen mit Relais lösen.<br />

Doch dafür waren die Anforderungen der<br />

neuen Maschine zu komplex. Insgesamt<br />

sind sieben Sicherheitstürschalter installiert<br />

sowie ein Lichtvorhang und ein<br />

Notaustaster von Banner Engineering.<br />

Wenn ein fertiges Produkt aus der Maschine<br />

kommt, muss der Lichtvorhang<br />

vorübergehend inaktiv sein und daher gemutet<br />

werden. Diese und andere Bedingungen<br />

können in Safety-Controllern<br />

konfiguriert werden.<br />

INTELLIGENTE<br />

SAFETY-CONTROLLER<br />

„Das war der erste Safety-Controller, den<br />

ich programmiert habe“, berichtet Enrico<br />

van de Vliert, zuständig für Safety- und<br />

SPS-Programmierung im Projekt. „Wenn<br />

Sie eine normale SPS programmiert haben,<br />

dann ist eine Safety-SPS kein Problem.“<br />

Diese sind einfacher aufgebaut<br />

und verwenden auch Funktionsbausteine,<br />

um die Safety-Eingänge mit den Safety-Ausgängen<br />

zu verbinden. In den Funktionsbausteinen<br />

können boole‘sche Operatoren<br />

ausgewählt werden, um bestimmte<br />

Bedingungen genauer zu definieren.<br />

Zudem haben die Module eine gewisse<br />

Intelligenz, um die Logik der Safety-Applikation<br />

zu prüfen. „Das schützt allerdings<br />

nicht davor, unsichere Einstellungen<br />

zu programmieren“, merkt van de<br />

Vliert an. Am Ende muss ein Safety-Spezialist<br />

die Einstellungen setzen und prüfen.<br />

„Die Software ist zwar ziemlich einfach,<br />

aber Sie müssen trotzdem ein schlüssiges<br />

Safety-Konzept entwickeln. Sie verkürzt<br />

aber die erforderliche Zeit, um dieses<br />

Konzept in einem Controller abzubilden.“<br />

WENIGER AUSSCHUSS<br />

Die Maschine arbeitet zwar nicht nennenswert<br />

schneller als ihr Vorgänger,<br />

aber zuverlässiger und fehlerfrei. In Zukunft<br />

wird der Hersteller weniger Ausschuss<br />

bei der Herstellung der Gerüst-<br />

Querverstrebungen produzieren. Das<br />

liegt auch an den Optimierungen, die<br />

Qing aufgrund der Erfahrungen mit der<br />

ersten Generation der Maschine sammeln<br />

konnte. In der ersten Generation<br />

wurden die Rohre hydraulisch positioniert,<br />

um dann über zwei Gleitschienen<br />

aus der Maschine zu gleiten. Dabei kam<br />

es mitunter zu kleinen Beschädigungen<br />

der Rohre, weil die Hydraulik nicht so exakt<br />

anfahren und sanft verzögern kann<br />

wie ein Elektromotor. Heute löst Qing<br />

diese Herausforderung mit einem elektrischen<br />

Linearantrieb, der präziser angesteuert<br />

werden kann.<br />

VORTEIL GESAMTKONZEPT<br />

Die Breite des Turck-Portfolios ist am Automationsmarkt<br />

selten zu finden. „Wir<br />

schätzen es, wenn wir einen One-Stop-<br />

Shop haben“, sagt Projektleiter Salemink.<br />

„Wenn wir unsere Anforderungen mit einem<br />

Hersteller abdecken können statt mit<br />

zweien oder dreien, dann machen wir das<br />

gerne.“ Die Beratung durch Turck hat<br />

Qing überzeugt und da Salemink und seine<br />

Kollegen zufrieden sind, sieht der Projektmanager<br />

in der Zukunft Potenzial für<br />

weitere gemeinsame Projekte. „Wenn der<br />

Kunde nicht etwas anderes vorgibt, werden<br />

wir gern mit Turck weiterarbeiten.“<br />

Bilder: Turck<br />

www.turck.com<br />

<strong>11</strong>4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

ANTRIEBSREGLER JETZT MIT ZUSÄTZLICHER<br />

SICHERHEIT<br />

Ein flexibler Stand-Alone-Antriebsregler, der sich für komplexe<br />

Aufgaben in der Automatisierungstechnik und im Maschinenbau<br />

eignet, ist der SD6 von Stöber. Mit seinem 32-Bit-Dual-Core-Prozessor<br />

reagiert er sehr schnell auf Sollwertänderungen und<br />

Lastsprünge. Neu für ihn ist das Sicherheitsmodul SE6. Damit<br />

stehen dem Antriebsregler neben der Sicherheitsfunktion Safe<br />

Torque Off auch weitere antriebsbasierte Sicherheitsfunktionen<br />

zur Verfügung, z. B. umfangreiche Stopp- und Überwachungsfunktionen.<br />

Dazu kommen eine sehr schnelle Worst-Case-Reaktionszeit<br />

und flexible, herstellerneutrale<br />

Schnittstellen. Mit dem<br />

integrierten Bremsenmanagement<br />

von bis zu zwei Bremsen erfüllt der<br />

Regler die Anforderungen der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

