DER KONSTRUKTEUR 11/2018
DER KONSTRUKTEUR 11/2018
DER KONSTRUKTEUR 11/2018
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19073<br />
<strong>11</strong> NOVEMBER <strong>2018</strong><br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
42 I DIE NÄCHSTE REVOLUTION<br />
<strong>DER</strong> MOTORSTEUERUNG<br />
98 I SICHERE KOMPONENTEN<br />
FÜR DIE SMART FACTORY<br />
TITELSTORY<br />
SERVOANTRIEBSTECHNIK<br />
DYNAMISCH<br />
UND PRÄZISE<br />
DerKonstrukteur.de<br />
GÜNTHER OPITZ:<br />
„ZENTRAL O<strong>DER</strong> DEZENTRAL?<br />
WIR PROFITIEREN VON EINEM<br />
MASS GESCHNEI<strong>DER</strong>TEN MIX“
SPS IPC Drives<br />
Nürnberg <strong>2018</strong><br />
27.–29. November <strong>2018</strong><br />
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AUS IDEEN<br />
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ANTRIEBE UND SYSTEME.<br />
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EDITORIAL<br />
KONKURRENT O<strong>DER</strong><br />
PARTNER?<br />
Liebe Leserinnen, lieber Leser,<br />
bestimmt ist Ihnen schon einmal der Begriff generatives Design begegnet –<br />
ein Gestaltungsprozess, bei dem ein Modell nicht mehr durch den Designer<br />
erzeugt wird, sondern durch einen programmierten Algorithmus. Der Intelligenz<br />
eines Computers begegnen Sie vielleicht mit Begeisterung, vielleicht<br />
aber auch mit Skepsis. Denn einerseits werden wir mit einer hohen Auswahl<br />
optimierter Designs, kürzeren<br />
ALGORITHMISCHE<br />
ENTWURFSMETHODEN<br />
ERWEITERN UNSEREN<br />
VISUELLEN HORIZONT<br />
UM EIN VIELFACHES<br />
Entwurfsphasen und einem<br />
fließenden Übergang zum<br />
3D-Druck bereichert. Auch<br />
eröffnen sie uns Gestaltungsalternativen<br />
im Leichtbau<br />
und zeigen Ideen, auf die<br />
wir selbst nie gekommen<br />
wären. Wie aber verändert<br />
sich das Berufsbild des<br />
Konstrukteurs? Nein, er wird nicht seiner Kreativität beraubt – eher im Gegenteil.<br />
Mit dem Computer an seiner Seite ergibt sich eine teambildende Ebene mit<br />
Entscheidern anderer Disziplinen und Ingenieuren. Sollten Sie immer noch<br />
skeptisch sein, kann ich Sie beruhigen. Der Konstrukteur als Mensch hat<br />
entscheidende Fähigkeiten, die ein Computer höchst wahrscheinlich nicht so<br />
schnell übernehmen wird – nämlich die der Intuition, der Wahrnehmung und<br />
der ästhetischen Farb- und Formgebung. Und was es<br />
mit der Kraft der zwei Intelligenzen auf sich hat,<br />
lesen Sie auf Seite 14.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim<br />
Schmökern der aktuellen Ausgabe!<br />
ROBUSTES<br />
WIRBELSTROM-<br />
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eddyNCDT 3005<br />
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schnellen und präzisen Wegund<br />
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INHALT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: Konkurrent oder Partner?<br />
06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />
Thorsten Paesler<br />
08 Konstruktion 2025:<br />
Schutztürüberwachung 4.0<br />
10 Whiteboard: Sicherheitsbewusst<br />
Damit nichts schief geht: Einblicke in die Welt von<br />
Safety & Security von Phoenix Contact<br />
12 Standpunkt: Langfristiges Planungsdenken braucht<br />
ein Comeback!<br />
14 Glosse: Die Kraft der zwei Intelligenzen<br />
06<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
16 TITELSTORY<br />
Servoantriebstechnik – dynamisch und präzise<br />
20 Energiemanagement: Niveauvoll abgesichert<br />
24 Bürstenloser DC-Motor: Der Schritt-Macher<br />
26 DC-Kleinstmotor: Antrieb für bewegende Kunst<br />
30 Getriebe: Kompaktes Kraftpaket<br />
34 Antriebspaket: Servo – aber smart<br />
38 Washdown-Servomotoren: Zähne zeigen<br />
42 Die nächste Revolution der Motorsteuerung<br />
46 Großwälzlager: Ein Gigant läuft rund<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
54 Wiegand-Sensoren: Der magische Draht<br />
58 Piezoelektrische Sensoren:<br />
Kippen, Drehen und Drücken<br />
62 Mechatronische Greifer: Zupacken nach Bedarf<br />
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SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
66 Berechnungssoftware: Finde den Fehler!<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
70 Industriesteckverbinder: Nur drei Klicks entfernt<br />
72 Kabel-Steckerverbund: Eine runde Sache<br />
74 Kabel und Verbindungstechnik:<br />
Stark gegen Strahlung!<br />
78 Einkabelschnittstellen: Hybrid durch und durch<br />
82 Ventilatoren: EC-Technik trifft Hohlprofilschaufel<br />
86 Dichtunggssystem: Auf ein Millionstel genau<br />
88 Schutzschalter: Zwei Metalle schalten ab<br />
TITELBILD<br />
SEW-EURODRIVE<br />
Bruchsal<br />
INNENTITELBILD<br />
Mitsubishi Electric Europe<br />
Ratingen<br />
SERVICE<br />
90 Impressum<br />
103 Inserentenverzeichnis<br />
122 Vorschau<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
SPECIAL<br />
MASCHINENSICHERHEIT<br />
94 Mensch-Roboter-Kollaboration:<br />
Nah, näher, am nächsten<br />
98 KLARTEXT<br />
Sichere Komponenten für die Smart Factory<br />
100 Lichtvorhang: Sicherheit weitergedacht<br />
104 Bestens in Position gebracht<br />
108 Sicherheitsrelais: Schmal, smart, sicher<br />
<strong>11</strong>2 Automatisierungssystem: Gut gerüstet<br />
<strong>11</strong>6 Einer sorgt für sichere Positionierung<br />
<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
<strong>11</strong>8 Zukunftsmobil<br />
Sicher.<br />
66<br />
74<br />
<strong>11</strong>6<br />
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Automation Ihrer Maschinen und<br />
Anlagen brauchen: innovative Komponenten<br />
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Sicherheit und Automation in Hardware<br />
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Halle 9, Stand 370<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 5
THORSTEN PAESLER<br />
entwickelt Ultraschallsensoren<br />
bei Microsonic. IO-Link ist eines<br />
seiner Spezialthemen.<br />
Wie sind Sie dazu gekommen, Ultraschallsensoren<br />
bei Microsonic zu entwickeln?<br />
Die Abschlussarbeit für mein Mechatronik-<br />
Studium habe ich bei Microsonic realisiert.<br />
Im Anschluss bin ich gleich dageblieben. So<br />
konnte ich erleben wie die Aufgabenstellung<br />
meiner Diplomarbeit in einem speziellen<br />
Sensor mündete, der trotz der hohen<br />
Spezialisierung tatsächlich zu einer Art<br />
Serienprodukt geworden ist. Dieser Sensor<br />
wird auch weiterhin gebaut. Bei meiner<br />
Arbeit reizt es mich einfach, für die Aufgabenstellungen<br />
unserer Kunden Ideen und<br />
dann auch Lösungen zu entwickeln.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Sie beschäftigen sich intensiv mit IO-Link.<br />
Welche Bedeutung hat das Kommunikationssystem<br />
für Ihre Sensoren?<br />
Die Vielzahl von neu geschaffenen Möglichkeiten<br />
ist enorm. Dank IO-Link können<br />
abstandsmessende Ultraschallsensoren<br />
oder auch Ultraschall-Gabelsensoren viel<br />
mehr Informationen liefern als bisher möglich.<br />
Beispielsweise können unsere Etiketten-<br />
und Spleiß-Sensoren eine Rezepturverwaltung<br />
und differenzierbare Ergebnisse<br />
für Abgleichvorgänge liefern. Ferner können<br />
abstandmessende Sensoren Diagnosedaten<br />
der Messungen weitergeben. Dies<br />
war bis jetzt nur durch herstellerspezifische<br />
Lösungen möglich.<br />
Konstrukteur ist mehr als ein Beruf. Was<br />
entwickeln Sie zu Hause?<br />
Seit meinem Mechatronik-Studium plane<br />
ich, einen Multikopter zu konstruieren,<br />
angefangen beim Rahmen über die Elektronik<br />
der Motortreiber bis zur Lageregler-<br />
Software. Mich reizt die Herausforderung,<br />
ob ich dies auch wirklich schaffe. Die Bauteile<br />
liegen zu Hause auch schon bereit.<br />
Allerdings ist im Augenblick der Nachwuchs<br />
an erster Stelle und stellt ganz neue<br />
Herausforderungen.<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />
THORSTEN PAESLER<br />
ENTWICKLER<br />
MICROSONIC GMBH<br />
DIE VIELZAHL VON<br />
NEU GESCHAFFENEN<br />
MÖGLICHKEITEN DURCH<br />
IO-LINK IST ENORM
FAULHABER IN ITALIEN<br />
AB JANUAR<br />
Faulhaber wird am 1. Januar 2019 seine<br />
Vertriebsgesellschaft Faulhaber Italia in<br />
Lomazzo nahe Mailand eröffnen. Diese<br />
soll den Vertrieb und Service in Italien<br />
vom langjährigen Distributor Servotecnica<br />
übernehmen. „Italien ist für uns ein<br />
bedeutender Markt, in dem wir künftig<br />
unmittelbar präsent sein wollen“, erklärt<br />
Marcus Remmel, Gesamtvertriebsleiter<br />
bei Faulhaber Drive Systems und<br />
künftiger Geschäftsführer von Faulhaber<br />
Italia. „In dem Land gibt es viele hochinteressante<br />
Unternehmen, u. a. in den<br />
Bereichen der Handtools sowie der<br />
Medizin- und Automatisierungstechnik,<br />
die zum Teil schon heute unsere Kunden<br />
sind. Die anderen möchten wir als solche<br />
gewinnen.“ Mit der Tochtergesellschaft<br />
sollen die Kunden mehr vom Know-how<br />
und den Dienstleistungen profitieren<br />
können. „Zum Beispiel kann der direkte<br />
Kontakt bei der Auswahl des optimalen<br />
Antriebs oder bei der kundenspezifischen<br />
Entwicklung von Anwendungen große<br />
Vorteile bieten.“<br />
www.faulhaber.com<br />
PLATTFORMEN RUND UM MATERIALIEN<br />
Als Anbieter von Metallen, Legierungen,<br />
Keramik- und Glasprodukten, Polymeren,<br />
Verbundstoffen und anderen Materialien für<br />
die Forschung hat Goodfellow zwei neue<br />
Plattformen eingeführt. Diese sollen die<br />
Zusammenarbeit unter wissenschaftlichen und<br />
industriellen Forschern fördern und zugleich<br />
den Anwendungsbereich der Materialien des<br />
Anbieters erweitern, um auch Künstler und Designer einzubeziehen. Die erste der neuen<br />
Plattformen des Unternehmens, Materialshub.com, bietet Nutzern aus einer Reihe<br />
verschiedener Sektoren eine interaktive digitale Plattform, um Materialinformationen zu<br />
erforschen, zu bewerten und unter Fachkollegen auszutauschen. Sie deckt mehr als<br />
300 Materialien ab. Die zweite neue Plattform, die Materials Hub-App, ist eine digitale<br />
Plattform für Wissenschaftler, Studierende und Ingenieure, die ihnen die Möglichkeit zum<br />
Austausch über ein zentrales Online-Forum bietet, um eine Gemeinschaft gleichgesinnter<br />
Einzelner und Experten zu fördern, die helfen können, alle möglichen Fragen zu Materialien<br />
zu beantworten. Durch eine interaktive Periodentabelle sowie eine Reihe von Umrechnungsfunktionen<br />
und Rechnern wird gewährleistet, dass den Nutzern mit einem Streichen<br />
über den Bildschirm wesentliche Materialinformationen und Antworten für ihre<br />
Forschung zur Verfügung stehen. Registrierte Nutzer haben auch den Zugriff auf besondere<br />
Promo-Codes, um Rabatte auf das umfassende Produktangebot von Goodfellow mit<br />
über 70 000 Materialien für die Forschung zu erhalten.<br />
www.materialshub.com<br />
3D-DRUCK-TECHNOLOGIE GEMEINSAM ENTWICKELN<br />
Siemens und EOS bauen ihre Zusammenarbeit beim 3D-Druck aus. Aktuell umfasst sie die<br />
Bereiche Software, Automatisierungs- und Antriebstechnik und den Einsatz des industriellen<br />
3D-Drucks. Steuerungs- und Antriebskomponenten von Siemens sind Teil der neuen<br />
EOS M 300 Serie für die additive Fertigung mit Metallwerkstoffen. Die Datenaufbereitungs-<br />
und Prozessmanagement-Software Eosprint 2 von EOS ist nun in das AM-Modul<br />
von Siemens NX12 integrierbar. Siemens plant, die Installation eines EOS-P-500-Systems<br />
für den industriellen 3D-Druck mit Polymerwerkstoffen in seinem Additive Manufacturing<br />
Experience Center in Erlangen. EOS erweitert sein Portfolio von Systemen für die additive<br />
Fertigung mit Metallwerkstoffen um die Serie EOS M 300. Die Lösung ist eine automatisierbare<br />
Plattform, die konfigurierbar, skalierbar und sicher ist. Dafür setzt EOS auch auf<br />
die Steuerungs- und Antriebskomponenten aus dem Totally-Integrated-Automation-Portfolio<br />
von Siemens.<br />
www.siemens.com<br />
<strong>DER</strong> ANTRIEB<br />
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KONSTRUKTION 2025<br />
4.0<br />
SCHUTZTÜR-<br />
ÜBERWACHUNG<br />
Wie kann Schutztürüberwachung in einer<br />
smarten Fabrik aussehen?<br />
Heute müssen Schutztürsensoren in mehrerlei<br />
Hinsicht smart sein: So ist eine gute Diagnose<br />
neben einer hohen Sicherheitskategorie für verkettete<br />
Maschinen ein Muss. Zudem ist auch die<br />
Reihenschaltung ein Aspekt, der dafür sorgt, dass<br />
die Modularität der Maschine, Stichwort „Losgröße<br />
1“, umgesetzt werden kann. Pilz deckt mit<br />
entsprechenden Komponenten, z. B. dem<br />
Schutztürsensor PSENmlock aus dem modularen<br />
Schutztürsystem, die unterschiedlichen Anforderungen<br />
ab: Er erreicht PL e, kann einzeln oder<br />
aber auch in Reihe verbaut werden und ermöglicht<br />
zusammen mit der Diagnoselösung Safety<br />
Device Diagnostics eine schnelle Diagnose.<br />
Was müssen die Komponenten hierfür<br />
mitbringen?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Smarte Sensorik-Komponenten sollten multifunktional<br />
sein. Anwender brauchen dann nicht<br />
schon bei der Auswahl der Hardware festzulegen,<br />
wie sie diese in ihrer Applikation einsetzen<br />
möchten. Der Engineering-Prozess kann deshalb<br />
flexibel gestaltet werden. In der anschließenden<br />
Betriebsphase braucht man smarte Sensoren,<br />
die ihre Daten für einen digitalen Zwilling<br />
bereithalten. Im modularen Schutztürsystem<br />
von Pilz steht hierfür die Diagnoselösung Safety<br />
Device Diagnostics zur Verfügung.<br />
Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich für<br />
den Konstrukteur im Maschinenbau?<br />
Für den Konstrukteur bedeutet das, dass er produktiver<br />
arbeiten kann. Denn dadurch, dass ein<br />
System mehrere Funktionalitäten bietet, kann ein<br />
und derselbe Schutztürsensor flexibel eingesetzt<br />
werden. So ist er an unterschiedliche Anforderungen<br />
anpassbar: Zum Beispiel für begehbare<br />
Türen oder nicht begehbare, für in Reihe geschaltete<br />
Applikationen oder nicht in Reihe geschaltete.<br />
Auch die Auswertung von Fehlern kann<br />
schneller erfolgen, denn die Ursache kann eindeutig<br />
zurückgemeldet werden. Dadurch lässt<br />
sich die Schutztürüberwachung für unterschiedliche<br />
Anwendungen effektiv optimieren.<br />
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8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
HÄNCHEN SCHAFFT RAUM FÜR INNOVATION<br />
Ein innovativer Verbundwerkstoff mit einem wesentlich weiteren Einsatzbereich als nur für<br />
Hydraulik-Zylinder, vollständige Sonderprüfstände, eine von Grund auf neu entwickelte Dichtungskombination<br />
für die Hydraulik: Die Herbert Hänchen GmbH aus Ostfildern hat in den<br />
letzten Jahren einen schnellen Innovationstakt. „In Zukunft forscht und entwickelt ein neuer<br />
Bereich – unabhängig von der auftrags- und projektbezogenen Konstruktion“, so Tanja Hänchen<br />
(im Bild Mitte), Geschäftsführerin und Sprecherin der Unternehmensleitung.<br />
„Hydraulikzylinder einschließlich der Klemmung Ratio-Clamp sind weiterhin ein Kerngeschäft für<br />
uns. Doch sowohl in diesem Bereich als auch bei Themen wie Verbundwerkstoffe und Ratio-Drive<br />
einschließlich Sonderprüfmaschinenbau wollen wir den Markt durch Innovationen mitgestalten“,<br />
sagt die Unternehmerin. Für diesen Bereich „Forschung und Innovation“ wird Dipl.-Ing. Klaus G. Wagner (im Bild links) vollständig von<br />
Aufgaben im operativen Geschäft befreit und kann sich ganz auf neue technische Wege konzentrieren.<br />
Die operative Konstruktion, die Sonderkonstruktion und andere auftragsbezogene F&E-Tätigkeiten sowie alles rund um das Thema<br />
RatioDrive verantwortet jetzt Dipl.-Ing. Winfried Schröppel (im Bild rechts). Er ist neu bei Hänchen und hat bislang für ein englisches<br />
Unternehmen unter anderem die komplexe Schnittstelle zwischen Konstruktion und Fertigung verantwortet.<br />
www.haenchen.com<br />
KÜBLER ERFOLGREICH IN<br />
ZUKUNFTSMÄRKTEN<br />
T H E B E N C H M A R K I N B E A R I N G S<br />
Die Kübler Gruppe verzeichnet im<br />
aktuellen Geschäftsjahr über dem<br />
Budget liegende Umsatz- und<br />
Auftragseingangserfolge. „Das ist<br />
das Ergebnis des vor wenigen<br />
Jahren eingeleiteten Innovationsmarathons“,<br />
berichteten die<br />
beiden Gesellschafter und<br />
Geschäftsführer, Lothar (im Bild<br />
links) und Gebhard Kübler (im Bild<br />
rechts), bei der alljährlichen<br />
Pressekonferenz. Das Unternehmen<br />
ist im laufenden Geschäftsjahr<br />
hinsichtlich Auftragseingang<br />
und auch Umsatz über Plan und<br />
wächst zweistellig. „Das Umsatzziel<br />
in der Gruppe von<br />
66 Mio. EUR, davon 70 % im<br />
Ausland, sollte erreicht werden“,<br />
so die Geschäftsführer. Die<br />
Wachstumstreiber sind neben<br />
Deutschland vor allem der<br />
EU-Raum, China, Indien und die<br />
USA. Teil des Innovationmarathons<br />
sind u. a. große F&E-Projekte.<br />
Dazu gehört z. B. ein neues<br />
Aufzugpositioniersystem für die<br />
wachsende internationale<br />
Aufzugindustrie sowie Schleifringe<br />
für die Segmente Abfülltechnik,<br />
Verpackung und Mobile<br />
Maschinen. Damit die Ziele<br />
erreicht werden, setzen die beiden<br />
Unternehmer auf attraktive<br />
Arbeitsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
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WHITEBOARD<br />
SICHERHEITS-<br />
BEWUSST<br />
DAMIT NICHTS SCHIEF GEHT:<br />
EINBLICKE IN DIE WELT VON<br />
SAFETY & SECURITY VON<br />
PHOENIX CONTACT<br />
ICS-Security und funktionale<br />
Sicherheit sind zwei verschiedene<br />
Themen. Wie bringen Sie diese<br />
auf einen Nenner?<br />
Dabei spielen Normen und<br />
Richtlinien eine wesentliche<br />
Rolle. Ist dies nicht ein technisch<br />
sehr sachliches Metier?<br />
Wo sehen Sie die zukünftigen<br />
Herausforderungen durch weitere<br />
Digitalisierung und Vernetzung?<br />
Risiken abzuwägen, gehört zu<br />
Ihrem beruflichen Alltag. Wie<br />
gehen Sie privat damit um?<br />
Immer auf dem aktuellen Stand<br />
der Technik zu sein, braucht<br />
gedanklich auch mal eine Pause.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Bilder:<br />
1 bis 3: Phoenix Contact<br />
4 und 5: privat<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
TORSTEN GAST<br />
LEITER COMPETENCE CENTER SERVICES,<br />
PHOENIX CONTACT DEUTSCHLAND
STANDPUNKT<br />
LANGFRISTIGES<br />
PLANUNGSDENKEN<br />
BRAUCHT EIN<br />
COMEBACK!<br />
GILES FORSTER<br />
CHAIRMAN<br />
HEPCOMOTION<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Immer schneller, immer flexibler. Das ist es, was in der automatisierten<br />
Produktion und von Maschinenbauern gefordert wird.<br />
Der Endkunde verlangt eine immer größere Auswahl an Produktvarianten<br />
bei geringen Preisen und stellt damit Hersteller<br />
vor nahezu unmögliche Herausforderungen.<br />
Dabei kann ein zu großes Augenmerk auf Anschaffungskosten bei<br />
der Entwicklung neuer Produktionszellen langfristig teure Konsequenzen<br />
für den Anwender haben. Denn je komplexer und fortschrittlicher<br />
die Welt der automatisierten Produktion wird, desto<br />
kostenintensiver werden Auszeiten, egal ob sie durch Fehlfunktionen<br />
oder durch Instanthaltungsbedarf verursacht werden. Oft<br />
macht es sich bezahlt, in kostenintensivere Technologien und<br />
Materialien zu investieren, die dafür eine Flexibilität bieten, mit<br />
der preiswertere Optionen nicht aufwarten können.<br />
Linearführungstechnologie zeigt, warum langfristiges Denken<br />
gerade in einer kurzlebigen Welt Sinn macht. Ohne lineare Führungssysteme<br />
geht in der automatisierten Produktion nichts. Der<br />
Maschinenbauingenieur muss bedenken, dass Produktionszellen<br />
immer häufiger und schneller an beispielsweise unterschiedliche<br />
Produktgrößen anpassbar sein müssen. Er muss vorab die<br />
potenziellen Ausfallzeiten miteinkalkulieren, die durch Wartung<br />
oder Ausfälle entstehen können und muss sicherstellen, dass<br />
gerade hier elementare Bestandteile einer Produktionseinheit,<br />
wie Linearsysteme, eine lange Lebensdauer und kurze Wartungszeiten<br />
haben. Der Blick auf die Anschaffungskosten allein wäre<br />
darum fatal.<br />
Kugelumlaufführungen beispielsweise sind in vielen einfachen<br />
Anwendungen durchaus gut und angebracht. Bei komplexeren<br />
Vorgängen oder bei rauen, schmutzigen Produktionsbedingungen<br />
können sie sich jedoch im Endeffekt als teure Wahl entpuppen.<br />
Denn im Falle eines Defekts, verursacht beispielsweise durch<br />
Staubpartikel, muss nicht nur der Block ausgetauscht werden, sondern<br />
auch das Schienensystem, damit beide Komponenten perfekt<br />
aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet vor allem längere<br />
Wartungs- und somit Ausfallzeiten in der Produktion und zusätzliche<br />
Kosten, die durch die notwendige Neuanschaffung verursacht<br />
werden. Auch ist es oft langfristig effektiver, eine Produktionszelle<br />
so flexibel wie möglich zu gestalten, sodass sie an unterschiedliche<br />
Produktgrößen anpassbar ist oder später zusätzliche Arbeitsvorgänge<br />
integriert werden können. Modernste Linearmotoren, die<br />
es ermöglichen, Trägerwagen individuell zu steuern, eröffnen<br />
LINEARFÜHRUNGSTECHNOLOGIE<br />
ZEIGT BEISPIELHAFT, DASS LANG-<br />
FRISTIGES DENKEN SINNVOLL IST<br />
diesbezüglich eine breite Anzahl an Möglichkeiten. Werden diese<br />
kombiniert mit modernen Linearführungen, die langlebig und<br />
einfach in der Wartung sind, dann sind den kreativen Möglichkeiten<br />
kaum Grenzen gesetzt. So kann der Hersteller ggf. einen<br />
wettbewerbsentscheidenden Vorteil erzielen, der den anfänglich<br />
etwas höheren Anschaffungspreis wettmacht. Naturgemäß sind<br />
Ingenieure und Hersteller vorsichtig und tendieren dazu, auf bewährte<br />
Methoden bei der Lösung von Pro blemen zu setzen. Doch<br />
in einer schnelllebigen Welt, in der Zeit Geld ist, wird langfristiges<br />
Denken immer wichtiger.<br />
www.hepcomotion.de<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
STEUTE FIRMIERT UM<br />
Seit dem 1.<br />
Oktober firmiert<br />
die bisherige<br />
Steute Schaltgeräte<br />
unter dem<br />
Namen Steute<br />
Technologies.<br />
Damit dokumentiert<br />
das Unternehmen<br />
den Schritt<br />
vom Schaltgeräte-<br />
Hersteller zum<br />
Anbieter von Sensornetzwerken und intelligenten MMI-Lösungen<br />
für Industrie und Medizintechnik. Das Unternehmen entwickelt<br />
zunehmend individuelle Systemlösungen, z. B. Funknetzwerke für<br />
E-Kanban-Systeme in der Intralogistik oder vernetzungsfähige<br />
Bediensysteme für Medizingeräte. Das Kerngeschäft bleibt jedoch<br />
die Entwicklung und Produktion von Schaltgeräten und Sensoren.<br />
Die in den vier Geschäftsfeldern Automation, Extreme, Meditec<br />
und Wireless entwickelten Schaltgeräte und Sensoren sind aber<br />
immer häufiger Komponenten von Technologieplattformen, z. B.<br />
für die Steuerung von Produktionsprozessen sowie für die<br />
Bedienung von Maschinen und Medizingeräten, die das Unternehmen<br />
herstellt.<br />
www.steute.com<br />
NOBELPREIS-PRÄMIERTE LASERTECHNOLOGIE<br />
Für ihre Methode zur<br />
Erzeugung intensiver,<br />
ultrakurzer Laserimpulse<br />
wurden Gérard<br />
Mourou und Donna<br />
Strickland mit dem<br />
Physik-Nobelpreis<br />
ausgezeichnet. Die<br />
Technik erlaubt es, mit<br />
sehr kurzen und<br />
gleichzeitig extrem<br />
leistungsstarken Laserimpulsen Materialien schonend zu<br />
bearbeiten. Trumpf setzt bei seinen Lasersystemen für besonders<br />
feine und sensible Materialien auf Ultrakurzpuls-Technologie<br />
(UKP). Diese Laser verhindern, dass sich das Material beim<br />
Bearbeiten erhitzt. So lassen sich bestehende Anwendungen mit<br />
höherer Qualität umsetzen. Zusätzlich erlauben sie neue Bearbeitungsprozesse:<br />
Mit dem Top-Cleave-Prozess hat das Unternehmen<br />
etwa ein Verfahren entwickelt, das die exakt dosierten<br />
Impulse nutzt, um Glas zu trennen. Die Serien TruMicro 2 000 und<br />
TruMicro 5 000 Femto Edition arbeiten nach dem von Mourou und<br />
Strickland entwickeltem Prinzip. Zum Einsatz kommen sie in der<br />
Mikrobearbeitung, bei der Herstellung elektronischer Bauteile<br />
oder beim Glasschweißen.<br />
www.trumpf.com<br />
BONFIGLIOLI: LIZENZVERTRAG ÜBER MCVT-TECHNOLOGIE GESCHLOSSEN<br />
Der italienische Antriebsspezialist Bonfiglioli kann ab sofort die patentierte MCVT-Technologie für<br />
Teleskoplader und andere Geräteanwendungen des kanadischen Unternehmens CVTCorp herstellen<br />
und verkaufen. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Exklusiv-Lizenzvereinbarung<br />
geschlossen. Die Zusammenarbeit umfasst auch die Entwicklung einer kompletten Getriebereihe,<br />
die auf der MCVT-Technologie basiert. MCVT („Mechanical Continuously Variable Transmission“)<br />
ist eine Technologie für mechanisch stufenlose Getriebe für Off-Highway-Sonderfahrzeuge,<br />
die aktuell unter dem Namen EcoMec 150 vermarktet werden. Diese kommen im Teleskoplader<br />
Ecoshift von Skyjack zum Einsatz. Die Technologie bietet den Herstellern eine vollständig validierte<br />
und skalierbare Lösung, die einen hohen Bedienkomfort, Motor-Downsizing-Möglichkeiten und<br />
Verbesserungen der Gesamtfahrzeugleistung zwischen 20 und 30 % ermöglicht.<br />
www.bonfiglioli.de<br />
Maschinen smart verbinden!<br />
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Frei programmierbare Gatewaysteuerung<br />
• Unterstützt IEC 6<strong>11</strong>31-3, “C” und Matlab<br />
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Netzen (4 xEthernet, 6xCAN)<br />
• Flexibel durch Multifunktions-I/Os<br />
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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
GLOSSE<br />
DIE KRAFT<br />
<strong>DER</strong> ZWEI INTELLIGENZEN<br />
Ob Terminator, Matrix oder I, Robot: Künstliche Intelligenz<br />
– kurz KI – ist seit jeher ein beliebter Stoff<br />
für Science Fiction. Jetzt wird sie langsam Realität.<br />
Und abseits von solch fiktiven Horror-Szenarien erzeugt<br />
der Gedanke an humanoide Roboter mit menschenähnlichem<br />
Verstand und selbstfahrende Autos nicht nur bei<br />
mir ein äußerst mulmiges Gefühl – es ist die Angst vor dem<br />
Kontrollverlust. Selbst der bekannte Astrophysiker Stephen<br />
Hawking befürchtete, schlaue Maschinen könnten den Menschen<br />
verdrängen.<br />
Ein Bereich, an den ich in diesem Zusammenhang allerdings<br />
völlig angstfrei denken kann, ist die Produktentwicklung.<br />
Wo könnte künstliche Intelligenz sinnvoller eingesetzt<br />
werden, als in der Wiege der Technik? Realitätsgetreue Prognosen<br />
mechanischer Eigenschaften von Komponenten und<br />
Systemen, Konstruktionsansätze, auf die kein Mensch je gekommen<br />
wäre – künstliche Intelligenz könnte dem Konstrukteur<br />
und damit der Menschheit völlig neue Möglichkeiten erschließen.<br />
Und die Zeit dafür ist reif! Die Potenziale, die additive Fertigungsverfahren<br />
bieten – gerade auch im Zusammenspiel mit<br />
Bionik – werden mit unserem althergebrachten Konstruktionsdenken<br />
höchstens angekratzt. Hier müssen Mauern eingerissen<br />
werden – Neues will gedacht werden!<br />
Generatives Design ist das Stichwort. Bei diesem Entwicklungsverfahren<br />
erschafft der Konstrukteur nicht das Produkt, sondern<br />
er gibt bestimmte Rahmenbedingungen vor und setzt dann auf<br />
digitale Unterstützung. Unter Nutzung von KI-Algorithmen und<br />
Cloud-Computing werden tausende von Entwurfsalternativen erstellt.<br />
So können Mensch und Computer gemeinsam Dinge entwickeln,<br />
die unsere Vorstellungskraft übersteigen.<br />
Warum mir dieses Szenario keine Angst macht? Die künstliche<br />
Intelligenz agiert an dieser Stelle als „Kollege“, der Konstrukteur<br />
hält nach wie vor die Zügel in der Hand. Seine Arbeit und seine<br />
Kompetenzen werden sich dadurch im Laufe der Zeit sicher verändern,<br />
aber wirklich abhängig machen wir uns in meinen Augen<br />
damit nicht. Zumindest nicht sofort, denn erst mal ist es ja<br />
nur ein neuer, zusätzlicher Weg der Produktentwicklung.<br />
Martina Klein<br />
KI<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
PFLITSCH AUSGEZEICHNET<br />
Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat<br />
den Kabelführungsspezialisten<br />
Pflitsch als „Finalist Großer<br />
Preis des Mittelstandes“<br />
ausgezeichnet. Die Auszeichnung<br />
würdigt die wirtschaftliche<br />
Gesamtentwicklung von<br />
Unternehmen. <strong>2018</strong> wurden<br />
bundesweit 4 917 Unternehmen<br />
nominiert, unter den 423<br />
Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen wurde Pflitsch als Finalist<br />
ausgewählt. Mathias Stendtke, geschäftsführender Gesellschafter<br />
von Pflitsch, nahm die Auszeichnung in Düsseldorf gemeinsam<br />
mit seiner Frau Halima Gouya-Stendtke entgegen (Bild). Kurz<br />
vor dem 100. Firmenjubiläum hat das Unternehmen einen neuen<br />
Standort im Industriegebiet Hückeswagen-Winterhagen übernommen,<br />
an dem künftig ein Kompetenzzentrum für den stark<br />
wachsenden Kabelkanal-Produktbereich entstehen wird. Der<br />
Firmensitz in der Ernst-Pflitsch-Straße wird weiterhin Firmenzentrale<br />
und Kompetenzzentrum für Kabelverschraubungen bleiben.<br />
Dazu hat das Unternehmen ein automatisches Kleinteilelager in<br />
Betrieb genommen.<br />
www.pflitsch.de<br />
ECKELMANN GRUPPE ÜBERNIMMT IBE<br />
Der Wiesbadener Maschinenund<br />
Anlagenautomatisierer<br />
Eckelmann hat die IBE Software<br />
übernommen. Das<br />
Unternehmen mit Sitz in<br />
Wilhelmshaven ist auf die<br />
Entwicklung von CAD/<br />
CAM-Software und Leitsystemlösungen<br />
für die Blechbearbeitung<br />
spezialisiert, z. B. mit den Produkten Blechcenter und<br />
cncCUT. Es firmiert nun unter dem Namen „Eckelmann IBE<br />
Software GmbH“. Geschäftsführer bleibt Thomas Reske, und die<br />
zehn Mitarbeiter werden am gleichen Standort weiterarbeiten.<br />
Eckelmann und IBE kooperieren bereits seit 20<strong>11</strong>. Die beiden<br />
Unternehmen erklärten, gemeinsam könne man nun besser<br />
integrierte Lösungen für die CNC-Bearbeitung schaffen. Die<br />
Schneiden-Lösung von Eckelmann ist gekennzeichnet durch<br />
Herstelleroffenheit. Diese werde durch den Erwerb auch nicht<br />
eingeschränkt, betont Eckelmann. Betreiber von Maschinen<br />
können aber zukünftig eine eng integrierte Lösung beziehen.<br />
Etwa kann nun der CNC-Kern von Eckelmann als digitaler Zwilling<br />
in das Blechcenter integriert werden.<br />
www.eckelmann.de<br />
RENATE PILZ FÜR LEBENSWERK GEEHRT<br />
Die Unternehmerin Renate Pilz erhält für ihr Lebenswerk den „Preis deutscher Maschinenbau“ <strong>2018</strong>.<br />
Die Auszeichung wurde ihr am 16. Oktober anlässlich des 10. Maschinenbau-Gipfels in Berlin verliehen.<br />
Besonders ehrenswert ist laut Fachjury die konsequent werteorientierte Unternehmenskultur der<br />
Pilz GmbH & Co. KG. Renate Pilz ist die erste Frau, die diesen Preis erhält.<br />
Renate Pilz hatte das Automatisierungsunternehmen mit Sitz in Ostfildern nach dem Tod ihres Mannes<br />
Peter (1975) mit dessen technologischer Vision weitergeführt. Die damalige Hausfrau engagierte ein<br />
externes Management für das seinerzeit 200 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen. Parallel<br />
arbeitete sie sich immer tiefer in die Materie ein: „Es ist für mich wunderbar, wie man etwas lernen<br />
kann, wenn man es wirklich will – und wie einem das Freude bereitet“, erklärte sie am Rande der feierlichen Preisverleihung in Berlin.<br />
1994 übernahm Renate Pilz dann selbst die Geschäftsführung. Mit Lösungen für die sichere Automatisierungstechnik machte sie Pilz zu<br />
einem weltweit führenden Unternehmen, das im Bereich der Sicherheitschaltgeräte zum Weltmarktführer avancierte. Heute verfügt<br />
das Unternehmen über weltweit 42 Tochtergesellschaften. Mit rund 2 400 Mitarbeitern erwirtschaftete es im vergangenen Jahr einen<br />
Umsatz von 338 Mio. Euro. Ende 2017 übergab Renate Pilz die Geschäftsführung an ihre Kinder Susanne Kunschert und Thomas Pilz.<br />
www.pilz.com<br />
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SERVOANTRIEBSTECHNIK<br />
DYNAMISCH<br />
UND PRÄZISE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Durch standardisierte und dadurch oft zu große<br />
Kartonagen wird häufig auch jede Menge Luft<br />
transportiert. Um passgenaue Verpackungen zu<br />
erzeugen, kommen die Volumen-Reduzierer der<br />
Opitz Maschinentechnik zum Einsatz. Dabei<br />
sorgt modernste Servoantriebstechnik für die<br />
nötige Präzision und Dynamik.<br />
Autor: Stefan Kattner, SEW-Eurodrive, Technisches Büro Kassel<br />
Mehr als 50 % sollen es sein, die in Versandpaketen nicht<br />
aus der eigentlichen Ware, sondern aus Luft und Füllmaterial<br />
bestehen. Die Situation ist bekannt und täglich<br />
spürbar: Spätestens wenn der Paketdienst mit der<br />
bestellten Lieferung vor der Tür steht, kommt nach der Freude über<br />
die Lieferung der nervige Akt, die Bestandteile der Verpackung und<br />
Füllmaterialen fachgerecht zu entsorgen.<br />
WENIGER IST MANCHMAL MEHR<br />
Die Opitz Maschinentechnik GmbH in Kalefeld, 30 km nördlich von<br />
Göttingen, ist mit ihrem Volumen-Reduzierer Vario 558 angetreten,<br />
die Welt standardisierter Faltkartonagen zu revolutionieren. Das<br />
Ziel besteht darin, die im Online-Handel häufig viel zu großen,<br />
standardisierten Versandkartons unterschiedlicher Kartonbreiten<br />
auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür misst in der ersten Station<br />
eine Kamera oder ein Ultraschallsensor die Höhe des Produkts im<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
02<br />
03<br />
01<br />
01 Die Faltkisten werden so optimiert, dass mit unterschiedlichen Höhen und geprägten Rillen<br />
eine rationelle Verpackung erzielt wird<br />
02 Die Messerverstellung erfolgt mit den Kleinspannungsantrieben ELVCD und Elektrozylindern CMS<br />
sowie einer schlanken Schleppkette für den Energie- und Kommunikationsbus<br />
03 Ein Elektrozylinder verfährt die Schneidsysteme in Länge und Breite der jeweiligen Faltkistenabmessung<br />
Karton und ermittelt daraus Falzhöhen bzw. die Tiefe der Einschnitte<br />
an den vier Ecken des Kartons. Die Höhe des Produkts und<br />
die variable Kartongröße entscheidet dabei immer wieder neu, wie<br />
tief geschnitten wird und an welcher Position die Messer der Vario<br />
558 in den Ecken der Standardkartons stoppen müssen. Im weiteren<br />
Verlauf werden die Kartonlaschen dank der Schnitte sowie vorbereiteter<br />
Horizontalrillen nacheinander eingefaltet, von einem<br />
Niederhalter auf der richtigen Höhe fixiert und schließlich verschlossen.<br />
Opitz gilt als ausgewiesener Experte für Nassklebetechnik,<br />
die im Unterschied zu Kunststoffklebebändern wichtige Versiegelungsfunktionen<br />
wahrnimmt. Diese Eigenschaft ist gerade bei<br />
hochpreisigen Produkten wichtig, weil so der unerlaubte Griff ins<br />
Paket verhindert – oder zumindest sichtbar – wird.<br />
Bei den Bewegungsabläufen in der Vario 558 setzt Opitz aufgrund<br />
der hohen Ansprüche an Präzision und Dynamik auf Servotechnik<br />
in einem Mehrachsverbund. Diese Motion-Control-Lösung<br />
wurde gemeinsam mit SEW-Eurodrive auf Basis des Automatisierungsbaukastens<br />
Movi-C entwickelt. Die Besonderheit:<br />
Mit dieser neuen Komplettlösung für Automatisierungsaufgaben<br />
ließ sich die Maschine mit einem maßgeschneiderten Mix aus<br />
zentraler und dezentraler Antriebstechnik realisieren – ohne<br />
Kompromisse bei der Integration oder den Schnittstellen eingehen<br />
zu müssen.<br />
SCHLANKE INSTALLATION UND KOMPAKTE<br />
SCHALTSCHRÄNKE<br />
Für die stationären Aufgaben verwendete SEW-Eurodrive die neuen<br />
Movi-C-Doppelachsmodule. Sie treiben das Schneidportal sowie<br />
den Materialfluss innerhalb der Maschine an. Der Einsatz von Doppelachsmodulen,<br />
die als Mehrachssystem für optimale Energieeffizienz<br />
über den DC-Zwischenkreis miteinander verbunden sind,<br />
macht die Installation deutlich schlanker und reduziert zusätzlich<br />
die erforderliche Schaltschrankfläche. „Der Schaltschrank ist spürbar<br />
kleiner geworden. Platz ist ein Dauerthema bei unseren Kunden;<br />
er ist eigentlich immer knapp“, erläutert Inhaber Günther Opitz.<br />
Ein weiteres Thema ist die Energieeffizienz. Deshalb sind die einzelnen<br />
Abläufe zeitlich aufeinander abgestimmt. Beispielsweise<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 17
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
„WENIGER<br />
IST MANCHMAL<br />
MEHR“<br />
Nicole Steinicke,<br />
Chefredakteurin<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
fahren die Hubwerke nie gleichzeitig hoch, um die Stromaufnahme zu begrenzen.<br />
Der zeitliche Versatz führt vielmehr dazu, dass die beim Absenken<br />
erzeugte Bremsenergie an der einen Stelle für das Anheben an einer anderen<br />
Arbeitsstation Verwendung findet. Folglich spart dieser Verbund Energie<br />
und kappt teure Lastspitzen.<br />
Für den Schneidprozess selbst kamen dezentrale Kleinspannungsantriebe<br />
CMP ELVCD (Extra Low Voltage Compact Drive) zum Einsatz. Ihre Aufgabe:<br />
Die lineare Einstellung der Messerpositionen in Verbindung mit servomotorisch<br />
angetriebenen Elektrozylindern. Diese Lösung zählt zu den<br />
wesentlichen Ergebnissen der Zusammenarbeit von Opitz und SEW-Eurodrive<br />
bereits in der frühen Phase des Engineerings und der Auslegung der<br />
Antriebe. Die Programmierung der Bewegungsfunktionen innerhalb von<br />
Movi-C gestaltete sich nach Erfahrung des Programmierers Helge Sünnemann<br />
überaus komfortabel. „SEW macht einem das Leben sehr leicht – gerade<br />
mit den vorgefertigten Bausteinen, die ich nur noch beschalten muss.<br />
Das spart viel Zeit.“<br />
So bequem der Online-Handel für<br />
Konsumenten einerseits ist, bringt<br />
er auch Nachteile wie ein erhöhtes<br />
Transportaufkommen und überdimensionierte<br />
Verpackungen mit<br />
sich. Sie sind nämlich aufgrund der<br />
zunehmenden Standardisierung<br />
häufig viel zu groß. Eine vollautomatisierte<br />
Verpackungs anlage, die<br />
Kartonagen abhängig vom Inhalt<br />
passgenau faltet und verschließt,<br />
trägt einen großen Teil zum<br />
umweltschonenden Umgang mit<br />
Verpackungen und Füllmaterial bei.<br />
Gleichzeitig wird der Aufwand für<br />
Transport und Spedition reduziert.<br />
WENIGER KABEL DANK DEZENTRALER TECHNIK<br />
Die dezentrale Servotechnik sorgt im Volumen-Reduzierer für mehrere Vorteile.<br />
Zunächst sinkt der komplette Verkabelungsaufwand spürbar, weil keine<br />
Leitungen zwischen Schaltschrankumrichter und Motor notwendig sind.<br />
In diesem Fall wären Schleppketten unvermeidbar gewesen. Diese jedoch<br />
sind verschleißbehaftet, erhöhen den Reibwiderstand und die Massenträgheit<br />
sowie den benötigten Einbauplatz in der Maschinenkonstruktion. Die<br />
auf den Portalen mitfahrenden Kleinspannungs-Servoantriebe ELVCD wiegen<br />
hingegen wenig, haben ausreichend Leistung und werden über einen<br />
durchgeschleiften Energie- und Kommunikationsbus bestens versorgt.<br />
Mit dieser Architektur erschließen sich für Opitz Maschinentechnik sehr<br />
gute Möglichkeiten, Verpackungslösungen modular zu konzipieren. Der<br />
Einsatz dezentraler Servoantriebe macht hier den Weg frei, weitere Antriebe<br />
in den Verbund zu bringen, ohne dabei die generelle Installation in Frage zu<br />
stellen oder den Schaltschrankplan anfassen zu müssen. „Wir haben Luft<br />
für den Einbau weiterer Achsen“, fasst der technische Leiter Florian Ahlert<br />
zusammen.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
WIR PROFITIEREN VON EINEM MASS<br />
GESCHNEI<strong>DER</strong>TEN MIX AUS ZENTRALER<br />
UND DEZENTRALER ANTRIEBSTECHNIK<br />
GÜNTHER OPITZ,<br />
Geschäftsführer der Opitz Maschinentechnik GmbH<br />
Die Besonderheit unseres Volumen-Reduzierers Vario 558 ist, dass<br />
Kartons unterschiedlicher Kartonbreiten verarbeitet werden können.<br />
Bei den Bewegungsabläufen setzen wir daher aufgrund der hohen<br />
Ansprüche an Präzision und Dynamik auf Servotechnik in einem<br />
Mehrachsverbund. Leisten kann dies eine Motion-Control-Lösung,<br />
die gemeinsam mit SEW-Eurodrive auf Basis des Automatisierungsbaukastens<br />
Movi-C entwickelt wurde. Die Besonderheit: Mit dieser<br />
Komplettlösung für Automatisierungsaufgaben ließ sich die<br />
Maschine mit einer individualisierten Kombination aus zentraler<br />
und dezentraler Antriebstechnik realisieren – ohne Kompromisse<br />
bei der Integration oder den Schnittstellen eingehen zu müssen.<br />
18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
04<br />
04 Der technische Leiter Florian Ahlert (li.), im Gespräch<br />
mit Monteur Markus Brandt, der mit dem Bedienpanel die<br />
Rezeptur- und Parameterverwaltung der Maschine steuert<br />
FAZIT<br />
Der Blick in den Volumen-Reduzierer von Opitz Maschinentechnik<br />
zeigt eindrucksvoll die Vorteile, die<br />
sich mit einem durchgängigen System aus zentraler<br />
und dezentraler Antriebstechnik erzielen lassen. Der<br />
Automatisierungsbaukasten Movi-C von SEW-Eurodrive<br />
bereitet auch den Weg für künftige Anwendungen<br />
durch moderne Kommunikationsschnittstellen<br />
sowie Modularität und Offenheit für Erweiterungen<br />
der Maschinen in Richtung Komplettanlage.<br />
Bilder: SEW-Eurodrive<br />
MASCHINENAUTOMATISIERUNG –<br />
DURCHGÄNGIG MIT SYSTEM<br />
Der Automatisierungsbaukasten Movi-C umfasst den<br />
kompletten Bereich der Antriebselektronik, begonnen von<br />
der Steuerungstechnik, über Software und Umrichtertechnik<br />
sowie dezentrale Technik bis hin zur Motortechnik.<br />
Ein großer Vorteil ist seine Durchgängigkeit – vertikal<br />
von der Steuerung bis zum Getriebemotor sowie horizontal<br />
durch alle Elektronikprodukte steht der gesamte<br />
Automatisierungsbaukasten zur Verfügung – und das mit<br />
nur einer einzigen Engineeringsoftware Movisuite. Sie<br />
vereint intuitive Inbetriebnahme, Konfiguration und<br />
Diagnose. Vorteile in der Installation ermöglichen einen<br />
wirtschaftlichen Einsatz. Dazu zählen die Einkabeltechnologie<br />
und Doppelachsmodule sowie integrierte Sicherheitstechnik<br />
standardmäßig in<br />
allen Achsen. Dank des höheren<br />
Integrationsgrads und der<br />
verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten<br />
können nun<br />
extrem einfach neue<br />
Anwendungen<br />
erschlossen<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
NIVEAUVOLL<br />
ABGESICHERT<br />
Energiemanagement wird häufig mit<br />
softwaretechnischer Überwachung gleichgesetzt.<br />
Nicht so bei einem Unternehmen aus Ubstadt-Weiher.<br />
Hier schenkt man der Energie der Antriebe und deren<br />
Peripherie besondere Aufmerksamkeit.<br />
Autor: Chris Liebermann ,<br />
Fachjournalist,<br />
Ubstadt-Weiher<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Absicherung von elektrischen Antrieben gegen Spannungsschwankungen<br />
oder Netzunterbrechungen, Reduzierung<br />
von Lastspitzen, netzunabhängige Nutzung generatorischer<br />
Energie: Die Anforderungen und Rahmenbedingungen<br />
könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Michael Koch<br />
GmbH liefert mit ihrem sehr breit aufgestellten und flexiblen Produktportfolio<br />
Lösungen für beinahe alle Fälle. Vom sicheren Bremswiderstand,<br />
dessen kritische Oberflächentemperatur sehr niedrig<br />
gehalten werden kann, bis zum Energiemanagementsystem mit hohen<br />
Leistungen und großen Speichern bietet das Unternehmen die<br />
komplette Unterstützung, damit Antriebe und die gesamte Peripherie<br />
zuverlässig funktionieren.<br />
Gibt es generatorische Energie, etwa beim Werkzeugwechsel einer<br />
Holzverarbeitungsmaschine, dann kann diese über sichere Bremswiderstände<br />
mit hoher Schutzart abgeführt werden. Die Auslegung<br />
kann anhand der maximal zulässigen Oberflächentemperatur vorgenommen<br />
werden, sodass die Bremswiderstände auch außerhalb<br />
des Schaltschranks montiert und so die Notwendigkeit einer aktiven<br />
Klimatisierung verhindert werden kann. In serienmäßige oder indi-<br />
viduell gestaltete Umgehäuse eingebaut, passen sie sich auch gut<br />
den mechanischen Gegebenheiten bzw. Anforderungen an.<br />
ENERGIEEFFIZIENZ UND PRODUKTIVITÄT<br />
STEIGERN<br />
Steht generatorische Energie in Zyklen von wenigen Sekunden an,<br />
dann lohnt es sich, diese zwischenzuspeichern und bei Bedarf dem<br />
Antriebssystem wieder zurückzuliefern. Koch nennt diese Geräte,<br />
die direkt am Gleichstromzwischenkreis des Antriebsumrichters<br />
angeschlossen werden, Dynamische Energiespeicher DES. Sie sind<br />
für schnell wiederholende Energiehübe konzipiert und können abhängig<br />
von der konkreten Anwendung die Energieeffizienz einer<br />
Maschine deutlich erhöhen. Bei starker Belastung der Antriebselektronik<br />
durch heftiges Beschleunigen und Bremsen im Sekundentakt<br />
sorgt der DES zudem für eine deutliche Entlastung der Umrichter,<br />
was dazu führt, dass die Lebensdauer steigt und ungeplante<br />
Stillstände vermieden werden. Im Umkehrschluss kann die Maschine<br />
sogar schneller fahren, sofern es die Mechanik zulässt. Bei<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
01 KTS bezeichnet die<br />
aktiven Energiemanagementsysteme<br />
mit<br />
Spitzenleistungen bis<br />
weit über 100 kW und bis<br />
1,8 MJ Energie<br />
02 Mit der sicheren<br />
Entladeeinhait SDU-200<br />
werden Kapazitäten im<br />
Gleichstromkreis bis etwa<br />
200 kJ Energie auf ein<br />
sichere Niveau gesenkt<br />
Robotern im Zu- und Abführbereich konnten so schon Produktivitätssteigerungen<br />
