XtraBlatt Ausgabe 02-2018
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INTERVIEW<br />
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sel verschiedener Erntegüter ohne besondere Umstellung der<br />
Maschinen damals eine Sensation! Das sorgte – und sorgt bis<br />
heute – bei Grassilage für sehr gleichmäßig verdichtete Ballen,<br />
selbst bei unterschiedlichen Feuchteverhältnissen im Schwad.<br />
Amshove: Einen zusätzlichen Qualitätsschub brachte im<br />
Jahr 2001 die Einführung des Doppelknoters, mit dessen<br />
Hilfe es erst überhaupt möglich war, die Ballenverdichtung<br />
deutlich anzuheben. Diese Forderung nach formstabilen,<br />
hochverdichteten Ballen kam zuerst aus den USA. Der Doppelknoter<br />
war somit einer der wichtigsten Schritte in Richtung<br />
Profi-Maschinen und brachte Krone vor allem im Export<br />
enormen Rückenwind.<br />
Beindorf: 2003 wurde auch das MultiBale-System eingeführt<br />
– nur möglich mit dem Doppelknoter und wieder ein Schritt<br />
in Richtung Krone Alleinstellungsmerkmal.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Wann kam dann die HDP-Technik?<br />
Großbetrieben weltweit. Ich gehe sogar so weit, zu sagen:<br />
HDP war für Krone der große Wurf.<br />
Beindorf: Sie war sicher auch verantwortlich dafür, dass<br />
HDP-Ballen ein echter Gattungsbegriff für hochverdichtete,<br />
absolut formstabile und schwere Ballen wurde. Auch<br />
wenn es sehr pathetisch und unbescheiden klingt – aber die<br />
HDP-Ballen haben die Transportlogistik für Stroh und Futter<br />
revolutioniert. Diese Ballen lassen sich bestens stapeln, im<br />
Stroh sogar bis zu zwölf Ballen hoch. Diesem Vergleich hielten<br />
andere Fabrikate viele Jahre lang buchstäblich nicht stand.<br />
Für Spediteure ist zudem die maximale Auslastung ihrer<br />
Kapazität wirtschaftlich entscheidend, und zum Beispiel in<br />
den USA werden sie zudem nach transportiertem Gewicht<br />
bezahlt. Dort sprach man schnell nicht von Quaderballen,<br />
sondern von „Krones“.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Somit wurden diese Ballen quasi zum Maß der<br />
Dinge …<br />
Dr. Martensen: Schrittmacher für die HDP waren die professionellen<br />
Strohhändler in aller Welt, die im Jahr z. B. mehr als<br />
40.000 Ballen pro Maschine pressen. Diese Kunden forderten<br />
eine deutliche Erhöhung der Pressdichte, daran haben wir<br />
intensiv gearbeitet – und sicherlich auch Lehrgeld bezahlt.<br />
Aber es ist uns gelungen, die Pressdichte um 25 % zu steigern.<br />
Wichtige Schritte dazu waren bspw. die Vergrößerung des<br />
Rahmens und des Antriebsstranges inklusive Schwungrad.<br />
Positiver Nebeneffekt: Die Verstärkung ging in Hand mit<br />
einer noch größeren Haltbarkeit, wie wir in den vergangenen<br />
Jahren feststellen konnten.<br />
Die HDP feierte zur Agritechnica 2005 Premiere und war nach<br />
meiner Einschätzung einer der bisher größten Meilensteine<br />
der BiG Packs, nicht nur in der Leistung, sondern ebenso<br />
für das Image als Hersteller echter Profi-Technik, speziell<br />
für die harten Anforderungen von Lohnunternehmern und<br />
Dr. Martensen: Stimmt! Dies galt dann noch deutlicher bei<br />
der HDP II, die wir 2013 auf den Markt brachten. Vorgabe<br />
bei der Entwicklung dieser Technik war: doppelter Durchsatz<br />
bei gleicher Ballendichte. Dabei stellten wir fest, dass sechs<br />
Doppelknoter nicht ausreichten, um diese Leistung zu erfüllen.<br />
Deshalb haben wir zusammen mit der Firma Rasspe<br />
einen neuen, schlankeren Doppelknoter entwickelt, von dem<br />
dann acht Stück nebeneinander gesetzt werden konnten.<br />
Was dadurch möglich war, zeigte unser Rekord aus dem Jahr<br />
2013, bei dem wir in einer Stunde 149 Quaderballen bei<br />
durchschnittlichem Gewicht von 500 kg pressen konnten. Das<br />
entsprach mehr als 74 t Material pro Stunde.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Wobei das vermutlich nicht den „normalen“<br />
Praxisbedingungen entspricht?!<br />
Beindorf: Stimmt, aber mindestens so wichtig wie eine<br />
Stundenleistung und die Ballenqualität ist die Stabilität der<br />
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