an schwerkraftbelastete<br />

Vertikalachsen. Zum Einsatz kommt<br />

der Einzelachsregler mit einem<br />

Ausgangsnennstrom bis 85 A<br />

vorwiegend in antriebsbasierenden<br />

Applikationen mit dezentraler<br />

Bewegungssteuerung.<br />

www.stoeber.de<br />

SCHUTZTÜRANTRIEB: GETRIEBE OFT NICHT<br />

MEHR NÖTIG<br />

Der KFM 24/48 von<br />

Siei-Areg ist ein<br />

kostenoptimierter<br />

Maschinenschutztürantrieb<br />

in Niederspannungsausführung<br />

mit<br />

integriertem Profinet-<br />

Feldbus. Er verfügt über<br />

die Sicherheitsfunktionen<br />

PLc und SIL1 sowie<br />

über einen Servomotor, der ein Getriebe oft überflüssig macht.<br />

Hinsichtlich Funktion, Montage und Inbetriebnahme gleicht er<br />

den beiden anderen Schutztürantrieben des Herstellers, den<br />

KFM05a und KFM Safety. Der neue Antrieb ist aber trotz integrierter<br />

Elektronik noch kompakter. Steckverbinder erleichtern den<br />

Austausch des Antriebs. Da für die Versorgung Kleinspannungen<br />

von 24 bzw. 48 V (Gleich- oder Wechselspannung bis 60 Hz)<br />

ausreichen, ist er flexibel einsetzbar. Sein Wirkungsgrad liegt bei<br />

über 90 %. Er entwickelt im Betrieb nur wenig Wärme und zeigt<br />

einen reduzierten Leistungsbedarf. Bei den Türantrieben KFM05a<br />

und KFM Safety steht überdies nun eine Profinetschnittstelle als<br />

optionale Erweiterung zur Verfügung.<br />

www.sieiareg.de<br />

SENSOREN MACHEN ROBOTER SICHER UND FIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Der Robotikhersteller Hiwin verwendet in seinem neuen 6-Achs-Roboter für Pick-and-place-Anwendungen Motor-Feedback-Systeme<br />

von Sick. Das spart Platz und macht den 5-kg-Roboter auch fit für zukünftige kollaborative Anwendungen. Verantwortlich für die<br />

platzsparende und kompakte Bauweise des eingesetzten Motor-Feedback-Systems ist die Einkabeltechnologie von Sick. Der EKM36<br />

verfügt über eine integrierte Hiperface-DSL-Schnittstelle und bietet damit alle bekannten Vorteile: vom geringen Verkabelungsaufwand<br />

über die dauerhafte Erstellung von Histogrammen bis hin zum permanenten Condition Monitoring. Und das alles über die zwei<br />

Adern der digitalen Schnittstelle. Dabei greift der EKM36 mechanisch auf die bewährte 36-mm-Bauform zurück. Die Hiperface-DSL-<br />

Technologie ermöglicht in diesem kompakten Bauraum eine absolute Positionsbestimmung und eine Auflösung von bis zu 20 bit je<br />

Umdrehung sowie maximal 4 096 Umdrehungen.<br />

www.sick.de<br />

<strong>DER</strong> APPLICATIONIZER<br />

Unwiderstehlich für Kompaktmaschinen<br />

EU<br />

STAGE<br />

ENGINEERED FOR<br />

Die H-Serie ist mit so vielen Vorzügen ausgestattet, dass keineKompaktmaschine<br />

daran vorbeifahren kann. Die Drei- und Vierzylinder-Motoren<br />

überzeugen durch hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und die<br />

kompakteBauform. „Rightsizing“ heißtdas Zauberwort, wodurch eine<br />

Vielzahl vonMaschinen im Leistungsbereich von18,4bis 64 Kilowatt<br />

ideal auf Touren gebracht wird.<br />

www.hatz-diesel.com<br />

CREATING POWER SOLUTIONS.