von weit mehr als 10 % erreicht werden.<br />
Sind notwendige Leistungen und Energiemengen hoch, kann<br />
dies durch Koch mithilfe von KTS gelöst werden. Mit dem Kürzel<br />
bezeichnet das Unternehmen sein Angebot von anschlussfertigen<br />
Energiemanagementsystemen mit Spitzenleistungen bis weit über<br />
100 kW und bis 1,8 MJ Energie. Grundlage dafür ist die für den jeweiligen<br />
Anwendungsfall individuell zusammengestellte Kombinatorik<br />
von Leistungselektronik und Superkondensator-Modulen sowie<br />
notwendiger und gewünschter Geräte, die z. B. 24-V-Netze versorgen<br />
oder eine sichere Entladung der Speichereinheiten im Wartungsfall<br />
ermöglichen.<br />
ENERGIE KOMPLETTER MASCHINEN MANAGEN<br />
Der modulare Aufbau von Elektronik und Speicher erlaubt eine feine<br />
Abstufung in Bezug auf die benötigte Leistung und Energiemenge<br />
– ein Maschinenmodul, eine komplette Maschine oder Anlage<br />
betreffend. Die Leistungselektronik beherrscht der Dynamische<br />
Speicher-Manager DSM 4.0, die Energie wird in Superkondensator-<br />
Modulen gespeichert. Entscheidend sind die Applikationsdaten.<br />
Sie sind die Grundlage einer Simulationsrechnung, deren Ergebnis<br />
die Auswahl der benötigten Komponenten bestimmt. Müssen also<br />
beispielsweise 20 kW über eine Dauer von 15 s innerhalb einer Minute<br />
aufgenommen und wieder an das Antriebssystem abgegeben<br />
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BEI UNS GANZ<br />
GROSSGESCHRIEBEN“<br />
Fabian Hofmann,<br />
Vertriebsleiter und<br />
Prokurist bei der<br />
Michael Koch GmbH<br />
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Maschinenbauern und -anwendern<br />
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der Maschine mehr Ausfallsicherheit<br />
verleiht, kann das Sortiment<br />
der Energiespeicherlösungen von<br />
Koch vor allem bei den Maschinenbauern<br />
punkten. Die Maschinennutzer<br />
interessieren Energieeffizienz,<br />
Ausfallsicherheit und Produktivitätsgewinn.<br />
DIE BREMSWI<strong>DER</strong>STÄNDE KÖNNEN<br />
AUCH AUSSERHALB DES SCHALT-<br />
SCHRANKS MONTIERT WERDEN<br />
werden, so ergibt dies einen KTS in einem Schaltschrank von Höhe x Breite x Tiefe<br />
von 2 000 x 600 x 600 mm. Soll das System hingegen als reine unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung für den Gelichstromzwischenkreis eines Antriebs und seiner Peripherie<br />
100 kW Leistung für 10 s liefern, ergibt dies eine KTS-Ausbaustufe mit einem<br />
Schaltschrank von Höhe x Breite x Tiefe von 2 000 x 1 200 x 600 mm.<br />
Die KTS-Systeme werden direkt an den Gleichstromzwischenkreis des Antriebs bzw.<br />
Antriebssystems angeschlossen. Deshalb liefern sie im Bedarfsfall Energie absolut unterbrechungsfrei<br />
oder puffern generatorische Energie zyklisch. Oder die Anwendung<br />
benötigt beide Aktionen – auch dann ist das KTS die richtige Lösung. Darüber hinaus<br />
sind alle notwendigen Sicherungssysteme integriert, die Verdrahtung ist komplett. Anschlussfertig<br />
konfiguriert ist die Inbetriebnahme sehr einfach möglich, in der Regel<br />
sollte sie mit dem Kabelanschluss von Leistung und Kommunikation erledigt sein.<br />
STABILITÄT <strong>DER</strong> STROMVERSORGUNG SICHERSTELLEN<br />
Die Energiespeicherlösungen von Koch liefern also nicht nur Energie für Antriebe.<br />
Über die 24-V-Notstrom-Energieversorgung NEV wird aus den Speichern die Versorgung<br />
von 24-V-Netzen der Maschine oder Anlage sichergestellt. Das leidige Thema<br />
von kurzzeitigen Stromunterbrechungen und damit einhergehenden Datenverlusten<br />
in instabilen Netzen gehört damit der Vergangenheit an. Hilfreich ist zudem für den<br />
Wartungsfall die sichere Entladeeinheit SDU, die in überschaubarer Zeit die Speicherspannung<br />
auf ein sicheres Niveau senkt, dabei aber eine maximale Oberflächentemperatur<br />
von 55 °C bei 20 °C Umgebungstemperatur entwickelt.<br />
Mit dem jüngst vorgestellten modularen und flexiblen Energiemanagementsystem<br />
KTS erreicht Koch für die Anwender eine neue Dimension in Leistung und Energie. Damit<br />
werden die Vorteile der Energiespeicherlösungen für deutlich mehr Maschinen<br />
nutzbar – von Energieeffizienzerhöhung bis zur Steigerung der Produktivität. Einfach<br />
auszulegen über das webbasierte Tool, mit Absicherung und notwendiger Peripherie<br />
individuell zusammengestellt in den passenden, anschlussfertigen Schaltschrank. Ein<br />
sicheres System, das in der jeweils gewünschten Ausprägung viele Vorteile bietet.<br />
Bilder: Michael Koch GmbH<br />
www.bremsenergie.de<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
SPS IPC Drives · 27.– 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> · Halle 3· Stand 240<br />
Schrittmotoren und Linearaktuatoren und Steuerungen (teilweise integriert)<br />
DC-Motoren (mechanisch und elektronisch kommutiert)<br />
www.kocomotion.de<br />
AC-Kleinmotoren und Getriebe<br />
...Intelligence in motion<br />
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22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ERWEITERTER EINSATZBEREICH<br />
FÜR ELASTOMERKUPPLUNGEN<br />
Das Programm der spielfreien Elastomerkupplung<br />
Jawflex von Orbit Antriebstechnik<br />
ist in seinem Einsatz- und Leistungsbereich<br />
erweitert worden. So stehen dem Anwender<br />
mit der Baureihe GJD nun standardmäßig<br />
sieben Größen der schwingungsdämpfenden<br />
Kupplung für eine radiale Montierbarkeit<br />
mit Klemmnaben in Halbschalenbauweise<br />
zur Verfügung. Daneben ergänzen die<br />
drei neuen Baugrößen GJC120 bis GJC160<br />
das Angebotsspektrum in einem höheren<br />
Drehmomentbereich. Durch diese mit<br />
Klemmnaben ausgestatten Modelle können<br />
nun Wellen mit Durchmessern bis zu 80 mm<br />
verbunden werden.<br />
www.orbit-antriebstechnik.de<br />
SPEZIALBEFETTUNG VON WÄLZLAGERN<br />
Findling Wälzlager<br />
hat in zwei<br />
Dosieranlagen<br />
zur Wälzlagerbefettung<br />
und<br />
in eine Spezialreinigungsanlage<br />
investiert.<br />
Die Reinigungsanlage<br />
gewährleistet<br />
ölfreie<br />
Wälzlager-<br />
Oberflächen<br />
mit einer nach VDA geforderten Oberflächenspannung von 40 mN/m, sodass sich<br />
auch hochwertige PTFE-Fette prozesssicher verarbeiten lassen. Weil bei Findling<br />
Rillenkugel-, Kegelrollen-, Pendelrollen- und Nadellager befettet werden müssen,<br />
setzt man auf zwei Systeme, die schnelle Fettwechsel und geringe Toleranzbereiche<br />
gewährleisten. Die kleinsten Lager werden mit Fettmengen von 0,05 g befettet,<br />
während nach oben nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Fettfüllmengen von 80 %<br />
des freien Raums lassen sich somit realisieren. Bei Lagern mit Spezialfetten wie PTFE<br />
scheidet eine ölbasierte Konservierung aus. Deshalb werden sie in Beutel oder Rollen<br />
verpackt, die eine Schutzgas-Atmosphäre erzeugen. Die Sonderbefettung von Lagern<br />
durch Findling ist für Kunden interessant, die komplexe Aufgaben in der eigenen<br />
Produktion nicht abbilden können oder wollen. Zudem lässt sich die Vorlaufzeit für<br />
Bemusterungen mit Sonderfetten reduzieren, indem Standardware aus dem<br />
Lagerbestand umgefettet wird.<br />
www.findling.com<br />
iSync® BELTS<br />
Designed for Performance,<br />
Engineered for Excellence.<br />
LEISTUNG UNDPRÄZISION UNTER KONTROLLE<br />
Bis zu 30% höhere Leistung als herkömmliche Riemen,<br />
Hochpräzise endlose Hochleistungsriemen<br />
Verfügbare Profile:<br />
•T2,5, T5, T10<br />
•AT5, AT10<br />
•L,XL<br />
Doppelverzahnung:<br />
•DT5, DT10<br />
Leistung (%)<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Polyurethan<br />
T-AT<br />
iSync ® T-AT<br />
iSync® T- AT<br />
+30%<br />
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14:19:22<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 23
ANTRIEBSTECHNIK<br />
<strong>DER</strong> SCHRITT-<br />
MACHER<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Empower-Prothese von Ottobock gibt ihrem<br />
Träger die verlorengegangene<br />
Bewegungsfreiheit zurück – dank eines kräftigen<br />
bürstenlosen Motors, der bei jedem Schritt die<br />
Energie eines Wadenmuskels freisetzt.<br />
Ein Großteil der Energie, die wir fürs Gehen benötigen, kommt<br />
von der Wadenmuskulatur. Personen mit Unterschenkelamputationen<br />
ermüden deshalb schnell, wenn sie mit Fußprothesen<br />
unterwegs sind. Ein normaler Tagesablauf wird so<br />
praktisch unmöglich. Ein Umstand, der Hugh Herr lange gestört<br />
hat. Der Professor am MIT in Boston ist seit einem Bergsteigerunfall<br />
beidseitig unterschenkelamputiert, hat sich davon aber nicht unterkriegen<br />
lassen und jahrelang an der perfekten Prothese getüftelt.<br />
Als Hugh Herr seine Hightech-Prothese schließlich der Öffentlichkeit<br />
präsentierte, war die Verblüffung groß. Sein Gangbild war natürlich,<br />
kaum von anderen Menschen zu unterscheiden.<br />
EIN MOTOR ERSETZT DIE WADE<br />
Bei der Entwicklung der Fußprothese haben sich Hugh und sein<br />
Team an der Natur orientiert. Folglich spricht er bei seiner Erfindung<br />
von einer Bionic-Prothese – einem perfekten Zusammenspiel<br />
von Biologie und Design. Und das sieht in der Praxis folgendermaßen<br />
aus: Ein kräftiger Motor treibt eine Feder an, die ihre Energie<br />
direkt auf den Fuß überträgt. So wird die fehlende Kraft der Wade<br />
künstlich zurückgegeben, Schritt für Schritt beim Zehenabstoß.<br />
Mithilfe mehrerer Sensoren „weiß“ die Prothese immer, in welcher<br />
Position eines Bewegungsablaufs sie sich gerade befindet, und<br />
führt entsprechende Aktionen aus. Und nicht nur das: Je stärker die<br />
Prothese belastet wird, desto mehr Energie liefert sie – wie ein natürlicher<br />
Fuß. Somit sind selbst kleine Sprints möglich, aber auch<br />
das Gehen auf unebenem Grund und auf Rampen.<br />
DIE ENTWICKLUNG GEHT WEITER<br />
Autor: Stefan Roschi, maxon motor AG, Sachseln/Schweiz<br />
Inzwischen ist die dritte Generation des Prothesenfußes, der Empower,<br />
auf dem Markt erhältlich. Er ist im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />
auf ein neues Level gehoben worden. Innerhalb von 16 Monaten<br />
hat ein Entwicklerteam den Energieimpuls verfeinert, damit<br />
sich das Gehen noch natürlicher anfühlt. Auch das Design wurde<br />
verbessert, der Akku ist neu in den Knöchel integriert. Gleichzeitig<br />
konnte die Akkulaufzeit verdoppelt werden.<br />
Die aktive Energiezufuhr geschieht über eine Carbonfeder, die<br />
von einem kräftigen, bürstenlosen DC-Motor von Maxon angetrieben<br />
wird. Zum Einsatz kommt ein EC-4pole 30 Motor, ein Powerpaket,<br />
das für höchste Leistung pro Volumen- und Gewichtseinheit<br />
bekannt ist. Gerade bei Prothesen ist das optimale Verhältnis von<br />
Größe, Gewicht und Leistung entscheidend. Die Ingenieure bei<br />
Maxon Motor kennen diese Herausforderung von verschiedensten<br />
Anwendungen in der Prothetik und der robotischen Rehabilitation.<br />
Mehr als 250 Personen sind mit der neuen Empower-Prothese<br />
unterwegs. Rechnet man die Vorgängermodelle hinzu, wurden bereits<br />
über 1500 Anwender mit Hughs Erfindung ausgestattet. Sein<br />
kleines Unternehmen gehört inzwischen zur Ottobock-Gruppe,<br />
dem weltweit führenden Anbieter von Prothesen aller Art. Hugh<br />
Herr ist als Leiter der biomechatronischen Forschungsgruppe am<br />
MIT nach wie vor eng mit dem Ottobock-Entwicklerteam in Boston<br />
verbunden und plant, die Prothese weiter zu verbessern.<br />
www.maxonmotor.de<br />
POWERPAKET<br />
Laut Hersteller gehört der 4-polige Powermotor EC-4 pole 30<br />
zu den Klassenbesten und weist dank der Maxon-Wicklungstechnologie<br />
eine markante Performance auf: hohe Leistung<br />
pro Volumen- und Gewichtseinheit, Qualität und Sicherheit<br />
dank weitgehend automatisierter Fertigung, rastmomentfreie<br />
Bewegung und lange Lebensdauer. Als sterilisierbarer<br />
Motor ist er für Anwendungen in der Medizinbranche<br />
prädestiniert. Aber er<br />
kommt auch im Maschinenbau,<br />
z. B. in Autoloadern<br />
und<br />
XY-Kreuztischen<br />
zum<br />
Einsatz.<br />
24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
CovestroDeutschland AG,D-51365 Leverkusen ·COV00085383<br />
WENIGER WARTUNG,<br />
MEHRLEISTUNG.<br />
WARUMNICHT?<br />
Räder und Rollen müssen in der Fördertechnik permanent Spitzenleistung<br />
bringen. DasHochleistungs-Elastomer Vulkollan® vereint höchstemechanische<br />
Belastbarkeit mit höchster dynamischer Tragfähigkeit.Immer mehr Hersteller<br />
vonGabelstaplern, Regalbediengeräten und Fördereinrichtungen nutzendiese<br />
Eigenschaften. Und erreichen so im Vergleich zum Einsatzvon alternativen<br />
Polyurethan-Elastomeren wesentlich längereLaufzeiten und damit verbunden<br />
deutlich reduzierte Wartungskosten.<br />
MehrInformationen? SchreibenSie uns! elastomers@covestro.com<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
ANTRIEB FÜR<br />
BEWEGENDE KUNST<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Miniaturisierung von Antriebssystemen ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
bei der Entwicklung immer höher integrierter Systeme. Kleine, leistungsstarke<br />
Antriebe treiben in den unterschiedlichsten Bereichen die Technik stetig voran.<br />
Praktisch überall sind deshalb DC-Motoren unersetzlich. Schließlich wandeln<br />
sie elektrische Energie effizient in Bewegungsenergie um, sind in der Drehzahl<br />
regelbar, leicht, leise sowie zuverlässig. Wegen ihrer geringen<br />
Leistungsaufnahme eignen sie sich für mobile Anwendungen, aber auch für<br />
eher ungewöhnliche Einsatzbereiche wie z. B. in den bewegten Skulpturen<br />
des niederländischen Künstlers Bert Schoeren.<br />
Autor: Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen, Faulhaber, Schönaich<br />
und Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro Stutensee<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Blätter rascheln im Wind, Wolken ziehen über den Himmel, Wellen wogen auf<br />
und ab. Für den Blick auf diese ständige Veränderung in der Natur hat die Evolution<br />
das menschliche Auge konzipiert. Offenbar sind diese ständigen, in ihren<br />
Details unvorhersehbaren und damit im schönsten Sinne des Wortes chaotischen<br />
Bewegungen sehr gut für die menschliche Seele. Warum sonst würde ein Kaminfeuer<br />
oder ein Aquarium eine so beruhigende Wirkung entfalten? Diesem Prinzip der<br />
chaotischen Bewegung folgen auch die kinetischen Skulpturen von Bert Schoeren.<br />
Wenn der niederländische Künstler seine Werke in Museen präsentiert, stehen deshalb<br />
immer früher oder später Stühle um sie herum: „Ich weise nie darauf hin, denn die Aussteller<br />
kommen schnell von selbst darauf, dass die Möbel gebraucht werden“, erzählt<br />
der gelernte Ingenieur für Industriedesign. „Die Besucher wollen verweilen und dem<br />
Tanz der Objekte zuschauen.“<br />
DIE NATUR LIEFERT DIE ANTRIEBSENERGIE<br />
Die Natur dient Schoeren aber nicht nur als Quelle der Inspiration, sondern sie liefert<br />
auch die Antriebsenergie für seine Skulpturen. Stehen diese draußen, sind es meist<br />
Wasser- oder Windenergie, in Innenräumen nutzt er mit Vorliebe die Sonnenstrahlung,<br />
wie etwa im Solar-Mobile „Netzwerk“. Es hängt im Trainingszentrum des niederländischen<br />
Energiekonzerns Alliander in Duiven. Hier im gläsernen Foyer finden sich die<br />
idealen Voraussetzungen für Schoerens Sonnen-Skulpturen: viel Platz und Tageslicht.<br />
Das Gebäude ist passenderweise auch noch ein Aktiv-Haus, das mehr Energie erzeugt,<br />
als es verbraucht. „Ich habe festgestellt, dass technisch orientierte Menschen solche<br />
Kunstwerke sehr mögen“, erzählt der Künstler. „Außerdem betonen die Solar-Mobiles<br />
per Definition den Aspekt der Nachhaltigkeit, der bei vielen Unternehmen eine immer<br />
größere Rolle spielt.“<br />
Das Mobile besteht aus 135 farbigen Platten mit Solarelementen und kleinen Propellern,<br />
also Produzenten und Verbrauchern von Energie, wie der Künstler erklärt. Immer<br />
wenn die Sonne in das Foyer scheint, beginnen die kleinen Paneele Strom zu erzeugen,<br />
jeweils unterschiedlich viel, da sie in verschiedenen Winkeln zum einfallenden Sonnenlicht<br />
stehen. Die aufgefangene Sonnenenergie wird in kleinen Akkus gespeichert.<br />
Sobald ein Akku geladen ist, beginnt sich der Propeller für eine kurze Zeit zu drehen<br />
und damit einen Arm des Mobiles in ein gemächliches chaotisches Kreisen zu versetzen.<br />
Mit jeder Bewegung formiert sich das Kunstwerk zu einer neuen, unvorhersehbaren<br />
Struktur, belebt den Raum und seine Atmosphäre.<br />
DIE SUCHE NACH DEM EFFIZIENTESTEN KLEINSTMOTOR<br />
Die Kraft der Sonne ist in einem Gebäude allerdings selbst bei großzügigster Glasfassade<br />
drastisch reduziert. Von 100 000 Lux im Freien kommen drinnen höchstens 2 000 Lux<br />
TORQUEMOTOREN<br />
Wir bewegen.<br />
Nürnberg 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />
SPS IPC DRIVES<br />
Halle 1 Stand 310<br />
01 Das Solar-Mobile „Netzwerk“ besteht aus farbigen<br />
Platten mit Solarelementen und kleinen Propellern,<br />
also Produzenten und Verbrauchern von Energie<br />
www.hiwin.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 27<br />
HIWIN.indd 1 17.10.<strong>2018</strong> 10:44:57
ANTRIEBSTECHNIK<br />
„DIE MOTOREN<br />
HELFEN, NACHHAL-<br />
TIGE LÖSUNGEN<br />
UMZUSETZEN“<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Als Dipl.-Ing. (FH) Umweltschutz<br />
finde ich Projekte, die die Natur als<br />
Vorbild haben und auf Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtet sind klasse!<br />
Mithilfe der hier vorgestellten<br />
Kunstwerke wird zwar keine Energie<br />
eingespart, aber sie werden immerhin<br />
regenerativ betrieben und, was<br />
viel wichtiger ist, sie regen zum<br />
Nachdenken an und bringen<br />
vielleicht den ein oder anderen auf<br />
gute Ideen in puncto Nachhaltigkeit.<br />
Vielleicht sogar unter Einsatz von<br />
Faulhaber-Motoren, denn diese<br />
helfen hier dank ihrer Effizienz dabei,<br />
aus der vorhandenen Sonnenenergie<br />
das Maximum herauszuholen.<br />
02 Der edelmetallkommutierte DC-Kleinstmotor<br />
mit 12 mm Durchmesser und 24 mm<br />
Länge liefert ein Drehmoment von 1,7 mNm<br />
<strong>DER</strong> ROTOR IST SEHR LEICHT UND ÜBER-<br />
ZEUGT DURCH EIN ÄUSSERST GERINGES<br />
TRÄGHEITSMOMENT, RASTMOMENTFREIEN<br />
LAUF SOWIE HOHE DYNAMIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„FÜR MEIN KUNST-<br />
WERK BRAUCHTE ICH<br />
DEN EFFIZIENTESTEN<br />
KLEINSTMOTOR“<br />
Bert Schoeren,<br />
Kinetic-Künstler,<br />
Arnheim / Niederlande<br />
Für den Propellerantrieb habe ich<br />
mich auf die Suche nach dem<br />
effizientesten Kleinstmotor<br />
gemacht. Ich habe eine Reihe<br />
verschiedener Modelle ausprobiert<br />
und nach Abschluss der Tests einen<br />
klaren Sieger ermittelt: den<br />
DC-Kleinstmotor von Faulhaber.<br />
an. Die Stromversorgung der kleinen Paneele ist also alles andere als üppig.<br />
Um die knappe Energie optimal zu nutzen, hat sich Bert Schoeren deshalb für<br />
den Propellerantrieb auf die Suche nach dem effizientesten Kleinstmotor gemacht.<br />
Er hat eine Reihe verschiedener Modelle ausprobiert und nach Abschluss<br />
der Tests einen klaren Sieger ermittelt: den DC-Kleinstmotor 1 224…SR<br />
aus dem Programm des Antriebsspezialisten Faulhaber. Der kleine Motor mit<br />
lediglich 12 mm Durchmesser kann trotz der gedämpften Kraft der Sonnenstrahlen<br />
ausreichend mechanische Leistung erzeugen, um die meditative Bewegung<br />
des Mobiles zu bewerkstelligen. Das ist im Wesentlichen seinem<br />
Funktionsprinzip zu verdanken:<br />
Faulhaber-DC-Motoren unterscheiden sich von herkömmlichen DC-Motoren<br />
durch den Rotor. Dieser ist nicht auf einen Eisenkern gewickelt, sondern<br />
besteht aus einer freitragenden, in Schrägwicklung hergestellten Kupferwicklung.<br />
Deshalb ist der Rotor sehr leicht und überzeugt durch ein<br />
äußerst geringes Trägheitsmoment, rastmomentfreien Lauf sowie hohe Dynamik.<br />
Bei Motoren mit kleiner Leistung haben sich zudem Edelmetall-<br />
Kommutierungssysteme wegen ihres geringen Übergangswiderstands bestens<br />
bewährt. Da es die Motoren mit Durchmessern von 6 bis 22 mm sowie<br />
eine umfangreiche Auswahl an hochauflösenden Encodern, Präzisionsgetrieben<br />
und Steuerungen gibt, eignen sie sich für viele Anwendungen, die<br />
nach effizienten Kleinstantrieben mit extrem niedriger Stromaufnahme<br />
und Anlaufspannung verlangen. Ein typischer Einsatzbereich sind beispielsweise<br />
batteriebetriebene, tragbare Geräte. Dabei können die Antriebe<br />
ohne Weiteres auch für besondere Kundenanforderungen modifiziert werden.<br />
Zu den gängigen Anpassungen zählen z. B. Vakuumtauglichkeit,<br />
Erweiterungen des Temperaturbereichs, modifizierte Wellen, zusätzliche<br />
Spannungstypen, kundenspezifische Anschlüsse und Stecker und vieles<br />
mehr.<br />
Bilder: Faulhaber<br />
www.faulhaber.com<br />
28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
SERVOANTRIEBE: GROSSE HOHLWELLE ERÖFFNET MEHR MÖGLICHKEITEN<br />
Harmonic Drive schafft mit den Servoantrieben der Baureihe CanisDrive den<br />
Spagat zwischen Kompaktheit und Performance. Die Hohlwelle als zentrales<br />
Merkmal stand bei der Entwicklung der neuen Servoantriebe der Baureihe im<br />
Vordergrund. Hierbei wurde die Marktanforderung nach einer möglichst<br />
großen Hohlwelle aufgenommen und mit der Entwicklung neuer Getriebe- und<br />
Motorkonzepte umgesetzt. Die Einzelzahn-Wickeltechnik in segmentierter<br />
Statorentechnologie bildet die Grundlage des Antriebssystems. Dabei wurde<br />
die Leistungsdichte des Motors durch einen optimierten Blechschnitt mit<br />
einem speziellen Isolationssystem und einem hohen Kupfer-Nutfüllfaktor durch<br />
orthozyklisches Wickeln maximiert. Mit der vergrößerten Hohlwelle sorgen die<br />
Servoantriebe für neue konstruktive Möglichkeiten. Sie bieten in der Baugröße<br />
50 eine Hohlwelle von 55,5 mm und in der Baugröße 58 sogar 65,5 mm<br />
Hohlwellendurchmesser. Das ermöglicht oft eine Vereinfachung der Maschinenkonstruktion.<br />
www.harmonicdrive.de<br />
MOTORVERHALTEN<br />
ONLINE TESTEN<br />
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starr • drehstarr • drehelastisch<br />
2 - 1300000 Nm<br />
Mit dem kostenlosen Online-Simulationstool<br />
von Tecnotion können<br />
Verfahrprofile für Linear- und<br />
Torque-Motoren simuliert werden.<br />
Während des Darstellungsprozesses<br />
bestehen Anpassungsoptionen,<br />
um z. B. die Daten der<br />
Positionierfahrt oder Applikationsparameter<br />
zu ändern. Die Verfahrund<br />
Leistungsprofile werden<br />
immer direkt durch Diagramme<br />
dargestellt, parallel dazu werden<br />
die wichtigsten Parameter als<br />
Tabelle visualisiert. Passen die<br />
eingegebenen Applikations-Anforderungen<br />
nicht zu den Leistungsdaten<br />
des gewählten Motors,<br />
werden bedenkliche Werte farblich<br />
gekennzeichnet. Die automatische<br />
Loop-Kalkulation ermittelt die<br />
Werte für den Dauerbetrieb. Zur<br />
Übersicht und für spätere<br />
Bearbeitungen können alle<br />
Simulationen gespeichert werden.<br />
So können verschiedene Szenarien<br />
nachgestellt und das Motorverhalten<br />
unter variierenden Bedingungen<br />
simuliert werden. Alle<br />
Simulationsdaten lassen sich am<br />
Schluss zu einem PDF generieren.<br />
Das Tool findet sich unter<br />
www.tecnotion.com/simtool.<br />
Halle 3, Stand 274<br />
www.tecnotion.de<br />
www.ringspann.de<br />
Ihr Nutzen ist unser Antrieb
ANTRIEBSTECHNIK<br />
KOMPAKTES<br />
KRAFTPAKET<br />
Autor: Thomas Herold,<br />
Fachjournalist, Ubstadt-Weiher<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Große Getriebe kommen in den verschiedensten<br />
Anwendungsgebieten zum Einsatz. Die<br />
Anforderungen sind allerdings überall fast<br />
deckungsgleich und im Groben schnell<br />
beschrieben: Möglichst stark, robust und<br />
langlebig sollen die Getriebe sein, dabei aber<br />
klein und variabel in der Integration<br />
in die Maschine.<br />
Der Low Profile Feeder (LPF) des westaustralischen Unternehmens<br />
Transmin ist ein Hybrid-Feeder, der sowohl die<br />
vielen Vorteile von Dosierband- und Plattenbandfeedern<br />
vereint, als auch zusätzlich die der Transmin-Feeder eigenen<br />
Vorzüge gegenüber konventioneller Feeder-Technologie. Diese<br />
sind beispielsweise die Möglichkeit der Änderung der Förderrichtung<br />
von horizontal auf schräg innerhalb derselben Fördereinheit.<br />
Der LPF kommt u.a. bei dem ebenfalls australischen Unternehmen<br />
Sun Metals, in deren vom Platz her sehr begrenzter Zinkgrube zum<br />
Einsatz. Aus diesem Grund kam nur eine den Bedingungen entsprechende<br />
kleinbauende Feeder-Lösung in Frage. Laut Herstellerangaben<br />
ist der LPF der derzeit kompakteste Feeder auf dem Markt. Das<br />
niedrigstmögliche Profil des Hochleistungsfeeders hat, von der oberen<br />
Oberfläche des Bandes bis zur Unterseite der Fußplatten, eine<br />
vertikale Höhe von nicht einmal 1,0 m. „Für diese kompakte Größe<br />
ist auch ein kompaktes und dennoch zuverlässiges Getriebe für den<br />
LPF unerlässlich, um unseren Kunden wie Sun Metals einen kontinuierlichen<br />
Betrieb gewährleisten zu können“, erklärt Tony Warren,<br />
Leitender Konstrukteur bei Transmin.<br />
PLATZSPARENDES HEAVY-DUTY-GETRIEBE<br />
ZUR ZINKVEREDELUNG<br />
Die logische Wahl des Getriebes für den LPF, der bis zu 400 t Zinkkonzentrat<br />
pro h fördert, fiel auf das leistungsstarke Heavy-Duty-<br />
Stirnradgetriebe HDO des Antriebsspezialisten Bonfiglioli in der<br />
Baugröße 170 mit einem maximalen Drehmoment von 190 190 Nm.<br />
Die Getriebeserie besteht insgesamt aus zehn Baugrößen von 8 990<br />
bis 209 900 Nm. Angetrieben wird das für einen geräusch- und vib-<br />
30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
rationsfreien Betrieb geeignete HDO 170 Getriebe in diesem Fall<br />
von einem 75-kW-Motor mit 127 700 Nm Drehmoment. In der Applikation<br />
von Sun Metals befindet sich der Feeder unter einem großen<br />
trichterförmigen Materialaufnahmebehälter, der durch Seitenkipper<br />
von oben befüllt wird. Der Transmin-Feeder transportiert<br />
dann das Zinkkonzentrat weiter in die Prozessanlage, in der es anschließend<br />
zu hochwertigem Zinkmetall veredelt wird. Australien<br />
ist nach China der zweitgrößte Zinkförderer der Welt. Zink wird beispielsweise<br />
seit langem in Form eines Überzugs, der sog. Galvanisierung,<br />
als Korrosionsschutz für Stahl- und Eisenteile verwendet.<br />
Bonfigliolis kompakte Getriebebaureihe HDO, Heavy Duty<br />
Orthogonal, besteht aus leistungsoptimiert geschliffenen Verzahnungen,<br />
Qualitätslagern und Sphäroguss-Gehäusen, die gute<br />
Leistungs- und Dauereigenschaften gewährleisten, selbst bei den<br />
widrigsten Umweltbedingungen wie sie in Zinkgruben herrschen.<br />
Als Winkelgetriebe mit einer Kegelradstufe auf Eintriebsseite<br />
können mit den robusten Heavy-Duty-Getrieben große<br />
Leistungsbereiche in Applikationen wie der Bergbau- und Förderindustrie<br />
problemlos abgedeckt werden. Wie die kleineren<br />
Baugrößen verfügt auch die Baugröße 170 über eine reiche Auswahl<br />
an Abtriebswellen- (Voll- und Hohlwellen, Schrumpfscheibe)<br />
und Eintriebsvarianten. Ebenso sind für die gesamte Getriebereihe<br />
die Optionen für eine applikationsgerechte Ölversorgung<br />
sowie verschiedene Heiz- und Kühlungsmöglichkeiten im Angebot.<br />
In Kombination mit leistungsstarken Motoren und Kupplungen<br />
ist die HDO-Getriebereihe auch in Form einer Motorschwinge<br />
erhältlich. Mit ihrem hohen Übersetzungsverhältniss findet<br />
die HDO-Getriebereihe vor allem in der Schwerindustrie ihren<br />
Einsatz.<br />
FREUNDLICHER SERVICE UND<br />
KOMPETENTER SUPPORT<br />
Neben den überzeugenden technischen Merkmalen wie der hohen<br />
Drehmomentdichte und Leistungsfähigkeit sowie den umfangreichen<br />
Anpassungsmöglichkeiten der qualitativ hochwertigen Heavy-<br />
Duty-Getriebe waren zudem anderen Faktoren für den Einsatz im<br />
LPF ausschlaggebend. „Das kompakte Design des HDO-Getriebes<br />
von Bonfiglioli war der Hauptvorteil, für den Einsatz im LPF. Darüber<br />
hinaus ist aber der freundliche Service und der kompetente Support<br />
des Bonfiglioli-Ingenieurteams immer schnell und professionell“,<br />
Das HDO-Getriebe Baugröße 170 wurde so konstruiert,<br />
dass es in den kompakten Bauraum passt<br />
schwärmt Warren. Transmin ist ein weltweit führender Anbieter von<br />
technischer Ausrüstung für die Fertigungsindustrie, den Bergbau<br />
und die Rohstoff- und Schüttgutindustrie. Deren Produkte kommen<br />
in über 60 Ländern auf der Welt zum Einsatz. Deshalb legt Transmin<br />
neben Qualität und kompetentem Service auch sehr großen Wert auf<br />
die Lieferschnelligkeit und -treue, was auch einen der Vorteile des<br />
Traditionsunternehmens aus Italien darstellt.<br />
Bilder: Bonfiglioli/Sun Metals<br />
www.bonfiglioli.de<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
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Eine in der<br />
Länge verstellbare<br />
Metallbalgkupplung,<br />
die servotauglich<br />
ist, bietet<br />
KBK an. Sie<br />
wird ohne<br />
Werkzeug<br />
justiert. So<br />
behält sie die<br />
Eigenschaften<br />
einer Servo-<br />
Kupplung und<br />
überträgt das Drehmoment spielfrei. Bisher wiesen Kupplungen<br />
dieses Typs ein erhöhtes Spiel auf, sodass die Anbindung an einen<br />
Servo-Antrieb nicht möglich war. Bei anderen Varianten mussten<br />
Schrauben gelöst werden. Das Funktionsprinzip ist nicht auf die<br />
Metallbalgkupplungen beschränkt, sondern kann mit allen Kupplungen<br />
aus dem Baukasten der Antriebsspezialisten realisiert werden.<br />
Steckbare Metallbalgkupplungen des Herstellers sind überdies nun<br />
in zusätzliche Größen und Varianten verfügbar. Die Serie KB4K mit<br />
kompaktem Balg weist höhere Drehmomente auf. Im Bereich der<br />
Metallbalgkupplungen in Halbschalen-Ausführung gibt es jetzt<br />
außerdem die Größen 800 und 1400. Die Elastomerkupplungen sind<br />
nun auch in den Größen 42 und 48 erhältlich, und ihre Leistungsdaten<br />
wurden überarbeitet.<br />
www.kbk-antriebstechnik.de<br />
<strong>DER</strong> NEUE SL76-VDA DEHNTRAFO<br />
MIT INTEGRIERTEM DIGITALVERSTÄRKER<br />
ZUR MESSUNG <strong>DER</strong> OBERFLÄCHENDEHNUNG<br />
ZWISCHEN DEN AUFSCHRAUBSTELLEN<br />
GEEIGNET FÜR RAUE<br />
INDUSTRIELLE UMGEBUNGEN<br />
BREMSEN INTELLIGENT ÜBERWACHEN<br />
UND STEUERN<br />
Die intelligenten Module Roba-brake-checker und Roba-torqcontrol<br />
von Mayr Antriebstechnik machen Bremsen fit für die<br />
Herausforderungen der Industrie 4.0 und schaffen zudem die<br />
Voraussetzungen für vorbeugende Fehlererkennung und<br />
Wartung. Der Roba-brake-checker ist jetzt auch in einer<br />
Ausführung für Wechselspannung erhältlich. In einer weiteren<br />
Ausbaustufe übernimmt das Modul gleichzeitig auch die<br />
Ansteuerung der Bremse und ersetzt damit einen Gleichrichter.<br />
Schaltzustandsüberwachung und Bremsenansteuerung sind<br />
also in einem Gerät kombiniert.<br />
Mit dem Modul Roba-torqcontrol hat das Unternehmen eine<br />
intelligente und wirtschaftlich attraktive Lösung entwickelt,<br />
mit der anpassbare Bremsreaktionen möglich sind und<br />
Maschinen definiert zum Stillstand gebracht werden können.<br />
Wird das Modul Roba-torqcontrol in einem geschlossenen<br />
Regelkreissystem verwendet, ist es möglich, definierte<br />
Verzögerungsrampen zu fahren, d. h., die Maschinen sanft und<br />
entsprechend der Anforderungen abzubremsen.<br />
Das Modul Roba-brake-checker ist eine intelligente Lösung<br />
zum Monitoring der Bremsen. Das Modul Roba-torqcontrol hat<br />
ebenfalls die Überwachungsfunktion und kann Bremsen<br />
zudem steuern. Beide Module arbeiten ohne Sensor und<br />
können neben dem Schaltzustand auch rückschließen auf<br />
Temperatur, Verschleiß und Zugweg- oder Zugkraftreserve,<br />
d. h., ob der Magnet noch in<br />
der Lage ist, die Ankerscheibe<br />
anzuziehen. Mit den neuen<br />
Modulen werden bei der<br />
Überwachung also deutlich<br />
mehr Prozesse abgebildet als<br />
bislang zum Beispiel mit<br />
Hallsensoren oder Mikroschaltern<br />
bzw. induktiven Näherungsinitiatoren.<br />
www.mayr.com<br />
EINSATZ UNTER AN<strong>DER</strong>EM<br />
BEI PRESSEN,<br />
SPRITZGIESS- UND<br />
DRUCKGUSSMASCHINEN<br />
EINFACHE UND SCHNELLE MONTAGE<br />
STAND GEFRAN HALLE 7A - STAND 150<br />
ADV_SL76-VDA_90x60_Sps<strong>2018</strong>.indd 1 20/09/18 14:44<br />
Gefran.indd 1 <strong>11</strong>.10.<strong>2018</strong> 09:29:59<br />
KUGELGEWINDETRIEBE FÜR LANGE ACHSEN<br />
Für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />
bietet Kammerer Kugelgewindetriebe<br />
mit angetriebener Mutter an. Sie<br />
eignen sich für lange Verfahrachsen,<br />
z. B. in Portalfräsmaschinen oder<br />
Räummaschinen, für Kunststoffspritzgießmaschinen<br />
oder für Hebe- und<br />
Montageeinrichtungen für Flugzeuge<br />
und Schienenfahrzeuge. Das Antriebskonzept<br />
ermöglicht hohe Lineargeschwindigkeiten<br />
bei langem Nutzhub<br />
der Kugelgewindetriebe. In Verbindung<br />
mit einer großen Steigung lassen sich mit der angetriebenen<br />
Mutter Geschwindigkeiten von über 120 m/min erreichen.<br />
Unter idealen Voraussetzungen sind Drehzahlen bis 4 000 min -1<br />
möglich. Deshalb können bei langen Verfahrwegen die<br />
Taktzeiten positiv beeinflusst werden. Das vorgespannte<br />
Spindelsystem sorgt für eine höhere Gesamtsteifigkeit des<br />
Antriebstrangs. Die biegekritische Drehzahl ist nicht begrenzt.<br />
Beschleunigungen der Spindeln bis 30 m/s² sind möglich. Der<br />
Einsatz von Hybridlagern und Keramikkugeln kann bestehende<br />
Drehzahlgrenzwerte erhöhen.<br />
www.kammerer-gewinde.com<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />
LIMBACH.indd 1 22.<strong>11</strong>.2017 08:28:39
ANTRIEBSTECHNIK<br />
KUPPLUNGEN: APP LÄSST REALE UND VIRTUELLE WELT VERSCHMELZEN<br />
Der Kupplungsspezialist R+W bietet mit seiner App einen zusätzlichen<br />
kostenlosen Service und lässt die Grenzen zwischen realer<br />
und virtueller Welt verschmelzen. Im Service-Bereich der App<br />
werden häufig nachgefragte Sachverhalte, wie z. B. die Drehmomenteinstellung<br />
einer Sicherheitskupplung, ganz verständlich<br />
dargestellt und erklärt. Ein besonderes Erlebnis ist die Virtual-<br />
Reality-Welt in der App, die mittels Smartphone oder Tablet und<br />
R+W-Cardboard sichtbar wird. Die Kupplungen und deren Funktionen<br />
sind auf beeindruckende Weise in verschiedenen Darstellungen<br />
visualisiert und bieten wertvolle Informationsmöglichkeiten.<br />
Für die User am Schreibtisch gibt es die App jetzt sogar als Windows-Version<br />
[https://www.rw-kupplungen.de/fileadmin/<br />
documents/apps/rwappwinversion.zip]; dafür muss eine ZIP-Datei<br />
gespeichert und entpackt werden.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
ALTERNATIVE ZU<br />
SCHNECKENGETRIEBEN<br />
Expertise – Passion – Automation<br />
Mit den zweistufigen Kegelradgetrieben<br />
Nordbloc.1 bietet Nord<br />
washdown-optimierte Aluminiumantriebe<br />
an. Die Baureihe<br />
wurde um kleinere Getriebe mit<br />
einem Drehmoment von 50 Nm<br />
erweitert und bietet so eine<br />
Alternative zu Schneckengetrieben,<br />
z. B. für kleine Förderbänder.<br />
Die 2-stufigen Kegelstirnradgetriebe<br />
der Baureihe SK 9x0072.1<br />
verfügen über Leistungen von<br />
0,12 bis 1,10 kW und decken<br />
einen Übersetzungsbereich von<br />
3,03 bis 47,67 ab. Das Gehäuse<br />
aus Aluminium zeigt eine hohe<br />
Festigkeit bei geringem Gewicht.<br />
Das modulare Design mit<br />
zahlreichen Ausstattungs- und<br />
Befestigungsoptionen bietet<br />
zudem eine hohe Flexibilität. Das<br />
offene Gehäuse des Modells<br />
SK 920072.1 ist leicht, aber stabil.<br />
Erhältlich ist diese Variante mit<br />
einer universellen Fuß-Flansch-<br />
Bauform. Das Modell<br />
SK 930072.1 besitzt eine<br />
geschlossene Form und eignet<br />
sich damit für Anwendungen mit<br />
hohen Ansprüchen an Hygiene.<br />
Zusätzlichen Schutz bietet die<br />
optionale Oberflächenveredelung<br />
nsd tupH.<br />
www.nord.com<br />
Präzise Raumwunder<br />
Pneumatische Kompaktschlitten<br />
SMC Serie MXQ<br />
Als ganzheitlicher Automatisierungspartner mit hoher Fertigungstiefe bieten wir Ihnen<br />
zahlreiche lagerhaltige Standardprodukte – schnell verfügbar und zuverlässig geliefert.<br />
Exakte Kraft- und Momentaufnahme auf kleinstem Raum für hochdynamische Anwendungen<br />
in Maschinen, Handling-Einheiten und Robotersystemen:<br />
genaues Positionieren und Sortieren<br />
Platzieren, Fügen und Pressen<br />
reibungsarme Konstruktion<br />
Z-Achse in Handling-Applikationen<br />
www.smc.de<br />
COMPAMED | Halle 8b, Stand H04<br />
SPS IPC Drives | Halle 3, Stand 570
ANTRIEBSTECHNIK<br />
SERVO – ABER SMART<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein Spezialist für Maschinenautomatisierung<br />
hat für viele Anwendungen in der Industrie ein<br />
passendes Servo-Antriebspaket entwickelt. Es<br />
ist einfach zu implementieren, bietet die<br />
nötigen Freiräume bei der Anwendung und<br />
wirkt sich positiv auf die Effektivität und<br />
Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse bis<br />
hin zur Losgröße 1 aus.<br />
Das neue Kraftpaket von Lenze in Sachen Servo-Achse besteht<br />
aus drei völlig neu entwickelten Komponenten: dem<br />
Servo-Inverter i950, dem Synchronmotor m850 und dem<br />
Planetengetriebe g700. Antrieb und Getriebe sind für Maschinenaufgaben<br />
mit mittlerer Dynamik, hoher Laufruhe und großer<br />
Präzision ausgelegt. Hauptanwendungsgebiete sind u. a. Positionier-Aufgaben,<br />
Handling- und Montage-Applikationen, Robotik,<br />
Verpackungsmaschinen und Förderantriebe.<br />
Aufgrund der guten Skalierbarkeit kann das Gespann einen extrem<br />
großen Einsatzbereich abdecken und ist dabei wirtschaftlich<br />
attraktiv. Das g700 ist in 14 Varianten verfügbar, als ein-, zwei- oder<br />
dreistufiges Planetengetriebe in fünf Baugrößen mit Übersetzungsintervallen<br />
von 3,0 – 8,0 bis 64,0 – 512,0. Der Motor kommt in insgesamt<br />
neun Varianten, in drei unterschiedlichen Baugrößen mit jeweils<br />
drei unterschiedlichen Leistungsklassen, die von 2,0 bis<br />
9,2 kW reichen. Sowohl Motor als auch Getriebe sind besonders<br />
kompakt aufgebaut. „Wir schätzen, dass etwa 80 % der Maschinenbauer,<br />
die Bedarf an Servo-Synchronmotoren mit mittlerer bis hoher<br />
Performance haben, Lösungen auf Basis des m850 einsetzen<br />
werden“, so Christian Bergner, Head of Product Management Servo<br />
Drives & Motors bei Lenze.<br />
ZUKUNFTSSICHERE STEUERUNG<br />
Ein echtes Powerpaket ist der Inverter i950. Seine Rechenleistung<br />
und der integrierte Ethercat-Port ermöglichen es, auch mehrere<br />
Achsen mit großer Geschwindigkeit synchron zu steuern und damit<br />
komplexe Aufgaben zu erledigen – beispielsweise in der Intralogistik,<br />
in der Automobilindustrie und speziell im Bereich Converting<br />
und Handling. Hier nimmt die Zahl der Achsen mit der Flexibilisierung<br />
der Produktion – bis hin zur Losgröße 1 – kontinuierlich zu.<br />
Die Adaption der unterschiedlichen Aufgaben und Konzepte in<br />
der Industrieautomation erfordert jedoch nicht nur schiere Rechenpower,<br />
sondern auch eine Funktionsvielfalt, die in der Entwicklung,<br />
bei der Inbetriebnahme und im laufenden Betrieb OEMs<br />
und Anwendern zugutekommt. Insbesondere in Hinblick auf die<br />
Entwicklung zu Industrie 4.0 steigen die Anforderungen an die Intelligenz<br />
der Steuerungen. Der i950 ist darauf bereits ausgelegt.<br />
Mit seinen drei unterschiedlichen Betriebsmodi ist der i950 laut<br />
Anbieter jedem Einsatzszenario gewachsen. Er kann frei program-<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
miert werden oder unter einer CiA402-Motion-Steuerung als Stellantrieb<br />
dienen. Die häufigste Betriebsart dürfte jedoch die Nutzung der integrierten<br />
Fast-Technologie-Anwendungen sein.<br />
Diese Module bilden einen breiten Funktionsumfang ab, den der OEM<br />
nicht mehr selbst programmieren muss, sondern einfach über das Setzen<br />
von Parametern nutzen kann. Das Inbetriebnahme-Tool Easy Starter liefert<br />
dazu eine intuitive grafische Parametrier-Oberfläche, die das Handling erleichtert.<br />
„Damit können auch Techniker mit einem geringeren Ausbildungsstand<br />
die Inbetriebnahme problemlos abwickeln“, betont Bergner. Lenze will<br />
damit dem Umstand Rechnung tragen, dass beim OEM aufgrund des Fachkräftemangels<br />
oft nur noch in bestimmten Projektphasen Ingenieure eingesetzt<br />
werden, z. B. bei der Programmierung oder später bei der Prozessoptimierung<br />
und Maschinenabnahme.<br />
FLEXIBEL ANPASSBAR<br />
DIESE SERVO-ACHSE ERFÜLLT DIE AN-<br />
FOR<strong>DER</strong>UNGEN <strong>DER</strong> INDUSTRIE 4.0<br />
Die Fast-Module können auf Basis von IEC 6<strong>11</strong>31-3 in der Lenze-eigenen<br />
Programmierumgebung PLC Designer vom OEM noch selbst erweitert oder<br />
kundenspezifisch angepasst werden. Diese Programmierung wird auf SD-<br />
Card gespeichert und ist bei der Inbetriebnahme ebenfalls über die grafische<br />
Bedienoberfläche zugänglich. „Im Easy Starter stellen wir die hinzugekommenen<br />
Funktionen in Form einer Zusatzparameter-Liste bereit. So bleibt<br />
auch bei individuell angepassten Lösungen das einfache Handling der grafischen<br />
Nutzeroberfläche erhalten“, macht Bergner deutlich.<br />
Auf der anderen Seite ist auch die freie Programmierung – mittels IEC<br />
6<strong>11</strong>31-3 nach PLCopen – eine Option, die dem OEM mit dem i950 offen steht.<br />
Insbesondere die Flexibilisierung der Produktion, mit individuell anpassbaren<br />
Produkteigenschaften, stellt eine Herausforderung dar. Diese kann wirtschaftlich<br />
nur betrieben werden, wenn die Produktion sich automatisiert anpasst<br />
und ein manuelles Umrüsten vermieden wird. OEMs sind daher gefordert,<br />
modulare Fertigungskonzepte umzusetzen. Dies schlägt sich auch in<br />
der Software-Erstellung nieder.<br />
Besonders effektiv kann der OEM entwickeln, wenn er einzelne Module<br />
immer wieder verwenden kann – auch bei der Software. Der Servo-Inverter<br />
i950 verwirklicht diesen Ansatz: Er kann bereits früher entwickelte Software<br />
von Servos und Controllern verarbeiten. Und auch künftige Modelle<br />
werden eine gemeinsame Plattform bilden, auf der einmal erstellte Software<br />
ohne große Anpassungen wiederverwendet werden kann.<br />
INTELLIGENZ AM EDGE<br />
Innovative Kunden-Services und neue Geschäftsmodelle im Bereich von Industrie<br />
4.0 benötigen eine breite Datenbasis – bis hinunter auf die Ebene der Senso-<br />
TECHNISCHE DATEN I950-SERVO-INVERTER<br />
14 Leistungsklassen von 0,55 kw bis <strong>11</strong>0 kW<br />
6 Baugrößen von 60 x 250 x174 mm (B x H x T)<br />
bis 258 x 690 x 310 mm<br />
Betriebssystem : Linux RT<br />
Schnittstellen (Auswahl/optional erweiterbar): Ethernet, EtherCat in/<br />
out, PE, Safety, Motorgeber, Last-/Leitgeber, SD-Card, zweiter<br />
optionaler Netzwerk-Port<br />
Unterstützte Programmier- und Kommunikationsstandards:<br />
PLCopen, IEC6<strong>11</strong>31-3, CiA402, MQTT, FAST-Toolbox<br />
Clevere Ideen<br />
machen<br />
das Arbeiten<br />
unkomplizierter<br />
und schneller.<br />
Han-Eco ® B. Rückwärtige<br />
Montage erlaubt separate<br />
Vorfertigung der<br />
Kabelbäume.<br />
Die neuenSteckverbinder der Reihe<br />
Han-Eco ® Bbringenfür denIndustriestandardHan<br />
® Bdeutliche Zeitvorteile<br />
mit sich.<br />
Erfahren Sie mehr!<br />
Han-Eco ® B. Anders gedacht.<br />
Besser gemacht.<br />
www.HARTING.com/andersgedacht
ANTRIEBSTECHNIK<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„WIR HABEN EINE SKALIER-<br />
BARE ANTRIEBSLÖSUNG<br />
FÜR EINE EFFEKTIVE UND<br />
FLEXIBLE PRODUKTION<br />
GESCHNÜRT“<br />
Mit dem Servo-Inverter lassen sich<br />
mehrere Achsen mit hoher<br />
Geschwindigkeit synchron steuern<br />
und komplexe Aufgaben realisieren<br />
Christian Bergner, Leiter<br />
Produktmanagement<br />
Servo Drives & Motors<br />
bei Lenze<br />
Mit höherem Automationsgrad und<br />
zunehmender Flexibilisierung der<br />
Produktionsprozesse steigt die Zahl<br />
der Achsen, die gesteuert und<br />
synchronisiert werden müssen,<br />
kontinuierlich an. Dies muss jedoch<br />
nicht zwangsläufig zu einer höheren<br />
Komplexität und geringeren Handhabbarkeit<br />
führen. Genau dies war<br />
unser Entwicklungsansatz für unsere<br />
skalierbare Servo-Antriebslösung.<br />
ren und Aktoren. Die Grundlage für dieses industrielle Internet der Dinge (IIoT) schafft<br />
Lenze nicht nur mit der Entwicklung einer intelligenten Hardware, sondern auch mit der<br />
Bereitstellung der passenden Applikationen sowie einem eigenen Asset Management.<br />
Dieses bildet mit aktuellen und zuverlässigen Daten die „Gesundheit“ von Maschinen<br />
und Anlagen ab und kann als „Single Point of Truth“ den Ausgangspunkt für weitergehende<br />
Services bilden.<br />
Die smarte Servo-Achse fügt sich nahtlos in diese Anwendung ein. Alle relevanten<br />
Daten rund um den Antrieb stellt der i950 an der integrierten Ethernet-Schnittstelle<br />
bereit – Drehzahl, Laststrom, Motortemperatur und weitere Informationen, z. B. über<br />
die genauen Modellvarianten von Antrieb und Getriebe. Er unterstützt bereits das verbreitete<br />
MQTT-Protokoll, das die Datensammlung und -integration bis in die Cloud<br />
möglich macht.<br />
„Am IIoT kommt in Zukunft niemand mehr vorbei“, ist sich Christian Bergner sicher.<br />
