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AUS PRAXIS UND APOTHEKE<br />
Den Leserinnen und Lesern des<br />
Stadtjournals gibt der Brüggener<br />
Arzt Dr. med. Johann Heinrich<br />
Arens, Facharzt für Allgemein- und<br />
Ernährungsmedizin, Monat für<br />
Monat wertvolle Gesundheitstipps.<br />
HÄNDE WASCHEN<br />
Die Hände sind die häufigsten Überträger von<br />
Krankheiten.<br />
Besonders in dieser Jahreszeit kreisen viele Krankheiten<br />
wie die Grippe oder Magen-Darm-Erkrankungen<br />
durch die Bevölkerung. Haben es die Kollegen<br />
oder die Familie, kann man die Uhr danach stellen,<br />
bis man auch infiziert ist.<br />
Aber auch durch den Toilettengang, Nase putzen, berühren<br />
von Tieren - die Hände sind ständig mit vielen<br />
Keimen in Kontakt und werden so durch Hände<br />
schütteln, berühren von Gegenständen im Haushalt,<br />
wie der Türklinke, übertragen. Berührt man mit der<br />
besiedelten Hand das Gesicht, können die Keime von<br />
der Schleimhaut im Gesicht aufgenommen werden<br />
und eine Krankheit auslösen.<br />
Händewaschen stoppt diesen Übertragungsweg. Ca.<br />
80 % aller ansteckenden Erkrankungen werden über<br />
die Hände übertragen. Daher ist das Händewaschen<br />
eine wirksame und einfache Maßnahme um sich vor<br />
einer Ansteckung zu schützen, besonders in dieser<br />
Jahreszeit.<br />
Durch das regelmäßige Händewaschen schützen Sie<br />
sich nicht nur selbst vor den krankmachenden Erregern,<br />
sondern auch Ihr Umfeld, Familie und Kollegen.<br />
Daher sollten die Hände nicht nur bei sichtbaren Verschmutzungen<br />
gewaschen werden, sondern auch<br />
bei diesen Anlässen:<br />
Nach dem Besuch der Toilette<br />
Nach dem nach Hause kommen<br />
Nach dem Naseputzen, Husten…<br />
Nach dem Müll rausbringen<br />
Nach dem Windeln wechseln<br />
Nach dem streicheln von Tieren<br />
Vor dem Essen<br />
Vor dem Schminken<br />
Vor der Gabe oder Einnahme von Medikamenten<br />
Vor und nach dem Kochen<br />
Vor und nach dem Kontakt zu kranken Menschen<br />
Vor und nach einer Behandlung von Wunden (ob in<br />
der Arztpraxis oder beim eigenen Kind)<br />
Dabei kommt es auch entscheidend darauf an, seine<br />
Hände „richtig“ zu waschen:<br />
Hände unter fließendes Wasser halten. Seifen Sie<br />
dann Handinnenflächen, Handrücken, Fingerspitzen,<br />
Fingerzwischenräume und Daumen gründlich<br />
ein. Vergessen Sie nicht Ihre Fingernägel.<br />
Hygienischer als Seifenstücke sind Flüssigseifen.<br />
Reiben Sie die Seife an allen Stellen sanft ein. Gründliches<br />
Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden.<br />
Danach die Hände unter fließendem Wasser abspülen.<br />
Verwenden Sie in öffentlichen Toiletten zum<br />
Schließen des Wasserhahns ein Einweghandtuch<br />
oder Ihren Ellenbogen. Trocknen Sie anschließend<br />
die Hände sorgfältig ab, auch in den Fingerzwischenräumen.<br />
In öffentlichen Toiletten eignen sich hierfür<br />
am besten Einmalhandtücher. Zu Hause sollte jeder<br />
sein persönliches Handtuch benutzen.<br />
Kommen Sie gesund durch die kalte Jahreszeit.<br />
Ihr Dr. Johann-Heinrich Arens<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
unter dieser Rubrik finden Sie<br />
regelmäßig wertvolle Informationen,<br />
Tipps und Anregungen zum Thema<br />
Gesundheit.<br />
Die Autorin Claudia Weinig<br />
ist Inhaberin der Apotheke am<br />