MASCHINENSICHERHEIT<br />

EINER SORGT FÜR<br />

SICHERE POSITIONIERUNG<br />

Sicherheitsrelevante Absolutpositionierung<br />

wird in vielen Branchen<br />

und Anwendungen benötigt. Häufig muss<br />

sie der EU-Richtlinie 2006/42/EG für die<br />

Sicherheit bei der Zusammenarbeit von<br />

Mensch und Maschine entsprechen. Ein<br />

2D-Absolut-Positioniersystem erreicht<br />

jetzt mit nur einem Sensor SIL 3 und<br />

PL e zur sicheren Absolut-<br />

Positionierung – seine spezielle Optik,<br />

die Firmware und ein mehrfarbiges<br />

DataMatrix-Codeband sorgen dabei<br />

für mehrfache Redundanz.<br />

SPECIAL<br />

Die Technologie des neuen 2D-Absolut-Positioniersystems<br />

SafePXV von Pepperl+Fuchs fußt auf dem PCV-System,<br />

das vor 20<strong>11</strong> auf den Markt kam. Es hat sich zum Beispiel<br />

in der Autoindustrie als hochgradig zuverlässiger Lieferant<br />

von Positionsdaten bewährt. Das Gerät kann aus einem einzigen<br />

Code des hier noch einfarbigen DataMatrix-Bands die X-Position<br />

auf 0,1 mm genau berechnen. Das nachfolgende PXV-System – vorerst<br />

ohne die sichere Version – erhielt ein auf 120 x 80 mm vergrößertes<br />

Lesefenster und einen erweiterten Tiefenschärfebereich. Damit<br />

werden immer mehrere Codes gleichzeitig erfasst, obwohl dem<br />

PXV ein einziger Code zur Positionsbestimmung genügen würde.<br />

Der PXV benötigt dafür nur eine 2D-Kamera, was das System deutlich<br />

von anderen verfügbaren unterscheidet. Zwei-Kamera-Systeme<br />

erhalten an Weichen abweichende Positionssignale und brauchen<br />

deshalb zusätzliche Mechanismen zur Absicherung der Positionsdaten.<br />

Mit der einzelnen Kamera des PXV ist eine solche Irritation<br />

ausgeschlossen.<br />

Der Hersteller entschied sich, einen 2D-Code zur Orientierung<br />

zu verwenden, da diese gegenüber 1D-Verfahren deutlich überlegen<br />

sind. Mit 2D stehen neben Daten der X- auch solche für die Y-<br />

und Z-Achse zur Verfügung. Der 2D-Code kann eine wesentlich<br />

größere Datenmenge enthalten und erlaubt daher die Herstellung<br />

wesentlich längerer Bänder. Das selbstklebende DataMatrix-Band<br />

des PXV-Systems besitzt laut Anbieter mit bis zu 100 000 m die größte<br />

auf dem Markt verfügbare Länge.<br />

Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden die Codes für den<br />

PXV auf das Vierfache, also 15 x 15 mm vergrößert, bei unverändert<br />

hoher Auflösung. Das grobkörnige Design dieser großen Codes ist<br />

Autor: Armin Hornberger, Pepperl+Fuchs, Mannheim<br />

ein immanenter Schutz gegen die unvermeidliche Verschmutzung<br />

im Betriebsalltag. Die weiterhin redundante Erfassung mehrerer<br />

Codes gewährleistet die Positionsbestimmung auch bei völliger<br />

Zerstörung einzelner Codes: Selbst wenn das Codeband bis zu einer<br />

Strecke von 75 mm unterbrochen ist, wird die Positionserfassung<br />

nicht beeinträchtigt. Dehnungsfugen haben damit keinen Einfluss<br />

auf die Funktion.<br />

MIT FARBE ZUM SICHEREN SYSTEM<br />

Für das sichere System SafePXV wurde diese bereits sehr belastbare<br />

Orientierungsgrundlage noch einmal überarbeitet. Das DataMatrix-Band<br />

wurde mehrfarbig gestaltet und erhielt damit eine weitere<br />

Redundanz-Dimension. Jeder Code ist jetzt aus roten und blauen<br />

Elementen zusammengesetzt. Wo diese sich überlagern, ist der<br />

Code schwarz. Der 2D-Lesekopf besitzt in der Safe-Variante nun<br />

zwei LED-Ringe, ebenfalls in Rot und Blau. Sie blitzen nach dem<br />

Zufallsprinzip getrennt voneinander und leuchten jeweils einen der<br />

farbigen DataMatrix-Codes für die Kamera aus. Unter dem blauen<br />

Licht werden nur die roten und schwarzen Felder erfasst, unter<br />

dem roten sind es die blauen und schwarzen Felder. Die Firmware<br />

erledigt den Abgleich der optischen Signale mit einem sicheren Algorithmus<br />

direkt im Sensor. Die somit abgesicherte Information gelangt<br />

durch die Profinet/Profisafe-Schnittstelle zur sicheren Steuerung.<br />

Die Positionsdaten können dort unmittelbar und ohne zusätzlichen<br />

Funktionsbaustein weiterverarbeitet werden.<br />

Da der Sensor bereits die fertigen sicheren Daten an die SSPS liefert,<br />

müssen sie dort nicht mehr plausibilisiert werden, wie dies etwa<br />

bei der Nutzung von zwei Sensoren im Master/Slave-Betrieb nötig<br />

wäre. Daher kann man mit dem SafePXV auch weitere Verdrahtung,<br />

Montageaufwand und Gerätekosten einsparen. Dank der Zer-<br />

<strong>11</strong>6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MASCHINENSICHERHEIT<br />

tifizierung des Systems entstehen auch keine Zusatzkosten für<br />

Prüfgutachten. Die Datensicherheit ist mit dieser erhöhten Redundanz<br />

der 2D-DataMatrix-Codes ebenfalls weiter erhöht. Außerdem<br />

gibt das SafePXV-System neben der sicheren X-Position weitere Betriebsdaten<br />