„Mit der smarten Servo-Achse liefern wir die gebündelte Antwort für die Ansprüche an<br />
Mechanik, Elektronik und die Digitalisierung!“<br />
Bilder: Lenze<br />
www.lenze.com<br />
•<br />
•<br />
•
MODULARE LINEARLÖSUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Mit dem Konzept der siebten Achse und der Linearachse<br />
Speedy Rail bietet Rollon modulare Linearlösungen für die<br />
Produktions- und Montageautomatisierung an. Beim<br />
Konzept der siebten Achse verfährt der komplette Roboter<br />
auf einer Linearachse und kann so Aufgaben an mehreren<br />
Orten übernehmen. Das modulare Shuttle-System ermöglicht<br />
lange Strecken und hohe Dynamiken. Es kann alle Arten<br />
von Robotern bis 2 000 kg bewegen. Mit ihm lassen sich<br />
Anwendungen wie Palettieren, Bestücken, Handling, Schweißen, Verkleben oder Lackieren effizient und flexibel gestalten. Die modularen<br />
Linearachsen der Reihe Speedy Rail A bieten hohe Effizienz auch in schwierigen Umgebungen. Sie eignen sich für Automatisierungsaufgaben<br />
im Maschinen- und Anlagenbau, bei denen es auf hohe Geschwindigkeiten, schnelle Beschleunigung und hohe Widerstandsfähigkeit<br />
ankommt. Die Linearachse kann bei der Automatisierung von Portalanwendungen eine kostengünstigere Alternative zu<br />
großen Achssystemen sein.<br />
www.rollon.de<br />
MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE<br />
REGLER<br />
SPS IPC Drives,Nürnberg<br />
Besuchen Sie uns<br />
Stand340, Halle 7A<br />
27. –29. November <strong>2018</strong><br />
Die Antriebsregler der 6. Generation<br />
von Stöber eignen sich für<br />
leistungsstarke Systeme, hocheffiziente<br />
Multiachs-Anwendungen<br />
und kompakte Module. Neben<br />
dem Anreih-Antriebsregler SI6 und<br />
dem flexiblen Alleskönner SD6 gibt<br />
es nun auch das Stand-Alone-<br />
Gerät SC6. Die drei hochdynamischen<br />
Baureihen erreichen kurze<br />
Ausregelzeiten bei schnellen<br />
Sollwertänderungen und Lastsprüngen.<br />
Zudem setzen sie auf<br />
Safe Torque Off, sind nach EN<br />
13849-1 im höchsten Performance<br />
Level e (Kat. 4) zertifiziert und<br />
können ohne zyklische Funktionstests<br />
genutzt werden. Der kompakte<br />
SC6 mit integrierter Leistungsversorgung<br />
ist als Einzel- oder<br />
Doppelachsregler mit einem<br />
Ausgangsnennstrom bis 19 A<br />
erhältlich. Er eignet sich für<br />
antriebsbasierte Anwendungen<br />
mit zwei bis vier Achsen, wie sie<br />
insbesondere in der Robotik<br />
vorkommen. Zum Einsatz kommt<br />
er auch in Kombination mit dem<br />
neuen Leanmotor des Herstellers.<br />
Die Baureihen lassen sich untereinander<br />
mit den Quick-DC-Link-Modulen<br />
zwischenkreiskoppeln.<br />
www.stoeber.de<br />
DRIVING YOUR INDUSTRY 4WARD.<br />
Dieindustrielle Automation wandelt sich rasant. Als Innovationsführer und<br />
Vorreiter inder Entwicklung wegweisender Sensortechnologiebietet SICK<br />
Lösungen,die schonheute den Herausforderungen der Zukunft gewachsen<br />
sind. Mit intelligenter Sensorik,die Daten gewinnt, in Echtzeit auswertet,<br />
sich ihrer Umgebung anpasst und im Netzwerk kommuniziert. Und soeine<br />
neue Qualität derFlexibilität ermöglicht. VernetzteIntelligenz für effiziente<br />
Prozesseund eine sichereKooperation vonMensch und Maschine.<br />
Wir findendas intelligent. www.sick.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ZÄHNE<br />
ZEIGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei der Herstellung von Sägeblättern für<br />
Bearbeitungszentren geht es zur Sache. Da muss<br />
auch die Antriebstechnik mitspielen und im<br />
übertragenen Sinn in vieler Hinsicht Zähne<br />
zeigen können. Sägeblatthersteller Alesa setzt in<br />
seiner Schleifmaschine auf Washdown-<br />
Servomotoren mit Einkabelanschlusstechnik.<br />
Die Herstellung von Sägeblättern, die in hochpräzisen Bearbeitungszentren<br />
für die Metallbearbeitung zum Einsatz<br />
kommen, ist äußerst anspruchsvoll. Die Produktvielfalt ist<br />
groß. Sie reicht von Sägeblättern aus HSS-Stahl bis hin zu<br />
aufwändigen Materialgefügen aus einem Sinterprozess. Alesa sorgt<br />
mit der Denta Combi 160 bei beiden Produktlinien für den richtigen<br />
Schliff. Mit der Entwicklung dieser Maschine hatte Alesa die K.<br />
Brunner AG beauftragt. Christian van Rijs, Mit-Inhaber dieses<br />
Engineering-Unternehmens und geistiger Vater der Denta Combi<br />
Autor: Martin Rupf, Kollmorgen, Flurlingen/Schweiz<br />
berichtet: „Beim Schleifen dieses harten Materials besteht eine besondere<br />
Herausforderung darin, die entstehende Wärme durch<br />
Wasser oder Öl möglichst effektiv abzuführen. Die Sägeblätter sind<br />
so empfindlich, dass Temperaturen an den Kanten von mehr als<br />
180 bis 200° C sofort zu Materialveränderungen führen. Das Gefüge<br />
wird schlechter und die Härte verringert sich merklich.“<br />
WASHDOWN-BESCHICHTUNG SCHÜTZT<br />
DIE MOTOREN<br />
Damit die Zähne beim Fasen möglichst kühl bleiben, setzt van Rijs<br />
in der Denta Combi einen Hochdruckölstrahl ein. „Maschinen vertragen<br />
Öl einfach besser als Wasser. Kühlwasser hat jede Menge Zusätze<br />
drin, die das Material belasten und die Maschinen leiden lassen.“<br />
Weil Wasser aber deutlich effektiver in der Lage ist, die Reibungshitze<br />
beim Schleifen aufzunehmen als Öl, musste der findige Maschinenbauer<br />
bei der Ölversorgung den Druck erhöhen – und dazu<br />
auch noch eine CO 2<br />
-Löschanlage in die Anlage integrieren. Um zu<br />
verhindern, dass die Positionierantriebe im Inneren des Bearbeitungszentrums<br />
durch den Kontakt mit der Kühlflüssigkeit Schäden<br />
davon tragen, nutzt der Sondermaschinenbauer aus Gränichen im<br />
Kanton Aargau speziell beschichtete Synchronservomotoren von<br />
Kollmorgen – die Reihe AKM Washdown mit einem Überzug aus einem<br />
Zwei-Komponenten-Epoxidharz. Dieses schützt die hellgrauen<br />
Einheiten sicher vor den Einflüssen korrosiver Chemikalien.<br />
38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
01 Die DentaCombi 160<br />
ist als vollautomatische<br />
Schleifmaschine,<br />
konzipiert für den<br />
Mehrschichtbetrieb<br />
02 Mit einer Diamantscheibe<br />
wird den<br />
Sägeblättern der letzte<br />
Schliff gegeben<br />
01<br />
02<br />
SPS IPC DRIVES<br />
27. - 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Halle 4 | Stand 4-240<br />
Die überaus glatte Oberfläche sorgt zudem dafür, dass Flüssigkeiten rückstandsfrei<br />
ablaufen können. Dieses Detail erleichtert in der neuen Anlage<br />
von Alesa die Innenreinigung, weil die Antriebstechnik weniger verschmutzt<br />
und weder Kühlflüssigkeit noch Schleifrückstände dauerhaft anhaften. Die<br />
AKM-Servomotoren in der Ausführung Washdown legen generell ein so<br />
robustes Verhalten an den Tag, dass ihnen auch Salznebel nichts ausmacht –<br />
weshalb sie sogar in Offshore-Anwendungen mit langer Lebensdauer einsetzbar<br />
sind.<br />
NEUE TECHNIK LEICHT ZU IMPLEMENTIEREN<br />
DANK <strong>DER</strong> EINKABELANSCHLUSSTECH-<br />
NIK SIND IN <strong>DER</strong> MASCHINE WENIGER<br />
INSTALLATIONSMASSEN ZU BEWEGEN<br />
65 mm Hohlwelle!<br />
Neuer Servoantrieb CanisDrive®-58<br />
Vorteil!<br />
Mit dem CanisDrive® entscheiden Sie das<br />
Spiel für sich – und zwar völlig spielfrei.<br />
Die Aufgabe der AKM-Washdown-Servomotoren in der Werkzeugschleifmaschine<br />
für Kreissägen mit Blattdurchmessern bis 160 mm besteht darin, die Diamantschleifscheibe<br />
durch einen XYZ-Mehrachsverbund dreidimensional zu positionieren.<br />
Die Schleifscheibe selbst ist angetrieben von einem Hochfrequenzmotor.<br />
Ebenfalls von einem AKM-Washdown-Motor wird das Werkstück Zahn für Zahn<br />
in einer Rotationsachse zur Schleifscheibe verstellt. Auf diese Weise lässt sich der<br />
Rohling innerhalb weniger Minuten komplett fertigstellen.<br />
www.harmonicdrive.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„HIER SIND PRÄZISE<br />
UND ROBUSTE<br />
SERVOANTRIEBE<br />
GEFOR<strong>DER</strong>T“<br />
Martin Rupf, Application<br />
Engineer Industrial<br />
Automation, Kollmorgen<br />
03<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Gesinterte Werkzeuge genießen in der<br />
Metallbearbeitung den Ruf, besonders<br />
robust zu sein. Aufgrund ihrer<br />
besonderen Härte gestaltet sich die<br />
Bearbeitung von Sägeblättern,<br />
Bohrern oder Fräsern allerdings<br />
entsprechend aufwändig. Die<br />
Sägeblattprofis von Alesa aus der<br />
Schweiz haben deshalb eine Eigenentwicklung<br />
gestartet, um Kreissägenblätter<br />
zu schleifen. Präzise Synchronservomotoren<br />
mit robuster Washdown-Beschichtung<br />
von Kollmorgen<br />
übernehmen die exakte Positionierung<br />
des Hochfrequenz-Schleifkopfes.<br />
„WIR BRAUCHEN<br />
EINEN KOMPETENTEN<br />
PARTNER IN <strong>DER</strong><br />
SERVOANTRIEBS-<br />
TECHNIK“<br />
Christian van Rijs,<br />
Mit-Inhaber der<br />
K. Brunner AG<br />
Wir waren auf der Suche nach einem<br />
Systempartner, der bei der Servoantriebstechnik<br />
über einen möglichst<br />
umfangreichen Modulbaukasten<br />
verfügt – sowohl bei der Leistung, als<br />
auch bei Optionen wie einer Washdown-Beschichtung.<br />
Kollmorgen bietet<br />
uns die beste Lösung. Für uns als<br />
Sondermaschinenbauer ist es wichtig,<br />
von einem Hersteller kleine wie große<br />
Motoren zu bekommen – und das<br />
durchgängig skaliert. Auch die intensive<br />
Engineering-Zusammenarbeit ist für<br />
uns letztendlich eine Voraussetzung für<br />
eine erfolgreiche Entwicklung.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
03 Motoren der<br />
Baureihe AKM<br />
Washdown positionieren<br />
als roboste<br />
Einheiten das<br />
Schleifwerkzeug<br />
04 Die Servoregler<br />
AKD lassen sich<br />
flexibel konfigurieren<br />
Für die Steuerung dieser CNC-Abläufe hat Christian van Rijs in der Vergangenheit<br />
eigenentwickelte Boards verwendet, greift jetzt allerdings zu standardisierten Prozessoren<br />
und leistungsstarker Ethercat-Kommunikation. „Ich konnte so die bestehende<br />
Software – und darin liegt unser maßgebliches Know-how – sehr einfach auf moderne<br />
Hardware übertragen.“ Diese Implementierung war vor allem deshalb notwendig, weil<br />
Boards älteren Baujahres mit ISA-Bus-Kommunikation immer schlechter zu beschaffen<br />
waren.<br />
Die Entscheidung, die AKM-Servomotoren von Kollmorgen für die neue Schleifmaschine<br />
zu verwenden, war der perfekten Abstimmung mit den AKD-Servoreglern<br />
sowie der vorhandenen Ethercat-Systembus-Kommunikation geschuldet. Reglerseitig<br />
überzeugten vor allem die einfache Parametrierung sowie die Feintuning-Möglichkeiten<br />
mit der kostenlosen Kollmorgen Workbench. Die einfache Art der Konfiguration<br />
war vor allem im Zusammenspiel mit der eigenentwickelten CNC ein echter Vorteil im<br />
Engineering. Darüber hinaus lassen sich die AKD-Servoregler auch noch flexibel mit<br />
Komponenten anderer Hersteller verbinden.<br />
EINKABELANSCHLUSSTECHNIK BRINGT NUR VORTEILE<br />
Ein weiter Vorteil der Lösung ist der platzsparende Aufbau der Servoantriebstechnik für<br />
die Bewegungsführung. Weil die Denta Combi 160 als Kompaktmaschine konzipiert ist,<br />
fällt der verfügbare Raum für die Installation entsprechend knapp aus. „Der Anschluss<br />
der Motoren mit nur einem Kabel bietet für uns den Riesenvorteil, dass wir nur noch die<br />
Hälfte anschließen müssen“, erklärt Christian van Rijs und fährt fort, „vier Positionierantriebe,<br />
die Hochfrequenzspindel für die Schleifscheibe sowie einige Messsysteme<br />
ergeben schon ein Bündel an Kabeln. Wenn wir diese bei der Antriebstechnik halbieren<br />
können, sparen wir Platz und sind auch noch deutlich beweglicher.“<br />
Beweglichkeit sei für den Maschinenbauer ein großes Thema, „weil die Kabelbäume<br />
ja in der Bewegung mit bewegt werden müssen. Das macht die gesamte Konstruktion<br />
komplizierter.“ Zudem bedeute jedes Kabel mehr innerhalb von MTBF-Berechnungen<br />
ein steigendes Ausfallrisiko. „Ein schöner, flacher Kabelbaum verlängert die Lebensdauer“,<br />
findet Christian van Rijs und wünscht sich dabei, dass die Kabel am besten noch<br />
dünner werden. Wobei Kollmorgen mit seinem Hybridkabel und gerade mal <strong>11</strong> mm im<br />
Durchmessern bereits heute schlank unterwegs ist.<br />
Der Geschäftsführer der K. Brunner AG sieht jedenfalls noch Potenzial für weitere Entwicklungen.<br />
„Wenn ich bei Positionierantrieben Motoren mit relativ wenig Leistung einsetze<br />
und die gerade mal 2 A Strom ziehen, dann reichen auch Kabel aus, die vielleicht<br />
nur 6 mm dick sind, weil die Einzelleitungen nur 0,25 mm 2 messen. Wir sind es eben gewohnt,<br />
möglichst kleine Maschinen zu bauen. Das ist unsere Spezialität.“<br />
www.kollmorgen.com/deu<br />
04<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
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kompakte Lösungen in Hochtemperaturumgebungen ermöglichen. Die<br />
Temperaturfaktoren bei der Größenbemessung von Präzisionskupplungen mit<br />
Elastomereinsätzen werden größtenteils eliminiert. Durch die Herstellung aus<br />
hartgezogenem AISI 316L-Draht sind die Einsätze korrosionsbeständig. Sie<br />
eignen sich für Temperaturbereiche von -30 bis +500 °C, für besondere Anwendungen<br />
sogar bis +600 °C. Sie eignen sich z. B. für Ofen-Förderbänder und<br />
andere Heizsysteme, kleine Warmwalzanlagen oder Erdölfeld-Bohrausrüstung.<br />
Das Unternehmen verwendet diese Kupplungen für die eigenen Hydraulikprüfstände,<br />
da sie durch das heiße Öl nicht spröde werden. Die Kapazitäten reichen<br />
von 2 Nm bis zu einem Beschleunigungsmoment von 1 350 Nm und einem<br />
Bohrungsdurchmesser bis 60 mm. Auf Anfrage sind auch größere Abmessungen<br />
möglich, denn die Einsätze aus Edelstahlgeflecht können vergrößert und<br />
angepasst werden.<br />
BLDC-MOTOREN FÜR<br />
HOHE STÜCKZAHLEN<br />
Präzision mit Power<br />
Unglaublich leistungsstark und extrem belastbar: Zykloidgetriebe<br />
von Nabtesco für anspruchsvolle Anwendungen<br />
Mit dem DBL36 hat Nanotec<br />
jetzt einen bürstenlosen<br />
DC-Motor im Programm, der vor<br />
allem für hohe Stückzahlen<br />
ausgelegt ist. Den DC-Motor gibt<br />
es in drei Baulängen mit einer<br />
Nennleistung von 7,5 W in<br />
Größe S, 18 W in Größe M und<br />
33 W in Größe L. Bei dieser<br />
Baureihe handelt es sich um<br />
elektronisch kommutierte<br />
3-Phasen-Motoren, die mit drei<br />
Hallsensoren zur Rückmeldung<br />
der Rotorlage ausgestattet sind.<br />
Sie weisen einen sehr guten<br />
Wirkungsgrad auf und bieten<br />
aufgrund ihrer Präzisionskugellager<br />
hohe Laufruhe. Die<br />
Nenndrehzahl des BLDC-Motors<br />
liegt bei 4800 min -1 für die<br />
Größen S bzw. M und 4500 min -1<br />
für Größe L, seine Nennspannung<br />
beträgt 24 V. Mit einem<br />
Nennmoment von 1,5 bis 7 Ncm<br />
bei einem Durchmesser von<br />
36 mm eignet sich der DBL36 für<br />
eine Vielzahl von Anwendungen.<br />
Eine Anpassung der Wicklung<br />
auf andere Nenndrehzahlen<br />
und Spannungen ist in Serie<br />
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seine kompakten, leichten und<br />
leistungsstarken RV-N-Vollwellengetriebe<br />
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erweitert. Das RV-2800N leistet<br />
Nenndrehmomente von 28.000 Nm<br />
und ist damit das größte Präzisionsgetriebe<br />
der Welt.<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 41
ANTRIEBSTECHNIK<br />
DIE NÄCHSTE REVOLUTION<br />
<strong>DER</strong> MOTORSTEUERUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Der kontinuierliche Fokus auf höhere<br />
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist und<br />
bleibt eine wichtige Triebfeder für Innovationen<br />
des Maschinenbaus und der Elektrotechnik. Die<br />
verbesserte Drehzahlregelung durch<br />
Umrichtertechnik hat bereits erhebliche<br />
Energieeinsparungen ermöglicht, aber der<br />
nächste Schritt muss drastischer ausfallen: In<br />
diesem Zusammenhang hat die Installation von<br />
Gleichstromnetzen an Industriestandorten ein<br />
hohes Potenzial zur Reduzierung von<br />
Betriebskosten und zur Nutzung regenerativer<br />
Energiequellen.<br />
Autor: Yasar Yüce, Produktmanager, Bauer Gear Motor, Esslingen<br />
Gemeinsam mit 21 Unternehmen aus der Industrie und<br />
vier Forschungsinstituten hat der Zentralverband Elektrotechnik<br />
und Elektronikindustie (ZVEI) das Gleichstrom-<br />
Forschungsprojekt DC-Industrie ins Leben gerufen. Ziel<br />
ist, die Energiewende in der industriellen Produktion umzusetzen<br />
und auf diese Weise dort die Energieeffizienz und -flexibilität zu<br />
steigern.<br />
Eines der beteiligten Unternehmen ist Bauer Gear Motor, Teil der<br />
Altra Industrial Motion Corporation. Bauer-Geschäftsführer Karl-<br />
Peter Simon ist in führender Position an den Forschungen beteiligt.<br />
Er sagt: „Von diesem Forschungsprojekt können viele Bereiche in<br />
der Fertigungsindustrie profitieren. Ein großer Automobilhersteller<br />
plant bereits die Umsetzung einer Reihe von Empfehlungen in einer<br />
neuen Testanlage. Wir von der Firma Bauer möchten uns mit<br />
unserer Expertise an der Umsetzung dieser zukunftsweisenden Vision<br />
beteiligen und maßgeblich zur weiteren Verbesserung der<br />
Energieeffizienz beitragen.“<br />
In der Industrie entfallen 70 % des Stromverbrauchs auf Elektromotoren.<br />
Damit sind sie der mit Abstand größte Verbraucher elektrischer<br />
Energie. Vor allem bedeutet jede Reduzierung der Leistungsaufnahme<br />
dieser Antriebe durch Wirkungsgradsteigerungen<br />
auch eine entsprechende Reduzierung der CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Seit dem 1. Januar 2017 müssen alle in Europa neu verkauften<br />
Drehstrommotoren des Leistungsbereichs von 0,75 bis 375 kW die<br />
Anforderungen der Energieeffizienzklasse IE3 erfüllen bzw. IE2 bei<br />
Frequenzumrichterbetrieb. Diese Effizienzklassen sind für Dreh-<br />
42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Halle 3A | Stand 650<br />
strom-Asynchronmotoren bei Nenndrehzahl und Nenndrehmoment definiert.<br />
Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Wirkungsgradregelung einer<br />
Komponente den Energieverbrauch nur in bestimmten Betriebszuständen<br />
nachhaltig reduzieren kann.<br />
Vor diesem Hintergrund will das DC-Industrie-Projekt mithilfe von Gleichstromnetzen<br />
die Energiewende und die bessere Ausnutzung von Energie vorantreiben<br />
und darüber hinaus die Industrie 4.0 realisieren. Das Projekt wird<br />
durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert<br />
und hat eine Laufzeit von drei Jahren.<br />
INEFFIZIENZEN BEI <strong>DER</strong> DREHZAHLREGELUNG<br />
Der Vorteil des Betriebs an einem Frequenzumrichter ist die kontinuierliche<br />
Anpassung der Motordrehzahl an den tatsächlichen Bedarf der Anwendung,<br />
was im Nebeneffekt häufig zu Energieeinsparungen führt. Frequenzumrichter<br />
werden an Wechselstrom betrieben. Dieser wird zunächst durch einen<br />
Gleichrichter in Gleichstrom gewandelt. Der Gleichstrom wird anschließend<br />
durch einen aus dem Zwischenkreis gespeisten Wechselrichter in eine in der<br />
Frequenz und Amplitude veränderbare Wechselspannung zur elektronischen<br />
Veränderung der Drehzahl eines Drehstrommotors gewandelt.<br />
Im Bremsbetrieb des Drehstrommotors, z. B. beim Senken der Last an einem<br />
Kran, kehrt sich der Energiefluss um. Allerdings kann diese Energie über<br />
den Frequenzumrichter nicht zurück ins Netz eingespeist werden, weil der<br />
Eingangsgleichrichter den Strom nur in einer Richtung durchlässt. Aus diesem<br />
Grund muss zurückfließende Energie über den Gleichspannungszwischenkreis<br />
des Frequenzumrichters abgeführt werden.<br />
Hierfür ist der Zwischenkreis mit einem Bremschopper zur Überwachung<br />
des Spannungsniveaus ausgestattet. Wenn die Spannung des Zwischenkreises<br />
den festgelegten Grenzwert überschreitet, schaltet der Bremschopper einen<br />
Bremswiderstand zwischen den positiven und den negativen Pol des Zwischenkreises.<br />
Hierbei handelt es sich in der Regel um einen zusätzlichen, externen<br />
Bremswiderstand, der die Bremsenergie in Wärmeenergie umwandelt.<br />
©suwin/shutterstock<br />
NETZRÜCKWIRKUNGEN DURCH OBERSCHWINGUNGEN<br />
FÜR MAXIMALE ENERGIEEFFIZIENZ,<br />
ENERGIEWANDEL UND INDUSTRIE 4.0<br />
MÜSSEN NEUE NETZSTRUKTUREN<br />
GESCHAFFEN WERDEN<br />
Der vermehrte Einsatz von Frequenzumrichtern zur Regelung von Motordrehzahlen<br />
hat zu Netzrückwirkungen durch Oberwellen und Spannungsverzerrung<br />
geführt. Leider gibt es hierfür keine Standardlösung, denn die Netze<br />
und ihre elektrischen Verbraucher sind sehr unterschiedlich. Letzten Endes<br />
ist aber der Netzbetreiber verantwortlich für die Spannungsqualität seiner Erzeugungseinrichtungen.<br />
Mit zunehmender Verbreitung von Frequenzumrichtern<br />
und anderen Geräten mit moderner Leistungselektronik nehmen die<br />
Netzrückwirkungen zu.<br />
Die eingangs dargelegte Situation macht deutlich, dass eine weitere Verbreitung<br />
von Umrichtern zur flexiblen Regelung von Elektromotoren wünschenswert<br />
und in vielen Fällen sogar unumgänglich ist. Sie sind derzeit die<br />
einzige Möglichkeit, sowohl die Produktionsprozesse zu verbessern als auch<br />
den Energieverbrauch zu senken. Aufgrund der Störung der Netze durch<br />
Oberwellen und die Kosten für technische Abhilfemaßnahmen sind dieser<br />
Entwicklung jedoch Grenzen gesetzt.<br />
Um wirklich entscheidende Fortschritte im Bereich Energieeffizienz und<br />
Systemkostenoptimierung zu machen, bedarf es eines ganz neuen Konzepts:<br />
Für maximale Energieeffizienz, Energiewandel und Industrie 4.0 müssen neue<br />
Netzstrukturen geschaffen werden.<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
Central DC Voltage Power Supply<br />
Drive Controller Installed in Panels<br />
Die Wandlung von Gleichstrom auf Wechselstrom muss nicht durch einen Wechselrichter erfolgen – die<br />
Netzinfrastruktur ermöglicht eine Optimierung der Energiebeschaffung und Netzstabilisierung<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
„ALTES AUFZU-<br />
BRECHEN KOSTET<br />
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AKTIVIERT<br />
POTENZIALE“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Pantha rhei, alles ist im Fluss.<br />
Daher ist es von Zeit zu Zeit<br />
angesagt, komplett neu zu denken<br />
und alteingesessene Konzepte in<br />
Frage zu stellen. Denn Neuentwicklungen<br />
können ihr Potenzial oft nur<br />
dann voll entfalten, wenn auch die<br />
sie umgebenden Strukturen<br />
mitspielen. Oftmals dauert es eine<br />
Weile, bis sich eine neue Technologie<br />
flächendeckend durchsetzt und<br />
damit die Notwendigkeit schafft,<br />
Altes aufzubrechen. Und auch dann<br />
kann es noch dauern, bis solche<br />
Veränderungen beschlossen und<br />
umgesetzt werden. Aber der Weg<br />
lohnt sich!<br />
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ENTWICKLUNG <strong>DER</strong> LÖSUNG<br />
Der neue Netzaufbau basiert auf einer Versorgung mit Drehstrom, der über einen<br />
zentralen Gleichrichter in Gleichstrom für die Produktionsmaschinen umgewandelt<br />
wird. In den zentralen Gleichrichter sind aktive Netzfilter für eine<br />
oberschwingungsfreie Spannungsqualität integriert.<br />
Durch die direkte Versorgung der Frequenzumrichter mit Gleichstrom kann<br />
auf alle dezentralen Komponenten der Energiewandlung verzichtet werden.<br />
Weil die zentrale Energiewandlung (Gleichrichtung) wesentlich effizienter ist,<br />
sind die Verluste entsprechend geringer.<br />
Bei der direkten Gleichstromversorgung aller Elektromotoren über Frequenzumrichter<br />
sind alle installierten Motoren an ein gemeinsames Gleichspannungsnetz<br />
angeschlossen. Außerdem verursachen Gleichstromnetze im Wesentlichen<br />
lediglich Übertragungsverluste durch den ohmschen Widerstand.<br />
Im Gegensatz zum Wechselstromnetz treten keine kapazitiven und induktiven<br />
Leitungsverluste auf.<br />
Darüber hinaus bietet ein zentrales Gleichstromnetz die Möglichkeit, Gleichstrom<br />
mit dem Spannungsniveau aus einer Photovoltaikanlage direkt zu integrieren.<br />
Auch hier ist also die Wandlung von Gleich- in Wechselstrom durch<br />
einen Wechselrichter überflüssig. Diese Netzinfrastruktur ermöglicht eine Optimierung<br />
der Energiebeschaffung und Netzstabilisierung.<br />
Weil die Eingangsgleichrichter und die Netzfilter bei den Frequenzumrichtern<br />
wegfallen, können letztere kostengünstiger und kompakter gestaltet werden.<br />
So sind sie leichter zu integrieren, und die entsprechenden Motorlösungen<br />
gewinnen an Attraktivität. Durch drehzahlvariable Motoren kann die Anzahl<br />
der Baugrößen reduziert werden, was wiederum mit entsprechenden Energieeinsparungen<br />
verbunden ist. Sie liefern Statussignale von allen gleichstrombetriebenen<br />
Antrieben, die von großer Bedeutung für eine flexible und sichere<br />
Produktionssteuerung sind.<br />
Durch Netzmanagement ist eine Optimierung der Energiekosten im Rahmen<br />
des operativen Managements möglich. Die abrufbaren Daten ermöglichen präventive<br />
Maßnahmen in der Produktionslenkung, durch die sich die Verfügbarkeit<br />
der Produktion deutlich steigern lässt. Diese Möglichkeit ist eine Grundvoraussetzung<br />
für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0.<br />
Bilder: microolga/iStock.com; Bauer Gear Motor<br />
www.bauergears.com<br />
44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ERWEITERUNGSMODUL VERGRÖSSERT UMRICHTER-ANWENDUNGSBEREICH<br />
Siemens bietet für den kleinsten Umrichter aus seinem Portfolio, den Sinamics V20,<br />
ein Erweiterungsmodul zur Erfassung und Ausgabe digitaler und analoger Signale.<br />
Das Sinamics V20 I/O Extension-Module wird per Plug-and-Play auf dem Umrichter<br />
montiert und bietet zwei zusätzliche Ein- und Ausgabeschnittstellen für jeweils<br />
400 V. Über Verbindungsports an der Front- und Rückseite kann das Erweiterungsmodul<br />
mit weiterem Zubehör aus dem Sinamics-V20-Portfolio kombiniert werden.<br />
Mit dem neuen Modul verfügt der Umrichter über zusätzliche Funktionalitäten wie<br />
die Fähigkeit, mit nur einem Antrieb bis zu vier Pumpen zu steuern. Typische Anwendungsbereiche<br />
für den Umrichter in Kombination mit dem I/O-Modul sind Pumpen-,<br />
Lüfter- und Kompressoranwendungen sowie alle Anwendungen, die zusätzliche Einund<br />
Ausgabeschnittstellen mit einer Leistung von 0,12 bis 30 kW haben.<br />
www.siemens.com<br />
PLANETENGETRIEBE AUS<br />
DEM BAUKASTEN<br />
Im Bereich der mittleren und der<br />
hohen Verdrehsteifigkeit bzw. des<br />
mittleren und niedrigen Verdrehspiels<br />
sind die Planetengetriebe<br />
RPS, RPL und G von Ruhrgetriebe<br />
angesiedelt. Für sie stehen<br />
vorkonfigurierte Baukastenelemente<br />
zur Verfügung, mit denen<br />
individuelle Anwendungen<br />
schnell realisiert werden können.<br />
Die RPS-Reihe zeichnet sich durch<br />
eine große Übersetzungsvielfalt<br />
von i = 3 bis i = 512, einer hohen<br />
Leistungsdichte, Laufruhe,<br />
Überlastfähigkeit und einem<br />
geringen Gewicht aus. Die<br />
RPL-Reihe ist charakterisiert<br />
durch eine höhere Torsionssteifigkeit,<br />
eine robustere Abtriebslagerung<br />
wie auch eine höhere<br />
radiale und axiale Belastbarkeit,<br />
eine lange Gebrauchsdauer und<br />
die kurze Bauweise. Die G-Reihe<br />
zeigt nur ein geringes Laufgeräusch,<br />
eine hohe Drehmomentaufnahme<br />
und ist ausgelegt für<br />
höchste Präzision. Diese Modelle<br />
haben eine vollnadelige Radlagerung,<br />
einteilige Planetenträger<br />
und einteilige Gehäuse für hohe<br />
Verdrehsteifigkeit und Belastbarkeit.<br />
precision meets motion<br />
Mit der ersten skalierbaren Servoaktuator-Plattform von<br />
WITTENSTEIN alpha haben Anwender vollste Flexibilität:<br />
Motoren und Getriebe mit applikationsgerechten Leistungsmerkmalen<br />
können modular konfiguriert werden.<br />
Der vielseitige Baukasten wird fast allen Anforderungen<br />
der Antriebstechnik, Integration und Branchenspezifikation<br />
gerecht.<br />
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Servoaktuator-Plattform<br />
Vorteile von premo ® :<br />
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bis zum digitalen Geber mit Einkabelanschluss<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
EIN GIGANT<br />
LÄUFT RUND<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wenn es um Tunnelbohrmaschinen geht, sind die<br />
Dimensionen oft beeindruckend. Aber ein<br />
Großwälzlager mit 7,7 m Durchmesser – das ist<br />
einfach gigantisch. Das Antriebselement sorgt mit<br />
seinem außergewöhnlichen Rundlauf für eine<br />
hohe Drehgenauigkeit des Messerschilds in einer<br />
der größten Tunnel-Schildbohrmaschinen Japans.<br />
Für Bauarbeiten an der 16,2 km langen äußeren Ringstraße<br />
von Tokio bis zu den Schnellstraßen Kan-Etsu und Tomei<br />
kommt eine Tunnel-Schildbohrmaschine mit extremen Ausmaßen<br />
zum Einsatz. Das in dieser Schildbohrmaschine verwendete<br />
Bohrschild misst 16,1 m im Durchmesser.<br />
HOHE PRÄZISION UND ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
Zum Abstützen der Rotation dieses großen Bohrschilds entwickelte<br />
die Firma Jtekt Japans größtes Großwälzlager mit 7,7 m<br />
Durchmesser. Das Bohrschild dient zum Eingraben in den Boden<br />
und Fräsen durch hartes Gestein, daher beeinflusst seine Leistung<br />
erheblich die Effizienz von Tunnelbohrarbeiten. Trotz seiner<br />
gigantischen Abmessungen wird bei dem neu entwickelten<br />
Drehkranzlager durch spezielle Poliertechnologien ein Rundlauf<br />
von nur 0,1 mm erreicht und somit die Drehgenauigkeit des Messerschilds<br />
deutlich verbessert. Dank der verwendeten Werkstoffe<br />
und Wärmebehandlungstechnologie verfügt das Lager laut Hersteller<br />
über eine ausreichende Haltbarkeit und Zuverlässigkeit für<br />
längere Bauarbeiten, bei denen sich ein Teileaustausch schwierig<br />
gestaltet.<br />
HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG MEHRTEILIGER<br />
KONSTRUKTION<br />
Aufgrund von Japans engen Straßen werden Schildbohrmaschinen<br />
in der Regel in einzelnen Segmenten zu den jeweiligen Tunnelbohrstellen<br />
transportiert. Auch für den Tunnel des Tokioter Außenrings<br />
wurde das Großwälzlager in vier Segmenten angeliefert und vor Ort<br />
zusammengebaut. Im Vergleich zu einteiligen Schildbohrmaschinen<br />
gestaltet sich das maschinelle Bearbeiten von Schildbohrmaschinen<br />
mit mehrteiliger Konstruktion vor allem wegen Problemen wie Verziehkontrolle<br />
während der Wärmebehandlung viel schwieriger. Jtekt<br />
wurde zur Teilnahme an diesem Projekt ausgewählt, da das Unternehmen<br />
für seine Erfolgsbilanz beim Liefern von Wälzlagern für<br />
Schildbohrmaschinen und die hohe technologische Meisterschaft<br />
durch das Sammeln jahrelanger Erfahrungen anerkannt ist und laut<br />
eigenen Angaben als einziger japanischer Hersteller Großwälzlager<br />
in mehrteiliger Konstruktion fertigen kann. Die Nachfrage nach Tunnelbohrarbeiten<br />
in Japan steigt weiter und wird auch in Zukunft in<br />
Bereichen wie Eisenbahn- und Straßeninfrastruktur zunehmen. Jtekt<br />
arbeitet auch weiterhin an der Produktweiterentwicklung und trägt<br />
zum Ausbau der Infrastruktur in Japan und anderen Ländern bei.<br />
Bild: Jtekt<br />
www.koyo.eu<br />
TROTZ DES ENORMEN DURCH-<br />
MESSERS VON 7,7 M VERFÜGT<br />
DAS LAGER ÜBER EINEN RUND-<br />
LAUF VON NUR 0,1 MM<br />
46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
FELDBUSFÄHIGE STEUERUNG ALS EINSTECKMODUL<br />
Eine feldbusfähige Plug-in-Motorsteuerung ist die NP5 von Nanotec. Sie eignet sich<br />
für bürstenlose DC-Motoren und Schrittmotoren und kann mit einem PCI-Express-<br />
Stecker in eine kundenspezifische Platine integriert werden. Für Mehrachsanwendungen<br />
sind so kompakte und günstige Lösungen möglich. Die Steuerung kann Motoren<br />
bis zu einem Nennstrom von 6 A feldorientiert mit Encoder, über Hallsensoren oder<br />
sensorlos regeln. Neben der Positions-, Drehzahl- und Drehmomentregelung stehen<br />
auch Betriebsmodi mit zyklischer Sollwertvorgabe für den interpolierten Betrieb<br />
mehrerer Achsen zur Verfügung. Für die Parametrierung und Programmierung gibt es<br />
die kostenlose Software Plug+Drive Studio. Die Anbindung an eine übergeordnete<br />
Steuerung erfolgt über SPI, Ethercat, Modbus RTU oder Canopen. Zusätzlich ist der<br />
Controller in der Programmiersprache NanoJ V2 programmierbar, sodass zeitkritische<br />
Teilaufgaben direkt in der Steuerung ausgeführt werden können.<br />
www.nanotec.de<br />
ROBUSTE GETRIEBE FÜR HUBANWENDUNGEN<br />
Bonfiglioli präsentiert seine robusten Jack-up-Getriebe für<br />
Hubanwendungen im maritimen Einsatz. Die Antriebe finden<br />
ihren Einsatz vor allem in Hubplattformen oder -schiffen. Von<br />
163 000 bis 1,245 Mio. Nm reicht das Drehmomentenspektrum<br />
für die Hubanwendung, die Haltekräfte reichen von<br />
263 000 bis 1,766 Mio. Nm. Die mehrstufigen Planetengetriebe<br />
auf der Grundlage der Serie 700T können von hydraulischen<br />
oder elektrischen Motoren angetrieben und auch mit<br />
Parallelwelleneinheiten<br />
kombiniert<br />
werden, um<br />
auch in<br />
begrenzten<br />
Bauräumen<br />
eingebaut<br />
werden zu<br />
können.<br />
Optimierte<br />
Konstruktionsdetails<br />
und<br />
hochpräzise Verzahnungen sind die Basis für hohe Effizienz<br />
und Zuverlässigkeit der Antriebe. Anwendungsspezifische<br />
Eintriebs- und Abtriebsoptionen runden das Angebot ab und<br />
bieten die notwendige Flexibilität, um auf jede Anforderung<br />
reagieren zu können.<br />
www.bonfiglioli.de<br />
SPINDELHUBELEMENTE<br />
Die Pfaff-silberblau<br />
Spindelhubelemente<br />
SHE von<br />
Columbus<br />
McKinnon<br />
wurden für<br />
Einbaubohlen von<br />
Linnhoff+Henne<br />
verwendet. Nur<br />
zwei Spindelhubelemente<br />
sind<br />
nötig, um bei der<br />
maschinellen<br />
Verlegung von Gussasphalt die auftretenden Kräfte von 400 kN zu<br />
bewältigen. Die Hubelemente mit selbsthemmender, fettgeschmierter<br />
Trapezgewindespindel lassen sich mit Geschwindigkeiten von<br />
150 mm/min aufgrund einer hohen Übersetzung (32:1) und einem<br />
Hub von 0,5 mm/U sehr genau positionieren. Die Einbaubohlen<br />
ermöglichen damit den großflächigen Asphalteinbau auf Parkplätzen,<br />
Brücken, Straßen, Fußwegen, in Parkhäusern und Hallen. An<br />
jeder Einbaubohlen- bzw. Fahrwerkseite befindet sich ein Spindelhubelement<br />
mit einem Hub von 1 300 mm. Die B-Ausführung mit<br />
anschraubflächenseitiger Spindel sorgt für die optimale Lastverteilung<br />
und bietet gute Montagemöglichkeiten. Ein Faltenbalg und das<br />
robuste Gehäuse schützen die Spindel im rauen Betrieb der Asphalt-<br />
Verlegung.<br />
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SERVOMOTOREN MIT HÖCHSTER<br />
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Servomotoren-Baureihe<br />
8LS<br />
weiterentwickelt.<br />
Die<br />
neuen<br />
Motoren der<br />
Baugröße 5 in<br />
den Baulängen<br />
A/B/C<br />
ermöglichen<br />
höhere<br />
Leistungen und ergänzen damit die Produktlinie im mittleren<br />
Bereich. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen bieten sie kleinere<br />
Einbaumaße und ein verbessertes thermisches Design. Die Motoren<br />
sind hochdynamisch und verfügen über ein hohes Drehmoment-<br />
Überlastverhältnis. Sie eignen sich für Applikationen in den Bereichen<br />
Kunststoffverarbeitung, Druckmaschinen und Servopumpen.<br />
Bei einem Flanschmaß von 142 mm weisen sie eine hohe<br />
Drehmomentdichte auf. Zudem lassen sich die Motoren mit allen<br />
Typen aus dem B&R-Getriebebaukasten kombinieren und sind als<br />
fertige Motor-Getriebe-Kombination lieferbar. Alle Motoren der<br />
Baureihe werden wahlweise mit digitalen Encodern und Sicherheitsfunktionen<br />
angeboten. Bis zur Baugröße 7 steht für den Großteil der<br />
Drehzahlvarianten eine Einkabellösung zur Verfügung, bei der<br />
Motor- und Geberkabel kombiniert werden.<br />
www.br-automation.com<br />
VERFAHREN FÜR LEISERE<br />
WINDKRAFTANLAGEN<br />
Svendborg hat<br />
eine Lösung<br />
entwickelt, die<br />
Geräusche von<br />
Windkraftanlagen<br />
reduzieren<br />
kann. Verfahrgeräusche<br />
an den<br />
Azimutbremsen<br />
der Windnachführung<br />
haben<br />
signifikanten<br />
Anteil an den Schallemissionen der Anlagen und entstehen<br />
durch das Schleifen der Bremsbeläge auf der Bremsscheibe,<br />
wenn sich die Gondel in den Wind dreht. Eine Untersuchung<br />
der Verfahrgeräusche ergab einen direkten Zusammenhang<br />
zwischen dem Geräuschpegel und dem Verglasen der Bremsbeläge.<br />
Die dänische Altra-Tochter hat dafür eine Lösung<br />
gefunden: Durch das Einfräsen einer speziellen Nut in die<br />
Bremsscheibe werden Verglasungen abgetragen und ihre<br />
Neuentstehung verhindert. Die Nut erhöht den Bremsbelagverschleiß<br />
unwesentlich, hilft mit der gleichzeitig eingebauten<br />
Bürste aber, anhaftendes pulverförmiges Material zu beseitigen.<br />
Es entstand ein Montagesatz für insgesamt acht Nuten.<br />
Hersteller und Wartungsfirmen können das System zur<br />
Lärmminderung an der Azimutbremse im Rahmen eines<br />
Lizenzvertrags nutzen.<br />
www.svendborg-brakes.com<br />
IE3-MOTOREN AUS DEM BAUKASTEN<br />
Die asynchronen Drehstrommotoren der Reihe DRN von SEW-Eurodrive erfüllen<br />
die Wirkungsgradklasse IE3 nach der EU-Öko-Richtlinie 2009/125/EG, deren letzte<br />
Stufe seit Januar vergangenen Jahres in Kraft ist. Bereits seit 2015 seien die<br />
meisten deutschen Kunden auf die Modelle dieser Wirkungsgradklasse umgestiegen,<br />
berichtet das Unternehmen. Die Motoren der Reihe werden individuell für<br />
ihre Anwendung aus dem Baukasten gefertigt. Neben den 4-poligen Ausführungen<br />
mit Leistungen von 0,75 bis 200 kW bietet der Hersteller auch 2- und 6-polige<br />
Motoren an, jeweils von 0,75 bis 7,5 kW. Die Motoren gibt es außerdem in<br />
explosionsgeschützter Variante: Neben den EDRN-Motoren für den Einsatz in<br />
Nordamerika gibt es für Europa die Atex-konformen und für den Rest der Welt die<br />
IECEx-zertifizierten EDRN-Motoren.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
SPS IPC Drives<br />
Nürnberg 27.-29.<strong>11</strong>.<br />
Halle 4, Stand 241<br />
Machen Sie Ihrer Maschine Beine....<br />
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48 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
DRUCKLUFTMOTOREN<br />
MIT DREHZAHLSENSOR<br />
STEUER- UND LEISTUNGSELEKTRONIK INTEGRIERT<br />
Ein hochpräziser bürstenloser Gleichstrommotor mit<br />
integrierter Elektronik ist der Kinetimax 42 EB von Allied<br />
Motion. „EB“ steht dabei für „Electronic on Board“. Der<br />
42 mm-flanschgroße Außenläufermotor reiht sich in die<br />
Baureihe zwischen die 24, 32, 54 und 68 mm Durchmessergrößen<br />
ein und stellt mit 54 mm Länge und 225 g den<br />
kürzesten und leichtesten EB-Motor seiner Baugröße<br />
dar. Sein Wirkungsgrad beträgt bis zu 80 %. Darin<br />
enthalten ist auch der Wirkungsgrad der internen<br />
Motorelektronik. Durch ein optimiertes Lagersystem<br />
bewältigt er Radialkräfte bis 60 N. Er erzielt ein Abtriebsdrehmoment von 70 mNm bei einer<br />
konstanten Drehzahl von 4 300 min -1 . Somit erreicht die Einheit im Dauerbetrieb eine Abgabeleistung<br />
von 31 W. Typische Anwendungsgebiete sind kleine Pumpen, Lüfter, Gebläse oder Scannereinheiten,<br />
die als Gegenmoment eine quadratische Kennlinie aufweisen. Auch für Präzisionspumpen<br />
in medizinischen Anwendungen mit hoher Gebrauchsdauer eignet er sich.<br />
www.alliedmotion.com<br />
DIE KUPPLUNG.<br />
FÜR DIE WELT <strong>DER</strong><br />
PRÄZISION<br />
Die neuen Druckluftmotoren mit<br />
Sensor von Mannesmann Demag<br />
ermöglichen eine Auswertung<br />
über den Betriebszustand des<br />
Motors. Der induktive Sensor<br />
greift direkt am Rotor – und<br />
damit außerhalb des Arbeitsbereichs<br />
– die Drehbewegung des<br />
Druckluftmotors ab. Diese<br />
Information ermöglicht je nach<br />
Anwendung eine Vielzahl an<br />
Auswertemöglichkeiten zur<br />
Überwachung und Regelung<br />
eines Prozesses. Neben einfachsten<br />
Information wie „Motor<br />
dreht / Motor dreht nicht“<br />
können ebenso komplexe<br />
Prozessdaten erfasst werden.<br />
Für Systemintegratoren bieten<br />
diese Sensoren (zum Beispiel bei<br />
Roboter-Entgrat- oder Bürstanwendungen)<br />
die Möglichkeit, den<br />
Bürstenverschleiß überwachen<br />
zu können.<br />
Bürstmotoren wie auch Bürsten<br />
arbeiten unter Last bei einer<br />
optimal eingestellten Lastdrehzahl.<br />
Bei Bürstenverschleiß oder<br />
nachlassender Borstenspannung<br />
reduziert sich der Andruck.<br />
Dadurch erhöht sich die Drehzahl<br />
des Motors. Durch die Überwachung<br />
der Motordrehzahl kann<br />
der Roboter diesen Verschleiß<br />
durch veränderte Verfahrwege<br />
und damit stärkeren Andruck<br />
kompensieren. Ebenso ist es mit<br />
diesen Sensoren möglich, die<br />
Drehzahldaten bei nachlassender<br />
Leistung des Motors zur Verschleißerkennung<br />
und vorbeugenden<br />
Wartung des Motors zu<br />
nutzen.<br />
www.mannesmann-demag.com<br />
Sicherheitskupplungen<br />
Metallbalgkupplungen<br />
Elastomerkupplungen<br />
Elastomerkupplungen<br />
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Antriebstechnik-<br />
Komponenten<br />
für die<br />
Automatisierungsindustrie<br />
6SMB-Größen<br />
Verschiedene Anbaumöglichkeiten für diese Bremsen<br />
Innovatives Reibmaterial verbessert die Lebensdauer der Bremse<br />
WR-Bremsen<br />
XS-Bremsen<br />
INTEGRIERTE DIREKTATRIEBE ZUR<br />
FORMATVERSTELLUNG<br />
Die Direktantriebe<br />
der<br />
Familie PSD<br />
von Halstrup-<br />
Walcher haben<br />
neben dem<br />
Schrittmotor<br />
alle relevanten<br />
Teilsysteme<br />
wie Ansteuerung,<br />
Busschnittstelle<br />
und inkrementelles oder absolutes Messsystem integriert. Die<br />
kompakten Antriebe zur automatischen Formatverstellung mit<br />
Drehzahlen bis 1 500 min -1 eignen sich für häufiges Verstellen<br />
von Maschinenachsen bei kleinen Losgrößen. Die Baugröße der<br />
Positioniersysteme PSD richtet sich nach den Schrittmotoren<br />
mit Nema 17 und 23. In der Ausführung als Direktantrieb mit<br />
Vollwelle bilden die Motoren den Montageflansch. Zur Integration<br />
in die Maschine werden die Antriebe mit einem Vorsatz mit<br />
Hohlwelle geliefert. Damit können sie direkt an der Spindel<br />
montiert werden. Für höhere Drehmomente wird in das<br />
Gehäuse zusätzlich ein Getriebe eingesetzt. Die Bauform ist mit<br />
dem drehbaren Gehäuse und der variablen Ausrichtung der<br />
Anschlussstecker flexibel. Eine Anbringung in der Maschine ist<br />
ohne Winkelstecker gestaltbar.<br />
www.halstrup-walcher.de<br />
TorqueControl4.0<br />
Wasser-/Abwasser Lösungen<br />
IP68 Getriebemotoren<br />
IP67/69K Food &Beverage Lösungen<br />
High Performance Brakes<br />
Getriebenockenendschalter<br />
Linearaktuatoren<br />
Präzisionskupplungen<br />
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Nürnberg, Deutschland, 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />
AUSWAHL HOCHPRÄZISER,<br />
ATEX-ZERTIFIZIERTER DREHGEBER<br />
Drehgeber für<br />
Anwendungen in<br />
explosionsgefährdeten<br />
Bereichen<br />
müssen extrem<br />
robust und sicher<br />
sein. Hengstler<br />
bietet deshalb<br />
speziell für diese<br />
Einsatzgebiete ein<br />
breites Programm<br />
an inkrementalen<br />
und absoluten<br />
Potentiometern mit<br />
Atex-Zertifizierung<br />
an. Die Encoder arbeiten hochpräzise und lassen sich wegen ihrer<br />
kompakten Bauweise in nahezu jede Umgebung integrieren. Der<br />
Acuro AX65 soll zurzeit der kompakteste druckfest gekapselte<br />
Absolut-Drehgeber auf dem Markt sein. Mit einem Durchmesser<br />
von nur 59 mm ist er laut Anbieter gerade einmal halb so groß<br />
wie herkömmliche ex-geschützte Encoder und eignet sich deshalb<br />
sehr gut für Anwendungen mit kleinen Bauräumen. Pro Umdrehung<br />
verfügt dieses Gerät über eine Auflösung von 12 Bit, als<br />
Multiturn-Variante löst er zusätzlich bis 16 Bit Umdrehungen auf.<br />
Die Elektronik des Drehgebers wird durch ein Edelstahlgehäuse in<br />
der Schutzart IP66/67 vor äußeren Einflüssen geschützt. Dazu<br />
zählen auch eine SSI- und eine CANopen-Schnittstelle für den<br />
Anschluss des Encoders an die jeweilige Anwendung.<br />
www.hengstler.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
NEUE GENERATION NEMA-23-INTEGRIERTER<br />
SCHRITTMOTOREN<br />
JVL stellt die Weiterentwicklung<br />
der integrierten<br />
Schrittmotoren der MIS23<br />
Serie vor. Diese Motorfamilie<br />
Servo Step bietet eine<br />
Vielzahl an Variationen und<br />
Möglichkeiten um in<br />
verschiedenste Anwendungen<br />
und Applikationen zu<br />
passen. Hauptmerkmale<br />
sind laut Hersteller u. a. das<br />
sehr hohe Motordrehmoment<br />
+ 40 %, der echte Closed-Loop-Betrieb und der absolute<br />
Multiturn Encoder. Die integrierten Motoren in Nema-23-<br />
Flanschmaß verfügen über eine RS485 sowie zusätzlich<br />
optional über CANopen oder eine Industrial-Ethernet-<br />
Schnittstelle genauso wie einen in Ablaufsprache programmierbaren<br />
Motion Controller. Alles was hierzu benötigt wird,<br />
ist im Motorgehäuse integriert. Die Motoren sind in drei<br />
unterschiedlichen Größen erhältlich, kommen aber mit zwei<br />
verschiedenen Motortypen; drei mit Standard-High-Torque-<br />
Schrittmotoren und zwei Versionen mit Ultra-High-Torque-<br />
Schrittmotoren mit 40 % mehr Drehmoment. Die Motoren<br />
können als Stand-alone-Lösung oder über eine Steuerung<br />
betrieben werden.<br />
NEU<br />
