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Musiker Magazin 3/2018

Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

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STORIES 33<br />

geprägt, und die Meinungen gehen nicht selten auseinander.<br />

Kontrovers eingeschätzt wurde die mit Spannung er -<br />

wartete Zusammenarbeit von Clapton und Ry Cooder an<br />

„Money And Cigarettes“ (1983), bei dem der Funke zu selten<br />

überspringt. „Behind The Sun“ (1985) wurde von Phil Collins<br />

produziert. Der setzte jedoch sehr auf neue Techniken, was<br />

zuweilen sogar Claptons Konzerte aus der Zeit beeinträchtigte,<br />

so zu hören auf dem unlängst veröffentlichten Radio -<br />

mitschnitt New York 1986, zu dem glücklicherweise Claptons<br />

Auftritt auf dem Live Aid Concert 1985 in Philadelphia im<br />

positiven Gegensatz steht. Gegen Synthesizer- und künstlich<br />

anmutende Schlagzeug-Klänge anzutreten, missfiel dem<br />

filigranen Gitarristen immerhin so sehr, dass er für August<br />

(1986) Tom Dowd als Co-Produzenten neben Collins<br />

gewann, weil Collins’ Arbeit sich nicht mit Claptons musikalischen<br />

Vorstellungen deckte. Heraus kam dennoch nur<br />

ein reichlich glattgebügeltes Album ohne allzu große Höhe -<br />

punkte, weil die Produktion sich zu sehr am musikalischen<br />

Mainstream orientiert hatte. Eine ähnliche Enttäuschung ist<br />

die CD „Back Home“ (2005). Auch die Blues-Alben „From<br />

The Cradle“ (1994), das ein Nummer-eins-Erfolg wurde, und<br />

„Riding With The King“ (mit B.B. King) von 2000 bleiben<br />

hinter ihren Möglichkeiten zurück – wohl weil die Live-<br />

Atmosphäre ge fehlt hat.<br />

Every Crowd“ und „E.C. Was Here“, das 6-CD/Blu-Ray-<br />

Set „Give Me Strength: The ‘74/’75 Recordings“. Dieses<br />

enthält unter anderem gemeinsame Aufnahmen mit dem früh<br />

verstorbenen Freddie King, einem von Claptons Lieblings -<br />

gitarristen.<br />

Mit der Bewältigung seiner Heroinsucht hatte Clapton<br />

jedoch gleichsam den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.<br />

Denn nun verfiel Clapton dem Alkohol, den er rückblickend<br />

als noch schlimmer empfand, nahm außerdem<br />

Kokain und schluckte Tabletten. Bei Live-Auftritten aus der<br />

Zeit kam der Gitarrist betrunken auf die Bühne und lieferte<br />

sich un er quickliche Wortgefechte mit Konzertbesuchern.<br />

Seit „461 Ocean Boulevard“ war sein zweiter Gitarrist<br />

George Terry. Diesem überließ er auf der Bühne die meisten<br />

und saftigsten Soli, was besonders auf dem gelungenen<br />

Livealbum „E.C. Was Here“ von 1975 zu hören ist.<br />

Und damit ist man bei dem Thema: Clapton ist live am<br />

besten – schade, dass es dem WDR-Redakteur Peter Rüchel<br />

trotz Bemühungen nie gelungen ist, Clapton für ein Konzert<br />

der beliebten Rockpalastnächte zu gewinnen. Claptons<br />

Studioalben hingegen schwanken stark in der Qualität.<br />

Schlecht sind sie nie wirklich, aber so manches Album<br />

lässt die emotionale Tiefe vermissen, die Konzerte in aller<br />

Regel zu solch einzigartigen Erlebnissen werden lassen.<br />

Natürlich sind solcherlei Einschätzungen stets subjektiv<br />

Für lohnend halte ich aber neben „Eric Clapton“ und<br />

„461 Ocean Boulevard“ eine ganze Reihe von Studioalben.<br />

Sie gehen mit ungewöhnlichem Songmaterial zum Teil neue<br />

Wege und haben die Kraft von Claptons Musik im Studio<br />

eingefangen. „Slowhand“ (1977) bietet eine interessante Viel -<br />

falt an Songs. „Wonderful Tonight“ und „Lay Down Sally“<br />

stechen sicherlich hervor, und außerdem ist „The Core“<br />

eine willkommene Cream-Reminiszenz. Die 2012 veröffentlichte<br />

Deluxe-Ausgabe von „Slowhand“ brilliert vor<br />

allem mit einem begeisternden Konzertmitschnitt aus dem<br />

Londoner Hammersmith Odeon. „Backless“ (1978) knüpft<br />

an „Slowhand“ an, hat aber nicht dessen Kraft, abgesehen<br />

von dem erstklassigen Song „Tulsa Time“. Mit Einschrän -<br />

kungen hat auch „Another Ticket“ (1980) seine Meriten und<br />

gewinnt durch die Bandmitglieder Gary Brooker (Ex-Procol-<br />

Harum) und den Gitarren-Hexer Albert Lee, der zu den<br />

schnellsten seiner Zunft zählt. Welche Möglichkeiten hätte<br />

das Songmaterial mit dem gleichnamigen Titelstück und<br />

dem kraftvollen „Rita Mae“ wohl gehabt, wenn man das alles<br />

live vor Publikum aufgenommen hätte?! „Journeyman“<br />

(1989) ist eines der gelungensten Clapton-Alben, wohl nicht<br />

zuletzt deshalb, weil er nach mehreren Anläufen seinen<br />

Alkoholismus endgültig besiegt hatte. Clapton hat dafür<br />

mehrere Songs geschrieben. Besonders erfrischend ist der<br />

Eröffnungstitel „Pretending“. Aber auch die Bluesstücke<br />

„Bad Love“ und „Old Love“ haben es in sich, erst recht dann,<br />

wenn er sie live spielte wie seinerzeit auf der Tournee, mit<br />

der er sein neues Album promotete und in Deutschland<br />

Zucchero im Vorprogramm hatte, auf dessen Single<br />

„Wonderful World“ er 1991 mitspielte. „An Pilgrim“ (1998) 8<br />

3/<strong>2018</strong> musiker <strong>Magazin</strong>

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