aus: Positionsdaten auf der Y- und Z-Achse sowie<br />

Warn- und Fehlermeldungssignale.<br />

KONTROLLFUNKTION UND EVENT-TRIGGER<br />

Mit dem Abgleich der Farben werden eventuelle Fehlfunktionen sofort<br />

erkannt, denn jeder Code unterliegt einer direkten und unabhängigen<br />

Plausibilitätsprüfung. So bleibt etwa die Detektion oder<br />

Herausgabe eines falschen Positionsdatums ohne negative Folgen.<br />

FÜR DAS SICHERE SYSTEM WURDE<br />

DAS DATAMATRIX-BAND MEHRFARBIG<br />

GESTALTET UND ERHIELT DAMIT EINE<br />

WEITERE REDUNDANZ-DIMENSION<br />

Da die Kameraauswertung nicht weiß, mit welcher Beleuchtungsfarbe<br />

gerade aufgenommen wird, vergleicht sie lediglich die Signale<br />

mit dem Erwartungswert. Sie sichert die Übereinstimmung zwischen<br />

der mathematisch zufälligen Blitzfolge und der erfassten Position.<br />

Die beiden LED-Ringe werden direkt durch den Sicherheitsteil<br />

angesteuert. Somit kann dieser stetig überprüfen, ob die Software<br />

in der Kamera noch korrekt funktioniert.<br />

Die SSPS kann die Daten aus dem PXV für eine verfeinerte Maschinensteuerung<br />

nutzen und zum Beispiel Geschwindigkeit, Beschleunigung<br />

oder andere Parameter errechnen. Unter anderem<br />

lassen sich sichere Beschleunigung, sichere Geschwindigkeit oder<br />

sicherer Stopp ermitteln. Auch die Generierung von Steuersignalen<br />

durch Event-Marker ist möglich. Der SafePXV kann definierte<br />

Events im Prozessverlauf direkt auslösen, ohne dass ein zusätzlicher<br />

Trigger-Sensor dafür benötigt würde. Sein Anschluss erfolgt<br />

direkt mittels Profinet/Profisafe-Protokoll. Die Schnittstelle ist bereits<br />

im Sensorgehäuse integriert. Die Betriebsdaten können außerdem<br />

für eine kontinuierliche Zustandsanalyse ausgewertet<br />

werden.<br />

HANDHABUNG UND KOMPATIBILITÄT<br />

Die Inbetriebnahme ist schnell und einfach. Die Kamera lässt sich<br />

mit einem PC oder mittels Codekarten vor dem Lesefenster einstellen<br />

und parametrieren, bei Feldbus-Installation geschieht dies direkt<br />

durch die Steuerung. Das gleiche gilt auch für die Neuparametrierung<br />

im Fall einer Streckenmodifikation oder dem Wechsel zu<br />

einem anderen Medium. Für die Busanschaltung ist keine zusätzliche<br />

Box erforderlich. Die Ein- und Ausgänge für die Schaltung sind<br />

bereits implementiert.<br />

Die PXV-Serie ist mechanisch äußerst robust. Da der Lesekopf<br />

keine beweglichen Teile besitzt, arbeitet er verschleißfrei und sichert<br />

praktisch durchgängige Verfügbarkeit bei sehr geringem Wartungsaufwand.<br />

Die Safety-Variante des PXV-Systems und der einfache<br />

Gerätetyp sind vollständig kompatibel.<br />

Bild: Pepperl+Fuchs<br />

www.pepperl-fuchs.de<br />

NEU<br />

In ständigem Dialog –<br />

Kommunikation auf<br />

Industrie 4.0-Niveau<br />

INDUSTRIE<br />

u ESM-CB: Auswertegerät, Sicherheitsrelais<br />

und IO-Link Device in einem<br />

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SICHERHEITSTECHNIK FÜR MENSCH UND MASCHINE WWW.EUCHNER.DE


SUMMER OF ENGINEERING<br />

ZU GAST<br />

BEI SENSOR-TECHNIK WIEDEMANN (STW)<br />

ZUKUNFTSMOBIL<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

Stark, robust und – leise ... das ist SymonE. Sie steht<br />

unter Strom, und in ihr steckt noch viel mehr. Als<br />

System-Demonstrator der Firma STW zeigt SymonE<br />

nicht nur, was bei mobilen Maschinen im Bereich<br />

Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung<br />

heute schon möglich ist. Sie soll Firmen darüber<br />

hinaus gut gerüstet in die Zukunft transportieren.<br />

Viel mehr als ein Surren ist nicht zu hören,<br />

wenn SymonE um die Ecke biegt. Jedenfalls<br />

bringt man das Geräusch nicht mit der<br />

außergewöhnlichen mobilen Maschine<br />

zusammen, die sich da nähert. SymonE – der<br />

Name steht für System- Demonstrator, das große<br />

E am Ende für „elektrisch“. In SymonE vereint die<br />

Firma STW all ihre Kompetenzen, von der Elektrifizierung<br />

über die Automatisierung bis hin zur<br />

Digitalisierung.<br />

Autorin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein, Stv. Chefredakteurin<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> und <strong>DER</strong> BETRIEBSLEITER<br />