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FREQUENZUMRICHTER FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />
UND FLEXIBILITÄT<br />
Mit dem Frequenzumrichter Q2A von Omron können Systemintegratoren,<br />
Maschinenbauer und Anlagenbetreiber laut Anbieter<br />
den kompletten Arbeitsablauf von der Konstruktion über die<br />
Inbetriebnahme bis hin zur Wartung optimieren. Er steuert im<br />
offenen und geschlossenen Regelkreis die Drehzahl und das<br />
Drehmoment verschiedener Motortypen, wodurch die Leistung<br />
und Effizienz der Anwendung verbessert werden. Zudem verfügt<br />
der Umrichter über eine Spannungsvektor-Steuerung, was<br />
dynamischere Lösungen ermöglicht. Das Gerät benötigt weniger<br />
Grundfläche als das Vorgängermodell und kann auch side-by-side<br />
montiert werden, um weiteren Platz im Schaltschrank einzusparen.<br />
Ein integrierter EMV-Filter, eine DC-Drossel und ein Bremschopper<br />
sorgen mit integrierter funktionaler Sicherheit (STO SIL3)<br />
und externer 24-V DC-Versorgung<br />
für die Steuerspannung<br />
für einen<br />
zuverlässigen Betrieb. Eine<br />
Programmierung über<br />
USB-Schnittstelle ohne<br />
externe Spannungsversorgung<br />
gehört ebenso zu den<br />
Merkmalen des Umrichters,<br />
wie diverse Kommunikationsoptionen,<br />
eine benutzerfreundliche<br />
Bedienung<br />
und die Speicherung von<br />
Leistungsdaten auf einer<br />
SD-Karte für eine vorbeugende<br />
Wartung.<br />
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INTEGRIERTE SCHRITTMOTORANTRIEBE, AUCH ALS<br />
LINEARAKTUATOREN ERHÄLTLICH<br />
Die integrierten Schrittmotorantriebe der<br />
3. Generation Lexium MDrive von Koco<br />
Motion werden in den Flanschmaßen Nema<br />
17 und Nema 23 auch als Linearaktuatoren<br />
angeboten. Der Lexium MDrive 17 linear<br />
kann mit einer maximalen Spindellänge von<br />
bis zu 450 mm ausgeführt werden und<br />
Kräfte bis zu 220 N dauerhaft aufnehmen.<br />
Beim Lexium MDrive 23 linear beträgt die<br />
maximale Spindellänge 610 mm, womit<br />
Kräfte bis zu 900 N permanent abrufbar<br />
sind. Beide Linearmotoren gibt es als IP20-Version mit den bekannten Steckanschlüssen<br />
und als IP65-Version mit den robusten M12-Schraubanschlüssen. Damit halten die<br />
Antriebe auch einer rauen Umgebung stand. Über den optional integrierten Encoder<br />
ermöglicht die patentierte Closed-Loop-Regelung HMT Laufeigenschaften wie ein<br />
Servomotor.<br />
www.kocomotion.de<br />
MOTORSCHUTZSCHALTER MIT<br />
VEREINFACHTER KONFIGURATION<br />
Mit den Motorschutzschaltern GV4 erweitert<br />
Schneider Electric sein TeSys-Programm um den<br />
Leistungsbereich von 0,25 bis 55 kW. Die Serie<br />
umfasst die magnetischen Motorschutzschalter<br />
GV4 L sowie die Modelle GV4 P und GV4 PEM<br />
mit magnetischem und thermischem Schutz<br />
vor Kurzschluss und Überlast sowie zusätzlichen<br />
Alarm- und Fehlerdifferenzierungsfunktionen. Zur einfachen Wartung und Konfiguration<br />
ist der GV4 PEM mit NFC-Technologie ausgestattet. Seriennummer, Datenblätter<br />
und Betriebsanleitungen können damit per App direkt vom Gerät ausgelesen werden.<br />
Durch den direkten Zugriff auf Schutzeinstellungen oder Fehlerhistorie können zudem<br />
umgehend Maßnahmen zur schnellen Diagnose und Wartung eingeleitet werden. Die<br />
Schalter können per Ein-Klick-System auf einer Rückwand oder einer DIN-Hutschiene<br />
montiert werden. Für eine dauerhafte Verbindung sorgt die EverLink-Klemmentechnologie,<br />
mit der die Einzeladerverbindungen per Federdruck gehalten werden.<br />
www.schneider-electric.de<br />
DREHGEBER UNTERSTÜTZT MAXIMALE VERFÜGBARKEIT<br />
Die Absolut-Drehgeber EAL580 von Baumer bieten<br />
mit Profinet, EtherCAT und EtherNet/IP eine große<br />
Auswahl an Realtime-Ethernet-Schnittstellen. Für<br />
Applikationen im Anlagen- und Maschinenbau<br />
bieten sie neben modernsten Communication Stacks<br />
auch einen platzsparenden Aufbau mit radialen<br />
Anschlüssen und einer kurzen Einbautiefe von<br />
47 mm. Mit einem Drehcodierschalter lassen sich<br />
IP-Adressen direkt am Gerät einstellen. Eine<br />
Plausibilitätsprüfung bei der Geräteparametrierung<br />
sowie detaillierte Statusmeldungen liefern vor Ort<br />
notwendige Informationen. Der Drehgeber unterstützt<br />
eine maximale Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen durch Device Level<br />
Ring (DLR). Bei Unterbrechung in einem Zweig eines Netzwerks in Ring-Topologie<br />
werden dabei alle Drehgeber-Daten dennoch an die Steuerung gesendet. Die rein<br />
optische OptoTurn-Technologie für die Single- und Multiturn-Positionserfassung sorgt<br />
für eine sehr hohe Genauigkeit und Magnetfeldresistenz.<br />
www.baumer.com<br />
52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />
Turkish-Machinery.indd 1 23.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:29:39
ANTRIEBSTECHNIK<br />
DEZENTRALE STEUERUNGSSTRUKTUR<br />
Ein integrierter Umrichter,<br />
optimiert für die Steuerung<br />
der Imfinitiy-Asynchronmotoren,<br />
ist der Commander ID<br />
300 von Leroy Somer. Mit<br />
einer dezentralen Steuerungsstruktur<br />
eignet sich die<br />
Kombination aus Motor und<br />
Umrichter für kundenspezifische<br />
Lösungen mit Industrie-4.0-Anforderungen<br />
in<br />
Prozesstechnik, Produktion<br />
und Intralogistik. Er braucht<br />
nur wenig Platz, da kein<br />
Schaltschrank erforderlich ist.<br />
Er spart Kosten, da die<br />
Notwendigkeit einer Kabelverbindung zwischen Antrieb und<br />
Motor entfällt, die Energieverluste gering sind und seine<br />
Störfestigkeit hoch. Für eine optimale Maschinenleistung<br />
wurde er ausgestattet mit integrierter SPS, einem Kommunikationsmodul<br />
für die Feldbusankopplung, zusätzlichen Einund<br />
Ausgängen sowie voreingestellten Konfigurationen, z. B.<br />
einer Pumpenfunktion für die Druckregelung. Der Umrichter<br />
hat eine höhere Energieeffizienz als in Klasse IES2 vorgesehen<br />
und zudem einen Standby-Modus für Anwendungen mit<br />
langen Standzeiten.<br />
www.nidecautomation.com<br />
ERWEITERTE EINSATZGEBIETE FÜR<br />
NIE<strong>DER</strong>SPANNUNGSMOTOREN<br />
Den nächsten Schritt beim<br />
Ausbau von skalierbaren<br />
Standardmotoren für<br />
anspruchsvolle Umgebungen<br />
geht Siemens mit den<br />
Niederspannungsmotoren<br />
Simotics SD Add. Durch<br />
niedrige Anlaufströme<br />
erschließen sich zusätzliche<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
z. B. in der Prozessindustrie<br />
oder in Bereichen, in denen<br />
die Netzstabilität durch<br />
reduzierte Netzbelastungen<br />
bei Spannungseinbrüchen erhöht werden soll. Bei gleicher<br />
Leistung haben die hocheffizienten Simotics SD Add mit Effizienzklassen<br />
IE3 und IE4 ein erhöhtes Verhältnis von Anlaufstrom zu Bemessungsstrom.<br />
Durch ihr besonderes elektrisches Design wurden die<br />
Anlaufströme bei kompakter Bauweise auch bei hohen Wirkungsgraden<br />
reduziert. Niedrige Anlaufströme erhöhen die Gebrauchsdauer<br />
des Motors, da Drehmomentstöße abnehmen, die die Motorwicklungen<br />
thermisch und durch elektrodynamische Kräfte belasten. Zudem<br />
können Zuleitungen, Schaltschrank, Schutz- und Schaltgeräte kleiner<br />
dimensioniert werden.<br />
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Antriebssysteme<br />
nicht von der Stange<br />
• Projektierung undUmsetzung<br />
individuellerAntriebssysteme<br />
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Systeme<br />
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Umgebung und Anforderung:<br />
vonder einzelnen Achse biszur<br />
vollständigen Maschine<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
<strong>DER</strong><br />
MAGISCHE<br />
DRAHT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Energy Harvesting ist ein spannendes Thema.<br />
Vernetzte Sensoren und Kleinstgeräte aller Art<br />
ernten dabei den Strom, den sie benötigen,<br />
direkt aus ihrer Umgebung. Das Ergebnis sind<br />
energieautarke Netzwerke, die ohne Batterien<br />
auskommen und wartungsarm sind – gerade im<br />
Zusammenhang mit Industrie 4.0 wird das<br />
besonders interessant. Kinetische Energie,<br />
thermische Effekte und Piezosysteme sind die<br />
bekanntesten Treiber beim Energy Harvesting.<br />
Noch eher ein Geheimtipp ist der Wiegand-<br />
Effekt, bei dem über einen „magischen“ Draht<br />
magnetische Impulse aus Drehbewegungen in<br />
Spannung bzw. Energie umgewandelt werden.<br />
Autor: Martin Wendland, freier Journalist, Toronto/Kanada<br />
Alles ist mit allem vernetzt! Diese Vision – bekannt unter<br />
den Schlagworten Industrie 4.0 oder Industrial Internet of<br />
Things – in die Praxis umzusetzen, erfordert ein gigantisches<br />
Netzwerk mit Milliarden von Sensoren und Datenknoten,<br />
die sich untereinander austauschen. Umsetzen lässt sich<br />
diese Mammutaufgabe nur über eine Infrastruktur, die möglichst<br />
energieautark und wartungsfrei funktioniert. Konjunktur haben<br />
schon länger clevere Energy-Harvesting-Lösungen, die genügend<br />
Strom aus der unmittelbaren Umgebung herauskitzeln, um die angeschlossenen<br />
Systeme ohne Batterien oder externe Spannung zu<br />
betreiben. Konkret geht es um ein Heer von Low-Power-Komponenten,<br />
die permanent Messwerte ermitteln, speichern und per<br />
Datenfunk weitergeben. Schon für 2020 rechnen Experten weltweit<br />
mit rund 26 Milliarden funkenden Kleinstgeräten.<br />
DAS GEHEIMNIS DES SPEZIALDRAHTS<br />
Während Piezosysteme, thermische und kinetische Prozesse schon<br />
länger als feste Größe in Sachen Energy Harvesting gelten, ist der<br />
nach dem US-Amerikaner John Wiegand benannte Wiegand-Effekt<br />
noch eher ein Geheimtipp. Herzstück dieses Energy-Harvesting-<br />
Systems, das auf einem ursprünglich für magnetische Zugangsbzw.<br />
Sicherheitskarten entwickelten Patent des US-Tüftlers aus<br />
dem Jahr 1972 basiert, ist ein sehr spezieller – fast magischer –<br />
Draht. Der Wiegand-Draht besteht aus Vicalloy, einer speziellen<br />
Legierung aus den Hauptbestandteilen Kobalt, Eisen und Vanadium<br />
sowie Kohlenstoff und anderen Anteilen. Am Ende eines aufwendigen<br />
Fertigungsverfahrens mit Kaltumformung und anschließendem<br />
Tempern besitzt er einen Mantel aus einem hartmagnetischen<br />
Metall und einen Kern aus weichmagnetischem Metall, was<br />
zu besonderen Eigenschaften führt: Bei einer Ummagnetisierung<br />
des haarfeinen Drahts durch ein äußeres Magnetfeld entsteht ein<br />
Impuls, der sich in Spannung umwandeln lässt.<br />
54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Treiber der Nutzung und Weiterentwicklung des Wiegand-Effekts<br />
zur Ernte von Low-Power-Energie ist der Kölner Motion-Controlund<br />
Positionssensorik-Spezialist Posital-Fraba. Das Traditionsunternehmen<br />
feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag und hat in den<br />
letzten 12 Jahren den Wachwechsel von optischen hin zu leistungsstarken<br />
und robusten magnetischen Anbaudrehgebern und Motorfeedback-Kits<br />
forciert. Bereits seit 2005 setzt der Anbieter energieautarke<br />
Wiegand-Sensoren als Impulsgeber für die elektronischen<br />
Rotationszähler seiner magnetischen Multiturn-Drehgeber<br />
DIE KOMPAKTEN WIEGAND-SENSOREN<br />
PRAKTIZIEREN ENERGY HARVESTING<br />
AUF ENGSTEM RAUM<br />
ein. „Wir waren der erste Lizenznehmer des Erfinders, der die Wiegand-Technik<br />
für diese Anwendung bei Drehgebern nutzbar gemacht<br />
hat“, unterstreicht Christian Leeser, CEO und Mehrheitsaktionär<br />
der Fraba-Gruppe. „Entscheidend für den Durchbruch des<br />
Wiegand-Effekts beim Energy Harvesting war, dass es mittlerweile<br />
Chips gibt, die mit Low Power arbeiten und nur wenig Energie<br />
brauchen“, ergänzt Jörg Paulus, als Europa-Chef für das Posital-<br />
Drehgebergeschäft von Fraba zuständig. „Das gab es früher nicht.“<br />
OHNE BATTERIEN UND WARTUNGSFREI<br />
So machen sich die kompakten Wiegand-Sensoren von Posital den<br />
Wiegand-Effekt zunutze. Seit Jahren kommen die als SMD-bestückbare<br />
Bauteile gefertigten Mini-Kraftwerke in den eigenen magnetischen<br />
Multiturn-Absolutgebern der hochauflösenden 16-Bit-<br />
IXARC-Serie zum Einsatz. Darüber hinaus werden sie weltweit als<br />
Standalone-Komponenten verkauft. Bei den gerade mal 15 mm langen<br />
Bauteilen ist der speziell konditionierte Wiegand-Draht, der<br />
sich entlang einer Richtung magnetisiert, eingebettet in eine Kupferspule.<br />
Er reagiert auf das Magnetfeld eines rotierenden Permanentmagnets.<br />
Kommt es hier zu Positions bzw. Richtungswechseln,<br />
erzeugt der Draht energiereiche Spannungsimpulse – und das unmittelbar<br />
und unabhängig von der Geschwindigkeit einer Drehbe-<br />
01 Wiegand-Maschine in Aachen: Ein komplexes Spulensystem sorgt<br />
für die passgenaue Konditionierung bzw. Umformung des Drahts<br />
Der Switch mit Zukunft<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
02 Magnetische Kit-Encoder, die im Handumdrehen auf<br />
der Welle von Servomotoren montiert sind, gehören zum<br />
klassischen Anwendungsfeld der Wiegand-Technik<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
„MACHT VERBRAUCHER<br />
ZU REGENERATIVEN<br />
MINI-KRAFTWERKEN!“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Die Idee des Energy-Harvesting finde<br />
ich äußerst spannend, denn Energie<br />
ist überall. Und im Hinblick auf<br />
Ressourceneffizienz ist es mehr als<br />
sinnvoll, diese Umgebungsenergie<br />
nutzbar zu machen, indem man<br />
Verbraucher zu regenerativen<br />
Mini-Kraftwerken macht. Natürlich<br />
könnte man fragen, ob sich das<br />
überhaupt lohnt. Aber erstens<br />
macht Kleinvieh auch Mist, und<br />
zweitens, wer weiß, wie diese<br />
Technologien sich noch weiterentwickeln?<br />
Für den Maschinenbau<br />
liegen die relevanten Vorteile heute<br />
eher in einem Gewinn an Autarkie,<br />
Flexibilität usw. Entscheidende<br />
Knackpunkte sind die Ausbeute,<br />
sprich Effizienz, die Gesamtwirtschaftlichkeit<br />
und die Kompaktheit<br />
der Technologien. Der Wiegand-Effekt<br />
ist auf jeden Fall eine interessante<br />
Alternative. Ich bin gespannt<br />
was sich hier noch tut …<br />
Mehr zum Thema Energy Harvesting<br />
finden Sie übrigens auch auf Seite 81.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
wegung. Die Energie kommt direkt aus der<br />
Rotation. „Und das – völlig anders als etwa<br />
beim Dynamo – auch bei sehr langsamen<br />
Bewegungen“, unterstreicht Paulus.<br />
Die kompakten Wiegand-Sensoren, die<br />
problemlos auf eine Fingerkuppe passen,<br />
praktizieren Energy Harvesting auf engstem<br />
Raum. Die Spannungs- bzw. Energieausbeute<br />
von 7 V bzw. 190 nJ genügt, um<br />
moderne Rotationszähler und die dazugehörige<br />
Elektronik ständig zu aktivieren –<br />
und das komplett ohne Batterien und wartungsfrei.<br />
Punkten können die Wiegand-<br />
Sensoren überall, wo Rotationen präzise<br />
erfasst und gezählt werden müssen. Neben<br />
leistungsstarken magnetischen Multiturn-<br />
Drehgebern und Motorfeedback-Systemen<br />
– dem Kerngeschäft von Posital – gehören<br />
hierzu auch Gas- oder Wasserzähler sowie<br />
Ventilatoren.<br />
PRODUKTION <strong>DER</strong> WIEGAND-<br />
DRÄHTE ÜBERNOMMEN<br />
Wie fokussiert Posital auf den Bereich<br />
Energy Harvesting ist, zeigte sich Ende<br />
2014 als die amerikanische Firma, die in<br />
die Fußstapfen von John Wiegand getreten<br />
war die Versorgung mit Wiegand-Draht<br />
aufkündigte. „Kurzerhand entschieden wir,<br />
die gesamte Technologie – inkl. Maschinen,<br />
Mustern und Anleitungen – zu kaufen“,<br />
so Leeser. „Dabei übernahmen wir<br />
auch die ‚Wiegand-Bibel’ mit sämtlichen<br />
Rezepturen für den magischen Herstellungsprozess.“<br />
Während eine der beiden<br />
Spezialmaschinen für die Herstellung des<br />
Wiegand-Drahts ins zentrale Forschungsund<br />
Entwicklungszentrum der Fraba-<br />
Gruppe nach Aachen verfrachtet wurde,<br />
blieb die zweite Fertigungslinie in den<br />
USA. Am Posital-Standort in Hamilton,<br />
New Jersey fertigt die raumfüllende Maschine,<br />
die mit ihren vielen Spulen an eine<br />
gigantische Super-8-Film-Anlage erinnert,<br />
seither im 2-Schicht-Betrieb den begehrten<br />
Spezialdraht – für den eigenen Bedarf<br />
wie für den Weltmarkt.<br />
Mit der Maschine im Aachener F&E-<br />
Zentrum, die im Sinne einer stabilen Lieferkette<br />
auch als zweiter Standort für die<br />
Serienfertigung dient, arbeitet Posital gezielt<br />
an der Weiterentwicklung der Wiegand-Technologie.<br />
„Dabei haben wir gleich<br />
mehrere Parameter im Visier“, sagt Dr.<br />
Michael Löken, der die Aachener Knowhow-Schmiede<br />
leitet. „Zum ambitionierten<br />
Dreiklang gehören weitere Kostenreduzierung,<br />
fortschreitende Miniaturisierung<br />
und eine noch höhe Ausbeute.“ Um<br />
die Drahtlänge von aktuell 15 mm weiter<br />
zu verkürzen, forscht man an Variablen wie<br />
Innen- und Außendurchmesser der Spule,<br />
Anzahl der Windungen oder dem Drahtdurchmesser.<br />
„Hier gibt es sehr viel Optimierungspotenzial“,<br />
so Löken. „Wir müssen<br />
unser Verständnis für die Wiegand-<br />
Technologie stetig verbessern, um das<br />
optimale Signal bei den Miniaturisierungsschritten<br />
zu generieren.“<br />
DRAHTLOS MIT DEM<br />
WIEGAND-DRAHT<br />
Während man bereits gut eine halbe Million<br />
Wiegand-Sensoren verkauft hat, geht<br />
die Absatzkurve steil nach oben. Um hier<br />
Schritt zu halten, erfolgt eine Vernetzung<br />
mit Forschungseinrichtungen – nicht nur<br />
im Umfeld der renommierten RWTH in<br />
Aachen, sondern auch mit Hochschulen<br />
in Japan. „Dabei geht es weniger um das<br />
Thema Wiegand-Draht, sondern um Themen<br />
wie das Packaging“, erklärt F&E-Chef<br />
Löken. „Dies ist nötig, wenn man große Linien<br />
für Millionen von Stückzahlen aufbauen<br />
will.“<br />
„Mit Hochdruck arbeiten wir daran, die<br />
Energieausbeute unserer Wiegand-Sensoren<br />
hochzufahren – und damit ganz neue<br />
Anwendungen ins Visier zu nehmen“, unterstreicht<br />
Europachef Paulus. „Schon jetzt<br />
kommen wir bei speziellen Testläufen in<br />
Aachen punktuell auf 10 V – und damit in<br />
die Nähe von Low-Power-Funklösungen,<br />
mit denen wir unseren Traum von drahtloser<br />
Kommunikation via Wiegand-Effekt<br />
verwirklichen können.“<br />
Bilder: Posital<br />
www.posital.de<br />
56 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
DREHZAHLSENSOREN FÜR<br />
EXTREME TEMPERATUREN<br />
Für den Einsatz in Umgebungen mit<br />
extremen Temperaturbelastungen,<br />
z. B. gekapselten Motoren oder<br />
Einbausituationen mit limitiertem<br />
Wärmeaustausch, bietet Rheintacho<br />
die Drehzahlsensoren der FP-Baureihe<br />
an. Sie sind getestet für den<br />
Einsatz in Umgebungstemperaturen<br />
von -40 bis +160 °C. Die Sensoren für<br />
die Erfassung von Drehzahl und<br />
Drehrichtung haben Schutzklasse<br />
IP65. Sie sind ausgelegt für Eintauchtiefen<br />
von 35 und 45 mm und<br />
verfügen über eine Stillstandserkennung<br />
ab 0 Hz. Die Sensorelektronik<br />
ermöglicht eine zuverlässige<br />
Signalerfassung bereits ab Drehzahl<br />
Null. Die Elektronik basiert auf dem<br />
2-Kanal-Hall-Differenz-Prinzip und<br />
eignet sich z. B. für Anwendungen in<br />
den Bereichen elektrische Antriebe<br />
und Flurförderzeuge. Die Baureihe<br />
baut auf den FK-Sensoren des<br />
Herstellers auf. Optimierungen<br />
wurden bei Gehäusegeometrie,<br />
Werkstoffen und Elektronikaufbau<br />
vorgenommen, die FK-Reihe wird<br />
gleichzeitig beibehalten.<br />
www.rheintacho.de<br />
MOTOR-FEEDBACK-SYSTEME FÜR ROBOTIK-DIREKTANTRIEBE<br />
Direktantriebe in Robotikapplikationen und Handlingsystemen<br />
sind zwei Einsatzgebiete der neuen Motor-<br />
Feedback-Systeme SEM70 und SEM90 mit Hiperface-<br />
Schnittstelle von Sick. Ihre kompakte Baugröße spart<br />
Platz und Gewicht und ist für bewegte Roboterstrukturen<br />
ausgelegt. Das kapazitive Messprinzip und das<br />
lagerlose Sensorelement machen beide Hohlwellengeber<br />
vibrationsfest und langlebig. Zudem ermöglicht<br />
die erstmals in einer solchen Bauform umgesetzte<br />
mechanische Multiturn-Funktionalität einen Betrieb<br />
ohne externe Pufferbatterien und vermeidet so den Wartungsaufwand batteriegestützter<br />
Geber. Auch die Montage ist einfach: auf die Motorwelle aufstecken, drehen und fertig. Die<br />
Hohlwellendurchmesser – 25 mm beim SEM 70 und 50 mm beim SEM90 – erlauben es, Kabel,<br />
Kühlleitungen und andere Verbindungen direkt durch die Motorwelle zu führen. Dadurch<br />
unterstützen sie die effiziente Integration elektrischer Antriebe in kollaborativen Robotern, bei<br />
denen eine innenliegende Kabelführung vorgeschrieben ist. Als SES70 und SES90 sind die<br />
Motor-Feedback-Systeme auch in Singleturn-Ausführung verfügbar.<br />
www.sick.com<br />
FEINSTE FARBABSTUFUNGEN ERKENNEN<br />
Die Farbsensoren von Micro-Epsilon wurden um das neue<br />
Modell Colorsensor CFO200 erweitert, das mit einer<br />
Messfrequenz von 20 kHz für dynamische Messaufgaben<br />
geeignet ist. Des Weiteren bietet der Farbsensor mit<br />
220 Lumen eine enorme Lichtleistung. Zudem stehen acht<br />
digitale Ausgänge zur Verfügung. Dank der ausgezeichneten<br />
Reproduzierbarkeit von ∆E ≤ 0,3 sind auch feinste<br />
Farbabstufungen zuverlässig erkennbar. Auch die Unterscheidung<br />
dunkler Farben wie Schwarz, Grau oder Dunkelblau ist möglich, z. B. zur Messung<br />
der Grauabstufungen von Beton- und Pflastersteinen. In der Automobilindustrie kann unter<br />
anderem der Farbumschlag beim Galvanisieren bestimmt und die Maschine beim erreichten<br />
Sollwert gestoppt werden. Bei Material- und Beschichtungsunterscheidungen wird der<br />
CFO200 ebenfalls eingesetzt, denn der Sensor erkennt zuverlässig den geringen Farbunterschied<br />
zwischen Edelstahl und Zinn sowie Messing und Gold. Die Sensoren können zudem mit<br />
einem Webinterface des Herstellers angesprochen werden, welches eine einfache Bedienung<br />
ermöglicht.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
Der Switch mit Zukunft<br />
INDUSTRIAL ETHERNET | PROFINET | ETHERNET/IP<br />
27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> | Nürnberg<br />
Halle 5 | Stand 5-4<strong>11</strong><br />
Indu-Sol GmbH – Spezialist für industrielle Netzwerke<br />
EMV-Monitoring<br />
mA (Logarithmische Darstellung)<br />
25<br />
16<br />
10<br />
6<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
50<br />
ACHTUNG!<br />
Schwellwert<br />
überschritten<br />
158 500 1581 5000 158<strong>11</strong> 30000<br />
Hz (Logarithmische Darstellung)<br />
Einzigartig.<br />
PROmesh P9<br />
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Einfach. Einzigartig. Wegweisend.<br />
Der Switch PROmesh.<br />
Indu-Sol GmbH∙Blumenstraße 3∙04626 Schmölln∙Deutschland∙Telefon: +49(0)34491 5818-0∙www.indu-sol.com∙info@indu-sol.com
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
KIPPEN,<br />
DREHEN<br />
UND<br />
DRÜCKEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
In der Elektronik- und Automobilindustrie<br />
gehören Bedienelemente zu den Komponenten,<br />
mit denen der Anwender am häufigsten in<br />
Berührung kommt. Kein Wunder also, dass ihrer<br />
Entwicklung und Prüfung höchste<br />
Aufmerksamkeit gewidmet wird. Um die hohen<br />
Anforderungen zu erfüllen, kommen zur taktilen<br />
Messung piezoelektrische Sensoren zum Einsatz.<br />
Autor: Klaus Weser, Vertriebsingenieur, Kistler, Winterthur/Schweiz<br />
Viele Autofahrer schätzen das in den Bordcomputer integrierte<br />
Navigationssystem, lässt es sich doch mit nur einem<br />
Knopf, dem sogenannten Drehsteller komfortabel<br />
steuern: Verschiedene Funktionen weiterer Bordsysteme<br />
wie Klimaanlage und Radio lassen sich damit durch Drehen, Kippen<br />
oder Drücken intuitiv bedienen. Um die Qualität dieser Bedienelemente<br />
zu sichern, setzt die Automobilindustrie auf End-of-<br />
Line-Prüfautomaten: Diese Sondermaschinen kommen am Ende<br />
der Fertigungslinie zum Einsatz und ermöglichen eine automatische<br />
Haptik-Prüfung, die auch bei großen Stückzahlen die geforderte<br />
Qualität der multifunktionalen Schalter sicherstellt.<br />
Gebaut werden die Haptik-Prüfautomaten von spezialisierten<br />
Sondermaschinenbauern wie der Schuhriemen Maschinenbau<br />
GmbH. Das Familienunternehmen ist seit über 20 Jahren am<br />
Markt tätig und liefert seine Maschinen weltweit an große und<br />
kleine Automobilbauer. „Der Schlüssel zum Erfolg heißt Geschwindigkeit.<br />
Die Zykluszeiten sind bei uns oft kürzer, als bei den<br />
Mitbewerbern. Das wird natürlich honoriert“, sagt Hans-Julius<br />
Schuhriemen, Geschäftsführer der Firma. Dabei werden die Sondermaschinen<br />
zwar meist vom Endkunden, also dem Automobilbauer,<br />
erworben – erster Ansprechpartner für Schuhriemen ist jedoch<br />
in der Regel der Automobilzulieferer, der die Qualitätsvorgaben<br />
des Autoherstellers umzusetzen hat und deshalb auf nachweislich<br />
hohe Qualität angewiesen ist.<br />
58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
01 Haptik-Prüfung: Der piezoelektrische Drehmomentsensor<br />
liefert Daten mit einer Auflösung von bis zu 0,1 Nmm<br />
bei einer Drehgeschwindigkeit von bis zu 180°/s<br />
INTEGRIERTE PRÜFUNG MIT EINER MASCHINE<br />
Im aktuellen Projekt war die Aufgabe, eine automatisierte Prüfung<br />
der Kippen-Drehen-Drücken-Bewegung am Drehsteller einer zentralen<br />
Bedieneinheit zu realisieren. Der von der Schuhriemen Maschinenbau<br />
GmbH gebaute Prüfautomat besteht aus acht Stationen,<br />
an denen bis zu 450 Prüfmerkmale erfasst werden. Ein mittels<br />
Rundtakt-Tisch realisierter Zyklus dauert etwa 20 s, was einer Jahresproduktion<br />
von über 300 000 Bedienelementen entspricht. An<br />
drei der acht Stationen kommen dabei piezoelektrische Kraft- oder<br />
Drehmomentsensoren von Kistler zum Einsatz: Ein piezoelektrischer<br />
Drehmoment-Sensor mit einer Auflösung bis 0,1 Nmm prüft<br />
die Anzahl der Rastungen sowie die Rastmomente beim Drehen<br />
des Drehstellers – Werte außerhalb der festgelegten Grenzwerte<br />
weisen dabei auf Montage- oder Materialfehler hin.<br />
Eine weitere Station ist für die Prüfung von vertikalen Druckkräften<br />
vorgesehen. Mit den Sensoren werden dabei Auflösungen von 0,02 N<br />
bzw. 0,002 mm erreicht. „Die hohe Auflösung und Genauigkeit sind<br />
PIEZOELEKTRISCHE SENSOREN<br />
BEWÄHREN SICH BEI <strong>DER</strong> AUTO-<br />
MATISIERTEN QUALITÄTSSICHE-<br />
RUNG MIT HOHER PRÄZISION<br />
01<br />
ein entscheidender Grund, Kistler-Produkte in unseren Maschinen<br />
einzusetzen“, betont Schuhriemen. Das gilt auch für die Haptik-Messung<br />
der Kippbewegung, bei der konstruktive Herausforderungen zu<br />
meistern waren. „Der Drehsteller ist deutlich größer als bei bisherigen<br />
Produkten. Dadurch treten bei horizontalen Bewegungen störende<br />
Querkräfte in vertikale Richtung auf. Diese werden mittels ver-<br />
Der Switch mit Zukunft<br />
INDUSTRIAL ETHERNET | PROFINET | ETHERNET/IP<br />
27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> | Nürnberg<br />
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Zuverlässig durch Netload Class III<br />
Netzlast pro Port<br />
Portlast<br />
Gesamtauslastung<br />
100<br />
80<br />
Prozent %<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9<br />
20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
02<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
02 Da bei der horizontalen Betätigung der<br />
Kipp-Bewegung Querkräfte wirken, müssen<br />
diese mittels mechanischer Ausgleichselemente<br />
kompensiert werden<br />
„SEIT 28 JAHREN<br />
SETZEN WIR<br />
SENSOREN VON<br />
KISTLER EIN“<br />
Andreas Borrmann,<br />
Inhaber, Ingenieurbüro<br />
Borrmann GmbH<br />
Entscheidend sind für uns Vorteile<br />
wie Überlastsicherheit, breiter<br />
Messbereich, Steifigkeit und vor<br />
allem Langlebigkeit. Sicherheit und<br />
Zuverlässigkeit der Anlagen haben<br />
im Automotive-Bereich absoluten<br />
Vorrang, Maschinenstillstand ist<br />
unbedingt zu vermeinden. In all den<br />
Jahren unserer Zusammenarbeit<br />
hatten wir keinen Defekt bei einem<br />
Kistler-Sensor.<br />
TECHNOLOGIEVORSPRUNG MIT<br />
PIEZOELEKTRISCHER SENSORIK<br />
Sensoren von Kistler nutzen den sogenannten piezoelektrischen Effekt:<br />
Wird ein entsprechend bearbeiteter Quarz mechanisch belastet, erzeugt er<br />
eine elektrische Ladung, die direkt proportional zur einwirkenden Kraft ist.<br />
Diese lässt sich mittels eines Ladungsverstärkers, den Walter P. Kistler im<br />
Jahr 1950 patentieren ließ, einstellen und als Messgröße nutzbar machen<br />
– unabhängig von Dehnung oder Auslenkung. Daraus ergeben sich neben<br />
der Proportionalität entscheidende Vorteile gegenüber anderen Technologien<br />
wie kurze Messwege, weite Messbereiche, Robustheit und lange<br />
Lebensdauer. Piezoelektrische Sensoren überzeugen vor allem durch eine<br />
hohe Flexibilität in Bezug auf die Anpassung an den relevanten Messbereich.<br />
tikaler Ausgleichs-Elemente kompensiert“, erläutert Borrmann. „Solch eine Konstruktion<br />
ist schwierig. Da ist man froh, wenn man bei Kistler die Auswahl zwischen vielen<br />
verschiedenen Produkt- und Einbauvarianten hat.“<br />
SENSOREN BLEIBEN BEIM MASCHINENWECHSEL<br />
Mit den von der Schuhriemen Maschinenbau GmbH seit 1989 entwickelten End-of-<br />
Line-Testern wurden bis heute über 1 Milliarde Haptik-Prüfungen an KFZ-Bedienelementen<br />
durchgeführt. Bereits seit 1990 kommt dabei Sensortechnologie von Kistler<br />
zum Einsatz, die sich in verschiedenen Projekten immer aufs Neue bewährt: „Wir<br />
sind sehr zufrieden mit den Produkten, sodass wir bei jedem neuen Auftrag bis auf<br />
Weiteres wieder Kistler-Sensoren einsetzen werden“, erläutert Schuhriemen. Zu beobachten<br />
ist, dass die Produktvarianten bei den Endkunden in der Automobilindustrie<br />
immer schneller wechseln. Ein End-of-line-Prüfautomat sei momentan etwa<br />
sieben bis acht Jahre im Einsatz. Dann werden die Maschinen verschrottet, da sich<br />
die Umrüstung als Geschäftsmodell nicht rechne, erklärt Schuhriemen. „Nur die<br />
Sensoren werden vorher ausgebaut und zur Instandhaltung eingelagert.“<br />
Bilder: Kistler Gruppe<br />
www.kistler.com<br />
60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
—<br />
Ihr Partner im Maschinenbau<br />
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Maschinenbau ist längst kein isoliertes Thema mehr – Energiekosten, Effizienz,<br />
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das sind Einflüsse, die heute berücksichtigt werden müssen. Als weltweit agierender<br />
Systemlieferant in der Automatisierungstechnik bieten wir Ihnen dafür spezifisch<br />
gebündelte, hochintegrierte Lösungen leistungsstarker Einzelkomponenten, ein umfassendes<br />
Portfolio für energieeffiziente Anwendungen und Know-how von der Energieversorgung<br />
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Kunden in die Lage, schneller, besser und weiter zu gehen – gemeinsam mit uns.<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
ZUPACKEN<br />
NACH<br />
BEDARF<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Mechatronische Greifer und Greifsysteme<br />
erschließen sich immer neue Einsatzgebiete.<br />
Dem Bedarf und der Kreativität der<br />
Anwender sind dabei kaum Grenzen gesetzt,<br />
wie das Beispiel der automatisierten<br />
Erdbeerernte zeigt.<br />
Die mechatronischen Greifer von Gimatic zeichnen sich durch<br />
ihre Greifkraftsicherung aus. Diese sorgt dafür, dass die Bauteile<br />
nur in Bewegung bestromt werden und im unbestromten<br />
Zustand zuverlässig ihr Transportgut halten. Alle Greifer<br />
verzichten auf jegliche Programmierung. Sie sind mit einem Gewicht<br />
ab 160 g besonders leicht, sehr kompakt und oft nur halb so schwer<br />
wie andere am Markt angebotenen Greifer. Zudem arbeiten sie energieeffizient.<br />
Eine integrierte Motor-Controller-Karte, die direkte Signalverarbeitung<br />
der Ventilansteuerung und bis zu 10 Millionen<br />
Zyklen Wartungsfreiheit sind weitere Vorteile. Die Ansteuerung erfolgt<br />
mit 24 V DC, durch nur eine Leitung über ein I/O-Signal, sodass<br />
eine direkte Signalverarbeitung der Ventilansteuerung möglich ist.<br />
ELEKTRISCHE 2-BACKEN-PARALLELGREIFER<br />
Neu im Portfolio ist der elektrische 2-Backen-Greifer MPRJ. Er<br />
wurde dafür konzipiert, die Last sowohl von außen als auch von<br />
innen einzuspannen. Um die jeweilige Position einzustellen, wurden<br />
die Fingergreifer verschiebbar ausgeführt. Die Last wird durch<br />
die Kraft der eingebauten Feder festgehalten. Der Greifer hält die<br />
Last auch im Falle eines Stromausfalls oder bei ausgeschaltetem<br />
Motor zu 100 % fest.<br />
Der Parallelgreifer ist mit einem 3-poligen Verbinder M8 für eine<br />
24 V DC-Stromversorgung und dem Signal „Öffnen/Schließen“<br />
(ON/OFF) ausgestattet. Eine zusätzliche äußere Steuerelektronik<br />
ist nicht erforderlich. Die maximale Gesamtspannkraft des MPRJ<br />
beträgt 24 N, der maximale Hub 53 mm. Der 2-Backen-Greifer<br />
eignet sich zum Greifen eines breiten Produktspektrums ohne<br />
Backenwechsel.<br />
62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
01<br />
01 Der elektrische<br />
2-Backen-Greifer MPRJ<br />
kann die Last von außen<br />
und innen einspannen<br />
02 Das vollelektrische<br />
EQC75-Wechselsystem<br />
wurde hinsichtlich<br />
Dichtigkeit, Luftdurchführungen<br />
und<br />
Anschlusstechnik<br />
optimiert<br />
02<br />
VOLLELEKTRISCHER WERKZEUGWECHSLER<br />
Das vollelektrische EQC75-Wechselsystem wurde bereits 2016<br />
auf den Markt gebracht und nun hinsichtlich Dichtigkeit, Luftdurchführungen<br />
und Anschlusstechnik optimiert. Ein neues Kit<br />
erlaubt zusätzlich vier weitere Luftanschlüsse und optimierte<br />
Dichtungen. Zudem wurden die Steckervarianten ergänzt. Der<br />
Werkzeugwechsler ist Plug-and-play-fähig und eignet sich für<br />
Anwendungen, bei denen ein automatischer Wechsel der Greiforgane<br />
erforderlich ist.<br />
Einsatzmöglichkeiten finden sich in allen Handling- und Linearrobotern,<br />
die mechatronisch arbeiten und ganz auf Pneumatik<br />
verzichten. Das System besteht aus einer aktiven Komponente<br />
(EQC75-A) und einer passiven mechanischen Werkzeugplatte<br />
GREIFSYSTEME BESTIMMEN<br />
MASSGEBLICH DIE EFFIZIENZ<br />
VON HANDLING-PROZESSEN<br />
(EQC75-B). Die aktive Komponente wird normalerweise mit dem<br />
Handgelenk des Roboters verbunden, während ein oder mehrere<br />
Flansche an den auswechselbaren Greiforganen angebracht sind.<br />
Mit seinen kompakten Abmessungen von 75 × 145 × 60 mm<br />
wiegt der vollelektrische Werkzeugwechsler nur 1,1 kg. Damit<br />
passt er beispielsweise in die engen Einbauräume vieler kleiner<br />
Roboter in der Gewichtsklasse bis 5 kg. Die Ansteuerung erfolgt<br />
über eine 24-V-I/O-Schaltung, die Programmierung entfällt. Sein<br />
maximales Moment beträgt 150 Nm, die maximale Zugkraft<br />
2 000 N und die maximale Nutzlast 10 kg. Falls ein Anwender<br />
nicht komplett umsteigen möchte, lässt sich zwischen Elektrik<br />
und Pneumatik leicht umstellen, denn das Wechselsystem verfügt<br />
über vier Luftanschlüsse. Es wurde zudem mit integrierten<br />
Sensoren zur Stellungsabfrage ausgestattet.<br />
SPANNUNGSGELADENE BOX<br />
Üblicherweise liegt an den Roboterarmen nur eine geringe<br />
Spannung von ca. 0,6 bis 1 A an, sodass leistungsstarke Komponenten<br />
nicht direkt dort angeschlossen werden können. Die<br />
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Welcome to GMN atsps ipc drives <strong>2018</strong><br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Gimatic- Greifer benötigen dank ihrer Greifkraftsicherung nur<br />
wenige Millisekunden lang eine hohe Spannung. Um diese zur<br />
Verfügung zu stellen, wurde die sogenannte „Capacitor Box“ entwickelt,<br />
welche die erhöhte Spannung dann zur Verfügung stellt,<br />
wenn sie benötigt wird.<br />
Damit lassen sich die Greifer problemlos betreiben. Durch den direkten<br />
Anschluss lässt sich der Greifer mit dem Arm endlos drehen.<br />
Das wäre mit externen Kabeln nicht möglich gewesen. Die Box verfügt<br />
über einen NPN/PNP-Ausgang, womit Eingangs- und Ausgangssignale<br />
individuell verdrahtet werden können. Bei einer weiteren Version<br />
können die Steuersignale mittels WiFi getriggert werden.<br />
MODULARE SENSORBOX<br />
Mit der neuen modularen Sensorbox SBM bringt Gimatic ein System<br />
auf den Markt, das speziell für den Einsatz bei Robotergreifer-Systemen<br />
entwickelt wurde. Der modulare Aufbau erlaubt es, problemlos<br />
zusätzliche Sensorik zu installieren und zudem die gewünschte Logik<br />
und/oder Trigger zu setzen. Somit entfällt ein Vorhalten von offenen<br />
Eingängen bei der ursprünglichen elektrischen Auslegung.<br />
Das Sensorsystem besteht aus einer oder mehreren Mehrfacheinheiten<br />
SBMM, einer oder mehreren Nebeneinheiten SBMS und einer<br />
Abschluss- und Fixiereinheit SBMK. Master- und Slave-Module können<br />
mit bis zu 20 Slave-Modulen in Reihe geschaltet werden, wodurch<br />
sich anwendungsspezifische Systeme ausführen lassen.<br />
Die modulare Sensorbox ist mit den Abmessungen 34 × 36 × 10 mm<br />
je Modul sehr kompakt und lässt sich einfach manuell über Trigger<br />
konfigurieren. Jeder Sensorausgang ist als NO oder NC konfigurierbar.<br />
Das Master-Gerät aktualisiert gleichzeitig zwei digitale Ausgangssignale<br />
über die Reihe der Schließer und Öffner. Der Bereich<br />
für die Spannungsversorgung reicht von 10 bis 32 V.<br />
<strong>DER</strong> ERDBEEREN-PFLÜCKER<br />
Eine schöne Anwendung mit Zukunftspotenzial hat die spanische<br />
Niederlassung von Gimatic jüngst mit einer Erntemaschine<br />
für Erdbeeren umgesetzt. Die E-Serie von Agrobot<br />
wurde so konzipiert, dass sie autonom innerhalb der Reihen<br />
jeder Erdbeerfarm eingesetzt werden kann. Die Erntemaschine<br />
berührt dabei keine Früchte. Bis zu 24 eingebaute Roboterarme<br />
greifen den Stengel der Erdbeere, schneiden ihn von der Pflanze<br />
und setzen die Erdbeere dann in den Feldcontainer, um sie<br />
später in den Verbrauchercontainer zu packen. Lineartechnik<br />
sorgt für die Positionierung der Robotik. Modernste Bildverarbeitung<br />
bestimmt die Fruchtreife der Erdbeere, denn schließlich<br />
sollen ja nur reife Früchte geerntet werden. Die gesamte<br />
Ma schine wird ohne Druckluft betrieben und kann in- oder outdoor<br />
eingesetzt werden.<br />
Eingebaut wurden die elektrischen Winkelgreifer der Serie<br />
MPBM 1640. Die Plug-and-play-fähigen Radialgreifer passen sich<br />
jeder Werkstückgröße an und verfügen über zwei selbstzentrierende<br />
Backen. Wenn der Greifer gegriffen hat, wird kein Strom<br />
mehr verbraucht. Auch im Falle eines Stromausfalls bleibt die<br />
Greifkraft sicher erhalten. Der im Greifer integrierte bürstenlose<br />
DC-Servomotor hat eine hohe Lebensdauer. Bis zu 10 Millionen<br />
Zyklen läuft der Greifer wartungsfrei. Die Ansteuerung erfolgt<br />
über ein SPS-Signal I/O. Außerdem ist der MPBM 1640 kompatibel<br />
mit MRE Drehmodulen. Damit lässt sich dann auch ein drehendes<br />
Greifen realisieren.<br />
Bilder: Aufmacherbild Agrobot; Bilder 01 bis 04 Gimatic<br />
www.gimatic.com<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„UNSERE GREIFER<br />
WERDEN FIT FÜR<br />
DIE INDUSTRIE 4.0“<br />
Dr. Eng. Andrea Menegolo,<br />
R&D Mechatronic,<br />
Gimatic S.r.l.<br />
03<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Industrie-4.0-Automatisierung<br />
macht auch vor Gimatic nicht halt.<br />
So haben wir begonnen, unsere<br />
Greifer mit dem Kommunikationsstandard<br />
IO-Link auszurüsten. Wir<br />
haben die IOL-Box entwickelt. Das<br />
spezielle IO-Link-Gerät verhält sich<br />
wie ein Gateway. Es übersetzt ein<br />
proprietäres Protokoll, das auf der<br />
Greiferseite arbeitet, in das<br />
IO-Link-Kommunikationsprotokoll.<br />
An eine Box lassen sich gleich<br />
mehrere Greifer in einer busähnlichen<br />
Architektur anschließen.<br />
04<br />
03 Die Capacitor Box<br />
stellt erhöhte Spannung<br />
für die Greifer bereit,<br />
wenn diese benötigt<br />
wird<br />
04 Die Sensorbox SBM<br />
wurde speziell für<br />
Robotergreifer<br />
konzipiert<br />
64 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
PROTOKOLL-WECHSEL IM<br />
HANDUMDREHEN<br />
Die kompakten I/O-Module Solid67 von Murrelektronik<br />
eignen sich besonders für Anwendungen mit IO-Link-Sensoren<br />
und -Aktoren. Sie stellen acht IO-Link-Steckplätze in<br />
unmittelbarer Prozessnähe zur Verfügung, binden aber<br />
auch klassische IOs in das System mit ein. Durch das<br />
vollvergossene Metallgehäuse und Schwing-Schock-Werte<br />
von 15 und 5 G sind sie bereit für den Einsatz in rauer<br />
industrieller Umgebung und in einem Temperaturbereich<br />
von - 20 bis + 70 °C. Viele Diagnosemöglichkeiten am<br />
Modul über die Steuerung und über einen integrierten<br />
Webserver machen die Fehlersuche einfach. Die Feldbusmodule<br />
unterstützen Profinet und Ethernet/IP in einem<br />
Modul. Deshalb muss der Anwender, um vom einen auf<br />
das andere Protokoll zu wechseln, nur einen Drehschalter<br />
am Gerät umlegen. Die Steckplätze (Pin 4) der IO-Link-<br />
Master-Module<br />
können für<br />
IO-Link-Sensoren<br />
und -Aktoren<br />
genutzt,<br />
zusätzlich aber<br />
auch als klassischer<br />
Ein- oder<br />
Ausgang<br />
parametriert<br />
werden.<br />
www.murrelektronik.com<br />
EMV-DETEKTOR MIT SWITCH- UND<br />
DIAGNOSEFUNKTIONALITÄT<br />
Zu einem stabilen<br />
Industrial Ethernet- bzw.<br />
Profinet-Netzwerk<br />
gehören nicht nur<br />
einwandfreie Physik und<br />
Logik, sondern auch eine<br />
hohe EMV-Festigkeit.<br />
Häufig wird erst durch<br />
eine messtechnische<br />
Kontrolle bei auftretenden<br />
Störungen im Nachhinein festgestellt, dass die Schirme der Signalkabel<br />
einen „konkurrierenden“ Rückstrompfad gegenüber dem eigentlich<br />
dafür vorgesehenen Potentialausgleichssystem darstellen.<br />
Aus diesem Grund hat die Indu-Sol GmbH mit dem PROmesh P9 die<br />
ohnehin schon im Netzwerk vorhandene Infrastrukturkomponente<br />
Switch mit einem EMV-Monitoring ausgestattet. Eine speziell integrierte<br />
Messschaltung überwacht zu diesem Zweck die Ableitströme permanent<br />
und speichert bei Überschreitung den höchsten Wert einschließlich der<br />
Frequenz. Nimmt die Höhe der Schirmströme ein kritisches Ausmaß an,<br />
erfolgt eine zielgerichtete Warnung an den Betreiber (per Mail, SNMP-<br />
Trap oder über einen potentialfreien Kontakt), um eine nachhaltige<br />
Beeinträchtigung der Datenkommunikation frühzeitig zu erkennen.<br />
Darüber hinaus erleichtert der PROmesh P9 laut Anbieter das Netzwerkmanagement<br />
durch seine Diagnosefunktionalität sowie das übersichtliche<br />
Webinterface maßgeblich und ist nach der höchsten Netload Class III<br />
zertifiziert.<br />
www.indu-sol.com<br />
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Smartphone und Tablet. Sie entscheiden<br />
selbst, ob Sie die Konfiguration mit dem<br />
Getriebe oder Motor starten.Ein weiterer<br />
vonvielen Pluspunktenist der Vergleich<br />
vonbis zu fünf Getrieben.Der TDF in neuer<br />
Form wird zum ersten Mal auf der Messe<br />
vorgestellt. Lassen Sie sich überraschen.<br />
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Berechnen und visualisieren Sie mit NCP 4.0<br />
den komplettenAntriebsstrang –von der<br />
Lastüber das Getriebe bis hin zum Motor.<br />
Dabei stehen Ihnen vielfältige Applikationen<br />
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Anwendung kosten- und energieeffizient<br />
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der Vergleich vonbis zu fünfAuslegungen.<br />
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27.–29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
HALLE 4ΙSTAND 4-280 ΙNÜRNBERG
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
FINDE<br />
DEN<br />
FEHLER!<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Im Rahmen eines Forschungsprojekts der TU Wien<br />
wurde für ein UAV – ein unbemanntes<br />
Luftfahrzeug – ein neues Getriebedesign<br />
überprüft. Da Leichtbau hier eine Rolle spielt,<br />
wurde die Mikrogeometrie der Kegelradstufe<br />
speziell ausgelegt. Anschließend wurde diese<br />
Verzahnung in einem Prototypengetriebe auf dem<br />
Prüfstand untersucht. Im ersten Versuch wurden<br />
die Tragbilder aus der Simulation nicht erreicht.<br />
Nach einer optimalen Auslegung des Tragbilds<br />
wurde eine Getriebesoftware auch erfolgreich zur<br />
Fehlersuche im Fertigungsprozess eingesetzt.<br />
Autoren: Dipl.-Ing. Hanns Amri, Dipl.-Ing. Katharina Hartenthaler,<br />
Dipl.-Ing. Thomas Koo, Technische Universität Wien, Institut für<br />
Konstruktionswissenschaften sowie Dipl.-Ing. Jürg Langhart,<br />
Technischer Vertrieb, KISSsoft AG, Bubikon/Schweiz<br />
Der Forschungsbereich Maschinenelemente der TU Wien<br />
unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Weigand hat seinen<br />
Forschungsschwerpunkt auf Luftfahrtantriebssysteme<br />
gelegt. Hierzu zählen Antriebsstränge von Drehflüglern<br />
aller Größenordnungen, aber auch Getriebe von Flächenflugzeugen<br />
und Turbinen. Die Tätigkeiten reichen von Konzeptauslegungen<br />
über detaillierte Analysen von Getrieben, bis hin zu<br />
Zertifizierungsfragen und Prüfstandsversuchen. Ein stark wachsendes<br />
Segment in der Luftfahrt sind neue Antriebskonzepte im Bereich<br />
der UAV (Unmanned Aerial Vehicle). Dazu gehören beispielsweise<br />
autonom fliegende Hubschrauber mit einer Abflugmasse im<br />
Bereich einiger hundert Kilogramm.<br />
