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LA KW 49

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„Ein reinrassiges Stracherl“<br />

Luis aus Südtirol bläst Oberländern den Marsch<br />

(upi) Luis aus Südtirol präsentiert am 29. Mai „Speck mit Schmorrn“<br />

in der NMS Prutz (Vorverkauf: Ö-Ticket, Raiffeisenbanken). In<br />

Landeck war er schon. Nicht allen schien das angenehm.<br />

Wandlungsfähig und hinreißend: Luis …<br />

RS-Fotos: Unterpirker ... aus Südtirol wird Manfred Zöschg.<br />

Etwa, als Luis in einem sensationellen<br />

Auftritt die damalige „Wer will<br />

mich“-Tiersendung mit Edith Klinger<br />

parodierte. Heute hätte sie „ein<br />

reinrassiges Stracherl“ zu vergeben,<br />

nur möge er es (das Hunderl) nicht,<br />

wenn Fremde um ihn herum sind.<br />

Da fiel der Applaus im bummvollen<br />

Stadtsaal Landeck weniger heftig aus,<br />

als bei einem humorvollen Hinweis<br />

auf (muslimische) Kopftuchträgerinnen<br />

hierzulande. Man merkte,<br />

wie Luis auf seine dumpf-derbe Art<br />

mit Bauernschmäh die Leute für<br />

sich einnahm, mit ihnen spielte. Das<br />

mag einigen nicht gefallen haben,<br />

dem überwiegenden Großteil schon.<br />

Überhaupt würden die Menschen<br />

hierzulande eine Regierung wählen,<br />

„die man nicht haben will“. Auch<br />

an dieser Stelle – zaghafte Ovations.<br />

Dann schwenkt Luis wieder zu profaneren<br />

Dingen. „Die Menschen haben<br />

ihr Gehirn schon ausgelagert!“<br />

Gemeint ist das Smartphone. Zu<br />

diesem Zeitpunkt hat der Komödiant<br />

seine Zuhörerschaft bereits fest in der<br />

Tasche. Gedauert hat es dafür ohnehin<br />

nicht lang. Gleich zu Beginn<br />

legte er los, mit satten Sprüchen.<br />

„Die Frauen musst du immer nasser<br />

sehen, dann weißt du, wie sie in der<br />

Früh ausschauen!“ Oder Anmach-<br />

Schmähs von Nordtirolern gen Mädels:<br />

„Horch, Popale!“ Perfekter geht<br />

es nicht.<br />

OSCHPELE. Dann wird kräftig<br />

durch den gesellschaftlichen Kakao<br />

gezogen. Das Online-Dating etwa,<br />

oder die heutige Ernährungswelt.<br />

„Speck ist das Grundnahrungsmittel<br />

in Südtirol, alles andere ist Schmarrn!“<br />

Damit ist quasi gleich sein Programm<br />

„Speck mit Schmarrn“ erklärt. Mitgebracht<br />

hat er auch einen, und<br />

reicht ein Stück davon ins Publikum.<br />

„Der Speck ist veganfrei!“ Der x-te<br />

5./6. Dezember 2018<br />

ungezählte Lacher, die Zwerchfell-<br />

Animationen kommen (ungelogen)<br />

im 10-Sekunden-Takt daher. Wie<br />

zum Beispiel: „Jagen und Fischen ist<br />

immer noch eine Männersache“, so<br />

Luis, der bei einer nächtlichen Heimfahrt<br />

nach Bozen allerdings folgendes<br />

sah: Eine „Fischerin“ auf der Brücke,<br />

„mit knallroten Fischerstiefeln, die<br />

bis zur Hüfte raufgehen – die Fische<br />

sind ja nicht blind!“ Und für was<br />

die Stöckel auf den Fischerstiefeln<br />

gut sein sollen. Einmal habe er auch<br />

ein „Bleistift-Model“ kennengelernt.<br />

„Oschpele!“ Erneut glänzt der Entertainer<br />

mit einer fabelhaften szenischen<br />

Darstellung, vollgepackt mit<br />

Sprachspielereien und knackigen Sagern.<br />

Meistens aber ebenfalls mit tief<br />

unterschwelliger Sozialkritik. Wer’s<br />

mitbekommen hat. Vermutlich jene<br />

(männlichen) Besucher, die für signifikante<br />

und laute Zwischenlacher aus<br />

dem hinteren Rückraum verantwortlich<br />

waren. Ein Temperamentbündel<br />

ist er, und voll in seinem Element.<br />

Stark die Darstellung eines Außerirdischen<br />

– oder als er den Vizekanzler<br />

eine Arie singen lässt, und der Kanzler<br />

selbst sein Fett abbekommt. Bevor<br />

es ganz eigen wird. Als Luis seinen<br />

Kumpel Manfred (Zöschg), die bisherige<br />

Stimme aus dem Off, vor den<br />

Vorhang holt.<br />

IM BUSCH. Dessen Frau sei<br />

eine „Farbige“, und komme aus der<br />

Metropole Kapstadt. Als er mit der<br />

Seinigen dann mal ins Ultental fährt,<br />

kommen die Leute aus dem Begaffen<br />

„der Negerin“ nicht mehr raus. Sie<br />