<strong>11</strong>8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


KOMPONENTENVIELFALT<br />

Hans Wiedemann, Marketingleiter bei STW, erzählt: „Die Idee zu<br />

solch einem Demonstrationsfahrzeug hatten wir schon länger.<br />

Konkret wurde es Anfang letzten Jahres. Da haben wir uns<br />

entschlossen, das Projekt anzugehen. Zielzeitpunkt war die<br />

Agritechnica 2017.“<br />

Die Basis für SymonE bildet ein konventionelles Serien-Nutzfahrzeug,<br />

das aber bereits durch seine futuristische Optik – speziell<br />

durch die rundum-verglaste Fahrerkabine – auffällt. Martin Wagner,<br />

Leiter des Projekts SymonE, berichtet: „Wir haben das Fahrzeug<br />

vollelektrifiziert. Den serienmäßigen Dieselantrieb haben wir<br />

durch Elektroantriebe ersetzt.“ Eine permanenterregte Synchronmaschine<br />

vom Typ PowerMela-C80 mit 80 kW Leistung fungiert als<br />

Traktionsantrieb. Eine baugleiche zweite Synchronmaschine treibt<br />

die Arbeitshydraulik an. Die Antriebe mit integriertem Wechselrichter<br />

wurden speziell für den Einsatz in mobilen Arbeitsmaschinen<br />

als Haupt- und Nebenantriebe konzipiert und sind flüssigkeitsgekühlt.<br />

Die Maschinen sind für den Vierquadrantenbetrieb ausgelegt<br />

und können über CAN mit Sollwerten für Drehmoment-, Spannungsund<br />

Drehzahlregelung betrieben werden.<br />

Auch beim Energiespeicher hat STW mitgewirkt: „Die 650-V-<br />

Batterie haben wir zusammen mit der Firma Kreisel entwickelt. Sie<br />

hat eine Kapazität von 100 kWh“, berichtet Martin Wagner. Die Elektronik,<br />

die im Batteriemanagementsystem verbaut ist, kommt von<br />

STW. Neben diesen Herzstücken der Elektrifizierung sind zahlreiche<br />

weitere STW-Komponenten in SymonE verbaut:<br />

n Die Power Distribution Unit (PDU) verteilt die Ströme über das<br />

Fahrzeug.<br />

n Die Modular Power System Box mPSB ist ein All-in-one-Modul, in<br />

dem verschiedene Funktionen wie Brems Chopper, ISO-Guard<br />

und Inverter/Konverter, integriert sind.<br />

n Der DC/DC-Wandler PowerMela Converter übernimmt die Aufgaben,<br />

für die in herkömmlichen Fahrzeugen die Lichtmaschine<br />

zuständig ist.<br />

n Mit der Motorbridge ESX MBC werden Verbraucher wie z. B. der<br />

Lüfter geschaltet.<br />

n Das Bordnetzsteuergerät mBCX PB übernimmt das Schalten und<br />

Absichern elektrischer Lasten in der Fahrzeugkarosserie.<br />

n Über die frei programmierbare Mobilsteuerung vom Typ ESX-<br />

3XM wird der Fahrantrieb angesteuert.<br />

n Der Drucksensor M01 dient dazu, den Hydraulikdruck zu überwachen.<br />

n Über das VSX Sicherheitsdisplay lassen sich Daten sowohl vom<br />

Fahrzeug als auch von Anbaugeräten erfassen, auswerten und<br />

anschaulich darstellen.<br />

n Mit der Telemetrie Box TC3G lassen sich alle gewünschten Fahrzeug-<br />

und Anbaugerätedaten sammeln, auswerten und an Cloud-<br />

Dienste zur weiteren Aufbereitung/Nutzung weiterleiten.<br />

An der Vorder- und Rückseite verfügt SymomE über die neuen AEF-<br />

Hochspannungsanschlüsse ("Power-Buchsen"), die von der Firma<br />

Harting – einem Partner von STW – entwickelt wurden, um Anbaugeräte<br />

mit Strom zu versorgen. Optional kann ein Range Extender<br />

von Engiro, einem weiteren Partner, ins Fahrzeug integriert werden.<br />

SymonE zeigt ideal, wie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten<br />

