Musiker Magazin 3/2018
Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
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50 MUSIK & RECHT<br />
DIE ANDERE MEINUNG:<br />
INS NETZ GEGANGEN<br />
Wie die Reform des Urheberrechts grundlegende<br />
Freiheiten im Internet bedroht, beschreibt<br />
die EU-Abgeordnete Catherine Stihler im Interview<br />
Catherine Stihler ist Labour-Europaabgeordnete<br />
für Schottland und Mitglied der progressiven Allianz<br />
der Sozialisten und Demokraten.<br />
Sie wurde erstmals 1999 als jüngstes britisches MdEP<br />
im Europäischen Parlament gewählt.<br />
Am 12. September <strong>2018</strong> stimmt das Euro -<br />
päische Parlament über die EU-Urheber -<br />
rechts richtlinie ab. Es handelt sich um die<br />
größte Änderung des europäischen Ur he ber -<br />
rechts in den letzten zwanzig Jahren. Warum<br />
brauchen wir diese Reform?<br />
Catherine Stihler: Wir müssen die richtlinie<br />
zum Urheberrecht aktualisieren, damit sie auch<br />
für das digitale Zeitalter gilt. Das Urheberrecht ist<br />
keine neue entwicklung. Die ersten Gesetze dazu<br />
gab es in europa bereits im 17. Jahrhundert. Sie<br />
bezogen sich ausschließlich auf Drucker zeugnisse.<br />
aber im digitalen Zeitalter verändert sich unser<br />
Konsum von texten oder Musik. also müssen wir<br />
gewährleisten, dass autoren, bildende Künstler<br />
und <strong>Musiker</strong>, die unser kulturelles leben bereichern,<br />
angemessen entlohnt werden für die Wer -<br />
ke, die sie schaffen. aber gleichzeitig stellt sich<br />
die Frage: Wie bringen wir das mit den Grund -<br />
rechten, die für uns selbstverständlich sind, in<br />
ein klang? Das ist das zentrale Problem – wie er -<br />
reichen wir ein Gleich gewicht zwischen dem Ur -<br />
heberrecht im traditionellen Sinn und der art, wie<br />
wir die Welt im digitalen Zeitalter gestalten wollen?<br />
Und im Moment sind wir dabei noch nicht<br />
wirklich am Ziel.<br />
Der Schlüsselbegriff in diesem Zusammen -<br />
hang ist die sogenannte „Wertschöp fungs -<br />
lücke“. Ge meint ist der Unterschied zwischen<br />
der Entlohnung der Kreativen und den<br />
Gewinnen der Internet por tale, die deren Wer -<br />
ke zugänglich machen. Wie trägt die Reform<br />
dazu bei, diese Lücke zu schließen?<br />
Catherine Stihler: Je nach Sektor gibt es<br />
dazu verschiedene ideen. Die Kreativen in der<br />
Musik industrie be haup ten, es gebe eine Wert -<br />
schöp fungslücke zwischen ihren früheren ein künf -<br />
ten und dem, was sie jetzt im digitalen Zeitalter<br />
bekommen. aber die Musik industrie hat sich in<br />
den letzten zwanzig Jahren an die digitale Welt<br />
angepasst, das sogenannte Streaming ist heute<br />
ein fester Be standteil des Ge schäftsmodells.<br />
Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man<br />
das Urheberrecht verletzen darf. Diese interpre -<br />
tation wäre falsch. Die Frage ist daher, wie wir<br />
sicherstellen können, dass diese <strong>Musiker</strong> entlohnt<br />
werden und in der Online-Welt ihren fairen anteil<br />
bekommen.<br />
im Verlagswesen ist das anders. Die Musik -<br />
industrie ist in der entwicklung dem Verlags wesen<br />
etwa zwanzig Jahre voraus. So sind e-Books bis<br />
heute nicht so populär, wie dies von vielen erwartet<br />
wurde.<br />
Sie meinen also, dass man dieses Thema<br />
nicht für die gesamte Kreativindustrie einheitlich<br />
regeln kann, sondern es in jedem Sektor<br />
unterschiedlich behandelt werden sollte?<br />
Catherine Stihler: ich denke, der Begriff der<br />
Kreativindustrie ist sehr weit gefasst und wir müs-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 3/<strong>2018</strong>