26 Persönlich erwarte ich aber auch ganz einfach mehr Tore von mir. Das ist ein großes Thema und ein Entwicklungsschritt, den ich machen muss und ein klarer Anspruch. 7 Jeweils sieben Tore erzielte der Offensivspieler in der ersten schwedischen und italienischen Liga. In der Bundesliga hat Quaison bis - lang sechs Mal eingenetzt und dafür weniger Spiele gebraucht. Ob und wann Quaison nach seiner ersten Auslandsstation in der Serie A bei US Palermo und dem folgenden Wechsel an den Bruchweg ein drittes Auslandsabenteuer folgen lässt, ist derzeit nicht absehbar. Es spiele auch aktuell keine Rolle, fühle er sich doch mittlerweile rundum wohl in Mainz. Das war jedoch nicht immer ganz so, gesteht er bei unserem zweiten Treffen auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt, wo Quaison zum ersten Mal einen Kinderpunsch probiert und sich begeistert zeigt: „Im letzten Jahr war ich ein paar Mal mit Abdou Diallo, mit dem ich auch jetzt noch regelmäßig in Kontakt stehe, hier. Es gefällt mir. Ich mag es generell, in einer ruhigen Stadt zu leben, mit wenig Verkehr, wenig Stress. Ich kann mich frei und in Ruhe bewegen.“ Dass die Leute ihn ansprächen und mal ein Foto oder ein Autogramm wünschten, sei normal und schön, so der 25-Jährige. Nicht ganz so angenehm war unmittelbar nach seinem Wechsel allerdings die kulinarische Umstellung. „Das italienische Essen, vor allem die Pasta, hat mir anfangs am meisten gefehlt. Ich habe lange suchen müssen, um die richtigen Restaurants und Orte für Einkäufe für mich hier in Mainz zu finden.“ Inzwischen sei er aber auch in dieser Hinsicht bestens aufgestellt, genieße das Leben in der Innenstadt und sein peu à peu gestiegenes sportliches Standing. „Ich bekomme inzwischen viel mehr Spielzeit und fühle mehr Verantwortung. Sandro sieht meine Stärken im Zentrum, wobei ich auch nie verstanden habe, weshalb Trainer das anders und mich außen gesehen haben“, sagt er grinsend. Er könne das zwar, seine Stärken aber als hängende zentrale Spitze am besten zur Geltung bringen. Es ist anzunehmen, dass er genau dies auch in den noch ausstehenden beiden Partien am Abend gegen Eintracht Frankfurt und am 23. Dezember bei der TSG 1899 Hoffenheim beweisen darf. Im Derby ist dabei aus seiner Sicht in erster Linie Wiedergutmachung angesagt: „Es wird ein hartes Spiel, wir kennen die Qualitäten Frankfurts und wissen, was in der letzten Saison passiert ist. So, wie nach den Spielen in Frankfurt, habe ich mich lange nicht gefühlt. Wir wollen das wieder gut machen und können selbstbewusst ins Spiel gehen. Frankfurt hat eine super Offensive, da habe ich großen Respekt vor, dennoch ist es unser letztes Heimspiel, kurz vor Weihnachten, unter Flutlicht. Wir wollen drei Punkte holen!“ Ähnlich klar auch seine abschließende Aussage zum Duell in Hoffenheim am Tag vor Heiligabend: „Das ist schon verrückt und tut mir insbesondere für Jungs wie Tony (Anm. d. Red. Ujah) oder Issah (Anm. d. Red. Abass) leid, die an Weihnachten einen ganzen Tag im Flugzeug verbringen werden, um zu ihren Familien zu fliegen. Wir nehmen das sportlich aber natürlich an und wollen einen erfolgreichen Jahresabschluss feiern“, sagt Quaison, der selbst am Vormittag des 24. Dezember den Flieger nach Stockholm besteigen wird. „Ich hoffe, ich bin pünktlich. In Schweden ist es Tradition, ab 15 Uhr im Fernsehen Disneyfilme zu schauen. Da sitzen alle zusammen.“ Den entscheidenden Rückenwind in diesem letzten Endspurt des Jahres könnten und sollen weitere Punkte mit den 05ern verleihen.
Offensiv-Allrounder 27 Früh übt sich: Mit sechs Jahren geht der Stockholmer in die Fußballschule des schwedischen Erstligisten AIK Solna, für den er mit 18 Jahren auch sein Profi- Debüt bestreitet.