funktioniert. Andreas Weber, Produkt- und Projektmanagement<br />

Steuerungssysteme bei STW, fasst das so zusammen:<br />

„Ein Drucksensor, ein Kamerasystem ... – um alles miteinander zu<br />

koordinieren, braucht es übergelagerte Steuerungstechnik. Will ich<br />

01<br />

03 04<br />

05<br />

02<br />

01 Mithilfe dieses 80-kW-Elektromotors wird der Hydraulikdruck<br />

erzeugt, eine baugleiche zweite Maschine fungiert als Traktionsantrieb<br />

02 Die kompakte 650-V-/100-kWh-Batterie wurde in<br />

Zusammen arbeit mit der Firma Kreisel Electric entwickelt,<br />

darunter sitzt ein DC/DC-Wandler<br />

03 Bei dem Datenmanagement- und Telemetrie-Modul TC3G<br />

liegt der Schwerpunkt auf dem Sammeln, Auswerten und<br />

Übermitteln von Daten über die Cloud<br />

04 Die ESX-3XM ist eine robuste und leistungsfähige Sicherheitssteuerung,<br />

über sie wird bei SymonE der Fahrantrieb<br />

angesteuert<br />

05 Auf dem Sicherheitsdisplay können Fahrzeugdaten, wie der<br />

Ladezustand der Batterie, abgerufen und ausgewertet werden<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>9


die Daten anzeigen, dann brauche ich einen Bildschirm, auf dem<br />

ich mir den Zustand des Fahrzeugs anschauen kann. Ich erhalte<br />

Auskunft z. B. über den Ladezustand meiner Batterie, die Menge<br />

des Saatguts, das sich noch in meinem Anbaugerät befindet etc.“<br />

Eins greift ins andere. Automatisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung<br />

lassen sich dabei kaum noch voneinander trennen. Hans<br />

Wiedemann nennt ein einfaches Beispiel: „Wenn ich ein Fahrzeug<br />

ELEKTRIFIZIERUNG, AUTOMATISIERUNG,<br />

DIGITALISIERUNG – SYMONE BILDET ALLE<br />

KOMPETENZBEREICHE VON STW AB<br />

elektrifiziere, muss ich es auch laden können – und dazu muss ich<br />

kommunizieren.“ Ein großer Vorteil ist es dabei, wenn alles aus einer<br />

Hand stammt. Denn dann können die Komponenten optimal aufeinander<br />

abgestimmt und die Synergieeffekte maximiert werden.<br />

So kann man aus jedem Bereich das Maximum herausholen.<br />

STW ist schon lange kein reiner Komponentenanbieter mehr –<br />

das macht SymonE deutlich. Karl-Heinz Lochner, Senior Manager<br />

im Geschäftsbereich Leistungselektrifizierung und E-Mobilität bei<br />

STW, sagt: „Wir verkaufen heute nicht mehr Produkte, sondern<br />

Lösungen. Und ich glaube, dass das anders auch gar nicht mehr<br />

möglich ist in unserem Markt mit den Stückzahlen, die sich dahinter<br />

verbergen – Stichwort: kundenspezifische Entwicklung.“ Hans<br />

Wiedemann ergänzt: „Wir helfen unseren Kunden dabei, unsere<br />

Produkte in Serienfahrzeuge hinein zu entwickeln. Wir gehen immer<br />

mehr in dieses Projektgeschäft hinein, bieten Dienstleistungen an.“<br />

STW hat sich für diese Herausforderung präpariert, sein Produktportfolio<br />

baukastenartig aufgestellt und System-Know-how auf­<br />

gebaut. So war es auch kein Problem, das Projekt SymonE innerhalb<br />

kurzer Zeit zu realisieren. Martin Wagner: „Das Zusammenspiel<br />

der Komponenten zu optimieren, das kannten wir ja schon<br />

von Kundenprojekten. Daher ist uns das relativ leicht gefallen. Die<br />

größte Herausforderung war – so banal es klingt – die Verkabelung,<br />

weil wir dieses Serienfahrzeug nicht im Detail kannten und nicht<br />

wussten, wo wir entsprechende Kabelkanäle nutzen können. Aber<br />

trotz allem hat auch das sehr gut funktioniert.“<br />

Dabei entwickelt sich der Baukasten von STW natürlich ständig<br />

weiter. So könnte die Steuerung von SymonE heute bereits anders<br />

gelöst werden. Martin Wagner erklärt: „Zum Zeitpunkt der Konzepterstellung<br />

von SymonE war die Familie des Bornetzsteuergeräts<br />

mBCX noch nicht fertig entwickelt, zwischenzeitlich könnte die<br />

mBCX, von der es ja auch eine Variante mit integrierter Steuerung<br />

gibt, die Funktion der in SymonE verbauten Mobilsteuerung ESX-<br />

3XM mitübernehmen.“<br />

FUNKTIONSVIELFALT<br />

SymonE vereint in sich nicht nur alle Kompetenzbereiche von STW,<br />

sondern auch verschiedene Funktionen. Für Hans Wiedemann ist<br />

SymonE ein optimales Marketing-Werkzeug: „Gerade dadurch,<br />

dass in ihr alle Geschäftsbereiche zusammenlaufen, ist sie ein tolles<br />

Modell, um Kunden auf Messen zu zeigen, was STW alles kann.<br />

Man hat einen ganzheitlichen Blick auf das Fahrzeug und daran<br />

sind unsere Kompetenzen wunderbar darstellbar.“<br />

Aber SymonE ist auch eine Entwicklungsplattform. Martin Wagner:<br />

„Unser Job ist es ja auch, Technologien, die in anderen Branchen<br />

entstehen – wie Automotive-Industrie, Consumer-Bereich oder<br />

Fertigungsindustrie – verfügbar zu machen für die Welt der mobilen<br />

Arbeitsmaschinen. Diese Technologien adaptieren und testen zu<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