Der Camcopter S-100 der österreichischen Firma Schiebel Elektronische<br />
Geräte GmbH ist ein unbemannter Hubschrauber mit einer<br />
Gesamtabflugmasse (MTOW) von 200 kg bei einer Zuladung<br />
von 50 kg, der von einem Wankelmotor betrieben wird. Die Maximalgeschwindigkeit<br />
beträgt 240 km/h, die maximale Flughöhe<br />
5 500 m und die mögliche Einsatzdauer mindestens 6 h.<br />
Die Kegelradstufe wurde mit der Getriebesoftware Kisssys ausgelegt.<br />
Dabei wurde die Mikrogeometrie speziell für diesen Radsatz<br />
ermittelt, da aufgrund des radikalen Leichtbaus die Verformungen<br />
des Getriebes in der Luftfahrt größer ausfallen, als beispielsweise<br />
bei Industriegetrieben. Das Tragbild wurde einschließlich der entsprechenden<br />
Höhen- und Breitenballigkeiten sowie Spiralwinkel-/<br />
Eingriffswinkelkorrekturen modelliert und unter verschiedenen<br />
Laststufen berechnet.<br />
KONTAKTANALYSE <strong>DER</strong> KEGELRADSTUFE<br />
Mit der Berechnungssoftware Kisssoft wurde eine Kontaktanalyse<br />
unter Volllast durchgeführt und das Tragbild am Tellerrad bewertet.<br />
66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Mit uns geht<br />
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Denn Qualität und Präzision heißt unser<br />
Beitrag zu Ihrem Erfolg.<br />
Die Kontaktanalyse verwendet für die Berechnung der Tragbildlage ein Kegelradmodell<br />
auf Basis der Ersatzstirnradverzahnung sowie die Definition von mathematischen<br />
Flankenmodifikationen. Im Gegensatz dazu basiert die konventionelle Herstellung<br />
auf dem theoretischen Abwälzen am Planrad und Flankenmodifikationen<br />
auf Grundlage der Maschineneinstellungen. Bei Kegelrädern mit großen Balligkeiten<br />
ist der Unterschied auf die Tragbildlage gering und somit eine Simulation in Kisssoft<br />
für eine prinzipielle Abschätzung des Flankentragens möglich. Die Kontaktanalyse<br />
liefert zusätzlich eine Bewertung des Radsatzes nach verschiedensten Kriterien wie<br />
Zahnfußspannung, Flankenbruch oder Fressen. Sensitivere Kriterien wie die Geräuschbewertung<br />
aus der Drehwegabweichung hingegen benötigen erfahrungsgemäß<br />
die reale Topologie aus der Fertigungssimulation.<br />
Im Rahmen des kooperativen Forschungsprojekts OHA (Optimierte<br />
Hubschrauberantriebe Made in Austria) der TU-<br />
Wien und der Firma Schiebel wurde das neue Getriebedesign<br />
an einem eigens für den Camcopter S-100 gebauten<br />
Prüfstand am Institut für Konstruktionslehre<br />
an der TU Wien überprüft. Die untersuchte Kegelradstufe<br />
ist die Ausgangsstufe zum Hauptrotor, mit<br />
einer Übersetzung von rund 1,9 und einem Achswinkel<br />
ungleich 90°. Der Kegelradsatz wurde im konventionellen<br />
„Face Milling“-Verfahren gefetigt.<br />
Der Radsatz wurde zusammen<br />
mit den neuen<br />
Tragbildvorgaben der<br />
TU Wien dem Ke-<br />
01 Kegelradsatz<br />
der Ausgangsstufe<br />
des neuen Getriebes<br />
COLUMBUS McKINNON<br />
Engineered Products GmbH<br />
Am Silberpark 2- 8<br />
86438 Kissing<br />
Germany<br />
www.pfaff-silberblau.com<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 67
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
innen aussen innen aussen<br />
Breite [mm]<br />
Breite [mm]<br />
02 Variation der Einbaudistanz vom Tellerrad und Einfluss auf das Tragbild<br />
(links ohne Flankenspiel, rechts mit Verschiebung des Tellerrads)<br />
gelradhersteller übergeben, der für die Herstellung und auch die<br />
Festlegung der Flankenmodifikationen beauftragt wurde.<br />
TRAGBILDABWEICHUNG – WAS IST<br />
DIE URSACHE?<br />
MO<strong>DER</strong>NE GETRIEBESOFTWARE<br />
ERMÖGLICHT TRAGBILDANALYSEN<br />
UND UNTERSTÜTZT SO DIE WIRT-<br />
SCHAFTLICHE UMSETZUNG VON<br />
HIGH-END-ENTWICKLUNGEN<br />
03 Definition der Verlagerungen am Kegelrad<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Es zeigte sich am Prüfstand, dass der gefertigte Kegelradsatz keine<br />
zufriedenstellende Tragbildlage aufweist. Das Tragbild war deutlich<br />
zu Ferse und Kopf am Tellerrad verschoben. Um die Ursache<br />
des von der Berechnung abweichenden Tragbilds auf dem Prüfstand<br />
zu finden, wurden zuerst die Verzahnungsdaten mit den Herstellungsdaten<br />
abgeglichen und der Radsatz auf allfällige Herstellungsfehler<br />
untersucht. Hier zeigten sich zwischen den Berechnungsvorgaben<br />
und den Ausführungen keine Unterschiede. Auch<br />
die Belastungsannahmen aus der Simulation waren korrekt und<br />
stimmten mit den Messwerten vom Prüfstand überein. Als weitere<br />
mögliche Quelle für das fehlerhafte Tragbild wurde anschließend<br />
das Verdrehflankenspiel geprüft, welches durch die Montage des<br />
Tellerrads eingestellt wurde. In Kisssoft wurden daraufhin die Parameter<br />
für die Montageabweichungen variiert, um das Tragbild aus<br />
dem Versuch nachzubilden.<br />
DEN FEHLER IN <strong>DER</strong> SIMULATION NACHSTELLEN<br />
Anschließend wurde in Kisssoft eine Parameterstudie mit unterschiedlichen<br />
Einbaudistanzen des Tellerrads in J+-Richtung durchgeführt.<br />
Dabei zeigte sich, dass in der Simulation das fehlerhafte<br />
Tragbild vom Prüfstand sehr gut erreicht werden konnte. Dieses Resultat<br />
wiederum legte die Vermutung nahe, dass auf dem Prüfstand<br />
die Montage des Tellerrads bezüglich der Einbaudistanz und damit<br />
das Verdrehflankenspiel fehlerhaft war. Eine Kontrolle der Montage<br />
hat schließlich ergeben, dass das Verdrehflankenspiel nicht richtig<br />
eingestellt war, was zu dem unerwarteten Ergebnis geführt hatte.<br />
Nach Korrektur der Einbaudistanz des Tellerrads konnte somit am<br />
Prüfstand ein identisches Tragbild zur Simulation in Kisssoft erreicht<br />
werden.<br />
Die ungünstige Tragbildlage führt unter hohen Belastungen zu<br />
einer ungleichmäßigen Lastverteilung über die Flanke und somit<br />
zu Spannungsüberhöhungen, was sich nachteilig auf die Tragfähigkeit<br />
auswirkt. Mit dem korrekten Tragbild konnte eine gleichmäßige<br />
Lastverteilung erreicht werden.<br />
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />
Das neue Design einer Kegelradverzahnung und die Festlegung der<br />
Flankenmodifikationen wurden in der Vergangenheit häufig vom<br />
Hersteller nach eigenen Erfahrungswerten ausgeführt. In der Luftfahrt<br />
führt diese Vorgehensweise nicht immer zu den gewünschten<br />
Ergebnissen, da diese Getriebe aufgrund des radikalen Leichtbaus<br />
und anderer Lagerungskonzepte auch anderen Verformungen unterworfen<br />
sind. Daher ist es gerade in der Luftfahrt unerlässlich, eine<br />
Qualitätssoftware zur Voraussage der Tragbildlage hinzuzuziehen<br />
und diese im Prüflauf zu verifizieren.<br />
Im vorliegenden Anwendungsbeispiel konnte Kisssoft einerseits<br />
zur Auslegung des Tragbilds sowie auch zur Fehlersuche nach dem<br />
Fertigungsprozess eingesetzt werden. Mit moderner Getriebesoftware<br />
können demnach in umfassenden Analysen die Tragbildverlagerungen<br />
ermittelt und passende Flankenmodifikationen vorgeschlagen<br />
werden, was zu realitätsnahen Resultaten führt und hochgradig<br />
dazu beiträgt, High-End-Entwicklungen mit vertretbaren<br />
Kosten zu unterstützen.<br />
Bilder: KISSsoft<br />
www.kisssoft.ag<br />
68 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ENGINEERINGTOOL FÜR SYSTEMBAUKASTEN<br />
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
Item hat die Auswahl- und Auslegungssoftware MotionDesigner erweitert. Das<br />
Online-Tool ermöglicht nun die Berechnung von Auslegerachsen, bei denen der<br />
Schlitten fest montiert ist und sich stattdessen die Lineareinheit bewegt, um z. B.<br />
Pick-and-place-Aufgaben zu erfüllen. Die Zahnstangen führen dabei zu einer<br />
hohen Steifigkeit, auch bei vertikalem Einsatz. Der MotionDesigner berechnet<br />
automatisch die maximale Stützweite. Da die Integration der Auslegerachsen zu<br />
einer hohen Positioniergenauigkeit führt, sind auch komplexe Aufgaben, z. B. im<br />
3D-Druck oder zur Ausführung von Schweißnähten, konfigurierbar. Die Software<br />
MotionSoft wurde für die Inbetriebnahme der Auslegerachsen optimiert. Eine<br />
Neuentwicklung ist das Engineeringtool. Diese Software greift auf alle Profile<br />
des MB Systembaukastens, die dazugehörige Verbindungstechnik sowie entsprechende Bodenelemente und Endkappen zurück. Das<br />
Engineeringtool erstellt die komplette Projektdokumentation.<br />
www.item24.de<br />
SPINDELLAGER SCHNELL<br />
KONFIGURIEREN<br />
sps ipc drives<br />
Nürnberg<br />
Halle 4, Stand 251<br />
Mit dem Simulationstool SimPro<br />
Spindle von SKF können<br />
Konstrukteure von Spindeln<br />
schnell die optimale Lager-Konfiguration<br />
für eine Anwendung<br />
ermitteln. Das Programm fußt<br />
auf der SimPro-Berechnungssoftware.<br />
So gleicht es einem<br />
virtuellen Prüfstand, der<br />
Aufschlüsse über die dynamischen<br />
Kräfte liefert, denen die<br />
Lager in Spindeln ausgesetzt<br />
sind. Damit kann die Auslegung<br />
von Lagerungen für die jeweiligen<br />
Anwendungsanforderungen<br />
bzw. -bedingungen ausgetestet<br />
werden. Dazu wird das Simulationstool<br />
zunächst mit Daten<br />
über Wellen, Lager, Getriebe,<br />
Schmierstoffe, Zwischenringe<br />
und Federn gefüttert. Dafür<br />
steht eine Eingabemaske zur<br />
Verfügung, mit Direktanbindung<br />
an das Wälzlager-Portfolio des<br />
Herstellers. Dem entstandenen<br />
Modell fügt der User nun<br />
Betriebsbedingungen wie<br />
Drehzahlen, Temperaturen,<br />
Lasten und Schmierung sowie<br />
Passungen von Welle und<br />
Gehäuse hinzu. Dabei können<br />
die Last- und Drehzahlbedingungen<br />
auch als kombinierter<br />
Lastzyklus eingegeben werden.<br />
IHR ERFOLG IST<br />
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Innovation entsteht dort, woesRaum für neue<br />
Ideen gibt. Bei uns finden Sie ihn. Denn genau<br />
das zeichnet die HANNING ELEKTRO-WERKE seit<br />
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Antriebskomponenten sowie -systeme<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 69
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
NUR DREI KLICKS<br />
ENTFERNT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Interaktive Programme können die Arbeit eines<br />
Konstrukteurs erleichtern. Am Beispiel eines<br />
Konfigurators für schwere Industriesteckverbinder<br />
wird deutlich, wie leistungsfähig<br />
die digitalen Helfer bereits sind.<br />
Programme und Anwendungen werden als Instrument zur<br />
Unterstützung der Konstruktion immer wichtiger. Denn sie<br />
helfen Entwicklerinnen und Entwicklern, einer zentralen<br />
Herausforderung zu begegnen: Immer kürzer werden die<br />
Zyklen, innerhalb derer es neue zuverlässige und effiziente Maschinen<br />
zu entwerfen gilt. Und nicht jede Abteilung verfügt über ausreichende<br />
Kapazitäten, um sich mit Details wie Schnittstellen, Steckverbindern<br />
und deren Kombinationsmöglichkeiten zu befassen.<br />
Harting hat deshalb einen Konfigurator für Industriesteckverbinder<br />
entwickelt, der es ermöglicht, schnell alle nötigen Informationen<br />
und entscheidungsrelevanten Daten bei der Hand zu haben.<br />
Autor: Timo Poggemöller, Technical Application Manager,<br />
Harting Electric GmbH & Co. KG, Espelkamp<br />
<strong>DER</strong> SCHNELLE WEG ZUM STECKVERBIN<strong>DER</strong><br />
<strong>DER</strong> KONFIGURATOR KOMMUNI-<br />
ZIERT MIT DEM ANWEN<strong>DER</strong><br />
Der Han-Konfigurator orientiert sich an der Praxis. Er ist so gestaltet,<br />
dass Anwender schnell die nötigen Schnittstellen für ihre Entwicklung<br />
zusammenstellen können. Drei Eingaben – Anzahl der<br />
Kontakte, benötigte Spannung und Stromstärke – reichen, um zu einer<br />
ersten Lösung zu gelangen. Diese kann direkt in den Warenkorb<br />
gelegt oder noch weiter verfeinert werden.<br />
Zudem werden dem User den Anforderungen entsprechende Alternativen<br />
vorgeschlagen. Der Konfigurator macht den Steckverbinder<br />
leicht beherrschbar – den immer komplexeren Anforderungen<br />
und einer generell hohen Produkt-Diversifizierung zum Trotz.<br />
Der Auswahlprozess bleibt trotz der aktiven Unterstützung<br />
durch das Programm für den Anwender transparent. Die jeweils<br />
aktuelle Konfiguration ist parallel als 3D-Modell in einem separaten<br />
Fenster zu sehen. Der Konfigurator ist interaktiv, d. h. er kommuniziert<br />
mit dem Anwender. Die Kommunikation läuft zum einen<br />
über die 3D-Modellierung, zum anderen über jeweils offenstehende<br />
oder geschlossene Auswahlmöglichkeiten. Komponenten,<br />
die zu einer bereits getroffenen Auswahl nicht passen, zeigt<br />
der Konfigurator nicht an.<br />
Anwender, die bereits über Artikelnummern oder Namen der<br />
gesuchten Produkte verfügen, haben die Möglichkeit, ihre Schnitt-<br />
70 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
www.DerKonstrukteur.de<br />
„<strong>DER</strong> KONFIGURATOR<br />
HILFT, DIE BESTE<br />
LÖSUNG ZU GENE-<br />
RIEREN“<br />
Timo Poggemöller,<br />
Technical Application<br />
Manager, Harting<br />
Der Konstrukteur muss nicht lange<br />
nach Komponenten und deren<br />
Spezifikationen suchen. Per<br />
Mausklick gelangt er zu Schnittstellen-Lösungen,<br />
die dem neuesten<br />
Stand in der Steckverbinder-Entwicklung<br />
entsprechen. Zudem<br />
profitiert er aus der hohen Sicherheit<br />
durch die Visualisierung des<br />
Konfigurators, denn jedes Einzelteil<br />
wird im künftigen Anwendungszusammenhang<br />
angezeigt. Zudem<br />
geht einmal erworbenes Wissen<br />
nicht verloren und ist leicht integrierbar<br />
in die Bearbeitungs- und<br />
Dokumentations-Systeme der<br />
Entwicklung. Nach der Konfiguration<br />
stehen die technischen Daten der<br />
Schnittstelle zum Download bereit.<br />
Die jeweils aktuelle Konfiguration des Steckverbinders wird<br />
als 3D-Modell in einem separaten Fenster dargestellt<br />
stelle im Konfigurator eigenständig aufzubauen – und für die weitere Bearbeitung<br />
handhabbar zu machen. Sie nutzen den Expertenmodus: Beginnend mit<br />
der Wahl des Gehäuses (oben/unten) oder Einsatzes (Stift/Buchse) ergeben sich<br />
unterschiedliche Zugänge zur passenden Konfiguration.<br />
Bilder: Harting<br />
www.harting.com
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
EINE RUNDE<br />
SACHE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Den richtigen Steckverbinder für den jeweiligen<br />
Einsatzzweck zu finden, ist keine leichte Aufgabe.<br />
Neben konstruktiven Überlegungen steht dabei<br />
auch das Handling im Fokus. Ein kompakter und<br />
leistungsfähiger Kabel-Steckerverbund bietet in<br />
beiden Bereichen Vorteile.<br />
Der M15 Power von LQ Mechatronik-Systeme besteht aus<br />
dem Rundsteckverbinder X-TEC 15 und dem Energiekabel<br />
W-TEC 15. Er kombiniert laut Anbieter enorme Leistungsfähigkeit<br />
mit einer hohen Stromdichte und eignet sich unter<br />
anderem für Aggregate und Motoren im 400-V-Bereich. Mit seinem<br />
kompakten Steckbilddurchmesser von lediglich 15 mm eröffnen<br />
sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Maschinen-, Aggregat-<br />
und Gerätehersteller sowie in der Fördertechnik. Im Gegensatz<br />
zu 7/8-Zoll-Steckern und -Kabeln sind X-TEC 15 und W-TEC 15<br />
kleiner und leistungsfähiger. Statt lediglich 9 A beträgt die Stromstärke<br />
im Dauerbetrieb 16 A auf den Leistungskontakten. 10 A werden<br />
auf den Hilfskontakten erreicht. Diese außergewöhnlich große<br />
Stromstärke bei derart kleinen Abmessungen ist nach Angaben des<br />
Herstellers auf dem Markt bisher einmalig.<br />
VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN<br />
Erhältlich ist der M15 Power mit einem Kunststoff- oder Metallgehäuse,<br />
als Einschraubvariante mit vorkonfektionierten Litzen oder<br />
mit Anbaudose. Ein Schnellverriegler erleichtert das Handling auf<br />
der Baustelle. Die Kunststoffumspritzung bietet Sicherheit gegen<br />
Manipulation. Der M15 Power ist schleppkettenfähig und ist nach<br />
Schutzart IP67 staub- und spritzwassergeschützt. Die Konfektionsvarianten<br />
sind vielfältig und beinhalten unter anderem gerade und<br />
gewinkelte Buchsen oder Verlängerungen, in geschirmter und ungeschirmter<br />
Ausführung. Sie erfüllen die UL-Anforderungen in und<br />
am Schaltschrank.<br />
72 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
FÜR KLEINE ÖFFNUNGEN<br />
DAS ANSCHLIESSEN <strong>DER</strong> STECKVERBIN-<br />
<strong>DER</strong> REDUZIERT SICH AUF DEN REIN<br />
MECHANISCHEN VORGANG<br />
Der Durchmesser des M15-Power-Rundsteckverbinders beträgt lediglich 20 mm,<br />
dieser passt damit auch durch kleine Öffnungen und Ausbrüche in den Kabelkanälen.<br />
Damit schließen sich vorkonfektionierte Kabel und relativ kleine Ausbrüche<br />
nicht mehr von vornherein aus. Das vereinfacht die Verteilung der elektrischen<br />
Leitungen. Zudem sind die Kabelschächte durch die kleinen Öffnungen<br />
weitgehend vor Schmutz aus der Umgebung geschützt. Die elektrische Verteilung<br />
zwischen den Stammleitungen und den Stichleitungen, die zu den Motoren führen,<br />
erfolgt mithilfe von T-Verteilern aus der M15-Power-Baureihe. Sie sind mit<br />
dem gleichen Polbild ausgestattet, sodass auch hier der Anschluss und die elektrische<br />
Verteilung gegeben ist – ebenso sicher, schnell und einfach.<br />
EINFACHES HANDLING<br />
Die Steckverbinder zum Anschluss von Motoren, die Förderbänder beispielsweise in<br />
Logistikzentren antreiben, sollten einfach, schnell und sicher montierbar sein. Der<br />
M15 Power wurde speziell für Einsätze entwickelt, bei denen es auf schnelles und<br />
sicheres Handling ankommt. Vor Ort müssen die Kabel lediglich auf das Einschraubgewinde<br />
am Motor aufgesetzt und mit dem Schnellverriegler arretiert werden, um<br />
den elektrischen Kontakt herzustellen – sicher, fehlerfrei und in Sekundenschnelle.<br />
Für die Montage werden keine Elektrofachkräfte mehr benötigt, da Tätigkeiten wie<br />
Abisolieren oder Anklemmen entfallen. Durch die Umspritzung bieten die Rundsteckverbinder<br />
maximale Sicherheit, auch gegen Manipulation.<br />
Bilder: LQ Mechatronik-Systeme GmbH<br />
www.lq-group.com<br />
Mit dem Rundsteckverbinder M15 Power (ganz rechts im Bild) sind<br />
Elektromontagearbeiten schnell und einfach durchzuführen<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 73<br />
Rotor Clip.indd 1 17.09.<strong>2018</strong> 14:39:38
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
STARK GEGEN<br />
STRAHLUNG!<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Maschine streikt, der Roboter bleibt stehen –<br />
nicht immer ist daran ein technischer Defekt<br />
schuld. Auch Probleme mit der<br />
elektromagnetischen Verträglichkeit können die<br />
Ursache sein. Wenn Konstrukteure bei Kabeln<br />
und Verbindungstechnik bestimmte Dinge<br />
beachten, können sie ihr System stark gegen<br />
störende elektromagnetische Strahlung machen!<br />
Die Gefahr von Störungen durch elektromagnetische Felder<br />
in der Industrie wächst. Das ist eine zwangsläufige<br />
Folge der zunehmenden Elektrifizierung und Digitalisierung,<br />
die mit Industrie 4.0 in die Fabriken einzieht. Damit<br />
rückt das Thema Elektromagnetische Verträglichkeit, kurz<br />
EMV, vermehrt in den Blickpunkt. Elektromagnetisch verträglich<br />
ist ein Gesamtsystem, wenn es sich von elektromagnetischen Feldern<br />
anderer Systeme nicht in seiner Funktion stören lässt und<br />
diese auch nicht stört. Das ist der Idealzustand, in der Praxis gibt<br />
es genug Einfallstore, durch die Störstrahlung in ein System hinein<br />
oder aus ihm hinaus gelangen kann. Häufig sind das schlecht<br />
geschirmte Verbindungen, insbesondere in der Kabelverschraubung<br />
oder im Stecker, aber auch ungeeignete Komponenten oder<br />
eine nicht fachgerechte Verlegung.<br />
NICHT OHNE SCHIRMUNG<br />
Erste und wichtigste Barriere gegen elektromagnetische Felder bei<br />
Kabeln ist die Abschirmung, meist ein Geflecht aus hochleitfähigen<br />
Drähtchen, die das Innere wie ein Faraday’scher Käfig abschirmen.<br />
Leider wird mitunter auf die Schirmung verzichtet, nur um ein paar<br />
Euro zu sparen. Das kann sich rächen, etwa dort, wo Leitungen mit<br />
hohen Strömen und Datenleitungen dicht nebeneinanderliegen.<br />
Abschirmung ist aber nicht gleich Abschirmung. Erst ab einem Bedeckungsgrad<br />
von rund 80 % bildet das Geflecht eine effektive Barriere<br />
gegen elektromagnetische Felder. Bei bewegten Leitungen, etwa<br />
in Schleppketten mit millionenfachen Wechselbiegezyklen oder<br />
in der Robotik, wo die Schirmung zusätzlich zur Biegung auch noch<br />
Torsion aushalten muss, muss die Schirmung so ausgelegt werden,<br />
dass dieser Bedeckungsgrad auch im gebogenen Zustand gegeben<br />
ist. Das lässt sich über den Flechtwinkel steuern. Für bewegte Anwendungen<br />
wird der Draht in einem stumpferen Winkel um die<br />
Adern geflochten, sodass er auf einer kürzeren Strecke eine volle<br />
360 °-Windung um die Adern macht. Der Bedeckungsgrad ist dann<br />
74 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
© Andrey Armyagov/Fotolia.com<br />
01 Statt einer Feder<br />
wie üblicherweise in<br />
Kabelverschraubungen<br />
(oben) fixieren bei der<br />
Skintop MS-M Brush<br />
(unten) tausende von<br />
ringförmig angeordneten<br />
Bürstenhärchen<br />
den Schirm<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Das Rex-System<br />
Ihre All-in-one<br />
Lösung<br />
Bestehend aus drei Komponenten<br />
– Einspeisung,<br />
– Überstromschutz und<br />
– Stromverteilung<br />
revolutioniert das REX12-System<br />
Ihre DC 24 V-Ebene.<br />
von vornherein höher, die Elastizität besser, allerdings<br />
wird mehr Kupfer benötigt.<br />
Auch dem Aufbau der Adern im Inneren des<br />
Kabels sollte man Aufmerksamkeit schenken,<br />
denn er beeinflusst das EMV-Verhalten ebenfalls.<br />
Einzelne Adern im Kabel lassen sich mit<br />
alukaschierter Folie um die Isolierung zusätzlich<br />
POSITIV FÜR DIE ABSCHIRMUNG SIND GROSSE<br />
METALLISCHE FLÄCHEN UND DURCHGÄNGIGE ELEK-<br />
TRISCHE VERBINDUNGEN MIT GUTER LEITFÄHIGKEIT<br />
abschirmen. Positiv wirkt sich aus, wenn man<br />
den Schutzleiter auf drei Leiter aufteilt und diese<br />
erdsymmetrisch um das Aderbündel verteilt.<br />
DIE IDEALE VERBINDUNG<br />
Gutes EMV-Verhalten endet nicht beim Kabel,<br />
auch der Steckverbinder und die Kabelverschraubung<br />
sind ein wichtiges, aber leider häufig<br />
das schwächste Glied beim Schutz vor Stö-<br />
rungen. Die ideale Verbindung von Kabel, Kabelverschraubung<br />
und Steckverbinder aus<br />
EMV-Sicht besitzt einen elektrischen Widerstand<br />
nahe Null zwischen Kabelschirm und<br />
Erdpotenzial. Dafür ist eine möglichst große<br />
Kontaktfläche nötig. Mit einem zur Wurst verdrillten<br />
Schirmgeflecht, angelötet an einer<br />
Steckerfahne, ist das nicht gegeben. Vielmehr<br />
sollte der Kabelschirm am Übergang von der<br />
Kabelverschraubung zum Stecker rundherum<br />
und ohne Lücken aufliegen. Nur dann kann das<br />
Steckergehäuse als Faraday’scher Käfig wirken<br />
und Störsignale von außen sicher fernhalten.<br />
Vergessen wird mitunter, dass diese optimale<br />
Schirmkontaktierung an beiden Enden des Kabels<br />
stattfinden und mit dem Erdpotenzial verbunden<br />
sein muss.<br />
Ihr Nutzen:<br />
● Erhöht die Maschinenverfügbarkeit<br />
● Bringt Flexibilität<br />
● Spart Zeit, Kosten und Platz<br />
● Mit IO-Link und<br />
Modbus-RTU Anbindung<br />
Infos unter:<br />
www.e-t-a.de/REX12-System<br />
facebook.com/eta.germany<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
SPS/IPC/DRIVES<br />
vom 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />
Halle 3.C, Stand 3.C-428<br />
www.e-t-a.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
02 Der große<br />
variable Klemmbereich<br />
der Skintop<br />
MS-M Brush macht die<br />
Montage, Demontage<br />
und Zuordnung<br />
einfacher und<br />
schneller<br />
„NICHT KOMPONEN-<br />
TEN, SON<strong>DER</strong>N<br />
SYSTEME EMV-SICHER<br />
MACHEN“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Zusätzlich zu ihrer Hauptaufgabe,<br />
dem problemlosen Verbinden und<br />
Trennen von Leitungen, müssen<br />
Steckverbinder zunehmend eine<br />
Schutzfunktion übernehmen. Denn<br />
mit der Installationsdichte von<br />
elektrischen und elektronischen<br />
Systemen nimmt die Gefahr einer<br />
gegenseitigen Beeinflussung durch<br />
elektromagnetische Strahlung zu.<br />
Dabei reicht eine kleine Schwachstelle<br />
als Eintrittspforte für störende<br />
Strahlung aus. Es gilt also, nicht nur<br />
die Einzelkomponenten, sondern<br />
das Gesamtsystem abzudichten.<br />
Besonders heikel sind hierbei<br />
natürlich die Schnittstellen, z. B. die<br />
Übergänge vom Kabel auf den<br />
Steckverbinder.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Positiv für die Abschirmung sind große metallische Flächen und durchgängige<br />
elektrische Verbindungen mit guter Leitfähigkeit. Diese Voraussetzungen erfüllt<br />
der Rechteckstecker Epic Ultra von Lapp. Er hat ein vernickeltes Metallgehäuse,<br />
die Dichtung liegt innen, sodass sich die beiden metallischen Gehäuseteile<br />
großflächig berühren. Dazu passt die Kabelverschraubung Skintop MS-M<br />
Brush, denn für ein gut abgeschirmtes Gesamtsystem muss auch der Übergang<br />
vom Steckverbinder zum Kabel dichthalten. Üblicherweise wird der Schirm<br />
mit einer Feder fixiert, bei der Skintop MS-M Brush übernehmen dies tausende,<br />
ringförmig angeordnete Bürstenhärchen. Der große variable Klemmbereich<br />
macht die Montage, Demontage und Zuordnung einfacher und schneller.<br />
In einem einzigen Arbeitsgang wird das Kabel zentriert, fixiert, zugentlastet<br />
und hermetisch abgedichtet. Ströme, die durch Störsignale von außen induziert<br />
werden, fließen über die hoch leitfähige und 360 ° umlaufende Bürstenschirmung<br />
ab, was besonders für die Übertragung empfindlicher Signale wichtig<br />
ist. Das ist auch dann noch der Fall, wenn man Stecker und Kabel dreht und<br />
biegt, denn die Kontaktfläche zwischen dem Abschirmgeflecht der Leitung und<br />
dem Bürsteneinsatz der Skintop MS-M Brush bleibt unverändert erhalten. Das<br />
ist vor allem nützlich bei Anwendungen mit Bewegung und Torsion, etwa vorne<br />
an einem Roboterarm, wo auf engstem Raum mehrere Power- und Datenleitungen<br />
verlaufen.<br />
EMV-SÜNDEN<br />
Die Experten von Lapp haben einen guten Blick für EMV-Sünden. Wenn sie<br />
einen Schaltschrank öffnen, sehen sie meist sofort, wo es Probleme geben<br />
kann. Zum Beispiel wenn Erdungsbänder an den Türen fehlen. Oder wenn es<br />
im Schaltschrank eng zugeht und die empfohlenen Biegeradien der Kabel<br />
unterschritten werden. Dann sind die Kabel direkt hinter dem Kabelabgang<br />
geknickt und das Abschirmgeflecht liegt nicht großflächig auf oder rutscht<br />
heraus. Liegen direkt daneben Powerleitungen mit hohen Strömen, können<br />
die starken elektromagnetischen Impulse in die schlecht abgeschirmte Leitung<br />
einstreuen und zu Störungen in der gesamten Anlage führen. Das sind<br />
dann die Fälle, wo plötzlich ein Roboter ohne erkennbaren Grund stehenbleibt<br />
und man fieberhaft nach dem Fehler sucht.<br />
Bilder: Lapp<br />
www.lappkabel.de<br />
Lösungen für<br />
Abdichtungen<br />
WillTech Aps<br />
Tel. +45 7442 3450<br />
www.willtech.dk
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
UNIVERSELLE MEHRFACHKUPPLUNG<br />
FÜR DIE ROBOTERVERSORGUNG<br />
Die Multiline E von<br />
Eisele bietet eine<br />
praktische Möglichkeit<br />
für die Medienversorgung<br />
von<br />
Robotern und<br />
Maschinenbaugruppen.<br />
Druckluft,<br />
Vakuum, Gase,<br />
Kühlwasser, Flüssigkeiten,<br />
Elektrik und<br />
Elektronik: Über das<br />
modulare Baukastensystem mit Adaptiveinsätzen können genau<br />
die Anschlüsse in einer Mehrfachkupplung kombiniert werden,<br />
die für eine bestimmte Anwendung erforderlich sind. Die<br />
elektrisch leitenden Adaptiveinsätze hat Eisele in Kooperation mit<br />
der Murrelektronik GmbH entwickelt. Je nach Bedarf werden<br />
M12-Rundsteckverbinder oder andere Anschlussformen für<br />
Bussysteme, Steuerungstechnik und Elektroversorgung eingesetzt.<br />
Zusätzlich können Schlauchverbindungen integriert<br />
werden. Neben Mischkonzepten verschiedener Steuerleitungen<br />
sind auch Komplettlösungen für Elektrik und Elektronik möglich.<br />
Die Multiline E kann grundsätzlich mit dem kompletten M12-Stecker-Programm<br />
von Murrelektronik kombiniert werden und<br />
sämtliche in der Automobilindustrie gängigen I/O-Signale sowie<br />
bis zu 24 V DC übertragen. Die tropffrei abdichtenden Adaptiveinsätze<br />
garantieren das leckagefreie Kuppeln und Entkuppeln von<br />
Flüssigkeiten unter Druck und ermöglichen die Kombination mit<br />
dem neuen M12-Powerstecker für die Leistungselektronik in einer<br />
Kupplung. Der M12-Powerstecker ist für die Stromversorgung bei<br />
Spannungen bis zu 630 V geeignet.<br />
MODULARER STECKVERBIN<strong>DER</strong><br />
FÜR ENERGIEKETTEN<br />
Eine flexible Versorgung für schnelle, linear bewegte Komponenten<br />
von Maschinen und Anlagen ermöglicht die Han-Modular<br />
Flexbox von Harting. Mit der Schnittstelle aus Hochleistungskunststoff<br />
im modularen Gehäuse lassen sich längere, bewegte<br />
Kabelstrecken für Maschinen und Maschinen-Module einfach<br />
installieren und warten. Die Schnittstelle ermöglicht es, Energieketten<br />
in flexibel handhabbare Segmente zu unterteilen. Das<br />
modulare Gehäusekonzept bietet eine einzige Steck- und<br />
Trennstelle statt vieler Einzelverbindungen. Mit Verbindungselementen<br />
lassen sich die Gehäuse in unterschiedlichen Konstellationen<br />
aneinanderfügen. Die Dichtungen an den Kabeldurchführungen<br />
stehen für Kabeldurchmesser von 4 bis 24 mm zur Verfügung.<br />
Die integrierte Zugentlastung hält Kräften von über 150 N stand.<br />
Fast das gesamte Han-Modular-Portfolio mit über 100 Modulen<br />
für die<br />
Übertragung<br />
von Strömen,<br />
Signalen,<br />
Daten,<br />
Druckluft und<br />
Lichtwellen<br />
kann in der<br />
Flexbox<br />
genutzt<br />
werden.<br />
www.harting.com<br />
www.eisele.eu<br />
TESTMODULE ZUR STEIGERUNG <strong>DER</strong><br />
PRODUKTIVITÄT<br />
Pickering Interfaces bietet<br />
Test- und Simulationsmodule<br />
an, die die Test-Effektivität<br />
und Produktivität verbessern.<br />
Mit dem PXI RTD Simulator<br />
40-263 können Pt100-, Pt500-,<br />
Pt100-Widerstandstemperaturfühler<br />
nachgebildet<br />
werden. Die 1- oder 2-Slot-PXI-<br />
Varianten erlauben auch eine<br />
Simulation von Sensorfehlern.<br />
Die PXI- und PCI-Widerstandsmodule<br />
sind in 50 Standardkonfigurationen mit verschiedenen<br />
Widerstandskanälen und -bereichen erhältlich. Beim modularen<br />
6-Slot USB/LXI Chassis sind Schaltapplikationen mit geringem<br />
Platzbedarf möglich. Es können bis zu sechs 3-HE-Pickering-PXI-<br />
Module aus über 1 000 Matrizen, Multiplexern, Relaiskarten,<br />
HF-Schaltern, programmierbaren Widerstandskarten und<br />
Fehlersimulationseinheiten gewählt werden. Der USB-2.0-Hub ist<br />
ein 1-Slot-PXIe-Modul, das einen 8-Port-USB-2.0-Hub mit einzeln<br />
schaltbaren USB-Daten-/Versorgungsspannungsleitungen<br />
kombiniert für eine steuerbare Verbindung zwischen PXIe-Chassis<br />
und USB-Geräten.<br />
www.pickeringtest.com<br />
AUTOMATISIEREN<br />
OHNE LIMITS<br />
Entdecken Sie auf der SPS IPC Drives unsere vielseitigen Lösungen für die<br />
Maschinenautomation und erleben Sie Innovationspartnerschaft auf Augenhöhe.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
SPS IPC Drives Neuheiten:<br />
• Passgenau: Kompaktes IO-System für die E°EXC89 mit vielen<br />
Funktionsmodulen, Buskopplern&Safety-IO-Modulen<br />
• Einfach sicher: Integrierte Safety-Steuerung für systemweite Transparenz<br />
in der Verarbeitung sicherer und nicht-sicherer Signale<br />
• Connected Automation: OPC-UA-basiertes Machine Management System<br />
für die CNC-Fertigung 4.0<br />
Messe-Highlights<br />
www.eckelmann.de/sps18<br />
Stand<br />
7-314<br />
Halle 7<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 77<br />
Eckelmann.indd 1 30.10.<strong>2018</strong> 07:57:25
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
HYBRID<br />
DURCH UND DURCH<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Einkabellösungen erschließen in der elektrischen<br />
Antriebstechnik vielfältige Vorteile. Es ist nur<br />
konsequent, dass ein Kabel auch mit einem<br />
einzigen Steckverbinder bzw. Anschluss jeweils<br />
am Motor und am Antrieb versehen ist. Hybrid-<br />
Steckverbinder sparen Platz und senken den<br />
Installationsaufwand. Motorseitig haben sich<br />
bereits Rundsteckverbinder durchgesetzt. Auf<br />
der anderen Seite hapert es noch. Ein Anbieter<br />
hat jetzt für Einkabelschnittstellen an Antrieben<br />
im Schaltschrank spezielle Hybrid-Steckverbinder<br />
entwickelt.<br />
Noch vor rund fünf Jahren waren ein Motor mit Encoder<br />
und der zugehörige Antrieb – hier als Oberbegriff für Antriebssteuerung,<br />
Drive, Servo-Regler, Servo-Drive, Frequenzumrichter<br />
usw. verwendet – meist mit zwei Kabeln<br />
verbunden. So ließen sich Daten und Energie zuverlässig trennen.<br />
Dies war jedoch mit einem erhöhten Platz- und Materialbedarf sowie<br />
einigem Mehraufwand bei der Fertigung und Installation verbunden.<br />
Die wirtschaftlichere Alternative sind Einkabelinstallationen.<br />
Diese Entwicklung wurde auch durch die auf dem RS485-<br />
Übertragungsstandard basierenden Protokolle Hiperface DSL und<br />
SCS Open Link vorangetrieben. Die Kabelhersteller entwickelten<br />
passende hybride Schirm-in-Schirm-Motorkabel mit einem äußeren<br />
und mehreren innen liegenden Schirmen.<br />
Es ist konsequent, dass ein Kabel auch mit einem einzigen<br />
Steckverbinder bzw. Anschluss jeweils am Motor und am Antrieb<br />
versehen ist. Auf der Motorseite haben sich M23-Rundsteckverbinder<br />
bewährt. Anders jedoch auf der Antriebsseite. Bisher wird<br />
das Kabel hier oft noch auf zwei Steckverbinder gesplittet. Die<br />
sinnvolle Lösung sind auch hier Hybrid-Steckverbinder. Deren<br />
Entwicklung und Installation erfordern Sorgfalt und Know-how.<br />
78 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Neugierig auf die<br />
Weltneuheit?<br />
Wie bei jeder geschirmten Verbindung<br />
sind die Schnittstellen, wie Schirmauflagen,<br />
Anschlussklemmen und Übergänge<br />
zwischen Steckverbinder und Gehäuse<br />
die neuralgischen Punkte. Außerdem ist<br />
der Abstand zwischen Energie- und Datenleitungen<br />
im Hybrid-Stecker viel<br />
kleiner als bei getrennter Führung. Mit<br />
der Auswahl des richtigen Steckverbinders<br />
und der Integration in den Geräteaufbau<br />
eines Antriebs lässt sich jedoch<br />
eine zuverlässige und robuste Verbindung<br />
sicherstellen.<br />
EMV-GERECHTES DESIGN<br />
Am Motor werden meist Steckverbinder<br />
mit Metallgehäuse verwendet, was in Bezug<br />
auf die EMV-Schirmung optimal ist.<br />
Bei den im Schaltschrank verbauten Antrieben<br />
(IP20-Umgebung) sollten hingegen<br />
einige weitere wichtige Punkte beachtet<br />
werden. Hier werden schon aus<br />
Kostengründen Klemmen ohne Gehäuse<br />
verwendet, die eher Reihenklemmen als<br />
klassischen Steckverbindern ähneln.<br />
Deshalb muss die Schirmung besonders<br />
sorgfältig ausgeführt werden. Eine durchgängige<br />
und unbeschädigte Schirmung<br />
der Kabel und die zuverlässige Kontaktierung<br />
an Steckverbindern sind entscheidend,<br />
um negative Einflüsse der Motorleistungskontakte<br />
und Störquellen aus<br />
der Umgebung auf die Encoder-Leitung<br />
zu vermeiden. Dies ist deshalb so wichtig,<br />
weil sich EMV-Fehler nur schwer lokalisieren<br />
lassen. Speziell bei Hybrid-Verbindungen<br />
sind die einzelnen Schirme nicht<br />
nur beidseitig aufgelegt, sondern auch<br />
untereinander auf einem gemeinsamen<br />
Potenzial. Damit ist es selbst bei gezogenen<br />
Steckverbindern schwierig, den<br />
Übergangswiderstand einer Verbindung<br />
zu messen. Aber selbst wenn dieser niederohmig<br />
ist, lässt dies keine abschließende<br />
Beurteilung der Abschirmwirkung<br />
zu. Ein entscheidender Faktor ist somit<br />
die konstruktive Ausführung des Schirmanschlusses<br />
durch den Hersteller. Die<br />
schlechteste Abschirmung erzielen sogenannte<br />
„Pigtails“. Hierbei wird der Schirm<br />
verdrillt und das so entstandene Bündel<br />
punktförmig per Klemme oder Lötfahne<br />
befestigt. Eine gute, niederohmige<br />
Schirmauflage kontaktiert den Schirm<br />
<strong>DER</strong> HYBRID-STECKVERBIN<strong>DER</strong> BIETET<br />
DEN ENTWICKLERN <strong>DER</strong> ANTRIEBE ALLE<br />
OPTIONEN BEIM GERÄTE-DESIGN<br />
möglichst großflächig über den gesamten<br />
Umfang und führt ihn bis unmittelbar vor<br />
die Anschlussklemmen. Idealerweise<br />
bleibt die ungeschirmte Strecke unter<br />
30 mm. Bei Schirm-in-Schirm-Leitungen<br />
muss für jeden Schirm eine separate Auflage<br />
vorhanden sein. Außerdem sollten<br />
die Schirme für Energie und Daten möglichst<br />
lange getrennt geführt werden.<br />
Nürnberg 27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Halle 4 · Stand 189<br />
Entdecken Sie den<br />
ZAE Erlkönig.<br />
ZAE setzt neue Maßstäbe für<br />
Servo-Antriebe unterschiedlicher<br />
Anforderungsprofile. Das variable<br />
Lagerkonzept ist optimiert für präzise<br />
Positionierungsaufgaben oder<br />
energieeffiziente, kontinuierliche<br />
Betriebsarten. Der patentierte<br />
hermetische Druckausgleich ist in<br />
das Gehäuse integriert und bietet<br />
Sicherheit für kritische Prozesse.<br />
Hermetischer Druckausgleich<br />
01 Der Hybrid-Steckverbinder<br />
stellt antriebsseitig eine<br />
effiziente und platzsparende<br />
Geräteschnittstelle für<br />
Einkabellösungen dar<br />
Entwickelt für höchste Anforderungen:<br />
■ hermetischer Druckausgleich<br />
■ variables Lagerkonzept<br />
■ sehr hohe Positioniergenauigkeit<br />
■ extreme Überlastfähigkeit<br />
■ sehr leiser, dämpfender Lauf<br />
ZAE-AntriebsSysteme GmbH & Co KG<br />
Schützenstraße 105 · 22761 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 853 93 03<br />
www.zae.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
02 Beispiel eines typischen Kabelaufbaus<br />
für Einkabelschnittstellen<br />
Und schließlich verbessert eine symmetrische Anordnung der<br />
verschiedenen Leitungen und der Kontakte des Steckverbinders<br />
die EMV-Eigenschaften. Der Grund hierfür ist, dass elektromagnetische<br />
Felder in benachbarten Leitern am besten kompensiert<br />
werden. Deshalb sollte insbesondere die Datenleitung so<br />
lange wie möglich als verdrillte (twisted) Leitung ausgeführt<br />
sein. Außerdem sollten Energie- und Datenkabel möglichst<br />
weit voneinander entfernt sein, dies erreicht man, indem<br />
man alle „neutralen“ Elemente wie PE-Kontakt und Verrieglungsflansch<br />
mittig positioniert.<br />
Im Gegensatz zur Anordnung der Anschlüsse können bei<br />
der Schirmung sowohl der Hersteller als auch der Anwender<br />
die Qualität einer Verbindung beeinflussen. Eine gut konstruierte<br />
Schirmauflage erleichtert die Installation und hilft, Fehler<br />
zu vermeiden. Der Anschluss des Kabelschirms an das Schirmblech<br />
erfolgt in der Regel mittels handelsüblicher Schlauchschellen<br />
oder Edelstahlkabelbinder. Weidmüller hat beide Varianten gemäß<br />
dem Messverfahren KS 04 B aus VG 95 373-41 „Elektromagnetische<br />
Verträglichkeit von Geräten – Messverfahren für geschirmte Kabel<br />
und schirmende Kabelschutzschläuche“ mit guten Ergebnissen getestet.<br />
Für eine bestmögliche Schirmung muss natürlich auch ein zuverlässiger<br />
Kontakt zum Gehäuse bestehen. Hierbei zeigt sich ein am Steckverbinder<br />
angebundenes Schirmblech mit steckbarer Federkontaktierung zum Gerät<br />
als besonders vorteilhaft. Die federnde Ausführung sorgt für eine dauerhafte<br />
Schirmanbindung auch bei Temperaturschwankungen und Vibrationen.<br />
Das Abschirmblech sollte möglichst großflächig das Metallgehäuse oder<br />
einen leitfähigen Metallkühlkörper kontaktieren. Auch eine direkte Kontaktierung<br />
der Leiterplatte und Ableitung des Schirms über Leiterbahnen ist<br />
möglich.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
„WER A SAGT,<br />
MUSS AUCH<br />
B SAGEN“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Wenn die Einkabellösung am Ende<br />
wieder aufgesplittet und auf zwei<br />
Stecker verteilt wird, ist das doch<br />
ein wenig paradox. Ein Hybrid-<br />
Steckverbinder, der entsprechend<br />
geschirmt ist und dem Konstrukteur<br />
beim Gerätedesign neue Freiheiten<br />
eröffnet, ist hier eine sinnvolle<br />
Ergänzung. Passend zur Einkabellösung<br />
die Einsteckverbinderlösung<br />
– so wird die Hybridtechnik zur<br />
durchgängigen Lösung!<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
PROBLEMLOSER ANSCHLUSS<br />
Weidmüller hat einen Hybrid-Steckverbinder entwickelt, der alle oben beschriebenen<br />
Kriterien und Anforderungen erfüllt. Das Schirmblech bietet<br />
Befestigungsmöglichkeiten für den äußeren und die inneren Schirme. Diese<br />
sind so angeordnet, dass das Schirmgeflecht bis kurz vor die Leiteranschlüsse<br />
geführt werden kann. Die Schirmauflage sorgt mit speziellem EMV-Feder-Kontaktband<br />
für eine großflächige, dauerhafte und vibrationssichere<br />
Schirmanbindung zum Gehäuse, zum Aluminium-Druckguss-Kühlkörper<br />
oder entsprechenden Pads auf der Leiterplatte. Dies lässt den Entwicklern<br />
des Antriebs maximale Freiheiten. Egal, ob sie sich für ein Metallgehäuse<br />
oder für Kunststoff entscheiden, der Steckverbinder findet immer sicheren<br />
Kontakt. Durch seine federnden Eigenschaften muss die Kontaktauflage am<br />
Gerät keine besonderen Eigenschaften aufweisen. Das Schirmblech gleicht<br />
Vibrationen oder Temperaturschwankungen selbstständig aus.<br />
Auch sonst sorgt der Steckverbinder für einen problemlosen Anschluss.<br />
Weidmüller hat die herkömmlichen Außenflansche durch einen Mittelflansch<br />
ersetzt, sodass der Abstand zwischen den einzelnen Leitungen trotz<br />
kompakter Bauform maximal bleibt. Die selbstverrastende Einhand-Verriegelung<br />
reduziert die Installations- und Wartungszeit durch einen einzigen<br />
Steckvorgang. Sie ist leicht und ohne Fehlbedienungsrisiko zu betätigen und<br />
automatisch sicher verriegelt. Die Schirmblechgeometrie verringert durch<br />
eine 30°-Leitungsführung den Platzbedarf zwischen den Reihen um bis zu<br />
100 mm. Der Steckverbinder entspricht der Schutzklasse IP20 und ist damit<br />
fingersicher.<br />
Der Omnimate-Hybrid-Steckverbinder bietet den Entwicklern der Antriebe<br />
laut Weidmüller alle Optionen beim Geräte-Design, gestaltet die Konfektionierung<br />
von Hybrid-Kabeln so einfach wie nur möglich und kann vom<br />
Anwender fehlersicher und leicht bedient werden.<br />
Bilder: Weidmüller<br />
www.weidmueller.com<br />
80 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
ROBOTIC-SCHLAUCHPAKET IN ZWISCHENGRÖSSE<br />
www.murrplastik.de<br />
Murrplastik hat ein Schlauchpaketsystem mit Nennweite 80 herausgebracht, das die<br />
große Lücke von 24 mm zwischen den Innendurchmessern NW 70 und NW 95<br />
schließt. Anwendungen findet man bei Automobilzulieferern, beim Aluminiumschweißen,<br />
bei Klebeapplikationen oder Wechselsystemen und Palettieranlagen. Die<br />
Schutzschläuche eignen sich bei erhöhten Anforderungen an die Energiezuführung<br />
z. B. für Stromleitungen mit größeren Leitungsquerschnitten und einer verbesserten<br />
Wasserkühlung. Abgestimmt auf die neue Schutzschlauchgröße und NW 95 sind das<br />
universelle Rückführsystem R-Tec Liner 80/95 und das Robotic Halterungs-System<br />
RHS 80/95 des Herstellers. Der R-Tec Liner führt die Energiepakete an Industrierobotern<br />
von Achse 1 bis 6. Mit dem im Alu-Gehäuse integrierten Federrückführsystem<br />
werden Energiepakete auf kleinstem Raum geführt. Das RHS 80/95 ist auch bei<br />
hoher dynamischer Belastung sehr stabil und dauerhaltbar und lässt sich zudem<br />
flexibel konfigurieren.<br />
STROMVERSORGUNG<br />
AUS UMGEBUNGSWÄRME<br />
Industrielle Dämpfungstechnik:<br />
Wenn Sie mehr als<br />
Standard erwarten!<br />
Wegbereiter für das Energy<br />
Harvesting: Der thermoelektrische<br />
Generator Oteg des Karlsruher<br />
Start-ups Otego wandelt<br />
selbst kleine Temperaturunterschiede<br />
in elektrische Energie um.<br />
Nicht größer als ein Zuckerwürfel,<br />
ist er einfach in Elektronikprodukte<br />
zu integrieren und ermöglicht<br />
die Stromversorgung aus<br />
Umgebungswärme. Das Unternehmen<br />
fokussiert sich auf zwei<br />
Marktsegmente: Drahtlose<br />
Sensoren zur Zustandsüberwachung<br />
von Maschinen und<br />
Anlagen und Sensoren und<br />
Aktoren für die Gebäudeautomation.<br />
Der Generator stellt dabei<br />
eine Lösung für die autarke<br />
Versorgung von Kleinstverbrauchern<br />
dar. Aufgrund der verwendeten<br />
Polymermaterialien ist er<br />
mechanisch flexibel und unempfindlich<br />
gegenüber Stößen und<br />
Vibrationen. Die hohe Ausgangsspannung<br />
im einstelligen<br />
Volt-Bereich erlaubt die Verwendung<br />
von Standard-Elektronikkomponenten.<br />
Für ihn werden<br />
nur schwermetallfreie Materialien<br />
verwendet. Der Start der<br />
Pilotproduktion ist für das dritte<br />
Quartal <strong>2018</strong> vorgesehen.<br />
www.otego.de<br />
Geschwindigkeitsregulierung<br />
Ideale Unterstützung<br />
der Muskelkraft<br />
Sicherheitsprodukte<br />
Schützende<br />
Konstruktionen<br />
in jedem Fall<br />
Vibrationstechnik<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
