Verfahrenstechnik 12/2018
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BETRIEBSTECHNIK<br />
Die Sicherheits-Netzwerker<br />
Effektiver Arbeitsschutz bei einem Hersteller von Chlor und Epoxidharzen<br />
Um seine hohen Sicherheitsstandards<br />
weiter auszubauen,<br />
arbeitet ein Chemieunternehmen<br />
seit 2015 mit einer Online-Lösung,<br />
die sämtliche Mitarbeiter an Bord<br />
holt. Durch definierte Workflows<br />
können alle dazu beitragen,<br />
mögliche Gefahrenquellen zu<br />
reduzieren – und so Arbeitssicherheit<br />
nachhaltig stärken.<br />
Der betriebliche Arbeits- und Umweltschutz<br />
ist zu einem komplexen Feld aus<br />
Regeln und Pflichten angewachsen. „Mehr<br />
als 600 Unternehmen stärken ihre Rechtssicherheit<br />
und Zusammenarbeit mittlerweile<br />
mit Quentic“, sagt Quentic-Geschäftsführer<br />
Markus Becker. Seit 2015 ist die<br />
Online-Software auch bei Olin im Einsatz.<br />
Das US-amerikanische Unternehmen ist<br />
ein weltweit führender Hersteller von Chlor<br />
Autorin: Jennifer Riedasch, Quentic, Berlin<br />
und Epoxidharzen und beschäftigt in<br />
Deutschland rund 500 Mitarbeiter. Von seinen<br />
Standorten in Stade, Rheinmünster<br />
und Baltringen aus beliefert Olin Industriekunden<br />
rund um den Globus. In den Anlagen<br />
entstehen Basismaterialien für Kunststoffe<br />
und Kältemittel. Die<br />
Spezialprodukte werden in<br />
den verschiedensten Anwendungen<br />
des modernen<br />
Lebens verwendet, unter anderem<br />
in Smartphones, Rotorblättern<br />
für Windkraftanlagen<br />
oder Industrie-Böden.<br />
Darüber hinaus produzieren<br />
Unternehmen damit Kältemittel<br />
für Fahrzeug-Klimaanlagen<br />
oder Kühlschränke.<br />
Da in den Werken auch<br />
Stoffe zum Einsatz kommen,<br />
die unter die Gefahrstoffverordnung fallen,<br />
sind Sicherheit und Sorgfaltspflicht fest in<br />
der Unternehmens-DNA verankert. Als Teil<br />
der „Responsible-Care“-Initiative der chemischen<br />
Industrie endet das Engagement<br />
von Olin nicht bei der Erfüllung gesetzlicher<br />
Vorgaben. Das Unternehmen verfügt<br />
über ein umfassendes Sicherheitsmanagementsystem.<br />
Werksprozesse unterliegen<br />
einer systematischen Risikobewertung.<br />
Die Unternehmensrichtlinien legen die<br />
Verantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters<br />
sowie seine Pflicht zur Mitwirkung fest.<br />
Deshalb werden Beschäftigte und Fremd-<br />
firmen kontinuierlich in allgemeinen<br />
Schutzmaßnahmen unterwiesen. Zusätzlich<br />
lässt Olin fortlaufend Audits vornehmen:<br />
Das Unternehmen ist zertifiziert nach<br />
ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 9001<br />
(Qualitätsmanagement) und ISO 50001<br />
Da Daten konsistent, strukturiert<br />
und aktuell sind, können wir<br />
Prozesse effizient und sicher<br />
steuern. Aus intransparenten<br />
Dokumenten-Inseln entsteht eine<br />
integrative HSE-Landschaft.<br />
Jörg Fuchs, OMS-Koordinator,<br />
Olin-Management-System<br />
(Energiemanagement). In regelmäßigen<br />
Abständen steht auch ein HSE-Audit<br />
(Health, Safety, Environment) auf dem Plan.<br />
Daten, Prozesse und Menschen<br />
intelligent vereinen<br />
Um sein Portfolio auszubauen, übernahm<br />
Olin im Jahr 2015 das Epoxy- und Teile des<br />
Chlorgeschäfts des Chemiekonzerns Dow<br />
Chemical. Damit mussten auch die zu<br />
dokumentierenden und auszuwertenden<br />
HSE-Informationen zusammengeführt<br />
werden. Diese sollten einheitlich verfügbar<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>