WAS STECKT<br />

HINTER SUMMER OF<br />

ENGINEERING?<br />

Im Sommer <strong>2018</strong> gingen unsere<br />

Redakteure bereits im dritten Jahr<br />

auf multimediale Deutschland-<br />

Tour. Diesmal drehte sich alles um<br />

„Innovation Excellence“, also<br />

Unternehmen, die von uns wegen<br />

ihrer besonderen Fähigkeiten<br />

ausgewählt wurden. Eine Station<br />

dieser Roadshow führte uns zu<br />

STW in Kaufbeuren. Sie möchten<br />

mehr über unsere Tour erfahren?<br />

Spannendes finden Sie auf<br />

unserem Blog:<br />

www.summer-of-engineering.de<br />

120 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

06 „Wenn ich mit SymonE auf der Straße unterwegs bin,<br />

schauen uns die Leute mit Begeisterung nach“, sagt der<br />

STW-Innovations- und Produktmanager Martin Wagner


können, dabei hilft uns die SymonE. Zum Beispiel beschäftigen wir<br />

uns inzwischen auch mit autonomem Fahren und allem was dazu<br />

gehört. Gerade hier ist es wichtig, dass wir einen Versuchsträger<br />

haben, um uns im Feld dieser neuen Technologie auszuprobieren.“<br />

Und schließlich ist SymonE nicht nur für STW, sondern auch für<br />

andere Firmen ein Testfeld. Kai Niestroj, Innovationsmanager bei<br />

STW: „Wir stellen Kunden SymonE zur Verfügung, damit sie<br />

Anbaugeräte im Bereich der Elektromobilität unabhängig von der<br />

Technologie des jeweiligen Landmaschinenherstellers testen können.“<br />

SymonE ermöglicht Firmen insgesamt, sich in den Bereichen Elektromobilität<br />

und Digitalisierung im Umfeld mobiler Maschinen<br />

auszuprobieren, den eigenen Bedarf und die Möglichkeiten der<br />

Umsetzung abzuklopfen.<br />

SymonE zeigt also nicht nur, was STW heute schon kann, sondern<br />

sie ist ein Vehikel, mit dem STW sich selbst und seine Kunden erfolgreich<br />

in die Zukunft transportieren will. Demzufolge ist SymonE<br />

kein fertiges Endprodukt, sondern sie lebt, sie wird sich immer<br />

weiterentwickeln.<br />

ANWENDUNGSVIELFALT<br />

SYMONE IST EIN VEHIKEL, MIT DEM STW<br />

SICH UND SEINE KUNDEN ERFOLGREICH<br />

IN DIE ZUKUNFT TRANSPORTIEREN WILL<br />

Was aber sind die Anwendungen, in denen ein Fahrzeug wie SymonE<br />

zum Einsatz kommen kann? „Der erste Bereich wird mit Sicherheit<br />

der Kommunalfahrzeugbereich sein“, sagt Martin Wagner. „Großstädte<br />

wie Paris haben schon angekündigt, per Gesetz zu verordnen,<br />

dass nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge in der Innenstadt<br />

zugelassen sind. Hier sind jetzt natürlich die Kommunen und vor<br />

allem die Hersteller, die Fahrzeuge für diesen Bereich fertigen und<br />

liefern, gezwungen, sehr schnell Lösungen zu bieten.“ Ein zweiter<br />

Punkt, der für den kommunalen Bereich spricht, ist die nötige Infrastruktur,<br />

