13.12.2018 Aufrufe

Musiker Magazin 3/2018

Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MUSIKBUSINESS 47<br />

COhEn: Im Gegenteil. Man hat mich gefeiert.<br />

hätte ich bei Google und YouTube auch nur ein<br />

Zeichen von Berechnung oder Unaufrichtigkeit<br />

bemerkt, dass sie der Industrie nicht helfen wollen,<br />

wäre ich sofort wieder gegangen. Und das<br />

wissen die Leute. Sie halten es für eine gute Idee,<br />

einen von ihnen bei YouTube zu haben. Außer -<br />

dem hatten sie dadurch einen Konkurrenten weniger,<br />

wenn es darum ging, Künstler unter Vertrag<br />

zu nehmen (lacht).<br />

Die Beziehung zwischen YouTube und der<br />

Mu sikindustrie war immer sehr angespannt.<br />

COhEn: Das ist nicht mehr so.<br />

Das ist Ihr Wunsch.<br />

COhEn: Das ist die Realität. Sehen Sie, ich habe<br />

diesen Job bei Google immer wieder abgelehnt.<br />

Am Ende habe ich zugesagt, weil ich der Meinung<br />

bin, dass die Kreativgesellschaft eine möglichst<br />

große Vielfalt braucht, um ihre Werke zu verteilen.<br />

Das ist überlebenswichtig.<br />

Die Musikindustrie beklagt sich über den<br />

so genannten „Value Gap“. Zwar werde mit<br />

Abstand die meiste Musik über YouTube kon -<br />

sumiert, aber es komme nur ein sehr kleiner<br />

Teil der Umsätze von dort.<br />

COhEn: Das sind doch Schlagworte. Wenn ich<br />

mit meinen alten Kollegen bei den Labels rede,<br />

höre ich seit vielen Monaten nichts mehr davon.<br />

Wir schon.<br />

COhEn: Als ich nach San Francisco zu Google<br />

kam, traf ich auf Leute, die sich falsch verstanden<br />

fühlten. Und warum diffamiert man sie, wenn sie<br />

dabei sind, das komplexeste Problem der Indus -<br />

trie zu lösen?<br />

Foto: © Noa Griffel | Fotoquelle: Wikipedia<br />

Welches wäre das?<br />

COhEn: Sie bauen eine Plattform, die Piraterie<br />

be kämpft und die Menschen dazu bringt, mit<br />

ihrer Aufmerksamkeit zu bezahlen. Dieses über<br />

Werbung finanzierte Geschäft ist sehr komplex.<br />

nicht jeder Mensch kann jährlich 120 Euro oder<br />

Dollar für Musik bezahlen. Und hier gibt es ein<br />

Angebot, dass es auch den Übrigen ermöglicht,<br />

diese Inhalte zu sehen. Ich habe aber auch ge -<br />

sagt, dass das eine nicht das andere ausschließt.<br />

YouTube sollte beides machen. Warum sollte man<br />

nicht auf Partner zugehen und zugleich den nut -<br />

zern eine Auswahl anbieten? Und deswegen<br />

haben wir nun mit YouTube Music Premium ein<br />

Abo-Modell mit eingeführt.<br />

»Die Labels müssen sich neu erfinden und sich fragen,<br />

was sie für die Künstler noch tun können.<br />

Und sie müssen sich von ihren posttraumatischen<br />

Belastungsstörungen verabschieden.«<br />

Ist die schlimmste Zeit für die Musikin dus -<br />

trie vorüber?<br />

COhEn: Diese Industrie hat einen 20 Jahre dauernden<br />

niedergang erlebt. Das führt zu einer Art<br />

posttraumatischen Belastungsstörung. Die Frage<br />

ist, wie gestalten wir die Zukunft dieser Industrie?<br />

Und wie können Google und YouTube dabei helfen?<br />

YouTube ist der einzige Ort, an dem Künstler<br />

und Labels mit ihren nutzern direkt interagieren<br />

können.<br />

Die Zukunft dieser Industrie liegt genau in diesem<br />

direkten Zugang zu den Konsumen ten. Ich<br />

glaube fest, dass die schlimmste Zeit vorbei ist.<br />

Jetzt gibt es wieder Wachstum. Und es stellen<br />

sich neue Fragen.<br />

8<br />

3/<strong>2018</strong> musiker <strong>Magazin</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!