Katharinenhof.<br />
VOLKSKRANKHEIT DIABETES<br />
(1. TEIL)<br />
Die Zuckerkrankheit ist in aller Munde und die Zahl<br />
der Betroffenen wächst von Jahr zu Jahr. Allein<br />
in Deutschland sind ca. 7 Millionen Menschen an<br />
Diabetes (Typ 1 oder 2) erkrankt. Doch was hat es<br />
damit auf sich und wie merke ich, dass ich ebenfalls<br />
betroffen bin?<br />
Der Begriff Zuckerkrankheit ist darauf zurückzuführen,<br />
dass Diabetiker ohne Behandlung mit ihrem<br />
Urin Zucker ausscheiden und dieser dadurch süßlich<br />
schmeckt. Das nutzten Ärzte früher, um Diabetes zu<br />
erkennen. Heute gibt es glücklicherweise einfachere<br />
Möglichkeiten zur Diagnose.<br />
Der Begriff Diabetes geht auf das griechische Wort<br />
für „hindurchlaufen“ zurück. Das beschreibt gut<br />
das Symptom „häufiger Harndrang“, das bei Diabetikern<br />
auftritt. Mellitus ist lateinisch und bedeutet<br />
„honigsüß“. Zusammengefasst also „honigsüßer<br />
Durchfluss“.<br />
Bei einem gesunden Menschen führt die Aufnahme<br />
von Zucker im Körper dazu, dass in der Bauchspeicheldrüse<br />
das Hormon Insulin ausgeschüttet wird.<br />
Dieses Insulin ist wichtig, damit der Zucker aus dem<br />
Blut in die Zellen aufgenommen werden und so dem<br />
Köper Energie zuführen kann. Bei Diabetikern funktioniert<br />
dieser Mechanismus nicht mehr, so dass die<br />
Konzentration von Zucker im Blut steigt.<br />
Wie erkenne ich, dass ich evtl. betroffen bin?<br />
Zu Beginn der Krankheit treten meistens keine<br />
oder kaum Symptome auf. Erst im weiteren Verlauf<br />
kommt es zu vermehrtem Durst, Abgeschlagenheit,<br />
vermehrtem Wasserlassen, Heißhunger, Juckreiz<br />
und einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte. Auch die<br />
Vererbung spielt eine Rolle. So erkranken 5 % aller<br />
Kinder, deren Väter und 2,5 % aller Kinder, deren<br />
Mütter Typ1 Diabetiker sind, ebenfalls an Diabetes<br />
Typ1. Sind beide Eltern erkrankt, liegt das Risiko<br />
sogar bei 20%.<br />
Heute testen wir den Blutzuckerspiegel. Dazu wird<br />
eine geringe Menge Blut auf einen Teststreifen gegeben<br />
und ein spezielles Messgerät misst den Blutzuckerspiegel.<br />
Der Blutzucker liegt nüchtern normalerweise<br />
unter 100 mg/dl im Blut. Nach dem Essen<br />
steigt er bis auf 140 mg/dl an. Ca. zwei Stunden nach<br />
einer Mahlzeit sollte der Nüchternwert dann wieder<br />
erreicht sein.<br />
Glukose (also Zucker) ist aber auch im Urin zu finden.<br />
Ab einem Blutzuckerwert von ca. 180 mg/dl wird die<br />
sogenannte Nierenschwelle für Glukose überschritten.<br />
Dann beginnen die Nieren, den überschüssigen<br />
Zucker mit dem Urin auszuscheiden.<br />
Sollten Sie bei sich die oben genannten Symptome<br />
bemerken, lassen Sie beim Arzt oder in der Apotheke<br />
einmal ihren Blutzuckerspiegel testen. Das bringt<br />
Ihnen im Zweifel Sicherheit und je eher man einen<br />
Diabetes vernünftig behandelt, desto besser ist es<br />
für die Gesundheit.<br />
Im nächsten Teil der Reihe „Diabetes“ lesen Sie über<br />
den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes<br />
und welche Werte noch wichtig sind.<br />
Sollten Sie in der Zwischenzeit weitere Fragen zu<br />
diesem oder anderen Themen haben, wenden Sie<br />
sich gerne an ihre Apotheke. Bei Fragen berät man<br />
Sie hier stets gern.<br />
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