um die Energie bereitzustellen. Hans Wiedemann fügt hinzu:<br />

„Das Fahrzeug weiß: wie lange kann ich noch kehren, wie lange<br />

kann ich noch Schnee schaufeln, wie lange kann ich noch Müll<br />

wegtragen. Aber es muss dann auch wissen: Wann werde ich geladen?<br />

Und es muss kommunizieren können. Hier kommt das Thema Digitalisierung<br />

ganz stark rein.“ Darüber hinaus könnte mithilfe der<br />

Digitalisierung auch eine Nachweiserbringung realisiert werden, in<br />

der dokumentiert wird, wann welche Arbeiten wo erledigt wurden.<br />

Ein neuralgischer Punkt bei der Elektromobilität ist natürlich<br />

nach wie vor die geringe Reichweite im Vergleich zu Verbrennungsmaschinen.<br />

Martin Wagner: „Demzufolge kommen zum Beispiel<br />

in der Landwirtschaft eher Tätigkeiten in Frage, die sich im Hofbereich<br />

bewegen. Wir haben im Rahmen einer Kooperation bereits<br />

ein Fahrzeug mitentwickelt, das genau hier Aufgaben übernimmt.“<br />

Das können zum Beispiel Fahrten auf dem Futtergang sein – hier<br />

sind Abgase natürlich absolut unerwünscht.<br />

Ein weiteres prädestiniertes Anwendungsfeld sind Fahrzeuge, die<br />

auf keinen Fall stillstehen dürfen, da sonst ein hoher wirtschaftlicher<br />

Schaden droht, z. B. eine Asphaltmaschine hinter der 10 Lkws mit<br />

frischem Asphalt warten. Hier gewährleistet die Digitalisierung<br />

eine lückenlose Überwachung und mithilfe der Predictive Maintenance<br />

quasi eine Nicht-Ausfall-Garantie.<br />

07 Stv. Chefredakteurin Martina Klein im Gespräch mit<br />

Marketingleiter Hans Wiedemann (links) und Innovationsund<br />

Produktmanager Martin Wagner (rechts) von STW<br />

SymonE ist unheimlich vielseitig und sie wäre grundsätzlich für<br />

verschiedenste Anwendungen einsetzbar. Aber eins ist SymonE<br />

nicht: Ein Prototyp. Sie wird nicht in Serie gehen. Und das wäre laut<br />

Andreas Weber auch gar nicht sinnvoll: „Lösungen zur Elektrifizierung,<br />

Automatisierung und Digitalisierung mobiler Maschinen<br />

müssen immer auf den konkreten Einsatz adaptiert werden. Es<br />

kommt darauf an, welche Arbeitsfunktionen man hat, wo das Fahrzeug<br />

eingesetzt wird, wie lange es eingesetzt wird. SymonE ist aus<br />

dem Baukasten heraus entstanden für ihren Einsatzzweck als<br />

Demonstrator. Wenn ich jetzt eine Maschine für spezielle Anwendungen<br />

elektrifizieren möchte, dann kann ich diese aus demselben<br />

Baukasten heraus bedienen, aber auf die jeweiligen Anwendungen<br />

hin zugeschnitten.“<br />

Bei allen Einschränkungen und Abwägungen, die mit der Elektromobilität<br />

einhergehen, sagt Karl-Heinz Lochner ganz klar: „Die<br />

Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen macht immer Sinn!<br />

Aber nur, wenn ich das System ganzheitlich betrachte. Eine einzelne<br />

elektrifizierte Straßenwalze wird mir nicht viel bringen, aber wenn<br />

ich mir die Prozesse anschaue, Automatisierung und Digitalisierung<br />

mit einbringe und die Vernetzung der ganzen Baustelle, dann<br />

kann ich große Vorteile erschließen.“ Und das will STW gemeinsam<br />

mit seinen Kunden realisieren.<br />

Von der Komponente zum System zum Prozess, Stichwort:<br />

Fahrzeugverbund und Schwarmintelligenz – auch im Bereich der<br />

mobilen Arbeitsmaschinen wird alles immer komplexer. Da ist es<br />

durchaus sinnvoll, sich für Kooperationen zu öffnen. Denn das<br />

kann kein Unternehmen mehr alleine stemmen. Die Firma STW<br />

zeigt mit SymonE eindrucksvoll ihr ganzes Portfolio, ihre Lösungskompetenz,<br />

aber auch ihre Offenheit und vor allem ihre Innovationsstärke.<br />

Auf in die Zukunft der mobilen Arbeitsmaschinen!<br />

www.stw-mobile-machines.com<br />

VIDEO<br />

www.summer-of-engineering.de/stw_<strong>2018</strong><br />

SymonE in Aktion erleben<br />

Sie in unserer exklusiven<br />

Video-Reportage. Schauen<br />

Sie rein!<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 121


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 10. 12. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 23. <strong>11</strong>. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02 03<br />

01 Nadellager oder Polymer-Gleitlager? Wir stellen beide Typen<br />

einander gegenüber.<br />

Bild: igus<br />

04<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

IM INTERNET<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

ALS E-PAPER<br />

www.engineering-news.net<br />

REDAKTION<br />

s.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG<br />

a.zepig@vfmz.de<br />

IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

02 Herausforderung Getriebelager für die Windkraft: Neue Lagerkonzepte<br />

leisten einen Beitrag zur höheren Leistungsdichte von Offshore-<br />

Windenergieanlagen mit über 6 MW Leistung.<br />

Bild: NSK<br />

03 Wenn es auf jedes Gramm ankommt: Kunststoff erlaubt gewichtsreduzierte<br />

Lösungen, die sich gleichzeitig in der Serienproduktion durch<br />

besondere Wirtschaftlichkeit auszeichnen.<br />

Bild: Pöppelmann<br />

04 CAD, CAM, PDM: Ein Spezialist für Gehäusesysteme hat mithilfe<br />

eines Partners für die Implamantierung eine durchgehende Prozesskette,<br />

von der Kundendatenübernahme bis zur Fräsmaschine realisiert – mit<br />

Erfolg!<br />

Bild: DPS Software<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

122 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


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