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XtraBlatt Ausgabe 02-2018

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TITELTHEMA<br />

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homogenen Gutfluss zu sorgen. Das betrifft zum Beispiel die<br />

Walzen zur Ballenauflösung. Doch genauso wichtig ist uns<br />

das Thema Sicherheit, sei es der Schutz der Menschen, die sich<br />

im Gefahrenbereich rund um die Zuführanlage aufhalten,<br />

oder das Entfernen der Ballengarne. Mit den Lösungen dafür<br />

sind wir noch nicht ganz am gewünschten Punkt, deshalb<br />

gehe ich davon aus, dass der Zuführtisch 2<strong>02</strong>0 marktreif<br />

sein dürfte.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Der Premos an sich kommt also früher in den<br />

Verkauf?<br />

Lüpping: Ja und Nein. Ja, weil wir 2019 europaweit die ersten<br />

Maschinen bei Kunden im Einsatz haben werden. Einen verbindlichen<br />

Startzeitpunkt der vollständigen Serien gibt es<br />

noch nicht, aber ich denke, dass wir 2<strong>02</strong>0 größere Stückzahlen<br />

fertigen werden – wobei ich mich dazu jetzt nicht auf eine<br />

Stückzahl festlegen kann und will.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Das Marktpotenzial sollte groß genug sein.<br />

Lüpping: Auf jeden Fall – allein schon unter dem Gesichtspunkt<br />

der Energiegewinnung. Nehmen Sie als Beispiel Deutschland:<br />

Hier fallen in normalen Jahren jährlich rund 30 Mio. t Stroh<br />

an, von denen nur ein Fünftel für Einstreu- und Futterzwecke<br />

verwendet wird. Experten gehen davon aus, dass durchaus<br />

10 Mio. t für die Energiegewinnung entnommen werden<br />

könnten.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Wenn Strohpellets die notwendige Akzeptanz<br />

finden …<br />

Lüpping: Daran zweifele ich keine Sekunde, denn gemessen<br />

an Dichte und Heizwert sind sie mit Holzpellets vergleichbar.<br />

Und die Bröckelverluste bei Strohpellets sind nach unserer<br />

Erfahrung relativ gering. Allerdings ist der Asche- und Schlackegehalt<br />

etwas höher als bei der Holzverbrennung. Auf<br />

jeden Fall muss die jeweilige Heizanlage für Stroh freigegeben<br />

sein. Aber wenn wir von Potenzial reden, sollte nicht nur die<br />

Energienutzung im Mittelpunkt stehen. Enormer Nutzen<br />

für die Landwirtschaft entsteht zum Beispiel auch aus der<br />

Verwendung als Tierfutter, als Stalleinstreu und Substrat für<br />

Biogasanlagen. So ist die Gasausbeute aus den Pellets deutlich<br />

höher als aus geschnittenem Stroh, das haben Tests gezeigt.<br />

Göcke: Außerdem können mit dem Premos, wenn der<br />

Feuchtegehalt 16 % nicht übersteigt, auch Luzerne und Heu<br />

verarbeitet werden. Das wiederum steigert die Auslastung<br />

und damit die Wirtschaftlichkeit der Maschine. Gerade<br />

für Luzerne sind Pellets sehr interessant, wie wir in diesem<br />

Jahr bei Feldversuchen festgestellt haben. Denn durch die<br />

langsamen Bewegungen der Aggregate im Premos sind die<br />

Bröckelverluste gering. Bei der Fütterung lassen sich die Pellets<br />

optimal dosieren, und zusätzlich sinkt der Platzbedarf für die<br />

Lagerung – im Vergleich zu HDP-Quaderballen benötigen<br />

Pellets nur etwa ein Drittel.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Sie haben die Auslastung angesprochen: Was<br />

schafft die Maschine und wie sieht die Wirtschaftlichkeit<br />

aus?<br />

Göcke: Bei einer Fahrgeschwindigkeit im Arbeitsmodus von<br />

2–3 km/h ist eine Stundenleistung von etwa 5 t erreichbar,<br />

das haben die Tests und Vorführungen in diesem Jahr gezeigt.<br />

Während eines 12-h-Tages könnten so theoretisch und<br />

unter optimalen Bedingungen bis zu 60 t auf sehr großen<br />

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