EC-TECHNIK TRIFFT<br />
HOHLPROFILSCHAUFEL<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Effizienz in vielerlei Hinsicht ist gerade in<br />
der Luft-, Klima- und Kältetechnik gefordert.<br />
Das gilt insbesondere für Ventilatoren. Wie<br />
hier konstruktiv Optimierungspotential<br />
erschlossen werden kann, zeigt das Beispiel<br />
der Mitteldruck-Radialventilatoren.<br />
Autoren: Jens Müller und Michael Strehle, ebm-papst Mulfingen<br />
Der Motoren- und Ventilatorenspezialist EBM-Papst entwickelt<br />
mit großem Aufwand an seinen Produkten, um weitere<br />
Potenziale zu ershließen. So erhält auch die im Markt etablierte<br />
Radialventilator-Baureihe RadiPac in den Baugrößen<br />
630 bis 1 000 weiter Zuwachs. Eine Vielzahl strömungstechnischer<br />
Verbesserungen führt dazu, dass alle Ventilatoren dieser<br />
Baureihe mit einem breiten Wirkungsgradoptimum arbeiten und darüber<br />
hinaus auch noch weitere praxisgerechte Eigenschaften bieten.<br />
Mit einer Antriebsleistung von 500 W bis 12 kW und den Baugrößen<br />
250 bis 1000 werden jetzt Luftleistungen bis 40 000 m³/h realisiert.<br />
<strong>DER</strong> BLICK AUF DAS GANZE<br />
Bereits heute liegen die Wirkungsgrade der Motoren deutlich über<br />
den Werten, die die Effizienzklasse IE4 fordert. Ein hoher Motorwirkungsgrad<br />
ist aber noch kein Garant für einen ebenso hohen Wirkungsgrad<br />
des Gesamtsystems. Denn bei einem Ventilator müssen<br />
außer dem treibenden Motor auch Laufrad, Gehäuse und sogar die<br />
Einbausituation in energetische Betrachtungen miteinbezogen<br />
werden, wenn wirklich alle Energie-Einsparpotenziale ausgereizt<br />
werden sollen.<br />
Die Mulfinger Ventilatoren-Spezialisten haben deshalb die komplette<br />
Strömungsmaschine der RadiPac-Ventilatoren optimiert.<br />
Hauptaugenmerk galt dabei dem Lufteinlass, der Motorposition im<br />
82 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
01 Bei den Laufrädern sorgen ab Baugröße 310 neue<br />
Aluminium-Hohlprofil-Schaufeln für mehr Effizienz. Die<br />
Profilumströmung (rechts) zeigt die Druckverteilung an, wobei<br />
Blau für niedrigen und Rot für hohen Druck steht<br />
Laufrad, dem Schaufelprofil und dem Luftkanal der Laufräder. Die<br />
Einströmdüse wurde auf das Laufrad mit seinem aerodynamisch<br />
optimierten Schaufelkanal ausgelegt. Auch die Motorposition im<br />
Laufrad wurde überarbeitet, um einen guten Kompromiss zwischen<br />
Kompaktheit der kompletten Ventilatoreinheit und strömungstechnisch<br />
günstigster Platzierung des Motors im Laufrad zu<br />
erreichen.<br />
Bei den Laufrädern sorgen die Aluminium-Hohlprofilschaufeln<br />
für mehr Effizienz. Das Gewicht des RadiPac-Airfoil-Laufrads<br />
konnte bei gleichzeitig höherer Stabilität verringert werden.<br />
Druckverluste am Eintritt wurden weiter minimiert und auch das<br />
Abströmverhalten konnte durch die Abströmkante und den integrierten<br />
Umlaufdiffusor optimiert werden. Dadurch sinken im<br />
Klimagerät die Umlenk- und Druckverluste im eingebauten Zustand.<br />
DIE QUADRATUR DES WÜRFELS<br />
An praxisgerechte Transport- und Montagemöglichkeiten wurde<br />
ebenfalls gedacht: Ab der Baugröße 630 ist der mechanische Aufbau<br />
in einer Würfelkonstruktion ausgeführt. Diese ermöglicht dem<br />
Anwender eindeutige Vorteile bei Montage, Sicherheit beim Transport<br />
und vermeidet Verpackungsmüll. Außerdem ist ein flexibler<br />
Einbau mit horizontaler oder vertikaler Motorwelle möglich.<br />
Die Konstruktion erlaubt es, den Ventilator durch die Verwendung<br />
von Gummischwingelementen vom Umfeld abzukoppeln<br />
und so einen noch geräuschärmeren Betrieb zu gewährleisten.<br />
Weiterhin ist optional ein Führungsprofilset für die einfache Montage<br />
von Radialmodulen mit Tragkonstruktion und Federelementen<br />
verfügbar. Durch das spezielle Design der Würfelstreben sind<br />
keine Strömungsverluste zu befürchten. Je nach Einbausituation<br />
stehen die Radialventilatoren aber auch mit den bewährten<br />
Tragspinnen zur Verfügung.<br />
IN JEDEM BETRIEBSPUNKT MÖGLICHST EFFIZIENT<br />
Insgesamt hat sich durch all diese Maßnahmen bei den RadiPac-<br />
Ventilatoren die Effizienz um über 13 % gegenüber den Vorgängermodellen<br />
gesteigert. Darüber hinaus führt ein breites Wirkungsgradoptimum<br />
mit einem statischen Gesamtwirkungsgrad von bis zu<br />
68 % dazu, dass die Ventilatoren in praktisch jedem Betriebspunkt<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
02<br />
02 Mithilfe des optimierten Ventilators sinken<br />
im Klimagerät die Umlenkverluste und es gibt<br />
weniger Druckabfall im eingebauten Zustand<br />
03 Das breite Wirkungsgradoptimum mit einem<br />
statischen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 68 %<br />
führt dazu, dass die Ventilatoren in praktisch<br />
jedem Betriebspunkt mit möglichst geringer<br />
Leistungsaufnahme arbeite<br />
03<br />
mit möglichst geringer Leistungsaufnahme arbeiten.<br />
In puncto Lautstärke gibt es so auch keine unliebsamen<br />
Überraschungen.<br />
Der geplante Betriebspunkt der Anlage kann<br />
sich z. B. durch Änderungen am Kanalnetz nachträglich<br />
verschieben. Ein weiterer Grund für die<br />
Anpassung der ursprünglichen Betriebspunkte<br />
können auch sich allmählich zusetzende Filter<br />
der RLT-Anlage sein. Grundlage für das breite Wirkungsgradoptimum<br />
des RadiPac ist das optimale<br />
Zusammenspiel aller Ventilatorkomponenten.<br />
Von hoher Effizienz über einfaches Handling bis<br />
hin zum geringen Platzbedarf können die Mitteldruck-Radialventilatoren<br />
damit in vielen Anwendungen<br />
der Luft- und Klimatechnik punkten.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„WIR HABEN DIE EFFIZIENZ<br />
<strong>DER</strong> VENTILATOREN UM<br />
ÜBER 13 %<br />
GESTEIGERT“<br />
Michael Strehle, Entwicklung<br />
Strömungstechnik bei<br />
EBM-Papst<br />
LEISTUNGSFAKTORKORREKTUR INTEGRIERT<br />
Generell gilt: Sind mehrere EC-Ventilatoren parallel im Einsatz, schützt z. B.<br />
ein aktives PFC (Active Power Factor Correction) vor störenden Oberwellen.<br />
Diese integrierte Leistungsfaktorkorrektur wandelt den pulsförmigen Aufnahmestrom<br />
der EC-Motoren in einen sinusförmigen Strom um. Im zweiten<br />
Schritt wird die Lage der Stromkurve so verschoben, dass sie gleichphasig zur<br />
Spannung ist. Somit werden die Oberschwingungsanteile in der Stromversorgung<br />
stark reduziert. Die einschlägigen Anforderungen EN61000-3-2 lassen<br />
sich dann ohne konstruktiven Aufwand erfüllen. Ebenso wird der Spitzenwert<br />
des Eingangsstroms minimiert und es kann in vielen Anwendungsfällen<br />
ein kleinerer Leitungsquerschnitt für die Versorgungsleitungen der Ventilatoren<br />
gewählt werden.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei Anwendungen in der Luft-,<br />
Klima- und Kältetechnik stellen<br />
Planer und Betreiber oft fest, dass<br />
der im Gerät verbaute Ventilator<br />
nicht so leise und energieeffizient<br />
arbeitet wie erwartet. Die Ursache<br />
dafür ist meist die Einbausituation,<br />
die Leistungsaufnahme, Luftleistung<br />
und Geräuschentwicklung negativ<br />
beeinflussen kann. Beim Ventilator<br />
sind Laufrad, Motor, Ansteuerelektronik<br />
und Gehäuse im Hinblick auf<br />
Energieeffizienz und Geräuschemission<br />
optimiert, auch die reale Einbausituation<br />
in RLT-Geräten sollte nicht<br />
außer Acht gelassen werden.<br />
INBETRIEBNAHME LEICHT GEMACHT<br />
Die Praxis hat bereits vielfach bewiesen, dass in der Ventilatorentechnik moderne<br />
EC-Antriebe den in Raumluft- und Klimageräten immer noch häufig<br />
eingesetzten konventionellen AC-Antrieben in puncto Energieeffizienz deutlich<br />
überlegen sind. Verordnungen wie die EnEV (Energieeinsparverordnung)<br />
und die ErP-Richtlinie (Energy related Products-Directive), die in<br />
Deutschland auch unter der Bezeichnung Ökodesign-Richtlinie bekannt ist,<br />
haben zusätzlich zur Popularität der EC-Technik beigetragen.<br />
Die Inbetriebnahme der RadiPac mit GreenTech-EC-Technologie ist einfach,<br />
da kostenintensive Abstimmungen ebenso wenig notwendig sind wie<br />
zusätzliche Erdungs- und Schirmungsmaßnahmen, denn Ansteuerelektronik<br />
und EC-Motoren sind perfekt auf einander abgestimmt. Mit der EC-Motortypischen<br />
stufenlosen Drehzahlregelung lässt sich die Leistung der Ventilatoren<br />
außerdem exakt an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Die Kommunikation<br />
ist dabei wahlweise über den 0–10-V-Eingang oder Modbus-RTU<br />
möglich.<br />
Bilder: ebm-papst<br />
www.ebmpapst.com<br />
84 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
ENERGIEFÜHRUNGSSYSTEM FÜR EIN SOLAR-TELESKOP<br />
Mithilfe des DKIST Solar-Teleskops auf der Insel Maui (Hawaii) wollen Forscher in naher<br />
Zukunft die Veränderungen der Sonne erforschen. Das mit dem Bau der bewegten Kuppel des<br />
Teleskops beauftragte Unternehmen entschied sich für Energieführungen von Tsubaki<br />
Kabelschlepp. Bemerkenswert sind bei dieser Anwendung nicht nur die Dimensionen und die<br />
Drehbewegungen, die die Energieführungssysteme unterstützen müssen. Aufgrund des<br />
Standorts des Teleskops auf einem 3 000 m hohen Vulkan muss zudem eine maximale<br />
Betriebssicherheit bei minimalem Wartungsaufwand gewährleistet sein. Um eine sichere<br />
Energieversorgung der zahlreichen einzelnen Verbraucher sicherzustellen, sind bei dem<br />
riesigen Teleskop insgesamt zwei separate Energieführungssysteme im Einsatz. Zwei Stahlketten<br />
decken die vertikale Achse („Azimuth“) mit einem Drehwinkel von 420° ab. Ein weiteres<br />
Energieführungssystem mit mehreren Einzelketten versorgt die drehbaren Sonnen-Abschottungen<br />
im Dachbereich entlang der horizontalen Achse. Der Drehwinkel liegt hier bei ca. 105°.<br />
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der Kosten gegenüber anderen<br />
Datenleitungen sparen. Die<br />
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Holz- oder Steinbearbeitungsmaschinen.<br />
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verspricht für diese Leitung<br />
eine Funktionsdauer von bis zu<br />
5 Mio. Zyklen. Wie alle seine<br />
Leitungen wurde auch dieses<br />
Modell im hauseigenen Labor<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 85
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
AUF EIN<br />
MILLIONSTEL<br />
GENAU<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Eine tragbare Insulinpumpe muss auf einen<br />
Millionstel Liter genau dosieren können. Einen<br />
präzise arbeitenden Elektromotor konnten die<br />
Konstrukteure schnell finden. Das notwendige<br />
Dichtungssystem war selbst für die hinzugezogenen<br />
Dichtungsspezialisten eine echte<br />
Herausforderung.<br />
Typ-1-Diabetiker sind auf ständige Insulinzufuhr angewiesen.<br />
Tragbare Insulinpumpen ermöglichen ihnen ein<br />
aktives und mobiles Leben. Die Mylife Ypso Pump des<br />
Schweizer Medizintechnik-Spezialist Ypsomed ist mit<br />
einem Gewicht von nur 83 g und einer Dicke von nur 16 mm eine<br />
besonders kompakte Lösung. Freudenberg Sealing Technologies<br />
hilft in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls zur Freudenberg-<br />
Gruppe gehörenden Schmierstoffhersteller Klüber Lubrication<br />
dabei, die einwandfreie Funktion der Pumpe sicherzustellen.<br />
Schlüssel ist das „Lube & Seal“-Konzept der beiden Freudenberg-<br />
Unternehmen. Es zielt auf das perfekte Zusammenspiel von Dichtung<br />
und Schmierstoff ab.<br />
Tragbare Insulinpumpen transportieren beständig das lebensnotwendige<br />
Insulin in den Körper. Die Dosierung muss dabei auf<br />
einen Mikroliter genau erfolgen, damit der Stoffwechsel des Patienten<br />
im Gleichgewicht bleibt. Dafür sorgt bei der neuen Pumpe ein<br />
extrem präzise arbeitender Antrieb, der einen Stempel in die austauschbare<br />
Insulinkarpule schiebt. Der vom Stempel zurückgelegte<br />
Weg bestimmt die Fördermenge.<br />
86 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Bernhardiner, vor Matterhorn<br />
ZIELKONFLIKTE LÖSEN<br />
DIE REIBUNG ERZEUGT EIN<br />
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Gesteuert wird die Pumpe über den separat bestimmten Blutzuckerspiegel.<br />
Der Soll-Ist-Abgleich erfolgt anhand verschiedener<br />
Parameter, die in der Pumpe selbst ermittelt werden,<br />
vor allem über eine Kraftmessung im Antrieb. Um eine zuverlässige<br />
Messung – und damit eine exakte Steuerung der Pumpe<br />
und Dosierung des Insulins – zu ermöglichen, ist es extrem<br />
wichtig, dass bei allen Komponenten des Antriebs so wenig<br />
Reibung wie möglich entsteht. Eine große Herausforderung<br />
bedeutet das vor allem für die Vorschubdichtung: Diese auf<br />
der Antriebswelle (Gewindehülse) für den Stempel sitzende<br />
Stangendichtung dichtet das Innenleben des Antriebs zum<br />
Karpulenraum hin ab und schützt so vor dem Eindringen von<br />
Schmutzpartikeln oder Wasser.<br />
Der Zielkonflikt zwischen minimaler Reibung und hoher<br />
Dichtigkeit wurde durch die Kombination einer innovativen<br />
Dichtung mit einem Hochleistungsschmierstoff gelöst. Die Stangendichtung<br />
besitzt zudem eine besonders glatte und damit reibungsarme<br />
Oberfläche. Ein von Freudenberg Sealing Technologies<br />
ent wickeltes nanotechnologisches Verfahren verringert neben<br />
der Rauigkeit auch die Neigung des Elastomers, bei Stillstand<br />
des Geräts an der Gewindehülse stärker anzuhaften. Die<br />
mit diesem Verfahren behandelte Dichtung ermöglicht einen sehr<br />
gleichmäßigen Drehmomentverlauf.<br />
Ihr mit vier Tausendstel Newtonmeter ohnehin schon sehr<br />
ge ringes Reibmoment konnte durch die Applikation eines PFPE-<br />
Schmierstoffs noch einmal halbiert werden.<br />
ANERKENNUNG VOM KUNDEN<br />
In nur einem Jahr enger Zusammenarbeit führte das „Lube &<br />
Seal“-Konzept zum Erfolg. René Mathys, bei Ypsomed für die<br />
Entwicklung von Infusionssystemen verantwortlich, bilanziert:<br />
„Ohne die Kombination einer innovativen Dichtungslösung mit<br />
dem richtigen Schmierstoff wären wir nicht ans Ziel gekommen.“<br />
Die Lebensdauer jeder Insulinpumpe ist aus Sicherheitsgründen<br />
auf vier Jahre beschränkt, das entspricht rund 35 000<br />
Betriebs stunden. Zum Vergleich: Die Betriebszeit eines PKW beträgt<br />
nur rund 2 000 Stunden. Auf diesen harten Einsatz ist die<br />
Stangendichtung von Freudenberg Sealing Technologies bestens<br />
vorbereitet. Denn minimale Reibung bedeutet auch minimalen<br />
Verschleiß – wichtig für ein Gerät, dem Patienten ihr Leben anvertrauen.<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
ZWEI METALLE<br />
SCHALTEN AB<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Motoren, Pumpen und Trafos sind in der Praxis<br />
schnell mal überlastet: Für eine Elektrokettensäge<br />
ist das Holz zu nass, für eine Fasspumpe das<br />
Fördermedium zu zähflüssig und für einen<br />
Lichttransformator die Anzahl der<br />
angeschlossenen Lampen zu hoch. In all diesen<br />
Fällen gilt: Wird nicht rechtzeitig abgeschaltet,<br />
kommt es unweigerlich zu Überhitzungsschäden.<br />
Thermische Bimetall-Schutzschalter bieten hier<br />
zuverlässig Abhilfe. Sie erkennen – im Gegensatz<br />
zu Schmelzsicherungen – selbst geringe<br />
Dauerüberlastungen und schalten diese<br />
konsequent ab.<br />
Autor: Thomas Schmid, Geschäftsfeldmanager,<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf<br />
Überströme können in allen Geräten, Maschinen und Anlagen<br />
auftreten. Ohne Schutzvorrichtungen würden sie<br />
Elektromotoren, Magnetventile, Leitungen und Leiterplatten<br />
unzulässig stark erhitzen und sie dadurch beschädigen<br />
oder gar zerstören. Im schlimmsten Fall könnten sie sogar<br />
Brände auslösen. Abhilfe schafft hier nur ein professioneller Überstromschutz.<br />
In der Praxis werden Überströme in Überlast- und Kurzschlussströme<br />
unterteilt. Ein Überlaststrom entsteht in einem fehlerfreien<br />
Stromkreis durch Überlastung bzw. Überbeanspruchung eines<br />
oder mehrerer Verbraucher. Dabei überschreitet er den zulässigen<br />
Gesamtstrom. Ein Überlaststrom darf in aller Regel einige Sekunden<br />
anstehen. Fließt er jedoch dauerhaft, muss er abgeschaltet<br />
werden. Ein Beispiel ist ein schwergängiger oder blockierter Antriebsmotor.<br />
Dagegen handelt es sich bei einem Kurzschluss um einen Fehler,<br />
der in der Elektrik entstanden ist. Er tritt auf, wenn sich z. B. ein Kabel<br />
löst und es dadurch zu einer widerstandslosen Verbindung zwischen<br />
Phasen- und Neutralleiter kommt. Kurzschlüsse können<br />
schlagartig entstehen und führen eine extrem hohe Energie mit<br />
sich. Diese wird explosionsartig freigesetzt. Dort wo Kurzschlüsse<br />
auftreten, ist ihr Zerstörungspotenzial enorm. In der Praxis gilt es<br />
daher, Geräte-, Maschinen und Anlagen sowohl bei Überlast- als<br />
auch bei Kurzschlussströmen zuverlässig zu schützen.<br />
88 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
ÜBERLAST- UND KURZSCHLUSS-<br />
AUSLÖSER<br />
VORTEILE THERMISCHER<br />
BIMETALL-SCHUTZSCHALTER<br />
DANK SEINER NIEDRIGEN ÜBERLASTGRENZE<br />
SCHALTET EIN BIMETALL-SCHUTZSCHALTER SELBST<br />
GERINGE ÜBERLASTSTRÖME STETS SICHER AB<br />
Thermische Bimetall-Schutzschalter sind ideal<br />
geeignet für den Schutz bei Überlastströmen.<br />
Der Auslösezeitpunkt hängt hier von Höhe und<br />
Dauer des Überstroms sowie der Umgebungstemperatur<br />
ab. Die zunehmende Stromstärke<br />
erwärmt das Bimetall so weit, bis der definierte<br />
Auslösepunkt erreicht ist. Dagegen sind magnetische<br />
Schutzschalter extrem schnell. Sie unterbrechen<br />
den fehlerhaften Stromkreis nahezu ohne<br />
zeitliche Verzögerung. So lassen sich plötzlich<br />
auftretende Kurzschlussströme sicher und vor<br />
allem blitzschnell abschalten. Thermischmagnetische<br />
Schutzschalter – wie beispielsweise<br />
in der Hauselektrik eingesetzt – kombinieren einen<br />
thermischen und einen magnetischen Auslöser<br />
in Serie. Bei Überlastströmen spricht der<br />
verzögerte thermische Bimetall-Auslöser und<br />
bei Kurzschlüssen der unverzögerte Schnellauslöser<br />
(Magnetspule) an.<br />
01<br />
Das Bimetall eines thermischen Schutzschalters<br />
besteht typischerweise aus zwei form- und<br />
stoffschlüssig verbundenen Metallen mit unterschiedlichen<br />
Wärmeausdehnungskoeffizienten.<br />
Ihre Funktionsweise: Mit steigender Belastung<br />
des Verbrauchers erhöht sich der Stromfluss<br />
durch das Bimetall. Der erhöhte Stromfluss<br />
wiederum bewirkt eine Erwärmung des<br />
Bimetalls. Das Metall mit dem größeren Wärmeausdehnungs-Koeffizienten<br />
dehnt sich nun<br />
stärker als das andere. Das Bimetall krümmt<br />
sich. Bei einer unzulässig hohen Belastung löst<br />
es schließlich die Schaltmechanik gegen den<br />
Druck einer Feder aus.<br />
So ist sichergestellt, dass nur länger andauernde<br />
Überlastströme eine Auslösung bewirken. Unschädliche<br />
und kurzzeitige Überlastungen führen<br />
dagegen nicht zu einer Auslösung. Dadurch sind<br />
Bimetall-Schutzschalter auch weitestgehend unempfindlich<br />
gegenüber Einschalt-Stromspitzen<br />
von Motoren, Trafos und Magnetventilen. Bimetall-Schutzschalter<br />
lösen außerdem bei höheren<br />
Umgebungstemperaturen früher aus. Dies ist ein<br />
wichtiger Vorteil für alle elektrischen Verbraucher<br />
deren Belastbarkeit stark von der Umgebungstemperatur<br />
abhängig ist.<br />
Kabelverschraubung<br />
teilbar<br />
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KVT-ER sind konsequent teilbare<br />
Kabelverschraubungen zur<br />
Einführung von Leitungen mit und<br />
ohne Stecker.<br />
Kontaktsystem<br />
2<br />
Justierschraube<br />
zur Vorspannung<br />
des Bimetalls<br />
Kontaktsystem<br />
1<br />
Streifenbimetall<br />
Schaltzeit in Sekunden<br />
02<br />
Hohe zertifizierte Schutzarten<br />
Garantieerhalt konfektionierter<br />
Leitungen<br />
Passend für metrische<br />
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Integrierte Zugentlastung nach<br />
DIN EN 62444<br />
Schnelle Montage<br />
Hohe Packungsdichte<br />
IP65<br />
zertifiziert<br />
IP68<br />
zertifiziert<br />
IP66<br />
zertifiziert<br />
UL TYPE<br />
in Bearbeitung<br />
IP67<br />
zertifiziert<br />
UL TYPE<br />
in Bearbeitung<br />
01 Aufbau des thermischen<br />
Bimetall-Schutzschalters<br />
02 Typische Auslösekennlinie eines<br />
thermischen Bimetall-Schutzschalters<br />
mit eingezeichneter Überlastgrenze,<br />
hier: 1,4-facher Nennstrom (= 140 %<br />
des Nennstroms)<br />
Vielfache des Nennstroms<br />
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OPTIMALER ÜBERLASTUNGSSCHUTZ<br />
Ein wichtiges technisches Merkmal thermischer Schutzschalter ist ihre sogenannte<br />
Überlastgrenze. Diese ist in der Geräteschutzschalternorm IEC EN 60934 definiert. Sie<br />
liegt bei Bimetall-Schutzschaltern von E-T-A typischerweise bei 140 % ihres<br />
Nennstroms. Bezogen auf einen Schutzschalter mit Nennstrom 10 A bedeutet dies: Ein<br />
dauerhafter Stromfluss von bis zu 10 A führt zu keiner Auslösung. Ein Überlaststrom<br />
zwischen 10,1 und 13,9 A kann zu einer Auslösung führen, muss aber nicht. Ab einem<br />
Überlaststrom von 14 A und höher (140 % des Nennstroms) löst der Schutzschalter jedoch<br />
sicher und zuverlässig entsprechend seiner Kennlinie aus. Dank seiner niedrigen<br />
Überlastgrenze schaltet ein Bimetall-Schutzschalter somit selbst geringe Überlastströme<br />
stets sicher ab. Dadurch kann der Schutzschalter z. B. optimal auf die Grenztemperaturkennlinie<br />
eines Antriebsmotors abgestimmt werden. Die Motorleistung lässt sich<br />
so bestmöglich ausnutzen. Dies vermeidet unnötige und für den Anwender nervige<br />
Frühauslösungen und schaltet schädliche Überströme stets kompromisslos ab.<br />
Dass sich Schutzschalter im Gegensatz<br />
zu Schmelzsicherungen einfach<br />
wieder einschalten lassen, ist<br />
natürlich ein Vorteil. Allerdings<br />
impliziert es auch eine gewisse<br />
Verantwortung. Denn löst der<br />
Schutzschalter nach einer Wiedereinschaltung<br />
sofort wieder aus, ist dies<br />
ein eindeutiges Zeichen, dass es sich<br />
nicht nur um einen vorübergehenden<br />
Überlaststrom handelte.<br />
In diesem Fall ist die Ursache für das<br />
Auslösen zu ergründen bzw. ergründen<br />
zu lassen, um Schäden frühzeitig<br />
erkennen und beheben zu können.<br />
NACHTEILE VON SCHMELZSICHERUNGEN<br />
Die Geräteschutzsicherungsnorm DIN EN 60127-2 (VDE 0820-2): 2015-07 (Teil 2: Feinsicherungseinsätze)<br />
gibt für alle 5 x 20 mm Sicherungseinsätze vor, dass sie erst ab<br />
210 % des Nennstroms innerhalb einer definierten Schmelzzeit den Stromkreis unterbrechen<br />
müssen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Eine 10-A-Feinsicherung muss<br />
laut Norm einen Überlaststrom von 20 A noch nicht abschalten. Erst ein Überstrom<br />
von 21 A würde den Schmelzleiter sicher abschmelzen und den Stromkreis trennen.<br />
Eine Anpassung der Sicherungseinsätze an die Grenztemperaturkennlinien thermischer<br />
Verbraucher ist dadurch nur bedingt möglich. Für den Kurzschlussschutz sind<br />
Schmelzsicherungen dagegen – auch dank ihres hohen Schaltvermögens – bestens geeignet.<br />
Allerdings bleibt stets ein Nachteil gegenüber Schutzschaltern. Denn nach einem<br />
„Durchbrennen“ muss die Schmelzsicherung durch eine neue ausgetauscht werden.<br />
Schutzschalter dagegen lassen sich einfach, sicher und schnell wieder einschalten.<br />
Bilder: Aufmacher: zentilia/Fotolia.de und E-T-A, 01 und 02: E-T-A<br />
www.e-t-a.de<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
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90 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
RÜCKWÄRTIGE MONTAGE ERLEICHTERT SCHALTSCHRANKBAU<br />
Harting bietet seine Steckverbinder<br />
Han-Eco aus Hochleistungskunststoff<br />
nun auch in der Standardgröße<br />
Han B an. Mit ihnen lassen sich<br />
Schnittstellen für raue Umgebungen<br />
konfigurieren. Sie sind steckkompatibel<br />
mit Han B in der Metallvariante,<br />
vorhandene Prüfeinrichtungen in der<br />
Fertigung bleiben für beide Varianten<br />
verwendbar. Von der Metallvariante<br />
unterscheidet sich das neue<br />
Modell vor allem durch die Möglichkeit<br />
der rückwärtigen Montage. Während beim Standard Han B die Kabel erst durch<br />
den Montageausschnitt geführt werden, um die Einsätze außerhalb des Schaltschranks<br />
zu verarbeiten, lassen sich bei Han-Eco B die vorkonfektionierten Einsätze direkt aus<br />
dem Innenraum einrasten. Das erleichtert den Zusammenbau vorgefertigter Einheiten,<br />
denn Schaltschrank und Kabelbäume können separat vorkonfektioniert werden. Die<br />
Steckverbinder sind leicht und korrosionsbeständig. Sie sind zudem brandbeständig<br />
nach UL94 V0 und eignen sich damit für den Bahneinsatz.<br />
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TEILBARER KABELDURCHLASS MIT BÜRSTENLEISTEN<br />
Mit der KEL-BES-S 32 bietet Icotek eine<br />
weitere Größe seiner Kabeldurchlässe<br />
mit Bürstendichtung an. Der Kabeldurchlass<br />
ist für runde Ausbrüche mit<br />
einem Durchmesser von 32 mm<br />
geeignet. Er wird direkt in den Ausbruch<br />
eingerastet bzw. mit einer<br />
Gegenmutter verschraubt. Die Teilbarkeit<br />
des Systems ermöglicht eine<br />
nachträgliche Montage. Hier wird der<br />
Rahmen um die Leitungen herum<br />
installiert. Ein Abklemmen der Leitungen<br />
ist nicht erforderlich. Die Bürstendichtungen eignen sich zur Abschirmung gegen<br />
Staub und Zugluft, bieten Kantenschutz und schließen Ausbrüche optisch ansprechend<br />
ab. Die Serie findet ihren Einsatzort bei der Leitungseinführung in Schalt- und Netzwerkschränken,<br />
Schaltkästen und Maschinen. Neben den metrischen Ausbruchgrößen<br />
M32 und M50 sind auch eckige Ausführungen erhältlich.<br />
www.icotek.com<br />
RUNDSTECKER MIT EINEM DREH SCHNELL VERSCHLOSSEN<br />
Einstecken, Gehäuse eine Vierteldrehung<br />
nach rechts, fertig: Ein<br />
Rundstecker mit Schnellverschluss<br />
für die Verkabelung von Servoantrieben<br />
ist der Epic Power LS1 von<br />
Lapp. Der Steckverbinder mit<br />
Schnellanschluss ist eine handliche<br />
und robuste Arretierung, die<br />
kompatibel mit dem Marktstandard<br />
ist und den Anschluss vereinfacht.<br />
Beide Steckerhälften sind sicher verriegelt,<br />
auch bei Vibration. Die EMV-Ausführung lässt elektromagnetische Impulse<br />
infolge hoher Ströme nicht nach außen dringen. Rundstecker zur Leistungsübertragung<br />
kommen an Robotern und im Maschinenbau zum Einsatz, aber auch z. B. in Windenergieanlagen.<br />
Den Rundstecker mit Schnellanschluss gibt es in allen gängigen Polbildern.<br />
Er ist ab Dezember weltweit ab Lager lieferbar.<br />
www.lappkabel.de<br />
SPS IPC DRIVES <strong>2018</strong><br />
Halle 3A, Stand 466<br />
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Mit dem neuen WEG Motor Scan können -auch<br />
als einfacher Retrofit -wichtige Betriebsdaten<br />
per Fernüberwachung abgerufen und analysiert<br />
werden. Potentielle Defekte sind dadurch bereits<br />
frühzeitig erkennbar und unnötige Ausfallzeiten<br />
werden vermieden.<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
FLEXIBLER SCHUTZ FÜR KABEL<br />
Das Gliederrohr-Kabelschutzsystem<br />
von Reiku für Robotik und<br />
Automation ist in den Nennweiten<br />
48 und 76 erhältlich. Bei<br />
Nennweite 48 können die<br />
Glieder auch teilbar ausgeführt<br />
sein, um die Zugänglichkeit zu<br />
verbessern. Für beide Abmessungen<br />
gibt es Zubehörteile wie<br />
End- und Übergangsstücke<br />
sowie Befestigungselemente,<br />
die den Einsatz sicherer, flexibler<br />
und komfortabler machen. Die Gliederrohre aus reibungsarmem,<br />
schlagfestem sowie öl- und fettbeständigem Polyamid zeigen eine<br />
hohe Schutzwirkung gegenüber mechanischer Belastung und<br />
rauen Umgebungen. Sie sind raupenförmig aus einzelnen,<br />
miteinander verclipsten Gelenkelementen aufgebaut. Frei<br />
gegeneinander verdrehbar, schließen sie den Aufbau von Torsionsmomenten<br />
im Kabelschutz aus. Zudem sind die Biegeradien auf<br />
ein nennweitenabhängiges Mindestmaß begrenzt. Ein Abknicken<br />
der Leitungen wird so vermieden. Der Rohr-Innendurchmesser<br />
steht uneingeschränkt zur Aufnahme von Kabelsträngen oder<br />
Schlauchleitungen zur Verfügung.<br />
www.reiku.de<br />
GERÄTESTECKDOSEN FÜR INTELLIGENTE PDUS<br />
Die 16-A-Gerätesteckdosen der Serie 4710-5 von Schurter<br />
verfügen über passgenaue, integrierte Führungen für Lichtleiter.<br />
Bis zu vier optionale Lichtleiter lassen sich über LEDs auf der<br />
Leiterplatte einsetzen. Durch sie erhält der Techniker exakt die<br />
Informationen, die er braucht. Die Ansteuerung der LEDs ist frei<br />
konfigurierbar. Mit den IDC-Anschlüssen lassen sich mehrere<br />
Dosen in einem Schritt verdrahten. Für eine individuelle Speisung<br />
und Statusindikation ist der Phasenkontakt als Leiterplattenanschluss<br />
ausgeführt. Auf Wunsch können diese auch als Steckoder<br />
Lötanschluss konfiguriert werden. Die Steckdosen sind in<br />
zwei Versionen erhältlich, die je nach Design der Verteilliste und<br />
der Anordnung der Dosen<br />
vertikal (along) oder<br />
horizontal (cross) hintereinander<br />
platziert werden<br />
können. Entsprechend<br />
dieser Ausrichtung ist dann<br />
auch die Orientierung der<br />
Anschlüsse. Um zu vermeiden,<br />
dass ein falsches Kabel<br />
ausgezogen wird, haben die<br />
Dosen das V-Lock-Auszugsicherungssystem.<br />
www.schurter.com<br />
PRÄZISE WINKELMESSUNG UNTER SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN<br />
Ein energieeffizienter TMR-Free-Pitch-Sensor, der eine Absolutwinkelmessung über 360° am<br />
Motorwellenende ermöglicht, ist der TA903 von Sensitec. Patentierte Chip-Layouts ermöglichen<br />
eine genaue und flexible Winkelmessung unter schwierigen Einsatzbedingungen. Mit<br />
niedriger Leistungsaufnahme eignet er sich für Anwendungen, die mit Batterie oder Energy<br />
Harvesting betrieben werden. Auch im Ex-Bereich kann er eingesetzt werden. Der Sensor<br />
bietet eine hohe Signalamplitude, geringen Offset und ein stabiles Verhalten über einen<br />
Temperaturbereich von - 40 bis + 125 °C. Er kann über einen Feldbereich von 30 bis 80 mT<br />
genutzt werden und liefert als FreePitch-Sensor in Applikationen am Wellenende Signale mit<br />
einer absoluten Winkelgenauigkeit von 0,6 °. Einsatzgebiete sind z. B. die Winkelmessung bei der Motorkommutierung, in Motor-Feedback-Systemen<br />
oder in Drehgebern. Als Nacktchip ist er ab sofort verfügbar, Varianten im SMD-Package sind in Vorbereitung.<br />
www.sensitec.com<br />
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Igus.indd 1 31.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:12:21<br />
92 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
TEILBARE KABELVERSCHRAUBUNG IN<br />
HOHEN SCHUTZKLASSEN<br />
Icotek bietet mit der Baureihe KVT-ER eine teilbare<br />
Kabelverschraubung an, die extrem robust ist und<br />
zur Einführung von Leitungen mit und ohne Stecker<br />
dient. Sie setzt auf Ausbrüche in den metrischen<br />
Standardgrößen M32, M50 und M63 auf und erfüllt<br />
zertifiziert die Schutzarten IP65, IP66, IP67 und IP68.<br />
Die hohen Schutzklassen werden durch hohen<br />
Pressdruck, als auch durch eine integrierte Dichtung<br />
ermöglicht. Die Zugentlastung erfolgt gemäß DIN<br />
EN 62444. Zertifizierungen nach Nema Type 12,<br />
Nema Type 4X und c UR us sind aktuell in Vorbereitung.<br />
Bedingt durch die konsequente Teilbarkeit sind auch anschließende Nachrüstungen oder<br />
Servicearbeiten möglich. Die hierfür erforderliche Gegenmutter ist bereits im Lieferumfang<br />
enthalten. Zertifikate und kostenlose Muster sind direkt bei Icotek erhältlich.<br />
www.icotek.com<br />
VOM STECKVERBIN<strong>DER</strong> ZUM KOMPLETTSYSTEM<br />
LQ Mechatronik-Systeme bietet ein<br />
breites Steckverbinder-, Kabel- und<br />
Dienstleistungsspektrum an. Dazu<br />
gehört z. B. der Industriesteckverbinder<br />
M15 Power, eine kompakte<br />
Steckverbindung für hohe Leistung.<br />
Diese kostengünstige Alternative<br />
zum großdimensionierten Rechteckstecker<br />
macht mechanische Anbauten<br />
unnötig. Der stabile T-Verteiler<br />
sorgt dafür, dass die Energie, z. B. an<br />
Fördersystemen, gleichmäßig von<br />
einem Hauptanschluss auf mehrere<br />
Getriebemotoren verteilt wird. Das<br />
Steckverbinderprogramm X-TEC und<br />
die W-TEC Energiekabel gibt es nun in mehr Leistungsklassen. Im Bereich Dienstleistung für den<br />
Maschinen- und Anlagenbau bietet das Unternehmen die Montage modularer Schaltschränke<br />
sowie einfacher und komplexer Energieführungssysteme an.<br />
www.lq-group.com<br />
STECKVERBIN<strong>DER</strong> FÜR DIE INDUSTRIE 4.0<br />
Die Steckverbinder der Harting-PushPull-V4-Serie deckt die Bandbreite der Übertragung von<br />
Daten über Signale bis hin zu Leistung ab und erfüllen die Anforderungen von Industrie-<br />
4.0-Umgebungen. Industrielle Prozesse, die auf dem PushPull-System basieren, lassen sich – etwa<br />
im Fall von Umrüstungen oder Umbauarbeiten – schnell auftrennen und wieder verbinden.<br />
Die zweite Generation der Steckverbinder hat zudem Gehäuse aus einem neuen Material, das<br />
vor aggressiven Chemikalien schützt, z. B. Schneidöle, die für Dreh- oder Fräsmaschinen<br />
verwendet werden. Mit dem Plug-in Connection Lock haben die Verbinder auch eine zusätzliche<br />
Verdrehsicherung, die das Verriegelungselement nach dem Einsetzen sichert. Dazu haben sie<br />
statt bisher drei nur noch eine Kabelklemme und können für größere Kabeldurchmesser von 4,5<br />
bis 10 mm eingesetzt<br />
werden. Dies<br />
hilft bei Leckstellen<br />
oder einer unzureichenden<br />
Zugentlastung.<br />
Die Steckverbinder<br />
sind bei RS<br />
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SPECIAL<br />
MASCHINENSICHERHEIT<br />
SPECIAL
MASCHINENSICHERHEIT<br />
NAH, NÄHER,<br />
AM NÄCHSTEN<br />
01 Dieser<br />
hochdynamische<br />
6-Achs-Knickarmroboter<br />
eignet sich<br />
für den Einsatz in<br />
Anwendungen mit<br />
sicher kooperierenden<br />
Robotern<br />
Dass Industrieroboter ihren Käfig verlassen<br />
haben und mit Menschen zusammenarbeiten,<br />
ist nicht neu. Ein Knackpunkt dabei<br />
ist die Sicherheit bei gleichzeitig maximaler<br />
Produktivität. Es stellt sich die Frage: Wie<br />
kann der Roboter möglichst effektiv<br />
arbeiten, ohne den Menschen zu gefährden?<br />
Hier kommt es sehr stark darauf an, wie nah<br />
die beiden sich kommen.<br />
Autor: Autor: Jan-Philipp Liersch, Senior Produkt Manager<br />
für Roboter, Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
Jede neue Roboterapplikation muss die Gesamtproduktivität<br />
steigern, damit die für den Kauf, die Installation<br />
und den Betrieb getätigten Investitionen auch<br />
gerechtfertigt sind. Eine höhere Anzahl an Robotern<br />
am Arbeitsplatz stellt jedoch auch eine weitere Herausforderung<br />
dar – denn wie kann man die zunehmende<br />
Mensch-Roboter-Interaktionen noch verwalten, gleichzeitig<br />
die Produktivität maximieren und die Sicherheit gewährleisten?<br />
Dieser Herausforderung hat sich Mitsubishi Electric gestellt<br />
und vier Stufen für Robotersicherheit und -interaktionen<br />
definiert. Jede Stufe berücksichtigt dabei eine zunehmende<br />
Nähe des Menschen zum Roboter. Beginnend<br />
mit der festen Abgrenzung des Roboters über einen klar<br />
definierten Bereich, in dem Menschen nur ein begrenzter<br />
Zugang zum sich langsam bewegenden Roboter gewährt<br />
wird – bis hin zu einer kompletten Zusammenarbeit, bei<br />
der sich Mensch und Roboter denselben Arbeitsplatz teilen.<br />
Die vier Stufen dienen als Richtlinie für eine einfache<br />
Auswahl der optimalen Lösung, je nachdem wie nah und<br />
wie frequentiert der Bediener mit dem neuen Roboter zusammenarbeitet.<br />
Indem die Robotergeschwindigkeit und<br />
die damit verbundene Produktivität mit der optimalen Sicherheitslösung<br />
abgestimmt wird, ermöglichen die vier<br />
Stufen einen effizienten Produktionsablauf.<br />
STUFE 1: GELEGENTLICHER ZUGANG<br />
Die erste Stufe, die Standardsicherheit, umfasst normalerweise<br />
geschlossene Applikationen mit Sicherheitsberei-<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 95
MASCHINENSICHERHEIT<br />
„MRK IST NICHT<br />
GLEICH MRK“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Es gibt verschiedene Arten der<br />
Kooperation bzw. Kollaboration.<br />
Aber schon die Abgrenzung dieser<br />
beiden Begriffe ist in der Robotik<br />
nicht klar definiert. Die EN ISO<br />
10218 schafft eine Einteilung in der<br />
Zusammenarbeit zwischen Mensch<br />
und Roboter, indem sie vier Schutzprinzipien<br />
festlegt. Die hier vorgestellten<br />
Stufen der Robotersicherheit<br />
von Mitsubishi Electric weisen<br />
Parallelen zu ihnen auf. Um maximale<br />
Produktivität und Sicherheit in<br />
der jeweiligen MRK-Applikation zu<br />
erreichen, ist es essenziell, Unterschiede<br />
zu machen. Den Ansatz von<br />
Mitsubishi Electric, die Einteilung<br />
nach der Nähe bzw. der Intensität<br />
der Zusammenarbeit mit dem<br />
Roboter vorzunehmen, finde ich<br />
sinnvoll. Aber eine einheitliche<br />
Definition bzw. Klassifizierung in der<br />
Branche würde, denke ich, für mehr<br />
Klarheit sorgen.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
chen für einen gelegentlichen Zugang von Menschen. In dieser Kategorie arbeitet<br />
der Roboter mit hoher Geschwindigkeit, während die Sicherheitsabsperrung geschlossen<br />
ist. Hierbei handelt es sich um eine verriegelte Tür oder einen abgetrennten<br />
Bereich. Wenn die Sicherheitsabsperrung geöffnet wird, bleibt der Roboter<br />
innerhalb kürzester Zeit kontrolliert stehen. Zusätzlich zu dem „Automatik-<br />
Betrieb“ ist ein „manueller Betrieb“ für eine sichere Programmierung, Einrichtung<br />
und Wartung einstellbar, bei der der Roboter durch geschultes Personal verändert<br />
und auch bei geöffneten Schutztüren getestet werden kann.<br />
STUFE 2: REGELMÄSSIGER ZUGANG<br />
JEDE STUFE <strong>DER</strong> ROBOTERSICHERHEIT<br />
ERMÖGLICHT EINEN KONTINUIERLICHEN<br />
ARBEITSABLAUF, BEI DEM DAS POTENZIAL DES<br />
ROBOTERS MAXIMAL AUSGESCHÖPFT WIRD<br />
Die zweite Stufe, die Melfa-SafePlus-Option von Mitsubishi Electric, ermöglicht,<br />
die Standard-Sicherheitsfunktionen zu erweitern. Funktionen wie sichere limitierte<br />
Geschwindigkeit (SLS), sichere limitierte Position (SLP) und sicherer Drehmomentbereich<br />
(STR) stellen die Basis der zweiten Sicherheitsstufe dar. Durch den<br />
Einsatz hochwertiger Sicherheitssensoren wie beispielsweise von Datalogic, benötigt<br />
diese Applikation keine physische Barriere und ist für einen regelmäßigen Zugang<br />
von Menschen in die Roboterzelle optimiert. Dies wird unter anderem zur<br />
Überprüfung von Montageprozessen, in Verpackungsanwendungen und für Beund<br />
Entladungs-Vorgänge genutzt. Das einstellbare Zonensystem begrenzt wahlweise<br />
die Position, das Drehmoment und die Geschwindigkeit des Roboters, je näher<br />
der Mensch der Anwendung kommt, um die Zelle mit dieser Konfiguration<br />
möglichst klein und kompakt zu bauen. Der Roboter wechselt schnell von Hochgeschwindigkeit<br />
zu einer langsamen Geschwindigkeit und umgekehrt, sodass Roboter<br />
und Mensch schnell und effizient, ohne Stillstände arbeiten können.<br />
STUFE 3: MENSCH NAH AM ROBOTER<br />
Die dritte Stufe, Melfa SafeSkin, stellt die Möglichkeit dar, das Stoppen des Roboters<br />
rein auf die Berührung zu begrenzen. Diese Variante der Sicherheitsoption wird für<br />
SPECIAL<br />
02 Die vier Stufen<br />
der Melfa-Sicherheitslösung<br />
von<br />
Mitsubishi Electric<br />
dienen als Richtlinie<br />
für eine einfache<br />
Auswahl der<br />
optimalen Lösung, je<br />
nachdem wie nah der<br />
Bediener mit dem<br />
neuen Roboter<br />
zusammenarbeitet<br />
96 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Tätigkeiten verwendet, in denen der Mensch nah am Roboter den Arbeitsprozess beeinflusst<br />
oder überwacht. Genau diese Anforderung erfüllt der neue Melfa-SafeSkin-Roboter,<br />
dessen Hauptflächen von einer pneumatischen Schutzhaut umhüllt sind, die auf<br />
Berührung reagiert. Beim geringsten Kontakt wird sofort die Roboterbewegung angehalten<br />
und sicher gestoppt. Basierend auf einem voll leistungsfähigen Industrieroboter<br />
verfügt er mit den Sicherheitsfunktionen weiterhin über höchste Geschwindigkeit und<br />
Präzision. Diese Lösung eignet sich ideal für Montagetätigkeiten, bei denen Arbeiten auf<br />
engem Raum mit dem Menschen zeitweise nötig ist und dennoch die Taktgeschwindigkeit<br />
aufrechterhalten werden muss.<br />
STUFE 4: STÄNDIGE ZUSAMMENARBEIT<br />
Die letzte Kategorie der Sicherheitslevel von Melfa-Robotern deckt Bereiche ab, bei<br />
denen Mensch und Roboter Vollzeit zusammenarbeiten. Dazu wird eine andere Art<br />
von Roboter benötigt, weshalb hier Mitsubishi Electric den kollaborativen Roboter<br />
MelCoR entwickelt. Die Arbeit mit einem solchen Cobot kann gerade bei komplexen<br />
Montagetätigkeiten sehr produktiv sein, bei denen menschliche Fähigkeiten oder herkömmliche<br />
Einspannvorrichtungen an ihre Grenzen stoßen. Hier kann ein kollaborativer<br />
Roboter ein Arbeitsstück oder ein Bauteil effektiver handhaben, während der<br />
Mitarbeiter beide Hände für eine andere Tätigkeit frei hat.<br />
Aus Sicherheitsgründen werden sowohl die Geschwindigkeit als auch das Drehmoment<br />
automatisch begrenzt. Der Roboter kann manuell angehalten werden oder<br />
auch über eine abnehmbare Touchscreen-Bedieneinheit angewiesen werden,<br />
welchen Schritt er als nächstes ausführen soll. Ein „Direct Control“-Modus ermöglicht<br />
es dem Bediener zudem, den Roboter von Hand mit geregelter Kraft von<br />
einer Position zur nächsten zu bewegen und in seine Tätigkeiten somit einfach einzulernen.<br />
Global<br />
Excellence in<br />
Decentralization<br />
PRODUKTIVE PARTNERSCHAFTEN<br />
Jede Stufe der Robotersicherheit und -interaktion ermöglicht einen kontinuierlichen<br />
Arbeitsablauf, bei dem das Potenzial des Roboters hinsichtlich Geschwindigkeit, Präzision<br />
und Wiederholgenauigkeit maximal ausgeschöpft wird. Gleichzeitig wird dem<br />
Menschen ungefährlicher Zugang und sichere Interaktion mit dem Roboter gewährleistet,<br />
um eine optimale Gesamtproduktivität zu erreichen.<br />
Bilder: Mitsubishi Electric Europe<br />
de3a.mitsubishielectric.com/fa<br />
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03 Das einstellbare Zonensystem der Melfa-SafePlus-Lösung begrenzt<br />
wahlweise die Position, das Drehmoment und die Geschwindigkeit des<br />
Roboters, je näher der Mensch der Anwendung kommt, sodass Roboter und<br />
Mensch schnell und effizient, ohne Stillstände arbeiten können<br />
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FÜR DIE<br />
SMART FACTORY<br />
WOLFGANG VEIT<br />
Head of Segment Machinery/OEM, ABB STOTZ-KONTAKT GmbH, Heidelberg<br />
Eine zuverlässige Energieversorgung, Sicherheit und Schutz für Mensch und<br />
Maschine sowie vernetzte Komponenten sind die Basis für intelligente<br />
Maschinen und Systeme. Der Nutzen der Digitalisierung, eine neue Bandbreite<br />
an Optimierungsmöglichkeiten, entfaltet sich insbesondere durch die<br />
ganzheitliche Betrachtung der Teilsysteme und deren Vernetzung. Die steigende<br />
Komplexität im Umfeld von Industrie 4.0 bedingt auch höhere Anforderungen an<br />
die funktionale Sicherheit. Durch ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept lassen<br />
sich die Vorteile der Digitalisierung ohne Einschränkung der Sicherheit nutzen.<br />
Dabei gilt es, bei erhöhter Produktivität, Lösungen für übergreifende<br />
Schutzbereiche mit geringem Manipulationsanreiz, gezielter Bereitstellung von<br />
Zustandsinformationen sowie der Anbindung an die unterschiedlichsten<br />
Bussysteme mit den aktuell gültigen Normen und Richtlinien zu realisieren.<br />
Intelligente Fabriken,<br />
vernetzte Systeme, enge<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Mensch und Maschine – die<br />
Digitalisierung bringt neue<br />
Risiken und schafft<br />
insgesamt eine neue<br />
Situation in der<br />
produzierenden Industrie.<br />
Wie sehen sichere<br />
Komponenten für die Smart<br />
Factory aus und wie kann<br />
der Konstrukteur mit ihnen<br />
zu einer sicheren<br />
Gesamtlösung kommen?<br />
EIN MEHRSCHICH-<br />
TIGES SICHER-<br />
HEITSKONZEPT<br />
IST GEFRAGT<br />
BEI FUNKNETZ-<br />
WERKEN ZÄHLT<br />
DIE RESISTENZ<br />
GEGENÜBER<br />
CYBER ATTACKEN<br />
SPECIAL<br />
ANDREAS SCHENK<br />
Produktmanager Wireless, steute Technologies GmbH & Co. KG, Löhne<br />
Die Frage der Sicherheit – im Sinne von Security – wird bei jedem neuen<br />
Funknetzwerk-Projekt gestellt und diskutiert. Die Anwender möchten wissen, ob<br />
Hacker über die Funksensorik in ihre IT-Netzwerke eindringen können. Dieses<br />
Risiko können wir ausschließen, weil das Funknetzwerk nur Informationen z. B.<br />
über den Füllgrad von Behältern oder die Belegung von Regalfächern sendet.<br />
Produktbezogene Daten verbleiben im MES oder ERP des Anwenders. Zudem<br />
arbeitet unser Funksystem im SRD-MHz-Band, physikalisch getrennt von<br />
möglichen Cyberattacken. Darüber hinaus werden neuere Generationen der<br />
sWave.NET-Funktechnologie ein nach AES 256 verschlüsseltes Funkprotokoll für<br />
die Funkschnittstelle verwenden. All diese Maßnahmen und die Tatsache, dass<br />
die Teilnehmer im sWave.NET-Netzwerk äußerst energiearme und extrem kurze<br />
Nutzdatenprotokolle senden und empfangen, sorgen für hohe Resistenz<br />
gegenüber Angriffen von außen.
