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XtraBlatt Ausgabe 02-2018

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INTERVIEW<br />

1 2<br />

eines guten Futterstapels mit sechsstelligem Wert, aus dem<br />

ein Vielfaches der genannten „Ersparnis“ an zusätzlicher<br />

Milch- und Fleischleistung zu erzielen wäre?<br />

tief. Kommt zudem die Arbeitskette aus einer Hand und ist<br />

aufeinander abgestimmt, passt es auch mit der Futterqualität<br />

erheblich besser!<br />

Dafür gebe ich dem guten Dienstleister aber die Chance,<br />

nicht nur in gute Technik, sondern vor allem in gute Mitarbeiter/-innen<br />

zu investieren. Mehr<br />

denn je brauchen wir kompetente<br />

Leistungsträger! Klar, nach wie<br />

vor können unsere Unternehmen<br />

auf einen guten Stamm<br />

an Saisonhelfern setzen, die<br />

teilweise langjährige Erfahrung<br />

haben. Aber das richtige Handling<br />

der Technik und vor allem die<br />

steigenden Anforderungen an<br />

Fachkompetenz und Dokumentation lassen sich auf Dauer<br />

nur mit Top-Mitarbeitern stemmen, und um sie stehen wir<br />

im harten Wettbewerb mit Handwerk, Handel und Industrie.<br />

Qualität braucht entsprechenden Lohn, das gilt genauso für<br />

Lohnunternehmer.<br />

„QUALITÄT UND NUTZEN<br />

MÜSSEN SICH FÜR AUFTRAG-<br />

NEHMER WIE AUFTRAGGEBER<br />

RECHNEN, NUR SO KANN LEIS-<br />

TUNG NACHHALTIG GUT SEIN.“<br />

KLAUS PENTZLIN, BLU-PRÄSIDENT<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Sie sehen die Lohnunternehmer also in einer<br />

Position, die mehr enthält als reine Auftragsabwicklung und<br />

Arbeitserledigung?<br />

Pentzlin: Eindeutig ja! Schon jetzt<br />

ist die Bedeutung unserer Kollegen<br />

für die Landwirte größer. Sehr oft<br />

sind es Stammkunden, die LU-Fahrer<br />

kennen die Kundenflächen, und die<br />

Zusammenarbeit ist durch großes<br />

Vertrauen geprägt. Natürlich gibt es<br />

auch Preis-Hopper und Ungeduldige,<br />

die sofort beim nächsten Lohnunternehmer anrufen, wenn<br />

der vorherige nicht auf den sprichwörtlichen Fingerschnipp<br />

reagiert. Aber das ist lange nicht die Mehrheit der Kunden<br />

– und diese Kategorie wird tendenziell kleiner, davon bin ich<br />

überzeugt.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Gerade in der Futterernte begründen viele<br />

Landwirte das eigene Mähen, Wenden und Schwaden aber<br />

damit, dass sie es besser könnten als der Dienstleister …<br />

Pentzlin: Das ist in der Tat immer wieder zu hören, gerade in<br />

der südlichen Hälfte der Republik. Aber was ist denn „besser<br />

können“? Sehr oft wird zu tief gemäht, in der kurzsichtigen<br />

Annahme, man müsse möglichst viel Masse vom Hektar<br />

holen. Dann wird das Futter zu Tode gewendet, und beim<br />

Schwaden arbeitet eine bäuerliche 6-m-Maschine vor dem<br />

Häcksler her, der für eine gute Auslastung eigentlich Schwade<br />

mit 14 m Vorarbeit bräuchte? Mehr Sand im Futter – also Gift<br />

für die Kuh – ist doch das Ergebnis. Der Profi mäht nicht zu<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Worauf fußt Ihr Optimismus?<br />

Pentzlin: Weil die Entwicklung der Maschinentechnik einerseits<br />

und das Ausmaß an Administration und Dokumentation<br />

andererseits dieses quasi automatisch zur Folge hat. Für die<br />

Landwirte sind eigene Investitionen immer unrentabler, und<br />

der Zeitaufwand für das ganze Drumherum neben der eigentlichen<br />

Arbeit in der Außenwirtschaft wird zu groß. Die Profis,<br />

vor allem in der tierischen Veredelung, konzentrieren sich<br />

immer mehr auf ihre Kernkompetenz im Stall. Sie profitieren<br />

von der fachlichen Kompetenz des Lohnunternehmers, der im<br />

Optimalfall zusammen mit den Kunden notwendige Maßnahmen<br />

und konkrete Arbeitsaufgaben plant, sie also auch berät.<br />

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