meint dann zu ihm: „Die meinen,<br />

ich komme aus dem Busch, aber du<br />

hast mich in den Busch gebracht.“<br />

Ein (wahrheitsgetreues) Bonmot von<br />

Zöschg, der sich selbst als schüchtern<br />

ausgibt. Dafür ist Luis das überhaupt<br />

nicht.<br />

B ÜCHER<br />

Es weihnachtet sehr!<br />

Das Fest der Liebe steht vor der Tür<br />

(mel) Der letzte Monat im Jahr<br />

ist für viele der beste überhaupt.<br />

Man nimmt sich wieder Zeit für<br />

die Familie, Freunde oder Bekannte<br />

und freut sich gemeinsam auf die<br />

Feiertage. Ebenso genießt man in<br />

der kalten Jahreszeit Kekse und andere<br />

traditionelle Backwaren, was<br />

die Küchen und Häuser mit bekannten<br />

Düften nach Zimt, Honig<br />

und Lebkuchen erfüllt.<br />

Viele haben ihre ganz<br />

besonderen Lieblingssorten<br />

an Pralinen und<br />

anderen Leckereien.<br />

Einige sind Rezepte<br />

von den Großmüttern<br />

und somit Familienrezepte,<br />

jedoch suchen<br />

auch viele Bäckerinnen<br />

nach neuen und eigenen<br />

Kreationen, deshalb<br />

ist im Moment<br />

Hochkonjunktur der<br />

Backbücher. Viele kaufen<br />

sie, um Rezepte<br />

zu entdecken oder<br />

als besonderes Weihnachtsgeschenk<br />

für<br />

ihre Lieben. Das Motto<br />

von Johanna Aust, der<br />

steirischen Verfasserin<br />

des Buches „Die besten<br />

Weihnachtskekse“, ist,<br />

saisonale heimische<br />

Lebensmittel zu verwenden,<br />

neues zu kreieren<br />

und überliefertes<br />

Wissen weiterzugeben.<br />

So fanden in ihrem geschmackvoll<br />

gestalteten<br />

Buch 100 Rezepte zu den verschiedensten<br />

Verführungen Platz.<br />

Johanna Aust ist nicht nur eine<br />

Backexpertin sondern auch Seminarbäuerin<br />

aus Leidenschaft. Wie<br />

üblich erhält der Leser auf den ersten<br />

Seiten Tipps zu Lebensmitteln<br />

und Tricks aus ihrer eigenen Küche.<br />

Sehr viele moderne Rezepte für<br />

neue und bekannte Sorten kann<br />

TYROLIA<br />

man in dem Buch entdecken und<br />

bekommt zusätzlich Anregungen,<br />

selbst erfinderisch zu werden. Alle<br />

Rezepte von Aust versuchen mit<br />

wenigen Zutaten auszukommen<br />

und sind deshalb leicht nachzubacken.<br />

Von Anisbögen über Nougatstangen<br />

zu Zimtkrapferl findet<br />

man alles was das Feinschmeckerherz<br />

begehrt. Etwas traditioneller<br />

ist das Buch „Lass dich<br />

verführen 5“ von der<br />

Tirolerin Bettina Ager.<br />

Das vorweihnachtliche<br />

Backen gehört für<br />

Ager zur Adventzeit<br />

dazu und hat einen<br />

„Die besten Weihnachtskekse“<br />

von Johanna<br />

Aust, 232 Seiten,<br />

Löwenzahn-Verlag<br />

„Lass dich verführen 5“<br />

von Bettina. Ager, 128<br />

Seiten,<br />

Verlag<br />

besonderen Stellenwert<br />

in ihrem Leben.<br />

Sie versucht, traditionelle<br />

Backwaren wieder<br />

mehr in den Vordergrund<br />

zu bringen.<br />

Sie listet übersichtlich<br />

Zutaten, die einfach<br />

zu bekommen sind,<br />

auf und beschreibt alle<br />

Zubereitungen so kurz<br />

und verständlich wie<br />

möglich. Das Buch<br />

über Weihnachtskekse,<br />

Kipferl, Törtchen,<br />

winterliche Kuchen,<br />

Stollen und Zelten ist<br />

der fünfte Band ihrer<br />

Backbuchserie. Sie<br />

möchte, dass die Familien<br />

wieder mehr Lust<br />

Berenkamp- auf Selbstgebackenes<br />

bekommen, gern auf<br />

Kindheitserinnerungen<br />

zurückgreifen und Eisenbahner,<br />

Husarenkrapfen, Linzeraugen, Vanillekipfel<br />

oder Zelten selbst herstellen.<br />

Beim gemeinsamen Backen<br />

mit Kindern und der Familie oder<br />

beim gemütlichen Beisammensein<br />

und Genießen danach kommt bestimmt<br />

die richtige Weihnachtsstimmung<br />

auf und man kann sich<br />

Geschichten von früher erzählen.<br />

Erhältlich bei<br />

www.tyrolia.at<br />

6460 Imst, Rathausstraße 1, Tel. 05412/66076, Fax -20<br />

6500 Landeck, Malser Str. 15, Tel. 05442/62541, Fax -20<br />

RUNDSCHAU Seite 55

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