KLARTEXT<br />
FRANK KRONMÜLLER<br />
Prokurist/Executive Vice President, R+W Antriebselemente GmbH, Klingenberg<br />
Bei der Planung einer Anlage ist das Teil Kupplung nur eine von vielen Komponenten. Trotzdem<br />
oder gerade deswegen muss die zur Applikation passende Kupplung als Verbindungselement in<br />
der Anlage alle Anforderungen erfüllen – das gilt auch für Fertigungsanlagen oder<br />
Logistiksysteme einer sogenannte Smart Factory. Die Digitalisierung und damit<br />
zusammenhängende Automation verändert die Industrie – der steigende Automatisierungsgrad<br />
mit zum Teil mannlosen Schichten setzt exakt arbeitende Komponenten und funktionierende<br />
Sicherheitsmaßnahmen voraus. Die Kupplung kann hier im Zeitalter der Industrie 4.0<br />
entscheidende Aufgaben übernehmen, die Produktivität steigern und für die nötige Sicherheit<br />
sorgen. Sicherheitskupplungen z. B. bieten eine zuverlässige Drehmomentbegrenzung, welche die<br />
Maschine vor Schäden schützt. Darüber hinaus reduzieren sie Stillstandzeiten. Beim<br />
winkelsynchronen und durchrastenden Funktionssystem rastet die Kupplung nach Beseitigung<br />
der Überlast automatisch wieder ein. Sicherheitseinrichtungen gewinnen an Bedeutung.<br />
DIE KUPPLUNG KANN<br />
ENTSCHEIDENDE AUF-<br />
GABEN ÜBERNEHMEN<br />
ES KOMMT AUF<br />
GANZHEITLICHE<br />
LÖSUNGEN AN<br />
NEJDET ÖZTÜRK<br />
Ingenieur für Maschinensicherheit, German Technical Center SMC, Egelsbach<br />
In der Produktion arbeiten Menschen seit jeher eng mit Maschinen, ob<br />
pneumatisch, hydraulisch, mechanisch oder elektronisch angetrieben,<br />
zusammen. Das gilt auch in Smart Factorys. Bei Maschinensicherheit kommt es<br />
deshalb auf ganzheitliche Lösungen an. Dazu gehören konstruktive Maßnahmen,<br />
etwa die Vermeidung von Scher- und Quetschstellen, und technische<br />
Schutzeinrichtungen wie Sicherheitsschaltungen sowie die Benutzerschulung<br />
und -information. Ein Beispiel: Bei pneumatischen Spannern besteht für<br />
Anwender durch eingesperrte Druckluft Quetschgefahr, wenn die Anlage nicht<br />
schnell in die sichere Grundstellung geht und dort bleibt. Im German Technical<br />
Center von SMC haben wir deshalb für Konstrukteure verschiedene Lösungen<br />
entwickelt, die die ISO-Norm 13849 erfüllen – entweder mit „Sicher<br />
Abgeschaltetes Moment“ oder mit „Sicheres Anhalten und Absperren“. Für eine<br />
sichere Produktion – auch in Zukunft.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 99
MASCHINENSICHERHEIT<br />
SICHERHEIT<br />
WEITERGEDACHT<br />
01<br />
SPECIAL<br />
Sicherheits-Lichtvorhänge für den Unfallschutz<br />
an Maschinen sind vom Funktionsprinzip her<br />
eine heute bei vielen Anbietern verfügbare<br />
Technologie. Doch die Anwender möchten mehr<br />
als „nur“ Sicherheit. Gefragt sind intelligente<br />
Zusatzfunktionen, die hinsichtlich Prozesstransparenz,<br />
Flexibilität, Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit<br />
oder integrierter Automatisierungsfunktionen<br />
Mehrwerte generieren.<br />
Sicherheit weitergedacht – dieser Grundgedanke durchzieht<br />
die gesamte Konzeption des neuen Sicherheits-Lichtvorhangs<br />
deTec4 von Sick. Die Basisinformationen sind kurz genannt<br />
– unter anderem Schutzfeldhöhen von 300 bis<br />
2 100 mm, die sicherheitstechnische Auslegung gemäß Performance<br />
Level e nach EN ISO 13849, SIL3 nach IEC 61508 und Typ 4<br />
nach IEC EN 61496-1, reduzierte Auflösung, Strahlcodierung, 2-Signal-Muting,<br />
die Schutzklassen IP65 und IP67 oder hohe Temperaturbeständigkeit<br />
von -30 bis +55 °C. Viel interessanter sind die modularen<br />
Funktionsumfänge und innovativen Merkmale des deTec4,<br />
die aktuell kein anderes Sicherheits-Lichtgitter in dieser Kombination<br />
aufweisen kann.<br />
INTELLIGENTER HINTERTRETSCHUTZ<br />
Die Auswahl der Zusatzfunktionen erfolgt mit Hilfe von Systemsteckern<br />
mit integrierten DIP-Schaltern, die eine schnelle Parametrierung<br />
ohne Software ermöglichen – und so durch die Vereinfachung<br />
Autor: Christian Hulm, Product Manager Light Beam Systems im Global<br />
Business Center Industrial Safety Systems, SICK AG, Waldkirch<br />
und Zeiteinsparung einen entsprechenden Mehrwert bei der Auswahl<br />
und Inbetriebnahme des deTec4 bieten. Eine dieser Funktionen<br />
– erstmals in dieser Form in einem Sicherheits-Lichtvorhang<br />
umgesetzt – ist der intelligente Hintertretschutz. Hierbei überwacht<br />
ein vertikal installierter deTec4 als Master-Sensor den Zugang in<br />
den Gefahrenbereich, während ein horizontal montierter deTec4<br />
als kaskadierter Slave-Sensor im Gefahrenbereich eine Person erkennt<br />
und so einen Start der Maschine von außen verhindert. Die<br />
Intelligenz des Hintertretschutzes liegt in der Fähigkeit des horizontalen<br />
deTec4, Späne, Fasern, Schweißfunken oder Tropfen, die<br />
<strong>DER</strong> SICHERHEITS-LICHTVORHANG<br />
BIETET INTELLIGENTEN HINTERTRET-<br />
SCHUTZ, DYNAMISCHE VARIABLE<br />
SCHUTZFELDBREITEN UND NEUE<br />
DIAGNOSEMÖGLICHKEITEN<br />
beim Bearbeitungsprozess entstehen und in den Lichtvorhang fallen<br />
können, zu ignorieren – und die Maschine nicht abzuschalten,<br />
sondern einen bestimmungsgemäßen Betrieb zu ermöglichen. Erst<br />
wenn in das Schutzfeld des Master-deTec4 eingegriffen wird, schaltet<br />
auch der horizontal montierte Lichtvorhang für den Hintertretschutz<br />
in den Überwachungsmodus. Gerade unter rauen Umfeldbedingungen<br />
wird mit Hilfe des deTec4 die Verfügbarkeit und Produktivität<br />
der Maschine entscheidend verbessert, weil ungewollte<br />
Abschaltungen zuverlässig vermieden werden.<br />
DYNAMISCHE VARIABLE SCHUTZFELDBREITEN<br />
Das klassische Einsatzgebiet von Sicherheits-Lichtvorhängen sind<br />
ortsfeste Maschinenszenarien – mit Sender und Empfänger in einem<br />
dauerhaft gleichen Abstand. Mit dem deTec4 lassen sich jedoch<br />
nicht nur solche statischen Anwendungen lösen, sondern mit<br />
der Funktion „Variable Schutzfeldbreiten“ auch dynamische, mobile<br />
Applikationen, in denen der Abstand zwischen Sender und Emp-<br />
100 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
Axiale Kräfte<br />
fest im Griff<br />
02 03 04<br />
05 06 07<br />
fänger prozessbedingt variiert. Hierfür kann im<br />
Systemstecker des deTec4 zwischen drei verfügbaren,<br />
variablen Reichweiten gewählt werden.<br />
Anzutreffen sind solche Einsatzbeispiele etwa in<br />
der Intralogistik, wenn der Empfänger des<br />
deTec4 auf einem Querverfahrwagen in der Vorzone<br />
eines Hochregallagers mitfährt oder in der<br />
Produktion, wenn ein schienengeführter Schlitten<br />
mehrere parallele Arbeitsplätze mit Material<br />
versorgt. Ein weiteres Einsatzgebiet ist in der<br />
Reifenindustrie anzutreffen. Hier werden beispielsweise<br />
die gefahrbringenden Bewegungen<br />
der Transporteinheiten zwischen den Aufbaumaschinen<br />
durch horizontal bewegte Sicherheits-Lichtvorhänge<br />
abgesichert.<br />
NFC UND IO-LINK ALS STANDARD<br />
ON BOARD<br />
Unabhängig davon, welchen Funktionsumfang<br />
der Anwender über den Systemstecker letztlich<br />
wählt – IO-Link und NFC sind als Kommunikationskanäle<br />
bis auf die Core-Variante in jeder<br />
Ausführung des deTec4 on board. Damit soll dieser<br />
Sicherheits-Lichtvorhang hinsichtlich der<br />
Remote- und Vor-Ort-Diagnosemöglichkeiten<br />
einen neuen Standard setzen. Wie durchdacht<br />
das Konzept ist, zeigt sich bereits bei der Integration<br />
und Inbetriebnahme. So kann der Monteur<br />
über NFC vor Beginn der Arbeiten die Konfigurationsdaten<br />
des deTec4 im stromlosen Zustand<br />
auslesen und verifizieren – und nicht erst im eingebauten<br />
und verdrahteten Zustand. Mögliche<br />
Verwechselungen werden früh erkannt und unnötige<br />
Doppelarbeit bei der Montage vermieden.<br />
Zudem ist es dank NFC möglich, bei der Inbetriebnahme<br />
die Signalqualität jedes einzelnen<br />
Strahls auf dem Smart Phone zu visualisieren.<br />
01 Die Sensorkommunikation per IO-Link sorgt<br />
für kontinuierliche Remote-Diagnosedaten sowie<br />
eine umfassende Datenanalyse und Visualisierung<br />
im Sopas Engineering Tool<br />
02 Im Diagnose-Modus überträgt das deTec4 per<br />
NFC Informationen wie die Daten und Einstellungen<br />
des Lichtgitters und Diagnosemeldungen<br />
auf das Smartphone<br />
03 Das 2-Signal-Muting des detec4 überwacht die<br />
Einfahrt einer Palette in einen Bereich mit einer<br />
gefahrbringenden Maschinenbewegung und<br />
schaltet diese ab, wenn eine Person detektiert wird<br />
04 Die Intelligenz des Hintertretschutzes liegt in<br />
der Fähigkeit des horizontalen deTec4, Späne,<br />
Fasern, Schweißfunken oder Tropfen zu ignorieren<br />
05 Die Kommunikation über IO-Link eröffnet die<br />
Option, die Daten des deTec4 für zusätzliche<br />
Mess- und Automatisierungsfunktionen zu nutzen<br />
06 Die reduzierte Auflösung des detec4 erlaubt<br />
eine sichere Maschinenbedienung auch bei aktivem<br />
Schutzfeld<br />
07 Mit der Funktion „Variable Schutzfeldbreiten“<br />
des detec4 lassen sich auch dynamische, mobile<br />
Applikationen umsetzen, in denen der Abstand<br />
zwischen Sender und Empfänger prozessbedingt<br />
variiert<br />
PRAXISGERECHTE VISUALISIERUNG<br />
Beim Ausrichten unterstützen den Monteur verschiedene,<br />
in der Farbe wechselnde LEDs, die<br />
den Betriebszustand des Lichtvorhangs und des<br />
Schutzfelds anzeigen, sowie die im Sender integrierte<br />
Laser-Ausrichthilfe. Auch die OSSD-<br />
Schaltausgänge werden per LED visualisiert. Er-<br />
Ihre<br />
Sicherheit<br />
im Fokus<br />
Klemmköpfe<br />
Absturzsicherungen<br />
Linearbremsen<br />
Haltekräfte bis 500t<br />
Sonderlösungen<br />
Hydraulisch, pneumatisch,<br />
elektrisch<br />
Weltweit<br />
einzigartig<br />
SITEMA GmbH &Co.KG<br />
Sicherheitstechnik undMaschinenbau<br />
76187 Karlsruhe, Deutschland<br />
Tel. +49721 98661-0<br />
info@sitema.de<br />
Nutzen Sie unser Online-Angebot!<br />
Produktfinder<br />
Funktionsbeschreibungen<br />
CAD Downloads<br />
Anwendungen
MASCHINENSICHERHEIT<br />
gänzt wird das Anzeigekonzept durch acht weitere Mehrfarb-LEDs,<br />
die auch eine erste Diagnose vor Ort ermöglichen. Je nach Farbe<br />
zeigen sie die aktuelle Konfiguration, die Signalstärke, Ausrichtung<br />
und Synchronisation von Sender und Empfänger sowie Warnungen<br />
oder einen Ausfall als Blinkcode an.<br />
KONFIGURATIONSUNTERSTÜTZUNG UND<br />
VOR-ORT-DIAGNOSE<br />
Genauso bequem, aber wesentlich umfangreicher, sind die Diagnosemöglichkeiten<br />
über NFC und die Smartphone-App Sick Safety Assistant.<br />
Die NFC-Antenne im deTec4 ist passiv – sie sendet erst dann<br />
Daten, wenn das mobile Endgerät dicht an den Lichtvorhang gehalten<br />
wird und das NFC-Modul im Lichtvorhang mit Energie versorgt.<br />
Das Verfahren hat im Gegensatz zu WLAN oder Bluetooth eine Reihe<br />
von Vorteilen: es sendet nicht permanent, es erlaubt keinen Fernzugriff<br />
und es funktioniert ohne Spannungsversorgung des deTec4. Es<br />
wird gezielt nur ein Lichtvorhang zur Datenübertragung<br />
aktiviert und Daten werden auch nur an diesen<br />
übertragen – was eine eindeutige Zuordnung<br />
bei mehreren deTec4 in räumlicher Nähe<br />
gewährleistet. Bei der Inbetriebnahme<br />
zeigt der DIP-Schalter-Assistent der<br />
App für jede gewünschte Funktionalität<br />
das Bild der korrekten Einstellung<br />
der DIP-Schalter im Systemstecker<br />
an. Im Diagnose-<br />
Modus überträgt das deTec4<br />
per NFC Informationen wie die<br />
Daten und Einstellungen des<br />
Lichtgitters, die Signalstärke aller<br />
Einzelstrahlen, die Versorgungsspannung<br />
und OSSD sowie<br />
Diagnosemeldungen auf<br />
das Smartphone – das diese<br />
dann auf Wunsch per Email beispielsweise<br />
in eine Servicezentrale<br />
weiterleiten kann. Vor Ort kann der<br />
Bediener die Fehler- und Abschalthistorie<br />
aufrufen, einen Soll-Ist-Vergleich<br />
der DIP-Schalterstellungen vornehmen<br />
oder die Konfiguration des Sicherheits-Lichtvorhangs<br />
über deren Checksumme auf mögliche Veränderungen<br />
oder Manipulationen prüfen – vollkommen ohne Betriebsanleitung.<br />
All dies ermöglicht eine schnelle Diagnose im Detail, eine verzögerungsfreie<br />
Fehlerbehebung und führt dank minimaler Stillstandzeiten<br />
zu einer verbesserten Verfügbarkeit und Produktivität der Maschine.<br />
REMOTE-DIAGNOSEMÖGLICHKEITEN<br />
Der deTec4 begründet in vielerlei Hinsicht eine<br />
neue Generation von Sicherheits-Lichtvorhängen. Während<br />
der intelligente Hintertretschutz die Verfügbarkeit<br />
von Maschinen insbesondere im rauen Umfeld verbessert,<br />
eröffnen die dynamischen variablen Schutzfelder eine Reihe<br />
neuer Applikationsfelder. Das abgestufte Diagnosekonzept hilft<br />
entscheidend, die Stillstandzeiten von Maschinen zu minimieren.<br />
Gleichzeitig liefert es alle relevanten Daten für eine vorbeugende<br />
Instandhaltung. Die einfache, softwarelose Konfiguration, optional<br />
mithilfe des DIP-Schalter-Assistenten in der App oder Sopas ET,<br />
spart Zeit und Geld bei der Inbetriebnahme – während die<br />
Nutzung von Messfunktionen und die Umsetzung weiterer<br />
automatisierungstechnischer Zusatzfunktionen für eine<br />
hohe Wirtschaftlichkeit und schnelle Amortisation der<br />
Sicherheitstechnik sorgt. Diese Mehrwerte<br />
machen deTec4 laut Anbieter zu einer<br />
zukunftssicheren Investition.<br />
Während NFC und die Smartphone-App durch eine Momentaufnahme<br />
die aktuelle Diagnose und schnelle Fehlerbehebung vor Ort ermöglichen,<br />
sorgt die Sensorkommunikation per IO-Link für kontinuierliche<br />
Remote-Diagnosedaten sowie eine umfassende Datenanalyse<br />
und Visualisierung im Sopas Engineering Tool (ET). Auch auf diese<br />
Weise wird im Fehlerfalle eine gezielte Klärung von Ursachen<br />
sowie eine schnelle Wiederherstellung der Sensorfunktion und der<br />
Betriebsbereitschaft der Maschine unterstützt. Im laufenden Betrieb<br />
können zudem alle angeschlossenen deTec4 regelmäßig<br />
hinsichtlich ihres Betriebszustands und ihrer Konfiguration<br />
abgefragt und geprüft werden –<br />
Condition Monitoring und Predictive<br />
Maintenance ganz im Sinne von Industrie<br />
4.0. Darüber hinaus bietet der<br />
Sopas-ET-Datenrekorder anhand<br />
der analysierten Daten dem Betreiber<br />
Möglichkeiten der Prozessoptimierung<br />
an. Schließlich eröffnet<br />
die Kommunikation über<br />
IO-Link die Option, die Daten<br />
des de-Tec4 für zusätzliche<br />
Mess- und Automatisierungsfunktionen<br />
zu nutzen – beispielsweise<br />
die Höhenmessung<br />
von Objekten, die sich durch das<br />
Schutzfeld bewegen. Zusätzliche<br />
Sensorik kann entfallen – das Sicherheits-Lichtgitter<br />
unterstützt so<br />
ein kosteneffizientes Anlagendesign.<br />
Bilder: Sick<br />
www.sick.com/de
MASCHINENSICHERHEIT<br />
SICHERHEIT AUCH BEI KURZEN TAKTZEITEN<br />
Schutz für Mensch und<br />
Maschine bietet das<br />
Entlüftungsventil AS3-SV<br />
von Aventics. Es kann in<br />
die Wartungseinheiten<br />
AS integriert oder als<br />
Stand-alone genutzt<br />
werden. Durch seinen<br />
redundanten Aufbau<br />
und die zweikanalige<br />
Signalverarbeitung mit<br />
Selbstüberwachung<br />
können mit dem Ventil<br />
sicherheitsrelevante<br />
Steuerungen der<br />
Kategorie 4 sowie<br />
Performance Level e<br />
erreicht werden. Das<br />
Ventil übernimmt die Sicherheitsfunktionen redundantes Entlüften<br />
und Schutz vor unerwartetem Belüften. Es schaltet die<br />
Druckluftversorgung nur ein, wenn alle Bedingungen zum<br />
sicheren Anlauf der Maschine erfüllt sind. Der Schutz vor<br />
unerwartetem Belüften verhindert einen ungewollten Anlauf<br />
der Zylinder. Im Fehlerfall entlüftet das Ventil die Arbeitsleitungen<br />
und stellt so einen energielosen, sicheren Zustand her. Das<br />
Ventil eignet sich z. B. für den Einsatz an Türschaltern, Lichtschranken,<br />
als sicherer Ausgang einer Steuerung oder als<br />
Sicherheitsbaustein für Not-Aus-Anwendungen.<br />
www.aventics.com<br />
SCHLANKE TÜRABSICHERUNG<br />
MIT HOHEN SCHUTZARTEN<br />
Wo ein schlankes Schaltergehäuse<br />
gebraucht wird,<br />
z. B. an Eckpfosten von<br />
Schutzzäunen, kann die<br />
Schutztürabsicherung<br />
MGBS von Euchner<br />
eingesetzt werden. Sie ist<br />
eine Kombination aus<br />
einem transpondercodierten<br />
Sicherheitsschalter CTP,<br />
montiert auf einer<br />
Riegelplatte, und einem<br />
MGB-Griffmodul. Die<br />
Befestigungsbohrungen im<br />
Griffmodul und der<br />
Riegelplatte sind verdeckt<br />
und bieten auf diese Weise einen ausgezeichneten Manipulationsschutz.<br />
Auch ein Sperreinsatz ist im Griffmodul enthalten. Damit<br />
wird ein Starten der Anlage, z. B. während der Wartung oder<br />
Reinigung, verhindert. Das System ist optional mit einem Not-<br />
Halt-Gerät und mit Bedien- und Anzeigeelementen ausgestattet.<br />
Mit der Transpondertechnik erreicht es Kategorie 4/PL e nach EN<br />
ISO 13849-1 ohne zusätzlichen Fehlerausschluss und erfüllt die<br />
Anforderungen der EN ISO 14<strong>11</strong>9. Mit den Schutzarten IP65, IP67<br />
und IP69K und einer Zuhaltekraft von 3 900 N eignet sie sich für<br />
anspruchsvolle Umgebungen.<br />
www.euchner.de<br />
INSERENTENVERZEICHNIS HEFT <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />
ABB Stotz-Kontakt, Heidelberg61<br />
ACE Stoßdämpfer, Langenfeld81<br />
Altra Industrial Motion,<br />
USA-Braintree50<br />
COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co.<br />
KG, Pinneberg51<br />
Columbus McKinnon, Kissing67<br />
Covestro, Leverkusen25<br />
E-T-A, Altdorf75<br />
Eckelmann, Wiesbaden77<br />
Eichenberger Gewinde AG,<br />
CH-Burg87<br />
Elatech, I-Val Brembilla23<br />
Euchner, Leinfelden-Echterdingen <strong>11</strong>7<br />
Faulhaber, SchönaichHalfcover<br />
Findling, Karlsruhe21<br />
Gefran, Seligenstadt32<br />
Getriebebau NORD, Bargteheide 7<br />
GMN Paul Müller, Nürnberg63<br />
Habasit, Eppertshausen36<br />
Hänchen, Ostfildern53<br />
Hanning, Oerlinghausen69<br />
Harmonic Drive, Limburg39<br />
Harting, Minden35<br />
Haydon Kerk Pittman 103<br />
Hatz, Ruhstorf <strong>11</strong>5<br />
Heidenhain, Traunreut4. US<br />
Hema, Seligenstadt 109<br />
Hiwin, Offenburg27<br />
Icotek, Eschach89<br />
Igus, Köln92<br />
IMS Gear, Donaueschingen85<br />
Indu-Sol, Schmölln55, 57, 59<br />
KISSsoft, CH-Bubikon51<br />
Koco Motion, Dauchingen22<br />
Koyo Deutschland, Hamburg 9<br />
Kübler, Villingen-Schwenningen 106<br />
Lapp, Stuttgart <strong>11</strong>1<br />
Limbach, Solingen32<br />
Maxon Motor, München2. US<br />
Micro-Epsilon, Ortenburg 3<br />
Murrelektronik, Oppenweiler97<br />
Nabtesco, Düsseldorf41<br />
Neugart, Kippenheim65<br />
Orbit Antriebstechnik, Wolfenbüttel31<br />
Pepperl+Fuchs, Mannheim 102<br />
Pilz, Ostfildern 5<br />
R+W, Klingenberg49<br />
Renold, GB-Manchester19<br />
Ringspann, Bad Homburg29<br />
Rotor Clip, USA-Somerset73<br />
Rulmeca, Aschersleben93<br />
Scanwill Fluid Power,<br />
DK-Albertslund76<br />
Schmidt-Kupplung, Wolfenbüttel47<br />
Sensor-Technik Wiedemann,<br />
Kaufbeuren13, 15<br />
Sick AG, Waldkirch37<br />
Sieb & Meyer, Lüneburg 105<br />
Sitema, Karlsruhe 101<br />
SMC Deutschland, Egelsbach33<br />
Steute, Löhne 107<br />
Sumitomo, Markt Indersdorf43<br />
Tecnotion, München48<br />
TKD Kabel, Nettetal71<br />
Turck, Mülheim83<br />
Turkish Machinery Deutschland,<br />
Braunschweig52<br />
VMA, Großostheim <strong>11</strong>3<br />
WEG Germany, Kerpen91<br />
Wittenstein alpha, Igersheim45<br />
ZAE-AntriebsSysteme, Hamburg79<br />
Preiswerte Lösungen zur präzisen linearen Positionierung<br />
Haydon Kerk Pittman ist weltweit führender Hersteller von Linearaktuatoren<br />
(Ø 15-87mm), Trapezgewindespindeln undSpiellosenmuttern (Ø 2-24mm),<br />
kompaktenLinearschlittensystemen, DC Motoren,<br />
Servomotoren und Antriebssysteme.<br />
electronica • München<br />
Halle B3 /Stand 502<br />
13-16 November <strong>2018</strong><br />
Phone :+49 9123 /96282-10<br />
www.haydonkerkpittman.com<br />
Stunden-<br />
Versand von<br />
standardPrototypen<br />
SPS IPC Drives • Nürnberg<br />
Halle 1/Stand 1-438<br />
27-29 November <strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
BESTENS<br />
IN<br />
POSITION GEBRACHT<br />
PS<strong>11</strong>6 PS215 PS216 PS226 PS315 PS316<br />
SPECIAL<br />
Über 1 000 verschiedene Varianten bietet die<br />
neue Positionsschalter-Serie eines Spezialisten<br />
für die funktionale Maschinensicherheit. Nach<br />
einem Baukastenprinzip angelegt, lassen sich<br />
Positionsschalter vielfältig kombinieren,<br />
austauschen und universell einsetzen. Bei<br />
Bedarf lassen sie sich sogar auch an das sichere<br />
Kommunikationsprotokoll AS-Interface Safety<br />
at Work anschließen.<br />
Positionsschalter gehören zu den Klassikern unter den Schaltgeräten.<br />
Sie werden branchenübergreifend in allen industriellen<br />
Umgebungen eingesetzt, wo bewegliche Teile an Maschinen<br />
und Anlagen positioniert, gesteuert oder überwacht<br />
werden müssen. Als Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion ist es<br />
ihre Aufgabe, die Stellung von seitlich verschiebbaren oder drehba-<br />
ALLE DENKBAREN ANWENDUNGEN<br />
WERDEN VON EINER EINZIGEN,<br />
MODULAREN BAUREIHE ABGEDECKT<br />
ren Schutzeinrichtungen zu überwachen. Die sogenannten Bauart-<br />
1-Schalter nach ISO 14<strong>11</strong>9 sind seit vielen Jahren im Maschinenbau<br />
so weit verbreitet, dass es zwei Normbaugrößen gibt, deren Abmessungen<br />
in den Normen EN 50041 und EN 50047 festgelegt sind.<br />
Eine Weiterentwicklung dieser Standardkomponenten ist eine Herausforderung,<br />
denn der Nutzen muss für die Anwender klar ersichtlich<br />
sein, damit die Schalter im Markt Erfolg haben. Bei der Produktserie<br />
PS von Schmersal ist dies gelungen: Die neue Generation von<br />
Positionsschaltern ist jetzt als modular angelegte Baureihe mit<br />
durchgängig einsetzbaren Komponenten verfügbar: Der Anwender<br />
kann sie als Komplettschalter mit Betätigungselement bestellen oder<br />
alternativ nur den Basisschalter ohne Betätiger. Nach dem Baukastenprinzip<br />
kann der Basisschalter je nach Anwendungsfall mit dem<br />
notwendigen Betätigungselement kombiniert werden, welches aus<br />
mehreren möglichen Versionen ausgewählt werden kann. Insgesamt<br />
104 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
01 Alle Kunststoffvarianten<br />
sind mit einem klappbaren<br />
und unverlierbaren<br />
Rastdeckel ausgestattet<br />
besteht die neue Produktserie aus 16 verschiedenen Betätigern sowie<br />
fünf Grundgeräten. Zusammen mit den 13 verschiedenen Kontaktausführungen<br />
lassen sich über 1 000 verschiede Schaltervarianten<br />
bestellen. Das Spektrum reicht von Druckbolzen über Rollen- und<br />
Winkelhebel bis zu Rollenschwenk- und Schwenkhebeln.<br />
EINFACHER AUSTAUSCH VON BETÄTIGERN<br />
Zudem sind alle Elemente untereinander austauschbar und kombinierbar<br />
– sogar Wettbewerbsprodukte können einfach durch die neue<br />
Schalterserie ersetzt werden. „Gerade große Fertigungsbetriebe sehen<br />
hier Vorteile, insbesondere für die Instandhaltung. Denn die Elemente<br />
können schneller ausgewechselt werden, weil man mit diesem<br />
Baukastensystem immer einen passenden Betätiger findet. So kann<br />
der Anwender flexibler reagieren, was nicht zuletzt zu einer höheren<br />
Maschinenverfügbarkeit beiträgt“, erklärt Stefan Dinkelbach, Product<br />
Manager Automation Technology bei Schmersal. „Außerdem redu-<br />
ziert sich die Variantenvielfalt durch den modularen Aufbau der Produktserie.<br />
Damit verringert sich der Aufwand für die Lagerhaltung.“<br />
IN NUR VIER SCHRITTEN ZUM NEUEN<br />
BETÄTGIGUNGSELEMENT<br />
Alle Betätigungselemente sind in 45°-Schritten drehbar und können<br />
durch ein einfach zu handhabendes Befestigungskonzept schnell<br />
ausgetauscht bzw. umgesetzt werden. Damit ist eine Anpassung an<br />
die vorgegebene Anfahrrichtung jederzeit möglich. Der Austausch<br />
von Betätigungselementen ist denkbar simpel und kann in nur vier<br />
Schritten vollzogen werden: Verriegelungsblech mit einem Schlitzschraubendreher<br />
lösen, vorhandenes Betätigungselement entfernen,<br />
neues Betätigungselement positionieren, Verriegelungsblech<br />
wieder fixieren. Weil das Gehäuse symmetrisch aufgebaut ist, kann<br />
der Konstrukteur für die Rechts- und Linksausführung denselben<br />
Schalter verwenden. Eine reduzierte Montagezeit durch bereits konfektionierte<br />
Schalter in Leitungs- und Steckerausführung ist ein weiterer<br />
Vorteil der verfügbaren Anschlussvarianten.<br />
UNKOMPLIZIERT IN NAHEZU JE<strong>DER</strong><br />
KONSTRUKTIONSUMGEBUNG<br />
Die Positionsschalter zeichnen sich durch eine kompakte Bauform<br />
aus, sodass sie auch in beengten Einbauräumen montiert werden<br />
und dort die Position bzw. das Vorhandensein von beweglichen Anlagenteilen,<br />
Werkstücken oder Fördergütern überwachen können.<br />
Die Schalter sind in vier Anschlussvarianten lieferbar: mit Anschlussleitung<br />
M20 oder M16- Kabelverschraubung sowie mit M12-<br />
Einbaustecker, jeweils wahlweise unten oder seitlich angeordnet.<br />
Diese Flexibilität schafft die Voraussetzung für eine unkomplizierte<br />
Installation in nahezu jeder Konstruktionsumgebung.<br />
KONTAKTFREUDIG UND FLEXIBEL<br />
Bei den Positionsschaltern handelt es sich um eine moderne Generation,<br />
die für den Einsatz an Digitaleingängen einer SPS ausgelegt<br />
sind. Auch bei der Kontaktierung hat der Anwender die Wahl. Bis zu<br />
drei Kontakte können in einem Schalter untergebracht werden, ein<br />
sicheres Abschalten mit zusätzlichem Meldekontakt kann dadurch<br />
realisiert werden. Verschiedene Kontaktvarianten in Sprung- und<br />
27. – 29. November <strong>2018</strong><br />
Halle 4<br />
Stand 4-230<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 105
MASCHINENSICHERHEIT<br />
03 Die Positionsschalter mit<br />
längenverstellbarem<br />
Metallhebel lassen sich<br />
in 15°-Schritten einstellen<br />
02 Positionsschalter mit<br />
Winkelhebel und einer<br />
Zwangsöffnungskraft von >40 N<br />
Schleichschaltung ermöglichen vielfältige Schalt- und Überwachungsfunktionen.<br />
Ausführungen mit Sprungschaltung sind optional<br />
mit einer Rastfunktion verfügbar, bei der das Betätigungselement<br />
manuell in die Ausgangslage zurückgesetzt werden muss, sodass<br />
eine Speicherung des Schaltzustands möglich ist. Die<br />
Schleichschaltung ist optional mit Kontakt-Überdeckung oder Kontakt-Staffelung<br />
wählbar.<br />
Alle Schaltelemente sind mit einer Kontaktöffnungsweite von<br />
2 × 2 mm nach EN 81-1 ausgeführt. Sie entsprechen damit den Sicherheitsregeln<br />
für die Konstruktion und den Einbau von Komponenten<br />
in Aufzügen. So ist sichergestellt, dass alle denkbaren Anwendungen<br />
von einer einzigen, modularen Baureihe abgedeckt<br />
werden können: von der Positionserfassung an Maschinen und Anlagen<br />
über sicherheitsgerichtete Aufgaben an Schutztüren bis zur<br />
Überwachung von Kabinenposition und Kabinentüren in Aufzügen.<br />
„Zur Flexibilität trägt außerdem bei, dass die Pin-Belegung nicht<br />
festgelegt ist, sodass individuelle Belegungen realisierbar sind“, sagt<br />
Stefan Dinkelbach. Die Schutzarten IP66 bzw. IP67 schaffen die Voraussetzung<br />
für den Einsatz der Positionsschalter unter ungünstigen<br />
Umgebungsbedingungen. Auch bei den Umgebungstemperaturen<br />
ist die Spannbreite groß: Bei Temperaturen zwischen -30 und<br />
+80 °C lassen sich die neuen Schalter problemlos einsetzen.<br />
FÜR SICHERHEITSANWENDUNGEN<br />
BIS PERFORMANCE LEVEL d GEEIGNET<br />
Die Positionsschalter der PS-Baureihe verfügen über zwangsöffnende<br />
Öffnerkontakte gemäß IEC 60947-5-1. Sie können somit als<br />
Bauart-1-Schalter gemäß ISO 14<strong>11</strong>9 in sicherheitsgerichteten Anwendungen<br />
– z. B. für die Stellungsabfrage von Schutztüren – eingesetzt<br />
werden. In Verbindung mit einer geeigneten Sicherheitsauswertung<br />
kann ein einzelner Positionsschalter bis zum Performance<br />
Level (PL) d gemäß EN ISO 13849 eingesetzt werden.<br />
Die Auswahlmöglichkeiten des Anwenders gehen sogar noch weiter:<br />
Mithilfe eines sicheren Eingangsmoduls können Positionsschalter-Varianten<br />
mit zwei Öffnern einfach im Plug-and-Play-Verfahren<br />
über eine Standard-M12-Verbindungsleitung an das sichere Kommunikationsprotokoll<br />
AS-Interface Safety at Work angeschlossen<br />
werden. Auch der weit verbreitete Sicherheitsbus AS-i Safety zeichnet<br />
sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus. Dazu trägt die Tatsache<br />
bei, dass AS-Interface mit allen gängigen Bussystemen kommunizieren<br />
kann. Darüber hinaus kann ein AS-i-Safety-System auch<br />
nach der Installation jederzeit verändert oder erweitert werden.<br />
Bilder: K.A. Schmersal<br />
www.schmersal.com<br />
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SCHÜTZE MIT INTEGRIERTEM<br />
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ<br />
Die Schütze der Baureihe AFS von ABB können Teil der Sicherheitskette<br />
in Maschinen oder in Anwendungen der Prozessindustrie<br />
sein, z. B. beim Motorschutz. Sie sind aufgrund des fest<br />
angebauten, frontseitigen Hilfskontaktblocks mit zwei Schließer-<br />
und zwei Öffnerkontakten in gelber Safety-Farbe gut zu<br />
erkennen. Die Hilfskontakte haben einen geringen Schaltpegel<br />
und sind zwangsgeführt. Bei den Öffnerkontakten handelt es<br />
sich um für Sicherheitsmeldungen erforderliche Mirrorkontakte.<br />
Zusätzlich sind die Schütze gegen manuelles Betätigen<br />
geschützt. Integrierte Entstörglieder machen eine ergänzende<br />
Spulenbeschaltung überflüssig. Die Schütze lassen sich einfach<br />
integrieren. Alle Daten sind über Sicherheits-Design-Tools wie<br />
Sistema oder FSDT verfügbar. Mit kurzen Ausschaltzeiten bis<br />
30 ms reagieren sie sehr schnell, wenn ein gefährlicher Fehler<br />
erkannt wird. Die Geräte haben einen integrierten Überspannungsschutz,<br />
externe Löschglieder sind somit nicht erforderlich<br />
www.abb.de/stotz-kontakt<br />
COBOT-GREIFER SORGT FÜR EINE SICHERE<br />
MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATION<br />
J. Schmalz hat<br />
eine Greifer-Lösung<br />
entwickelt,<br />
die durch ihr<br />
Produktdesign<br />
für eine sichere<br />
Mensch-Roboter-<br />
Kollaboration<br />
sorgt. Der<br />
Cobot-Greifer ist<br />
für Einsatzgebiete<br />
in der Intralogistik<br />
wie End-of-Line-Packaging oder Pick-and-Place-Anwendungen<br />
gedacht. Mit flexiblem Schaum als Greiffläche kann er<br />
u. a. Kartonagen, Boxen und Bauteile mit Strukturen, Aussparungen<br />
sowie dreidimensionale Außenformen von bis zu 8 kg<br />
sicher halten. Zudem lässt er sich leicht in Automatisierungsumgebungen<br />
integrieren. Dank der Vergrößerung der Kontaktoberfläche<br />
und der Verringerung der Stoßkräfte erfüllt der kollaborative<br />
Roboter die Vorgabe ISO TS 15066 – eine Norm zur<br />
Zusammenarbeit zwischen Mensch und kollaborativem<br />
Industrieroboter. Additive Fertigungsverfahren erlauben eine<br />
gewichtsoptimierte und dynamische Geometrie des Greifers.<br />
Das ermöglicht die Anbindung an die Kleinroboter mit geringen<br />
Traglasten. Der Greifer ist modular aufgebaut, sodass er mit<br />
energiesparenden Ejektormodulen oder intelligenten Vakuum-<br />
Schaltern zur Prozessüberwachung ergänzt werden kann.<br />
www.schmalz.com
MASCHINENSICHERHEIT<br />
SCHMAL, SMART,<br />
SICHER<br />
SPECIAL<br />
Sicherheitsrelais haben sich durch hohe<br />
Zuverlässigkeit und eine einfache Handhabung<br />
bei Anwendern über Jahre bewährt. Bislang war<br />
ihre Funktion jedoch auf das Abschalten<br />
gefahrbringender Bewegungen beschränkt.<br />
Sicherheitsrelais mit integriertem IO-Link-<br />
Device bieten jetzt in Kombination mit einem<br />
RFID-kodierten Sicherheitsschalter erweiterte<br />
Funktionen – und sie sind besonders kompakt.<br />
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Carsten Gregorius, Produktmarketing Safety,<br />
Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />
Bislang wurden erweiterte Komfortfunktionen von Sicherheitsrelais<br />
lediglich von höherwertigen Systemen – zum<br />
Beispiel konfigurierbaren Schaltgeräten oder Sicherheitssteuerungen<br />
– angeboten. Jetzt stellt Phoenix Contact ein Sicherheitsrelais<br />
mit integriertem IO-Link-Device vor, das sich unter<br />
anderem durch eine kompakte Baubreite von nur 17,5 mm auszeichnet.<br />
Vor dem Hintergrund der seriellen Verschaltungsmöglichkeit<br />
der Sicherheitsschalter PSRswitch wertet das neue Sicherheitsrelais<br />
vom Typ PSR-MC42 jedes einzelne Türsignal über ein<br />
proprietäres Übertragungsprotokoll aus und bereitet die Daten für<br />
die IO-Link-Kommunikation auf. Auf diese Weise lassen sich die<br />
Detailinformationen, wie „Türposition“, „Warten auf Reset“, „Warnbereich“<br />
oder „Peripheriefehler“, jedes Türschalters beurteilen. Mit<br />
dem Schaltersystem PSRswitch können maximal 30 Schalter bis<br />
zum höchsten Sicherheits-Level PL e seriell verschaltet werden.<br />
Darüber hinaus stellt die Lösung Geräteinformationen des Sicherheitsrelais<br />
über IO-Link bereit. Umgekehrt kann der Antrieb vom<br />
IO-Link-Master über das Sicherheitsrelais nicht-sicherheitsgerichtet<br />
gesteuert respektive freigegeben werden.<br />
Die Vorteile des Kommunikationssystems IO-Link liegen auf der<br />
Hand: Da es sich um einen offenen Standard handelt, lassen sich<br />
die Geräte in nahezu sämtliche Feldbus- und Automatisierungssys-<br />
108 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
01 Das Herzstück der<br />
PSRmini-Serie bildet das<br />
Elementarrelais NSR<br />
UMSETZUNG <strong>DER</strong> ANFOR<strong>DER</strong>UN-<br />
GEN <strong>DER</strong> EN 50205<br />
Elementarrelais mit zwangsgeführten Kontakten<br />
werden verwendet, um für eine maximale<br />
Sicherheit der Menschen und Maschinen zu sorgen.<br />
Öffner und Schließerkontakt eines Elementarrelais<br />
sind durch eine mechanische Vorrichtung miteinander<br />
verbunden. Auf diese Weise wird dafür<br />
gesorgt, dass Schließer und Öffner keinesfalls<br />
gleichzeitig geschlossen sein können. In Kombination<br />
mit einer geeigneten Auswertung lässt sich<br />
ein Öffnungsversagen so zuverlässig erkennen und<br />
über einen zweiten unabhängigen Abschaltpfad<br />
steuerungstechnisch sicher verriegeln. Die Norm<br />
EN 50205 legt die sicherheitsrelevanten Grundanforderungen<br />
für Elementarrelais mit Zwangsführung<br />
fest. Daraus lässt sich ableiten, dass für<br />
das System „Öffner – Schließerkontakt“ keine<br />
gemeinsamen Kontaktglieder – also Umschaltfedern<br />
– genutzt werden dürfen.<br />
teme einbinden. Das ermöglicht eine höhere Datenverfügbarkeit<br />
bei gleichzeitig geringerem Verdrahtungsaufwand.<br />
Durch die Kombination von Echtzeitprozessdaten und<br />
historischen Daten minimiert sich zudem der Aufwand<br />
bei der Inbetriebnahme und Fehlersuche. Das Sicherheitsrelais<br />
PSR-MC42 umfasst zwei unabhängige Sensorkreise,<br />
von denen der eine typischerweise für die Schutztürkaskade<br />
und der andere zum Beispiel für die Not-Halt-<br />
Abschaltung verwendet werden kann. Mit den ausgangsseitig<br />
zur Verfügung stehenden Freigabepfaden auf Basis<br />
der eigens von Phoenix Contact entwickelten Relaistechnologie<br />
lassen sich Lasten bis zu 6 A sicher abschalten.<br />
MINIATURISIERUNG DURCH SELBST<br />
ENTWICKELTES ELEMENTARRELAIS<br />
In der Vergangenheit waren die in den Sicherheitsrelais<br />
verbauten zwangsgeführten Elementarrelais der limitierende<br />
Faktor, denn deren Baugröße und Leistungsvolumen<br />
erlaubte praktisch keine weitere Miniaturisierung der<br />
Reduziert Baumaße wirkungsvoll:<br />
INNOVATIVER<br />
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Faltenbreiten<br />
30 bis 50 mm<br />
Weniger Falten,<br />
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Dieser Faltenbalg benötigt deutlich weniger Bauraum als<br />
unsere Standard-Modelle, denn er kommt bei gleichem<br />
Auszug mit wesentlich weniger Falten aus. Der um bis zu<br />
25 Prozent vergrößerte Hub sorgt außerdem bei gleichem<br />
Schutz für eine bessere Performance der Maschine.<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 109
MASCHINENSICHERHEIT<br />
SPECIAL<br />
02 Die neuen Hybrid-Motorstarter<br />
Contactron Pro lassen sich um das<br />
Safety-Modul PSR-MC38 ergänzen<br />
„WIR HELFEN BEI <strong>DER</strong><br />
EINHALTUNG <strong>DER</strong><br />
GESETZLICHEN<br />
ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN“<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Carsten Gregorius,<br />
Produktmarketing Safety,<br />
Phoenix Contact<br />
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bei der flexiblen und wirtschaftlichen<br />
Kombination von Safety- und<br />
Security-Technik, um in einem<br />
internationalen Umfeld wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Ergänzt um<br />
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erhalten Anlagenerrichter<br />
und -betreiber somit über den<br />
gesamten Sicherheitslebenszyklus<br />
ein optimal auf ihre Anforderungen<br />
abgestimmtes Leistungsspektrum.<br />
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Sicherheitsrelais. Um die physikalischen Abhängigkeiten<br />
zu durchbrechen, haben die Entwickler<br />
von Phoenix Contact ein deutlich kleineres<br />
Elementarrelais mit hoher Schalt- und<br />
geringer Betriebsleistung, also mit einer größeren<br />
Effizienz konzipiert. Das eigene Elementarrelais<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
es trotz der geringen Baubreite von lediglich<br />
6 mm die gleichen Leistungsdaten – somit das gleiche<br />
Schaltvermögen – wie die klassisch am Markt angebotenen<br />
Elementarrelais mit Zwangsführung aufweist, deren<br />
Abmessungen erheblich größer sind.<br />
Auf Grundlage der neuen Relaistechnologie lassen<br />
sich jetzt bislang nicht realisierbare Sicherheitslösungen<br />
umsetzen, die im Vergleich zu klassischen Sicherheitslösungen eine<br />
Platzersparnis von bis zu 70 % eröffnen. „Dies war der wesentliche<br />
Grund, weshalb wir uns für das neue Sicherheitsrelais PSRmini entschieden<br />
haben“, erklärt Alfred Rachner, Geschäftsführer der TAR Automation<br />
GmbH, der in Kooperation mit dem Automatisierungsexperten Lenord +<br />
Bauer Stellantriebe speziell für die Verpackungsindustrie entwickelt. Das<br />
auch bei schmal bauenden Sicherheitsrelais keine Abstriche beim Diagnosekomfort<br />
vorgenommen werden, war ein weiteres Kriterium, weswegen<br />
sich Rachner für die kompakten PSRmini-Relais ausgesprochen<br />
hat. „Es hat richtig Spaß gemacht, mit dem PSRmini die Inbetriebnahme<br />
des Prototypenaufbaus durchzuführen“, ergänzt Rachner. „Eine derart<br />
gute Diagnose erweist sich leider nicht immer als selbstverständlich.“<br />
KOMBINIERTE STILLSTANDS- UND<br />
ÜBERDREHZAHL-ÜBERWACHUNG<br />
Die Produktfamilie der Hybrid-Motorstarter von Phoenix Contact ist<br />
ebenfalls um eine neue Baureihe erweitert worden. Contactron Pro vereint<br />
die Vorteile der Hybrid-Technologie der bisherigen Contactron-Module<br />
mit der funktionalen Sicherheit bis PL e sowie hoher Modularität.<br />
Als wichtige Neuerung lassen sich die Contactron Pro-Motorstarter<br />
durch Hilfs- und Rückmeldekontakte abrunden. Das neue Safety-Modul<br />
PSR-MC38, das über den Tragschienen-Busverbinder TBUS mit den Motorstartern<br />
gekoppelt wird, sorgt für das sicherheitsgerichtete Abschalten.<br />
Mit dem PSR-MC38 können sowohl elektromechanische Signalgeber<br />
als auch OSSD-Signale (Output Signal Switching Device) bis maximal<br />
PL e respektive SIL 3 ausgewertet werden.<br />
Das Safety-Portfolio wird durch ein zusätzliches Modul aus der PSR-<br />
Familie ergänzt. Der kombinierte Drehzahl- und Stillstandwächter PSR-<br />
MM30 überwacht die Applikation nicht nur auf Stillstand. Ferner kontrolliert<br />
er bis zu drei unterschiedliche Betriebsarten auf Überdrehzahl.<br />
Aufgrund des zuverlässigen Messverfahrens stellt das Modul eine hohe<br />
Anlagenverfügbarkeit sicher. Die integrierte Schutztürüberwachung ermöglicht<br />
die Kompatibilität des PSR-MM30 zum Schaltersystem<br />
PSRswitch. Mit der zugehörigen PSRmotion-Software lässt sich der<br />
Drehzahl- und Stillstandwächter einfach in Betrieb nehmen, parametrieren<br />
und überwachen. Außerdem können die Bewegungsabläufe der<br />
Maschine im Live-Messbetrieb visualisiert werden. Auf diese Weise kann<br />
der Anwender Applikationen in Verbindung mit Schutztürzuhaltungen<br />
oder Geschwindigkeitsüberwachungen bei Rüst- und Wartungsvorgängen<br />
bis zum höchsten Sicherheits-Level PL e realisieren.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.de<br />
<strong>11</strong>0 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
GEGENDRUCKUNABHÄNGIGE BERSTSCHEIBE<br />
Herkömmliche Berstscheiben reagieren auf die Druckdifferenz<br />
zwischen Ein- und Auslassseite. Ein schwankender Gegendruck<br />
beeinflusst den Ansprechdruck also maßgeblich und kann so ein<br />
Sicherheitsrisiko in kritischen Anwendungen verursachen. Die neue<br />
Umkehr-Berstscheibe Ski von Bormann & Neupert by BS&B schützt<br />
laut Anbieter zum ersten Mal vollkommen unabhängig vom Gegendruck<br />
vor unerwünschtem Überdruck. Die neu entwickelte Druckentlastung<br />
sei damit eine hochpräzise, wirtschaftliche Alternative zum<br />
bisherigen Vorgehen, zwei Berstscheiben in Reihe zu installieren. Ihre<br />
Gestaltung halbiere den Montageaufwand und erfordere nur noch<br />
einen Halter.<br />
Die Entwicklungsingenieure von BS&B haben in der Ski zwei Einzelberstscheiben<br />
zu einem kompakten Bauteil vereint. Das auslasseitige<br />
Element schützt dabei das dem Prozessmedium zugewandte<br />
Element vor dem schwankenden Gegendruck. Ein mit atmosphärischem<br />
Druck belegter Zwischenraum entkoppelt die beiden Elemente.<br />
Dank dieser Konstruktion kann der Ansprechdruck der Ski<br />
kompromisslos an den spezifischen Anwendungsanforderungen<br />
ausgerichtet werden. Der Effekt eines zu hohen Prozessdrucks durch<br />
einen erhöhten Gegendruck ist dadurch sicher ausgeschlossen. Die<br />
Ski bietet damit laut Anbieter ein entscheidendes Sicherheitsplus<br />
und ist zugleich so einfach zu handhaben wie eine konventionelle<br />
Berstscheibe.<br />
Die Ski-Umkehr-Berstscheiben sind neben schwankenden Gegendrücken<br />
auch beständig gegenüber zyklischen Prozessdrücken bis zu 90 %<br />
des Ansprechdrucks. Die Gestaltung gewährleistet neben höchster<br />
Auslösegenauigkeit auch eine dauerhafte technische Leckagefreiheit.<br />
Beim Ansprechen geben Sie den maximalen Durchflussquerschnitt<br />
ebenso schnell frei wie herkömmliche Berstscheiben.<br />
www.bormann-neupertbsb.de<br />
SICHERHEITS-LASERSCANNER –<br />
EINFACH INTEGRIERBAR<br />
Leuze Electronic hat mit dem<br />
RSL 400 Profisafe mit Profinet-<br />
Schnittstelle eine neue<br />
Variante des Sicherheits-Laserscanners<br />
vorgestellt, die<br />
einfach in industrielle Netzwerke<br />
integriert werden kann.<br />
Dies ermöglicht neben der<br />
sicheren Kommunikation eine<br />
einfache Diagnose und<br />
Konfiguration über zentrale<br />
Zugangspunkte. Der Profinet-Switch ist in die abnehmbare<br />
Anschlusseinheit integriert. Dies erlaubt den Tausch des<br />
Scanners ohne Netzwerkunterbrechung und erhöht damit die<br />
Anlagenverfügbarkeit. Die Anschlusseinheit verfügt über eine<br />
standardisierte Anschlusstechnik mit M12-Steckverbinder.<br />
Durch die seitliche Kabelzuführung benötigt der RSL 400 nur<br />
eine geringe Einbauhöhe. Alternativ sind AIDA-konforme<br />
Anschluss-Varianten mit Push-Pull-Steckverbindern für<br />
Kupfer- und Glasfaserleitung verfügbar. Der integrierte<br />
2-Port-Switch unterstützt Profinet Conformance Class C und<br />
Isochronous Real Time Kommunikation (IRT). Dadurch eignet<br />
sich der RSL 400 nebem dem Einsatz in Stern-Topologien<br />
besonders für den Einsatz in Linien- und Ringtopologien.<br />
Zudem erlaubt er einen parallelen Zugriff von Standard- und<br />
Sicherheits-SPS, wodurch die Datenlast über die Sicherheits-<br />
SPS minimiert werden kann.<br />
www.leuze.de<br />
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GUT<br />
GERÜSTET<br />
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01<br />
04<br />
05<br />
02<br />
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Vertriebsspezialist, Turck<br />
B.V., Zwolle/Niederlande<br />
<strong>11</strong>2 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
Für einen Hersteller von Leitern und Gerüsten<br />
konstruierte und baute das niederländische<br />
Ingenieurbüro Qing eine neue Maschine – Ein<br />
Automatisierungsspezialist sollte zunächst nur<br />
die Sensoren liefern. Aber es kam anders...<br />
Qing ist ein skurriles Ingenieurbüro.“ – Wer sich so im Internet<br />
präsentiert, muss schon etwas anders sein als andere.<br />
Die Qing-Berater, -Projektleiter und -Ingenieure<br />
versprechen innovative und nachhaltige Lösungen in den<br />
Bereichen Industrieautomation, Sondermaschinenbau und Energie,<br />
vor allem für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Und<br />
sie glauben daran, dass Arbeit Spaß machen sollte und sich das in<br />
den Beziehungen zu den Kunden widerspiegelt. „Wir sind mittlerweile<br />
um die 80 Qings“, sagt Marc Salemink und lacht. Der Projektleiter<br />
freut sich über die wachsende Zahl der Mitarbeiter, die heute<br />
am Hauptsitz in Arnheim und an weiteren Standorten in Utrecht,<br />
Wageningen und Borne arbeiten.<br />
In den letzten 20 Wochen arbeitete Salemink mit seinem Team an<br />
einer Maschine für einen niederländischen Hersteller von Leitern<br />
und Gerüsten. Die Maschine produziert Querverstrebungen, die<br />
Gerüste stabilisieren. Dazu werden hohle Aluminiumstangen beidseitig<br />
mit hakenförmigen Endkappen versehen, die später in die anderen<br />
Gerüststangen greifen. Der Leiterhersteller setzte bereits<br />
Turck-Sensoren ein und wollte dies auch in der neuen Maschine<br />
tun, weil er die Zahl der vorzuhaltenden Ersatzteile so möglichst<br />
klein halten kann. So kam der erste Kontakt für die Zusammenarbeit<br />
in dem Projekt zu Stande.<br />
Qings Vorgängerfirma hatte vor zehn Jahren bereits eine ähnliche<br />
Maschine gebaut. Diese war noch Punkt-zu-Punkt verdrahtet und<br />
hatte kaum sicherheitstechnische Einrichtungen. „Heute ist die<br />
Technik einen großen Schritt weiter und deshalb sollte auch die<br />
neue Maschine dem neuesten Stand entsprechen“, berichtet Salemink.<br />
Die mechanische Konstruktion der ersten Maschine konnte<br />
zu großen Teilen weiterverwendet werden. An manchen Punkten<br />
musste sie allerdings überarbeitet werden, weil die Qualität der<br />
Querverstrebungen bei der ersten Maschine nicht zu 100 % optimal<br />
war.<br />
01Der Sicherheitslichtvorhang bewegt sich entsprechend<br />
der Länge der produzierten Querverstrebungen entlang der<br />
Maschine mit<br />
02 Mit den I/O-Modulen TBEN-S werden alle Signale über<br />
Profinet zur Steuerung geführt<br />
03 Der Infrarotsensor Q20EQ7 erkennt die Nahtstelle<br />
zwischen zwei Rohren<br />
04 Der induktive Sensor Bi4-M12-AP6X schaltet,<br />
wenn ein Aluminiumrohr aufliegt<br />
05 Banners Safety-Controller SC26-2 steuert die<br />
Sicherheitsfunktionen der Maschine<br />
LÖSUNGSKOMPETENZ<br />
Bei Qing in Arnheim beweist Turck mit einem umfassenden<br />
Automationssystem echte Lösungskompetenz. Durch die<br />
frühe Einbindung der Turck-Spezialisten in das Entwicklungsprojekt<br />
konnte der Anbieter den Kunden schon beim<br />
Entwurf des passenden Automationskonzepts beraten.<br />
Nachdem man sich für ein Ethernet-basiertes Konzept<br />
entschieden hatte, lieferte der Automatisierungsspezialist<br />
die entsprechenden Sensor-, Feldbus- und Anschlusstechnik-Komponenten<br />
sowie Sicherheitslichtvorhänge und eine<br />
Safety-Steuerung von Banner.<br />
Bedingt durch den Wunsch seines Kunden kam Qing bereits im Planungsstadium<br />
der Maschine auf Turck zu. „Anfangs sprachen wir<br />
lediglich über Turck-Sensoren für unsere bisher eingesetzten Geräte.<br />
Aber schnell gerieten wir in die Diskussion, welches Automatisierungskonzept<br />
wir für die Maschine wählen. Turck hat mit uns<br />
drei Szenarien ausgearbeitet und verglichen: eine Punkt-zu-Punkt-<br />
Verdrahtung der Maschine, eine Ethernet-basierte Option und eine<br />
IO-Link-basierte Variante“, erklärt Salemink den Beratungsprozess.<br />
„Wir haben uns für die Ethernet-basierte Verdrahtung entschieden,<br />
da dies für unsere Maschinenplanung die optimale Kombination<br />
aus Modernität, Preis und Leistung darstellte.“<br />
REDUZIERTE VERDRAHTUNG<br />
<strong>DER</strong> SAFETY-CONTROLLER STEUERT<br />
SIEBEN SICHERHEITSTÜRSCHALTER,<br />
EINEN LICHTVORHANG UND EINEN<br />
NOTAUSTASTER<br />
Heute werden alle klassischen Sensoren und Aktoren mit Turcks ultrakompakten<br />
Tben-S-I/O-Modulen direkt im Feld angebunden.<br />
Für die Sensorik und Aktorik müssen nur zwei Leitungen zum<br />
Schaltschrank geführt werden, eine für Signale und eine für die Versorgung.<br />
Die alte Maschine hatte eine durchgehende Punkt-zu-<br />
Punkt-Verdrahtung. Qing setzte vorher Passiv-Verteiler ein, diese<br />
mussten aber am Schaltschrank einzeln verdrahtet werden. Das hat<br />
damals viel Zeit beansprucht und würde in der neuen Maschine<br />
aufgrund der gestiegenen Zahl von Sensoren noch länger dauern.<br />
„Zwar sind die aktiven I/O-Module teurer als passive, da sie aber<br />
einfach am Profinet-Anschluss der Siemens-Steuerung angeschlossen<br />
werden können, spart man sich die Kosten für Eingangskarten an<br />
der SPS. Die Integration im TiA-Portal, der Programmierumgebung<br />
der Steuerungen war denkbar einfach. Die Geräte sind dort im Katalog<br />
hinterlegt und müssen nur ausgewählt werden. Auch die weitere<br />
VIELFALT IST UNSER ANTRIEB<br />
Maßgeschneiderte Antriebstechnik von VMA<br />
Ob Sicherheitsbremsen, Ausgleichs- oder Elastomerkupplungen – wir haben,<br />
was Sie antreibt. Und wenn nicht, dann entwickeln wir es gerne speziell für Sie!<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />
www.vma-antriebstechnik.de<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>3
MASCHINENSICHERHEIT<br />
SPECIAL<br />
„AM ANFANG<br />
WAR <strong>DER</strong><br />
SENSOR“<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Was für diese interessante Anwenderstory<br />
gilt, gilt auch für die<br />
Historie von Turck. Alles begann<br />
mit Sensoren – das war Mitte der<br />
1960er Jahre. Heute ist das<br />
Unternehmen breit aufgestellt und<br />
versteht sich als Gesamtlösungsanbieter<br />
im Bereich der Automatisierung:<br />
Von der Sensor-, über die<br />
Feldbus-, Anschluss- und Interfacetechnik<br />
bis hin zu Identifizierungssystemen,<br />
HMIs und Sicherheitstechnik.<br />
Dieses produktübergreifende<br />
System-Know-how trifft<br />
zusammen mit umfassenden<br />
Kenntnissen in verschiedensten<br />
Branchen wie Automobil, Transport<br />
und Handling, Lebensmittel und<br />
Verpackung, Chemie und Pharma.<br />
„MAN MUSS<br />
ZUHÖREN<br />
KÖNNEN“<br />
Bram de Vrught,<br />
Business Unit Manager,<br />
QING, Arnheim (NL)<br />
Bei der Entwicklung von Prototypen<br />
ist es wichtig, zuzuhören und die<br />
Anforderungen der Kunden richtig<br />
zu interpretieren. Für uns ist es<br />
großartig, wenn wir Lieferanten<br />
haben, die genauso denken.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Parametrierung der Module ist ohne Programmieraufwand<br />
möglich“, so Salemink.<br />
DAS MASCHINENKONZEPT<br />
Die Maschine produziert die Querverbinder<br />
in drei Produktionsschritten, die parallel<br />
ausgeführt werden. Im ersten Schritt<br />
werden die Rohre entgratet, um eine einheitliche<br />
Qualität und Ausrichtung der<br />
Rohrenden zu garantieren, bevor im zweiten<br />
Schritt eine Seriennummer eingeprägt<br />
wird. Im dritten Schritt schiebt die Maschine<br />
von links und rechts Aluminium-Klammern<br />
ein und presst diese mit 80 bar ins<br />
Aluminium ein. In einer Minute produziert<br />
die Maschine fünf Rohre, alle 12 s rollt eine<br />
fertige Querstrebe aus der Maschine. Die<br />
Maschine kann Rohre von knapp unter einem<br />
Meter bis zu 4 m Länge verarbeiten.<br />
In Schritt eins erkennen optische Sensoren,<br />
wo zwischen zwei Rohren die Nahtstelle<br />
ist, um nur eines der beiden Rohre<br />
zur nächsten Station zu führen. Dazu setzt<br />
Qing die Infrarot-Sensoren Q20EQ7 von<br />
Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering<br />
ein. Diese erkennen über ihr<br />
Schaltfenster, wo die Lücke zwischen zwei<br />
Rohren liegt und schalten entsprechend.<br />
KOMPLETTE SYSTEMLÖSUNG<br />
Durch die frühe Einbindung in das Projekt<br />
konnte Turck eine komplette Systemlösung<br />
anbieten. „Wir hatten eine Art<br />
Schneeballeffekt“, erklärt Salemink. „Wir<br />
fingen mit den Sensoren an. Aber als wir<br />
im Gespräch waren, kamen weitere Produkte<br />
hinzu: die Signalampel, die Kabel,<br />
die I/O-Module und dann noch der Safety-Controller.“<br />
Der Einsatz des Safety-Controllers<br />
SC26-2 von Turcks Optoelektronik-Partner<br />
Banner Engineering war neu für Qing.<br />
Bisher konnte der Maschinenbauer viele<br />
Safety-Anforderungen mit Relais lösen.<br />
Doch dafür waren die Anforderungen der<br />
neuen Maschine zu komplex. Insgesamt<br />
sind sieben Sicherheitstürschalter installiert<br />
sowie ein Lichtvorhang und ein<br />
Notaustaster von Banner Engineering.<br />
Wenn ein fertiges Produkt aus der Maschine<br />
kommt, muss der Lichtvorhang<br />
vorübergehend inaktiv sein und daher gemutet<br />
werden. Diese und andere Bedingungen<br />
können in Safety-Controllern<br />
konfiguriert werden.<br />
INTELLIGENTE<br />
SAFETY-CONTROLLER<br />
„Das war der erste Safety-Controller, den<br />
ich programmiert habe“, berichtet Enrico<br />
van de Vliert, zuständig für Safety- und<br />
SPS-Programmierung im Projekt. „Wenn<br />
Sie eine normale SPS programmiert haben,<br />
dann ist eine Safety-SPS kein Problem.“<br />
Diese sind einfacher aufgebaut<br />
und verwenden auch Funktionsbausteine,<br />
um die Safety-Eingänge mit den Safety-Ausgängen<br />
zu verbinden. In den Funktionsbausteinen<br />
können boole‘sche Operatoren<br />
ausgewählt werden, um bestimmte<br />
Bedingungen genauer zu definieren.<br />
Zudem haben die Module eine gewisse<br />
Intelligenz, um die Logik der Safety-Applikation<br />
zu prüfen. „Das schützt allerdings<br />
nicht davor, unsichere Einstellungen<br />
zu programmieren“, merkt van de<br />
Vliert an. Am Ende muss ein Safety-Spezialist<br />
die Einstellungen setzen und prüfen.<br />
„Die Software ist zwar ziemlich einfach,<br />
aber Sie müssen trotzdem ein schlüssiges<br />
Safety-Konzept entwickeln. Sie verkürzt<br />
aber die erforderliche Zeit, um dieses<br />
Konzept in einem Controller abzubilden.“<br />
WENIGER AUSSCHUSS<br />
Die Maschine arbeitet zwar nicht nennenswert<br />
schneller als ihr Vorgänger,<br />
aber zuverlässiger und fehlerfrei. In Zukunft<br />
wird der Hersteller weniger Ausschuss<br />
bei der Herstellung der Gerüst-<br />
Querverstrebungen produzieren. Das<br />
liegt auch an den Optimierungen, die<br />
Qing aufgrund der Erfahrungen mit der<br />
ersten Generation der Maschine sammeln<br />
konnte. In der ersten Generation<br />
wurden die Rohre hydraulisch positioniert,<br />
um dann über zwei Gleitschienen<br />
aus der Maschine zu gleiten. Dabei kam<br />
es mitunter zu kleinen Beschädigungen<br />
der Rohre, weil die Hydraulik nicht so exakt<br />
anfahren und sanft verzögern kann<br />
wie ein Elektromotor. Heute löst Qing<br />
diese Herausforderung mit einem elektrischen<br />
Linearantrieb, der präziser angesteuert<br />
werden kann.<br />
VORTEIL GESAMTKONZEPT<br />
Die Breite des Turck-Portfolios ist am Automationsmarkt<br />
selten zu finden. „Wir<br />
schätzen es, wenn wir einen One-Stop-<br />
Shop haben“, sagt Projektleiter Salemink.<br />
„Wenn wir unsere Anforderungen mit einem<br />
Hersteller abdecken können statt mit<br />
zweien oder dreien, dann machen wir das<br />
gerne.“ Die Beratung durch Turck hat<br />
Qing überzeugt und da Salemink und seine<br />
Kollegen zufrieden sind, sieht der Projektmanager<br />
in der Zukunft Potenzial für<br />
weitere gemeinsame Projekte. „Wenn der<br />
Kunde nicht etwas anderes vorgibt, werden<br />
wir gern mit Turck weiterarbeiten.“<br />
Bilder: Turck<br />
www.turck.com<br />
<strong>11</strong>4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
ANTRIEBSREGLER JETZT MIT ZUSÄTZLICHER<br />
SICHERHEIT<br />
Ein flexibler Stand-Alone-Antriebsregler, der sich für komplexe<br />
Aufgaben in der Automatisierungstechnik und im Maschinenbau<br />
eignet, ist der SD6 von Stöber. Mit seinem 32-Bit-Dual-Core-Prozessor<br />
reagiert er sehr schnell auf Sollwertänderungen und<br />
Lastsprünge. Neu für ihn ist das Sicherheitsmodul SE6. Damit<br />
stehen dem Antriebsregler neben der Sicherheitsfunktion Safe<br />
Torque Off auch weitere antriebsbasierte Sicherheitsfunktionen<br />
zur Verfügung, z. B. umfangreiche Stopp- und Überwachungsfunktionen.<br />
Dazu kommen eine sehr schnelle Worst-Case-Reaktionszeit<br />
und flexible, herstellerneutrale<br />
Schnittstellen. Mit dem<br />
integrierten Bremsenmanagement<br />
von bis zu zwei Bremsen erfüllt der<br />
Regler die Anforderungen der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
an schwerkraftbelastete<br />
Vertikalachsen. Zum Einsatz kommt<br />
der Einzelachsregler mit einem<br />
Ausgangsnennstrom bis 85 A<br />
vorwiegend in antriebsbasierenden<br />
Applikationen mit dezentraler<br />
Bewegungssteuerung.<br />
www.stoeber.de<br />
SCHUTZTÜRANTRIEB: GETRIEBE OFT NICHT<br />
MEHR NÖTIG<br />
Der KFM 24/48 von<br />
Siei-Areg ist ein<br />
kostenoptimierter<br />
Maschinenschutztürantrieb<br />
in Niederspannungsausführung<br />
mit<br />
integriertem Profinet-<br />
Feldbus. Er verfügt über<br />
die Sicherheitsfunktionen<br />
PLc und SIL1 sowie<br />
über einen Servomotor, der ein Getriebe oft überflüssig macht.<br />
Hinsichtlich Funktion, Montage und Inbetriebnahme gleicht er<br />
den beiden anderen Schutztürantrieben des Herstellers, den<br />
KFM05a und KFM Safety. Der neue Antrieb ist aber trotz integrierter<br />
Elektronik noch kompakter. Steckverbinder erleichtern den<br />
Austausch des Antriebs. Da für die Versorgung Kleinspannungen<br />
von 24 bzw. 48 V (Gleich- oder Wechselspannung bis 60 Hz)<br />
ausreichen, ist er flexibel einsetzbar. Sein Wirkungsgrad liegt bei<br />
über 90 %. Er entwickelt im Betrieb nur wenig Wärme und zeigt<br />
einen reduzierten Leistungsbedarf. Bei den Türantrieben KFM05a<br />
und KFM Safety steht überdies nun eine Profinetschnittstelle als<br />
optionale Erweiterung zur Verfügung.<br />
www.sieiareg.de<br />
SENSOREN MACHEN ROBOTER SICHER UND FIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Der Robotikhersteller Hiwin verwendet in seinem neuen 6-Achs-Roboter für Pick-and-place-Anwendungen Motor-Feedback-Systeme<br />
von Sick. Das spart Platz und macht den 5-kg-Roboter auch fit für zukünftige kollaborative Anwendungen. Verantwortlich für die<br />
platzsparende und kompakte Bauweise des eingesetzten Motor-Feedback-Systems ist die Einkabeltechnologie von Sick. Der EKM36<br />
verfügt über eine integrierte Hiperface-DSL-Schnittstelle und bietet damit alle bekannten Vorteile: vom geringen Verkabelungsaufwand<br />
über die dauerhafte Erstellung von Histogrammen bis hin zum permanenten Condition Monitoring. Und das alles über die zwei<br />
Adern der digitalen Schnittstelle. Dabei greift der EKM36 mechanisch auf die bewährte 36-mm-Bauform zurück. Die Hiperface-DSL-<br />
Technologie ermöglicht in diesem kompakten Bauraum eine absolute Positionsbestimmung und eine Auflösung von bis zu 20 bit je<br />
Umdrehung sowie maximal 4 096 Umdrehungen.<br />
www.sick.de<br />
<strong>DER</strong> APPLICATIONIZER<br />
Unwiderstehlich für Kompaktmaschinen<br />
EU<br />
STAGE<br />
ENGINEERED FOR<br />
Die H-Serie ist mit so vielen Vorzügen ausgestattet, dass keineKompaktmaschine<br />
daran vorbeifahren kann. Die Drei- und Vierzylinder-Motoren<br />
überzeugen durch hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und die<br />
kompakteBauform. „Rightsizing“ heißtdas Zauberwort, wodurch eine<br />
Vielzahl vonMaschinen im Leistungsbereich von18,4bis 64 Kilowatt<br />
ideal auf Touren gebracht wird.<br />
www.hatz-diesel.com<br />
CREATING POWER SOLUTIONS.
MASCHINENSICHERHEIT<br />
EINER SORGT FÜR<br />
SICHERE POSITIONIERUNG<br />
Sicherheitsrelevante Absolutpositionierung<br />
wird in vielen Branchen<br />
und Anwendungen benötigt. Häufig muss<br />
sie der EU-Richtlinie 2006/42/EG für die<br />
Sicherheit bei der Zusammenarbeit von<br />
Mensch und Maschine entsprechen. Ein<br />
2D-Absolut-Positioniersystem erreicht<br />
jetzt mit nur einem Sensor SIL 3 und<br />
PL e zur sicheren Absolut-<br />
Positionierung – seine spezielle Optik,<br />
die Firmware und ein mehrfarbiges<br />
DataMatrix-Codeband sorgen dabei<br />
für mehrfache Redundanz.<br />
SPECIAL<br />
Die Technologie des neuen 2D-Absolut-Positioniersystems<br />
SafePXV von Pepperl+Fuchs fußt auf dem PCV-System,<br />
das vor 20<strong>11</strong> auf den Markt kam. Es hat sich zum Beispiel<br />
in der Autoindustrie als hochgradig zuverlässiger Lieferant<br />
von Positionsdaten bewährt. Das Gerät kann aus einem einzigen<br />
Code des hier noch einfarbigen DataMatrix-Bands die X-Position<br />
auf 0,1 mm genau berechnen. Das nachfolgende PXV-System – vorerst<br />
ohne die sichere Version – erhielt ein auf 120 x 80 mm vergrößertes<br />
Lesefenster und einen erweiterten Tiefenschärfebereich. Damit<br />
werden immer mehrere Codes gleichzeitig erfasst, obwohl dem<br />
PXV ein einziger Code zur Positionsbestimmung genügen würde.<br />
Der PXV benötigt dafür nur eine 2D-Kamera, was das System deutlich<br />
von anderen verfügbaren unterscheidet. Zwei-Kamera-Systeme<br />
erhalten an Weichen abweichende Positionssignale und brauchen<br />
deshalb zusätzliche Mechanismen zur Absicherung der Positionsdaten.<br />
Mit der einzelnen Kamera des PXV ist eine solche Irritation<br />
ausgeschlossen.<br />
Der Hersteller entschied sich, einen 2D-Code zur Orientierung<br />
zu verwenden, da diese gegenüber 1D-Verfahren deutlich überlegen<br />
sind. Mit 2D stehen neben Daten der X- auch solche für die Y-<br />
und Z-Achse zur Verfügung. Der 2D-Code kann eine wesentlich<br />
größere Datenmenge enthalten und erlaubt daher die Herstellung<br />
wesentlich längerer Bänder. Das selbstklebende DataMatrix-Band<br />
des PXV-Systems besitzt laut Anbieter mit bis zu 100 000 m die größte<br />
auf dem Markt verfügbare Länge.<br />
Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden die Codes für den<br />
PXV auf das Vierfache, also 15 x 15 mm vergrößert, bei unverändert<br />
hoher Auflösung. Das grobkörnige Design dieser großen Codes ist<br />
Autor: Armin Hornberger, Pepperl+Fuchs, Mannheim<br />
ein immanenter Schutz gegen die unvermeidliche Verschmutzung<br />
im Betriebsalltag. Die weiterhin redundante Erfassung mehrerer<br />
Codes gewährleistet die Positionsbestimmung auch bei völliger<br />
Zerstörung einzelner Codes: Selbst wenn das Codeband bis zu einer<br />
Strecke von 75 mm unterbrochen ist, wird die Positionserfassung<br />
nicht beeinträchtigt. Dehnungsfugen haben damit keinen Einfluss<br />
auf die Funktion.<br />
MIT FARBE ZUM SICHEREN SYSTEM<br />
Für das sichere System SafePXV wurde diese bereits sehr belastbare<br />
Orientierungsgrundlage noch einmal überarbeitet. Das DataMatrix-Band<br />
wurde mehrfarbig gestaltet und erhielt damit eine weitere<br />
Redundanz-Dimension. Jeder Code ist jetzt aus roten und blauen<br />
Elementen zusammengesetzt. Wo diese sich überlagern, ist der<br />
Code schwarz. Der 2D-Lesekopf besitzt in der Safe-Variante nun<br />
zwei LED-Ringe, ebenfalls in Rot und Blau. Sie blitzen nach dem<br />
Zufallsprinzip getrennt voneinander und leuchten jeweils einen der<br />
farbigen DataMatrix-Codes für die Kamera aus. Unter dem blauen<br />
Licht werden nur die roten und schwarzen Felder erfasst, unter<br />
dem roten sind es die blauen und schwarzen Felder. Die Firmware<br />
erledigt den Abgleich der optischen Signale mit einem sicheren Algorithmus<br />
direkt im Sensor. Die somit abgesicherte Information gelangt<br />
durch die Profinet/Profisafe-Schnittstelle zur sicheren Steuerung.<br />
Die Positionsdaten können dort unmittelbar und ohne zusätzlichen<br />
Funktionsbaustein weiterverarbeitet werden.<br />
Da der Sensor bereits die fertigen sicheren Daten an die SSPS liefert,<br />
müssen sie dort nicht mehr plausibilisiert werden, wie dies etwa<br />
bei der Nutzung von zwei Sensoren im Master/Slave-Betrieb nötig<br />
wäre. Daher kann man mit dem SafePXV auch weitere Verdrahtung,<br />
Montageaufwand und Gerätekosten einsparen. Dank der Zer-<br />
<strong>11</strong>6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
MASCHINENSICHERHEIT<br />
tifizierung des Systems entstehen auch keine Zusatzkosten für<br />
Prüfgutachten. Die Datensicherheit ist mit dieser erhöhten Redundanz<br />
der 2D-DataMatrix-Codes ebenfalls weiter erhöht. Außerdem<br />
gibt das SafePXV-System neben der sicheren X-Position weitere Betriebsdaten<br />
aus: Positionsdaten auf der Y- und Z-Achse sowie<br />
Warn- und Fehlermeldungssignale.<br />
KONTROLLFUNKTION UND EVENT-TRIGGER<br />
Mit dem Abgleich der Farben werden eventuelle Fehlfunktionen sofort<br />
erkannt, denn jeder Code unterliegt einer direkten und unabhängigen<br />
Plausibilitätsprüfung. So bleibt etwa die Detektion oder<br />
Herausgabe eines falschen Positionsdatums ohne negative Folgen.<br />
FÜR DAS SICHERE SYSTEM WURDE<br />
DAS DATAMATRIX-BAND MEHRFARBIG<br />
GESTALTET UND ERHIELT DAMIT EINE<br />
WEITERE REDUNDANZ-DIMENSION<br />
Da die Kameraauswertung nicht weiß, mit welcher Beleuchtungsfarbe<br />
gerade aufgenommen wird, vergleicht sie lediglich die Signale<br />
mit dem Erwartungswert. Sie sichert die Übereinstimmung zwischen<br />
der mathematisch zufälligen Blitzfolge und der erfassten Position.<br />
Die beiden LED-Ringe werden direkt durch den Sicherheitsteil<br />
angesteuert. Somit kann dieser stetig überprüfen, ob die Software<br />
in der Kamera noch korrekt funktioniert.<br />
Die SSPS kann die Daten aus dem PXV für eine verfeinerte Maschinensteuerung<br />
nutzen und zum Beispiel Geschwindigkeit, Beschleunigung<br />
oder andere Parameter errechnen. Unter anderem<br />
lassen sich sichere Beschleunigung, sichere Geschwindigkeit oder<br />
sicherer Stopp ermitteln. Auch die Generierung von Steuersignalen<br />
durch Event-Marker ist möglich. Der SafePXV kann definierte<br />
Events im Prozessverlauf direkt auslösen, ohne dass ein zusätzlicher<br />
Trigger-Sensor dafür benötigt würde. Sein Anschluss erfolgt<br />
direkt mittels Profinet/Profisafe-Protokoll. Die Schnittstelle ist bereits<br />
im Sensorgehäuse integriert. Die Betriebsdaten können außerdem<br />
für eine kontinuierliche Zustandsanalyse ausgewertet<br />
werden.<br />
HANDHABUNG UND KOMPATIBILITÄT<br />
Die Inbetriebnahme ist schnell und einfach. Die Kamera lässt sich<br />
mit einem PC oder mittels Codekarten vor dem Lesefenster einstellen<br />
und parametrieren, bei Feldbus-Installation geschieht dies direkt<br />
durch die Steuerung. Das gleiche gilt auch für die Neuparametrierung<br />
im Fall einer Streckenmodifikation oder dem Wechsel zu<br />
einem anderen Medium. Für die Busanschaltung ist keine zusätzliche<br />
Box erforderlich. Die Ein- und Ausgänge für die Schaltung sind<br />
bereits implementiert.<br />
Die PXV-Serie ist mechanisch äußerst robust. Da der Lesekopf<br />
keine beweglichen Teile besitzt, arbeitet er verschleißfrei und sichert<br />
praktisch durchgängige Verfügbarkeit bei sehr geringem Wartungsaufwand.<br />
Die Safety-Variante des PXV-Systems und der einfache<br />
Gerätetyp sind vollständig kompatibel.<br />
Bild: Pepperl+Fuchs<br />
www.pepperl-fuchs.de<br />
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BEI SENSOR-TECHNIK WIEDEMANN (STW)<br />
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Stark, robust und – leise ... das ist SymonE. Sie steht<br />
unter Strom, und in ihr steckt noch viel mehr. Als<br />
System-Demonstrator der Firma STW zeigt SymonE<br />
nicht nur, was bei mobilen Maschinen im Bereich<br />
Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung<br />
heute schon möglich ist. Sie soll Firmen darüber<br />
hinaus gut gerüstet in die Zukunft transportieren.<br />
Viel mehr als ein Surren ist nicht zu hören,<br />
wenn SymonE um die Ecke biegt. Jedenfalls<br />
bringt man das Geräusch nicht mit der<br />
außergewöhnlichen mobilen Maschine<br />
zusammen, die sich da nähert. SymonE – der<br />
Name steht für System- Demonstrator, das große<br />
E am Ende für „elektrisch“. In SymonE vereint die<br />
Firma STW all ihre Kompetenzen, von der Elektrifizierung<br />
über die Automatisierung bis hin zur<br />
Digitalisierung.<br />
Autorin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein, Stv. Chefredakteurin<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> und <strong>DER</strong> BETRIEBSLEITER<br />
<strong>11</strong>8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
KOMPONENTENVIELFALT<br />
Hans Wiedemann, Marketingleiter bei STW, erzählt: „Die Idee zu<br />
solch einem Demonstrationsfahrzeug hatten wir schon länger.<br />
Konkret wurde es Anfang letzten Jahres. Da haben wir uns<br />
entschlossen, das Projekt anzugehen. Zielzeitpunkt war die<br />
Agritechnica 2017.“<br />
Die Basis für SymonE bildet ein konventionelles Serien-Nutzfahrzeug,<br />
das aber bereits durch seine futuristische Optik – speziell<br />
durch die rundum-verglaste Fahrerkabine – auffällt. Martin Wagner,<br />
Leiter des Projekts SymonE, berichtet: „Wir haben das Fahrzeug<br />
vollelektrifiziert. Den serienmäßigen Dieselantrieb haben wir<br />
durch Elektroantriebe ersetzt.“ Eine permanenterregte Synchronmaschine<br />
vom Typ PowerMela-C80 mit 80 kW Leistung fungiert als<br />
Traktionsantrieb. Eine baugleiche zweite Synchronmaschine treibt<br />
die Arbeitshydraulik an. Die Antriebe mit integriertem Wechselrichter<br />
wurden speziell für den Einsatz in mobilen Arbeitsmaschinen<br />
als Haupt- und Nebenantriebe konzipiert und sind flüssigkeitsgekühlt.<br />
Die Maschinen sind für den Vierquadrantenbetrieb ausgelegt<br />
und können über CAN mit Sollwerten für Drehmoment-, Spannungsund<br />
Drehzahlregelung betrieben werden.<br />
Auch beim Energiespeicher hat STW mitgewirkt: „Die 650-V-<br />
Batterie haben wir zusammen mit der Firma Kreisel entwickelt. Sie<br />
hat eine Kapazität von 100 kWh“, berichtet Martin Wagner. Die Elektronik,<br />
die im Batteriemanagementsystem verbaut ist, kommt von<br />
STW. Neben diesen Herzstücken der Elektrifizierung sind zahlreiche<br />
weitere STW-Komponenten in SymonE verbaut:<br />
n Die Power Distribution Unit (PDU) verteilt die Ströme über das<br />
Fahrzeug.<br />
n Die Modular Power System Box mPSB ist ein All-in-one-Modul, in<br />
dem verschiedene Funktionen wie Brems Chopper, ISO-Guard<br />
und Inverter/Konverter, integriert sind.<br />
n Der DC/DC-Wandler PowerMela Converter übernimmt die Aufgaben,<br />
für die in herkömmlichen Fahrzeugen die Lichtmaschine<br />
zuständig ist.<br />
n Mit der Motorbridge ESX MBC werden Verbraucher wie z. B. der<br />
Lüfter geschaltet.<br />
n Das Bordnetzsteuergerät mBCX PB übernimmt das Schalten und<br />
Absichern elektrischer Lasten in der Fahrzeugkarosserie.<br />
n Über die frei programmierbare Mobilsteuerung vom Typ ESX-<br />
3XM wird der Fahrantrieb angesteuert.<br />
n Der Drucksensor M01 dient dazu, den Hydraulikdruck zu überwachen.<br />
n Über das VSX Sicherheitsdisplay lassen sich Daten sowohl vom<br />
Fahrzeug als auch von Anbaugeräten erfassen, auswerten und<br />
anschaulich darstellen.<br />
n Mit der Telemetrie Box TC3G lassen sich alle gewünschten Fahrzeug-<br />
und Anbaugerätedaten sammeln, auswerten und an Cloud-<br />
Dienste zur weiteren Aufbereitung/Nutzung weiterleiten.<br />
An der Vorder- und Rückseite verfügt SymomE über die neuen AEF-<br />
Hochspannungsanschlüsse ("Power-Buchsen"), die von der Firma<br />
Harting – einem Partner von STW – entwickelt wurden, um Anbaugeräte<br />
mit Strom zu versorgen. Optional kann ein Range Extender<br />
von Engiro, einem weiteren Partner, ins Fahrzeug integriert werden.<br />
SymonE zeigt ideal, wie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten<br />
funktioniert. Andreas Weber, Produkt- und Projektmanagement<br />
Steuerungssysteme bei STW, fasst das so zusammen:<br />
„Ein Drucksensor, ein Kamerasystem ... – um alles miteinander zu<br />
koordinieren, braucht es übergelagerte Steuerungstechnik. Will ich<br />
01<br />
03 04<br />
05<br />
02<br />
01 Mithilfe dieses 80-kW-Elektromotors wird der Hydraulikdruck<br />
erzeugt, eine baugleiche zweite Maschine fungiert als Traktionsantrieb<br />
02 Die kompakte 650-V-/100-kWh-Batterie wurde in<br />
Zusammen arbeit mit der Firma Kreisel Electric entwickelt,<br />
darunter sitzt ein DC/DC-Wandler<br />
03 Bei dem Datenmanagement- und Telemetrie-Modul TC3G<br />
liegt der Schwerpunkt auf dem Sammeln, Auswerten und<br />
Übermitteln von Daten über die Cloud<br />
04 Die ESX-3XM ist eine robuste und leistungsfähige Sicherheitssteuerung,<br />
über sie wird bei SymonE der Fahrantrieb<br />
angesteuert<br />
05 Auf dem Sicherheitsdisplay können Fahrzeugdaten, wie der<br />
Ladezustand der Batterie, abgerufen und ausgewertet werden<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>9
die Daten anzeigen, dann brauche ich einen Bildschirm, auf dem<br />
ich mir den Zustand des Fahrzeugs anschauen kann. Ich erhalte<br />
Auskunft z. B. über den Ladezustand meiner Batterie, die Menge<br />
des Saatguts, das sich noch in meinem Anbaugerät befindet etc.“<br />
Eins greift ins andere. Automatisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung<br />
lassen sich dabei kaum noch voneinander trennen. Hans<br />
Wiedemann nennt ein einfaches Beispiel: „Wenn ich ein Fahrzeug<br />
ELEKTRIFIZIERUNG, AUTOMATISIERUNG,<br />
DIGITALISIERUNG – SYMONE BILDET ALLE<br />
KOMPETENZBEREICHE VON STW AB<br />
elektrifiziere, muss ich es auch laden können – und dazu muss ich<br />
kommunizieren.“ Ein großer Vorteil ist es dabei, wenn alles aus einer<br />
Hand stammt. Denn dann können die Komponenten optimal aufeinander<br />
abgestimmt und die Synergieeffekte maximiert werden.<br />
So kann man aus jedem Bereich das Maximum herausholen.<br />
STW ist schon lange kein reiner Komponentenanbieter mehr –<br />
das macht SymonE deutlich. Karl-Heinz Lochner, Senior Manager<br />
im Geschäftsbereich Leistungselektrifizierung und E-Mobilität bei<br />
STW, sagt: „Wir verkaufen heute nicht mehr Produkte, sondern<br />
Lösungen. Und ich glaube, dass das anders auch gar nicht mehr<br />
möglich ist in unserem Markt mit den Stückzahlen, die sich dahinter<br />
verbergen – Stichwort: kundenspezifische Entwicklung.“ Hans<br />
Wiedemann ergänzt: „Wir helfen unseren Kunden dabei, unsere<br />
Produkte in Serienfahrzeuge hinein zu entwickeln. Wir gehen immer<br />
mehr in dieses Projektgeschäft hinein, bieten Dienstleistungen an.“<br />
STW hat sich für diese Herausforderung präpariert, sein Produktportfolio<br />
baukastenartig aufgestellt und System-Know-how auf<br />
gebaut. So war es auch kein Problem, das Projekt SymonE innerhalb<br />
kurzer Zeit zu realisieren. Martin Wagner: „Das Zusammenspiel<br />
der Komponenten zu optimieren, das kannten wir ja schon<br />
von Kundenprojekten. Daher ist uns das relativ leicht gefallen. Die<br />
größte Herausforderung war – so banal es klingt – die Verkabelung,<br />
weil wir dieses Serienfahrzeug nicht im Detail kannten und nicht<br />
wussten, wo wir entsprechende Kabelkanäle nutzen können. Aber<br />
trotz allem hat auch das sehr gut funktioniert.“<br />
Dabei entwickelt sich der Baukasten von STW natürlich ständig<br />
weiter. So könnte die Steuerung von SymonE heute bereits anders<br />
gelöst werden. Martin Wagner erklärt: „Zum Zeitpunkt der Konzepterstellung<br />
von SymonE war die Familie des Bornetzsteuergeräts<br />
mBCX noch nicht fertig entwickelt, zwischenzeitlich könnte die<br />
mBCX, von der es ja auch eine Variante mit integrierter Steuerung<br />
gibt, die Funktion der in SymonE verbauten Mobilsteuerung ESX-<br />
3XM mitübernehmen.“<br />
FUNKTIONSVIELFALT<br />
SymonE vereint in sich nicht nur alle Kompetenzbereiche von STW,<br />
sondern auch verschiedene Funktionen. Für Hans Wiedemann ist<br />
SymonE ein optimales Marketing-Werkzeug: „Gerade dadurch,<br />
dass in ihr alle Geschäftsbereiche zusammenlaufen, ist sie ein tolles<br />
Modell, um Kunden auf Messen zu zeigen, was STW alles kann.<br />
Man hat einen ganzheitlichen Blick auf das Fahrzeug und daran<br />
sind unsere Kompetenzen wunderbar darstellbar.“<br />
Aber SymonE ist auch eine Entwicklungsplattform. Martin Wagner:<br />
„Unser Job ist es ja auch, Technologien, die in anderen Branchen<br />
entstehen – wie Automotive-Industrie, Consumer-Bereich oder<br />
Fertigungsindustrie – verfügbar zu machen für die Welt der mobilen<br />
Arbeitsmaschinen. Diese Technologien adaptieren und testen zu<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
WAS STECKT<br />
HINTER SUMMER OF<br />
ENGINEERING?<br />
Im Sommer <strong>2018</strong> gingen unsere<br />
Redakteure bereits im dritten Jahr<br />
auf multimediale Deutschland-<br />
Tour. Diesmal drehte sich alles um<br />
„Innovation Excellence“, also<br />
Unternehmen, die von uns wegen<br />
ihrer besonderen Fähigkeiten<br />
ausgewählt wurden. Eine Station<br />
dieser Roadshow führte uns zu<br />
STW in Kaufbeuren. Sie möchten<br />
mehr über unsere Tour erfahren?<br />
Spannendes finden Sie auf<br />
unserem Blog:<br />
www.summer-of-engineering.de<br />
120 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />
06 „Wenn ich mit SymonE auf der Straße unterwegs bin,<br />
schauen uns die Leute mit Begeisterung nach“, sagt der<br />
STW-Innovations- und Produktmanager Martin Wagner
können, dabei hilft uns die SymonE. Zum Beispiel beschäftigen wir<br />
uns inzwischen auch mit autonomem Fahren und allem was dazu<br />
gehört. Gerade hier ist es wichtig, dass wir einen Versuchsträger<br />
haben, um uns im Feld dieser neuen Technologie auszuprobieren.“<br />
Und schließlich ist SymonE nicht nur für STW, sondern auch für<br />
andere Firmen ein Testfeld. Kai Niestroj, Innovationsmanager bei<br />
STW: „Wir stellen Kunden SymonE zur Verfügung, damit sie<br />
Anbaugeräte im Bereich der Elektromobilität unabhängig von der<br />
Technologie des jeweiligen Landmaschinenherstellers testen können.“<br />
SymonE ermöglicht Firmen insgesamt, sich in den Bereichen Elektromobilität<br />
und Digitalisierung im Umfeld mobiler Maschinen<br />
auszuprobieren, den eigenen Bedarf und die Möglichkeiten der<br />
Umsetzung abzuklopfen.<br />
SymonE zeigt also nicht nur, was STW heute schon kann, sondern<br />
sie ist ein Vehikel, mit dem STW sich selbst und seine Kunden erfolgreich<br />
in die Zukunft transportieren will. Demzufolge ist SymonE<br />
kein fertiges Endprodukt, sondern sie lebt, sie wird sich immer<br />
weiterentwickeln.<br />
ANWENDUNGSVIELFALT<br />
SYMONE IST EIN VEHIKEL, MIT DEM STW<br />
SICH UND SEINE KUNDEN ERFOLGREICH<br />
IN DIE ZUKUNFT TRANSPORTIEREN WILL<br />
Was aber sind die Anwendungen, in denen ein Fahrzeug wie SymonE<br />
zum Einsatz kommen kann? „Der erste Bereich wird mit Sicherheit<br />
der Kommunalfahrzeugbereich sein“, sagt Martin Wagner. „Großstädte<br />
wie Paris haben schon angekündigt, per Gesetz zu verordnen,<br />
dass nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge in der Innenstadt<br />
zugelassen sind. Hier sind jetzt natürlich die Kommunen und vor<br />
allem die Hersteller, die Fahrzeuge für diesen Bereich fertigen und<br />
liefern, gezwungen, sehr schnell Lösungen zu bieten.“ Ein zweiter<br />
Punkt, der für den kommunalen Bereich spricht, ist die nötige Infrastruktur,<br />
um die Energie bereitzustellen. Hans Wiedemann fügt hinzu:<br />
„Das Fahrzeug weiß: wie lange kann ich noch kehren, wie lange<br />
kann ich noch Schnee schaufeln, wie lange kann ich noch Müll<br />
wegtragen. Aber es muss dann auch wissen: Wann werde ich geladen?<br />
Und es muss kommunizieren können. Hier kommt das Thema Digitalisierung<br />
ganz stark rein.“ Darüber hinaus könnte mithilfe der<br />
Digitalisierung auch eine Nachweiserbringung realisiert werden, in<br />
der dokumentiert wird, wann welche Arbeiten wo erledigt wurden.<br />
Ein neuralgischer Punkt bei der Elektromobilität ist natürlich<br />
nach wie vor die geringe Reichweite im Vergleich zu Verbrennungsmaschinen.<br />
Martin Wagner: „Demzufolge kommen zum Beispiel<br />
in der Landwirtschaft eher Tätigkeiten in Frage, die sich im Hofbereich<br />
bewegen. Wir haben im Rahmen einer Kooperation bereits<br />
ein Fahrzeug mitentwickelt, das genau hier Aufgaben übernimmt.“<br />
Das können zum Beispiel Fahrten auf dem Futtergang sein – hier<br />
sind Abgase natürlich absolut unerwünscht.<br />
Ein weiteres prädestiniertes Anwendungsfeld sind Fahrzeuge, die<br />
auf keinen Fall stillstehen dürfen, da sonst ein hoher wirtschaftlicher<br />
Schaden droht, z. B. eine Asphaltmaschine hinter der 10 Lkws mit<br />
frischem Asphalt warten. Hier gewährleistet die Digitalisierung<br />
eine lückenlose Überwachung und mithilfe der Predictive Maintenance<br />
quasi eine Nicht-Ausfall-Garantie.<br />
07 Stv. Chefredakteurin Martina Klein im Gespräch mit<br />
Marketingleiter Hans Wiedemann (links) und Innovationsund<br />
Produktmanager Martin Wagner (rechts) von STW<br />
SymonE ist unheimlich vielseitig und sie wäre grundsätzlich für<br />
verschiedenste Anwendungen einsetzbar. Aber eins ist SymonE<br />
nicht: Ein Prototyp. Sie wird nicht in Serie gehen. Und das wäre laut<br />
Andreas Weber auch gar nicht sinnvoll: „Lösungen zur Elektrifizierung,<br />
Automatisierung und Digitalisierung mobiler Maschinen<br />
müssen immer auf den konkreten Einsatz adaptiert werden. Es<br />
kommt darauf an, welche Arbeitsfunktionen man hat, wo das Fahrzeug<br />
eingesetzt wird, wie lange es eingesetzt wird. SymonE ist aus<br />
dem Baukasten heraus entstanden für ihren Einsatzzweck als<br />
Demonstrator. Wenn ich jetzt eine Maschine für spezielle Anwendungen<br />
elektrifizieren möchte, dann kann ich diese aus demselben<br />
Baukasten heraus bedienen, aber auf die jeweiligen Anwendungen<br />
hin zugeschnitten.“<br />
Bei allen Einschränkungen und Abwägungen, die mit der Elektromobilität<br />
einhergehen, sagt Karl-Heinz Lochner ganz klar: „Die<br />
Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen macht immer Sinn!<br />
Aber nur, wenn ich das System ganzheitlich betrachte. Eine einzelne<br />
elektrifizierte Straßenwalze wird mir nicht viel bringen, aber wenn<br />
ich mir die Prozesse anschaue, Automatisierung und Digitalisierung<br />
mit einbringe und die Vernetzung der ganzen Baustelle, dann<br />
kann ich große Vorteile erschließen.“ Und das will STW gemeinsam<br />
mit seinen Kunden realisieren.<br />
Von der Komponente zum System zum Prozess, Stichwort:<br />
Fahrzeugverbund und Schwarmintelligenz – auch im Bereich der<br />
mobilen Arbeitsmaschinen wird alles immer komplexer. Da ist es<br />
durchaus sinnvoll, sich für Kooperationen zu öffnen. Denn das<br />
kann kein Unternehmen mehr alleine stemmen. Die Firma STW<br />
zeigt mit SymonE eindrucksvoll ihr ganzes Portfolio, ihre Lösungskompetenz,<br />
aber auch ihre Offenheit und vor allem ihre Innovationsstärke.<br />
Auf in die Zukunft der mobilen Arbeitsmaschinen!<br />
www.stw-mobile-machines.com<br />
VIDEO<br />
www.summer-of-engineering.de/stw_<strong>2018</strong><br />
SymonE in Aktion erleben<br />
Sie in unserer exklusiven<br />
Video-Reportage. Schauen<br />
Sie rein!<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 121
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 10. 12. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 23. <strong>11</strong>. <strong>2018</strong><br />
01<br />
02 03<br />
01 Nadellager oder Polymer-Gleitlager? Wir stellen beide Typen<br />
einander gegenüber.<br />
Bild: igus<br />
04<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
IM INTERNET<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
ALS E-PAPER<br />
www.engineering-news.net<br />
REDAKTION<br />
s.steinicke@vfmz.de<br />
WERBUNG<br />
a.zepig@vfmz.de<br />
IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />
www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
02 Herausforderung Getriebelager für die Windkraft: Neue Lagerkonzepte<br />
leisten einen Beitrag zur höheren Leistungsdichte von Offshore-<br />
Windenergieanlagen mit über 6 MW Leistung.<br />
Bild: NSK<br />
03 Wenn es auf jedes Gramm ankommt: Kunststoff erlaubt gewichtsreduzierte<br />
Lösungen, die sich gleichzeitig in der Serienproduktion durch<br />
besondere Wirtschaftlichkeit auszeichnen.<br />
Bild: Pöppelmann<br />
04 CAD, CAM, PDM: Ein Spezialist für Gehäusesysteme hat mithilfe<br />
eines Partners für die Implamantierung eine durchgehende Prozesskette,<br />
von der Kundendatenübernahme bis zur Fräsmaschine realisiert – mit<br />
Erfolg!<br />
Bild: DPS Software<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
122 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>
COVERING THE 4TH INDUSTRIAL REVOLUTION<br />
• CHINA<br />
• GERMANY<br />
• RUSSIA<br />
• TURKEY<br />
• USA<br />
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